07.01.2008, 18:00
Zitat:die neue Regelung sieht vor das Einstellungsgespräche von Richtern und Staatsanwälten direkt durch das Justizministerium vorgenommen werden können
Ist in D genauso, zumindest in BaWü weiß ich das sicher.
Zitat:die neue Regelung sieht vor das Einstellungsgespräche von Richtern und Staatsanwälten direkt durch das Justizministerium vorgenommen werden können
bastian schrieb:Zitat:die neue Regelung sieht vor das Einstellungsgespräche von Richtern und Staatsanwälten direkt durch das Justizministerium vorgenommen werden können
Ist in D genauso, zumindest in BaWü weiß ich das sicher.
Zitat:Tausende Türken gehen auf die Straße
Tausende Juristen haben am Sonntag in der Türkei gegen ein neues Justizgesetz protestiert. Kritikern zufolge könnten die Bestimmungen die Unabhängigkeit der Gerichte untergraben.
In der Türkei haben am Sonntag tausende Menschen gegen ein neues Gesetz protestiert, das Kritikern zufolge die Unabhängigkeit der Gerichte untergraben könnte. Die Demonstranten - angeführt von Juristen - forderten Respekt für säkulare Werte in einem neuen Verfassungsentwurf, der derzeit von der islamisch-konservativen Regierungspartei AKP ausgearbeitet wird.
Zitat:Ermittlungen gegen Istanbuler Karikaturisten
Musa Kart und Zafer Temocin sollen Präsident Abdullah Gül beleidigt haben
Istanbul- An der Darstellung des türkischen Staatspräsidenten als Vogelscheuche gibt es nach Auffassung der Staatsanwaltschaft in Istanbul nichts zu lachen: Die Anklagevertretung leitete deshalb Ermittlungsverfahren gegen zwei Karikaturisten einer oppositionellen Zeitung ein, wie die Zeitung "Milliyet" am Donnerstag meldete. Den Zeichnern drohen jeweils bis zu vier Jahre Haft wegen Beleidigung des Staatspräsidenten.
In einer der beanstandeten Zeichnungen hatte der Karikaturist Musa Kart Präsident Abdullah Gül als Vogelscheuche in einem Maisfeld dargestellt. Eine zweite Karikatur, diesmal vom Zeichner Zafer Temocin, sitzt Gül in einem mit Geld gefüllten Briefumschlag eines arabischen Prinzen. Beide Zeichnungen erschienen in der regierungskritischen Zeitung "Cumhuriyet".
Zitat:Ein idealer SündenbockAnzeige
Susanne Güsten
Istanbul - Dass Rechtsextremisten unter der Führung eines Ex-Generals versucht haben sollen, in der Türkei Anschläge zu verüben und einen Militärputsch zu provozieren, ist schlimm genug. Aber der türkischen Sensationspresse genügt das nicht. Sie tischt Verschwörungstheorien auf, die jeden Tag bizarrer werden. Eine davon geht so: Im Jahr 2002 ärgerte sich der deutsche BND über den türkischen Wissenschaftler Necip Hablemitoglu, der Vertreter deutscher politischer Stiftungen in Ankara vor Gericht gebracht hatte. Also verständigte der BND die türkischen Rechtsextremisten. Hablemitoglu wurde erschossen. Die Stiftungen wurden freigesprochen.
Seit der Zerschlagung der Terrorgruppe „Ergenekon“ in der vergangenen Woche und der Verhaftung von 13 mutmaßlichen Führungsmitgliedern schießen die Spekulationen ins Kraut. Die Dunkelmänner sollen nicht nur mit dem BND gemauschelt haben. Die amerikanische CIA und der israelische Mossad tauchten in Presseberichten ebenfalls bereits auf.
Zitat:Streit ums Kopftuch spaltet unnötig
VON ASTRID WIRTZ, 03.02.08, 21:48h
Der Kopftuchstreit ist auch in der Türkei ein Dauerthema. Zwar haben das Land und vor allem auch die Frauen in vielen Gegenden der Türkei wichtigere Probleme. So gibt es angeblich immer noch sechs Millionen Analphabetinnen im Land und zwei Millionen Mädchen, die bis heute überhaupt nicht zur Schule gehen.
Aber gerade deshalb ist es ein Politikum, dass sich die Regierung von Premier Erdogan, die sich gerne als gemäßigt islamisch verkauft, nicht vorrangig diesen Fragen widmet, sondern ihre frauenpolitische Priorität darin sieht, das Kopftuchverbot an Universitäten aufheben zu wollen. Eine Regel, die den Frieden an den Unis wahren und deren laizistische Prägung nach den Vorgaben Kemal Atatürk garantieren sollte.
Zitat:Religiöse Studentinnen wollen Kopftuch tragen
Die Türkei streitet über die geplante Aufhebung des Kopftuchverbots an Universitäten. Die Debatte wird im Parlament extrem heftig geführt, 100.000 Menschen demonstrieren auf den Straßen für die Beibehaltung des Verbots. In WELT ONLINE erzählen drei religiöse Studentinnen, warum sie ihr Kopftuch tragen wollen.
Zitat:Laizismus, sagt Canan, daran hat den Türken nie etwas gelegen. "Das kam nicht vom Volk, sondern wurde von oben aufgezwungen, um dem Westen nachzueifern". Remzyie sieht die gerechteste Gesellschaftsordnung im alten osmanischen Reich verkörpert, und verweist auf die Verbrechen der christlichen Kreuzritter des Mittelalters, auf den Holocaust - Gegenpole zur, wie sie sagt, Menschlichkeit der osmanischen Muslime. Osmanisch und muslimisch ist denn auch die türkische Identität in den Augen dieser Frauen; vor Mustafa Kemal Atatürk, dem Gründer der laizistischen Republik, neigen sie dennoch das Haupt – weil er, wie sie meinen, ein guter Muslim war.
Zitat:"Ich trage Kopftuch, weil Gott es so will, um mit dem Paradies belohnt zu werden.", sagt sie. "Manchmal frage ich mich, warum das sein muss, aber ich darf Gottes Wille nicht hinterfragen." Das Kopftuch abzulegen, sagt sie, "zerstört die Ganzheit der Person, das Bild, das man von sich selbst hat."
Zitat:Remziye sieht, trotz Kopftuchreform, die AKP und Ministerpräsident Erdogan keineswegs als Verfechter der muslimischen Sache. Die Partei geht ihr nicht weit genug. "Die Leute haben AKP gewählt, weil die Partei sagte, dass das Kopftuch-Problem eine Ehrensache für sie ist.", sagt sie. "Sie haben AKP gewählt, weil sie wie Muslime leben möchten. Aber die AKP macht bislang vor allem Gesetze für die EU, Gesetze, die den Werten unseres Landes widersprechen." Als Beispiel nennt sie ein Gesetz, das der winzigen christlichen Gemeinde in der Türkei entgegenkommt: "Die AKP hat erlaubt, dass Wohnungen als Kirchen dienen können".
Erich schrieb:"wahrer Laizismus" - d.h. eine echte Trennung von Staat und Religion / Kirche ist nur gegeben, wenn es dem Staat egal ist, ob jemand Kopftuch trägt oder nicht;
alleine die Tatsache, dass sowhl islamische wie auch "Säkuläre" Kräfte ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass es dem türkischen Staat erlaubt sein soll, Kleidervorschriften zu machen, zeigt:
die Türkei ist noch weit von Europa und Laizismus entfernt
Erich schrieb:"wahrer Laizismus" - d.h. eine echte Trennung von Staat und Religion / Kirche ist nur gegeben, wenn es dem Staat egal ist, ob jemand Kopftuch trägt oder nicht;
alleine die Tatsache, dass sowhl islamische wie auch "Säkuläre" Kräfte ganz selbstverständlich davon ausgehen, dass es dem türkischen Staat erlaubt sein soll, Kleidervorschriften zu machen, zeigt:
die Türkei ist noch weit von Europa und Laizismus entfernt
Zitat:Sollten in absehbarer Zeit die kemalistischen Eliten aus ihren Ämtern gedrängt sein, wird sich die Türkei mit Sicherheit zu einer "islamischen Repuplik" entwickeln.
hoj schrieb:Zitat:Sollten in absehbarer Zeit die kemalistischen Eliten aus ihren Ämtern gedrängt sein, wird sich die Türkei mit Sicherheit zu einer "islamischen Repuplik" entwickeln.
Wenn es in einem Staat keine Relligion zugelassen wird die nicht islamisch ist und wenn jeder Neuegeborener automatisch als muslim gilt dann ist es eine islamische Republik.
Laizismus ist in der Türkei genauso present, wie Jungfräulichkeit in Puffmutters Unterhose. Es ist fassungslos, dass man sowas in Deutschland "rauszudiskutieren" versucht.
Zitat:In meinem Posting habe ich keinesfalls geleugnet das der Laiezismus in der Türkei Präsent ist, dass ist auch nicht die Frage.
Zitat:Der Laiezismus/Säkularismus ist bei gut 1/3 der türkischen Bevölkerung fest Verankert,
Zitat:die türkische Zivilgesselschaft ist noch lang nicht stark genug um den Laiezismus/Säkularismus zu stützen so wie das in Europa der Fall ist !
Zitat:ihr stellt die aktuelle Gesellschaftsordnung in derTürkei so dar,als ob sie mit Erdogans Regierung neu entsprungen wäre.
Falke schrieb:Meine Güte!
ihr stellt die aktuelle Gesellschaftsordnung in derTürkei so dar,als ob sie mit Erdogans Regierung neu entsprungen wäre. Dabei ist die Kopftuchrealität, mit deren Represallien Teile der türkischen Bevölkerung nicht zurecht kommt, seit Jahrzehnten präsent.Und es gibt durchaus sehr viele verschleierte Frauen, die dem Republikgründer Atatürk nahe stehen.Würde die tolerierte Kleiderordnung Deutschlands in der Türkei herrschen, hätten einige Schwachsinnige die Türkei schon längst in die Reihen der Länder wie dem Iran zugeordnet.
Zitat:Die Folgen für diese hinterhältige Panikmache wäre im schlimmstenfall die Spaltung der türkischen Bevölkerung, verursacht von den Möchtegern-Kemalisten CHP, die sich einbilden als Wächter der von Atatürk gegründeten Institutionen die schützende Hand halten zu müssen; an der Peinlich- und Unsachlichkeit kaum zu übertreffen.
Hochgeputscht wird die sog. Shariagefahr von Erfolglosigkeit in den Schatten verdrängte Opposition, die im Gegensatz zur Gegenwart in der Vergangenheit den Staat durch Korruption und Vetternwirtschaft nahezu vollständig ausgebeutet hatten, während die Regierung unter Erdogan mit den erfolgreichen Reformen sowohl im In- als auch im Ausland gleichermaßen Achtung genießt.
Zitat:Chirac droht Terror-Staaten mit Atomwaffen
Der französische Staatschef Jacques Chirac hat Terror-Staaten mit Atomwaffen gedroht: Frankreich behalte sich das Recht auf eine Vergeltung in "nicht konventioneller" Weise vor. Das bedeutet eine Abkehr von Frankreichs bisheriger Nukleardoktrin.
Ile Longue - Eine Vergeltung in "nicht konventioneller" Weise - also mit seinen Atomwaffen - kündigte er gegenüber Anführern von Staaten an, die terroristische Mittel "gegen uns" einsetzen würden. Anlass war Chiracs Besuch auf dem französischen Atom-U-Boot-Stützpunkt Ile Longue vor der bretonischen Küste.