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Es verdichten sich mehr und mehr die Hinweise, daß die Trump 2.0 Administration Putin's Rußland nicht mehr als Gegner wahrnimmt.

Zitat:Report: Defense Secretary Hegseth orders Cyber Command to halt Russia planning

BY MARIA DEUTSCHER

U.S. Defense Secretary Pete Hegseth has ordered the U.S. Cyber Command to halt “all planning against Russia,” The Record reported today.

The cybersecurity publication cited three sources as saying that Hegseth issued the directive last week. It reportedly affects, among other activities, the planning of offensive cybersecurity operations.

The Record’s sources said that Hegseth issued the guidance to Cyber Command Commander Timothy Haugh, who is also the head of the U.S. National Security Agency. The directive is not believed to affect the NSA or its Russia-focused signals intelligence work. Haugh reportedly relayed the guidance to Ryan Heritage, the Cyber Command’s outgoing director of operations.

In response to the order, officials have reportedly begun preparing a document described as a risk assessment. It’s a report that contains an acknowledgment the Cyber Command has received Hegseth’s instructions. Additionally, the document is said to include a list of ongoing cyber activities that were halted as a result of the guidance as well as information on cyberthreats from Russia.

In 2023, Russian state-backed hackers compromised SolarWinds Inc.’s systems and issued a malicious update to its Orion network management platform. The malware was distributed to thousands of enterprises and government organizations. Since the breach, researchers have also uncovered numerous other cyberattacks launched by Russian hackers.

Today’s report about Hegseth’s order comes shortly after U.S. President Donald Trump and Ukrainian President Volodymyr Zelensky held a tense meeting in the White House. It was organized to discuss a deal that would give the U.S. access to Ukraine’s rare earth minerals. The meeting was cut short following a heated exchange between the two leaders.

According to Recorded Future, the Cyber Command has between 2,000 to 3,000 employees. Those employees work alongside NSA members and about 5,800 armed service members. The latter group is organized into teams that conduct both defense and offense cybersecurity operations.

If Hegseth’s order only applies to the armed service members focused on Russia, it will reportedly affect several hundred cybersecurity experts. The Record estimates that several thousand personnel could be affected if the guidance also encompasses other teams. According to the publication, those other teams focus on tasks such as intelligence analysis and capabilities development.

Officials have reportedly been told that Hegseth’s order will remain in effect for the foreseeable future. An unnamed senior Defense Department official told The Record that “due to operational security concerns, we do not comment nor discuss cyber intelligence, plans, or operations.”

Some cybersecurity experts criticized the move. “How much more proof do we need that this administration is completely compromised?” cybercrime and security investigative journalist Brian Krebs wrote on infosec.exchange. “There is zero reason for the US to relax any offensive digital actions against Russia. If anything, we should be applying more.”

https://siliconangle.com/2025/02/28/repo...-planning/
(01.03.2025, 11:59)Old Boy schrieb: [ -> ]Es verdichten sich mehr und mehr die Hinweise, daß die Trump 2.0 Administration Putin's Rußland nicht mehr als Gegner wahrnimmt.


https://siliconangle.com/2025/02/28/repo...-planning/

Was aus Sicht der USA auch vernünftig ist, denn der Konkurrent der Zukunft wird China sein.
Mal ein etwas kritischerer Beitrag zu Trumps Wirtschaftspolitik:
Zitat:Probleme für Trump in Sicht: Erste Anzeichen einer Rezession in den USA

Washington, D.C. – Viele Wählerinnen und Wähler haben Donald Trump aufgrund der hohen Inflation in eine zweite Amtszeit befördert. Er versprach, die Preise zu senken und so wieder für mehr Wohlstand zu sorgen. Doch scheint mittlerweile vielen Amerikanern und Amerikanerinnen klar zu werden, dass er dieses Versprechen nicht einlösen wird. Durch Zölle und Handelskriege erwarten die Verbraucher und Verbraucherinnen nun eine noch höhere Inflation als zuvor. [...]

Die Konsumstimmung in den USA hat sich zu Beginn der Amtszeit von Präsident Donald Trump überraschend deutlich eingetrübt. Das Barometer für die Verbraucherlaune sank im Februar um sieben Zähler auf 98,3 Punkte und damit so stark wie zuletzt im August 2021, wie das Institut Conference Board am Dienstag (25. Februar) zu seiner Umfrage mitteilte. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 102,5 Punkte gerechnet. Zum ersten Mal seit Juni 2024 lag zudem der auf die Erwartungen der Konsumenten bezogene Index unter der Schwelle von 80, die normalerweise eine bevorstehende Rezession signalisiert. [...]

Die US-Bürger rechnen nunmehr mit einer Teuerungsrate von 6,0 Prozent, im Januar hatten sie 5,2 Prozent veranschlagt.
https://www.fr.de/wirtschaft/probleme-fu...93894.html

Schneemann
(01.03.2025, 12:55)lime schrieb: [ -> ]Was aus Sicht der USA auch vernünftig ist, denn der Konkurrent der Zukunft wird China sein.
Das Gewicht zwischen China und Russland verschiebt sich - Russland entwickelt sich immer mehr zum Juniorpartner, der sich immer an der Seite Chinas finden und dort angebunden wird.
Der Konkurrent der Zukunft sind beide Staaten unter Leitung der Führungsmacht China.

Allerdings können es die USA nicht mit beiden Staaten, nicht einmal mit China alleine, aufnehmen. Denn "dank" der Wirtschaftspolitik DT stehen die USA kurz vor einer Rezession.
(24.02.2025, 19:06)Nightwatch schrieb: [ -> ]Nur eine Wasserstandsmeldung, aber Trumps Politik scheint bislang recht gut anzukommen. Dürfte einer der höchstens Werte sein, die jemals für Trump während seinen Amtszeiten von einem seriösne Institut gemessen wurde:
eine Meldung, die aus "alternativen Fakten" bzw. einer maximalen Realitätsferne begründet ist.
Tatsächlich verliert Trump in US-Umfrage rapide an Zustimmung.
Zitat:Ein Monat nach seiner Amtseinführung fällt Trumps Zustimmung unter 50 Prozent. Befragungen verdeutlichen den Negativtrend. Ein Stratege bezeichnet es als einen „Zusammenbruch“.
Aber jetzt ist er erst mal für vier Jahre zum Chaos-Stifter Nr. 1 gewählt.
Und nach den vier Jahren sind die USA so am Ar...., dass es Jaaahre brauchen wird, um wieder auf die Füße zu kommen. Wenn das überhaupt noch möglich sein wird.

Natürlich kann dieser Einbruch der Umfragewerte (sie werden je nach politischem Standort schön geredet oder triumphierend verbreitet) auch andere als wirtschaftliche Ursachen haben. Mancher kapiert vielleicht erst jetzt, dass DT sämtliche Werte der Nachkriegsordnung über Bord wirft, sich (nicht nur) von Europa abwendet und zu einem willigen Vollstrecker russischer Interessen wird.
(01.03.2025, 23:45)Kongo Erich schrieb: [ -> ]eine Meldung, die aus "alternativen Fakten" bzw. einer maximalen Realitätsferne begründet ist.
Die Meldung ist so alternativ und realitätsfern wie die bemühte Ipsos Umfrage es auch ist.
Eine Zusammenstellung der Werte findet sich wie gewohnt bei https://www.realclearpolling.com/polls/a...val-rating
ich zitiere mal die für bemühte Objektivität bekannte NZZ - Paywall
(eine vollständige Kopie des Artikels gibt es hier)
Zitat:Die Amerikaner machen sich angesichts der angekündigten Importzölle des Präsidenten Sorgen über Preissteigerungen auf breiter Front. Doch dieser scheint sein wichtigstes Wahlversprechen zu vergessen.
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Vier Wochen nach seinem Amtsantritt gibt nurmehr ein Drittel der Amerikaner Trump bei Umfragen gute Noten für seine Leistung in der Wirtschaftspolitik. Dabei entschied Trump die Präsidentschaft für sich, weil die Amerikaner glaubten, unter ihm würde es keine Inflation geben. Joe Biden und Kamala Harris hatten das Thema unterschätzt.

Statt den Preisanstieg unter Kontrolle zu bringen, ignoriert Trump offenbar die Inflation und verschlimmert die Probleme noch. Mit ständig wechselnden Ankündigungen zu Zöllen verunsichert der Präsident Wirtschaft und Verbraucher. Nun droht er den Chinesen mit einer Verdoppelung dieser Zuschläge auf 20 Prozent. Zudem sollen am Dienstag auf Kanada und Mexiko Zölle von 25 Prozent zukommen. Ähnliches steht anscheinend den Europäern bevor.

Vor allem die Landwirtschaft leidet derzeit unter der neuen Administration. Allein die von Elon Musk angeschobene Schliessung der Agentur für internationale Entwicklungszusammenarbeit (USAID) raubt Landwirten einen wichtigen und zuverlässigen Abnehmer. Entlassungen bei Gesundheitsbehörden machen die Bekämpfung der Vogelgrippe noch schwieriger. Dazu kommen die Ausschaffungen von Migranten ohne Aufenthaltsgenehmigung, ohne deren Arbeitsleistung die Landwirtschaft zusammenbrechen würde.
...

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«In Rhode Island haben 40 Prozent der Makler im letzten Jahr kein einziges Haus verkauft.» Dazu kommen hohe Hypothekarzinsen aufgrund der durch Trumps Zoll-Theater geschürten Inflationserwartungen. Dies könne schnell auch auf Baumaterialen durchschlagen, die seit 2020 um über 40 Prozent teurer geworden sind. Den Handwerkern hingegen gehen die Aufträge aus, was wiederum Folgen für den Absatz neuer Pick-ups hat.

Konsum dürfte zurückgehen
«Und weil die meisten Leute nicht wirklich verstehen, wie die Wirtschaft funktioniert, kippt die Stimmung», sagt Powell. «Menschen sehen plötzlich von überallher Fragezeichen und Probleme auf sich zukommen.» Besonders betroffen von der Preisexplosion im Immobilienmarkt seien junge Erstkäufer, betont Powell: «Und das verunsichert nicht nur diese Generation, sondern Eltern, Angehörige und Bekannte.»

Vielen Familien geht bereits schlicht das Geld aus. Seit 2020 sind Haushaltsschulden um 4 auf 18 Billionen Dollar gestiegen. Davon haben die Verpflichtungen auf Kreditkarten im letzten Jahr um über 7 Prozent auf 1,2 Billionen Dollar zugelegt. Die Konsumkreditzinsen sind auf fast 29 Prozent gestiegen, im November lagen sie noch bei knapp 23 Prozent.

Bei Konsum- und Autokrediten steigt zudem der Anteil derjenigen, die mit dem Zahlen 90 Tage oder mehr im Rückstand sind. Kein Wunder also, dass der Detailhandelsriese Walmart jüngst nur schwache Umsatzaussichten für die nächsten Quartale in Aussicht stellt.
...
#3225
"Um dir in einen Punkt zuzustimmen: Ich halte seine Zollpolitik für eine politisch schlechte Idee. Er sollte sich darauf konzentrieren Wachstum zu entfesseln und für eine Verbesserung des Lebensstandards seiner ärmeren Wählerschichten sorgen bevor er dieses Eisen anfasst."
(02.03.2025, 01:17)Nightwatch schrieb: [ -> ]#3225
"Um dir in einen Punkt zuzustimmen: Ich halte seine Zollpolitik für eine politisch schlechte Idee. Er sollte sich darauf konzentrieren Wachstum zu entfesseln und für eine Verbesserung des Lebensstandards seiner ärmeren Wählerschichten sorgen bevor er dieses Eisen anfasst."
Die Diskussion dreht sich im Kreis - ich bleibe bei meinem Standpunkt in #3.224 vom 15.02.2025, 11:37:
Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage
Nachfrage verlangt günstige Preise
Zollschranken (China: Schuhe ... Kanada: Bauhoiz ...) und Massenausweisungen (Bauarbeiter, Hauspersonal, Landwirtschaft und andere sektorale Branchen mit Billigarbeitern) verteuern die Ware für die Verbraucher und führen zu weniger Nachfrage und damit zur Rezession.
(02.03.2025, 11:58)Kongo Erich schrieb: [ -> ]Die Diskussion dreht sich im Kreis - ich bleibe bei meinem Standpunkt in #3.224 vom 15.02.2025, 11:37:
Wirtschaftswachstum kommt von Nachfrage
Nachfrage verlangt günstige Preise
Zollschranken (China: Schuhe ... Kanada: Bauhoiz ...) und Massenausweisungen (Bauarbeiter, Hauspersonal, Landwirtschaft und andere sektorale Branchen mit Billigarbeitern) verteuern die Ware für die Verbraucher und führen zu weniger Nachfrage und damit zur Rezession.

Nachfrage verlangt erst einmal dass man genug Geld in der Tasche hat, dafür werden die Steuersenkungen sorgen die jetzt angeschoben werden.
(02.03.2025, 12:19)lime schrieb: [ -> ]Nachfrage verlangt erst einmal dass man genug Geld in der Tasche hat, dafür werden die Steuersenkungen sorgen die jetzt angeschoben werden.
Und die Steuersenkungen fallen in der breite der Gesellschaft so hoch aus, dass sie sowohl die von Kongo Erich genannten Effekte, als auch die steigende Arbeitslosigkeit kompensieren können?

Oder könnte es auch sein, dass die sich nur positiv auswirken bei denjenigen, die von der Inflation weniger betroffen sind aufgrund des geringeren Anteils ihres Einkommens, den sie für ihren Lebensunterhalt benötigen? Die mehr Steuern zahlen als Lebensmittel?
(02.03.2025, 14:46)Broensen schrieb: [ -> ]Und die Steuersenkungen fallen in der breite der Gesellschaft so hoch aus, dass sie sowohl die von Kongo Erich genannten Effekte, als auch die steigende Arbeitslosigkeit kompensieren können?

Oder könnte es auch sein, dass die sich nur positiv auswirken bei denjenigen, die von der Inflation weniger betroffen sind aufgrund des geringeren Anteils ihres Einkommens, den sie für ihren Lebensunterhalt benötigen? Die mehr Steuern zahlen als Lebensmittel?

Genaueres zu den Steuerplänen findet man zum Beispiel hier. Da ist schon einiges dabei was auch in die Breite wirkt. Auch die Unternehmenssteuersenkungen werden zu großen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden und den (Negativ)Effekt der Zölle summa summarum vielleicht sogar nicht nur ausgleichen sondern übersteigen.

https://www.roedl.de/themen/us-wahlen-do...ueberblick

Ein angenommener Anstieg der Arbeitslosigkeit passt irgendwie nicht dazu dass durch stetige Abschiebungen Jobs in verschiedensten Bereichen nicht mehr besetzt werden können, wie Kongo Erich es hier immer wieder behauptet. Da wird sich der Arbeitsmarkt anpassen, es werden zumindest Jobs im Mindestlohnbereich für US-Bürger entstehen und vermutlich wird auch die Gelegenheit für die ärmsten US-Bürger größer werden im Rahmen der Schwarzarbeit diese Jobs auszufüllen in denen die Bezahlung des Mindestlohnes noch illusorisch ist. Was im Endeffekt ein Mehr in der Tasche für die ärmsten Schichten mit US-Staatsbürgerschaft bedeuten wird.
(02.03.2025, 14:58)lime schrieb: [ -> ]Auch die Unternehmenssteuersenkungen werden zu großen Teilen an die Konsumenten weitergegeben werden und den (Negativ)Effekt der Zölle summa summarum vielleicht sogar nicht nur ausgleichen sondern übersteigen.
Natürlich. Weil Unternehmen ja immer zugunsten der Kunden handeln.
Zitat:Ein angenommener Anstieg der Arbeitslosigkeit passt irgendwie nicht dazu dass durch stetige Abschiebungen Jobs in verschiedensten Bereichen nicht mehr besetzt werden können, wie Kongo Erich es hier immer wieder behauptet. Da wird sich der Arbeitsmarkt anpassen, es werden zumindest Jobs im Mindestlohnbereich für US-Bürger entstehen und vermutlich wird auch die Gelegenheit für die ärmsten US-Bürger größer werden im Rahmen der Schwarzarbeit diese Jobs auszufüllen in denen die Bezahlung des Mindestlohnes noch illusorisch ist. Was im Endeffekt ein Mehr in der Tasche für die ärmsten Schichten mit US-Staatsbürgerschaft bedeuten wird.
Die Jobs, die wegfallen, sind gut bezahlte in staatlichen Einrichtungen und Behörden, sowie in der von den Zöllen betroffenen Industrie.

Diejenigen Arbeitsplätze, die freiwerden, sind die der illegalen Einwanderer, also wie du selbst schreibst, solche die noch nicht einmal Mindestlohnniveau haben. Da entstehen nicht mehr Jobs, also ergibt sich daraus auch keine erhöhte Binnennachfrage. Es werden lediglich diejenigen US-Amerikaner bevorzugt bei der Arbeitssuche, die bisher nicht mit den illegalen Einwanderer konkurrieren konnten. Das hatte aber meistens einen Grund.

Um es mal polemisch auszudrücken: Die niederen Tätigkeiten werden dann zukünftig von den weißen, unmotivierten Versagern ausgeführt, die sich bisher nicht gegen die fleißigen Illegalen etablieren konnten. Ob die dann nun in der Gesamtbetrachtung mehr ihres Einkommens in die amerikanische Legalwirtschaft investieren werden als die illegalen Einwandererfamilien zuvor, lassen wir mal dahingestellt sein.

Und nicht zu vergessen: Die Qualität der dort geleisteten Arbeit wird dadurch sinken, was wiederum den Arbeitgebern wirtschaftlich schadet. Daraus könnte man natürlich jetzt auch wieder ableiten, dass es mehr Arbeitsplätze geben wird, nur halt eben allein aufgrund der geringeren Leistung der verfügbaren Arbeitnehmer. Das verursacht also Mehrkosten, wodurch wieder die Preise steigen. Oder die Jobs fallen halt weg, weil sie nicht mehr wirtschaftlich besetzt werden können.


Für mich klingt nichts davon nach einer Verbesserung für die Breite der US-Bevölkerung, aber ich bin ja auch ein links-grün-versiffter Europäer.
@Broensen
Zitat:Für mich klingt nichts davon nach einer Verbesserung für die Breite der US-Bevölkerung, aber ich bin ja auch ein links-grün-versiffter Europäer.
Nein. Du hast nur nicht verstanden, dass man Zahlen eher...ähm..."auslegen" sollte. Oder so ähnlich.

Denn hat man sich aller "hemmenden" Regularien oder kontrollierenden Instanzen entledigt - diese sind ja nur störend und "ineffizient" -, dann ist es egal, wie die Zahlen sind; denn sind die Zahlen schlecht, ändert man sie einfach, so dass wieder alles in bester Ordnung ist... Wink
Zitat:US-Handelsminister will Staatsausgaben vom BIP abziehen

Die Politik der Trump-Regierung mit der Abrissbirne birgt ein hohes wirtschaftliches Risiko. Die konkreten Auswirkungen wären unter anderem am Bruttoinlandsprodukt abzulesen. Handelsminister Lutnick will die Statistik nun ändern. [...] Die Staatsausgaben sollen künftig nicht mehr berücksichtigt werden, sagte Lutnick am Sonntag in einem Interview mit dem Sender Fox News. [...]

»Sie wissen, dass Regierungen in der Vergangenheit mit dem BIP herumgespielt haben«, sagte Lutnick. »Sie zählen die Staatsausgaben als Teil des BIP. Ich werde diese beiden Dinge also trennen und transparent machen.« Die Ausgaben der Bundesregierung machen etwa 6,5 Prozent der US-Wirtschaftsleistung aus. [...]

Bei Ökonomen stößt Lutnicks Vorhaben auf scharfe Kritik. »Ich habe es ja gesagt: Als Nächstes werden die nationalen Statistiken in den USA dran glauben müssen«, schrieb der deutsche Ökonom Rüdiger Bachmann, der an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana lehrt, im Kurznachrichtendienst X. [...] »Ich glaube nicht, dass das dem Aktienmarkt und den Finanzmärkten gefallen würde«, sagte der Professor für Finanzen und Wirtschaft an der Loyola Marymount University, Sung Won Sohn. Es würde auch unmöglich, die Leistung der US-Wirtschaft mit der ihrer weltweiten Konkurrenten zu vergleichen. [...]

Lutnick bestritt energisch, dass die Politik der Trump-Regierung mit Zöllen auf Importe und kräftigen Ausgabenkürzungen und Massenentlassungen zu einer Rezession führen könnte.
https://www.spiegel.de/wirtschaft/usa-ha...1c8a193375

Klasse, einfach nur beste Unterhaltung, zumindest wenn es nur Show wäre. Und wenn das eine Polit-TV-Serie wäre, würde man kopfschüttelnd vor der Glotze hocken und das als völlig überzogen und unrealistisch ansehen. Leider allerdings sind diese "Experten" real und sie sitzen wirklich in entscheidenden Positionen. Und die meinen das sehr wahrscheinlich auch ernst, während wir eigentlich nicht wissen, ob wir ob des galoppierenden Irrsinns nun weinen oder lachen sollen.

Schneemann
Und was soll jetzt der Sinn davon sein? Dass man durch Reduzierung der Staatsausgaben das BIP statistisch erhöhen kann, um sich so nach innen besser darzustellen? Oder sollen alle anderen Länder das jetzt auch so machen, damit libertäre Systeme im Vergleich besser abschneiden?
Zitat:Dass man durch Reduzierung der Staatsausgaben das BIP statistisch erhöhen kann, um sich so nach innen besser darzustellen?
Korrekt, natürlich sagt man das aber nicht offiziell. Könnte ja den Glauben an den Heiland im Weißen Haus sonst schmälern...

Schneemann