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@ Stealthbomber

Für den Sabra gibts andere Threads. Der Sabra ist hier :ot:
Der türkischen Ministerpräsidenten Erdogan gab eine
Pressekonferenz in der türkischen Botschaft in Iran am
Ende des ersten Tages seines Iran Besuchs.
Dabei wurde bekanntgegeben daß der Iran und die Türkei künftig
gemeinsam gegen die Terrororganisation pkk vorgehen werden.

Der zweite wichtige Thema des Besuches sind die Diskussionen
über den Transport und Verkauf des iranischen Erdgases über die
Türkei nach Europa.

Der US Botschafter in Ankara hatte zuvor eine Bedenken bezüglich
dieser Verhandlungen geäußert und daran erinnert, das Firmen die
Investitionen in iranische Erdöl- und Erdgasgeschäfte machen mit US
Sanktionen rechnen müßten. Er hatte auch angedeutet daß Amerika
Nicht erfreut darüber ist daß TR und IR sich näher kommen.

Doch der Erdgastransport nach Europa könnte für beide Seiten ein
sehr gewinnreiche Geschäfte werden und die Türkei will sich deshalb
nicht von Amerika einschüchtern lassen.

Zitat:Anadolu Agency: 7/28/2004
When recalled about the press reports that ''the United States has some sensitivity about the natural gas issue'', Erdogan said that his government pledged to further improve relations with neighboring countries when it came to the power.
Erdogan said, ''we haven't made any discrimination among Iran, Iraq, Syria, Caucasus, Bulgaria, Romania, Greece, Syria and Jordan. We will improve our relationship with all these countries, because this is the way of guaranteeing regional peace.''
''Turkey is determined to further improve its relations with neighboring countries and make joint investments with them,'' Erdogan added.
Iranisches Erdgas wird auch in Europa eine willkommene Alternative
zum russischen sein.

Das Handelsvolumen beträgt zur Zeit 2,4 Milliarden $ und soll
auf 5 Milliarden $ erhöht werden.

Iran und Türkei sind sehr gewillt auf vielen Ebenen zu
kooperieren; und das wird auch gut sein sowohl für diese
beiden Nachbarstaaten als auch für Stabilisierung der ganzen Region.
Nicht schlecht Erdogan lässt die Muskeln spielen.
Mal sehen was daraus wird.

MfG Azze
So so, die USA äußern Bedenken, natürlich wohl nur deshalb da sie um die Iraner und Türken sehr besorgt sind und ihnen nur das Beste wünschen, vor allem da sie nicht wie im Irak, Kuwait und Saudi Arabien Marionetten haben die in ihrem Einflussbereich nach ihrer Pfeiffe tanzen.:misstrauisch::laugh:
Bleibt zu hoffen das sich weder die Türkei noch Iran davon besonders beeindrucken lassen oder gar einschüchtern lassen, da eine verstärkte Kooperation für beide Länder sowie für Europa ein Zugewinn wäre und durch die Versorgungsstreuung die Abhängigkeiten vor allem von Russland deutlich gemildert wären.
Wäre interessant zu wissen, wer den Vorstoß zur gemeinsamen Bekämpfung der PKK gemacht hat. Sicher, die PKK ist eine Terrororganisation, aber kann es sein daß da noch weitergehende Ziele verfolgt werden. Der Iran/Persien hat schon mehr als einmal Großmacht gespielt, und es würde mich nicht grad wundern, wenn er wieder mal Richtung Mittelmeer expandieren will. Genau das exerziert der Iran ja zur Zeit im Libanon vor. Beim letzten Mal, als Iran/Persien in Anatolien einfiel, haben die es bis Chalkedon - ist das heutige Bursa, wenn ich mich recht entsinne - geschafft.
@ Tiger

Stimmt.Das persische Königreich stieß bis nach Bursa vor.Nur damals waren es nicht die Seldschucken oder osmanen,die Anatolien verteidigt haben.
Das Kapitel der Eroberungsfeldzüge ist schon längst geschlossen.Die Beziehung der beiden Staaten basieren hauptsächlich auf wirtschaftliche Interessen,wovon sie gewissermaßen einen
entscheidenden Nutzen voneinander ziehen.Hegemoniales Bestreben wäre nach meiner Meinung
zweitrangig
die kooperation zwischen der türkei und dem iran richtet sich nicht nur gegen doe pkk , sondern insgesamt gegen die kurdische nationalbewegung, ziel dieser staaten, auch syrien spielt da mit, ist neben einer verstärkten wirtschaftlichen kooperation, eine harmonisierung in der irakpoliltik, das war das erste worauf sich die türkei und der iran geinigt hat , die türkei hat darüberhinaus gesagt, dass syrien genau so denke, erst vor kurzem war basher in der türkei,
die türke möchte, im einklang mit dem iran und syrien , eine konferenz über kerkuk abhalten, diesse drei länder haben nur eins gemeinsam, eine größe kurdische minderheit, der politische inhalt der gespräche konzentriert sich auf die entwicklung im irak, dabei geht es primär darum, zu verhindern, das die kurden zu stark werden,
:daumenConfusedtimmt mehabadi

die Gespräche beinhalten selbstverständlich auch die
Meinungen beider Seiten zur Lage im Irak; dies ist jedoch
nur eines der Themen die besprochen wurden:

Ein weiteres Thema war die Aufstellung eines gemeinsamen
Sicherheitsrates zum Informationsaustausch und wenn nötig
auch zum koordinierten Vorgehen beider Länder Sicherheitskräfte
gegen die Terrororganisation pkk/kongragel oder wie immer sie
sich auch in Zukunft nennen wird (dies ist besonders erfreulich da
diese Schurken sich alle paar Monate einen neuen Namen für die
Mörderbande ausdenken)

Das Abkommen dazu wurde gestern unterzeichnet.

[Bild: shwim.php?lang=EN&type=PH&dt=2004-07-30&tm=12:04:30]

Und man darf natürlich auch die wirtschaftlichen Ziele beider
Länder nicht übersehen. Das Handelsvolumen wächst kontinuierlich.

Solange diese beiden größten Staaten des Nahen Ostens nicht
versuchen einander gegenseitig das eigene Regime aufzudrängen
und jeder im anderen mehr einen Partner als einen ebenbürtigen
Rivalen sieht gibt es keinen Grund dafür daß die Zusammenarbeit
sich auf vielen Feldern ausweitet.

Wenn man zurück in die Geschichte dieser beiden Nachbarn schaut
wird man sehen daß sie sich zwar Jahrhunderte lang bekämpft haben,
jedoch keiner wirklich die Überhand gewinnen konnte.

Dies wurde eigentlich auch ziemlich früh erkannt wodurch es dazu kam
das man mit dem Vertrag von Kasri Schirin schon 1639 die Grenzlinie
zwischen dem Osmanischen und dem Persischen Reich festlegte.

Obwohl es in diesem Gebiet fast zwischen allen Staaten irgenwelche Grenzstreitereien gibt hat sich die türkish-iranische Grenze seit 1639 nie wieder verändert!
Zitat:Lethal blasts rattle Turkish city


Bombs have exploded at two small hotels and a gas plant in the Turkish city of Istanbul, killing two people and injuring at least nine.
Two men, an Iranian and a Turk, died at the Pars Hotel in the Laleli district and the injured include Chinese, Dutch, Ukrainian and Turkmen citizens.

The Pars received a warning by phone but had only 10 minutes to react.

No group has claimed responsibility for the attacks in a city where Kurdish, Islamist and leftist militants are all active.

The latest blasts appeared "to be a terrorist attack," Istanbul police chief Celalettin Cerrah said, without giving further details.

Four simultaneous suicide bombings by Islamist militants in Istanbul last November killed more than 60 people.

The Turkish government has also been on the alert for attacks by Kurdish separatist militants, who called off a cease-fire in June.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/3550498.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/3550498.stm</a><!-- m -->
Inzwischen soll die Abu-Hafs al-Masri-Brigade, die Al Kaida nahesteht, sich zu den Anschlägen bekannt haben.
Zitat:Türkei: Öcalans Bruder gründet neue Kurdenpartei
Will mehr Rechte für kurdische Minderheit erreichen


Istanbul - Der Bruder des kurdischen Rebellenführers Abdullah Öcalan hat nach türkischen Medienberichten vom Samstag eine neue Partei gegründet. Die Patriotisch-Demokratische Partei von Osman Öcalan will sich nach eigenen Angaben auf politischem Weg für mehr Rechte für die kurdische Minderheit einsetzen. Über die Parteigründung berichteten mehrere türkische Zeitungen wie etwa "Cumhuriyet". Auch auf einer Internetseite, die häufig Erklärungen kurdischer Rebellen veröffentlicht, wurde sie bekannt gegeben.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/?url=/?id=1760267">http://derstandard.at/?url=/?id=1760267</a><!-- m -->



Zitat:Lob des Währungsfonds für die Türkei


Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat der Wirtschafts- und Finanzpolitik der Türkei ein nahezu uneingeschränkt gutes Zeugnis ausgestellt. In einem Bericht, der jetzt in Washington nach Abschluss von Konsultationen nach Artikel IV veröffentlicht worden ist, heisst es, die volkswirtschaftlichen Bedingungen des Landes seien so gut wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Der IMF lobt vor allem die Kreditpolitik und die Bemühungen zur Inflationsreduktion. In diesem Umfeld werde das reale Bruttosozialprodukt in diesem Jahr mindestens um 5% zunehmen. Gleichzeitig sei die Inflationsrate auf den niedrigsten Stand seit langer Zeit gefallen und auf bestem Wege, das angestrebte Ziel von 12% in diesem Jahr zu erreichen.
Quelle: <!-- w --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/2004/08/13/wi/page-article9S6I8.html">www.nzz.ch/2004/08/13/wi/page-article9S6I8.html</a><!-- w -->
@TimuCin

Du hast ja in dem Thread "Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei" geschrieben das der Kemalismus eine Totgeburt sei und das Erdogan ein Islamist sei der die EU nur dazu nutzt um den Eliten und Militärs die Macht zu nehmen.

Du bist so weit ich dich verstanden habe auch der Meinung bzw. Überzeugung die Türkei ist ein orientalisches islamisches Land dessen Wurzeln in der islamischen Religion liegen. Israel oder auch Europa wären deiner Meinung nach keine Richtigen Partner für die Türkei.

Welche andere Partner sollte die Türkei dann deiner Meinung nach suchen ? Iran und arabische Staaten :frag: ? Der Iran ist für die Türkei ein Konkurrent in Bezug auf die regionale Vormachtstellung im Kampf um den einfluss am Kaukasus ausserdem unterhält der Iran gute Beziehungen zu Armenien und hat das Land im berg-Karabach Konflikt unterstützt. Nicht zu vergessen ist auch das der Iran um die westlichen Eliten in der Türkei zu schwächen sich Jahrelang der Terrorgruppe PKK bedient hat und diese nachweislich mit Geld, Waffen und Ausbildung untersstützt hat bis es schliessslich zu überfällen von PKK Terroristen auf iranische Grenzposten kam.

Also fällt schon mal der Iran als ein zukünftiger Partner der Türkei vom Tisch.:evil:

Wenn gibt es da noch alles, die arabischen Staaten, die sehr zerstritten untereinander sind und bei denen es zudem an Demokratischen strukturen, fortschrittlichen denken in der Gesselschaft mangelt. Auch was die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit angeht können sie nicht mit der Türkei mithalten. Man muss auch an die Vergangenheit denken 18. Jahrhundert und 1.WK da haben sich die araber alles andere als partnerschaftlich gegenüber der Türkei(damals noch Osmanisches Reich) gezeigt und haben die Türken in entscheidenden Schlachten an die Engländer verraten.

Was sie jetzt davon haben sieht man:evil:Cool

Du darfst auch nicht vergessen das arabische Staaten wie Syrien und Libiyen sowie auch palästinensische Gruppen Jahrelang unterstützer der Terroristischen Arbeiterpartei PKK waren, zeugt das davon das die arabischen Staaten gute Partner für die Türkei sind ?

Wenn das Wasser in der Region knapp werden sollte in naher Zukunft, und in Folge dessen ein Konflikt mit Syrien droht so werden die arabischen Staaten klar zu Syrien halten.

Welche Partner sollte sich deiner Meinung nach die Türkei suchen ?
@Skywalker
Zitat:Du bist so weit ich dich verstanden habe auch der Meinung bzw. Überzeugung die Türkei ist ein orientalisches islamisches Land dessen Wurzeln in der islamischen Religion liegen.
Hä? Etwa nicht?
Schlag mal ein Geschichtsbuch auf und les dir mal durch was die Türken alles gemacht haben. Seldschukenreich, Osmanenreich,... schließlich stellten die Türken 500 Jahre lang den Kalifen des Islam und Eyüp in Istanbul ist nach Mekka, Medina und Al-Quds (Jerusalem) die viertheiligste Stätte des (sunnitischen) Islam.
Nur 16 Millionen Müriden der Naksibendi, 80 Prozent der Frauen tragen Kopftuch oder sind verschleiert,...
Willst du mir etwa weismachen die Türkei wäre in seinem Wesen nicht islamisch? Tut mir leid aber auf so eine lächerliche Diskussion lasse ich mich nicht ein :wall:

Zu deinem restlichen Beitrag sei nur so viel gesagt, dass ich nur weil ich anti-europäisch bin noch lange nicht pro-arabisch bin!
Ich halte es da mit einem Ausspruch Ugur Mumcu's
*Biz bize benzeriz* (Wir ähneln uns selber, wir sind wir)

Und wenn ich gegen Kemalismus und EU-Mitgliedschaft bin, dann nur deshalb, weil die Türkei doch bitte kein Anhängsel Europas werden kann, werden darf!
Wirtschaftliche Zusammenarbeit - da ist nichts dagegen zu sagen, schließlich handeln wir ja auch mit den Mullahs vom Zagros.
Aber eine Gleichschaltung der Türkei an Europa käme einer kulturellen Vergewaltigung nahe :pillepalle:
Zitat:TimuCin postete
80 Prozent der Frauen tragen Kopftuch oder sind verschleiert,...
Net übertreiben TimuCin. :oah:
Stand in der Hürriyet, (leider) keine Übertreibung Wink
Du musst nur mal durch die Türkei spazieren, kannst ja mal zählen :evil: