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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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BLICK VON OSTEN (Stand heute):

Zitat:Die schwersten Kämpfe finden an der Cherson-Front statt.

Bis heute Morgen führte der Feind keine weiteren Offensivoperationen in Richtung Nikolaev durch. Die Frontlinie hat sich daher nicht über Nacht geändert. Aller Wahrscheinlichkeit nach ersetzt der Feind die angeschlagene 28. Brigade durch Reserveeinheiten. Gleichzeitig greift seine Artillerie kontinuierlich die vorderen und hinteren Positionen der Streitkräfte der RF an. Unsere Truppen feuern aktuell noch zurück.

In dem feindlichen Brückenkopf am Inhulez River, wo der Feind (erwartungsgemäß) nach anfänglichem Erfolg seinen Schwerpunkt bildete, gehen die äußerst heftigen Kämpfe weiter. Anscheinend gelang es den Streitkräften der Ukraine, das Dorf Blagodatovka vollständig zu erobern, nachdem sie ihre rechte Flanke im Brückenkopf durch die Besetzung einer Biegung des angegebenen Flusses verstärkt hatten. Außerdem behalten die Streitkräfte der Ukraine - laut einer Reihe von Quellen - die Kontrolle über die Ruinen der Siedlungen dort. Sie üben zudem weiterhin Druck in westlicher Richtung aus - auf der Autobahn Berislav-Davydov Brod und es besteht die Gefahr dass diese von ihnen vollständig durch Feuer für weitere Bewegung gesperrt werden kann.

Die Haupthindernisse für den weiteren Erfolg der Streitkräfte der Ukraine sind hier:

- flaches Steppengelände mit einer geringen Anzahl natürlicher Deckungen (was es unserer Luftwaffe und Artillerie ermöglicht, die entdeckten Kolonnen und Konzentrationen feindlicher Einheiten nacheinander abzuschießen);

- Zerstörung de facto aller Brücken über den Fluss Inhulez.

Gegenwärtig baut der Feind intensiv neue Übergänge, und schüttet an mehreren Stellen Schotter und Erddämme in seinem Brückenkopf auf. Die Verlegung von Truppen dorthin geht ebenfalls weiter.

Was die Kämpfe an der Westfront unseres Brückenkopfs bei Zadneprovsky(Richtung Nikopol) betrifft - dazu habe ich noch keine neuen Kenntnisse. Nach lückenhaften Informationen gelang es dem Feind an einigen Stellen auch hier, einige taktische Erfolge zu erzielen.

Die Streitkräfte der Ukraine führen weiterhin massive Raketenangriffe auf die Übergänge über die Flüsse Dnjepr und Inhulez sowie auf militärische und zivile Ziele in Cherson, Nova Kakhovka, Berislav und anderen Siedlungen durch.

Einschätzung der Situation:

In Bezug auf das Verhältnis „Erfolge zu erlittenen Verlusten“ ist der Angriff der Streitkräfte der Ukraine auf unseren Zadneprovsky-Brückenkopf insgesamt negativ zu bewerten. Das heißt, die großen Verluste an Menschen und Material während des Vordringens sind nicht durch die erzielten territoriale Erfolge gerechtfertigt, zudem ist keine einzige russische Gruppierung geschlagen worden.

Gleichzeitig ist es zu früh, um an dieser Front von einer Überwindung der operativen Krise in unserer Verteidigung zu sprechen. Weil:

1) Dem Feind ist es gelungen, eine mächtige Konzentration von Artillerie (hauptsächlich auch Raketenartillerie) in diesem Frontabschnitt zu schaffen, die in der Lage ist, unsere Artillerieeinheiten auf Augenhöhe zu bekämpfen, die angreifenden feindlichen Verbände zu unterstützen und diesen das Gefecht der verbundenen Waffen zu ermöglichen;

2) Zudem ist es den Streitkräften der Ukraine gelungen, ALLE stationären Übergänge bis zu dem Punkt zu zerstören, an dem es unmöglich ist, selbst leichte militärische Ausrüstung über sie zu bewegen. Selbst leichte Panzerfahrzeuge wie ein Tigr welcher gestern versuchte die Brücke bei Kherson zu überqueren kommen nicht mehr durch. Und sie führen auch ständige Angriffe auf alle technischen Übergängen - vor allem Pontonfähren - durch. Dies führt zu erheblichen Schwierigkeiten bei der Versorgung unserer Gruppierung in Zadneprovskaya, die zunehmen werden, wenn die angesammelten Bestände an Munition und Ausrüstung erschöpft sind.

3) Die Streitkräfte der Ukraine haben es geschafft, ihren Brückenkopf am Südufer des Flusses Inhulez zu erweitern, und sie werden jetzt sicherlich dort Kräfte für eine weitere Offensive in Richtung Berislav sammeln - mit der Drohung, unsere Gruppe abzuschneiden und sie damit im Raum Davydov Brod - Vysokopole einzukesseln. Es ist unmöglich, diese Bedrohung ohne einen bedeutenden Gegenangriff zu beseitigen, da nicht einmal ein Rückzug hier mehr möglich ist. Und für einen solchen Gegenangriff dort fehlt das wichtigste, Infanterie! Da weder unsere Überlegenheit bei der Luftwaffe noch unsere Artillerie in der Lage waren, den Feind dort alleine zu besiegen, geschweige denn den gefährlichen Brückenkopf zu beseitigen.

Vorhersagen:

Ich gehe davon aus, dass der Feind die Offensivoperationen bis zur vollständigen Erschöpfung seiner Reserven fortsetzen und versuchen wird, so weit wie möglich in den Raum unserer Truppen einzudringen, wonach er eine Operationspause einlegen wird, um weitere Streitkräfte aufzubauen und sich auf eine weitere Offensive vorzubereiten. Dieser "Abnutzungskampf" macht ihm keine Angst - es wurden viele Humanressourcen angesammelt, und die "lieben westlichen Freunde" liefern weiterhin Ausrüstung und (insbesondere) Munition "in großen Mengen" an. Für unsere Armee ist ein solcher Verlauf (erwartungsgemäß) schlecht, aber alternativlos – unsere Truppen sind nicht in der Lage, ohne ausreichende Mannzahl entschlossen (also mit strategischen Zielen) anzugreifen.

Der Ausgang der Schlacht hängt von vielen Faktoren ab, aber aktuell scheint es mir noch so, dass die Streitkräfte der RF vorerst (diesmal) genug Kraft haben werden, um diese Krise zu überwinden und die Frontlinie zu stabilisieren. Obwohl dieses Ergebnis leider nicht garantiert ist und auch nicht unbedingt von Dauer sein wird.

P.S. Sie haben gerade die Kapitulation von Blagodatovka sowie - in Richtung Nikolaevsky - Lyubomirovka einen weiteren (vor anderthalb Stunden) Schlag von HIMARS auf einer wichtige Stellung bestätigt.
Der Feind übt sehr starken Druck auf Belogorka (am Inhulez südwestlich von Davydov Brod) aus - der Feind versucht also wie vorher gesagt, den Brückenkopf in diese Richtung zu erweitern.

Und noch ne Karte zur Kherson Front:

https://militaryland.net/news/invasion-day-192-summary/

https://militaryland.net/news/invasion-day-192-summary/
Im Donbass wurde es den Ukrainern anscheinend zu langweilig, oder man wurde neidisch auf die Kameraden in Kherson.
Jedenfalls hielt es da jemand anscheinend für sinnvoll über den Siwersky Donez zu setzen und anzugreifen.

Karte:
https://twitter.com/ukraine_map/status/1...8599172096

Ukrainer in der befreiten Ortschaft Ozerne:
https://twitter.com/WarMonitor3/status/1...2532049921
https://twitter.com/visegrad24/status/15...0560318465

Angeblich soll auch die etwa 5 Kilometer nördlich gelegene Dorf Jampil befreit worden sein, aber dazu gibt es keine Bestätigung:
https://twitter.com/Caucasuswar/status/1...7332700163
https://twitter.com/WarMonitor3/status/1...3364531201
Laut Strelkov liegen diese Erfolge der Ukrainer daran, dass die russische Artillerie in diesem Bereich schwächelt, weil ihr die Munition fehlt, weil die Nachschubrouten und Depots weiter hinten durch HIMARS so dermaßen gestört werden.

Allgemein:

Laut Gerüchten soll Deutschland JFS-M an die Ukraine geliefert haben, was ich mir rein persönlich aber nicht vorstellen / glauben kann:

https://twitter.com/GDI_Intel/status/156...3034150914

https://www.youtube.com/watch?v=c5t5-173dgs
Anscheinend kaufen die Russen neuerdings Waffen bei den Nordkoreanern; und interessanterweise scheinen die Chinesen eher davon abzusehen, den Russen zu helfen. Und es bestätigt sich zudem, dass die Chinesen zwar bis zu einem gewissen Grad einspringen, was die Abnahme russischer Ressourcen angeht - aber sie nehmen es eben zu ihren Konditionen ab, d. h. zu Spotpreisen, woran Moskau nicht wirklich etwas daran verdient.
Zitat:Russia Is Buying North Korean Artillery, According to U.S. Intelligence

Moscow’s purchase of millions of shells and rockets from North Korea is a sign that global sanctions have hampered the Russian military’s supply lines.

WASHINGTON — Russia is buying millions of artillery shells and rockets from North Korea, according to newly declassified American intelligence, a sign that global sanctions have severely restricted its supply chains and forced Moscow to turn to pariah states for military supplies. The disclosure comes days after Russia received initial shipments of Iranian-made drones, some of which American officials said had mechanical problems. U.S. government officials said Russia’s decision to turn to Iran, and now North Korea, was a sign that sanctions and export controls imposed by the United States and Europe were hurting Moscow’s ability to obtain supplies for its army. [...]

“The Kremlin should be alarmed that it has to buy anything at all from North Korea,” said Mason Clark, who leads the Russia team at the Institute for the Study of War.

Before Russia’s invasion of Ukraine, the White House began declassifying intelligence reports about Moscow’s military plans — then disclosing that material, first to allies privately and then to the public. After something of a lull in the disclosures, the American government has once again begun declassifying information to highlight the struggles of Russia’s military, including the recent intelligence about the purchase of Iranian drones and the Russian army’s problems recruiting soldiers. [...]

Moscow had hoped that China would be willing to buck those export controls and continue to supply the Russian military. But in recent days, American officials have said that while China was willing to buy Russian oil at a discount, Beijing, at least so far, has respected the export controls aimed at Moscow’s military and not tried to sell either military equipment or components.
https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/po...llery.html

Schneemann
(06.09.2022, 08:27)Schneemann schrieb: [ -> ]Anscheinend kaufen die Russen neuerdings Waffen bei den Nordkoreanern; und interessanterweise scheinen die Chinesen eher davon abzusehen, den Russen zu helfen. Und es bestätigt sich zudem, dass die Chinesen zwar bis zu einem gewissen Grad einspringen, was die Abnahme russischer Ressourcen angeht - aber sie nehmen es eben zu ihren Konditionen ab, d. h. zu Spotpreisen, woran Moskau nicht wirklich etwas daran verdient.
https://www.nytimes.com/2022/09/05/us/po...llery.html

Schneemann

Ich denke Du meinst zu Spottpreisen, denn der aktuelle Spot-Preis ist durchschnittlich über die letzten Jahre gesehen doch sehr hoch. Zu diesem Preis haben es die Chinesen nicht nötig bei wem auch immer Öl zu kaufen. Ein Staat wie China schließt im Regelfall langfristige Verträge zu sehr guten Konditionen ab. Der Preis den die Russen jetzt erhalten liegt natürlich weit unter dem aktuellen Spot-Preis an den Rohstoff-Börsen und kommt China somit sehr gelegen, aber er liegt noch immer weit über dem bisherigen Ölpreis (Durchschnittspreis der letzten 10 Jahre vor Kriegsbeginn in der Ukraine). Deshalb hat Rußland mit Rohstoffen dieses Jahr schon wesentlich mehr verdient als sonst über das gesamte Jahr gesehen, obwohl sie weniger Volumen exportiert haben.
Im Raum Kharkiv zeichnet sich an der westlichen Flanke des Frontbogens Izium ein tiefer Einbruch in das russisch besetzte Gebiet ab.
Anscheinend sind dort gut ausgestattete, teilmechanisierte Einheiten in einem Frontabschnitt zum Angriff angetreten, der von russischer Nationalgarde und zwnagsverpflichteten Einheiten der Luhankser Volksrepublik gehalten wurde.
In und um Balakliya, einer Stadt mit vor dem Krieg knapp 30.000 Einwohnern, sollen dabei russische Einheiten eingekesselt bzw. überrannt worden sein. Nach letzten Meldungen versuchen die Ukrainer in Balaklyia eingekesselte russische Verbände zu zerschlagen und stoßen über die Stadt hinaus weiter nach Nordosten vor.
Die Situation dort ist so unübersichtlich wie dynamisch, es scheint jedoch so (das melden z.T. auch russische Quellen) dass die Ukrainer recht schnell über Volokhiv Yar und Semenivka auf Shevchenkove vorgestoßen sind. Die Russen scheinen recht chaotisch bis dahin zurückgefallen zu sein und versuchen jetzt angeblich Reserven heranzuführen um bei Shevchenkove stabilisieren.
Wenn der Angriff über Shechenkove hinaus vorgetragen werden kann wäre das nächste logische Ziel Kupyansk an Oskol und die westliche Seite des Frontbogens um Izium stünde vor dem Kollaps.

Illustrationen:
https://twitter.com/BarracudaVol1/status...96/photo/3
https://twitter.com/War_Mapper/status/15...01/photo/1
https://twitter.com/EdwardWeinert/status...26/photo/1
https://twitter.com/M0nstas/status/15674...10/photo/1
Aktuelle Meldung zum gegenwärtigen Vorrücken der Ukrainer. Interessant ist, dass offenbar die Vorstöße nicht nur über eine Handvoll von Kilometern im üblichen Hickhack erfolgten, sondern dass die Offensive relativ zügig über rund 25 Kilometer vorangetragen wurde. Das wiederum hat es seit Beginn des Krieges nicht gegeben...
Zitat:Die Ukrainer greifen überraschend im Norden an und rücken zügig vor

Das Kriegsgeschehen in der Ukraine konzentrierte sich in den letzten Wochen auf die Südprovinz Cherson. Doch nun schlagen die Ukrainer unerwartet im Nordosten des Landes zu. Russlands Truppen wirken überrumpelt und werden zurückgedrängt. [...]

Während der russische Präsident Wladimir Putin im Fernen Osten einer etwas mageren Militärübung beiwohnte und seine Misserfolge in der Ukraine schönredete, haben die Truppen Kiews zu einem überraschenden Schlag ausgeholt. In einer offenbar von langer Hand vorbereiteten Aktion griffen sie russische Stellungen in der Provinz Charkiw an und erzielten am Dienstag und Mittwoch rasche Geländegewinne. [...] Nun demonstrieren die ukrainischen Truppen, dass sie gleichzeitig auch einen Vorstoss in 400 Kilometern Entfernung planen und erfolgreich durchführen können. [...]

Der Ostteil der Provinz Charkiw befindet sich seit dem Spätwinter unter russischer Kontrolle. Strategische Bedeutung hatte damals vor allem die Eroberung der Stadt Isjum. Mit diesem Verkehrsknotenpunkt brachten die Russen eine wichtige Brücke über den Fluss Donez in ihre Hand. Damit verschafften sie sich die Chance, von dort aus in einer grossen Umfassungsoperation die ukrainischen Verbände im Donbass einzukesseln. [...] Nun kommt es erstmals seit Monaten in dieser Gegend zu grösseren Verschiebungen. Die Ukrainer überquerten von Süden her den Donez und drangen zugleich von Westen zur Stadt Balaklija vor, die laut Berichten aus der Region nahezu umzingelt ist. Offensichtlich hatten die Ukrainer hier einen Schwachpunkt in den russischen Linien entdeckt. Denn in Balaklija sind nur Spezialeinsatzkommandos der russischen Nationalgarde stationiert, die kaum Kriegserfahrung haben und nicht für den Kampf gegen Panzertruppen ausgerüstet sind. Die Abriegelung dieser Kleinstadt am Donez scheint den Ukrainern vorerst zu genügen; jedenfalls konzentrierten sie ihre Hauptkräfte auf ein bedeutenderes Ziel. In nördlicher Richtung stiessen sie rasch zwei Dutzend Kilometer vor und nahmen ein Stück der Autobahn M03 unter Kontrolle, die Charkiw via Isjum mit dem Donbass verbindet. [...]

Ukrainische Militärangehörige veröffentlichten bei ihrem Vormarsch Bilder von russischen Kriegsgefangenen und erbeuteten Waffen. Dokumentiert ist auch der Abschuss eines russischen Bombers. Das folgende Video zeigt, wie ein ukrainischer Panzer ungehindert in ein Dorf nördlich von Balaklija einfährt und Kinder den Ankömmlingen zuwinken. [...] Blitzartige Vorstösse um mehrere Dutzend Kilometer hat es in diesem Krieg seit Monaten nicht mehr gegeben. Möglich wurde dies nur, weil die russische Militärführung diesen Frontabschnitt vernachlässigt hatte.
https://www.nzz.ch/international/ukraine...ld.1701705

Schneemann
Es gibt nach dem Durchbruch gestern aktuell weitergehende unbestätigte Meldungen (beider Seiten aber), dass auch im Raum Shevchenkove keine wirksame Verteidigung aufgebaut werden konnte. Angeblich sollten dort herangeführte VDV in Kompaniestärke (!) halten, die Ukrainer sind aber anscheinend ohne größere Verzögerung durchgezogen und stoßen auf Kupiansk vor. Von dort wird bereits seit den Morgenstunden schwerer Artilleriebeschuss gemeldet.
Die Ukrainer selbst behaupten man hätte Hrushivka genommen, das liegt lediglich 2km vor Kupiansk, die Stadt wäre damit erreicht.

Karte:
https://twitter.com/Hyvaa_Paiva/status/1...69/photo/1

Wie gesagt, unbestätigt, aber die Ukrainer scheinen der Schwung aufrecht zu erhalten und die Russen scheinen Probleme zu haben genügend Reserven heranzuführen um den Durchbruch einzudämmen.
Fällt Kupiansk an die Ukrainer ist die Eisenbahnverbindung nach Süden gekappt und der ganze Izium Frontbogen dürfte nicht mehr zu halten sein.
Gerüchten aus Russischen (!) Quellen zu Folge sind die Ukrainer über Sinikha nach Senkove vorgestoßen. Senkove liegt südlich von Kubjansk am Oskil.

https://twitter.com/WarMonitor3/status/1...4078123011
https://twitter.com/KyleJGlen/status/156...4574394368
https://twitter.com/Noel_dotsol/status/1...9028421632
https://twitter.com/Osinttechnical/statu...49/photo/1

Gefechte werden auch aus Starovirivka gemeldet, das ist ein Nachbardorf von Hrushivka vor Kubjansk.
Das sieht weiterhin nach unverminderten Vormarsch an der Kharkiv-Front aus.

Im Raum Kherson melden wieder russische Quellen, dass die Ukrainer zwischen Pssad-Pkrowske und Myrne entlang der M14 durch die Linien der 20. Garde-Mot. Schützendivision gebrochen sind. Das ist vor Kysleivka, also der Raum den bereits die Juni-Offensive erreicht hat.
Ukrainer an der südwestlichen Stadtgrenze von Kubjansk (10 km östlich von Hrushivka):
https://twitter.com/auditor_ya/status/15...16/photo/1

Nach Ukrainischen Qullen wurde der Oskil wie schon gestern vermutet bei Senkove erreicht, angeblich stößt man jetzt nach Norden vor um Kubjansk (auch) vom Süden anzugreifen:
https://twitter.com/WarMonitor3/status/1...3201790976

Gleichzeitig behaupten andere Quellen, dass die Ukrainer auch auf Horokhovatka am Orkil, 25km südlich von Senkove vorgestoßen sind. Die Lage dort ist unklar, manche behaupten die Ortschaft sei bereits eingenommen, andere Quellen sprechen von Kämpfen dort mit aus dem Raum Izium angerückten russischen Einheiten.
Es gibt mittlerweile auch Meldungen, dass die Russen versuchen aus Russland Reserven heranzuführen, man wird sehen ob es gelingt den ukrainischen Vormarsch irgendwo einzudämmen.
Man sollte eigentlich erwarten das dies gelingt, schließlich liegt der Bereitstellungsraum Belgorod gleich jenseits der Grenze, da muss es noch strategische Reserven geben. Eigentlich.
Das wäre für mich auch ein Grund gewesen als Ukrainer irgendwo sonst aber nicht dort anzugreifen, ich hätte da eigentlich erwartet, dass die Russen jeden operativen Durchbruch sehr schnell durch einen mechanisierten Gegenstoß weit vor Kupjansk abriegeln können würden.
Bislang sieht man davon aber rein garnichts, die Front scheint sich auf einer Breite von mehreren Dutzend Kilometern schlicht aufgelöst zu haben, Anzeichen von Widerstand sind jenseits der Nachhut in Izium überhaupt nicht mehr erkennbar.
Das ist eigentlich genau die Entwicklung die man unter umgekehrten Vorzeichen im Frühjahr mit einem russischen Schwerpunkt hätte erwarten müssen, der einfach irgendwo durchbricht und auf breiter Front eine unschließbare Lücke reißt. Stattdessen zeigen die Ukrainer jetzt wie das geht.

behauptete Lage nach russischer Propagandaquelle:
https://twitter.com/tinso_ww/status/1568...56/photo/1
ukrainische Version:
https://twitter.com/Noel_dotsol/status/1...18/photo/1
Es gibt erste Meldungen wonach die Ukrainer bereits im Raum Kapitolivka - Oskil stehen sollen. Oskil liegt auf Höhe Izium zwischen der Stadt und dem Fluss Oskil:
https://twitter.com/LordOfParadiseU/stat...5043815425
https://twitter.com/SmartUACat/status/15...40/photo/1

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen (wie das meiste hier seit Anfang der Woche), aber sind auch *nur* 20km Luftlinie von Horokhovatka, dass nach russischen Meldungen von heute Mittag bereits befreit wurde.
Sollte sich das bestätigen wäre die Situation der Russen vor Izium mit kritisch noch höflich umschrieben. Wenn die jetzt nicht schnleunigst kampfeswillige Verstärkungen heranschaffen um wenigstens irgendwo noch zu halten geht der gesamte Frontabschnitt unter. Und zwar übers Wochenende.
(09.09.2022, 19:05)Nightwatch schrieb: [ -> ]Es gibt erste Meldungen wonach die Ukrainer bereits im Raum Kapitolivka - Oskil stehen sollen. Oskil liegt auf Höhe Izium zwischen der Stadt und dem Fluss Oskil:
https://twitter.com/LordOfParadiseU/stat...5043815425
https://twitter.com/SmartUACat/status/15...40/photo/1

Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen (wie das meiste hier seit Anfang der Woche), aber sind auch *nur* 20km Luftlinie von Horokhovatka, dass nach russischen Meldungen von heute Mittag bereits befreit wurde.
Sollte sich das bestätigen wäre die Situation der Russen vor Izium mit kritisch noch höflich umschrieben. Wenn die jetzt nicht schnleunigst kampfeswillige Verstärkungen heranschaffen um wenigstens irgendwo noch zu halten geht der gesamte Frontabschnitt unter. Und zwar übers Wochenende.

Sieht fast so aus als ob Rußland tatsächlich dort nicht mit einer Offensive gerechnet hat und nur ein Minimum an Besatzungstruppen dort stationiert hatte. Insofern scheint die Überraschung durch die Ukraine dort sehr gelungen. Der Vorstoß ist schon so groß dass man auch nicht mehr davon ausgehen muss dass Rußland dort noch mit einer Überraschung aufwartet.
Interessant ist vielleicht, dass Strelkov schon vor einer Woche exakt davor gewarnt hat. Er geht aktuell auch davon aus, dass die Ukrainer hier noch weitere Erfolge erzielen werden. Sein "Ratschlag" diesbezüglich aber war, sich davon nicht ablenken zu lassen und sich trotzdem weiter auf andere Frontabschnitte zu konzentrieren, primär auf den Bereich Donezk.

Als Begründung für das Geschehen nannte er (ich hatte das schon erwähnt) dass die russische Artillerie nicht mehr genug Nachschub nach vorne bekommt und ohne den fortwährenden Granatenhagel - mit welchem Bewegung und eigene Truppen einfach durch Feuer ersetzt wurden - die Linien halt nicht gehalten werden können.

Insgesamt eine beachtliche Leistung der Ukraine, absolut bewunderswert !