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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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Der Punkt ist doch, dass die Fragezeichen hinter der ganzen Aktion mit dem heutigen Auftritt nur noch größer geworden sind. Die Chance für eine Weichenstellung (in welche Richtung auch immer!) wurde klar verpasst.

Wie soll es nun weitergehen und wohin? Das Töten und Sterben im Donbass verliert den Sinn, wenn sich im Kreml die strategische Ratlosigkeit breit macht. Soll das jetzt so weitergehen bis die Ukraine stark genug ist und an allen Fronten vorwärts drängt? Und was dann?
(09.05.2022, 15:10)Nightwatch schrieb: [ -> ]Wie soll es nun weitergehen und wohin?

Da keine Entscheidung, die man treffen könnte, wirklich irgendwie "positiv" ist, wird man das Naheliegendste machen und einfach weiterwurschteln. Wie das Menschen so machen, die sich verrannt haben.
Kann es nicht auch ein Taktieren sein?
Etwa um drastische Entscheidungen der westlichen Seite schwieriger zu machen, weil man einem Einlenkenden nichts drastisches auferlegen will?


Und wenn nicht, und es tatsächlich ein vorsichtiges Zurücksteigen ist - kann es sein, daß dann eben nicht etwas verpasst wurde und stattdessen sogar etwas in Gang gesetzt?
(09.05.2022, 15:10)Nightwatch schrieb: [ -> ]Der Punkt ist doch, dass die Fragezeichen hinter der ganzen Aktion mit dem heutigen Auftritt nur noch größer geworden sind. Die Chance für eine Weichenstellung (in welche Richtung auch immer!) wurde klar verpasst.

Wie soll es nun weitergehen und wohin? Das Töten und Sterben im Donbass verliert den Sinn, wenn sich im Kreml die strategische Ratlosigkeit breit macht. Soll das jetzt so weitergehen bis die Ukraine stark genug ist und an allen Fronten vorwärts drängt? Und was dann?

Vielleicht kommt auch meine Theorie zum tragen, nämlich dass die Trennung der russischen Gesellschaft von westlichen Einflüssen am Besten mit einem lang andauern Krieg in der Ukraine zu erreichen ist, der aber in seiner Intensität einen gewissen Punkt nicht überschreitet.
Zitat:Vielleicht kommt auch meine Theorie zum tragen, nämlich dass die Trennung der russischen Gesellschaft von westlichen Einflüssen am Besten mit einem lang andauern Krieg in der Ukraine zu erreichen ist, der aber in seiner Intensität einen gewissen Punkt nicht überschreitet.

Das ist aber schon sehr sehr spekulativ Big Grin
Das ist halt ein Versuch dem ganzen irrsinnigen Geschehen irgendeine logische rationale Erklärung zuzuordnen. Und es gab kurz vor Kriegsbeginn einen Bericht von Bellingcat den ich damals noch als bloße Verschwörungstheorie abgetan habe, der im Endeffekt genau das gleiche besagte, nämlich dass die russischen Eliten ihr Land auf diese Weise ganzheitlich vom Westen abtrennen wollen, sowohl wirtschaftlich wie auch - für sie noch viel wesentlicher - kulturell. Man wolle so einen eigenen kulturellen Sonderweg einschlagen und beibehalten und sich bewusst gegen die gesamte westliche TM Kultur stellen. Deshalb führe man diesen Krieg und nur zu diesem Zweck.

Ergänzend noch ein paar (Verschwörungs)-Theorien meiner Bekannten im Fernen Osten (welche immer noch dort sind und nicht in die Ukraine verlegt wurden):

1. Man will die russische Armee schwächen und möglichst viele Berufssoldaten und Offiziere umbringen, weil die Armee zu stark geworden ist seit der Militärreform und die Umstellung auf eine Berufsarmee seitens der politischen Führung / des Geheimdienstes nicht mehr erwünscht ist. Der Krieg diene daher der Umgestaltung der Armee, der Beseitigung möglichst vieler hochrangiger Offiziere und schlußendlich der Ausschaltung der Armee als Machtfaktor.

2. Da bisher vor allem Soldaten aus ethnischen Minderheiten gefallen sind, (da meine Bekannten ethnische Russen sind, ist das auch ihre Erklärung warum sie noch nicht abkommandiert wurden) - diene dass der Reduzierung der männlichen Bevölkerung der ethnischen Minderheiten um Russland auf diese Weise ethnisch zu säubern und die ständige Vermehrung der Minderheiten zu stoppen.

3. Man wolle damit zugleich Kadyrows Macht einschränken weil Kadyrow immer stärker geworden sei und möglichst viele Tschetschenen sollten im Kampf fallen. Da Kadyrow aber dies erkannt habe, halte er die Tschetschenen so zurück, damit seine private Hausmacht nicht durch den Krieg reduziert wird. Deshalb sei es auch schon zu Schießereien zwischen russischen Truppen und Tschetschenen gekommen (abgesehen vom Grund ist das tatsächlich jetzt schon mehrfach geschehen).

4. Putin sei ein Jude und in Wahrheit vom Ausland gekauft worden um Russland zu schädigen und zu schwächen. Er diene in Wahrheit nur dazu die russische Nation klein und schwach zu halten und deshalb habe er auch alles korrumpiert. Sobald er weg sei werde man die korrupten Elemente und alle Kriminellen töten, massiv aufrüsten und dann sich im Krieg holen was Russland rechtmässig zusteht.

5. Der Krieg sei in Wahrheit vom Westen inszeniert worden, Russland habe gar nicht die Ukraine invasiert, sondern es habe lediglich Truppen in die Volksrepubliken geschickt, um einen Angriff der Ukraine auf die Volksrepubliken abzuwehren und da habe die Ukrainische Armee Russland angegriffen und daher habe man sich einfach nur gewehrt, man seit also in einem Verteidigungskrieg !

Wie man sieht ist das eine ganz schön eigentümliche und teilweise brisante Gemengelage. Insgesamt ist man seit der Parade gestern extrem unzufrieden mit der russischen Führung. Zwar nicht offen, aber in Russland ist man nie offen gegen etwas, dass brodelt da immer unter der Oberfläche. Meine russischen Bekannten erwarteten gestern eigentlich die Mobilmachung und wären dazu bereit gewesen. Die Russen ertragen jederzeit sehr hohe Verluste, für uns unerträgliche Zustände und jedwedes Leid, aber am Schluss muss dafür ein Sieg heraus kommen. Außerdem hasst man die Ukrainer, weil sie aus russischer Sicht Verräter sind. Weil die Ukrainer die russischen Truppen eben nicht mit offenen Armen empfangen haben, deshalb sollte man besser das ganze Ukrainische Volk ausrotten (wortwörtliches Zitat !) weil die Ukrainer die russische Nation verraten haben und sich dem Westen angeschlossen haben. Und Verräter seien schlimmer als die westlichen Feinde und man müsse daher zuerst mit ihnen abrechnen. Solche Gewaltphantasien werden in Russland immer öffentlicher geäußert. Beispielsweise hat man erst vor kurzem im russischen Staatsfernsehen offen von Konzentrationslagern und Sterilisation aller Feinde von Z in der Ukraine gesprochen etc

Wenn die russische Regierung in der Ukraine verliert, wird es für die aktuellen Eliten lebensgefährlich, dann halte ich dort einen massiven Umsturz für wahrscheinlich.

Sollte es so kommen, wird es aber insgesamt keineswegs besser werden, ganz im Gegenteil !
Analysen:

TrentTelenko (Artilleriexperte):

Ein weiterer Strang über das ukrainisch-russische Artillerieduell:

https://twitter.com/TrentTelenko/status/...hWqnw&s=19

Zitat:This is going to be a long thread🧵 on Ukraine's unique 21st century fighting style based on Uber style C3I software, why Western intelligence is plug ignorant of it due to CROWDSTRIKE cybersecurity firm, & the implications of SpaceX's Starlink satcom for the future...

Der besagte Autor hat einige Stränge über Artillerie in der Ukraine, die meiner Meinung nach allesamt sehr lesenwert sind. Einige davon hatte ich hier auch schon vernetzt.


Was zum Cyberkrieg der Russen in der Ostukraine:

https://www.ft.com/content/969ac0a8-c0bf...75e7895845


Zusammenfassungen:

Militaryland Tag 75:

https://militaryland.net/ukraine/invasio...5-summary/


Gesamtkarte:

https://liveuamap.com/


BLICK VON OSTEN:

Strelkov am 09.05.

Zitat:Zusammenfassung der Lage an der Front.

Im Allgemeinen kann ich den Informationen, die bereits von anderen Bloggern veröffentlicht werden, welche mein Vertrauen genießen (z. B. SW. Roman „Donetsky“), wenig hinzufügen. Ein paar dieser Informationen hatte ich bereits vor ein paar Tagen erhalten, wartete aber ab bis sie ohne meine Beteiligung im Netz erschienen und ein paar Informationen die ich (aktuell) habe, darf ich (aus Gründen die völlig klar sein sollten) auch jetzt nicht veröffentlichen.

Charkow-Front:

Der Rückzug der LDNR-Einheiten und Einheiten der russischen Nationalgarde - die (dort) ausschließlich mit schlecht bewaffneten und unzureichend ausgebildeten Reservisten besetzt sind - auf neue Positionen, die im Vergleich zu den vorherigen erheblich von Charkow entfernt sind, wurde beendet. Stellenweise erfolgte der Abzug ohne direkten Einfluss des Feindes, stellenweise aufgrund seines direkten Drucks auf die extrem unterbewaffneten, sehr kleinen und völlig ungeübten/unerfahrenen Einheiten, vor allem auf die unserer "Verbündeten".

In "befreiten" Siedlungen (z. B. Stary Saltov) wurde bereits mit der Repression gegen lokale Beamte und Aktivisten begonnen, die den Mut hatten mit den russischen Militärbehörden zusammenzuarbeiten, und nicht genug Zeit oder Gelegenheit hatten, sich mit ihnen zurückzuziehen. Derzeit gehen die Positionskämpfe in der Region Charkow weiter.

Südlich von Izyum hat sich die Situation in den vergangenen Tagen nicht grundlegend geändert. Unsere Truppen haben es nicht geschafft, die Front der Streitkräfte der Ukraine zu durchbrechen und zumindest die Autobahn Barwenkowo-Slawjansk zu erreichen.

Gebiet Sewerodonezk-Popasnaja:

Als Ergebnis der wochenlangen Kämpfe um Popasnaya und durch die gemeinsamen Bemühungen der Einheiten der PMC "Wagner" und der Milizen der Volksrepubliken, ohne wirkliche Beteiligung der "Kadyroviten" besteht nun eine hohe Wahrscheinlichkeit, den Knotenpunkt Severodonetsk-Lysichansk von Süden her einzunehmen. Anscheinend will die feindliche Führung einen Teil der dort stehenden Einheiten als Garnison einer weiteren "Festung" zurück lassen, in der Hoffnung so unsere Angriffskräfte dort für eine oder mehrere Wochen durch hartnäckigen Widerstand zu binden.

In jedem Fall gibt es keinen Durchbruch der Front der Streitkräfte der Ukraine - der Feind verfügt über genügend Einheiten und Reserven, um den von uns hier zerschlagenen Abschnitt der Front abzudecken. Die Möglichkeit, Severodonetsk und Lisichansk ohne das genannte „Festungs“-Szenario einfach hinter sich zu lassen besteht, erscheint mir persönlich jedoch unwahrscheinlich.

Bezirk Avdiivka:

Keine wesentlichen Änderungen.

Es gibt unbestätigte Hinweise dafür, dass der Feind infolge des von völlig Unkundigen durchgeführten Austauschs der Milizeinheiten der DVR durch Einheiten von Reservisten, die noch nicht in Kämpfe verwickelt waren, den gesamten zuvor von ihm eroberten Teil von Maryinka während dieses Truppenaustausches erneut besetzte . Was aber (wenn es stimmt) über die rein taktische Seite hinaus keine ernsthafte Bedeutung hat.

Die Kämpfe in der Region Ugledar gehen ohne nennenswerte Veränderungen zu Gunsten von irgendjemandem weiter.

Eine ähnliche Situation findet sich in der Region Gulyai-Pole und Zaporozhye sowie in der Nähe von Krivoy Rog und Nikolaev.

Insel Zmeiny:

Für mich (basierend auf den verfügbaren Daten) sieht es wie folgt aus: Nachdem der Feind seine Anti-Schiffs-Verteidigungsmittel eingesetzt hatte (Anti-Schiffs-Raketensysteme, unbemannte Angriffs- und Aufklärungsflugzeuge, die von der NATO-Luft- und Satellitenaufklärung koordiniert wurden) und damit seine Fähigkeiten in diesem Bereich klar aufgezeigt hat, verlor die Insel jede Bedeutung für weitere Offensivoperationen in der Region Odessa-Izmail. Wenn man weiter versucht die Insel defensiv zu halten, droht dort zeitnah die vollständige Isolierung der Garnison und deren Vernichtung auf die gleiche Weise wie vorher die ukrainische Einheit dort verloren ging.

Darüber hinaus brachte die Verteidigung der Insel in unmittelbarer Nähe der mit feindlichen Schiffsabwehrwaffen besetzten ukrainisch kontrollierten Küsten unweigerlich weitere hohe Verluste der verbleibenden See- und Luftstreitkräfte der Schwarzmeerflotte mit sich (z. B. wurde die Fregatte Admiral Makarov von einer "Bayraktar" getroffen, wenn auch ohne ernsthafte Schäden). In diesem Zusammenhang wurde die vernünftige Entscheidung getroffen, die Garnison zu evakuieren, was aber ebenfalls nicht ohne Verluste verlief (ein Mi-8-Hubschrauber und zwei Landungsboote mit einer Verdrängung von 61 Tonnen).

Gleichzeitig gelang es offenbar dem Kommando der Schwarzmeerflotte und den russischen Truppen, den Feind bei seinem eigenen Versuch, die Insel wieder zu besetzen "abzufangen" (wichtig ist dies aber nur aus propagandistischer Sicht). Berichten zufolge ist die Landungsoperation der Streitkräfte der Ukraine mit schweren Verlusten vollständig gescheitert. Laut verschiedenen Quellen verloren die Streitkräfte der Ukraine auf ihrem Weg zur Insel ein SU-27-Flugzeug, ein bis drei Su-24-Kampfflugzeuge, ein bis drei Mi-8-Transport- und Kampfhubschrauber und einen Mi-24-Kampfhubschrauber, sowie eventuell zwei bis vier Bayraktars und mehreren kleinere Landungsschiffe. Während der Feindseligkeiten wurden auch mehrere Luftverteidigungsbatterien der Streitkräfte der Ukraine getroffen, eine Batterie wurde vollständig zerstört, bis zu acht Petschora-Luftverteidigungssysteme wurden beschädigt und außer Gefecht gesetzt. Ein seltener Lichtblick zu sehen, dass die Ukrainer in Einzelfällen ebenso unfähig sein können wie unser Kommando.

Die Gesamtverluste des Feindes beliefen sich auf offiziell 78 Tote und mehrere Dutzend weitere "Vermisste". Es gibt unbestätigte Beweise dafür, dass ein erheblicher Teil der Toten und „Vermissten“ (dh Ertrunkenen) ausländische Kriegsfreiwillige sein könnten. Gegenwärtig ist O. Zmeiny anscheinend nicht von einer der Kriegsparteien besetzt.

Was die Situation in Transnistrien betrifft, habe ich keine neuen Daten.
Noch eine ausgewogenere Darstellung zur Frage der russischen Fähigkeiten:

https://twitter.com/MichaelShurkin/statu...2451485696

Zitat:1. The Russian military's shabby performance should not be taken as proof that Europe and the US need not worry about Russia, or that Finland and Sweden need not question their "neutrality." Why not?

2. First, Russia, for all its operational failings, retains the capacity to wreak extraordinary amounts of damage and pain upon its neighbors. It could still flatten Kyiv, if it wanted to, and that's w/o resorting to nukes. So,

3. Finland for example would cut the Russian army to pieces, but still would have to endure extraordinary hardship and horror.

4. Second, NATO more generally would also cut the Russians to pieces, until day 3, when NATO armies run out of ammunition. Russia can still prevail by playing "rope a dope," i.e. absorbing destruction while staying in the fight. That was more or less Russian strategy in WW2.

5. Third, Russians are more than capable of learning and improving. There's zero reason to assume that the next time Russia invades a country, it will do so with the same level of ineptitude. Russians ARE NOT stupid.

6. Fourth, and most importantly: The Russian invasion proves (as if it wasn't already clear) Putin's willingness to eschew int'l norms and use military force in a war of aggression. Meaning...

7....that whatever we may think of how well anyone's army might do against Russia, the point is that another war against one of Russia's neighbors is not implausible. It's a real possibility for which those neighbors and their allies must prepare.

All of which opens up the possibility that the Russian army, at this very moment, is at maximum weakness. It will only grow stronger from this point. Therefore, an early, unstable peace isn't a solution, but waiting until the chickens come home to roost again.

Man kann nur ganz erheblich davor warnen, aufgrund des Geschehens in der Ukraine jetzt die Russen einfach abzuschreiben und zu erklären sie seien halt im weiteren keine Gefahr mehr. Exakt das Gegenteil ist der Fall! Erst durch diesen Krieg werden sie eine ernsthafte Gefahr werden.
https://www.cicero.de/aussenpolitik/ukra...kasachstan

Zitat:Durch den Krieg in der Ukraine verliert Russland andere Regionen in seiner Peripherie aus dem Blick – insbesondere im Kaukasus und in Zentralasien. Die Vereinigten Staaten nutzen diese Situation, um dort selbst an Einfluss zu gewinnen. Diplomatische Aktivitäten der vergangenen Wochen zeigen, wie sehr Washington das aktuelle Machtvakuum ausnutzt.

Aus pro-russischer Sicht müsste man Putin eigentlich absetzen, den Ukraine-Krieg beenden, ihm das Scheitern in die Schuhe schieben, einen Friedensvertrag schließen (mit einem international akzeptierten Referendum über die Krim + evtl. auch Donbass-Republiken wie es das in Schottland gab), Sanktionen aufheben lassen, die Kleptokratie beseitigen und anschließend jedes jahr >10% Wirtschaftswachstum generieren, was dann problemlos möglich wäre. Danach ein paar Geschenke für die Nachbarn verteilen. Internationales Flair verbreiten, was nicht nur nach Drohung riecht, sondern was zu allererst mal Erfolg ausstrahlt. Würde man das machen, würden sich die umliegenden Länder ganz automatisch Russland anschließen um von dem immensen Wachstum zu profitieren. (.....aber so wirds natürlich nicht kommen)

https://unherd.com/2022/05/inside-the-ba...ern-front/

Zitat:The Russians are fighting like Zhukov. They send wave after wave but our guys figured out they fight just like Soviets. The tank commander is always in the first tank, so we shoot it. Once you shoot the first and last tanks, they’re immobilised.”
(10.05.2022, 11:49)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Man kann nur ganz erheblich davor warnen, aufgrund des Geschehens in der Ukraine jetzt die Russen einfach abzuschreiben und zu erklären sie seien halt im weiteren keine Gefahr mehr. Exakt das Gegenteil ist der Fall! Erst durch diesen Krieg werden sie eine ernsthafte Gefahr werden.

Hatten wir schon, aber Russland wird Jahre brauchen um überhaupt wieder ein (völlig unzureichendes) Vorkriegsniveau zu erreichen. Wenn sie dazu überhaupt die finanziellen Ressourcen und den politischen Willen aufbringen können. Zeithorizont mE eine Dekade.

Ansonsten zu den verlinkten Äußerungen Shurkins (muss man den kennen?) in Kurzform

1) Russland hat aktuell sicher nicht die Kapazität Kiew einzuebnen.
Russische Artillerie ist nicht in Reichweite Kiews, die dafür benötigten Munitionsmengen stehen an der Front überhaupt nicht zur Verfügung. Für Luftangriffe zur Flächenbombardierung ist nicht ausreichend Gerät vorhanden.
2) In der jetzigen Lage würde die mobilisierte finnische Armee die in Russland verbleibenden Verbände vernichtend schlagen und (plakativ) nach Archangelsk durchmarschieren. Irgendwann einmal wird es mal anders sein, aber aktuell wäre Russland völlig überfordert einen finnischen Angriff konventionell abzuwehren.
3) Die Nato würde aktuell garnicht länger als drei Tage benötigen um die verbleibenden russischen Verbände zu vernichten. Sicherlich haben wir eine Munitionsproblem (die Russen mittlerweile auch), aber auch nur in Teilbereichen. Es genügt ein Blick auf die Beschaffungszahlen um feststellen (wiederum plakativ) bis der US Luftwaffe die Bomben ausgehen haben die Russen schon sehr lange keine Panzer mehr. Merke: Munitionsproblem is nicht wenn das drölfte Kaliber gerade nicht in der vorgeschriebenen Menge zu Verfügung steht.
4) Die Russen sind nicht die Sowjetunion. Ich bleibe dabei, dass die eben nicht die Verluste absorbieren können mit denen die Rote Armee nach Westen marschiert ist. Einen Abnutzungskrieg gegen die reichsten Nationen der Erde und 800 Millionen Menschen führen zu wollen geht schlicht nicht.
Werter Nightwatch:

Auch wenn unsere Ansichten hier in etlichen Aspekten divergieren (insbesondere in der Frage wie schnell Russland eine bedeutende Militärmacht werden könnte), so ist der folgende Punkt wirklich absolut wesentlich, ich gehe da durchaus voll konform mit und man kann ihn nur unterstreichen:

Zitat:Einen Abnutzungskrieg gegen die reichsten Nationen der Erde und 800 Millionen Menschen führen zu wollen geht schlicht nicht.

Einen Abnutzungskrieg gegen die Ukraine für sich selbst allein würde die RF in jedem Fall gewinnen. Solange aber der Westen TM mit dem aktuellen Tempo und Umfang hier weiter Waffen an die Ukraine nachschiebt, ist ein solcher Abnutzungskrieg natürlich nicht gewinnbar. Es sei denn die VR China würde anfangen entsprechend Material nach Russland zu verschieben, aber das wird sie nicht tun (obwohl sie es könnte, und der Gedanke einen Stellvertreterkrieg zwischen China und der NATO über Russland bzw. die Ukraine zu führen durchaus etwas für sich hätte).

Also muss Russland zwingend einen Frieden herbei führen. Entweder indem es nachgibt oder indem es radikal eskaliert und uns zwingt dann ebenfalls zwischen nachgeben oder radikaler Eskalation zu entscheiden. Deshalb halte ich die Situation insgesamt für gefährlicher als es die meisten so annehmen.
https://twitter.com/nexta_tv/status/1523997220835635202

#Russian occupiers take washing machines stolen from Ukrainians into battle
#Ukrainian defenders were surprised to find it in a field at Russian positions.

😂😂😂
Da heute zum bisher vierten Mal die Brücke über die Dnjestr-Mündung attackiert wurde (-hier-), habe ich eine Frage ans Fachpublikum:
Wäre bei einer Zerstörung dieser Brücke eine russische Landungsoperation plausibel, um einen Brückenkopf in Richtung Transnistrien aufzubauen? Oder soll nur die Drohung mit sowas in die Köpfe gepflanzt werden, um Ressourcen von den wirklich entscheidenden Stellen fernzuhalten?
Meiner Meinung nach kann man eine Landung russischer Truppen südlich des Flusses ausschließen, auch wenn die Brücke zerstört werden sollte. Diese Angriffe dienen meiner Einschätzung nach in Wahrheit dazu, Nachschub für die Ukraine aus Rumänien zu behindern.

Das ganze Theater in Transnistrien im allgemeinen soll dort ukrainische Kräfte binden. Die Angriffe auf die Brücke aber sollen den immensen Nachschub aus NATO Staaten behindern.

Allgemein:

Die folgende Quelle hatten wir hier noch gar nicht:

http://www.dupuyinstitute.org/blog/2022/...22-day-76/
Ein weiterer Beitrag über den Informationskrieg in der Ukraine:

https://smallwarsjournal.com/jrnl/art/ar...ar-ukraine


Einige Ideen wie man Russland mehr schaden könnte als das Gas abzudrehen - indem man ihnen die fähigen Leute abzieht:

https://warontherocks.com/2022/05/to-rea...l-not-gas/

Die Idee hat schon was für sich: Freie unbegrenzte Arbeitsvisa für jeden Russen mit Hochschulausbildung in der EU wären ein erheblicher Anreiz für junge Russen ihr Land zu verlassen. Natürlich würde die russische Regierung versuchen gegen zu steuern und die auswandernden mit Spionen durchsetzen, aber da dies ja zu erwarten ist, könnte man entsprechend schon vorher gegensteuern.


Ein weiterer Artikel über ukrainische Technicals, welche wie in vielen anderen Kriegen herausragende Leistungen im Verhältnis zu ihren Kosten generieren (Economy of Force) / und auch die Russen setzen inzwischen Technicals ein:

https://www.spartanat.com/2022/05/altern...r-ukraine/


Einige Analysen über die strategischen Fehler der Russen:

https://mwi.usma.edu/putins-bad-math-the...n-ukraine/

https://rusi.org/explore-our-research/pu...gn-ukraine

https://rusi.org/explore-our-research/pu...s-thinking