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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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(14.10.2023, 13:52)Helios schrieb: [ -> ]Sind die Russen da noch zuvorkommender, und Nummerieren ihre Fahrzeuge sogar von Außen sichtbar passend durch?
Mit weißer Farbe/Kreide von Hand aufs Blech gekritzelt und dann über die eigenen Propagandawege veröffentlicht.
Die Ukrainer haben jetzt ja endlich doch einige ATACMS erhalten und gleich mal Berdyansk AB ausgeschaltet. Was nur hätte sein können wenn die Dinger vor einem Jahr zu Verfügung gestanden hätten, zusammen mit 300 Abrams anstatt jetzt 31 Rolleyes

Interessant ist jedenfalls das hier; Politico berichtet ausführlich wie die internen Entscheidungsprozesse ausgesehen haben:
https://www.politico.com/news/2023/10/17...%20defense
Angebliche größere Landeoperation der UAF über den Dnipro.

Mehrere ukrainische Youtube Kanäle berichten (auch unter Bezug auf ru-Militärblogger) , dass den ukrainischen Truppen ein umfangreicheres amphibisches Landemanöver über den Dnipro gelungen sei. Daran sollen zwei Brigaden sowie ein Aufklärungsbataillon beteiligt sein. Der Verstoß soll schnell voranschreiten. Es sollen die Ortschaften Pishchanivka und Poima erobert worden sein. Das ganze soll sich sich östlich von Antonivka abspielen.

Die an dieser Stelle bisher vorhanden starken russischen Kräfte sollen gen Bachmut etc. abgezogen worden sein. Die verbliebenen Kräfte sollen keine größere Kampfkraft besitzen (keine mechanisierten Kräfte, Infantrie und Territorialverteidgung).

Sollte an der Stelle wirklich eine größerer Brückenkopf entstanden sein, wäre das ein sehr empfindlicher Stoß in den Rücken der russischen Kräfte. Kann jemand dazu mehr sagen oder bzw. diese Meldungen bestätigen, ich bin da eher noch etwas vorsichtig, bevor ich hier die was abfeiere.
Rybar hat davon bereits vor-gestern ausführlich berichtet und ist als Quelle meiner Einschätzung nach ziemlich vertrauenswürdig. Wenn Rybar als russischer Milblogger russische Niederlagen einräumt und detailliert, kann man eigentlich davon ausgehen, dass sie so stattgefunden haben.

Und laut russischen Telegram Kanälen sollen die verbliebenen russischen Einheiten an dieser Stelle ohne großen Widerstand geflohen sein, weil sie keine Kampfbereitschaft mehr hatten. Sie sollen auch über Wochen hinweg nicht oder nur völlig unzureichend versorgt worden sein.

Unter der Annahme das dies stimmt, wäre dies endlich mal wieder Manöverkriegsführung seitens der Ukraine wie sie eigentlich angestrebt werden sollte: Schwächen des Gegners identifizieren und genau dort ansetzen, und nicht Stärke gegen Stärke in der Abnutzung setzen.
Aktueller Stand der Dinge:

Die Ukrainer haben immer mehr Erfolge gegen russische Flugzeuge und Helis, eventuell durch neu gelieferte westliche Systeme (die Gründe für diese steigenden Erfolge werden nicht genannt).

Der Ukrainsche Brückenkopf über den Fluss steht, aber er steht. Die Russen rennen da halbherzig gegen an, die Ukrainer halten die Stellung, und so wie es aussieht werden sie ihn dauerhaft etablieren können, was für zukünftige Operationen noch hochinteressant werden wird.

Die Ukrainer stehen weiterhin in der russischen Hauptverteidigungslinie. Sie greifen da aktuell aber auch kaum an, sondern rotieren Verbände und konzentrieren sich auf das Artillerieduell, welches weiterhin zugunsten der Ukrainer verläuft. Allerdings werden die Russen anscheinend langsam, nun gut sehr langsam aber immerhin - besser darin, die Erfolge der Ukrainer sinken.

Umgekehrt rennen die Russen weiterhin wie Geisteskranke bei Avdiivka gegen die ukrainischen Stellungen an. Niemand, absolut niemand, weder russische Milblogger noch russische Soldaten vor Ort kann erklären was diese Wahnsinn soll - aber sie greifen weiter unverdrossen an und verbluten in einem in diesem Krieg bisher fast beispielslosen Ausmaß und mit einer Geschwindigkeit bei den Verlusten die atemberaubend ist.

Wie kann irgendein Offizier solchen Wahnsinn befehlen, oder irgendein Soldat solchen Irrsinn ausführen? Die haben dort jetzt schon gesichert mehr Panzer verloren als die Ukrainer während ihrer gesamten Offensive im Süden, und dies allein in den letzten Tagen. Es wird dort übrigens nicht nur Mobik-Kanonenfutter verschlissen, sondern zunehmend die letzten Eliteeinheiten oder kampferfahrenen Verbände / Berufssoldaten, insbesondere die letzten besseren Einheiten der VDV. Selbst nach Z Kanälen sind die Verluste untragbar hoch. Absolut Irre !
Noch etwas zu diesem ATACMS-Schlag gegen Luftbasen der Russen bei Luhansk und Berdjansk: Offensichtlich sind die Schäden noch höher als bislang vermutet. Zumeist war von neun zerstörten Hubschraubern die Rede, aktuell sind es wohl 14. Das wäre natürlich schon ein erheblicher Verlust.
Zitat:US-Provided ATACMS Destroy 14 Russian Helicopters: UK

Russia likely lost 14 helicopters in strikes on two Russian airfields that Ukraine said it targeted with longe-range ballistic missiles fired from U.S.-provided Army Tactical Missile Systems (ATACMS) this week, Britain's defense ministry has said.

Ukrainian President Volodymyr Zelensky announced that Kyiv used the ATACMS to strike Russian airfields in Ukraine's Luhansk region and the port city of Berdyansk in the Zaporizhzhia region on Tuesday. [...] The Kremlin has yet to comment on the reports of the strikes but on Wednesday Russian President Vladimir Putin called the U.S. delivery of ATACMS missiles to Ukraine "another mistake by the United States." [...]

The British Royal Air Force said that Moscow had 899 helicopters at the beginning of Russia's full-scale invasion of Ukraine in February 2022. According to the latest figures from the General Staff of Ukraine's Armed Forces, which cannot be independently verified, Moscow has lost 324 helicopters since the war began.
https://www.newsweek.com/us-atacms-russi...ne-1836473

Sollte die Zahl von über 300 zerstörten Hubschraubern stimmen, so müsste auch klar sein, dass diese Anzahl an Ausfällen quasi nicht kompensiert werden kann. Zumindest halte ich diese Zahl aber für fraglich - wenn man andere Quellen bemüht sind es vermutlich halb so viele. Was aber immer noch bedeutet, dass die Russen diese Ausfälle bislang nicht ausgleichen können (und es ist fraglich, ob es überhaupt gelingt). Alleine die Verluste an Kamow 52 liegen wohl aktuell bei 40 bis 50 - nachdem man in 15 Jahren zuvor 150 Stück gebaut hatte...

Schneemann
(21.10.2023, 10:47)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Der Ukrainsche Brückenkopf über den Fluss steht, aber er steht. ....
Die Ukrainer stehen weiterhin in der russischen Hauptverteidigungslinie. Sie greifen da aktuell aber auch kaum an ....
Umgekehrt rennen die Russen weiterhin wie Geisteskranke bei Avdiivka gegen die ukrainischen Stellungen an.
Ich meine darin zu erkennen, dass seitens der Ukrainer die Wintervorbereitungen begonnen haben. Man verbrennt nicht weiter eigene Kräfte in Offensivhandlungen, sondern zieht einerseits die russischen Kräfte durch den Flussübergang in die Breite und bekämpft andererseits weiter die Artillerie und Versorgungswege, was beides über den Winter für die Russen zu einem großen Problem werden wird, erst recht mit ATACMS. Es würde mich nicht wundern, wenn mitten im Winter eine neue ukrainische Offensive im Süden erfolgreich wäre, weil die russischen Verteidiger allesamt verhungert und erfroren in den Gräben liegen.
Dass die Russen jetzt Bachmut 2.0 in Avdiivka eröffnet haben, ist natürlich ein Geschenk sondergleichen. Ohne Wagner wird das für die Russen ein noch viel grausamerer Fleischwolf als Bachmut es war. Da sehen wir mMn Verlustquoten von deutlich über 10:1 auf die Russen zukommen. Noch dümmer kann man seine Truppen kaum verheizen.
Es ist tatsächlich unbegreiflich. Derart hohe Verluste kann man selbst bei bestem Bemühen nicht mehr ignorieren, selbst ganz oben eigentlich nicht. Die oberste Führung muss daher eigentlich um diese Verluste wissen. Und es kann einfach niemand derart inkompetent sein, dass er das einfach ignoriert, noch dazu da überhaupt rein gar nichts damit erreicht wird. Russische Soldaten haben selbst in den ultrahurrahpatriotischen Z Kanälen schon darüber gewitzelt, es wäre effizienter wenn sie sich gleich alle selbst erschießen würden.

Anscheinend kommt der Befehl hier weiter vorzustürmen aber tatsächlich von ganz oben. Allein daraus ergeben sich eine katastrophale Folgerungen: 1. die oberste Führung hat jedweden Kontakt mit der Realität verloren. 2. die oberste Führung verweigert systematisch jedwede Informationen aus der Realität 3. die oberste Führung ist offenkundig völlig irrational, und ist selbst dann völlig irrational wenn man von ihrer Phantasiewelt ausgeht, denn selbst in dieser macht diese ganze Operation überhaupt gar keinen Sinn. Diese Gemengelage ist hochgradig bedenklich.
Angesichts der sinnlosen Gefechte und der hohen Verluste schleicht sich bei den Russen noch ein anderer, sehr bedenklicher Umstand ein - Drogenkonsum. Es wurden solche Meldungen schon einmal, allerdings bezüglich Wagner, kolportiert. Aber das Problem scheint sich nun auch in den regulären Einheiten stark zu verbreiten...
Zitat:Russian soldiers are getting hard drugs delivered to their trenches in Ukraine to escape boredom, report says [...]

Russian soldiers are getting hard drugs delivered to their trenches in Ukraine to escape boredom, according to the independent Russian news outlet Verstka.

Mephedrone, amphetamines, and alpha-PVP, known as "salt", are among the substances that Russian soldiers on the frontline take, with effects including paranoia and hallucinations, the report said. [...] "It's like in Las Vegas," one unnamed soldier told the outlet, according to a translation by The Times of London. [...] Another soldier, who is a regular drug user himself, told Verstka that everybody is aware of their comrades taking drugs in the trenches but that "nobody gives a damn." [...]

"War is when you're constantly waiting for something, occasionally praying for it all to be over," he said. "When I was smoking salt in the dugout, I didn't give a fuck about a possible freakout. The boredom's a lot worse." [...] However, the drugs found online are not cheap due to the risk of delivery in the war zone, one soldier told the outlet. Three syringes of an illegal substance could cost about 15,000 rubles ($150), he said.

This is not the first time a report has outlined drug use among Russian troops. In a report in May, the British think-thank Royal United Service Institute said that Russian soldiers often appear to be "under the influence of amphetamines or other narcotic substances" on the battlefield.
https://www.businessinsider.com/russian-...rt-2023-10

Man könnte nun sagen, dass die desillusionierten Soldaten, die sicherlich gut genug wissen oder zumindest ahnen, wie skrupellos und erkennbar ziellos ihre Führung sie bereit ist zu verheizen, sich somit versuchen einen inneren Fluchtraum zu bauen, um dem Irrsinn irgendwie zu entfliehen. (Und Drogenmissbrauch bei desillusionierten Truppen ist nicht neu, auch in Vietnam nahm dieser in den letzten Jahren des US-Engagements massiv zu - und griff als Folge davon in den späteren Jahren, v. a. in den 1970ern und 1980ern, auch in der US-Gesellschaft gravierend um sich.)

Gleichwohl ist es quasi der Beginn des weiteren disziplinarischen und moralischen Verfalls einer Truppe - mit unabsehbaren Folgen, es dürften solche Entwicklungen es sogar begünstigen, dass Kriegsverbrechen geschehen, wenn eine durch Drogen aufgeputschte Soldateska marodierend durch die Lande zieht. Und selbst wenn dieser Krieg mal irgendwann endet, so wird es mit großer Wahrscheinlichkeit in Russland ähnlich wie in den USA nach Vietnam sein - die Gesellschaft entwickelt ein enormes Drogenproblem.

Wobei...bezogen auf Russland hieße das wohl, es wird dann aus einem sowieso schon erodierenden Mafiastaat eben noch zusätzlich ein Narcostaat. Puuh, da kommt noch was auf uns zu...

Schneemann
Es gab schon vor dem Krieg sowohl in Russland wie auch in der Ukraine massive Drogenprobleme. Das wird sich natürlich noch massiv ausweiten - wie von dir beschrieben. Was man aber in diesem Kontext auch noch anführen sollte ist der bizarre Alkoholkonsum bei den russischen Soldaten - auch im Gefecht. Viele russische Soldaten sind selbst im Kampfeinsatz besoffen und ihre schlechte Leistung resultiert dann oft aus übermässigen Alkoholmissbrauch.

Und schließlich vertragen sich Alkohol und manche der konsumierten Drogen nicht sehr gut. Entsprechend resultieren viele unerwünschte Phänomene daraus, dass man sich nicht nur Drogen reinpfeift als gäbe es kein Morgen mehr (was aber in der russischen Armee ja durchaus eine realistische Perspektive ist), sondern dass man zusätzlich noch in teilweise schier unfassbaren Ausmaß säuft.

Es gibt von Kriegsbeginn an immer wieder Berichte ukrainischer Soldaten die russische Stellunge einnehmen konnten oder russische Angriffe abschlugen und die alle unisono dabei erklärten, dies sei ihnen nur möglich gewesen, weil viele der Russen vollkommen besoffen gewesen seien. Gibt auch etliche bizarre Filmaufnahmen von solchem Verhalten (Mitten im feindlichen Feuer offen herum torkeln, Soldaten die auf die Knie gehen und erbrechen mitten im Sturmangriff, Unfälle mit Panzern deren Fahrer offenkundig betrunken sind usw)

Was Russland sich da jetzt in den Gräben heran züchtet wird ein Problem sondergleichen werden. Schon nach Afghanistan entstand aus den Kriegsrückkehreren ein gigantisches Drogenproblem, aber das was da jetzt in der Ukraine läuft übersteigt alles, selbst für russische Verhältnisse.
(24.10.2023, 21:02)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Was Russland sich da jetzt in den Gräben heran züchtet wird ein Problem sondergleichen werden.

Auch ukrainische Soldaten werden schwer traumatisiert aus dem Krieg zurückkommen.

Womöglich als Sieger, was ich ihnen natürlich auch wünsche.

Die Folgen für die EU werden gravierend sein, weshalb ich allein deshalb einen EU-Beitritt frühestens in 20 Jahren sehe.
Nähe zu Gewalt und Organisierte Kriminalität sind da nur zwei Stichworte.

Für die NATO hingegen sind die Erfahrungen der Ukrainer sicher wertvoll.
Nicht bloß Erfahrungen , sondern auch Erkenntnisse , z.B. das die wenigsten westlichen Soldaten von der Psyche her so belastbar sind wie ukrainische und russische Soldaten . Ebenso das entbehrungsreiche Leben über längeren Zeitraum. Das sind die Defizite die den Alkohol und Drogenkonsum ansteigen lassen . Wogegen der Konsum bei den Russen wohl größtenteils eher auf Moral zurückzuführen ist .

Und eine Aufnahme in EU oder NATO wäre für das jeweilige Bündniss wohl das aus .
Weil von Bevölkerung der europäischen Länder nicht gewollt ist.
Ich bin zwar auch der Ansicht, dass der einfache russische Landbewohner (insbesondere alles was östlich des Ural lebt) der beste Soldat der Welt sein könnte (wenn denn die Umstände andere wären), aber insgesamt gesehen sehe ich keine höhere psychische Belastbarkeit bei den Russen und gerade der bizarre Alkohol- und Drogenmissbrauch, und die sehr hohe Zahl von Selbstmorden russischer Soldaten zeigen ein anderes Bild auf. Und Fatalismus und völlige Selbstaufgabe sind nicht psychische Belastbarkeit.

Russische Soldaten stürmen teilweise nachweislich offen ins feindliche Feuer nur damit sie es Zitat: hinter sich haben - dass ist nicht psychische Belastbarkeit, dass ist das Gegenteil davon. Das man den eigenen Tod wie den seiner Kameraden derart leichtfertig hinnimmt, ist kein Zeichen psychischer Belastbarkeit.

https://mil.in.ua/en/news/russians-are-c...-avdiivka/

https://www.dailymail.co.uk/news/article...nians.html

Es gibt eine feine Linie ab welcher Todesverachtung nichts mehr mit psychischer Härte zu tun hat, sondern aus psychischer Schwäche resultiert.
Die vier Fotos auf der ukrainischen Seite sind Aufnahmen einer Drohne die eine Granate fallen lässt .
In der russischen Armee herrscht von jeher die Dedowtschina. Gewalt untereinander gehören scho immer zur russischen Armee genauso der alkoholkonsum . Das ist auch nicht auf das Militär beschränkt sondern zieht sich durch ganze Gesellschaft . Das ist im Frieden genauso wie im Krieg gleich. jemand der ein entbehrungsreiches Leben führt ist eigentlich immer belastbarer als jjemand der im Wohlstand und Überfluss lebt.


https://www.dekoder.org/de/article/krieg...lter-armee
Die genannte interne Gewalt senkt aber die Kampfkraft, statt sie zu erhöhen, ebenso der bizarre Alkoholmissbrauch. Sie ist eben nicht funktional, weder in der Gesellschaft noch in der Armee. Im übrigen führen nicht alle Russen ein entbehrungsreiches Leben, gerade die jungen Russen in den Großstädten sind mehr oder weniger genau so "verweichlicht" wie hierzulande - und ja, ich weiß wovon ich das schreibe da ich selbst dort etliche Zeit verbracht habe.

Die besten Soldaten in der russischen Armee kommen allesamt aus Sibirien oder anderen solchen Randgebieten, wobei meiner Meinung nach die Bewohner von Ostsibirien die denkbar besten Soldaten abgeben würden, wenn man sie denn anständig führen, richtig ausbilden und disziplinieren würde.

Im weiteren gibt es auch bei Entbehrungen eine Grenze, ab welcher die Leistungsfähigkeit dann durch das Übermaß der Entbehrungen sinkt. So ist der Gesundheitszustand vieler junger Russen aus etlichen Gebieten nicht der beste, die bringen rein körperlich im Schnitt weniger mit als westliche Jugendliche, und zwar einfach weil die Entbehrungen zu einer schwächeren Konstitution geführt haben.

Am besten kann man solche Effekte beispielsweise bei den Nordkoreanern sehen - allesamt kleinwüchsig, in weiten Teilen nur wenig leistungsfähig, ständig krank, teilweise mit Parasiten durchseucht, das Leben ist dort einfach zur Hart was die Leistungsfähigkeit der Soldaten extrem mindert.

In manchen russischen Städten (insbesondere Industriestandorten) machen Luftverschmutzung, Chrom und Blei im Leitungswasser, sonstige chemische Giftstoffe in Umwelt wie Nahrung, schlechtere medizinische Versorgung, geringere Qualität der Nahrung aber auch bereits einen Unterschied und senken dort die Leistungsfähigkeit der Rekruten. Die besten Rekruten in der russischen Armee sind daher immer Landbevölkerung die von abseits der Städte kommt und möglichst weitgehend in Selbstversorgung und Subsidenzwirtschaft aufgewachsen ist. Die sind überwiegend auch sehr anständige Menschen. Was könnte man für herausragende Soldaten aus diesen machen ! Stattdessen werden sie in der sogenannten Armee einfach nur verdorben und sinnlos kaputt gemacht, und gehen im günstigsten Fall nur mit einem grenzenlos verbitterten Zynismus und einem Alkoholproblem nach Hause.

In Russland ist die Armee eine Schule der Nation zum negativen.