Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: USA vs. Iran
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@Erich
Hab mal im Israel-Strang auf diesen letzten Beitrag geantwortet, damits hier nicht allzu OT wird. Wäre gut, wenn Du die Bedeutung der "hegemonialen Stellung Israels im Nahen Osten" mal ein bisschen aus Deiner Sicht erläutern könntest. Da gibts bei mir ein paar grosse Fragezeichen.
@hunter1: mach ich, vorher noch eine Meldung hier:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
03 January

....

IRAN

The Iranian Navy wrapped up ten-day exercise “Velayat 90” with naval parades displaying different types of warships, submarines, hovercraft, helicopter and aircraft
Iranian Army chief: wargames “proved that Iran is powerful enough to exercise full control over the strategic Strait of Hormuz” … the US Navy has moved aircraft carrier JOHN C STENNIS out of the Gulf “just because of the Iranian navy’s exercise” … will “take action should the ship return into the Gulf”.
(rmks: beware such statements are mainly meant for the Iranian people)
...
Zitat:US ships 'in second rescue of Iranians in Gulf'

A US ship has picked up Iranians in trouble at sea, in the second such rescue in less than a week, the Pentagon has said.

US Coast Guard cutter Monomoy rescued six Iranian mariners after their vessel broke down in the Gulf. One of the six had suffered burns and is receiving treatment, Pentagon spokesman George Little told reporters. The US Navy rescued 13 Iranian fishermen last Thursday after they were captured by Somali pirates. Both incidents come at a time of heightened tensions between Washington and Tehran. [...]

In the latest incident, the six Iranians were some 50 miles (90km) south-east of the Iraqi port of Umm Qasr when they got into trouble early on Tuesday, Mr Little said.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bbc.co.uk/news/world-16493551">http://www.bbc.co.uk/news/world-16493551</a><!-- m -->

Schneemann.
Zitat:Iranisches Atomprogramm

Obama warnt Iran vor Überschreiten der „roten Linie“

Im Streit um das iranische Atomprogramm verschärft sich der Ton. Laut „New York Times“ warnt die amerikanische Regierung den iranischen Religionsführer Chamenei vor einer „amerikanischen Reaktion“, sollte Iran die Straße von Hormus blockieren.

Die Vereinigten Staaten haben nach Medienberichten Iran unmissverständlich davor gewarnt, die für internationale Öltransporte wichtige Seestraße von Hormus zu blockieren. Über „geheime Kommunikationskanäle“ habe die amerikanische Führung die oberste Autorität im Iran, Religionsführer Ajatollah Ali Chamenei, kontaktiert, wie die „New York Times“ am Freitag berichtete. Mit einer Seeblockade würde die „rote Linie“ überschritten - und das würde eine amerikanische Reaktion provozieren, hieß es darin.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/iranisches-atomprogramm-obama-warnt-iran-vor-ueberschreiten-der-roten-linie-11604874.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 04874.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Hey, wer hätte das in Teheran schon gedacht, dass die USA eine Sperre der Straße von Hormuz nicht hinnehmen. :lol:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/politics/20120113/262452081.html">http://de.rian.ru/politics/20120113/262452081.html</a><!-- m -->
Zitat:USA verstärken Militärpräsenz im Golf nach Abzug aus Irak – „Los Angeles Times“

13:44 13/01/2012
MOSKAU, 13. Januar (RIA Novosti).

Weil die irakische Regierung einen längeren Aufenthalt der US-Truppen ablehnt, will das Pentagon die militärische Präsenz im Persischen Golf verstärken.

Die Entscheidung sei bereits gefallen, berichtet die Zeitung „Los Angeles Times“ am Freitag unter Verweis auf Quellen in Washington. „In dieser Region können verschiedene Ereignisse erwartet werden und es wäre vernünftig, entsprechende Kräfte dort zu haben.“
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:Zumindest verbal verschärft sich der Konflikt zwischen dem Iran auf der einen und den USA, Israel und einem Großteil der internationalen Gemeinschaft auf der anderen Seite zusehends.

Bei iranischer Drohung einer Sperrung der Straße von Hormuz und US-Erklärungen, in einem solchen Fall sofort militärisch zu reagieren, ist es nur natürlich, wenn Medien jede Bewegung militärischer Einheiten in die Region aufmerksam registrieren und zunehmend auch sofort einen unmittelbaren Zusammenhang erkennen wollen. Eine solche Bewegung war der oben (GROSSBRITANNIEN) dargestellte beginnende Einsatz des britischen Zerstörers DARING. Deutlich aufmerksamer werden allerdings Flottenbewegungen der USA verfolgt, und hier gibt die jüngste Entwicklung zahlreichen Medien Anlass zu Spekulationen.

Bereits im Juli 2011 begann die US Carrier Strike Group (CSG) um den Flugzeugträger JOHN C. STENNIS einen Routineeinsatz, in dessen Rahmen der Flugzeugträger seit dem September im Arabischen Meer (Unterstützung Afghanistan Operationen) präsent ist und zeitweilig auch im Persischen Golf (Unterstützung Irak-Operationen) stand. Dieser Einsatz geht nun zu Ende. Im Februar wird die Einsatzgruppe im Heimathafen Bremerton an der US Pazifikküste zurück erwartet, dürfte also in den kommenden zwei Wochen ablaufen. Ablösung ist mit der CARL VINSON CSG bereits eingetroffen; seit einigen Tagen operieren beide Verbände gemeinsam im Arabischen Meer. Mit der ABRAHAM LINCOLN ist aber nun auch noch eine dritte CSG auf dem Marsch ins Arabische Meer. Die Schiffe haben am 13. Januar nach Passage der Straße von Malakka die Andamanensee erreicht.

Damit nicht genug, stehen derzeit auch zwei amphibische Einsatzverbände in der Golfregion. Dabei handelt es sich zum einen um die Amphibious Ready Group (ARG) um den amphibischen Träger BATAAN, zum anderen um die ARG um den amphibischen Träger MAKIN ISLAND. Auch hier ist eine routinemäßige Ablösung Hauptgrund für die verstärkte Präsenz. Die BATAAN ARG ist schon seit März 2011 im Einsatz und soll nach Ablösung durch die MAKIN ISLAND ARG in den nächsten Tagen ablaufen.

Straße von Hormuz (Grafik: Wikipedia)
Natürlich gibt die Präsenz von gleich fünf kampfstarken Flottenverbänden der US Navy den USA „Optionen“ für den Fall einer Verschärfung des Konfliktes mit dem Iran. Dass die „Truppenkonzentration an der Straße von Hormuz“ nun aber unmittelbare Reaktion auf iranische Drohungen einer Sperrung dieses für die Weltwirtschaft lebenswichtigen Seeverkehrsweges, ja gar Vorbereitung auf einen Angriff auf den Iran ist, darf doch bezweifelt werden. Wie gesagt, wird die STENNIS-Gruppe in einer seit Monaten geplanten Maßnahme von der VINSON-Gruppe abgelöst, und auch die Ablösung der BATAAN durch die IWO JIMA findet sich seit Monaten in der Einsatzplanung der US Navy. Selbst die Verlegung der ABRAHAM LINCOLN erfolgt in Einklang mit der schon im letzten Jahr angekündigten Einsatzplanung der US Navy, die für den Großteil eines Jahres die Präsenz von zwei CSG in der Region vorsieht.

Die US Navy wird die Verbände wie üblich einige Tage parallel in der Region operieren lassen, bevor die abgelösten Schiffe dann die Heimreise antreten. Sicher kommt Washington dabei auch der zwangsläufig entstehende Eindruck einer Drohgebärde gegenüber dem Iran nicht ungelegen. Ob es allerdings tatsächlich zu einer von vielen Medien seit Monaten beschworenen militärischen Operation gegen den Iran – mit dem Ziel der Unterbindung von dessen mutmaßlichem Atomwaffenprogramm – kommt, ist doch völlig offen.

Der Iran gibt sich in lautstarker Propaganda zwar kriegerisch, schreckt vor einer offenen Auseinandersetzung aber doch (noch) zurück. So wurde die US Navy nach dem Verlassen des Golfes durch die STENNIS CSG (nach Ende Irak-Operationen) zwar volltönend gewarnt, wieder in den Golf zurück zu kehren; man werde sie notfalls gewaltsam daran hindern. Wer den Wortlaut der Erklärung genauer las, musste allerdings erkennen, dass sich diese Drohung explizit auf die JOHN C. STENNIS bezog, und auch der iranischen Führung musste klar sein, dass dieser Flugzeugträger am Ende seines Einsatzes steht und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit überhaupt keine Passage der Straße von Hormuz mehr plant.

iranische Speedboote nähern sich der NEW ORLEANS (Foto: aus Video der US Navy)So begnügte sich die iranische Marine beim Einlaufen des zur MAKIN ISLAND ARG gehörenden Docklandungsschiffes NEW ORLEANS (zu einem Besuch in Abu Dhabi) in die Straße von Hormuz mit einer Drohgebärde in Form kurzzeitiger Annäherung von drei Speedbooten (bis auf etwa 500 m), beließ es dann aber auch dabei.

Auch die Ankündigung, das iranische Parlament bereite ein Gesetz vor, das „allen ausländischen Kriegsschiffen die Passage der Straße von Hormuz ohne iranische Genehmigung verbietet“, darf durchaus mit Skepsis betrachtet werden. Ein solches Gesetz würde einen eklatanten Verstoß gegen internationales Seerecht bedeutet – und dies wäre dann tatsächlich der erste Fall, in dem der Iran nachweislich internationales Recht ignoriert und nicht nur politisch laviert.

Die kommenden Wochen – insbesondere die Umsetzung neuer internationaler Sanktionen gegen den Iran - werden mehr Aufschluss darüber geben, in welche Richtung die Entwicklung im Iran-Konflikt führen könnte. Am 27. Januar wollen die Seestreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden (Pasdaran See) ihr Großmanöver „Heiliger Prophet 7“ beginnen, in dessen Verlauf angeblich auch die Sperrung der Straße von Hormuz „realistisch simuliert“ werden soll. Die USA lassen indes keinen Zweifel an einer unmittelbaren militärischen Reaktion auf eine tatsächliche Sperrung der Seestraße. Chief of Joint Chiefs of Staff General Demspey wörtlich: „We will take action and reopen the strait“. Die Wortwahl lässt keinen Interpretationsspielraum zu.

Bei der Lagebilderstellung hat die Meerenge inzwischen hohe Priorität. Täglich fliegen Seefernaufklärer P-3C Orion mehrstündige Aufklärungseinsätze. Zusätzlich setzt die US Navy seit einigen Tagen hier auch ihre neueste Aufklärungsdrohne ein. Aus einer Flughöhe von bis zu 70.000 Fuß - fast doppelt so hoch wie Verkehrsflugzeuge – fliegt die Broad Area Maritime Surveillance (BAMS) Drohne alle drei Tage einen 24-Stunden Einsatz.
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(ganze Nachricht, da Marineforum und nur kurz im Netz - mehr news auf der hp des MF und natürlich im Heft)
Die Möglichkeit einer kontrollierten Zuspitzung sehe ich für den Iran in der Anwendung der vom Feind bereits verwendetem Mittel: Sabotage.
Es sollte nicht schwer sein, Bohrinseln, Schiffe, Pipelines und Ölverladehäfen von Total, BP, Shell, Exxon und Co zu beschädigen (vg.: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aljazeera.com/news/asia-pacific/2012/01/201211592422313980.html">http://www.aljazeera.com/news/asia-paci ... 13980.html</a><!-- m -->). Damit könnte die Ausfuhr von Öl in die EU/USA reduziert und verteuert werden, ohne dass der Bezug zum Iran zu offensichtlich wird obwohl praktisch alle wüssten wer es war. Allerdings können dieses Mittel auch erst dann sinnvoll zum Tragen kommen, wenn die Golfaraber den Lieferausfall der Iraner ersetzen und damit den ersten feindlichen Schritt unternehmen. Einen drohenden Überraschungsangriff auf US Träger sehe ich derzeit jedenfalls auch noch nicht.
Zitat:Joint US-Israel drill postponed to 'defuse Iran tensions'

Israeli officials say Americans asked to postpone mass exercise meant to test air-defense capabilities to avoid escalation of tensions over Tehran's nuclear program
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-4175928,00.html">http://www.ynetnews.com/articles/0,7340 ... 28,00.html</a><!-- m -->

Das ist eine historisched Fehlentwicklung die furchtbare Folgen haben wird.
Obama entpuppt sich mit diesem typischen Urreflex der Appeaser entgültig als zweiter Carter und nicht als zweiter Kennedy. Er kommunziert damit gegenüber Israel, das er nicht im Ansatz bereit ist so weit zu gehen wie es eigentlich nötig ist. Das er nicht bereit ist entschlossen an ihrer Seite der iranischen Gefahr zu begegnen. Das er die Entscheidung nicht sucht und auch garnicht gewillt ist bis zum Äußersten zu gehen. Israel hat das verstanden - der Vizepremier hat das heute schon anklkingen lasse, jetzt ist klar was gemeint war - und das ist höchst gefährlich.
Man hätte eigentlich meinen können das es Wahsington jetzt endlich verstanden hat und sie bereit sind mit dem Iran so umzugehen wie es nötig ist. Dem ist nicht so. Mit diesem Schritt zerstört Obama jede postive Entwicklung der letzten Wochen und Monate. Das ist verheerend. Israel muss jetzt davon ausgehen das Obama die Kohlen nicht aus dem Feuer holen wird. Die Gefahr eines israelischen Alleingangs ist damit größer denn je. Obama wird sich bald als Getriebener seiner eigenen politischen Feigheit wiederfinden.
erstmal ist Vernunft nie eine Fehlentwicklung, und Vernunft hat eine klare Prämisse:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:oelembargo-der-iran-muss-sein-gesicht-wahren-koennen/60154968.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 54968.html</a><!-- m -->
Zitat:16.01.2012, 11:00
Ölembargo
Der Iran muss sein Gesicht wahren können
Leitartikel Der Konflikt des Westens mit dem Regime droht zu eskalieren. Zurückhaltung ist geboten - auch, wenn das schmerzt.
- dann wird wohl auch die folgende Entscheidung nciht notwendig sein:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:internationale-sicherheit-das-iran-dilemma/60155450.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 55450.html</a><!-- m -->
Zitat:16.01.2012, 18:50
Internationale Sicherheit
Das Iran-Dilemma


Noch ist die Geffahr gering, dass es zum Krieg zwischen den USA und Iran kommt. Doch irgendwann wird sich der Westen entscheiden müssen: Bombardieren oder nicht.
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Zitat:erstmal ist Vernunft nie eine Fehlentwicklung, und Vernunft hat eine klare Prämisse:
Wie üblich verwechselst du Vernunft mit Appeasment.
Wir sind längst über den Punkt hinaus wo es keine Verlierer hätte geben können. Jetzt setzt sich eben die freie Welt durch oder die Steinzeit.
Nightwatch schrieb:...
Wir sind längst über den Punkt hinaus wo es keine Verlierer hätte geben können. Jetzt setzt sich eben die freie Welt durch oder die Steinzeit.
dann setze ich auf die freie Welt und nicht auf steinzeitliche "hau-drauf-Reflexe" :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Wer seine Wehrbereitschaft aufgibt wird seine Freiheit verlieren.
wer blindwütig um sich schlägt wird selbst eine auf die Nase erhalten
Das mag schon sein, entscheidend ist aber das man sich am Ende durchsetzt. Was interessieren dann noch blutige Nasen?
Zitat:Forderung der USA

Südkorea soll Öl-Importe aus Iran drosseln

Washington verstärkt im Konflikt mit Teheran den Druck auf seine Partner: Die US-Regierung fordert Südkorea auf, weniger Öl aus Iran zu importieren - der Streit treibt den Ölpreis weiter in die Höhe. [...] Die neuen Sanktionen der USA gegen Iran bekommen nun auch die Verbündeten Washingtons zu spüren. Die US-Regierung drängt ihren Verbündeten Südkorea, seine Ölimporte aus Iran zu reduzieren. "Wir rufen alle unsere Partner auf, um mit uns zusammenzuarbeiten, Druck auf die iranische Regierung auszuüben", sagte der Sonderberater der US-Regierung, Robert Einhorn, am Dienstag in Seoul. Zweck sei es, das Land zu ernsthaften Verhandlungen über sein Atomprogramm zu bewegen. [...]

Der stellvertretende südkoreanischen Außenminister Kim Jae Shin sagte bei seinem Treffen mit Einhorn, Südkorea sei entschlossen, die internationalen Bemühungen um eine Beilegung des Atomstreits mit Iran zu unterstützen. Viele Südkoreaner seien jedoch besorgt, die neuen Sanktionen könnten der Wirtschaft schaden. Südkorea hatte 2011 rund zehn Prozent seines Öl-Bedarfs mit Importen aus Iran abgedeckt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,809490,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 90,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.