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Normale Version: Türkei
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Ich habe gestern eingehend gesucht, aber konnte keine bilaterale Vereinbarung zwischen Irak und der Türkei dazu finden. Falls jemand Quellen dazu hat, wäre es gut, sie zur Verfügung zu stellen.
zur Suche nach einer Vereinbarung - siehe Strang "Kurdistan"

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/:streit-um-gaza-hilfsflotte-tuerkei-weist-israels-botschafter-aus/60099213.html">http://www.ftd.de/politik/:streit-um-ga ... 99213.html</a><!-- m -->
Zitat:02.09.2011, 12:48
Streit um Gaza-Hilfsflotte: Türkei weist Israels Botschafter aus

Weil sich Israel nicht für den Militäreinsatz gegen eine Gaza-Hilfsflotte entschuldigen will, schränkt die Türkei die diplomatischen Beziehungen massiv ein: "Es ist Zeit, dass Israel einen Preis bezahlt."


Die Türkei hat den israelischen Botschafter ausgewiesen, weil sich das Land nicht für den Militäreinsatz gegen eine Gaza-Hilfsflotte im vergangenen Jahr entschuldigt hat.
Außenminister Ahmet Davutoglu sagte am Freitag, die diplomatischen Beziehungen zu Israel würden auf die Ebene der Staatssekretäre beschränkt. Der israelische Botschafter werde die Türkei bis Mittwoch verlassen. Darüber hinaus kündigte der Minister an, alle Militärabkommen mit Israel auszusetzen. "Es ist Zeit, dass Israel einen Preis zahlt", sagte Davutoglu.
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Die Türkei hatte angekündigt, einen "Plan B" in Kraft zu setzen, wenn die israelische Regierung nicht bis zur offiziellen Veröffentlichung eines Uno-Berichtes Abbitte leiste.
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Die "New York Times" hatte das 105 Seiten starke Uno-Papier am Donnerstag im Internet veröffentlicht. Der israelische Militäreinsatz gegen die Hilfsflotte, die Ende Mai 2010 die Abriegelung des Gazastreifen durchbrechen wollte, sei als "maßlos und unangebracht" eingestuft worden, berichtete das Blatt. Die israelische Seeblockade des Gazastreifens werde aber als "rechtmäßig und angemessen" bezeichnet.
Zitat:Türkei fast boomt fast so stark wie China
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:lol: Way to go.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/werbetourerdogan100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/werbet ... an100.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkischer Regierungschef bereist Nordafrika
Erdogan will arabischen Umbruch mitgestalten

Werbetour oder Reviermarkierung?
Der türkische Ministerpräsident Erdogan besucht diese Woche die Länder des "arabischen Frühlings": Ägypten, Tunesien und Libyen. Die Türkei will den Umbruch mitgestalten und setzt gegenüber Israel auf einen Konfrontationskurs.
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Stand: 12.09.2011 15:09 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:konfrontation-mit-israel-kairo-feiert-erdogan-als-helden/60103811.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 03811.html</a><!-- m -->
Zitat:13.09.2011, 20:15
Konfrontation mit Israel:
Kairo feiert Erdogan als Helden


Mit seinen markigen Sprüchen hat der türkische Regierungschef international für Irritationen gesorgt. Im neuen Ägypten dagegen macht er sich mit seinem Poltern gegen Israel viele Freunde.
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Die Ägypter haben Jahrzehnte der Diktatur hinter sich, das Bildungsystem ist mies, soziale Probleme erschweren das Leben und eine demokratische Tradition gibt es quasi nicht. Ein Verständnis über und ein Erkennen von grenzwertigem Populismus und Aufhetzung gegen andere Staaten, bzw. das emotional-schrille Instrumentalisieren von Problemen dort, gibt es nicht oder nur in geringem Umfang. Insofern, wenn der Mob schon Botschaften demoliert und Leute erschlägt, kann man auch annehmen, dass die dumpfen Parolen Erdogans dort auf Zustimmung stoßen. Interessant ist aber, dass ich nicht mal glaube, dass radikalere Kräfte (Muslimbrüder, Salafisten) hier vorne mitmischen, die halten sich derzeit eher zurück, sondern das eher der Mob sich austobt. Die Zustimmung zu Erdogan zeigt zudem, dass es für die Zukunft Ägyptens noch nicht rosig aussieht, bzw. vieles kein Selbstläufer sein dürfte.

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C30351/neo-osmanismus-tuerken-und-araber-werden-eins-30687060.html">http://www.faz.net/artikel/C30351/neo-o ... 87060.html</a><!-- m -->
Zitat:Neo-Osmanismus
Türken und Araber werden eins
Der türkische Ministerpräsident Erdogan betreibt Kulturpolitik als Machtdemonstration: Seine Vision eines neuen osmanischen Reiches nimmt Gestalt an.


Von Karen Krüger

16. September 2011 ...
Im Marineforum ist folgender Artikel zu lesen und passt ja schon zu den Äusserungen der Türkei im Bezug zu Israels Explorationsversuchen im Östlichen Mittelmeer.

Die Türkei hat anscheinend sehr genau erkannt, das es eine sehr grosse Chance gibt, sich als Machtfaktor im Mittelmeerraum und im Nahen Osten zu etablieren.

Griechenland ist sehr stark angeschlagen, Zypern ist ja quasi von Türkei und Griechenland abhängig, Israel hat im moment nicht viele Freunde und die Arabischen Staaten haben ihre eigegen Sorgen oder noch keine neue starke Regierung.

CYPRUS - GREECE - TURKEY
Turkey sees plans by (Greek) Cyprus to begin gas exploration in the Mediterranean as a "provocation" … would “consider carrying out offshore surveys with northern (Turkish) Cyprus if drilling went ahead” … delegation from Turkey's energy ministry travelled to northern Cyprus to discuss the topic with officials.
Pah, alles noch viel zu unklar bisher, das ist jedenfalls meine Meinung.
Zitat:Die türkische Regierung hat Probleme mit Israel, mit Zypern und nun auch mit der EU. Grund ist der Streit um Einfluss im Mittelmeer. Ein Gastbeitrag

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2011-09/tuerkei-ost-mittelmeer">http://www.zeit.de/politik/ausland/2011 ... mittelmeer</a><!-- m -->

*etwas Licht ins Dunkel bring*
Zitat:MOSKAU, 13. Oktober (RIA Novosti).
Iran löst möglicherweise russische Gaslieferungen in die Türkei ab
...
Laut Oji hat NIGC bisher durchschnittlich 24 Millionen Kubikmeter pro Tag in die Türkei geliefert. Ab März soll der Export von iranischem Gas in die Türkei um zwölf Prozent erweitert werden.
...
Botas hatte der Gazprom-Leitung Anfang Oktober mitgeteilt, den am 31. Dezember ablaufenden Vertrag über die Lieferungen von jährlich sechs Milliarden Kubikmeter Gas wegen Unstimmigkeiten über den Preis nicht mehr verlängern zu wollen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.ria.ru/business/20111013/260943158.html">http://de.ria.ru/business/20111013/260943158.html</a><!-- m -->
Zum nationalistischen Kurs Erdogans...
Zitat:Türkischer Nationalismus

Nicht Erdogan allein

Erdogans Äußerungen zur „Assimilation“ türkischer Einwanderer sind nicht seine Marotte allein. Sie sind auch Ausfluss einer nationalen, oft auch nationalistischen Gesinnung, die in der Türkei noch weit verbreitet ist, bis hinein in linke Kreise.

Man stelle sich einmal Folgendes vor: Bundeskanzlerin Angela Merkel käme zu Besuch nach Kanada und machte der dortigen Regierung Vorhaltungen in Bezug auf Schwierigkeiten, die mancher deutsche Einwanderer dort auch noch nach Jahren bei dem Bestreben habe, im Land wirklich Fuß zu fassen. Erste Bedingung für das Gelingen dieses Unterfangens sei doch – dies immer als Fiktion angenommen –, dass die kanadische Regierung den Kindern und Jugendlichen dieser deutschen Ausgewanderten endlich wieder ihre Muttersprache beibringen müsse: das Deutsche. Dann könnten sie selbstverständlich auch das Englische (oder Französische) erlernen. [...] Kanada hingegen verlangt, ganz im Gegenteil, von jedem Einwanderer Englischkenntnisse, die auch bewertet werden, sowie in der Regel den Nachweis einer beruflichen Qualifikation. Erdogan aber meint, zunächst müssten die Kinder türkischer Migranten erst einmal vollkommen das Türkische erlernen, Deutsch dann irgendwie auch, denn wichtig sei es ja schon. Oder versteht man den türkischen Regierungschef da wieder einmal falsch? [...]

Erdogan und seine AKP sind aus der islamistischen Bewegung des Landes hervorgegangen. Sie stehen für ein Wiedererwachen der osmanischen Vergangenheit und ihrer Größe. In der heutigen Türkei wird das Osmanische Reich wieder unbefangener, oft positiver gesehen als zu Zeiten Atatürks, wo man es – aus Gründen des zu schaffenden Nationalismus – systematisch denunzierte. Eine Normalisierung findet statt, was sich in den zahlreich anschwellenden Publikationen zu den Osmanen, aber auch in Fernsehserien und Ähnlichem niederschlägt. Hier und da kommt es sogar zu Glorifizierungen, die eine kritische historische Distanz vermissen lassen.

Recep Tayyip Erdogan ist ein nationalstolzer Türke, der als ehemaliger Islamist allerdings auch den Stolz auf das Osmanentum mit sich trägt. Viele Landsleute folgen ihm dabei. Vor vielen Jahren sprach man schon von einer türkisch-islamischen Synthese. Dieser Mentalität fällt es offenbar besonders schwer, kulturelle Auflockerungen und Anpassungen an Neues und Fremdes nicht bloß als Verlust, gar existentielle Einbuße und Bedrohung zu empfinden, zumal in einer Gesellschaft, in der man mitspielen muss, wenn man zu ihr gehören will.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/tuerkischer-nationalismus-nicht-erdogan-allein-11515121.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/tuer ... 15121.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Was ist so schlimm am Nationalismus? Ich verstehe manchmal die Kritik nicht. Um es auf den Nenner zu bringen ist Nationalismus (für mich) das gleiche wie Patriotismus.
Da ich beide Kulturen gut kenne, frage ich mich, wie es sonst auf der Welt so ist. Irgendwie hat Deutschland "unüberschaubar" nichts mit Nationalismus/Patriotismus am Hut...
Es fällt vielen Leuten schwer den Nationalismus gegenüber bestimmten Nationen zu akzeptieren, die sie aus unterschiedlichen Gründen ablehnen. Das ist wohl ganz normal.
Zitat:Was ist so schlimm am Nationalismus? Ich verstehe manchmal die Kritik nicht. Um es auf den Nenner zu bringen ist Nationalismus (für mich) das gleiche wie Patriotismus.
Da ich beide Kulturen gut kenne, frage ich mich, wie es sonst auf der Welt so ist. Irgendwie hat Deutschland "unüberschaubar" nichts mit Nationalismus/Patriotismus am Hut...
Es hat mal jemand gesagt - und ich werde mich hüten, Namen zu nennen -, dass der Nationalist zwar sein Land, aber kein anderes liebt. Der Patriot hingegen liebe sein Land auch, könne aber auch andere [Länder] lieben...

Schneemann.