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Normale Version: Russland vs. Ukraine
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(04.04.2022, 09:11)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Das geht ja jetzt so weit, dass ukrainische Kriegsverbrechen selbst da wo sie bekannt werden einfach gar keine Rolle mehr spielen und vollständig ignoriert werden (können). Damit hat die Ukraine praktisch real mehr Handlungsfreiheit in der Anwendung der militärischen Mittel bzw. erhält Russland Nachteile wenn es seine militärischen Mittel genau so frei einsetzt wie das die Ukraine tut.

Der größte Teil aller Kriegsverbrechen ist daher vor allem anderen ein rein praktisches militärisches Problem dahin gehend, dass die mediale Explorierung derselben auch nur ein Mittel der Kriegsführung ist. Es verbleibt der kleine Teil von außergewöhnlichen Taten welcher tatsächlich negativ zu werten ist, auch in seiner unmittelbaren militärischen Wirkung, und daher mit aller Gewalt unterbunden werden muss.

Meines Erachtens ist die Fake News und auch die False Flag Quote inzwischen sehr hoch. Dass Medien sofort darauf anspringen um wieder einen reißerischen Aufmacher mehr zu haben wäre kein Problem wenn man staatlicherseits zurückhaltender wäre und erst einmal genauer prüft, wer genau für was verantwortlich ist.
(04.04.2022, 09:11)Quintus Fabius schrieb: [ -> ]Den ist es einfach absurd zu glauben, es könnte einen sauberen Krieg geben, das widerspricht der Natur des Krieges selbst.

Das glaubt auch niemand "wirklich". Ich erinnere mich an Bilder von den ersten Tagen des Donbass-Krieges, wo man in den Grenzstädten überall tote Zivilisten auf den Straßen sehen konnten. Die Bilder wurden in großen westlichen Zeitungen veröffentlicht.

Nun gibt es im Donbass eine große russischsprachige Bevölkerung und pro-russische Unterstützung, darum hatte Putin hier durchaus Symphatien auf seinen Seiten, die Sanktionen waren sehr mild und wie wir alle wissen, stand Nordstream 2 kurz vor Inbetriebnahme. Und es gab De-Facto keine Talkshow ohne "Putin-Versteher". Auch die westeuropäische Bevölkerung war stark mehrheitlich gegen ein härteres Vorgehen gegen Russland.

Dieser Krieg nun ist etwas völlig anderes. Er ist absolut dumm, sinnlos und rational nicht nachvollziehbar. Man hat sich deshalb auch auf russicher Seite nicht einmal Mühe gegeben, den Krieg irgendwie zu rechtfertigen. Im Gegenteil: Putin hat vor Kriegsbeginn eine absurde "Die Ukraine gehört uns, das sind alles Kleinrussen"-Rede gehalten. Das hat sich nicht einmal Hitler 1939 getraut, der hat immerhin versucht, den ersten Schuss den Polen zuzuschustern mit dem insizinierten Gleiwitz-Zwischenfall. Und weil dieser Krieg so absolut dumm und sinnlos ist, wollen ja auch die eigenen Soldaten nicht kämpfen.

Wo aber ein Goliath völlig sinnlos einen David überfällt, stellt sich das für alle Welt so da, als wenn ein 2 Meter Mann aus einer Laune heraus eine hilflose Frau in aller Öffentlichkeit pausenlos prügelt. Und gewissermaßen ist es das ja auch.

Um mal einen Ausflug zu machen:
Der Hass der Deutschen auf Engländer und Amerikaner war nach Kriegsende doch recht begrenzt, obwohl ich die zivilen Bombardements auf deutsche Städte auch als Kriegsverbrechen ansehe. Bloß, warum blieb der Hass beschränkt? Weil jeder Deutsche letztendlich wusste: "Wir haben angefangen, englische Städte in Grund und Boden zu bomben, da müssen wir uns nicht wundern, wenn die das auch machen".

Ist das hier ein Kriegsverbrechen?
https://www.youtube.com/watch?v=a3uqv0eP7Tg

Ja, aber man kann es zur Unterhaltung im Kino zeigen, weil niemand Symphatien für völkermordende Nazis hat. Es mindert nicht mal die Symphatien des Kino-Zuschauers. Es wird de-facto also von vielen nicht unbedingt als Verbrechen gesehen, sondern als ausgleichende Gerechtigkeit.
lime:

Warum soll das von unserer Perspektive aus überhaupt ein Problem sein ?! Schwarze Operationen sind ja gerade eben das was zwingend notwendig ist um die Kriegsfähigkeit herzustellen und/oder zu erhalten. Und gerade aufgrund des technologischen Umbruches der Smartphones sind schwarze Operationen so wichtig wie noch nie zuvor. Wenn die Russen keine Kriegsverbrechen begehen würden, müsste man sie zwingend inszenieren.


Allgemein:

Analyse:

https://www.youtube.com/watch?v=_3fZQmMZ4kY

Zitat:For all the videos on the technical side of this conflict, the ATGMs, the MANPADS and the drones, I thought it was impossible to touch on the manpower side of this particular conflict.

If you watch enough media, you'd be forgiven for thinking Ukraine is hopelessly outnumbered in this conflict by the great Russian bear. If they've held on, so the argument goes, it's through sheer grit and determination.

The reality, I think, is that two sides are fighting very different wars. Russia, undertaking its "Special Military Operation" has focused on making up its numbers through the use of paramilitaries, allies, proxies, and mercenaries. The great bulk of Russian reservists, former conscripts, are so far staying at home.

By contrast, Ukraine seems to be mobilising as a national level. Not only are civilians joining up with the TDF and militias (something made much easier due to the number of Ukrainians who have accumulated experience in the Donbass) but they're also taking over supporting roles, from vehicle recovery to intelligence gathering, that release uniformed personnel for other duties.

In this video, I look at the use of reservists and irregulars in Ukraine. Put these deployments in their historical context, and raise questions that may be relevant for other nations seeking to bolster their national defences by investing in the capability of their societies, not just their militaries, to resist.


Karte:

https://liveuamap.com/

Interaktive Karte:

https://mobile.twitter.com/War_Mapper/st...XUq_cpAAAA


Schneemann:

Zitat:Naja, die Rechnung kannst du so nicht ganz aufmachen. Die stehen sich nicht eins zu eins gegenüber. Aber in der Tat dürften die Ukrainer sogar mindestens genauso viele Truppen gehabt haben, wie die Russen zur Invasion aufgeboten hatten (ca. 200.000).

Auch die russischen Truppen stehen ja nicht alle an der Front und da es sich um mechanisierte Verbände handelt ist der Anteil der Kampftruppen geringer als bei den Ukrainern, und das obwohl die Russen die Logistik in geradezu abstruser Weise vernachlässigt haben. Trotzdem: weniger Kampftruppen im Verhältnis. Und diese stehen an der Front, während es "hinten" massiv an Kampftruppen fehlt.

Die Ukrainischen Truppen aber stehen in der ganzen Tiefe des Raumes. Das erklärt auch, warum der jetzt geräumte Raum wieder so schnell besetzt werden konnte. Die ukrainischen Einheiten ware nicht weg. Sie blieben da wo sie waren und kämpften de facto eine Art Schlagen aus der Nachhand ohne sich zu bewegen. Allenfalls wichen sie von den Straßen zur Seite aus. Zugleich war der Anteil der Kampftruppen im Verhältnis gesehen höher.

Das heißt: die Ukrainer waren zahlenmässig durchgehend überlegen und ihre zahlenmässige Überlegenheit nahm ständig weiter zu und kam dann nach der dritten Woche so richtig zum tragen. Rein von der Kampftruppe her kann man von einer dreifachen bis vierfachen Überlegenheit in der Quantität ausgehen, zugunsten der Ukraine.
Heute erschein in der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA ein ziemlich irrer Text:

https://ria.ru/20220403/ukraina-1781469605.html

Zitat:Der Name "Ukraine" kann offenbar nicht als Titel einer vollständig entnazifizierten staatlichen Einheit in einem vom Naziregime befreiten Gebiet beibehalten werden.

Zitat:Die Entnazifizierung wird zwangsläufig auch eine De-Ukrainisierung sein – eine Zurückweisung der von den sowjetischen Behörden begonnenen groß angelegten künstlichen Inflation der ethnischen Komponente der Selbstidentifikation der Bevölkerung der Gebiete des historischen Kleinrusslands und Neurusslands.

Zitat:Der Ukrainismus ist eine künstliche antirussische Konstruktion, die keinen eigenen zivilisatorischen Inhalt hat, ein untergeordnetes Element einer fremden Zivilisation.

Zitat:Die Bandera-Elite muss liquidiert werden, ihre Umerziehung ist unmöglich.

Zitat:Eine „Neutralität“ im ideologischen und praktischen Sinne, die mit einer Entnazifizierung vereinbar ist, kann es nicht geben.

Wenn solche Stimmen immer lauter werden und nun sogar schon offiziell abgedruckt werden, weiss ich nicht, wie Putin gesichtswahrend und vor allem schadensbegrenzend aus dem Konflikt kommen will (z.B. "nur" mit Donbass-Annektion), ohne einen "totalen Krieg" auszurufen, der dann allerdings auch völlig eskalieren könnte.
Naja, das erste Zitat gibt ja klar die Richtung vor, dass es um einen Teil der Ukraine geht, den man befreien möchte. Und dort ist dann zu verfahren, wie beschrieben. Der konkrete Umfang dieses Gebietes wird ja nicht benannt. Also kann das auch eine Vorbereitung dafür sein, dass die Gebiete südöstlich des Dnepr dauerhaft als Republik Neurussland in die RF integriert werden. Inkl. ethnischer und politischer Säuberungen. Und das wäre ja durchaus zu erreichen und ich halte dieses Szenario auch für gar nicht so unwahrscheinlich.
https://www.usnews.com/news/world-report...s-official

"Russian troops fighting in Ukraine are seizing local civilians’ cellphones en masse – and in some cases killing them if they refuse"

Würde für mich eine "Logik" ergeben, wie es zu den zu vielen toten Zivilisten kam: Die Russen laufen demoralisiert und angetrunken herum, wollen etwas von den Zivlisten und sagen diese dann nein, schießen sie.
Die russischen Medien reden eigentlich ganz offen von ethnischen Säuberungen
Trotz der offenkundigen Kriegsverbrechen, die russischerseits allerdings als Inszenierung abgetan werden, in Bucha und den Orten in der Umgebung, sollen die Verhandlungen zwischen beiden Kriegsparteien fortgeführt werden:
Zitat:Ukraine war: Peace talks still on despite 'genocide', Zelensky says

Ukraine's President Volodymyr Zelensky has said peace talks will continue with Russia despite accusing Moscow of war crimes and genocide.

Mr Zelensky was speaking in Bucha, near the capital Kyiv, where bodies of civilians were found strewn on the streets after Russian troops withdrew. [...] Ukraine started a war crimes investigation after it said the bodies of 410 civilians had been found in areas around Kyiv. [...]

In the nearby village of Motyzhyn, a BBC team were taken to see a shallow grave. Four bodies were visible, and Ukrainian officials said there could be more. Three of the bodies have been identified as that of the head of the village, Olha Sukhenko, her husband and her son. The fourth has not been identified yet. It is unclear when they were killed. [...] But Sergei Lavrov, the Russian foreign minister, described the alleged atrocities in Bucha as an "act" that had been "staged" several days after Russian forces withdrew, according to Tass news agency. The Kremlin spokesman, Dmitry Peskov, told journalists that Russia "categorically rejected all allegations".[...]
https://www.bbc.com/news/world-europe-60987350

Im schlimmsten Fall ist das nur ein Anfang, viele Orte sind immer noch von der russischen Armee kontrolliert. Und wenn es nördlich von Kiew schon solche Vorfälle in eher weniger wichtigen Orten gibt, will ich gar nicht wissen, was alles im Donbass passiert. Und es scheint sich auch abzuzeichnen, dass die Opfer schon teils länger in den Straßen lagen, d. h. es war eben keine spontane Racheaktion der Russen in den letzten Tagen. Eher dürften die Exzesse über Wochen angedauert haben, was für ein gewisses System spricht.

Interessant auch, dass es offenbar in Weißrussland immer wieder zu Sabotageanschlägen auf die Transportwege der russischen Verbände kommt, galt doch Lukaschenko als treuer Helfer Putins, der sein Land mit eiserner Hand regiert. Zwar wäre ich vorsichtig, hier gleich von "Partisanen" zu reden (wie im Artikel), dazu wirkt alles noch zu sporadisch, aber überraschend ist das dennoch. Auch ist Frage, wer hier genau am Werk ist, denn der Opposition in Weißrussland würde ich das bislang eher weniger zutrauen. Gut möglich aber auch, dass viele in Weißrussland mit dem Angriff der slawischen Brüder in Russland auf die slawischen Brüder in der Ukraine überhaupt nicht einverstanden sind...
Zitat:Partisanen halten Russen auf

Belarussen führen neuen "Schienenkrieg"

Russland nutzt das Territorium seines Nachbarlands Belarus für Angriffe auf die Ukraine. Auch ein Großteil der russischen Militärtransporte läuft über das Land. Nicht alle Belarussen schauen tatenlos zu.

Seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine häufen sich Berichte über Sabotageakte gegen die Eisenbahn in Belarus. Einzelne Personen und Gruppen haben sich zum Ziel gesetzt, den Schienenverkehr aus ihrem Land in die Ukraine lahmzulegen, um den Transport russischer Militärtechnik ins Kriegsgebiet zu stören. Wie erfolgreich die Saboteure sind, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Doch es gibt Hinweise darauf, dass die "Schienenpartisanen", wie sie von den Medien genannt werden, bereits bedeutende Erfolge verbuchen konnten. [...]

Vor wenigen Tagen wurden Dutzende Bahn-Mitarbeiter festgenommen, die Mitglieder des in Belarus verbotenen Telegram-Kanals "Live. Gemeinschaft der Eisenbahner von Belarus" gewesen sein sollen. Daraufhin veröffentlichten die Behörden 38 "Geständnis-Videos". Die Festgenommenen wurden offenbar gezwungen zu sagen, sie würden es bereuen, den Kanal abonniert zu haben, und würden den Bürgern abraten, dieser "destruktiven" und "extremistischen" Quelle zu folgen. Bei der "Gemeinschaft der Eisenbahner von Belarus" handelt es sich um einen Kanal, der im August 2020 im Zuge der Massenproteste gegen den Diktator Alexander Lukaschenko gegründet wurde. [...]

Das häufigste Ziel der Angriffe sind Stellwerke, mehrere davon wurden in den vergangenen Wochen in Brand gesetzt. Diese Anlagen sind für Ampeln und Weichen zuständig. Wenn sie beschädigt sind, können nur einzelne Züge die betroffenen Abschnitte befahren, wobei ihre Geschwindigkeit 15 bis 20 Kilometer pro Stunde nicht überschreiten darf. Auch die belarussischen Behörden berichteten in den vergangenen Wochen mehrmals von Brandstiftungen an Stellwerken. [...] Der "Schienenkrieg" wird auch online geführt. So gab bereits am 27. Februar die oppositionelle Hackergruppe "Cyber Partisans" bekannt, das Computernetzwerk der belarussischen Eisenbahn lahmgelegt zu haben.
https://www.n-tv.de/politik/Belarussen-f...45711.html

Ein Blick auf den ukrainischen Oberbefehlshaber, der vielleicht manches auch erklären kann:
Zitat:Wer ist Waleri Saluschni?

Der Werdegang des ukrainischen Oberbefehlshabers offenbart, warum sich seine Armee so erfolgreich gegen Russland wehrt. Der erst 48-jährige General verkörpere die Weise, wie die ukrainische Armee das sowjetische Erbe abgestreift habe, sagt Rewert Hoffer im Podcast.

Man sei bereit, den Feind zu empfangen, sagte der ukrainische Oberbefehlshaber Waleri Saluschni noch wenige Tage vor Kriegsbeginn: «Nicht mit Blumen, sondern mit Panzer- und Flugabwehrraketen.» [...]

Die ersten Kriegswochen haben gezeigt, dass Saluschni mit seiner Zuversicht nicht übertrieben hat. Die ukrainische Armee verteidigt ihr Land an verschiedenen Fronten. Militärische Organisationsstrukturen nach westlichem Vorbild, moderne Abwehrwaffen, eine ausgeprägte Moral sowie die Kampferfahrung der ukrainischen Soldaten aus dem Krieg im Donbass würden die hohe Schlagkraft erklären, sagt Rewert Hoffer. [...] Die Streitkräfte hätten sich seit Ausbruch des Krieges in der Ostukraine im Jahre 2014 nach dem Vorbild der Nato-Staaten modernisiert. Und veraltete Strukturen aus Sowjetzeiten reformiert. Saluschni, der als erster Oberbefehlshaber der Ukraine niemals in der Roten Armee gedient habe, personifiziere diese Erneuerung geradezu, erklärt Hoffer im Podcast.
https://www.nzz.ch/podcasts/wer-ist-wale...ld.1677943

Ferner:
Zitat:Ukraine conflict: Russia records first combat loss of Su-35

Russia has lost its first Sukhoi Su-35 ‘Flanker-E' multirole fighter on combat operations over Ukraine, imagery posted online on 3 April reveal. The premier operational combat aircraft of the Russian Aerospace Forces (VKS) reportedly came down in the Kharkiv region of eastern Ukraine, near the town of Izyum. Although no information relating to how the aircraft came down has been revealed, the imagery released shows it to have come to rest largely intact, before being consumed by fire.
https://www.janes.com/defence-news/air-p...s-of-su-35

Schneemann
https://www.understandingwar.org/backgro...nt-april-4

- Russian forces continue to make little to no progress in frontal assaults to capture Donetsk and Luhansk Oblasts, their current main effort of the war.
- Russian forces already deployed to the Kremlin’s main effort in eastern Ukraine are highly demoralized and do not have a cohesive command structure.
- Russian forces have almost completely withdrawn from Chernihiv and Sumy oblasts and will likely completely vacate these regions in the coming days.
- Degraded Russian forces in northeastern Ukraine continued to withdraw to Russia and are unlikely to be effective elsewhere, despite ongoing Russian efforts to redeploy them to eastern Ukraine
- Efforts by Russian forces advancing from Izyum to capture Slovyansk will likely prove to be the next pivotal battle of the war in Ukraine. If Russian forces are unable to take Slovyansk, Russia’s campaign to capture the entirety of Luhansk and Donetsk oblasts will likely fail.
Es ist ja immer wieder durchgedrungen, dass die Russen Kommunikationsprobleme hatten und haben. Das hat sich meiner Überzeugung nach negativer auf ihrer Operationen ausgeübt als vieles andere zusammen. Der Mangel an Koordination war derart auffällig, dass er nicht allein auf Inkompetenz und Demoralisierung zurückführbar ist.

Hier ein Artikel welcher sich speziell mit dieser Thematik beschäftigt:

https://www.strategypage.com/htmw/htecm/...20328.aspx

Zitat: The poor communications capability has degraded Russian combat capabilities and made Russian troops much more vulnerable. For example, the Russians have to be careful using air strikes or artillery fire near their own troops because there is no way for ground forces to communicate with aircraft or distant units providing the shell, rocket or ballistic missile fire to report they or the target had moved. This is one of the reasons for the Russians shifting most of their artillery fire to cities, because these targets don’t move, like the Ukrainian soldiers and irregulars do.

At the same time the Ukrainian forces have reliable, and often encrypted, communications. This was because the Ukrainians kept their cell phone system operational by quietly making changes to it that made it more difficult for Russian hackers or military forces to shut the system down. Where there was cell service Ukrainians could use encrypted apps to communicate while Russian forces used their Azart or pre-Azart military radios or Chinese walkie-talkies, where communication is in the clear. Nearly all Ukrainians can speak Russian as well as Ukrainian and have methods or equipment to detect and locate Russian troops communicating without encryption. Azart has modern encryption but using it reduces the range of the radios by up to 50 percent. Because of that Russian troops rarely use the encryption. The Ukrainians know all about Azart because soon after Russian troops began receiving them in 2017, many also showed up on the black market, where anyone could buy one. The Ukrainians did so and, along with NATO, discovered what Azar could do and what its weaknesses were. Ukrainian and NATO tech experts concluded that, with proper countermeasures, the Azart radios would become a major liability for Russian commanders and it was. Some Russian troops got Ukrainian sim cards for their cell phones so they could call home and the Ukrainians exploited this by harvesting those messages and postings to social media to monitor Russian morale, operations and sometimes use location information for attacks.

The Ukrainians had other communication options. Much of the land-line phone lines were kept operational even though these lines were more difficult to defend. Another separate communications system was operated by the Ukrainian railway system. Each of the nearly 1,600 railway stations and facilities was connected by a land-line system that runs adjacent to the tracks. This is used by railway staff to control traffic and report any problems. Railway staff also have their encrypted apps and this played a major role in keeping the railways operational and able to carry personnel (military and civilian) as well as cargo.

Russian commanders, unable to communicate, must stay on the roads and are often stalled because they have not received new orders or cannot report that they are under attack or that a unit has suffered heavy losses and requires assistance, especially evacuation of the wounded. Local civilians are no help because they move away when Russian troops are near but are very helpful to any Ukrainian forces who ask for information.
Angeblich haben die Ukrainer die Vororte von Kherson erreicht:

https://twitter.com/TheDeadDistrict/stat...q-1fkpAAAA

In den letzten zwei Tagen habe ich in diesem Raum immer mehr ukrainische Panzerfahrzeuge sich relativ offen bewegen gesehen. Zudem verstärkt die russische Luftwaffe ihre Angriffe immer mehr, was beides dafür spricht, dass sich die Lage in und um Kherson herum für die Russen negativ entwickelt.

Über das Leben in den russisch besetzten Gebieten:

https://ridl.io/en/what-is-happening-in-...rritories/


Allgemein viele Bilder und Filme:

https://twitter.com/remilitari

https://twitter.com/RALee85?ref_src=twsr...r%5Eauthor

https://twitter.com/GirkinGirkin?ref_src...r%5Eauthor

https://twitter.com/oryxspioenkop?ref_sr...r%5Eauthor


Militaryland Tag 41

https://twitter.com/Militarylandnet

https://militaryland.net/ukraine/invasio...1-summary/

Wer hätte das je gedacht? Rein persönlich ging ich von einer Feldzugsdauer von mindestens zwei, und höchstens drei Wochen aus (14 - 21 Tage)


Aktuelle Verlustliste der Russen:

Tanks (427, of which destroyed: 203, damaged: 6, abandoned: 42, captured: 176)

Armoured Fighting Vehicles (279, of which destroyed: 131, abandoned: 32, captured: 116)

Infantry Fighting Vehicles (447, of which destroyed: 256, damaged: 2, abandoned: 32, captured: 156)

Armoured Personnel Carriers (87, of which destroyed: 24, damaged: 1, abandoned: 17, captured: 45)

Mine-Resistant Ambush Protected (MRAP) Vehicles (19, of which destroyed: 9, abandoned: 3, captured: 7)

Infantry Mobility Vehicles (79, of which destroyed: 45, damaged: 2, abandoned: 5, captured: 25)

Communications Stations (16, of which destroyed: 5, abandoned: 5, captured: 6)

Engineering Vehicles And Equipment (85, of which destroyed: 27, abandoned: 15, captured: 38)

Heavy Mortars (11, of which destroyed: 3, captured: 8)

Towed Artillery (50, of which destroyed: 10, damaged: 4, abandoned: 5, captured: 31)

Self-Propelled Artillery (80, of which destroyed: 27, damaged: 3, abandoned: 15, captured: 34)

Multiple Rocket Launchers (46, of which destroyed: 19, abandoned: 5, captured: 23)

Anti-Aircraft Guns (3, of which captured: 3)

Self-Propelled Anti-Aircraft Guns (12, of which destroyed: 5, abandoned: 3, captured: 4)

Surface-To-Air Missile Systems (44, of which destroyed: 20, damaged: 1, abandoned: 7, captured: 16)

Radars (7, of which destroyed: 2, captured: 5)

Jammers And Deception Systems (6, of which destroyed: 2, damaged: 2, captured: 2)

Unmanned Aerial Vehicles (22, of which destroyed: 15, captured: 7)

Helicopters (32, of which destroyed: 28, damaged: 2, abandoned: 1, captured: 1)

Aircraft (20, of which destroyed: 19, damaged: 1)

Naval Ships (3, of which destroyed: 1, damaged: 2)

Logistics Trains (2, of which destroyed: 2)

Trucks, Vehicles and Jeeps (714, of which destroyed: 423, damaged: 14, abandoned: 61, captured: 216)

Damit haben die Ukrainer nicht weniger als 945 russische Systeme erbeutet.

Allein die Zahl der Kampf- und Schützenpanzer welche funktionsfähig in die Hände der Ukrainer gefallen sind beträgt 448 Einheiten !

DIe Ukraine selbst hat bisher 233 Kampf- und Schützenpanzer verloren.

Damit haben die Ukrainer nicht weniger als 255 Kampfpanzer und Schützenpanzer mehr erbeutet als sie selbst verloren haben. Die ukrainische Panzerwaffe ist also durch den Krieg stärker geworden als sie es vor Kriegsbeginn war.

Allein diese Zahlen zeigen schon eine Menge !
Ukraine 05. April - kippen, trampeln, Zielüberprüfung
theatrum belli (französisch
von Stéphane AUDRAND
5. April 2022
[Bild: UKR-carte-050422-696x468.jpeg]

Die russische Armee hat ihren Rückzug aus dem Norden der Ukraine abgeschlossen und hinterlässt Plünderungen, Zerstörungen und mehrere Anschuldigungen von Massakern, von denen eines in Bucha nun von offenen und unabhängigen Quellen gut dokumentiert wird. Der Rückzug ist fast vollständig, trotz schwerer materieller Verluste ziemlich gut durchgeführt und räumt das gesamte Gebiet um Kyiw (1) und hält derzeit nur einen Streifen nördlich von Sumy (2).

Da die Russen wissen, dass das russische Territorium durch die nukleare Abschreckung "heilig" ist, lichten sie das Gebiet, vermutlich um möglichst viele Einheiten in den Donbass zu verlegen. Der Verzicht auf jegliche Enklave und die Zerstörung von Brücken (das ist wichtig) deutet darauf hin, dass die russische Armee nicht beabsichtigt, schnell zurückzukehren.

Dieser Rückzug exponiert die Stellungen westlich von Charkiw (3) und ermöglicht es den Ukrainern, ebenfalls zwei bis drei Brigaden zurückzuziehen. Der Norden muss weiterhin verteidigt werden, aber die inneren Linien ermöglichen eine schnellere Rotation der Einheiten in das Zentrum des Landes, das relativ sicher vor russischen Aufklärungen und Angriffen ist. Das Auffüllen von Reserven ist auch für die Verteidiger sehr wichtig, und sei es nur, um einen Durchbruch in den Donbass zu verhindern.

Die Räumung von Charkiw (4) wird, wenn sie fortgesetzt wird, einige russische Nachschublieferungen unterbrechen. Dies ist immer noch die Schwäche des russischen Donbass-Manövers, dessen Vorstoßachse nach Izyum unter einer fragilen Versorgungslage leidet. Die Russen befinden sich vor Ort in einer Regenerationsphase, in der Brücken geschlagen werden und die Operationen möglicherweise in ein bis zwei Tagen wieder aufgenommen werden. Die aus dem Norden eintreffenden Verstärkungen werden noch mindestens zehn Tage brauchen, bis sie wieder im Süden sind, und immer noch sehr verschlissen sein.

Das russische Manöver im Donbass scheint sich auf eine "kleine" Einkreisung" zu konzentrieren, weit weg vom Dnepr (6). Vorgerückte ukrainische Einheiten (5) sollen einige Rückzüge gemacht haben, bleiben aber in exponierter Stellung. Das russische Operationsziel scheint sich auf den Donbass (7) zu beschränken, der idealerweise bis zur Parade am 9. Mai "so gut wie" erobert wäre.

Weiter westlich (8) befinden sich die Russen am Brückenkopf von Kherzon und haben dort, was wichtig ist, die beiden Brücken (Straße + Schiene) nicht zerstört, die zusammen mit der Sadové-Kante im Osten der Stadt recht einfach zu verteidigen sind. Die Stadt zu halten ist politisch wichtig, um eine Marionettenrepublik zu gründen, und militärisch ist ein Brückenkopf am rechten Ufer des Dnepr wichtig, um eines Tages die Offensive in Richtung Odessa wieder aufnehmen zu können. Die Russen werden Kherzon wahrscheinlich erbittert verteidigen, ohne Rücksicht auf seine Bevölkerung.

Auf See (9) scheint die russische Flotte weniger aktiv zu sein. Die Ukrainer melden einen Treffer auf eine Fregatte. Handelt es sich um eine Betankungsphase im Hafen oder um einen Rückzug aus Vorsicht?

Der Kreml verschärft den Ton in Bezug auf den ukrainischen "Nazismus", was darauf hindeutet, dass man trotz möglicher neuer Sanktionen mit einer breiteren Mobilisierung "bis zum Äußersten" gehen will. Das Regime gleitet in den paranoiden Terror ab.


Lagebericht zu den Operationen in der Ukraine 5. April 2022

La voie de l'épée (französisch)
Allgemeine Lage

[Bild: 5%20avril.png]
Die russischen Streitkräfte haben sich rasch aus dem gesamten Norden der Ukraine zurückgezogen, mit der wahrscheinlich vorübergehenden Ausnahme eines Geländestreifens nördlich von Soumy. Sie halten das Gelände im Südwesten so weit wie möglich und bemühen sich vor allem im Norden des Donbass, um Severodonezk und Sloviansk einzunehmen.

Besondere Situationen

Norden

Allgemeiner Rückzug der russischen Streitkräfte. Das Manöver wurde vom russischen Generalstab im Norden ziemlich gut organisiert, allerdings auf Kosten erheblicher Verluste.

Südwesten

Aufrechterhaltung der Positionen durch geschwächte russische Streitkräfte. Die 20. motorisierte Division in Stellung vor Cherson hätte besonders gelitten. Im schlimmsten Fall könnten sich die russischen Streitkräfte auf die Dnepr-Linie zurückziehen und den Brückenkopf von Cherson verteidigen.

Donbass

Verwirrende Situation in Mariupol: Verbreitung von Bildern von 200 ukrainischen Soldaten, die sich selbst gefangen nehmen. Dennoch scheinen die ebenfalls stark unterlegenen russischen Streitkräfte einen Schritt zurückzutreten. Zwar scheint die Einnahme der Stadt immer noch in greifbarer Nähe, doch ist es wahrscheinlich, dass die 150. DM zu einem späteren Zeitpunkt nicht wieder eingesetzt werden kann. Schlimmer noch, es ist möglich, dass die wenigen russischen Reserven auf Kosten des Nord-Donbass angezapft werden müssen, um sie zu verstärken und Mariupol so schnell wie möglich einzunehmen.

Immer noch Bemühungen des 2. CA LNR auf Popasna und Rubizhne und der 3. russischen DM auf Severdonetsk. Armee auf Sloviansk, dessen Bewohner von den ukrainischen Behörden aufgefordert werden, das Gebiet zu verlassen.

Die Operationen im Zentrum des Donbass, gegenüber von Donezk und an der Südgrenze werden ebenfalls gestoppt. Diese Seite bietet jedoch die besten Aussichten für die Russen und die 1. CA DNR, denen es jedoch offensichtlich an Ressourcen mangelt.

Perspektiven

Die Schlacht um den Donbass ist nun zweifellos die entscheidende Schlacht des Krieges. Es ist unwahrscheinlich, dass die russische Seite vor Ende April einen Waffenstillstand in Erwägung ziehen und das Ergebnis der Schlacht sehen wird.

Wenn beide Donbass-Provinzen, darunter Mariupol, erobert werden, können sich die Russen bis zum 9. Mai zum Sieger erklären, auch wenn dieser Sieg zweifellos weit unter den Erwartungen liegen wird.

Im umgekehrten Fall, d. h. wenn sie feststellen, dass es unmöglich ist, den Donbass einzunehmen, werden sie vielleicht einen "taktischen Waffenstillstand" in Erwägung ziehen, um die Situation einzufrieren und gleichzeitig ihre Kräfte für eine spätere Großoffensive wieder aufzubauen.

Die ukrainischen Manövriermöglichkeiten sind begrenzt, aber real mit mehreren Brigaden, die von den Operationen im Norden und Westen befreit sind, wo die Bedrohung einer Offensive von Weißrussland aus nicht mehr aktuell zu sein scheint. Sie können im Südwesten eingesetzt werden, werden aber nicht über den Dnepr hinausgehen können. Sie können vor allem die Front im Donbass verstärken und die Möglichkeit eines russischen Sieges in dieser Region vor Ende des Monats weiter erschweren.

Anmerkungen

Die Oryx-Zerstörungsbilanz (die zwangsläufig niedriger ist als die Realität) zeigt einen deutlichen Anstieg der russischen Verlustbilanzen bei Kampffahrzeugen (+ 230 Panzer und Schützenpanzer in einer Woche, d. h. + 50 %). Dies ist auf die Entdeckung von Wracks in den befreiten Gebieten, aber auch auf die hohen Verluste im Donbass zurückzuführen. Gleichzeitig sind nur 22 ukrainische Panzer und gepanzerte Fahrzeuge verzeichnet.

Russland scheint das Äquivalent von etwa 30 Joint Tactical Groups (JTG) von 120 eingesetzten und einem maximalen Potenzial von etwa 140 verloren zu haben.

Die russische JITG zeichnet sich durch eine starke Artillerie mit in der Regel drei Batterien von Haubitzen/LRM und eine gute Stoßkraft mit einer Kompanie von 10 Kampfpanzern aus. Es verfügt auch über eine mobile Flugabwehrkomponente, die gegen Drohnen eher ineffektiv ist. Hingegen ist er infanteristisch sehr schwach mit bestenfalls 36 Kampfgruppen von etwa 10 Mann, oft aber eher 24 ansonsten eher mittelmäßigen. Sie verfügt auch über eine sehr geringe logistische Autonomie. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die komplex zu verwaltende russische TIGA die angetroffenen Widerstände mit Granaten bekämpft, jedoch nur für eine begrenzte Zeit, bevor sie abgelöst oder wieder aufgefüllt wird. Sie ist wenig geeignet, um in einer etwas größeren Ortschaft zu kämpfen.

Diese Struktur scheint wenig geeignet zu sein und man stellt bereits die Bildung von einfacher zu befehlenden Einheiten fest, die ausschließlich auf Nahkampfkompanien basieren, während man auf der anderen Seite Artilleriegruppen aus den erbeuteten Batterien neu formiert.

Es wird von einer russischen "verdeckten Mobilmachung" gesprochen, die darauf abzielt, 60.000 aktive Soldaten, z. B. Kader der Militärakademien, und neue Freiwillige in der Ukraine zu verpflichten. Diese individuellen Verpflichtungen, die dazu bestimmt waren, die Lücken zu füllen und nicht, neue Streitkräfte aufzubauen, geben einen Hinweis auf die sehr hohen Verluste. Die Firma Wagner nimmt nun jeden auf.
Angesichts der Tonnage, die von den aus der Nordukraine zurückgekehrten russischen Soldaten über die weißrussische Post nach Russland geschickt wird, ist es möglich, dass die ohnehin schon angespannte Logistik durch das Ausmaß der Plünderungen noch mehr angespannt wird.
https://twitter.com/RALee85/status/1511407980004130827

Die Russen fahren weiter seelenruhig durch Feindesland ...
https://twitter.com/kamilkazani/status/1...9656755205

"First I'll discuss why Russia *is* losing. Then I'll give my version of how it could happen. The key to understanding lies in the Soviet/Russian military doctrine. It gives context for current events and helps to predict further Russian actions 🧵 "
(06.04.2022, 10:46)Facilier schrieb: [ -> ]Die Russen fahren weiter seelenruhig durch Feindesland ...
Das ist der Rückzug im Norden.