Forum-Sicherheitspolitik

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Die Beendigung der Friedensgespräche mit den Kurden und das Aufheizen des Konflikts ist Kalkül von Erdogan, der sich für Neuwahlen als "starker Mann" präsentieren will, hinter dem die Türken zusammen rücken.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-der-praesident-spielt-nicht-mit-1.2602396">http://www.sueddeutsche.de/politik/tuer ... -1.2602396</a><!-- m -->
Zitat:10. August 2015, 17:16 Uhr

Türkei
Präsident Erdoğan spielt nicht mit

...
Derzeit verhandeln zwar AKP und CHP über einen Zusammenschluss. Die Lieblingsoption von Präsident Erdoğan sind jedoch Neuwahlen im Herbst.

Erdoğan hofft, durch Repressalien gegen die pro-kurdische HDP und den wiederaufflammenden Konflikt mit der PKK wieder die absolute Mehrheit erringen zu können.
...
für mich deutet das auf etwas hin, was ich allen "Politikern" ankreiden würde - er "geht anscheinend über Leichen".
Ich hoffe, das ist auch in der Türkei so offensichtlich, dass er bei Neuwahlen abgewatscht wird.
Der Konflikt zwischen der Türkei und der PKK scheint immer mehr zu eskalieren; offenkundig kamen nun bei einem PKK-Anschlag auf einen Militärkonvoi im Südosten der Türkei bis zu 16 Soldaten ums Leben...
Zitat:Turkish military jets strike PKK targets after deadly militant attack

The PKK said it had killed 15 members of the armed forces in Sunday's attack on a convoy in the mountainous Daglica area of Hakkari province, near the Iraqi border. A security source told Reuters 16 soldiers had been killed, which would be the highest military death toll in a single attack for years.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.reuters.com/article/2015/09/07/us-mideast-crisis-turkey-kurds-idUSKCN0R70BG20150907">http://www.reuters.com/article/2015/09/ ... BG20150907</a><!-- m -->

...was sicherlich auch dazu beitragen wird, dass die türkische Armee nun in den türkischen Kurdengebieten mit noch größerer Härte gegen jedweden Protest oder Aufstand vorgehen wird. Aktueller Fall:
Zitat:Gewalt in kurdischen Gebieten: Türkische Armee stürmt Cizre

Die türkische Armee ist in die Stadt Cizre im kurdischen Teil der Türkei eingefallen. Bewohner berichten, die Soldaten würden auf jeden schießen, der sich auf der Straße blicken lasse - offenbar gab es bereits sieben Tote. [...]

Am Freitagabend war in der 100.000-Einwohner-Stadt, in der überwiegend Kurden leben, eine Ausgangssperre verhängt worden. Die türkischen Behörden hatten diesen Schritt beschlossen, nachdem die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK ihre Angriffe auf die Sicherheitskräfte verstärkt hatte. Seit Wochen schon liefern sich jugendliche Kämpfer der Patriotischen Revolutionären Jugendbewegung (YDG-H), einer Jugendorganisation der PKK, Gefechte mit Polizei und Armee in Cizre und anderen Städten im kurdischen Teil der Türkei.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/gewalt-in-cizre-tuerkische-armee-stuermt-kurdische-stadt-a-1051639.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/g ... 51639.html</a><!-- m -->

Im schlimmsten Falle wird, so haben es ja manche Prognosen vorausgesagt, der Versuch der Regierung Erdogan, den eigenen politischen Machtverlust - die AKP hatte im Juni bei den Parlamentswahlen ihre absolute Mehrheit auch deswegen verloren, weil die Kurdenpartei HDP über zwölf Prozent der Stimmen erhalten hatte - mit Militärschlägen und dem vordergründigen Zelebrieren einer "harten Hand" gegen den IS einerseits und allerdings auch (unnötigerweise) gegen die Kurden andererseits einzudämmen, sich verheerend auf die innere Stabilität des Landes auswirken.

Der Versuch der Erdogan-Regierung, die Kurden durch Angriffe zu provozieren, damit sie umgekehrt zu Terrorakten sich hinreißen lassen, was dann wiederum eine Verurteilung und Dämonisierung sämtlicher kurdischer politischer Aktivitäten seitens der AKP zulassen würde, könnte sich als fatale Fehlkalkulation erweisen und das Land - vor allem mit einem syrischen Bürgerkrieg und einem zerfallenden Irak an der Südgrenze - an den Rand des Abgrundes bringen.

Schneemann.
Zitat:Türkei: Tote bei Gefechten mit der PKK

In der Türkei hat es erneut aufseiten der PKK und der Sicherheitskräfte Opfer gegeben. Die verbotene kurdische Arbeiterpartei soll einen Anschlag verübt haben, die Armee flog einen Angriff auf PKK-Stellungen.

Im Südosten der Türkei sollen bei Anschlägen von PKK-Kämpfern drei Polizisten getötet und ein weiterer verletzt worden sein. Entsprechende Angaben kamen aus Sicherheitskreisen. Die Polizisten seien durch Sprengsätze getötet und verletzt worden, die an Straßen deponiert gewesen seien.

Weiter hieß es, bei Angriffen der Armee und einer zurückgeschlagenen Attacke auf einen Militärstützpunkt seien seien insgesamt neun PKK-Kämpfer getötet worden. [...] Zudem hätten dort Transporthubschrauber Spezialeinheiten in dem hügeligen Gelände abgesetzt, um die PKK-Milizen zu bekämpfen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-tote-bei-gefechten-mit-der-pkk-a-1053202.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 53202.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Zitat:Turkey: 25 PKK rebels, 2 policemen reported killed
Sep. 29, 2015, 7:03 AM 148

ANKARA, Turkey (AP) — Clashes between the Turkish military and Kurdish rebels have killed 25 rebels and two police officers in Turkey's mainly Kurdish regions, authorities reported Tuesday.

Kurdish militants killed two police officers Monday night in the southern city of Adana. Gov. Mustafa Buyuk said assailants riding a motorcycle fired on a police vehicle outside a hospital in Adana before fleeing.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.businessinsider.com/ap-turkey-25-pkk-rebels-2-policemen-reported-killed-2015-9?IR=T">http://www.businessinsider.com/ap-turke ... 015-9?IR=T</a><!-- m -->
Mutmaßlicher schwerer Bombenanschlag auf eine Friedensdemonstration in Ankara, die auch von kurdischen Organisationen mitinitiiert wurde. Auch wenn Details über Hintergründe noch ausstehen, so dürfte dieses Ereignis die Situation weiter anheizen...
Zitat:Bei Demo von Friedensaktivisten: Schwere Explosionen im Zentrum von Ankara

Kurz vor einer Friedenskundgebung haben zwei Explosionen das Zentrum von Ankara erschüttert. Das türkische Innenministerium spricht von 30 Toten und mehr als 120 Verletzten. Die Regierung geht von einem Terroranschlag aus. [...] Die Erschütterungen ereigneten sich ersten Berichten zufolge in der Nähe des Hauptbahnhofes im Abstand von wenigen Minuten, die erste um etwa 10 Uhr Ortszeit. Für Samstagmittag hatten Friedensaktivisten, mehrere NGOs und linke Gruppierungen zu einer Demonstration in Ankara aufgerufen, zu den Veranstaltern zählte auch die Kurdenpartei HDP.

Der Sender CNN Türk berichtete, die Explosionen hätten sich kurz vor Beginn der Kundgebung ereignet, bei der gegen den Konflikt zwischen Regierungstruppen und Kurden im Südosten der Türkei protestiert werden sollte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/tuerkei-explosion-in-ankara-a-1057157.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 57157.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Bei dem verheerenden Bombenanschlag in der Türkei, dem lt. Medien schwersten Anschlag in der türkischen Geschichte, hat es vermutlich mehr als 100 Todesopfer gegeben (zunächst war ja nur von ca. 30 Toten die Rede gewesen). Während Regierungskreise knapp 100 Opfer bestätigen, geben kurdische Quellen auch bis zu 122 Tote an...
Zitat:122 Tote bei Anschlag in türkischer Hauptstadt Ankara

ANKARA. Die Zahl der Toten bei dem Terroranschlag in der türkischen Hauptstadt Ankara ist nach Angaben der pro-kurdischen Oppositionspartei HDP auf 122 gestiegen. [...] Mehr als 500 Menschen seien verletzt worden.

Zuletzt hatte die Übergangsregierung am Samstagabend mitgeteilt, 95 Menschen seien getötet und 246 verletzt worden. Am Samstagmorgen waren bei einer regierungskritischen Friedensdemonstration vor dem Hauptbahnhof in der Hauptstadt zwei Sprengsätze detoniert. Die HDP sieht sich als Ziel des Anschlags und macht der politischen Führung des Landes schwere Vorwürfe. Zu der Tat bekannte sich zunächst niemand.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/aussenpolitik/122-Tote-bei-Anschlag-in-tuerkischer-Hauptstadt-Ankara;art391,1998037">http://www.nachrichten.at/nachrichten/p ... 91,1998037</a><!-- m -->

Zu den möglichen Folgen dieses Attentats...
Zitat:Warnung der Türkischen Gemeinde

Schwappt die Gewalt nach Deutschland?

Nach dem Attentat von Ankara hat die Türkische Gemeinde auch vor einem Gewaltausbruch in Deutschland gewarnt. Die Stimmung sei aufgeheizt, sagte der Vorsitzende der Interessenvertretung. Die Grünen dagegen warnen die EU vor Präsident Recep Tayyip Erdogan.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, hat nach dem verheerenden Anschlag in Ankara vor gewaltsamen Auseinandersetzungen von Kurden und nationalistischen Türken auch in Deutschland gewarnt. "So wie die Stimmung jetzt gerade in der Türkei ist, befürchte ich eine weitere Eskalation auch hier", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Als Erdogan Staatspräsident wurde, hat diese Polarisierung in Deutschland angefangen", sagte Sofuoglu. [...] Er beobachte, "dass in den sozialen Medien sehr schnell von allen Seiten zu Demonstrationen aufgerufen wird, die gar nicht genehmigt sind". Sowohl auf türkischer als auch auf kurdischer Seite entwickeln sich laut Sofuoglu verschiedene Gruppierungen.

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.tagesschau.de/inland/tuerkei-kurden-105.html">https://www.tagesschau.de/inland/tuerke ... n-105.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Bin kein Türkeiexperte, aber imho liegt dort eine Lage vor, die durchaus das Potential zum Bürgerkrieg hat.

Wir haben in der Türkei eine islamisch konservative AKP mit vielen (auch militanten) Anhängern, wir haben eine sehr große ,eher weltliche (nach dem Vorbild Attatürks) aber sehr antikommunistische und nationalistische Rechte (was immerhin ein Schnittpunkt mit der AKP ist) und linke bis linksextreme türkische Gruppen.
Dazu Kurden, die seit Jahrzehnten für ihre Unabhängigkeit kämpfen und bei denen anscheinend nicht wenige einen traditionellen Hang zum Marxismus/Leninismus haben.

Nach außen hin noch relativ stabil. Die Frage ist was passiert, wenn hier z.B. ein ausländischer Geheimdienst anfängt, die Opposition zu unterstützen und gleichzeitig aufzuwiegeln. Die Fragen hierbei sind 1. ob es Staaten gibt, die das können oder wollen und 2. ob der Türkische Geheimdienst und die Sicherheitskräfte/Armee das unterbinden kann.

Ein Konflikt in der Türkei hätte sicherheitspolitisch auch auf Deutschland starke Auswirkungen. Nicht nur weil wir Nato-Partner sind, sondern auch weil wir m.W. die größte, im Ausland lebende, türkische Community hier haben.

Ist die Türkei ein "Schwarzer Schwan", den bisher (offiziell) niemand auf dem Schirm hat?
Solange CIA & Co. nicht wollen das es ein Szenario Syrien gibt wird es auch nicht passieren.
Russland macht solche Dinge nicht, China auch nicht und unser BND nur wenn CIA das will.

Dazu fehlt das Aufmarschgebiet. Der Support Punkt.
Wäre Syrien gefallen wie es ja 2006 geplant und von Außen auch mit Terror umgesetzt wurde wären alle Terror Gruppen die Wahl Option Nr. 1. Allerdings nützt die Türkei Aktuell viel mehr als sie zerstört nutzen würde. Dazu ist sie NATO Mitglied.

Auch wurden durch Säuberungen und jahrelange Aushöhlungen aller Strukturen eine Diktatur vorbereitet.
Eher wird alles Anti Erdogang AKP wie einst 1933 bei uns nieder gemacht.
Im Zweifel auch mit IS Hilfe über Bande oder auch anderen.

Ohne solche Terrorbanden vom Ausland wie in Syrien welche massiv schon vor Point und Tag X bereit stehen und ohne NGOs oder anderen Planern geht da über Wochen oder Monaten nichts.
Dafür sind Sicherheitskräfte und Militär viel zu stark und Sattel fest.

Möglich wäre auch ein Ukraine Szenario. Nehmen wir mal an ein anderer als AKP gewinnt die Wahlen so kann das schnell aus dem inneren mit Hilfe vom Ausland zum Putsch kommen.
Die USA würden ganz sicher nicht eine Türkei wollen die aus Syrien raus, mit Iran, Irak und Assad Syrien zusammen und stärker gegen Israel, Saudis & Co. wären. Das wäre zu viel des erlaubten.

Ist die Türkei wie jetzt gebunden, verstrickt, abhängig und unter Kontrolle trotz Despoten und Polizei Staat welcher all den Terror mit macht, so ist diese genau "richtig".

Nicht aus meiner Sicht aber aus derer die Terror in der Region wollen.
Die AKP hat die Wahlen in der Türkei klar und mit absoluter Mehrheit gewonnen; dies überrascht, da die Prognosen zunächst davon ausgingen, dass Erdogans zwiespältiger Kurs in Syrien und auch die Anheizung des Kurdenkonfliktes der AKP eher schaden könnten...
Zitat:Wahl in der Türkei

Erdogans Kalkül ist aufgegangen

Ein Grossteil der türkischen Wähler sehnt sich offenbar nach Ruhe und Stabilität, wie sie Erdogan versprach. [...] Trotz allen anderslautenden Prognosen hat die AKP die absolute Mehrheit jetzt zurückerobern können. Erdogans Kalkül – sich und seine Partei als einzige Garanten von Stabilität in unruhigen Zeiten zu empfehlen – ging also auf. In seinen Worten: Der «Fehler» vom Juni wurde «korrigiert». Wenn man davon ausgeht, dass es bei der Abstimmung mit rechten Dingen zugegangen ist, so wünscht sich eine Mehrheit der Türken eben doch klare Verhältnisse unter Erdogans AKP. [...]

Dass Erdogan den Kurdenkonflikt selber eskalieren liess, eine verfehlte Nahostpolitik zu verantworten hat und die Spannungen im Land eher noch anstachelte, anstatt sie zu befrieden, mögen seine Wähler anders sehen, ausblenden oder für nebensächlich halten. Genauso, dass die Regierung eben erst einen unliebsamen Medienkonzern polizeilich stürmen liess und die Meinungsfreiheit in der Türkei ersticken will.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/erdogans-kalkuel-ging-auf-1.18639475">http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/er ... 1.18639475</a><!-- m -->

Weitere Presseschau: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-11/presseschau-tuerkei-wahl-recep-tayyip-erdogan">http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... ip-erdogan</a><!-- m -->

Und diejenigen, die befürchten, dass Erdogans Politik nun noch autokratischer werden wird, könnten richtig liegen...
Zitat:Wahl in der Türkei

Ministerpräsident Davutoglu will Verfassung reformieren

Nach ihrem Sieg in der Parlaments-Neuwahl peilt die AKP nun ihr nächstes Ziel an: eine Verfassungsänderung, die aus der Türkei eine Präsidialdemokratie machen soll. Sie will das auch ohne verfassungsändernde Mehrheit schaffen. [...] Für die von Erdogan angestrebte Verfassungsänderung ist die AKP aber auf die anderen Parteien angewiesen, weil es dazu einer Zweidrittel-Mehrheit bedarf. Erdogan strebt eine politische Aufwertung des Präsidentenamtes hin zu einer Präsidialherrschaft nach russischem Vorbild an.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/tuerkei/tuerkei-davutoglu-will-verfassung-reformieren-13888871.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 88871.html</a><!-- m --> (Anm.: Link enthält auch Hochrechnungsbalken).

Schneemann.
Die Kämpfe der türkischen Armee mit kurdischen Aufständischen auf türkischem Boden halten an bzw. sind erneut die letzten Tage wieder heftig aufgeflammt; mehr als 50 PKK-Angehörige sollen dabei getötet worden sein...
Zitat:Massiver Militäreinsatz gegen PKK in der Türkei

Diyarbakir (Reuters) - Mit einem massiven Militäreinsatz geht die Türkei in den Städten Silopi und Cizre im Südosten des Landes gegen kurdische Rebellen vor. Presseberichten zufolge wurden in drei Tagen bis Freitag 55 Kämpfer der Kurdischen Arbeiterpartei PKK getötet, 49 in Cizre und sechs in Silopi. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte ankündigt, die PKK-Kämpfer würden vernichtet.

In den beiden Städten gilt seit Montag eine Ausgangssperre. An dem großangelegten Einsatz der Sicherheitskräfte sind nach Medienberichten 10.000 Soldaten und Polizisten beteiligt. [...] In Cizre an der syrischen Grenze waren Schüsse zu hören. Von einigen Gebäuden stieg Rauch auf. [...] Ein Führungsmitglied der prokurdischen Demokratischen Partei der Völker (HDP) rief zu einem "ehrenhaften Widerstand" gegen die Polizei- und Militäraktionen auf.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.reuters.com/article/topNews/idDEKBN0U11Z120151218">http://de.reuters.com/article/topNews/i ... Z120151218</a><!-- m -->

Schneemann.
Während bei den aktuellen Kämpfen in der Türkei - laut türkischen Angaben - mittlerweile bis zu 200 PKK-Angehöriger (und eine unklare Anzahl Zivilisten) getötet worden sein sollen...
Zitat:Türkei: 200 Tote bei Offensive gegen PKK

Die türkische Armee geht im Süden des Landes weiter vehement gegen die verbotene Arbeiterpartei PKK vor. Bereits 200 kurdische Kämpfer seien seit Beginn der Offensive Mitte Dezember getötet worden, meldete die Nachrichtenagentur Dogan gestern. Zudem hätten die Kämpfe Dutzende zivile Opfer gefordert, erklärten Menschenrechtler. [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://orf.at/stories/2316385/">http://orf.at/stories/2316385/</a><!-- m -->

...gab es anscheinend einen Bombenanschlag einer kurdischen Splittergruppe in Istanbul...
Zitat:Türkei

Militante Kurden bekennen sich zu Anschlag auf geparktes Flugzeug

Die Organisation "Kurdische Freiheitsfalken" hat sich zum Anschlag auf einem Flughafen in Istanbul am vergangenen Mittwoch bekannt.

Das geht aus einer Erklärung hervor, die die Gruppe im Internet verbreitete. Der Anschlag sei Vergeltung für die Angriffe des türkischen Militärs auf Stellungen der kurdischen Arbeiterpartei PKK. Durch die Explosion kam eine Reinigungskraft ums Leben. [...]

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.deutschlandfunk.de/tuerkei-militante-kurden-bekennen-sich-zu-anschlag-auf.447.de.html?drn:news_id=562678">http://www.deutschlandfunk.de/tuerkei-m ... _id=562678</a><!-- m -->

Schneemann.
Die Kämpfe in der Südosttürkei zwischen Regierungstruppen und kurdischen PKK-Rebellen halten nachwievor an...
Zitat:Rebellen im Kurdengebiet getötet

Türkei setzt Angriffe auf PKK fort [...]

Bei der Großoffensive gegen die PKK haben türkische Sicherheitskräfte im Südosten des Landes mindestens 18 Rebellen der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans getötet. Nach Armeeangaben wurden bei Gefechten in der Stadt Cizre in der Provinz Sirnak nahe der Grenze zum Irak 16 Rebellen getötet. [...]

Die Armee geht in den Kurdengebieten im Südosten des Landes seit Anfang Dezember mit aller Härte gegen Aktivisten vor. In mehreren Städten gelten Ausgangssperren, in manchen Gegenden herrschen kriegsähnliche Zustände. Nach Armeeangaben wurden in Cizre, Silopi und Sur insgesamt bereits mehr als 420 PKK-Kämpfer getötet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-pkk-113.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkei-pkk-113.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Erdogan will also, dass sie die USA zwischen der Türkei und den Kurden entscheidet. Würde gerne mal sein Gesicht sehen wenn die USA sich für die Kurden entscheiden. Donald Trump würde diesem Möchtegern den passenden Arschtritt verpassen, aber beim Establishment um Obama sehe ich schwarz. Da wird einfach weiter taktiert.
Der bekanntermaßen rechtsextremistische Hetzblatt der Spiegel berichtet:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/fluechtlinge-aus-syrien-an-der-grenze-zur-tuerkei-wuetend-auf-die-ganze-welt-a-1076334.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/f ... 76334.html</a><!-- m -->

Zitat:Tausende Syrer harren an der Grenze zur Türkei aus, seit Russland Aleppo bombardiert. Doch nur Krankenwagen mit Schwerverletzten dürfen passieren. Eine neue Mauer offenbart das Scheitern der Weltpolitik.

Zitat:Die Lastwagen biegen in einen Feldweg. Ein Soldat öffnet ein Gatter, und schon fahren sie hinter dem Stacheldraht. In etwa hundert Metern Entfernung wartet ein Kran auf die Lieferung. Nach und nach werden die Betonblöcke nebeneinander gesetzt. Eine weiße Betonmauer durchschneidet die Olivenhaine. Die Türkei schließt die Grenze zu Syrien. Die Regierung in Ankara hatte das schon länger vor, aber jetzt, da sich wieder Tausende Syrer auf den Weg Richtung Türkei machen, auf der Flucht vor Bomben, Hunger und Kälte, scheint sie es eilig zu haben.

Denn auf der anderen Seite der Grenze, nur wenige Kilometer von Akinci entfernt, harren inzwischen mehr als 40.000 Menschen aus. Manche sprechen sogar von bald 100.000 Flüchtlingen. Sie bringen sich vor den russischen Kampfjets in Sicherheit, die in den vergangenen Tagen ihr Bombardement auf Aleppo und die Region nördlich davon bis nahe der Grenze massiv verstärkt haben.

Zitat:Auf den Westen sind viele Syrer nicht gut zu sprechen. "Wir hören, dass die Europäer einerseits von der Türkei verlangen, die Grenzen zu öffnen und uns ins Land zu lassen", sagt Student Hady am Telefon von der syrischen Grenzstadt Asas aus. "Aber warum verlangen sie dann andererseits, dass die Türkei die Grenzen im Westen schließt?" Das sei eine "Doppelzüngigkeit", sagt er, und diese Meinung teilen viele, die die Nachrichten gelesen oder gehört haben. "Wir sind wütend auf die ganze Welt", sagt Hady.

Zitat:Jetzt starren also Tausende auf Betonblöcke, auf Monumente des Scheiterns der internationalen Gemeinschaft, die es fünf Jahre nach Ausbruch der Gewalt in Syrien nicht geschafft hat, das Land zu befrieden, sondern im Gegenteil durch Ignorieren oder durch rücksichtsloses Verfolgen eigener Interessen die Lage so verschlimmert hat, dass Millionen Menschen nichts anderes bleibt als die Flucht.

5 Jahre Air Only und das Land ist inzwischen so weitgehend zerstört, dass es vermutlich nachhaltig dysfunktional ist.

Aber die Lösung ist doch so einfach: viel viel mehr Drohnen und mehr Hyper-Tech Bomber. Damit werden wir den Frieden irgendwann in weiteren 100 Jahren herbei bomben, anhand von dubiosen Metadaten.....
@Quintus

Die Vorwürfe der Syrer sind ja mal wieder eine Frechheit. Wo bleiben die Beschwerden in Richtung ihrer superreichen Glaubensbrüder, die die ganze Suppe gegen Assad doch erst mit angerührt haben? Die nehmen keinen Einzigen Syrer auf, aber beschweren tut sich darüber keiner.