Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Türkei
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Samsun85 schrieb:
Cluster schrieb:Ja es ist schon erstaunlich, das der Genozid an den Armeniern international anerkannt ist. Eine Weltverschwörung gegen die Türkei was?

Warum öffnet denn Armenien nicht seine Archive während die Türkei seit Jahrzehnten die Archive zur Verfügung stellt?
Länder wie Schweden die mit nur 1 Stimme Mehrheit diese Resolution verabschiedet haben, meinst du die haben das aus Recht zur Wahrheit gemacht?

Alles politische Pille-Palle um etwas Druck ausüben zu können. Solange die Türkei dies nicht akzeptiert, spielt das eh eine untergeordnete Rolle...

Schweden erkennt diesen angeblichen Genozid auch nicht an,da spielt die Resolution Abstimmung keine Rolle.

Zitat: Der Parlamentsentscheid bedeutet nicht, dass Schweden den Genozid an den Armeniern anerkennt. Dazu müsste die Regierung die Resolution in die Praxis umsetzen, was sie nicht tun will
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/international/protest_ankaras_in_stockholm_1.5204631.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/internati ... 04631.html</a><!-- m -->


Die UN erkennt diesen angeblichen Genozid auch nicht an..Deutschland natürlich auch nicht.
Angebliche User erkennen ihn auch nicht an...

Schneemann.
Schneemann schrieb:Angebliche User erkennen ihn auch nicht an...

Schneemann.

Zumindest basieren die Fakten nicht auf Vermutungen oder anderen unerweglichen Gründen...oder spammen den Thread nicht voll wenn man keine Argumente hat...
Sich hinzustellen und zu sagen: Nein, war ja gar nicht so!, nur weil es einem in den Kram passt, ist eher Spam. Zudem: Außer dem Punkt zu sagen, dass es einfach nicht so war, kommt ja nichts. Nur ein Statement, mehr nicht. Zugleich aber sollen andere, die nicht der Meinung sind, bitteschön Rechtfertigungen liefern. Bissle billig. Vor allem, wenn die anderen dies schon zum x-ten Male gemacht haben und die Details nicht allzu weit weg hier im Thread stehen. Sorry, aber für blöde verkaufen lassen muss man sich nicht!

Schneemann.
Der Streit um "Genozid" oder nicht ist müsig. Es belastet zwar noch die Beziehungen zwischen Armenien und der Türkei, ist aber durch Historiker zu klären.

Interessanter ist für mich die Entwicklung der Türkei, insbesondere die aussenpolitische Orientierung eines islamischen Staates, der immerhin NATO-Mitglied, siet Jahren EU-Beitrittskandidat und darüber hinaus in der Nachbarschaft zum Kaukasus (Russland, Georgien), dem Iran und Syrien an einer strategischen Schlüsselstellung liegt.
Eine schon etwas ältere Analyse, die aber aus heutiger Sicht zunehmend bestätigt wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.leap2020.eu/Die-Trkei-erwacht-Absatzbewegung-aus-dem-">http://www.leap2020.eu/Die-Trkei-erwach ... g-aus-dem-</a><!-- m -->
westlichen-Lager_a4362.html
Zitat:
Die Türkei erwacht: Absatzbewegung aus dem westlichen Lager


- Auszug GEAB N°39 (18. November 2009) -

Während in der gegenwärtigen umfassenden Krise die Macht der USA und die militärische Stärke des Westens, auf der diese Macht beruhte, rapide zerfällt, beginnt die Türkei ihre außenpolitische Interessenlage zu überdenken und neu zu definieren. Die Prioritäten, die sich allmählich herausbilden, werden die türkische Außenpolitik in einer Weise umkrempeln, wie dies seit dem Nato-Beitritt 1952 nicht mehr der Fall war. Es handelt sich dabei aber nicht um einen Bruch in der türkischen Geschichte, sondern um eine Rückkehr zu den Quellen des Kemalismus und seiner Definition der vitalen türkischen Interessen
...
allerdings würde ich die Lage nicht als "neu-osmanisch" bezeichnen.
Das ist schon historisch in mancherlei Hinsicht falsch
1. geht es nicht um Beherrschung oder Hegemonialherrschaft und
2. sind nicht die "hstorisch osmanischen Gebiete" in den arabischen Ländern sondern vor allem der Iran und die turksprachigen Staaten aus Zentralasien im Fokus der neuen türkischen Politik
<!-- m --><a class="postlink" href="http://eng.chinamil.com.cn/news-channels/china-military-news/2010-05/28/content_4227740.htm">http://eng.chinamil.com.cn/news-channel ... 227740.htm</a><!-- m -->
Zitat:First high-level dialogue on Sino-Turkey military cooperation held

(Source: PLA Daily) 2010-05-28

  The first High-Level Dialogue on Sino-Turkey Military Cooperation was held in Beijing on the afternoon of May 27, 2010. Ma Xiaotian, deputy chief of general staff of the Chinese People’s Liberation Army, and Gen. Aslan Guner, the visiting deputy chief of general staff of the Turkish Armed Forces, co-chaired the dialogue. ...
was schreiben eigentlich die türkischen Medien da drüber?
Sechs Tote Soldaten bei einem Angriff mutmaßlich kurdischer Terroristen auf eine türkische Marinebasis nahe Iskenderun (Südtürkei)...
Zitat:Turkey rocket attack 'kills six' at naval base

Six Turkish soldiers have been killed and seven injured in a rocket attack on a navy base in the country's south, state media reports.

Suspected Kurdish rebels fired on a military vehicle carrying troops in the Mediterranean port of Iskenderun. The attack took place at about 0400 (0100 GMT). Soldiers at the base fired at the attackers but it was not clear if any were injured. The government has recently intensified efforts to end the Kurdish insurgency.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/world/europe/10195996.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/world/europe/10195996.stm</a><!-- m -->

Es zeigt sich aber auch ein wenig eine Doppelmoral der türkischen Regierung: Greifen Palästinenser israelische Einrichtungen mit Raketen an und gibt es dort Opfer, so hört man aus der Türkei so gut wie nichts, allenfalls wird von Herrn Erdogan medienwirksam ein Protest gegen israelische Gegenschläge in der Öffentlichkeit platziert. Hier aber - und die Kurden (wenn es denn welche waren) hatten sicherlich mehr unter der türkischen Politik und dem Militär zu leiden als die Palästinenser unter den Israelis (zumindest gemessen an den Toten) - werden sicherlich bald bitterste Revanche- und Vernichtungsdrohungen ausgesprochen werden.

Schneemann.
Schon wieder dabei Argumente aufzuzählen die auf Behauptungen basieren??

Ich glaube aktuell gibt es kein Volk, das so sehr leidet wie die Palästinenser...
Zitat: Schon wieder dabei Argumente aufzuzählen die auf Behauptungen basieren??
Nein. Die Zahlen diesbezüglich sind auch bekannt. Alleine in den türkischen Kurdengebieten kamen in den letzten 25 Jahren vermutlich 50.000 Menschen um (und da sind türkische Opfer NICHT mitgezählt). So viele Tote hat es in Israel und Nahost unter den Palästinensern sicherlich nicht gegeben.
Zitat: Ich glaube aktuell gibt es kein Volk, das so sehr leidet wie die Palästinenser...
Oh ja. Richtig, wenn die Welt nur aus Israelis, Türken und Palästinensern besteht, so dürfte dies wohl (fast) stimmen. Da die Weltbevölkerung aber nicht nur aus den drei genannten Völkern besteht, stimmt es nicht. Schaue dir bitte mal an, was anderswo auf diesem Planeten geschieht, ehe du so einen Mist schreibst!

Schneemann.
Ja das mag stimmen. Aber du erwähnst nicht, wer hinter diesen Morden steckt, oder wer zu den Toten mitgezählt wurden. Ist die Rede von Zivilisten?,Soldaten oder Terroristen?... Ich war sehr oft im Osten der Türkei und kann die Lage dort besser beurteilen als du. Habe auch einen Familienmitglied im Kampf gegen den Terror verloren.

Wenn man sich deinen Beitrag so anschaut, würde man glatt denken, das 2 Völker gegeneinander Krieg führen würden, was schlicht weg nicht stimmt. Hab selber kurdische Verwandte, die glücklich sind mit ihrer Situation.

Unterscheide, die PKK ist nicht der Repräsentant der Kurden!
Das sind militante Terroristen...
Samsun85 schrieb:
Zitat:Unterscheide, die PKK ist nicht der Repräsentant der Kurden!
Das sind militante Terroristen...
Auch nicht alle, aber im Grunde stimme ich dir zu: Ja, die PKK ist eine Terrororganisation.

Worum es mir ging, ist die unverantwortliche und doppelzüngige Stimmungsmache der türkischen Regierung und auch vieler türkischer Medien hinsichtlich des Nahost-Problems.

Herr Erdogan mit seiner latent islamistischen Grundeinstellung, der derzeit versucht, die Türkei neu strategisch auszurichten (was eigentlich kein Vorwurf ist, das machen viele Länder), macht aber einen sehr medienwirksamen Show-Auftritt wegen des Gaza-Konfliktes, die Medien des Landes berichten sehr negativ bis einseitig über Israel und gießen über vermeintliche Massenmorde und Kriegsverbrechen der IDF Öl ins Feuer, während es z. B. hinsichtlich der Kurden, die auch Terrorakte gegen die Türkei und türkische Zivilisten begangen haben, bei weitem bösere Floskeln und Handlungsweisen gibt, die die Ereignisse und tatsächlichen Sachverhalten in Nahost in den Schatten stellen.

Dennoch wettert man öffentlich medienwirksam gegen Israel, springt also auf das Pferd der Israel-Schelte auf, und scheucht in heftigem Maße den ganze Nahost-Raum auf. Dagegen sind die Ereignisse in Israel und Palästina bei weitem nicht so brutal und opferreich wie die im türkisch-kurdischen Konflikt.

EDIT/Nachtrag:

Als Bsp.:
Zitat:Stimmungswechsel in der Türkei

Israel verliert wichtigen Verbündeten

"Staatsterrorismus" und "Banditentum": So ächtet die türkische Regierung Israels Angriff auf den Gaza-Hilfskonvoi. Das gute Verhältnis beider Staaten ist Geschichte. Jerusalem hat durch die Attacke den einzigen verlässlichen Verbündeten in der Region dauerhaft verprellt.

In der Türkei ist man sich einig: Nach dem gestrigen Militäreinsatz der Israelis gegen einen internationalen Hilfskonvoi für Gaza sind die Beziehungen zu Jerusalem auf einem historischen Tiefpunkt angelangt. Dass die israelische Marine ein Schiff ins Visier nahm, das unter türkischer Flagge fuhr, die "Mavi Marmara", und dabei mindestens neun propalästinensische Aktivisten ums Leben kamen, wird von Kommentatoren einhellig als "worst case scenario" eingestuft, als das schlimmste aller Szenarien im Verhältnis der beiden Länder.
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,698063,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 63,00.html</a><!-- m -->

Pfui Spinne, kann man dazu nur sagen. Sorry...

Schneemann.
Das klingt nicht nach "pfui Spinne" sondern eher sehr differenziert:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkeiisrael102.html">http://www.tagesschau.de/ausland/tuerkeiisrael102.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkische Reaktionen auf Militäraktion
"Ab heute ist nichts mehr wie es war"

Die türkisch-israelischen Beziehungen sind nach der Militäraktion Israels auf dem Tiefpunkt. "Staatsterrorismus" warf der türkische Ministerpräsident Erdogan Israel vor und sagte in einer Rede vor Parteifreunden voraus: "Ab heute ist nichts mehr wie es war." Von antisemitischen Tönen distanzierte er sich klars.
...

Emotional, aber trotzdem differenziert äußerte sich Erdogan über die Zukunft der türkisch-israelischen Beziehungen. "Der heutige Tag ist ein Meilenstein. Es ist offensichtlich, dass ab heute nichts mehr wie früher sein wird. Ein aggressiver Staat, der vor den Augen der Öffentlichkeit auf offener See Morde begeht, kann der internationalen Öffentlichkeit nicht mehr ohne Scham ins Gesicht sehen, bevor er nicht Reue zeigt und sich entschuldigt."

Erdogan wiederholte seinen Vorwurf, die israelische Regierung betreibe mit ihrer Politik Staatsterrorismus. Das Land verletze internationales Recht und torpediere die Friedensbemühungen im Nahen Osten. ...

Dank an Jüdische Gemeinde

Erdogan bedankte sich in seiner Fraktionsrede ausdrücklich bei der Jüdischen Gemeinde in der Türkei. Diese hat sich in einer schriftlichen Erklärung tief betrübt über die Militäraktion gegen den Schiffskonvoi mit Hilfsgütern für Gaza gezeigt. Wörtlich heißt es in dieser Erklärung: "Wir teilen das öffentliche Empfinden in unserem Land über diese Operation und erklären unsere tiefe Trauer."
...

Stand: 01.06.2010 20:38 Uhr
wenn Israel wirklich in internationalen Gewässern - und das wird nicht mal von Israel bestritten - türkische Schiffe attackiert hat, dann war das ein Akt der Piraterie, den kein Staat der Welt akzeptieren dürfte.

Wie würde Israel reagieren wenn etwa in internationalen Gewässern im Roten Meer israelische Schiffe unter Gewaltanwendung "geboardet" würden, sagen wir mal von sudanesischen Elitetruppen und - sagen wir mal - mit rund 10 Toten auf israelischer Seite?
Erich schrieb:Wie würde Israel reagieren wenn etwa in internationalen Gewässern im Roten Meer israelische Schiffe unter Gewaltanwendung "geboardet" würden, sagen wir mal von sudanesischen Elitetruppen und - sagen wir mal - mit rund 10 Toten auf israelischer Seite?
Und wie würdest Du reagieren, wenn ich Dir sagen würde, dass das nun der dritte (!) Thread ist, in dem Du Deinen Unmut über die Aktion der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille rauslässt? Beschränk Dich dabei mal auf den Israel-Thread.

Was die türkischen Reaktionen angeht, so ist das hier schon der richtige Strang. Allerdings würde ich bei Erdogans Reaktion nicht unkritisch von "differenziert" sprechen. Erdogan ist bei emotionalen Themen nicht grad für Zurückhaltung oder Differenziertheit bekannt. Und ob die Aktion Piraterie bzw. Staatsterrorismus war, muss erst noch geklärt werden. Aber das dann eben im Israel-Thread.
hunter1 schrieb:...
Und wie würdest Du reagieren, wenn ich Dir sagen würde, dass das nun der dritte (!) Thread ist, in dem Du Deinen Unmut über die Aktion der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille rauslässt? Beschränk Dich dabei mal auf den Israel-Thread. ....
dann würde ich sagen, dass das inzwischen der dritte (!) Thread ist, in dem jemand die Aktion de israelischen Marine verteidigt und damit eine Antwort herausfordert. :wink:
hunter1 schrieb:
Erich schrieb:Wie würde Israel reagieren wenn etwa in internationalen Gewässern im Roten Meer israelische Schiffe unter Gewaltanwendung "geboardet" würden, sagen wir mal von sudanesischen Elitetruppen und - sagen wir mal - mit rund 10 Toten auf israelischer Seite?
Und wie würdest Du reagieren, wenn ich Dir sagen würde, dass das nun der dritte (!) Thread ist, in dem Du Deinen Unmut über die Aktion der israelischen Marine gegen die Gaza-Flottille rauslässt? Beschränk Dich dabei mal auf den Israel-Thread.

Was die türkischen Reaktionen angeht, so ist das hier schon der richtige Strang. Allerdings würde ich bei Erdogans Reaktion nicht unkritisch von "differenziert" sprechen. Erdogan ist bei emotionalen Themen nicht grad für Zurückhaltung oder Differenziertheit bekannt. Und ob die Aktion Piraterie bzw. Staatsterrorismus war, muss erst noch geklärt werden. Aber das dann eben im Israel-Thread.

Wie hätte Erdogan denn reagieren sollen? Mubarak auf die Schulter klopfen und sagen,"Sowas passiert halt, mach dir kein Kopf!"??

Wäre dieses Ereignis genauso andersrum passiert, dann hätte ich mal den Aufschrei gesehen und die ersten Kriegsdrohungen seitens Israel. Nightwatch wäre dann zum Feldherr mutiert...

Doch was wirklich interessant ist, das seitens USA keine Stellung dazu genommen wurde und verblüffend ruhig geblieben sind...

P.s. Wenn man Schiffe angreift die sich in intern. Gewässern bewegen, ist das nichts anderes als Piraterie...Was anderes machen somalische Piraten nämlich auch nicht...