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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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Die Lage an der Front bei Cherson scheint in der Tat sich für die Russen nicht gut zu entwickeln.
Zitat:Ukraine meldet weitere Erfolge

Der ukrainische Präsident Selenskyj hat die Einnahme Dutzender Siedlungen in den besetzten Gebieten gemeldet. Schwere Verluste der russischen Streitkräfte zeigten auch veröffentlichte Karten aus dem Verteidigungsministerium in Moskau.

Bei dem Vormarsch der ukrainischen Armee sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj in den vergangenen Tagen Dutzende Ortschaften aus russischer Besatzung befreit worden. Es gebe gute Nachrichten, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft am Dienstagabend. "Die ukrainische Armee dringt ziemlich schnell und kraftvoll vor bei der gegenwärtigen Verteidigungsoperation im Süden unseres Landes." Es seien Ortschaften in den Gebieten Cherson, Charkiw, Luhansk und Donezk wieder unter ukrainische Kontrolle gebracht worden. [...]

Der von Moskau eingesetzte Vize-Chef der Region Cherson, Kirill Stremusow, rief die Bevölkerung in Onlinemedien zur Ruhe auf: "Es gibt keinen Grund zur Panik", versicherte er, auch wenn "in der Ferne Explosionen zu hören" seien. Schwere Verluste der russischen Streitkräfte waren auch aus den vom Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichten Karten hervorgegangen. Die in der täglichen Militärbesprechung gezeigten Karten machten deutlich, dass die russischen Streitkräfte im Süden nicht mehr die Kontrolle über das Dorf Dudschany am Westufer des Dnjepr haben.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...g-101.html

Es ist schon auffallend, wie offen die Russen neuerdings ihre Gebietsverluste auch einräumen. Soll dies psychologisch der Vorbau sein für die atomare Drohung? Oder wollen so manche Kräfte der oberen Führung gezielt schaden, um aufzuzeigen, wie inkompetent sie ist (wobei ich hier annehme, dass der Kreml natürlich diese Meldungen freigibt, quasi um die Sündenbock-Suche schon vorab zu erleichtern; also ein Rufmord auf Raten, der die Menschen vorgreifend vorbereitet auf das Absetzen oberer Führer)?

Und es gibt da ja auch schon manches Gerücht hinsichtlich Verteidigungsminister Schoigu und auch Generalstabschef Gerassimow. Und die rechten Nationalisten arbeiten sich an der militärischen Führung schon lange ab. Sägt Putin diese Militärführung nun ab, so kann er sich zumindest als der "Aufräumer" gegenüber den Nationalisten darstellen. Allerdings ist das nicht ohne Risiko, denn ich glaube, dass sein sowieso schon beschädigtes Ansehen bei den Ultranationalisten dadurch nicht arg ansteigen wird, indessen wird er sich so eher den Unmut eines Teils des Militärs zuziehen.

Schneemann
Die abzusägen wäre nicht nur Innenpolitisch klug und geboten. Es wäre auch rein militärisch geboten. Gerade Shoigu ist Inkompetent. Er ist einfach nur ein Bau-Ingenieur den eigentlich gar nichts auszeichnet, außer dass er halt absolut loyal zu Putin ist und dass er einer ethnischen Minderheit angehört, und damit aufgrund ausuferndem Rassismus auch völlig von Putin abhängig ist.

Aktuell werfen die Ultranationalisten in Russland Shoigu ja ganz offen Hochverrat vor. Sie behaupten, dass er eine geheime Agenda verfolgt weil er ja ein Tuwiner ist und deshalb sich auf diese Weise an Russland rächen will usw. Der Tod durch öffentliches Erschießen ist aktuell noch die humanste Variante die sie für ihn vorsehen.
Laut den USA steckt der ukrainsche Geheimdienst hinter dem Mord an der Tochter von Dugin. Wahrscheinlich galt der Mordanschlag trotzdem Dugin selbst:

https://www.nytimes.com/2022/10/05/us/po...ation.html


BLICK VON OSTEN:

Zitat:Karte des Bereich Kherson:

https://twitter.com/rybar_en/status/1577...27/photo/1

The Ukrainian command began regrouping its forces and equipment after its success in the Krivyy Rih and Beryslav sections, before conducting the next phase of the offensive against Kherson.

Three columns of military equipment are being moved from Mykolaiv: toward Nova Odesa, Vossiyatske and Novy Buh. Part of the contingent has been stationed in the vicinity of Mykolaiv, while another has been moved to the Andriivka section.

The enemy's attacking forces are oriented toward Svatove, and the offensive will probably take place no later than tomorrow.

The main goal is a concentrated blow to Svatove, with plans to move on Kreminna. The hohols, by the way, are spreading news that the main thrust will be on Kreminna, but in my opinion this is false.

Briefly on the situation in the Kreminna-Svatove area.

The Ukrainians have completed their regrouping and concentrated forces around the town of Pershotravne. Forces from Kupiansk went there and joined with units coming from the Lyman area.

Wie schon angekündigt zerbröselt die russische Front in diesem Bereich immer weiter, nicht so schnell, aber stetig.

Von Lyman in nordöstlicher Richtung ist man schneller unterwegs:

Zitat:Gesamtkarte: https://twitter.com/rybar_en/status/1577...18/photo/1

In the Kupyansk sector, the 2 and 3 battalions of the AFU 14th Mechanized Brigade began advancing on Orlianske through no-man's-land between Petropavlivska and Olshana.

In the Kupyansk sector, the 2 and 3 battalions of the AFU 14th Mechanized Brigade began advancing on Orlianske through no-man's-land between Petropavlivska and Olshana.

Simultaneously, units of the 14th brigade plan to storm Russian Armed Forces positions in the area of Talvizhanka. Several tanks have been sent to strengthen the attacking group in Dvorechne.

However, several companies of the Ukrainian unit refused to attack Tavilzhanka head-on because of the difficult terrain and general fatigue.

An dieser Stellte sollte man anmerken, dass dort der Schlamm für die Ukrainer in der Offensvie zunehmend zum Problem wird. Darüber hinaus erreicht auch die ukrainische Offensvie langsam ihren Kulminationspunkt und wird sich abschwächen müssen.

Zitat:A column of AFU 14th Mechanized Brigade vehicles passed through Kolomak in the direction of Kupiansk, to strengthen AFU groups before an attack on Svatove and Troitske.

In the Svatove sector, Ukrainian formations have dug in at Novoplatonivka and Bohuslavka. To even out the front line, Russian troops retreated from these settlements. Hlushkovka and Kruhliakivka remain in the buffer zone between Russian and Ukrainian forces.

Die wollten die Russen selbst heute früh noch eigentlich halten. Da ist alles in Auflösung. Russische Soldaten vor Ort haben in Telegram heute mal die Info abgelassen, dass sie teilweise nur noch 4 Schuss pro Mann haben. Sie könnten nicht kämpfen, selbst wenn sie dies noch wollten. Das ist also anscheinend die Versorgung abgerissen.

Zitat:In the Kreminna sector, Ukrainian sabotage-recon groups continue to run sorties from Terny onto the Svatove-Kreminna road.

Höchstwahrscheinlich Azov-Regiment. Die haben eine spezielle Untereinheit dafür, die in Ziviler Kleidung mit verdeckt geführten Waffen agiert.


KARTEN:

https://militaryland.net/wp-content/uplo...-Front.jpg

https://militaryland.net/wp-content/uplo...-Front.jpg

https://militaryland.net/wp-content/uplo...-Front.jpg

Da die russischen Stellungen am Oskil zusammen gebrochen sind, nicht zu halten waren, aufgegeben wurden, stellt sich die Frage, wo die Russen überhaupt stehen bleiben wollen. Vom Gelände her bietet sich da nicht so viel an. Das Ziel der Ukrainer wird im weiteren SVATOVE sein, dahin so viel Druck wie möglich aufzubauen macht allein auch schon deshalb Sinn, damit die Russen sich dort nicht fangen und stehen bleiben. Denn dahinter gibt es eigentlich kaum geeignetes Gelände für eine ernsthafte Verteidigungsstellung und damit käme man deutlich in die Oblast Luhansk hinein.

Swatowe ist die folgende Stadt hier. Es gibt dort auch etwas Wald in Nord-Süd Ausdehnung, der im Süden an ein größeres Waldgebiet angrenzt.

https://www.google.com/maps/place/Swatow...d38.156889
Die Ukrainer haben sich eine fast unbeschädigte M-6 Drohne nebst Munition geschnappt:
https://twitter.com/clashreport/status/1...8354086913
https://twitter.com/clashreport/status/1...4897315842
Nachdem er vor einigen Tagen gegen den Kreml und die obere Führung gewettert hatte, scheint er nun wieder etwas zurück zu rudern, gut möglich, dass er nach dem Atomwaffen-Theater nun wieder eine Siegeschance wittert. Und der Kreml hat sich anscheinend clever verhalten: Anstatt Kadyrow zu kritisieren oder gar kaltzustellen, hat man ihn kurzerhand befördert. Ob man sich so seine Treue sichern kann, bleibt mal dahingestellt, aber man hat mit Sicherheit einen neuen medialen "Schleppenträger"...
Zitat:+++ 08.22 Uhr: Kadyrow ist Putin «unglaublich dankbar» +++

Nach seiner Beförderung zum Generaloberst hat der berüchtigte Chef der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, Russlands Präsident Wladimir Putin seine Solidarität versichert. Das tschetschenische Volk werde die Politik des Staatsoberhauptes überall auf der Welt voll und ganz unterstützen, schrieb er am Donnerstagmorgen auf Telegram. Zuvor hatte er sich schon für den dritthöchsten militärischen Rang bedankt. Er sei dem Oberbefehlshaber «unglaublich dankbar» für die «grosse Wertschätzung».
https://www.nzz.ch/international/krieg-i...ld.1613540

Zum Thema EU und "Kriegspartei":
Zitat:Kampf gegen russische Invasoren

EU will bis zu 15.000 ukrainische Soldaten ausbilden

Mit einer Trainingsmission will die EU die ukrainische Armee schlagkräftiger machen. Nach SPIEGEL-Informationen sehen die Pläne vor, so schnell wie möglich Tausende Soldaten auszubilden. Auch die Bundeswehr will sich beteiligen. [...]

Nach SPIEGEL-Informationen einigten sich die Mitgliedstaaten der EU in den letzten Wochen auf Arbeitsebene, dass man so schnell wie möglich bis zu 15.000 ukrainische Soldaten außerhalb des Landes aus- und weiterbilden will. Laut an den Verhandlungen beteiligten Diplomaten sollen 3000 ukrainische Soldaten eine Spezialausbildung bekommen, als Beispiele wurden die taktische Gefechtsausbildung für Kommandeure oder Lehrgänge für Pioniere genannt. [...]

Wenn die EU die Mission (sie soll den Namen »European Union Military Assistance Mission« oder kurz EUMAM bekommen) startet, werden die Aktivitäten der einzelnen Staaten gebündelt, so soll auch eine bessere Abstimmung möglich sein.
https://www.spiegel.de/politik/deutschla...56f6743019

Faktisch ist man mit der European Union Military Assistance Mission ein Teil des Konfliktes, die (amerikanische) Military Assistance Advisory Group (MAAG) in Vietnam hat ja auch nicht nur Brunnen gebohrt oder Wärmedecken verteilt.

Schneemann
(06.10.2022, 09:25)Schneemann schrieb: [ -> ]Faktisch ist man mit der European Union Military Assistance Mission ein Teil des Konfliktes, die (amerikanische) Military Assistance Advisory Group (MAAG) in Vietnam hat ja auch nicht nur Brunnen gebohrt oder Wärmedecken verteilt.

Gibt es da nicht den entscheidenden Unterschied, dass damals in den jeweiligen Konfliktregionen agiert wurde, was jetzt nicht geplant ist?
@Broensen

Ich antworte dir im Unterstützungsstrang (war auch von mir hier vllt. der falsche Strang, als ich es gepostet hatte).

Schneemann
(05.10.2022, 22:31)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Da die russischen Stellungen am Oskil zusammen gebrochen sind, nicht zu halten waren, aufgegeben wurden, stellt sich die Frage, wo die Russen überhaupt stehen bleiben wollen. Vom Gelände her bietet sich da nicht so viel an. Das Ziel der Ukrainer wird im weiteren SVATOVE sein, dahin so viel Druck wie möglich aufzubauen macht allein auch schon deshalb Sinn, damit die Russen sich dort nicht fangen und stehen bleiben. Denn dahinter gibt es eigentlich kaum geeignetes Gelände für eine ernsthafte Verteidigungsstellung und damit käme man deutlich in die Oblast Luhansk hinein.

Swatowe ist die folgende Stadt hier. Es gibt dort auch etwas Wald in Nord-Süd Ausdehnung, der im Süden an ein größeres Waldgebiet angrenzt.

Käme man allerdings in das bis zum Februar besetzte Separatistengebiet? Da dürften noch viele Befestigungen sein auf die die Russen zur Not zurückfallen können.
Laut Strelkov sind die Befestigungen im Donbass unzureichend. Anscheinend hat man dort das Baumaterial gestohlen, alles nur veruntreut und über 8 Jahre lang nichts voran gebracht.
Es scheint so, als wenn die ukrainische Taktik sich (seit einigen Wochen schon) geändert hat: Anstatt mit schwerem Gerät vorzurücken und Durchbrüche erzielen zu wollen, setzen die Ukrainer zunehmend auf leichte Fahrzeuge, d. h. wir haben es quasi mit schnellen, für den Gegner kaum vorhersehbaren Operationen mit Technicals (oder behelfsmäßig aufgerüsteten zivilen SUVs und teils auch normalen PKWs) zu tun. Man sieht selbst Kleinwagen, denen - wohl zwecks Rundum-Übersichtlichkeit und der Befähigung zum schnellen Ein- und Ausstieg - die Türen und Fenster fehlen, und wo zwei, drei Mann im Mad Max-Style darin sitzen bzw. wo ein MG oder gar Raketenwerfer auf dem Dach angebracht ist/sind.

Ursächlich dürften zwei Gründe sein:

1.) die Regen-/Schlammperiode hat seit einigen Wochen begonnen und schwere Fahrzeuge inkl. Panzer bleiben zunehmend im freien Gelände stecken, die ukrainischen genauso wie die russischen (an der Stelle könnte man auch fragen, ob die gegenwärtig immer wieder auch ggü./von Deutschland geforderte Lieferung von Panzern aktuell noch sinnvoll ist?), während die deutlich leichteren Technicals, teils auch Allrad-Modelle, noch relativ gut vorankommen;

2.) es hat den Anschein, als wie wenn diese hochmobile Vorgehensweise die Russen vollends aus dem Konzept bringt. Abgesehen von der miesen Moral und dem schlechten Ausstattungs- und Ausbildungsstand (und dem mangelnden Vertrauen in die Vorgesetzten), erwarten die russischen Truppen den Gegner meistens auf klassische Weise von "vorne" und rechnen mit schwerem Gerät, einfach weil sie es so kennen. Diese Technicals aber umfahren russische Positionen und tauchen dann überraschend im Hinterland auf, bei Versorgungs-, Lazarett- und Logistikpunkten, und sorgen wohl für heillose Verwirrung.

Diese Taktik erinnert fast ein wenig an die Vorgehensweise von Rommel, der 1941 in Nordafrika zwar keinen Schlamm vor sich hatte, aber der die Briten regelmäßig mit leichten Kräften (Aufklärungskräfte) ausmanövrierte, während die weit hinter der Front sitzenden britischen Generäle keine Ahnung hatten, was vorne geschah, oder wichtige taktische Informationen viel zu spät erhielten - einen ähnlichen Vorwurf (d. h. dass die Kommandeure zu weit hinter der Front sich befinden würden und keine Ahnung hätten, was vorne eigentlich passiert) brachte übrigens Kadyrow vor einigen Tagen auch gegenüber russischen Generälen im Donbass zum Ausdruck.

Hierzu (von vor ca. drei Wochen):
Zitat:Ukraine's defenders are turning personal vehicles into 'technicals' to fight off Russian forces [...]

Although Ukraine's forces have benefited greatly from that security aid, they have also put their creativity to work, devising ingenious ways to turn what they have on hand into deadly weapons.

There is probably no better example of this than their conversion of pickup trucks and SUVs into militarized vehicles known as "technicals." [...] Within a few weeks of the start of Russia's attack on February 24, shops and small factories had popped up inside and outside of Ukraine to convert pickup trucks and SUVs — many of them donated from abroad — into battlefield vehicles, adding armor, weapons mounts, and decorations before handing them over to Ukrainians. [...]

The standard configuration of Ukrainian technicals has a heavy machine gun — usually a Soviet-origin 12.7mm or a Western-designed .50-caliber weapon — on the back of the vehicle, but other inventive modifications have been seen in action. In one instance, a Ukrainian unit used technicals to create mobile hunter-killer mobile anti-aircraft teams that could move around and engage Russian aircraft and drones. A video from the unit shows a small team of Ukrainians dismounting after spotting an enemy target and engaging it with FIM-92 Stinger missiles. [...]

In yet another case, Ukrainian troops used technicals as hunter-killer anti-tank units, firing FGM-148 Javelin anti-tank missiles from Peugeot pickup trucks.
https://www.businessinsider.com/ukrainia...sia-2022-9

Schneemann
Diese Taktik macht halt nur Sinn da der Gegner viel zu schwerfällig auf neue Situationen reagieren kann, kein Unteroffizier oder niederer Offizier kann eigenständig Entscheidungen treffen, es muss alles durch die Reihen des HQ gehen.
Diese vorstoßenden Truppen wären leichte Ziele der gegnerische Artillerie oder Heeresflieger sofern man die Reaktionszeiten reduzieren könnte.

Ist halt das klassische Beispiel wieso das Erlangen der Initiative so wichtig ist.
Ergänzend: befördert wird das ganze noch darüber hinaus dadurch, dass die russischen Truppen insgesamt stark ausgeblutet sind, und deshalb erhebliche Räume mit einer sehr geringen Truppendichte entstanden sind, welche die Ukrainer nutzen können.

Darüber hinaus sind die russischen Heeresflieger kaum noch einsatzfähig und die verbliebenen Kräfte müssen aufgrund der ständig wachsenden ukrainischen Luftraumverteidigung und der Flut an Fliegerfäusten sehr auf Abstand halten. Es fehlt den Heersfliegern nicht zuletzt deshalb auch an Aufklärungsmöglichkeiten.

Stichwort Aufklärung: um solche hochmobilen Einheiten mit Artillerie bzw. Heeresfliegern, Drohnen oder was auch immer sonst für Abstandswaffen zu zerschlagen, müsste man sie aufklären können. Die russische Aufklärung ist aber desaströs schwach und wenig leistungsfähig.

Bei der Artillerie fehlt es an Präzisionsmunition bzw. an endphasengelenkter Munition. Solche hochmobilen Verbände wurden nämlich durchaus von den Russen mit breitflächigem Artilleriefeuer belegt, und erlitten dabei natürlich Verluste, aufgrund der Streuung des Feuers konnten sie aber dennoch fast immer zu wesentlichen Anteilen entkommen und sich dem Feuer entziehen.

Stichwort Artillerie: Da die Russen ihre Logistik dislozieren mussten, wichtige Eisenbahnlinien stark bedroht sind oder von den Ukrainern mit Feuer belegt wurden und die ganze bisherige Depot Logistik der Russen so nicht mehr funktioniert und sie gegen HIMARS anscheinend keine ausreichende Luftraumverteidigung haben, hat die russische Artillerie nicht mehr genug Quantität um dadurch wie noch im Sommer ihre mangelnde Qualität auszugleichen.

Das Auflichten des Artilleriehagels ist also beschließend auch noch so ein Faktor, der die Bewegung solcher leichter Verbände nun ermöglicht.
Die zivilen Fahrzeuge machen es vor allem der russischen Aufklärung schwer zu erkennen was Sache ist.
Stimm, dass kommt noch dazu. Es sind ja auch sonst noch jede Menge Zivilisten in zivilen Fahrzeugen unterwegs, und nicht alle Russen feuern einfach blind auf alles was sich bewegt. Dazu kommt noch, dass zivile Fahrzeuge auf dem Gefechtsfeldradar völlig anders aussehen oder gar nicht erst erscheinen (Distanzabhängig) und dass man sie weil sie meist kleiner und leichter sind besser tarnen kann.

Noch ein Aspekt ist, dass sie weniger Spuren hinterlassen. Die Russen (auch die Ukrainer) folgen gern mit Drohnen den Spuren die Kettenfahrzeuge im Boden hinterlassen haben und klären diese dann dadurch an ihrer Halteposition auf.
Krim-Brücke brennt und ist schwer beschädigt.
Schwerer Brand und Zerstörungen auf Krim-Brücke nach Explosionen

https://www.welt.de/politik/ausland/arti...ionen.html