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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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(06.11.2022, 21:51)Broensen schrieb: [ -> ]Mir kommt langsam der Verdacht, dass man von russischer Seite die Verteidigungsstellungen rund um Cherson jetzt mit Mobilisierten besetzt, die den geordneten Rückzug der regulären Kräfte sichern sollen und dann einfach zurückgelassen werden.

Ich glaube nicht dass Rußland dort einfach so abzieht. Die Region ist viel zu wichtig für die langfristige Wasserversorgung der Krim. Falls sie noch Truppenteile mit hoher Moral und einem passablen Ausbildungsstand haben dann könnte die Rückeroberung von Kherson der Ukraine so Einiges kosten.

Zu den Wagner-Knasti-Truppen: Es erscheint oberflächlich betrachtet dumm dass sie ihre neuen Knastrekruten in Bakhmut wohl regelrecht verheizen. Allerdings vermute ich dass die russische Regierung kein Problem damit hat wenn die Gefängnisse so geleert werden, eher das Gegenteil dürfte der Fall sein.
(06.11.2022, 22:30)lime schrieb: [ -> ]Ich glaube nicht dass Rußland dort einfach so abzieht.

Dafür gibt es aber auffällig viele Meldungen darüber, dass die Stadt von russischen Truppen und Verwaltungskräften bereits geräumt worden sei. Außerdem die neuen Befestigungen am südöstlichen Ufer.
Das Bild im Artikel erinnert beinahe ein wenig an die Bilder der Landschaft in Flandern 1917...
Zitat:Anhaltende Attacken

Selenskyj: Russland erleidet hohe Verluste im Osten

Trotz zuletzt geringer Fortschritte hält Russland an seinen Offensivoperationen im Osten der Ukraine fest. Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj verzeichnet die Gegenseite dabei jedoch hohe Verluste. Selenskyj warnt gleichzeitig vor neuen Angriffen auf die Infrastruktur seines Landes.

Russland hat nach Worten des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hohe Verluste bei anhaltenden Angriffen in der östlichen Region Donezk erlitten. Zudem bereite Russland neue Attacken auf die ukrainische Infrastruktur vor, sagt Selenskyj in seiner allnächtlichen Videoansprache. Es sei erkennbar, dass Russland Kräfte und Mittel für neue Massenangriffe auf die Infrastruktur der Ukraine bündle, sagte Selenskyj. [...]

In seiner Videoansprache übte Selenskyj zudem massive Kritik an iranischen Waffenlieferungen für Russland. "Der Iran unterstützt das terroristische Regime Russlands und hilft, den Krieg zu verlängern und daher auch die Bedrohungen für die Welt zu verlängern, die durch den russischen Angriffskrieg entstanden sind", sagte Selenskyj. Ohne die Unterstützung Teherans für Moskau "wären wir schon näher an einem Frieden", sagte der ukrainische Staatschef.
https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Ru...99914.html

Schneemann
Der Comedian aus Kiew scheint davon ablenken zu wollen, dass insbesondere auch die ukrainischen Streitkräfte derzeit recht hohe Verluste erleiden. Den Krieg verlängert derzeit nicht zuletzt seine ukrainische Seite, da sie Verhandlungen weiterhin grundsätzlich ausschließen und jeden auf Schärfste verurteilen, der Ihnen dazu rät. Ergo wird Russland logischerweise auch weiter die Infrastruktur bombardieren, bis sich eine Verhandlungsbereitschaft einstellt. Unklar ist lediglich, wessen Verhandlungsposition dabei gestärkt bzw. geschwächt wird. Die Ukraine spekuliert, dass man das Kriegsgerät und den Wiederaufbau für sie bezahlt. Bevor die ukrainische Kampfmoral nicht entschieden nachlässt oder im umgekehrten Fall die Russen aus dem Land geworfen werden, scheint hier kein Einlenken zu erwarten zu sein.

Das Iran Bashing der Ukraine, bis hin zur Forderung nach Militärschlägen, kann man nur schwerlich nachvollziehen. Das Geschäftsvolumen der Exporte an die Russen erreichte laut meiner Rechnung bislang nicht mal den Preis einer halben SU-30! Die wahren Probleme sind doch die nicht die iranischen Waffenexporte, sondern die eigene Unfähigkeit bei der Drohnenbekämpfung. Das passt auch nicht zu den eigenen Jubelgeschichten über hohe Abschussraten. Dann kann es sich ja im Prinzip nicht um eine erwähnenswerte Bedrohung handeln
@KeibarShekan

Die Lieferung von Waffen an eine kriegsführende Nation ist nach Völkerrecht nicht als Eintritt in den Krieg zu werten. Nur mal so als Faktum.
@KheibarShekan
Zitat:Den Krieg verlängert derzeit nicht zuletzt seine ukrainische Seite, da sie Verhandlungen weiterhin grundsätzlich ausschließen und jeden auf Schärfste verurteilen, der Ihnen dazu rät. Ergo wird Russland logischerweise auch weiter die Infrastruktur bombardieren, bis sich eine Verhandlungsbereitschaft einstellt.
Auch wenn ich die Wortwahl mancher ukrainischer Offizieller nicht sonderlich mag, so bleibt es festzuhalten, dass es schwerfallen dürfte, logisch einer von einem diktatorisch regierten Aggressor überfallene Nation es zu verdeutlichen, dass sie nun bitte die Verhandlungsbereitschaft signalisieren solle. Machen wir uns doch keine Illusionen: Wenn die Russen im Februar und März einen Durchmarsch hingelegt hätten, würden wir darüber sicher nicht reden, dass man nun verhandeln solle, sondern allenfalls noch bedauern, dass wir die Ukraine nicht stärker unterstützt hätten. Und die Russen würden mit Todeslisten durch Kiew pilgern und die westlichen Proteste gegen diese Mordtaten mit Schulterzucken quittieren bzw. sicher keine Verhandlungsbereitschaft signalisieren.

Man kann insofern zwar leicht als Außenstehender ein Kriegsende sich wünschen, aber es würde der ukrainischen Position und auch der überraschenden militärischen Leistung nicht gerecht werden - und es wäre auch keine belastbare Option für die Zukunft der Ukraine. (Wenn die vier annektierten Gebiete im Osten nicht Verhandlungsmasse wären.)

Weiterhin bleibt abzuwarten, ob eine getroffene Infrastruktur wirklich ein Volk zur Verhandlungsbereitschaft bombt. Es zeigte sich auch historisch betrachtet immer schon, dass massive Attacken gegen die zivile Infrastruktur eines Landes eher dazu beitrugen, dass sich die Menschen hinter die Regierung stellten. Dies war sowohl in Diktaturen wie auch in Demokratien der Fall - bei letzteren sogar noch stärker...

Schneemann
Zitat:Weiterhin bleibt abzuwarten, ob eine getroffene Infrastruktur wirklich ein Volk zur Verhandlungsbereitschaft bombt. Es zeigte sich auch historisch betrachtet immer schon, dass massive Attacken gegen die zivile Infrastruktur eines Landes eher dazu beitrugen, dass sich die Menschen hinter die Regierung stellten.

Man könnte ja an dieser Stelle einmal mehr den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der NATO gegen Serbien wegen des Kosovo und die strategische Luftkriegsführung der NATO in diesem anführen, aber auch das ist nicht vergleichbar, waren die Macht-Verhältnisse einfach ganz andere und wären die Folgen bei einer zeitlich unbegrenzten Weiterführung aufgrund der Mittel der NATO für Serbien untragbar gewesen. Die Ukraine könnte hingegen einen langandauernden strategischen Luftkrieg Russlands überstehen, vorausgesetzt wir schanzen ihr die dafür notwendigen Mittel zu, von Abwehrmitteln bis zu zusätzlichen Finanzmitteln. Das ist dann erneut einfach nur ein weiterer Aspekt des Abnutzungskampfes zwischen dem Westen TM und Russland.
Zu den langsam aber sicher steigenden Schäden an der ukrainischen Energieversorgung:

https://www.theguardian.com/world/2022/n...-the-brink

https://twitter.com/nytimes/status/1589010935171235847

https://www.nytimes.com/2022/11/05/world...tw-nytimes

Zitat:Kyiv Planning for Total Evacuation if It Loses Electricity

The city is also establishing 1,000 heating centers for its 3 million residents, as Russia pounds away at civilian targets.

Meiner Meinung nach werden die Russen erst im Januar hier so richtig loslegen und das was noch da ist dann konzentriert abfeuern.


Noch ein interessanter Nebenaspekt:

Die russische EloKa wird zur Zeit anscheinend immer reaktionsschneller und besser. Gibt immer mehr Berichte dazu, vor allem in Bezug auf das Stören ukrainischer Drohnen und die Aufklärung der Drohnenoperatoren. Die müssen immer schneller und weiträumiger ausweichen um sich kein russisches Gegenfeuer einzufangen, dass betrifft vor allem kleine dezentral gesteuerte Drohnen an der Front bzw. in Frontnähe.
@Quintus
Zitat:Man könnte ja an dieser Stelle einmal mehr den völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der NATO gegen Serbien wegen des Kosovo und die strategische Luftkriegsführung der NATO in diesem anführen, aber auch das ist nicht vergleichbar...
Ist es auch nicht. Nicht deswegen, weil der NATO-Luftkrieg ein völkerrechtskonformer war. Nein, er bewegte sich durchaus in einer rechtlichen Grauzone. Aber er war auch kein Luftkrieg in letzter Konsequenz, man hat sich "herangetastet", und manche Fabrik getroffen, aber ein "full scale"-Luftkrieg war es nicht.

Es war eine Luftoffensive mit angezogener Handbremse, um jegliche eigene Verluste auf ein Minimum einzugrenzen. Das gelang auch. Wäre es aber ein wirklicher, ein entschlossener Luftkrieg der NATO gewesen - völlig egal, was Verluste angeht -, dann würden pseudophilosophische Schöngeister wie Herr Handke sich nicht mehr äußern und von Völkermord schwurbeln, und wir hätten 40 NATO-Jets (statt 3) verloren, statt 1.200 toten Zivilisten (in 2 Monaten) wohl 12.000 tote Zivilpersonen und die Serben wären nicht nach 2 Monaten, sondern nach 2 Wochen in die Knie gegangen...

Also: Vergleiche sind nicht immer sinnvoll.

Schneemann
Es scheinen sich die schlimmsten Befürchtungen hinsichtlich der russischen Rekrutenmassen zu bewahrheiten: Schlecht ausgebildet und ausgestattet, desinteressierte oder gar feige Kommandeure und horrende Verluste:
Zitat:Überlebende Russen berichten

"Ganze Bataillone von Mobilisierten sterben in Schützengräben"

Mobilisierte Soldaten sollen die russische Verteidigungslinie stopfen. Dafür werden sie an der Front wortwörtlich ausgesetzt. Auf sich allein gestellt und schlecht ausgerüstet versuchen sie irgendwie, Artillerie, Drohnen und Raketen zu überleben. [...] "Von 570 Menschen sind 29 unversehrt geblieben, 12 weitere sind verletzt. Der Rest ist erledigt." Dieses schockierende Fazit zieht Alexej Agafonow. Er gehört zu den Überlebenden und berichtet nun von dem Schicksal seiner Einheit. Seiner Darstellung zufolge wurde er zusammen mit anderen mobilisierten Soldaten in der Militäreinheit 2079 zum Einsatz an der Front vorbereitet. [...]

"Wir wurden in die Schützengräben geworfen. Man sagte uns, wir sollten uns eingraben. Wir hatten drei Schaufeln pro Bataillon, es gab überhaupt keine Versorgung", erzählte Agafonow dem unabhängigen russischen Medium "Werstka". "Wir gruben uns ein, so gut wir konnten. Und am Morgen begann der Beschuss: Artillerie, Raketen, Mörser, Drohnen. Wir wurden einfach niedergeschossen", berichtete er voller Schrecken. Und als ob das nicht genügt, hätten die Kommandeure das Bataillon aus Mobilisierten im Stich gelassen. "Als alles begann, rannten die Offiziere sofort weg", sagte Agafonow. [...]

Als sich die Überlebenden seines Bataillons zurückzogen, hätten sie gesehen, dass sich in der dritten Angriffslinie nur Vertragssoldaten und Freiwillige befinden. "Die Mobilisierten werden hingegen nach vorne geworfen", so Agafonow.
https://www.n-tv.de/politik/Ganze-Batail...04455.html

Gleichwohl ist dieses desaströse Bild eher nur im Donbass zu finden. Bei Cherson hingegen haben wir eine seltsame Mischung aus Befestigungsbau, Rückzug und Sammlung von "besseren" Einheiten. Es wird herumgerätselt, was genau hier geplant sein könnte. Manche munkeln, die Russen wollten den Ukrainer eine Falle stellen.

Schneemann
(09.11.2022, 09:13) schrieb: [ -> ]„In vier Tagen etwa 300 Mann verloren“: Russische Elite-Soldaten beklagen Himmelfahrtskommando und kritisieren Kommandeure

Viele Tote, herbe Verluste beim Gerät, keine Strategie – Soldaten aus dem fernen Osten Russlands prangern ihre Vorgesetzten an. Sie bitten ihren Gouverneur um Hilfe.

08.11.2022, 12:07 Uhr

Eine Brigade russischer Marineinfanteristen hat „in vier Tagen etwa 300 Mann“ bei Kämpfen um die Ortschaft Pawliwka in der Region Donezk verloren. Angehörige der 155. Marine-Infanterie-Brigade aus Wladiwostok haben das in einem Brief an den Gouverneur der ostrussischen Provinz Primorskji Krai, Oleg Koschemjako, geschrieben. Die Echtheit des Schreibens lässt sich bisher nicht unanhängig verifizieren; der Inhalt passt aber zu aktuellen Berichten russischer Blogger von der Front im Donbass.

Die Soldaten seien tot, verwundet oder würden vermisst, heißt es in dem Schreiben. In dem Brief bezeichnen die Soldaten die Offensive auf die kleine Stadt als „unverständlich“, und werfen ihren Kommandeuren vor, nur an Ruhm und Auszeichnungen interessiert zu sein - und dafür die Leben ihrer Soldaten aufs Spiel zu setzen.

Wie aus dem Brief hervorgeht, erhielt die 155. Marine-Infanterie-Brigade offenbar einen Befehl des Generalleutnants Rustam Murdow, die Stadt Wuhledar über die Ortschaft Pawliwka in der Oblast Donezk anzugreifen. Doch der Angriff, so behaupten die Soldaten, war weder ausreichend geplant, noch unter organisierter Leitung vonstatten gegangen.

Statt die Ortschaft Pawliwka im Gebiet Donezk einzunehmen, unsere eigenen Verwundeten zu evakuieren und Munition zuzuliefern, vernichte der Feind „jetzt unsere Leute“, zitiert der Telegram-Kanal „Grey Zone“, der Verbindungen zu der Söldnertruppe Wagner haben soll, aus dem Beschwerdebrief.
Moskau dementiert Opferzahlen Ukraine drängt russische Truppen im Süden und Osten offenbar weiter zurück

Neben der hohen Anzahl an Verlusten – eine russische Brigade zählt normalerweise 600 bis 1000 Mann – hätte der Verband auch „50 Prozent der Ausrüstung verloren“, hieß es weiter. Die Verluste bezögen sich nur auf die 155. Marine-Infanterie-Brigade.

Videos auf Twitter und Telegram zeigen ukrainische Angriffe auf russische Einheiten in und nahe Pawliwka. Ein Reporter der ukrainischen Nachrichtenseite „Kyiv Independent“ teilte ein Video von einem mutmaßlichen russischen Panzer, der brennend über eine Straße der Ortschaft fährt.

Weitere Videos sollen Artillerieangriffe auf eine Einheit der 155. Marine-Infanterie-Brigade zeigen, die zu Fuß auf einer Straße unterwegs ist. Plötzlich ist ihre Stellung von einer Rauchwolke verdeckt.
Massive Kritik an Kommandeuren

Die hohen Verluste der 115. Marine-Infanterie-Brigade würden die Kommandeure „verheimlichen“, zitiert der Kanal weiter aus dem Brief, stattdessen „nehmen [sie] aus Angst vor der Verantwortung offizielle Opferzahlen“.

Die Kommandeure würden sich nicht um die Leben der Soldaten scheren. Die militärischen Operationen befehligten sie, um Auszeichnungen zu erhalten, hieß es in dem Brief. „Sie kümmern sich nicht um irgendetwas, nur um zu prahlen.“


Konkret warf die Brigade ihrem Kommandeur Muradow vor, auf einen Bonus aus gewesen zu sein. Diesen würde er vom Chef des Generalstabes der Russischen Streitkräfte erhalten wollen, heißt es in dem Brief. Durch eine Einnahme von Pawliwka und Wuhledar hatte Muradow sich offenbar einen solchen Bonus erhofft und seine Soldaten unvorbereitet zum Angriff befehligt - so der Vorwurf der Marinesoldaten.

In ihrem Brief bitten die Soldaten den Gouverneur sich an das Verteidigungsministerium zu wenden. Eine „unabhängige Kommission, die nicht aus dem Verteidigungsministerium kommt“ müsse die Situation vor Ort dringend untersuchen. „Wie lange kann das noch toleriert werden?“

Auch der Militärchef der selbsternannten Volksrepublik Donezk scheint nicht mehr an eine Einnahme der Ortschaft Pawliwka zu glauben. „Die Hoffnung auf ein besseres Ergebnis ist einer nüchternen Einschätzung der Aussichten gewichen“, schreibt Alexander Chodakowski auf seinem Telegram-Kanal.

Der von den russischen Besatzern als Chef des annektierten Donezker Gebiets eingesetzte Denis Puschilin hatte am vergangenen Mittwoch von Kämpfen um Pawliwka berichtet. Am Sonntag erklärte das russische Verteidigungsministerium, dass bei russischen Angriffen und Artilleriebeschuss in der Gegend von Pawliwka 70 ukrainische Soldaten getötet und ukrainische Kampftechnik zerstört worden sei. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Verteidigungsministerium dementiert hohe Verluste

Der Gouverneur Oleg Koschemjako, an den sich die Soldaten in ihrem Brief wenden, räumte am Montag zwar schwere Kämpfe und Verluste in der 155. Brigade ein. Diese seien aber „bei Weitem nicht so hoch“ wie in dem Brief der Soldaten vom Sonntag angegeben, sagte er in einer auf seinem offiziellen Telegram-Kanal veröffentlichten Videobotschaft.

Das hätten die Kommandeure an der Front ihm versichert. Trotzdem habe er auf die Bitten der Marinesoldaten reagiert und die Militärstaatsanwaltschaft eingeschaltet, um in der Sache zu ermitteln.

Das russische Verteidigungsministerium hat unterdessen in einem seltenen und ungewöhnlichen Schritt Berichte der russischen Militärblogger über die Verluste bei der Offensive auf Pawliwka dementiert. Vielmehr sei die Einheit binnen zehn Tagen fünf Kilometer tief in ukrainische Verteidigungslinien südwestlich von Donezk vorgedrungen, lautet das Narrativ des russischen Verteidigungsministeriums.

Das Ministerium wies zudem Vorwürfe zurück, dass sich die Kommandeure der Brigade als inkompetent erwiesen hätten. Dank der Kommandeure beliefen sich die Verluste auf nicht mehr als ein Prozent der Kampfstärke und sieben Prozent Verwundete, von denen ein großer Teil bereits in den Dienst zurückgekehrt sei.

Mit dieser Kommunikationstaktik, die Verluste herunterzuspielen, bringe das Verteidigungsministerium zunehmend auch russische Kommentatoren gegen sich auf, die für den Krieg in der Ukraine sind. Das berichtet die „Washington Post“. „Wir hoffen, dass sich das ändern wird“, zitiert die Zeitung einen populären Blogger, der unter dem Namen Military Informer schreibt. (mit dpa/Reuters)

Tsp

Noch eine Meldung, die zu der obigen paßt.

So sollen die Russen auch bereits knapp 300 Lfzg. verloren haben und damit die russ. Luftwaffe empfindlich geschwächt sein, sowohl soll die Ausbildung nicht mehr qualitativ möglich sein und auch die Flugzeuge können nicht annähernd ersetzt werden.
Schneemann:

Zitat:er war auch kein Luftkrieg in letzter Konsequenz, man hat sich "herangetastet", und manche Fabrik getroffen, aber ein "full scale"-Luftkrieg war es nicht.

In der praktischen Realität war das Ergebnis gar nicht unähnlich, weil die Russen so wenig effektiv und ihre Mittel derart beschränkt sind. Ob ich mich jetzt zurückhalte und dieses zurückhalten bereits der maximalen Leistung des anderen entspricht ändert rein gar nichts am Niveau.

Der Vergleich ist daher nur dahingehend falsch, dass die NATO noch immens viel mehr hätte tun können, während Russland am Anschlag der aktuellen Fähigkeiten agiert. Das ist in Wahrheit der primäre Unterschied. Der Einfachheit halber eine weniger NATO kritische Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Kosovokrie...g_der_NATO

Zitat:Es war eine Luftoffensive mit angezogener Handbremse, um jegliche eigene Verluste auf ein Minimum einzugrenzen. Das gelang auch. Wäre es aber ein wirklicher, ein entschlossener Luftkrieg der NATO gewesen - völlig egal, was Verluste angeht -, dann würden pseudophilosophische Schöngeister wie Herr Handke sich nicht mehr äußern und von Völkermord schwurbeln, und wir hätten 40 NATO-Jets (statt 3) verloren, statt 1.200 toten Zivilisten (in 2 Monaten) wohl 12.000 tote Zivilpersonen und die Serben wären nicht nach 2 Monaten, sondern nach 2 Wochen in die Knie gegangen...

Und wieviele ukrainische Zivilisten sind bis jetzt durch den strategischen Luftkrieg der Russen gestorben !? Eben noch nicht mal 1200. Auch nach zwei Monaten werden es noch keine 1200 durch diese Kriegsmittel sein.

Denn aktuell sind es durch diesen Teil des Krieges noch nicht mal einhundert (nach ukrainischen Angaben!) Und selbst in Kiew gibt es durchaus noch Strom.

Zum Vergleich der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der NATO und dieser Bundesrepublik gegen Serbien:

Zitat:Die NATO bombardierte in der ersten Kriegsnacht mehrere serbische Chemie- und Petrochemiewerke im Chemie-Großkombinat Pancevo, einem Vorort von Belgrad. Große Mengen an giftigen und krebserregenden Stoffen traten dabei in Wasser und Luft aus. Die Schwaden aus den brennenden Fabriken hüllten Pancevo in eine Giftwolke. Sie bestand aus einer ätzenden und giftigen Mischung von Chlorwasserstoff, Vinylchlorid, Schwefeldioxid und Phosgen, das vor allem für seinen Einsatz als Lungenkampfstoff im Ersten Weltkrieg bekannt ist (siehe auch Grünkreuz). Ärzte sollen schwangeren Frauen zur Abtreibung und für zwei Jahre zur Vermeidung von Schwangerschaften geraten haben, weil sie Fehlbildungen bei Kindern befürchteten. Während der Bombennächte waren die Giftkonzentrationen teilweise derart hoch, dass Ursula Stephan (damalige Vorsitzende der Störfallkommission der Bundesregierung[120]) von „chemischer Kriegführung mit konventionellen Waffen“ sprach.

Der erste große Angriff auf ein bedeutendes innerstädtisches Objekt galt in der Nacht vom 22. zum 23. April dem Gebäude des Serbischen Rundfunks (RTS) in der Aberdareva-Straße in Belgrad. 16 Zivilisten wurden dabei getötet und der Sendebetrieb des Fernsehens für wenige Stunden unterbrochen. Der nächste große Angriff in Belgrad erfolgte in der Nacht vom 29. zum 30. April. Bei diesem Angriff wurde auch der Belgrader Fernsehturm zerstört, da er der „gegnerischen Unterdrückungsmaschinerie diente“.[123] Bei dem Angriff starben laut amnesty international 19 Menschen;

m Mai und Juni eskalierten die Angriffe der NATO, die nun nicht mehr durch schlechtes Wetter behindert wurden.[125] Die NATO zielte mittlerweile auch vorrangig auf die Stromversorgung in Serbien. In der Nacht vom 2. zum 3. Mai setzten US-Kampfflugzeuge erstmals auch Graphitbomben vom Typ BLU-144/B gegen die Kondensatoren von Umspannwerken in Serbien ein, die im Hochspannungsnetz einen Kurzschluss hervorriefen. Weitere Einsätze erfolgten gegen die Wärmekraftwerke Nikola Tesla in Obrenovac sowie in Kostolac. Der Angriff in Kostolac verursachte den Zusammenbruch des elektroenergetischen Systems Serbiens. Ohne Strom blieben Belgrad, die ganze Vojvodina, alle Städte der Morava-Region, Niš, Kragujevac, Smederevo, Valjevo und andere Städte sowie Teile der Republika Srpska. Wegen Havarien hatten viele Städte auch kein Wasser.

Beim abermaligen Angriff mit Graphitbomben auf das Wärmekraftwerk in Obrenovac und mehrere Umschaltstationen wurde das Stromversorgungssystem beschädigt und die ganze Stadt blieb ohne Strom.

usw usf

Also worin liegt der Unterschied ?! Rein praktisch real bei den Zerstörungen ist das was die Russen anrichten sogar noch weniger schwerwiegend. Der Unterschied war und ist daher in Wahrheit, dass die NATO immens mehr Schaden hätte anrichten können, sich aber im Vergleich zum möglichen zurück hielt, während die Russen maximal Schaden anrichten wollen, dies aber nicht können. Das ist schon alles.
Zitat:Man sagte uns, wir sollten uns eingraben. Wir hatten drei Schaufeln pro Bataillon, es gab überhaupt keine Versorgung

Anbei aus direkter Quelle / persönlichen Kontakten: Einheiten aus dem fernen Osten haben wie viele andere Mobiks auch sich privat Ausrüstung gekauft, dazu auch Spaten, Spitzhacken, Klappspaten und zusammenfaltbare robuste Eimer. Die wurden beim Transport an die Front dann einfach abgenommen. Begründung: Nicht dienstlich geliefert. Kombiniert mit dieser Meldung hier ist das einfach nur noch unfassbar !!
Gab es die Begründung hierzulande nicht auch mal? Big Grin

Sieht ja mal gerade (wieder) so aus, als sei bei Kherson einiges und rückwärtsorientierter Bewegung.
Die Gerüchteküche meint:
Zitat: Shoigu just ordered the withdrawal of Russian forces from the West Bank of the Dnipro River.
https://twitter.com/WarMonitor3/status/1...6537271296

Hatte da jemand Order wenigstens noch durchzuhalten bis die Midterms rum sind? Schon ein Zufall wenn sich das bestätigt.

Edit meint mit dank ans WHQ:
Zitat:"Shoigu befahl, mit dem Rückzug der Truppen über den Dnjepr zu beginnen."
https://tass.ru/armiya-i-opk/16283583?ut...q-forum.de
Russland ordnet Rückzug von Truppen aus Teilen Chersons an
Russlands Truppen ziehen sich aus einem strategisch wichtigen Teil der Stadt Cherson zurück. Verteidigungsminister Schoigu ordnete die Räumung des westlichen Ufers des Flusses Dnjepr an.

Meldet der Spiegel. Nun werden wir ja bald wissen, ob die Russen da eine Falle gestellt haben. Aber ich halte die Ukrainer für nicht so naiv, da ggfs. reinzulaufen. Dafür sollte auch die Aufklärung zu gut funktionieren.