(11.09.2025, 08:15)muck schrieb: [ -> ]Wieso? Kirk beschränkte sich in dem Zitat (sofern es zutreffend ist) nicht darauf, den möglichen Missbrauch von Freiheitsrechten in Relation zu ihrem Nutzen zu setzen, eine Argumentation, die nicht mal deutschen Gerichten fremd ist.
Er ging wesentlich weiter und äußerte, wenn "einige" Menschen ab und zu erschossen würden, sei das ein "kluger Deal", eine "rationale Güterabwägung".
In Anbetracht der exorbitanten Mordrate in den USA, insbesondere der Mordrate mit Schusswaffen, war das eine zynische Verharmlosung, und es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass Kirk erschossen wurde und man nach seiner Logik seine Ermordung als unbeachtlich trivialisieren könnte.
Charlie Kirk ist ein Opfer der politischen Polarisierung in den USA durch die Hetzkampagnen von DT geworden - an denen er nicht unwesentlich selbst beteiligt war.
Auch er hat andere Menschen "entmenschlicht" und Hass gesät.
Wer Benzin ins Feuer schüttet darf sich nicht wundern, wenn es zu einer Explosion kommt, die einen selbst trifft.
Das rechtfertigt nicht den politischen Mord, an nichts und niemandem. Kein Mensch darf "gejagt und getötet" werden. Aber es erklärt, warum es in den USA zu immer massiveren, politischen Auseinandersetzungen kommt.
Bei der Gelegenheit:
Die Justiz ist wenigstens in den unteren Instanzen noch "Mann's genug", dem immer allmächtiger werdenden Autokraten DT entgegen zu treten:
Donald Trump: Entlassung gestoppt - US-Präsident erleidet Pleite vor Gericht
„Alligator Alcatraz“: Richterin ordnet Schließung von US-Migrantenlager an
Und was DT's Wirtschaftspolitik betrifft: auch da liegen die Ergebnisse immer deutlicher zutage:
Republikaner erhalten schlechte Nachrichten über die Inflation
(11.09.2025, 10:19)Nightwatch schrieb: [ -> ]Charlie Kirk stand wie kaum ein anderer in den USA für den bedingungslosen Diskussion mit selbst dem größten politischer Gegner. Er war nicht nur großartiger Mensch und mit seinem Leben und Wirken Leuchtturm des amerikanischen Konservatismus, er war sinnstiftend im Leben hunderttausender vor allem junger amerikanischer Männer. Und er war vor allen Dingen ein großes Vorbild für alle, die noch an politischen Dialog glaub(t)en.
Charlie Kirk stand nicht für die bedingungslose Diskussion mit politischen Gegnern.
Charlie Kirk hat über Jahre in Talk Shows und Diskussionsrunden so lange argumentativ auf die Nase bekommen, bis er sich kaum mehr ins Fernsehen getraut hat und sich stattdessen an Universitäten herumgetrieben hat um dort mit Kids, halb so alt wie er selber, Stellvertreterdiskussionen zu führen dessen Clips man dann hinterher zu „Liberals get owned Complication, Part 316“ verarbeitet werden konnte. Ein schwacher Mann, ein feiger Mann, der in der erwachsenen Welt der Politik nicht bestehen konnte und sich deshalb schwächere Gegner gesucht hat, die sein Ego nicht verletzen. Und selbst das hat nicht funktioniert.
Ein Mann der die Würde von getöteten Schulkindern mit Füßen getreten hat, der ohne mit der Wimper zu Zucken Schießereien mit Dutzenden Toten und Hinterbliebenen die ihres Leben nicht mehr froh werden im Moment ihrer größten Schwäche nichts besseres zu tun hatte, als diesen Menschen ins Gesicht zu sagen, dass der Tod ihres Kindes hinnehmbar sein muss, weil sein Recht eine Waffe zu tragen wichtiger sei.
Ein Mann der argumentativ so verblendet war, dass er Live vor Millionen von Zuschauern einen Delfin-Fötus für einen Menschen-Fötus hielt. Nicht Verstand wie die Befruchtung einer Eizelle funktionierte obwohl er wie kein zweiter jahrelang über die „Unmenschlichkeit der Abtreibung“ schwadronierte und der unironisch „Life is a Miracle“ wörtlich nimmt, as in „Das Leben wird von Gott geschaffen“.
Und doppelmoralisch noch obendrauf, denn während ihm das Leben des ungeborenen Kindes schützenswert war (was nicht der Fall war aber seiner hirnverbrannte Gefolgschaft gefiel diese Argumentation stets), war das Leben des Grundschulkinds für ihn anschienen durchaus vernachlässigbar.
Niemand verdient es, aufgrund seiner politischen Einstellung ermordet zu werden. Auch die Knalltüte hier nicht.
Aber mein Gott... Wie gesät, so geerntet.
An derartigen Einlassungen zeigt sich, dass er mit seiner Mission nur scheitern konnte.
Manche Gräben sind zu tief um sie noch überbrücken zu können. Bedauerlich und verachtenswert.
(11.09.2025, 11:53)Nightwatch schrieb: [ -> ]An derartigen Einlassungen zeigt sich, dass er mit seiner Mission nur scheitern konnte.
Manche Gräben sind zu tief um sie noch überbrücken zu können. Bedauerlich und verachtenswert.
Dann sieh es für dich selbst
Das hier sind die ersten 12x Videos auf dem YouTube Kanal von „Turning Point USA“, dem Unternehmen dessen CEO er bis gestern war und in dessen Kontext seine „Mission“ stattfand:
https://youtube.com/@turningpointusa?si=...kHDOoT7uhG
Das ist kein „ich führe eine Diskussion auf Augenhöhe mit meinem politischen Gegner“.
Das ist Rage Bait.
Engagement Farming.
„Ich setze irgend eine krude These in die Welt, warte darauf, dass mich jmd. dafür kritisiert, erwidere mit irgendeiner Polemik um damit auf TikTok und YouTube Shorts zu landen und stell mich anschließend in die Opferrolle denn ahh die bösen woken Furry-Terroristen die mich dafür angreifen, dass ich doch bloß das Leben von unschuldigen Kindern schützen möchte“.
Und im Hintergrund spielt ein Solo auf der kleinsten Violine der Welt.
Hier von einem „Vorbild für diejenigen die den politischen Diskurs suchen“ zu sprechen ist lächerlich. Der einzige Grund warum sich Kirk überhaupt damit abgegeben hat ist, dass er wusste, dass er damit Aufmerksamkeit generiert. Das er damit Engagement generiert, populistische Snippets die sich fantastisch verbreiten und für wenig belichtete amerikanische Lanzleute gut klingen. Und damit auf perfideste Weise vor allem Junge Menschen anspricht, die Zugehörigkeit suchen.
Verbringt Jahre damit seine argumentative Polemik zu perfektionieren, erscheint dann unangekündigt an Universitäten, einzig und alleine mit dem Ziel, seine Opponenten dumm und ihn selber groß dastehen zu lassen.
Wer hier von Diskussionskultur redet, hat den Schuss nicht mehr gehört (no pun intended).
Den Schuss haben hier in der Tat einige nicht gehört.
Ich sehe hier keinen Sinn in einem weiteren Austausch, die Standpunkte hier sind zu verschieden als das ich angesichts seiner Ermordung eine Diskussion über seine Person führen werde. Tut mir Leid.
(11.09.2025, 06:44)Nightwatch schrieb: [ -> ]Erbärmliche Reaktion.
@Nightwatch: Die Wertung des Zitats als "erbärmlich" entsteht in Deinem Kopf.
Ein Zitat des Ermordeten kann doch aus sich selbst heraus nicht erbärmlich sein, denn sonst gälte das auch für den Zitierten.
Verantwortlich für den Mord ist allein der Schütze, der den Abzug betätigt hat.
Allerdings hätte der Schütze ohne die speziellen Waffengesetze der USA wohl größere Schwierigkeiten gehabt, an eine solche Waffe zu kommen. Und der Mord wäre womöglich, wie so viele andere, einfach nicht passiert.
Und Kirk war eben ein Verfechter dieser Waffengesetze.
(11.09.2025, 10:19)Nightwatch schrieb: [ -> ]Nein, ein politischer Mord lässt sich nicht mit dem Hinweis als unbeachtlich trivialisieren, dass das Opfer für das Second Amendment eingetreten ist.
Doch. Denn Charlie Kirk hat dieser Argumentation selbst Tür und Tor geöffnet.
(11.09.2025, 10:19)Nightwatch schrieb: [ -> ]Der reflexhafte Verweis auf irgendetwas, was dieser Mann gesagt haben mag ist angesichts seiner Ermordung vollkommen deplatziert und angesichts der Aktivitäten Charlie Kirks Ausdruck politischer Niedertracht.
Sei bitte nicht so selbstgerecht. Du bist hier nicht in den sozialen Medien, wo irgendwelche selbsterklärten Antifaschisten die Ermordung eines Mannes vor seiner Familie bejubeln.
Charlie Kirk hat als politischer Aktivist die politische Kultur der USA maßgeblich geprägt und zu der Situation beigetragen, in der er ermordet wurde. Das heißt nicht, dass sein Tod auf ihn zurückfällt; Ursache und Wirkung sind nicht dasselbe wie Unrecht und Schuld. Dennoch hat er dazu beigetragen, die Ursache zu setzen.
Wenn Friedrich Merz, sagen wir mal, die Anschallpflicht im Auto abschaffen würde, und daraufhin die Zahl der Verkehrstoten in die Höhe schnellt, es würde niemandem ernsthaft einfallen, den Bogen zu Merz nicht zu schlagen.
Zitat:Allerdings hätte der Schütze ohne die speziellen Waffengesetze der USA wohl größere Schwierigkeiten gehabt, an eine solche Waffe zu kommen. Und der Mord wäre womöglich, wie so viele andere, einfach nicht passiert.
Und Kirk war eben ein Verfechter dieser Waffengesetze.
Als kurze Anmerkung: Die vielen verschiedenen Waffengesetze in den USA sind teilweise höchst verschieden. Es gibt Staaten in den USA mit absurd lockeren Waffen"gesetzen" und solche in denen das Waffenrecht praktisch strenger ist als in Deutschland. Und die Frage der Waffenkriminalität ist davon nochmal unabhängig. Es gibt beispielsweise Staaten wie Vermont, in denen die Waffengesetze extrem liberal sind, aber trotzdem sehr wenig mit Feuerwaffen passiert. Und es gibt Staaten und Städte mit einer sehr restriktiven Gesetzgebung für Waffen, in welchen eine Unzahl an Straftaten mit Feuerwaffen passiert.
Im übrigen gibt es auch in dieser Bundesrepublik eine Menge Feuerwaffen. Ungefähr 5 Millionen Legale und dazu geschätzt ungefähr 20 Millionen Illegale (was eine niedrige, konservative Schätzung ist). Dafür gibt es umgekehrt in den USA prozentual zur Bevölkerung viel weniger illegale Waffen, weil dort überall Waffen legal sind.
Trotz der relativ hohen Bewaffnungsdichte in Deutschland passiert hier dennoch prozentual weniger als in bestimmten Staaten der USA mit einer ähnlichen Bewaffnungsdichte.
Es ist einfach unterkomplex den Zusammenhang so zu versimplifzieren: Mehr Waffen = mehr Straftaten mit Feuerwaffen. Da fehlt der Kontext, bzw. dass wird dann zu einer Desinformation durch Verkürzung.
Und entsprechend wäre es auch in Deutschland jederzeit möglich, dass solche Attentate geschehen.
In diesem Kontext muss man die Umstände des Mordes bedenken: der Schütze war zweifelsohne geübt, schoß über eine größere Distanz. Das war kein verwirrter Gelegenheitsattentäter wie beispielsweise der psychisch kranke Islamist welcher in München sich die Schießerei um das israelische Generalkonsulat geliefert hat ! und auch problemlos an eine Feuerwaffe heran kam. Die Umstände zeigen klar auf, dass der Schütze eine Person gewesen sein muss, die es so auch in unserem Land gibt - weshalb auch hierzulande Politiker etc. mit der Zeit durchaus solchen Scharfschützenangriffen zum Opfer fallen könnten. Dazu müssen nur die Umstände sich ändern.
Im übrigen sollte man bedenken, dass man Attentate dieser Art etwaig auch mit Drohnen durchführen kann und dafür keine Feuerwaffe benötigt. Auch dass wird in naher Zukunft stattfinden und wird praktisch auch kaum verhinderbar sein.
(11.09.2025, 20:55)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Es ist einfach unterkomplex den Zusammenhang so zu versimplifzieren: Mehr Waffen = mehr Straftaten mit Feuerwaffen.
Soweit ich weiß, gibt es in den USA 600 Mio. Schußwaffen in privatem Besitz.
Bei 340 Mio. Einwohnern sind das 1,76 pro Nase.
Deutschland: 25 Mio. Schußwaffen bei 82 Mio. Einwohner.
Das sind 0,30 pro Nase.
Sicher ist die Korrelation zwischen "Schußwaffe pro Person" und "Anzahl der Tötungsdelikte mit Schußwaffe pro Person" nicht 1.
Jedoch schätze ich den Anteil dieser Größe auf 60-70%.
Limitiert wird das Ganze u.a. dadurch, dass es zum Töten keinen Overkill braucht. Es reicht eine Wumme pro Person.
Die Anzahl der Waffen ist also der bei weitem größter Verursacher der Schußwaffengewalt in den USA.
Bei aller berechtigten Empörung über die Ermordung von Charlie Kirk: Ein „Märtyrer der Wahrheit“ ist er nicht, wie der momentane US-Präsident behauptet. Wer Lügen verbreitet und Hass schürt, ist ebensowenig ein Märtyrer wie ein Selbstmordattentäter. Menschen, die für ihre Überzeugungen leiden und sterben, sind Märtyrer; Menschen, die andere Menschen für ihre Überzeugungen leiden lassen und deren Leben aufs Soiel setzen, nicht.
Charlie Kirk ist also auch für mich alles andere als ein Sympathieträger gewesen. Seine Reaktionen auf Amokläufe und seine Verteidigung des Waffenwahnsinns in den USA, war grauenvoll. Seine Rolle bei der Wiederwahl von Trump: verheerend. Sein christlicher Fundamentalismus: irgendwo zwischen abstoßend und absurd.
Und trotz aller inhaltlicher Differenzen habe ich mich zuletzt einige Male gefragt, ob Kirk nicht doch ein guter, warmherziger Mensch ist, der nur eben ganz anders politisch sozialisiert worden ist als ich. Da hat sich gerade in den letzten Monaten eine ziemlich interessante Wendung angedeutet. Er, der ewiger Unterstützer Israels, hat zum Beispiel erstaunlich kritische Töne von sich gegeben. Auch was den Epstein-Skandal und Trumps Rolle darin anging, schien er inmitten einer Wendung zu sein.
Sehr gerne hätte ich weiter miterlebt, wie Charlie Kirk sich in der kommenden Zeit entwickelt.
Gestern wurde er bei einer Veranstaltung erschossen - aus 180 Metern Entfernung! Ein weiterer Name auf der unfassbar langen Liste der Opfer politischer Gewalt in den USA.
Möge der Tod von Charlie Kirk alle Lügner und Hetzer zum Nachdenken bringen.
Er hinterlässt zwei kleine Kinder im Alter von einem und drei Jahren.
goschi:
Zitat:Die Anzahl der Waffen ist also der bei weitem größter Verursacher der Schußwaffengewalt in den USA.
Es gibt meiner Meinung nach "DIE" Schußwaffengewalt in den USA so nicht. Es ist diese Verengung auf ein bestimmtes Narrativ, welche hier den Blick auf die eigentlichen Probleme verstellt.
Zitat:Jedoch schätze ich den Anteil dieser Größe auf 60-70%.
Sowohl in der Schweiz wie in Kanada und noch etlichen anderen Ländern sind die Waffengesetze liberal, und es geschieht weniger als in Deutschland.
Es sind auch in den USA eben nicht die Feuerwaffen allein. Da gehören noch viele andere Faktoren dazu, von der Kultur über die wirtschaftlichen Verhältnisse bis hin zur Frage der politischen Radikalisierung usw.
https://www.swissinfo.ch/ger/wirtschaft/...t/49114544
Vor allem anderen ist es eine Frage der Kultur.
Und die Frage der Gesetzgebung hört ja beim bloßen Waffengesetz nicht auf ! Das Selbstverteidigungsrecht in den USA - insbesondere die Stand your Ground Grundsätze der Notwehr führen dazu, dass man in den USA halt rein rechtlich auch sehr schnell legal schießen darf. Entsprechend kauft man Waffen dort für die Selbstverteidigung, weil das Recht den Einsatz von Feuerwaffen zur Selbstverteidigung sehr weitgehend deckt.
Waffenverbote würde daher wenig bringen, solange beispielsweise eine rigide Stand your Ground Notwehr-Gesetzgebung es weiterhin ermöglicht bei sehr geringfügigen Taten sofort tödliche Gewalt einzusetzen.
Desweiteren sind Größe und Aktivität des kriminellen Milieus entscheidend. Wenn wir in Europa diesbezüglich Zustände wie in den USA hätten, gäbe es auch hierzulande immens viel mehr Morde und sonstige Delikte mit Feuerwaffen.
Stimmt, das größte Problem ist das fehlende Bewusstsein von "Verhältnismäßigkeit".
Wenn bei uns ein paar Jugendlich in der Freinacht die offene Garage betreten und dort einen Abfallkübel umwerfen, ist das ein Jungenstreich, der allenfalls ein paar saftige Ohrfeigen rechtfertigt.
In den USA kann bei gleicher Situation der Grundstücksbesitzer tödliche Schüsse abgeben.
(11.09.2025, 10:19)Nightwatch schrieb: [ -> ]Charlie Kirk stand wie kaum ein anderer in den USA für den bedingungslosen Diskussion mit selbst dem größten politischer Gegner. […] Das er mutmaßlich dafür ermordet wurde ist eine Katastrophe, die im politischen Amerika lange nachhallen, ja geradezu prägend für eine Generation sein wird.
Selbst wenn Deine Deutung seines Wirkens wahr sein sollte, so wird Kirk doch nicht durch sein Wirken oder seinen Tod prägend sein, sondern durch die bereits anlaufende Instrumentalisierung seiner Ermordung. Es war abstoßend, wie sich die Republikaner gestern im Kongress echauffierten, als die Demokraten nicht mit ihnen für Kirks Seele beten wollten—in einem laizistisch verfassten Staat, dessen Parlament für niemanden betet.
(11.09.2025, 11:13)DopePopeUrban schrieb: [ -> ]Charlie Kirk hat über Jahre in Talk Shows und Diskussionsrunden so lange argumentativ auf die Nase bekommen, bis er sich kaum mehr ins Fernsehen getraut hat und sich stattdessen an Universitäten herumgetrieben hat um dort mit Kids, halb so alt wie er selber, Stellvertreterdiskussionen zu führen dessen Clips man dann hinterher zu „Liberals get owned Complication, Part 316“ verarbeitet werden konnte. Ein schwacher Mann, ein feiger Mann, der in der erwachsenen Welt der Politik nicht bestehen konnte und sich deshalb schwächere Gegner gesucht hat, die sein Ego nicht verletzen. Und selbst das hat nicht funktioniert.
Das ist nun aber auch eine unnötig negative Deutung. Wer etwas bewegen will, setzt sich nicht in Talkshows, oder bietet sich den notorisch politisierenden Pundits des amerikanischen Fernsehens als Folie an.
Und das er sich vermarktet hat, ja, meine Güte.
(11.09.2025, 22:25)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Es gibt meiner Meinung nach "DIE" Schußwaffengewalt in den USA so nicht. Es ist diese Verengung auf ein bestimmtes Narrativ, welche hier den Blick auf die eigentlichen Probleme verstellt. […]
Ich zitiere mich mal schamlos selbst:
(16.09.2024, 17:37)muck schrieb: [ -> ]Im Übrigen ist es wahrscheinlich allzu vereinfachend, die große Zahl an Amokläufen in den USA mit der leichten Verfügbarkeit von Schusswaffen zu erklären. Schärfere Waffengesetze würden als Sofortmaßnahme sicherlich deren Zahl senken, aber es ist zu erwarten, dass die Täter dann auf andere Tatmittel (wie Messer, Fahrzeuge) ausweichen würden.
Die amerikanische Linke hat sich derart auf "Gun Control" als einziges probates Gegenmittel eingeschossen (während die Rechte im Gegenteil noch mehr Menschen bewaffnen will), dass die Erforschung und Diskussion der gesellschaftlichen Ursachen mit einem regelrechten Tabu belegt wurde. Dabei gäbe es durchaus vielversprechende Ansätze, z.B. die nicht auf Konsensherstellung ausgerichtete Streitkultur; das Machtgefälle zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern; oder auch der verbreitete Gebrauch starker Psychopharmaka.
Was die verbreitete Waffengewalt an sich anlangt, die entgegen den Behauptungen der Rechten durchaus nicht nur von Gangs in die Höhe getrieben wird, könnte man noch nennen:
- Die Überhöhung der Waffe als ultimative Garantin der Rechte des Bürgers, der sein Schicksal selbst in die Hand nimmt. Es versteht sich von selbst, dass weniger gut sozialisierte Zeitgenossen dann "Rechte" durchzusetzen versuchen, die sie nicht haben.
- Die Koexistenz von Reichtum und Armut auf engem Raum, eine klassische Triebfeder von Kriminalität (manche Städte weisen einen schlechteren Gini-Koeffizienten als indische Bundesstaaten auf).
- Das Fehlen eines von großen Mehrheiten getragenen Gesellschaftsentwurfs, wodurch auf allen Ebenen des Zusammenlebens Konflikte entstehen.
- Defizite im Bildungswesen, vor allem an öffentlichen Schulen.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir die Personalie Kirk nicht bekannt war. Ich war die letzten Tage geschäftlich unterwegs und konnte deswegen zumeist nur morgens (wie eben) hereinschauen. Ich habe aber gestern im Zug mir zu ihm und auch zum Attentat die greifbaren Informationen durchgelesen.
1.) Auf mich wirkt der Anschlag recht sorgsam geplant. Der Täter scheint mir kein Zahnspangen-tragendes Kiddie zu sein, dass mit einem AR-15 wild auf einen leicht übergewichtigen Präsidentenanwärter mitten auf einer recht gut einsehbaren Tribüne ballert oder jemand, der mit einer selbstgebauten Waffe aus drei Meter Entfernung auf jemanden schießt (Mord an Brian Thompson im Dezember 2024).
- der Anschlag kam aus etwa 180 Metern Entfernung.
- es wurde, so mein Verständnis, nur ein einziger Schuss abgefeuert, der Kirk tödlich traf.
- die Waffe war wohl eine "high power bolt action rifle", so gewisse Medien, also ein Jagdgewehr mit starker Munition (30-06?) oder gar ein Scharfschützengewehr.
- Kirk war kein leichtes Ziel. Die Aufnahmen zeigen, dass er saß und von Personen und Plakaten umgeben war. Er beugte sich nach links und rechts, auch nach vorne, gestikulierte, nahm ein Mikro. Grob bewegt sich der Oberkörper schwer absehbar um ca. 30-40 cm hin und her. Dennoch hat der Schütze leider getroffen.
- alles in allem also ein Schuss, der auch mit einigem Dusel bzw. Pech das Ziel traf. Ich vermute, dass der Täter auf den Kopf gezielt hatte, dann aber wegen der Bewegungen den Halsbereich traf (so die gängigen Meldungen).
- Kirk hatte wohl kaum eine Chance. Bei einem Treffer mit so einer Waffe im Bereich des Halses bzw. der Halsschlagader hätte man ihn vermutlich auch nicht retten können, wenn er nach 3 Min. in der Notaufnahme gewesen wäre.
Laut gewissen Meldungen sollen - ähnlich wie beim Thompson-Mord - Botschaften auf der Waffe bzw. der Munition, die später in einem Waldstück gefunden wurde, gefunden worden sein. Ersten Meldungen zufolge sollen es antifaschistische oder queere Inhalte sein. Mal mit einem Fragezeichen zu versehen (?), wobei ich es für denkbar halte, dass der Täter hier, ähnlich wie Mangione, eine Art von relativ jungem, radikalisiertem Einzeltäter ist. Und ähnlich wie bei Mangione könnte er sich als eine Art von "Held" ansehen, der gegen eine Bewegung "kämpft", quasi eine Art von queerem "Anarchisten der Tat" - in Anlehnung an die anarchistischen Attentäter, die von Ende des 19. Jahrhunderts an und bis in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts hinein, gezielt Wirtschaftsbosse und gekrönte Häupter angriffen. Ist aber bislang nur meine Vermutung und somit spekulativ.
2.) Mich stört etwas, wie hier mit dem Mord umgegangen wird. Manche Kommentare weisen in die Richtung, wonach man zwischen dem Mord und den Aussagen Kirks eine Verbindung herstellen könnte, ja eine indirekte Eigenverantwortung zuweisen könne. Das ist unredlich. Kirk mag ein rechter oder stockkonservativer Provokateur gewesen sein, aber er hat mit dem politischen Gegner dennoch offen diskutiert, man hat mit ihm offen und auf der Bühne streiten können (und davon lebt auch die Demokratie) - als er erschossen wurde, hat er z. B. mit Leuten aus der Queer-Community gesprochen.
Und nun wird ein zweifacher Familienvater auf einer Tribüne heimtückisch ermordet mit einem Scharfschützengewehr und manche - die seine streitbaren Aussagen nicht mögen - meinen, das müsse man nun mit seinen Aussagen garnieren, so als ob er die Waffenrechte in den USA erfunden hätte. Das ist ziemlich unterirdisch - ebenso könnte man dann sagen, dass Frauen selbst schuld sind, wenn sie vergewaltigt werden, wenn sie so kurze Röcke tragen. Und spätestens jetzt sollte manchen ein Licht aufgehen.
Schneemann
Ich werde mich zu dem Fall nach diesem Post nicht weiter äußern, aus Gründen die hier nichts zur Sache tun bin ich nicht objektiv genug.
Stattdessen möchte ich auf einen längeren Post des Politchefs von (Gottseibeiuns) Apollo News verweisen, der mit meinem Empfinden zu den Geschehnissen vollkommen konform geht.
Zitat: Realtalk: Ich bin absolut fassungslos über das, was hier abgeht.
[...]
Deutsche Medien machen aus ihm einen „Scharfmacher“ und wissen wahrscheinlich nichtmal, warum sie das machen, während selbst führende US-Demokraten wie Gavin Newsom Kirk als den Gemäßigten anerkennen, der er war. Zeitgleich wird die Erschießung eines für US-Verhältnisse wirklich absolut moderaten Konservativen kaum verhohlen gerechtfertigt – irgendwo zwischen „Der Mord ist schlimm, aber…“ und „er hat geerntet, was er gesät hat“.
Und das alles erfüllt überhaupt keinen logischen Zweck. Sie haben nichts davon, keinen politischen Gewinn, gar nichts. Sie alle machen es trotzdem. Das löst in mir ein Gefühl zwischen Fassungslosigkeit und Verachtung aus, das ich gar nicht beschreiben kann, weil ich es noch nie so empfunden habe.
Der großartige Douglas Murray sagte nach dem siebten Oktober: „Es gibt Momente, die wie eine Leuchtfackel in der Dunkelheit sind. Für einen kurzen Moment siehst du dann, wo die Menschen um dich herum wirklich stehen.“ Zweifellos ist das gerade so ein Moment, und weite Teile der Medienlandschaft und der ach so moralischen und guten Linken haben sich zur Kenntlichkeit entstellt.
https://x.com/maxroland20/status/1966416454565138598