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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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Ob die Russen wirklich so stark, wie angeführt, auf der Verliererstraße sind, kann man durchaus in Frage stellen, auch wenn die Anzeichen zumindest derzeit relativ eindeutig sind. Ich warne allerdings auch vor zu viel "Optimismus". Einerseits bin ich kein Freund von Jubelgeschrei im Kontext eines Krieges, da bin ich dann doch zu nüchtern, andererseits hat Russland in der Vergangenheit auch immer eine bemerkenswerte Ausdauer und auch Leidensfähigkeit gezeigt, was im Westen immer mal wieder für Überraschungen gesorgt hat.

Letztlich haben die Russen diese Operation völlig unterschätzt (übrigens genauso wie wir; fast alle hier sind bei uns in der Community von einem doch eher zügigen russischen Erfolg ausgegangen):

1.) Eigene Kraft überschätzt, Kampfwille des Gegners deutlich unterschätzt.
2.) Zu wenig Truppen für ein zu großes und topographisch zumindest nicht einfaches Terrain.
3.) Angriffsbeginn mitten in der Schlammphase bzw. während ungünstiger Boden- und Klimabedingungen.
4.) Moral-Kollaps bei eigener Truppe bedingt durch verfehlte Propagandaindoktrination.
5.) Unzureichende Logistik. (Ggf. Annahme eines "kurzen Kriegsverlaufes"?)
6.) Trotz aller Modernisierungen recht viel altes Gerät - dagegen moderne Abwehrmittel des Gegners.
7.) Takt. Vorgehensweise nicht Standards entsprechend (Ballungen, Engstellen, Flankenschutz).
8.) Aufklärung oftmals unzureichend (gewisse Ausnahmen im Bereich MASINT).
9.) Zurückhaltung der eigenen Luftwaffe.
10.) Luftsicherung oftmals nicht ausreichend (bspw. bei Drohnenangriffen).
11.) Wachsender Unmut über den Krieg an der Heimatfront, Erosion des Supports von zuhause.
12.) Wirtschaft sanktionsbedingt am Rand des Zusammenbruchs, ggf. Zahlungsunfähigkeit.

Nimmt man diese Faktoren zusammen, so ist eigentlich ersichtlich, dass ein Sieg zumindest in absehbarer Zeit nicht möglich sein wird. Das bedeutet aber nicht, dass wir dem Irrtum aufsitzen sollten, dass die russische Armee nun zerfällt oder die Ukrainer großartig Gegenoffensiven vornehmen werden können.

Überlegungen, Teil 1:

Vielmehr könnte es sein, dass wir einem immer mehr statisch werdenden Krieg entgegen sehen, der noch recht lange tobt und der immer mehr den Charakter eines blutigen Abnutzungskrieges nach syrischem Schema annimmt und der allenfalls lokal begrenzte Angriffe und Gegenangriffe sieht. Bei allem zivilen Leid, das dabei entstehen wird, denke ich insofern nicht, dass eine große Spaltung des Landes - wie hier gemutmaßt - militärisch vorangetrieben werden wird können. Vielmehr werden die aktuellen Fronten weitestgehend einfrieren, bestenfalls geht es mal hier oder da 20 km hin oder her, und Russland wird die bereits eroberten ca. 15% des Landes unter Kontrolle halten bis zu einem Waffenstillstand etc. Bis dahin wird gefeilscht werden am Tisch.

Überlegungen, Teil 2:

Optional könnte es sein, wenn beide Seiten so lange durchhalten - ich denke aber nicht, dass die russische Wirtschaft noch länger als fünf Wochen durchhält (meine Prognose war nach Kriegs- bzw. Sanktionsbeginn, dass sie bestenfalls acht Wochen durchhalten kann) -, dass im Frühsommer und Sommer wieder Bewegung in die Sache kommt - vorausgesetzt natürlich, es gibt dann noch entsprechendes, "mobiles" Material. Wenn es heiß wird - und in der Ukraine kann es im Sommer sehr heiß sein -, werden die Böden fest bzw. trocken und befahrbar. Der rasche Bewegungskrieg abseits der Dorfstraßen und Hauptverbindungswege ist dann wieder möglich. Und man wird merken, dass dann die Spritversorgung genauso wichtig ist wie die Wasserversorgung der Truppen...

Wenn beide Seiten es also bis Sommer herauszögern wollen, dann schalten sie jetzt in diesem wirren Matsch-und-Stadt-Krieg einen Gang zurück und bereiten sich für den Showdown im Sommer vor. Die Russen holen neues schweres Gerät heran (da haben sie noch genügend eingelagert) und tauschen ihre Truppen nach Möglichkeit durch, ebenso kümmern sie sich um die Aufklärung und Luftsicherung. Und die Ukrainer sollten dann sehr gute, flexibel dehnbare und gestaffelte Stellungen haben und an kritischen Punkten Minensperren anlegen, weil die Javelins und Stinger werden ihnen dann auf freier Flur nur noch wenige Vorteile bringen. Zudem sollten sie jetzt ihre Kräfte schonen und nicht unnötige und wenig ergiebige Gegenangriffe starten (wie es an ein paar Stellen geschehen ist).

Aber wie gesagt: Das ist Spekulation von mir. Gut möglich, dass es vorher in Russland zum internen Großreinemachen kommt und Putin stürzt. Diese Geschichte um Bortnikow...
Zitat:„Vergiftung, plötzliche Krankheit, Unfall“: Elite plant offenbar Putsch gegen Putin

Moskau – In Russland planen die Eliten angeblich eine Absetzung des Präsidenten Wladimir Putin. Dabei sollen die mutmaßlichen Drahtzieherinnen und Drahtzieher auch schon einen Nachfolger im Auge haben. Das berichtet der ukrainische Geheimdienst – und das nicht sonderlich diskret. [...]

Russland: Ehemaliger Putin-Vertrauter soll Coup d’État mitplanen

Als Nachfolger habe man einen gewissen Alexander Wassiljewitsch Bortnikow auserkoren. Bortnikow ist General und zudem Direktor des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB (Föderaler Dienst für Sicherheit der Russischen Föderation). Da er an der Planung der Ukraine-Invasion beteiligt gewesen sein soll, wurde Bortnikow vom Westen im Februar, ähnlich wie Putin und Außenminister Lawrow, sanktioniert.
https://www.fr.de/politik/geheimdienst-n...24571.html

...hat mich schon hellhörig werden lassen. Wenn aus dem verschlossenen "Kosmos" Kreml so was heikles heraussickert, dann gärt es schon heftig hinter den Kulissen...

Schneemann
(23.03.2022, 09:54)Schneemann schrieb: [ -> ]12.) Wirtschaft sanktionsbedingt am Rand des Zusammenbruchs, ggf. Zahlungsunfähigkeit.

Schneemann

Ich will mal diesen Punkt herausgreifen weil er auch oft medial als bald kommender "Gamechanger" präsentiert wird. Der russische Rubel ist trotz aller Sanktionen bisher nicht komplett eingebrochen, sondern hat schon seit Tagen eine Erholungsphase eingeleitet, mit charttechnischem Doppelboden. Dies dürfte hauptsächlich das Resultat einer massiven Zinserhöhung seitens der russischen Zentralbank sein. Natürlich könnte Rußland diese Konstellation nicht ewig durchhalten, aber weitaus länger als ein paar Wochen oder Monate. Bis das zum echten Problem würde könnten sogar mehrere Jahre vergehen. Auch werden die russischen Devisenreserven und Goldreserven in Kombination mit sehr niedriger Verschuldung völlig unterschätzt. Wo da der Zusammenbruch der russischen Wirtschaft bevorstehen soll weiß wohl nur das "Prinzip Hoffnung". Volkswirtschaftlich betrachtet ist diese Annahme jedenfalls völliger Unsinn. Eine Zahlungsunfähigkeit steht Rußland sicher nicht bevor, auch wenn nun viele Rechnungen gegenüber westlichen Unternehmen nicht mehr beglichen werden hat dies nichts damit zu tun dass kein Geld mehr da ist, sondern ist einfach dem Umstand geschuldet dass es nur noch rausgeworfenes Geld wäre. Es wird nun eben wechselseitig Vermögen eingefroren oder eingezogen und Rechnungen für Geschäftsbeziehungen nicht mehr gezahlt die durch die Sanktionen sowieso obsolet geworden sind.
Nur ganz kurz zu den ausländischen Kämpfern:

Man will jetzt diese einsetzen, um die Verluste an Russen zu mindern - also nicht weil man nicht massenweise eigene lebendige Wehrkraft übrig hätte (Russland könnte hier noch Massen mobilsieren), sondern damit man die Chimäre der Spezialoperation mit geringen russischen Verlusten im Inneren aufrecht erhalten kann und um zu verhindern, dass jetzt dann vermehrt Wehrpflichtige eingesetzt werden (müssen).

Die russische Armee ist eine Wehrpflichtarmee, die Streitkräfte in der Ukraine aber bestehen de facto fast ausschließlichg aus Kontraktniki, also Zeit- und Berufssoldaten und sind entsprechend ein Auszug aus dieser Gesamtarmee. Das ist ja auch das eigentliche Konzept, die eigentliche Idee hinter den Bataillon Tactical Groups, dass aus jeder Brigade die Berufs- und Zeitsoldaten heraus gezogen werden und in einer Bataillons-Kampfgruppe zusammen gefasst werden, die dann nur aus solchen besteht, während die Wehrpflichtigen in der Brigade sozusagen zurück bleiben.

Und schließlich als letztes bin ich mir sicher, dass Russland auf diese Weise Kadyrow schwächen will, indem es seine wachsende Hausmacht beschneidet, um die Abhängigkeit Tschetscheniens von Russland aufrecht zu erhalten.
https://www.n-tv.de/politik/Das-Raetsel-...17003.html
Angeblich halten sich die tschetschenen aufgrund hoher verluste inzwischen zurück. Die Moral sei bei vielen Kämpfern schlecht. Interessant: "Die Tschetschenen nennen den Konflikt "Krieg" - und ignorieren die Propagandaentscheidung von Putin, die Invasion als "Spezialoperation" zu bezeichnen. Sie spotten dabei offenbar auch wiederholt über die russischen Kommandeure (mit weiblichen Bezeichnungen)."

Außerdem im ntv Newsticker:
Zitat:+++ 13:45 Medwedew warnt USA vor atomarer Katastrophe +++
Der Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, warnt die USA vor einem Zusteuern auf eine atomare Katastrophe für die Welt, sollten sie mit der von ihm so bezeichneten Verschwörung zur Zerstörung Russlands fortfahren.
Auch interessant. Demnach würde bei einer Fortsetzung der aktuellen Strategie des Westens eine nukleare Eskalation drohen. Man muss ja schon ziemlich am Ende sein, solche Drohungen zu äußern. Hier ist ja nicht einmal mehr von einem aktiven Eingreifen der NATO die Rede.
Edit: Er bezieht sich scheinbar auf eine instabile Führung nach dem Sturz Putins
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...03169.html
Nochmal ein Blick auf die Nordwestfront.

Der Ukrainische Generalstab behauptet heute, einen (Entlastungs)angriff der Russen bei Terivske zurückgeschlagen zu haben.
-> https://www.mil.gov.ua/en/news/2022/03/2...-invasion/

Terivske ist eine Ansiedlung 15km Südwestlich von Iwankiv, was widerum 45km nordwestlich der schwer umkämpfen Gebiete um Irpin und Hostomel liegt.
Karte: https://twitter.com/mhmck/status/1506631...14/photo/1

Trifft diese Darstellung zu, droht den russischen Verbänden vor Kiew eine Einkesselung. Die Hauptverkehrsarder (und effektiv einzig größere Straße dort) verläuft südlich an Inwanliv vorbei. Wenn die Ukrainische Armee tatsächlich im Raum um Teterivske nördlich des Teteriw steht steht kann diese Straße mit verhältnismäßig einfachen Mitteln blockiert werden.
Dann bleiben den Russen vielleicht noch einige Schleichwege und Behelfsbrücken über den Teteriw um den Kontakt zu den Truppen vor Kiew nicht gänzlich abreißen zu lassen.

Wenig überraschend behaupten die Ukrainer mittlerweile, die Einkesselung sei bereits erfolgt.
-> https://twitter.com/IAPonomarenko/status...7999656963
-> https://twitter.com/ThreshedThought/stat...3644634116

Genauso wird behauptet das die Ukrainer vor Kiew selbst Geländegewinne verzeichnen können:
https://twitter.com/IAPonomarenko/status...8557113353

Und das Wetter spielt auch irgendwie nicht mit:
https://twitter.com/ThreeCalories/status...8680865805

Wie gesagt, wenn die Russen die Lage da nicht in den Griff bekommen könnte die Nordwestfront ziemlich schnell kollabieren.
Zitat:Edit: Er bezieht sich scheinbar auf eine instabile Führung nach dem Sturz Putins

Es ist ja eine teil der US/BoJo Strategie, und ich habe mich zu wenig mit Russland beschäftigt, um mir eine Meinung zu bilden.
Also Frage an die "Kenner", wer/was könnte im Falle eines Putinsturzes an die Macht kommen?
Ganz kurz zur "sinkenden Kampfmoral" der Tschetschenen: diese wurden größtenteils ohnehin nie an der Front eingesetzt, sondern sie werden im Hinterland zum Niederhalten der Zivilbevölkerung, zur Bekämpfung von Partisanen und schlußendlich auch gegen Deserteure und zurückweichende russische Einheiten eingesetzt. Entsprechend sind sie auch eingegliedert. Die Behauptung dass die Tschetschenen hohe Verluste hätten ist daher mit großer Vorsicht zu genießen, falls aber doch, dann sind diese im Kampf gegen ukrainische Stay-Behind Einheiten entstanden bzw. nicht so sehr an der Front.

Der Einsatz der Tschetschenen als eine Art Militärpolizei ist aber dennoch sehr problematisch, senkt er doch die Moral der russischen Kämpfer an der Front nochmal erheblich. Wie will man es auch verkaufen, dass Tschetschenen als Muslime mit Salafistenbart hinter einem herumgondeln und russische Soldaten wegen angeblicher Feigheit exekutieren während man selbst an der Front auf rechtgläubige orthodoxe Christen schießt mit denen einen mehr verbindet als mit jedem anderen?!

Werter Nightwatch:

Zitat:Bislang haben sich die Russen doch primär in den Gebieten ausgetobt die sie behalten möchten. Dei angedachte Restukraine ist von den Kämpfen bislang deutlich weniger betroffen. Mir ist das alles zu pessimistisch ehrlich gesagt. Natürlich habe ich auch keine Glaßkugel, aber nach meiner Einschätzung verbessert sich die Lage für die Ukraine von Tag zu Tag.

Wie es dir gegebenenfalls noch in Erinnerung ist, neige ich etwas zu pessimistischeren Einschätzungen und die meine ist, dass sich aktuell die rein militärische Lage der Ukraine von Tag zu Tag verschlechtert. Und der Kampf wird sich je nachdem wie lange der Krieg noch dauert auf die ganze Ukraine ausbreiten. Es wird da von Grund auf nicht verstanden was Russland da noch an Halden von ungelenkter Bomben, ungelenkten Raketen und Granaten herum liegen hat und was man damit zerstören kann. Es hängt aber natürlich von den Gesamtumständen ab ob es so weit kommen wird, aber angesichts der realen Lage halte ich es für wahrscheinlicher dass die Sache immer katastrophaler werden wird.

Vom Status Quo ausgehend wird die Ukraine entweder Eingeständnisse machen oder sie wird im Laufe der Zeit völlig zerstört werden, was aber natürlich Monate dauern wird.

Zitat: in Sachen raumgreifende, kriegsentscheidende Bewegungen geht mal eben garnichts mehr.

Aus einem ganzen Faktorenbündel heraus, und primär aufgrund der Bodenverhältnisse in Teilen des Landes und Versorgungsproblemen wobei beides miteinander zusammen hängt. Das heißt aber nicht, dass damit die Ukraine die Sache bereits ausgestanden hätte. Die aktuelle russische Führung muss de facto gewinnen, ansonsten ist ihr Überleben stark gefährdet und dies sogar wortwörtlich.

Die Verluste der Ukrainer sind nun auch gewaltig, viele ukrainische Kampfverbände komplett aufgerieben und ohne erhebliche westliche Waffenlieferungen, die zur Verfügungstellung von Informationen und sonstige Unterstützung sähe die Lage auch ganz anders aus.

Ich kann allerdings zustimmen, dass das sich abzeichende Schlagen aus der Nachhand welches sich da im Raum Kiew abzeichnet wirklich hochinteressant ist und erstaunliche Chancen bieten könnte. Das Problem damit ist, dass Russland unter gar keinen wie auch immer gearteten Umständen dies so zulassen kann, so dass die Chancen also zugleich ein erhebliches Eskalationsrisiko mit sich bringen.

Meiner Meinung nach ist es ein Fehler der Ukrainer Gegenstöße zu versuchen oder gar in die Gegenoffensive zu gehen, solche Counterattacks verschwenden zu viel eigene Kräfte die man ansonsten effektiver für die Abnutzung des Feindes in einer stärker defensiv ausgerichteten Strategie benutzen könnte.

Wesentlich wäre meiner Meinung nach jetzt die Verbände in der Ostukraine auf eine neue Verteidigungslinie zurück zu ziehen, statt dort unter allen Umständen das Terrain halten zu wollen. Denn auch wenn die Russen eine "operative Pause" einlegen, wäre hier eine weitere Verzögerung und Abnutzung besser als sich von dem aktuellen "Stillstand" zu eigenen offensiven Aktionen verleiten zu lassen. Den die gleichen Umstände welche für die Russen so problematisch waren und sind, gelten ebenso auch für die Ukrainer, wenn sie selbst offensiv werden. Auch die Russen könnten aus der Nachhand schlagen, den Gegenangriff in die Flanke selbst flankieren usw.

Deshalb halte ich die aktuelle ukrainische Vorgehensweise für zu risikoreich und bei einem solchen Krieg sollte man solche Risiken eben nicht eingehen, wenn sie nicht absolut notwendig sind.
voyageur:

Da in Russland im Prinzip der Geheimdienst die reale Macht "hinter dem Thron ist", wird der Geheimdienst entsprechend bestimmen wer da an die Macht kommt. Also irgendeine relativ unbekannte Geheimdienst-Marionette, welche wir noch gar nicht so auf dem Schirm haben. Ein Beispiel wäre Naryschkin, der sich dann als heimlicher Widerstandskämpfer gegen Putin gerieren könnte etc
Spektakuläre Einzelfälle:

Da ja die edlen Ukrainer immer edel agieren: hier feuern sie mit gezogener Artillerie einfach mal in bebautes Gebiet:

https://www.youtube.com/watch?v=KygKCk0fgmQ

Worauf will ich hinaus? Etliches der Zerstörungen und zivilen Verluste wird nicht von den Russen allein verursacht. Die ukrainische Armee kämpft aktuell ziemlich rücksichtslos und benutzt definitiv menschliche Schutzschilde, positioniert sich zwischen Zivilisten und schießt umgekehrt auf Russen inmitten anderer Zivilisten.

Ukraine Just Captured Part Of One Of Russia's Most Capable Electronic Warfare Systems

https://www.thedrive.com/the-war-zone/44...re-systems

Das ist mal tatsächlich eine bedeutende Beute.

Und was wenn es für diesen Feldzug nicht mal eine einheitliche Führung gibt ?! Was übrigens einiges erklären würde !

Who is Russia's top field commander in Ukraine? The US isn't sure.

https://edition.cnn.com/2022/03/21/polit...index.html

Was wenn (aus welchen Gründen auch immer) de facto niemand auf russischer Seite tatsächlich den Oberbefehl ausübt und daher es keine tatsächliche Führung dieses Krieges gibt ?


Analysen:

Russian Offensive Campaign Assessment

https://www.understandingwar.org/sites/d...h%2022.pdf

Assessing the Ukrainian Will to Fight

https://rusi.org/explore-our-research/pu...will-fight

Russia Reverts to Positional Warfare

https://rusi.org/explore-our-research/pu...al-warfare

In the Fourth Week, Is Russia Revising its War Aims Amidst Attrition?

https://warontherocks.com/2022/03/in-the...attrition/

Verluste beider Seiten in der Luft:

https://www.oryxspioenkop.com/2022/03/li...-2022.html


Über die russische Logistik:

https://www.youtube.com/watch?v=Hvgp7WGCTgE



und Zusammenfassungen:

Militaryland Tag 26 und Tag 27:

https://militaryland.net/ukraine/invasio...6-summary/

https://militaryland.net/ukraine/invasio...7-summary/

Bewegte Gesamtkarte:

https://mobile.twitter.com/War_Mapper/st...Li8OcpAAAA

Da bewegt sich wenig.

ISW Karten:

https://pbs.twimg.com/media/FOfNX0FXMAQL...=4096x4096

Mariupol:

https://pbs.twimg.com/media/FOfNX2zXoAEV...=4096x4096

Kiew:

https://pbs.twimg.com/media/FOfNX13WYAQR...=4096x4096
@Quintus

Mit jedem Tag der verstreicht erreichen die Ukraine mehr Material und Personal. Meiner Einschätzung nach steigt dadurch derzeit die Kampfkraft der ukrainischen Armee. Sicherlich hat das Feldheer (im Osten) erhebliche Verluste erlitten und wird in den nächsten Wochen wohl auch Räume aufgeben müssen um Einkesselungen zum entgehen. Nur werden diese Verluste halt durch das zulaufende Material und der erfolgten Mobilmachung mehr als ausgeglichen.

Anders als zu Kriegsbeginn kann weiteren Russischen Vorstößen nun nicht bloß mit regulären (nun abgekämpften) Einheiten begegnet werden. Jeder russische Vorstoß in die Tiefe wird sich nun muss sich nun mit einem zahlenmäßig und für die Art der Kriegsführung zunehmend besserausgerüsteten Gegner auseinandersetzen.

Wie schon mal dargelegt, dass schwach verteidigte Panzergelände hat man längst genommen. Besser wird es nicht. Wenn Russland den Krieg über den Dnjepr hinaus in die Westukraine tragen will, wird genau das passieren was wir vor Myklajiw sehen – unzureichende Kräfte laufen sich in der Weite des Raumes tot. Versuchen sie den Gegner zu umgehen attackieren die Panzervernichtungstrupps halt die Nachschublinien und der russische Angriff bleibt vor der nächsten verteidigten Stadt liegen.

Ich wiederhole mich da, aber auch nach einem Monat dreht sich der (extrem verlustreiche) Krieg noch immer um die Grenzregionen. Russland ist meilenweit davon entfernt den Krieg aus der Ostukraine heraus auch nur an den Dnjepr zu tragen. Sieht man vom Ausbruch aus der Krim und der daraufhin folgenden Einschließung von Mariupol einmal ab, sind die Russen im Osten operativ keine 100km über die abtrünnigen Donbasrepubliken hinaus gekommen. Das ist angesichts des im Vorfeld zusammengezogenen Panzerarmeen einfach nur unterirdisch (und die Leistungen des ukrainischen Feldheeres im Osten analog überragend) – und nun soll sich das irgendwie in Absehbarer Zeit ändern? Mit abgekämpften Verbänden, sehr schlechter Versorgungslage und einem Feind, der immer besseres Material heranführt und über deutlich höhere Personalreserven verfügt? Ich sehe das nicht.

Lass die Ukraine von mir aus auf den Dnjepr zurückgehen oder noch weiter nach Westen. Was ist denn dann verloren? Kartenmalereien gewinnen keinen Krieg. Solange man sich genügend Waffen verschaffen kann können die Ukrainer das Spiel wesentlich länger durchhalten als die Russen. Ich glaube da nicht an den mythischen Opfergeist der Russen. Das ist Putins Abendteuer, nicht der große Vaterländische und Russland heute ist nicht Stalins Sowjetunion. Die übrigens hatte – wie bekannt nach lediglich 15.000 Toten in 10 Jahren in Afghanistan genug von der Geschichte. Russland hat diese Verlustzahlen in der Ukraine nach vier Wochen und die wirtschaftliche Situation entwickelt sich rapide in Richtung 1989.

Da spielt die Zeit nicht für Russland. Natürlich können sie noch die alten Depots und irgendetwas herankarren. Wenn das Zeug nach 40 Jahre Halde ohne ordentliche (deutsche) Wartung noch irgendetwas taugt. Wenn sie irgendwie die Logistik in den Griff kriegen für den ganz großen Artilleriekrieg. Freilich können sie anfangen (russisch geprägte Grenz)Städte einzuäschern. Nur was gewinnen sie damit? Da stehen dann immernoch Millionen Ukrainer in den Ruinen die einfach weiter machen werden. Aber irgendwann wird Schluss sein. Weil die russische Wirtschaft in die Knie geht. Weil sich irgendeiner im Kreml findet der den Wahnsinn beendet. Weil hunderttausende Gefallene und Verwundete auch mal dem russischen Volk zuviel werden. Weil dem Westen nach dem xten Mariupol, Abermillionen von Kriegsflüchtlingen oder besonderen Schweinereien der Geduldsfaden reißt.

Apropos Schweinereien. Ich glaube nicht daran, dass Russland hier Massenvernichtungswaffen einsetzen wird. Genauso wie ich nicht daran glaube, dass man sich darauf verlegt die nächsten Städte halt zusammenzuschießen bis sich nichts mehr bewegt. So brutal der Krieg ist und so kompromisslos die Kämpfe um Mairupol auch geführt werden – für russische Verhältnisse sind wir doch noch mehr als nur einige Schritte von maximalen Eskalationsstufen entfernt. Und ich sehe bislang nichts, was darauf hindeuten das man mittelfristig auf verbrannte Erde umschwenkt. Aber man wird sehen.

Vorbei ist der Krieg natürlich längst nicht. Ich prognostiziere kein schnelles Ende des Krieges. Zumindest kein Militärisches. Was im Kreml passiert oder nicht passiert weiß eh niemand, und die Möglichkeit, dass man sich doch noch auf einen für beide Seiten annehmbaren Frieden einigen kann ist sicherlich nicht vollkommen abwegig. Aber ich sehe doch Potential dafür, dass der Krieg militärisch für Russland mittelfristig einige sehr unschöne Wendungen beinhalten könnte.
@Quintus
Zitat:Spektakuläre Einzelfälle:

Da ja die edlen Ukrainer immer edel agieren: hier feuern sie mit gezogener Artillerie einfach mal in bebautes Gebiet:

https://www.youtube.com/watch?v=KygKCk0fgmQ
Fragwürdig bzgl. Belast- und Belegbarkeit. Schnelle, kaum zusammen zu addierende Bilder und Zusammenschnitte, kombiniert mit martialischem Manowar-Soundtrack von "Manowar - Warriors of the World". Location? Unsicher. Trefferwirkung? Unsicher. Kameraführung? Unsicher. Fakt: Unklar - und mit Vorsicht zu genießen.

Insofern: Zurückhaltung bitte.

Schneemann
Werter Nightwatch:

Zitat:ich sehe doch Potential dafür, dass der Krieg militärisch für Russland mittelfristig einige sehr unschöne Wendungen beinhalten könnte.

Dem kann ich schon zustimmen, zumindest ist die Möglichkeit dafür jetzt erstaunlicherweise real gegeben.

Aber es gibt hier an diesem Scheidepunkt an dem es in alle möglichen Richtungen kippen kann eben auch keine Axiome. Aktuell ist meiner Einschätzung nach sowohl ein Zusammenbruch der russischen Nordfront real möglich, wie auch ein rasanter Kollaps der ukrainischen Streitkräfte im Osten und dadurch ein erheblicher operativer und strategischer Erfolg der Russen.

Das ist im Moment meiner Meinung nach eine sehr viel offenere Situation, in der sowohl die Russen dann doch plötzlich den Durchbruch erzielen könnten, als auch eine erhebliche Niederlage erleiden könnten. Den so "hoch" die Verluste auch sein mögen - aktuell bewegen sie sich auf dem was im zweiten Weltkrieg regelmässig ganz normal war - sie sind für die Gesamtzahl der aufgebrachten und in der Ukraine eingesetzten Truppen eben noch nicht kampfentscheidend. Nur mit dem Material was real da ist, könnten die Russen rein theoretisch durchaus jetzt den Ukrainern trotz allem noch eine vernichtende Niederlage beibringen. Ich betone dabei das Wort theoretisch.

Den praktisch ist die Leistung der Russen gerade zu irritierend schlecht. Dabei haben sie in Großmanövern wie Zapad et al bewiesen dass sie in Wahrheit deutlich mehr könnten. Die russische Armee bleibt aktuell seit Kriegsbeginn drastisch unter ihren Möglichkeiten, dass wird zwar im Westen durchaus gesehen, aber die Implikationen und Schlußfolgerungen die sich daraus ergeben sind eben nicht so deterministisch. Das muss also nicht so bleiben wie es bis jetzt gelaufen ist.

Wenn ich aber nun eben lese, dass es anscheinend noch nicht mal eine geeinte militärische Führung dieses Krieges auf russischer Seite geben soll, und dort de facto niemand den militärischen Oberbefehl ausübt, dann sind das Zustände die sich mir eigentlich nicht mehr erklären, die tatsächlich solche Kausalketten wie du sie hier ausführst tatsächlich in den Bereich des Möglichen bringen.

Russland hat aber trotzdem hier und jetzt eigentlich immer noch die Fähigkeiten, das Material und die militärischen Führer um diesen Krieg siegreich zu beenden, dass wird inzwischen einfach zu weitgehend übersehen. Warum die Russen derartig irrlichternd herumstolpern liegt sicher an einem ganzen Faktorenbündel, vor allem aber auch daran, dass die russischen Soldaten ein extremes Motivationsproblem in diesem Krieg haben. Das hätte ich an deren Stelle auch und es ist bezeichnend was die russische Führung inzwischen intern veranstalten muss obwohl die russische Bevölkerung mehrheitlich so unpolitisch ist wie sonst noch was.

Das Problem der Russen ist daher tatsächlich, dass sie diesen Krieg so führen, als wäre er keiner und ich glaube, dass sie vor dem Problem stehen, dass sie einen tatsächlichen Krieg mit der vollständigen Mobilisierung ihrer Truppenmassen und Wehrpflichtigen-Verbände innenpolitisch nicht verkaufen könnten. Den das was da in der Ukraine kämpft ist keineswegs das was Russland aufbringen könnte, würde es die gleichen Anstrengungen unternehmen welche auch die Ukraine auf sich nimmt. Dann hätte man auch die ausreichende Masse.

Man hat sich also von russischer Seite aus de facto in eine Zwickmühle manövriert in der jede Option problematisch ist.
(23.03.2022, 22:59)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Das Problem der Russen ist daher tatsächlich, dass sie diesen Krieg so führen, als wäre er keiner und ich glaube, dass sie vor dem Problem stehen, dass sie einen tatsächlichen Krieg mit der vollständigen Mobilisierung ihrer Truppenmassen und Wehrpflichtigen-Verbände innenpolitisch nicht verkaufen könnten.

Tatsächlich sehe ich hier das große Risiko, dass die russische Führung es schafft, irgendeinen "hinterhältigen Angriff der ukrainischen Nazis"(sic) gegen Russland zu inszenieren, um genau dieses Problem zu umgehen.
Krieg in der Ukraine: Ehemalige syrische Söldner in Libyen auf russischer Seite eingesetzt
RFI (französisch)
Veröffentlicht am: 23/03/2022 - 23:47
[Bild: 2020-03-17t143417z_1680363465_rc2qlf9cqz...bya_0.webp]
Syrische Söldner, die von der Firma Wagner entsandt wurden, um der Libyschen Nationalen Armee von Khalifa Haftar in Libyen zu helfen, werden bei den Russen in der Ukraine kämpfen REUTERS/Esam Omran Al-Fetori
Text von:
Houda Ibrahim

Seit Januar haben sich die auf mehreren Militärstützpunkten im Osten Libyens eingesetzten Söldner der russischen paramilitärischen Firma Wagner von ihren verschiedenen Positionen zurückgezogen und sich in den beiden Stützpunkten al-Jufra und Barak al-Chati im Süden versammelt. Hunderte von ihnen sollen für den Krieg in der Ukraine nach Russland transportiert worden sein. Regimefreundliche syrische Söldner, die von Wagner angeheuert wurden, um in Libyen zu kämpfen, werden ebenfalls zur Verstärkung nach Russland geschickt.

Die syrische Organisation für Wahrheit und Gerechtigkeit ist kategorisch der Meinung, dass einige hundert syrische Söldner, deren Einsatz in Bengasi beendet war, bereits Mitte März nach Russland gebracht wurden, um an der Seite der Russen am Krieg in der Ukraine teilzunehmen.

Von Libyen nach Syrien transportiert, wurden sie von dem vollständig unter russischer Kontrolle stehenden Luftwaffenstützpunkt Hmeimim aus nach Russland gebracht. Ihre Rückkehr nach Syrien erfolgte mit der Fluggesellschaft Al Ajniha, die Rami Makhloof, dem Cousin des syrischen Präsidenten, gehört, oder an Bord einer russischen Iljuschin, die für den Transport von Material und Truppen bestimmt ist.

Laut der syrischen NGO wurden diese Söldner von "Sayad" rekrutiert, einer sehr aktiven syrischen Sicherheitsfirma: "eine Fassade für die Wagners". Seit 2019, dem Ende des Tripolis-Kriegs in Libyen, wurden diese syrischen Söldner im Osten und Süden des Landes eingesetzt. Sie bewachten auf Befehl russischer Offiziere sensible Orte wie Ölterminals.

Diese Informationen stimmen mit den Videos überein, die einige Söldner in sozialen Netzwerken gepostet haben. Sie berichten von ihrem Einsatz und geben zahlreiche Details zu ihren Verträgen bekannt. Sie erhalten zwischen 1.000 und 2.000 US-Dollar pro Monat und werden für einen Zeitraum von sieben Monaten angeheuert.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (OSDH) berichtet ihrerseits, dass sich Tausende weitere Syrer im Land und gerade in den vom Regime kontrollierten Gebieten auf Listen eintragen, um an der Seite der Russen zu kämpfen.

Syrische Söldner mit und gegen die Russen


Der Krieg in Syrien scheint sich jedoch auch auf Russland und die Ukraine auszuweiten, denn es sind nicht nur pro-russische Syrer, die in der Ukraine kämpfen wollen. Ganz im Gegenteil: Die Söldner, die in Libyen an der Seite der Sarraj-Regierung gekämpft haben und nach unseren Informationen wieder in der Türkei sind, bereiten sich ebenfalls darauf vor, in die Ukraine zu gehen, aber um gegen die Russen zu kämpfen.

In Syrien erklären alle Milizen, die seit elf Jahren gegen das Regime kämpfen, dass sie sich an den Russen rächen wollen, indem sie sich in das fünfte Regiment der ukrainischen Armee integrieren. Sie werden von türkischen Sicherheitsfirmen rekrutiert und befinden sich in Städten, die sich dem syrischen Regime noch entziehen, wie die Stadt Daraa, wo Dutzende von Männern in die Ukraine gegangen sind.

►Lesen Sie auch: Elf Jahre Krieg in Syrien: Tausende Syrer demonstrieren ihre Unterstützung für die Ukraine.

Türkischen Oppositionsquellen zufolge werden diese syrischen Söldner, die die Ukraine verteidigen, in den nördlichen Regionen Syriens rekrutiert, die sich in der türkischen Einflusszone befinden.

Tausende Syrer haben sich auf beiden Seiten in die Listen eingetragen, wo von ihnen verlangt wird, dass sie militärische Erfahrung haben. Ein junger Syrer, der sich auf dem Weg in die Türkei befand, erklärte seine Tat in einem Video auf seiner Facebook-Seite mit den Worten: "Entweder das oder Hunger, ich werde nie wieder zurückkommen".

Bisher gibt es noch keine Hinweise darauf, dass diese Söldner bereits in der Ukraine tätig sind. Auf der russischen Seite befinden sie sich in Trainingsbasen in der Nähe von Rostow in Russland und in Weißrussland. Auf türkischer Seite werden sie in Stützpunkten nahe der syrischen Grenze ausgebildet, in denen auch die einst nach Libyen entsandten Söldner trainiert wurden.

Eine Schätzung ihrer Zahl ist derzeit nicht möglich.
(15.03.2022, 00:23)Broensen schrieb: [ -> ]Wir stellen ja nur in den Raum, die Schwelle für den NATO-Bündnisfall derart zu definieren, dass diese bereits durch einen Nuklearschlag in der Ukraine überschritten wäre, und somit Rot als Angreifer eine begrenzte militärische Antwort der NATO zu erwarten hätte.

Und sind dabei nicht mehr alleine:

Zitat:NATO’s secretary general, Jens Stoltenberg, underscored the urgency of the preparation effort on Wednesday, telling reporters for the first time that even if the Russians employ weapons of mass destruction only inside Ukraine, they may have “dire consequences” for people in NATO nations. He appeared to be discussing the fear that chemical or radioactive clouds could drift over the border. One issue under examination is whether such collateral damage would be considered an “attack” on NATO under its charter, which might require a joint military response.