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Normale Version: Lockheed Martin F-35 - Lightning II
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Nightwatch schrieb:Nach meinem Kenntnisstand erreichte der Eurofighter 2006 Initial Operating Capability (für Luft Luft), die F-22 2005.

Man hat einen gewissen Fähigkeitsstandard erreicht und während der IOT&E und FOT&E Phasen entsprechende Nachweise erbracht was dann zur IOC-Erklärung führte. Ich stimme Dir generell durchaus zu, dass die Amis die Dinge meist etwas schneller vorantreiben. Übrigens stellte die AMI ein Tag nach der IOC-Erklärung der F-22 permanent 2 EF für die Luftraumüberwachungsrolle ab. F-22 tun das meines Wissens nach frühstens seit 2007.

Zitat: Das kann man so bestenfalls für die Italiener sagen, alle anderen Vertragsnationen ersetzen mit dem Eurofighter hauptsächlich Jagdbomber.

Falsch der Eurofighter ersetzt als erstes Tornado ADV, MiG-29, F-4F und Mirage F1. Das Flugzeug zunächst in der Luft-Luftrolle einzuführen war schon immer der Plan und die Maschine dann Richtung multirole weiterzuentwickeln. Die Luftwaffe plant erst seit der zweiten Hälfte der 90er den Ersatz einiger Tornado IDS und das primär NACH der F-4F.

Zitat:Der Vertrag ist ein Politikum, es davon abhängig zu machen das es ewig dauert alle auf Tranche 2 Standard zu bringen ist schon nett.

Bisher ist es nicht geplant Tranche 1 Maschinen auf den T2 Standard zu bringen. Kann sein, dass man sowas künftig beschließt, ist aber bisher nicht der Fall.

Zitat:Lockheed war mit der F-22 nicht langsamer wenn es ums Bombenabwerfen geht als EADS mit dem Eurofighter.

Behauptet auch keiner, nur ist man auch bei der F-22 bisher auf das Schmeißen von GBU-32 beschränkt und das auch nur gegen vorgeplante Ziele. Auch nicht so der Bringer, auch wenn der Eurofighter nicht viel mehr kann im Moment.

Zitat:Also ich weiß ja nicht in welchem Universum du lebst aber in meinen waren alle ab Ende 2006 gelieferten Raptoren Block 30 und die letzten ab Werk in Global Strike Ausführung (das ist Block 40 btw).
Bis 2013 werden alle Raptoren auf diesen Standard gebracht.
Was das Rumhacken auf der Reichweite des Raptors sein soll ist mir schleierhaft. Der Eurofighter kommt auch nicht weiter.
Bei Nothern Edge 2007 flog die F-22 102 von 105 geplanten Einsätzen. Soviel zu unzuverlässig.

Informier Dich mal über den tatsächlichen Stand der Dinge:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.examiner.com/x-5411-Military-and-Civil-Aviation-Examiner~y2009m6d18-Sharpening-the-Raptors-talons">http://www.examiner.com/x-5411-Military ... ors-talons</a><!-- m -->

Block 40 wird es bis auf weiteres nicht geben... Wer lebt jetzt in einem Paralleluniversum?

Zitat:Seufz. Das passiert halt wenn man neue Technolgien für das nächste Flugzeug entwickelt.

Na dann zeig uns doch einfach mal was an Technologien aus der F-35 bisher ihren Weg in die F-22 gefunden haben...!

Zitat:Du hast mal wieder nicht verstanden. Sich daran aufzuhängen das LPI ja wohl nicht hundertzwanzigprozentig wirksam wäre ist in etwa so sinnvoll wie sich darüber auszulassen das man Stealthflugzeuge unter Umständen doch sehen kann. Soetwas nennt man einen Vergleich.

Mein Punkt ist ein ganz einfacher, sich darauf zu verlassen, dass LPI bedeutet, dass die Radaremissionen nicht geortet und ausgewertet werden können ist Schwachsinn. Nicht mehr nicht weniger. Man kann natürlich aus ner Mücke nen Elefanten machen.

Zitat:In jedem Falle sind Eurofightern in den Staaten keine Seltenheit.

Und weiter? Der Punkt war ein Anderer. Aber scheint ja bei Dir Gang und Gebe zu sein am Thema vorbei zu schwafeln.

Zitat:Womöglich einfach weil die VAE so trainieren wollte. Man spielt oft Trainingspartner wie es gewünscht wird.

Das Ganze hatte mit den VAE nichts zu tun, die DACT Dogfight Übungen zwischen F-22 und Rafales fanden außerhalb der ATLC Übung statt und wurden von der AdA und USAF vor Ort organisert. Die Amerikaner haben Dogfight DACTs angeboten, die Franzosen haben es angenommen...

Zitat: Gegen Legacyfighter zweifellos - zumindest in aufgemodelter Version.
Entwickelt wurde der Eurofighter als Multirolejet. Da ändern alle Jäger 90 nichts.
Die F-22 wurde als Luftüberlegenheitsjäger entwickelt und eben nicht als super SEAD/DEAD Plattform - wobei sie das mittlerweile auch kann.

Die Priotität des EF lag nichts desto trotz auf der Luft-Luftrolle und diese musste zuerst bedient werden, so einfach ist das. Und bisher kann die F-22 nen Dreck was SEAD/DEAD anbelangt, denn dazu muss man seine Waffen auch im Flug programmieren können, was die F-22 bisher nicht kann! Und gegen wen hat sich die F-22 denn behauptet? Oh gegen Legacy Designs, da ist es das Non-Plus-Ultra, tut das der EF oder irgend ein anderer Typ sind das auf einmal ja nur Legacy Typen... Man sollte nicht immer mit zweierlei Maß messen.

Zitat:Also ich weiß ja nicht was Berichte über Manöver mit Marketingbroschüren zu tun haben aber whatever.

Es ging um LPI...

Zitat:In etwa so verrückt wie das die Software beim Überfliegen der Datumsgrenze abstürzt.

:roll:
Wie wärs denn mal nen Gang runterzuschalten wenn Du kein Plan hast wovon Du eigentlich redest? Oder geht es Dir nur darum um jeden Preis das letzte Wort zu haben?

Zitat:Das klingt mir nicht nach Dominanz der F-22

Es ging dabei einzig und alleine um LPI und seine Limitationen, welche die Fanboys blöderweise nie sehen, denn die werden dummerweise nicht in den Marketingbroschüren beschrieben, die Vorzüge der Technologie hingegen schon. Daher auch meine obige Aussage:
"Es ist offensichtlich sinnfrei sich mit Leuten über die Thematik zu unterhalten, deren "Wissen" auf Aussagen von Marketingbroschüren besteht, die aber keinerlei Ahnung davon haben wie die Technik eigentlich funktioniert."

Um das Ganze jetzt mal abzuschließen, mir ging es um die folgenden Punkte:
1.) Die F-22 hat ebenso wie der Eurofighter und andere neue Typen mit ihren Problemen zu kämpfen gehabt und diese waren nicht weniger kritisch als die anderer Muster. Mit anderen Worten die Aussage "Die F-22 fliegt und funktioniert und der EF tut es nicht" ist daher blödsinn. Meine Beispiele sollten das nur verdeutlichen!

2.) LPI ist kein Hexenwerk, sondern eine Aneinanderreihung verschiedener Techniken. Das Ganze ist durchaus sinnvoll und es liegt mir auch fern es schlecht zu reden, ich weise lediglich auf die physikalisch bedingten Limitationen hin, nicht mehr nicht weniger.
phantom:
Zitat:Ja ich hab gelernt dass der Canard bereits wieder gestorben ist, eh er aufgekommen ist.
....Die Canard-Euphorie ist längst abgeflacht, unter dem Strich bringt es offensichtlich mehr Nach- als Vorteile.

Zitat:J-10, keine Ahnung.

Nur weil die F-22 und F-35 keine Canards haben, heißt das noch lange nicht, dass da irgendwas abgeflacht ist ! Es gibt oft verschiedene Wege zum Ziel !

Du weißt nicht, was die J-10 ist ??? No Comment..........

phantom:
Zitat:Das P/L-Verhältnis ist das wichtigste Kriterium bei einem Produkt.

Bei einem Auto oder einer Mikrowelle vielleicht ! Wir reden hier aber über Rüstungsprodukte, über hochgezüchtete Kampfflugzeuge. Deren Abnehmer der Staat, bzw. Staaten sind und nicht Jutta Mustermann ! Hier ist das P/L-Verhältnis NICHT das wichtigste Kriterium, sondern ob es das kann, was der Kunde wollte ! Und daher bieten Rüstungsprodukte eher selten ein gutes P/L-Verhältnis, der Staat zahlt ja ! Rüstungsgüter sind eben keine Investitionsgüter und keine Konsumgüter..........
Scorpion82 schrieb:Es ging dabei einzig und alleine um LPI und seine Limitationen, welche die Fanboys blöderweise nie sehen, denn die werden dummerweise nicht in den Marketingbroschüren beschrieben, die Vorzüge der Technologie hingegen schon. Daher auch meine obige Aussage:
"Es ist offensichtlich sinnfrei sich mit Leuten über die Thematik zu unterhalten, deren "Wissen" auf Aussagen von Marketingbroschüren besteht, die aber keinerlei Ahnung davon haben wie die Technik eigentlich funktioniert."
Mmmh, dein Wissen ist aber auch nur angelesen. Wie willst du das wissen, hier scheint es sich ja primär um ein Umsetzungsproblem und von Rechengeschwindigkeit abhängig zu sein. Da frag ich mich dann immer wie einer der sich jetzt im Fall wie du, über den anderen stellen möchte, die Güte einer Entwicklung einschätzen kann. Du hast doch keinerlei Infos, du bist weder bei LM angestellt, noch entwickelst du rund ums Themengebiet LPI. Wenn eine Firma sich mit Stealth beschäftigt muss sie selbstverständlich auch an der Senorik arbeiten, dass die immer deutlich später entdeckt werden kann als das eben bei herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Soviel trau ich diesen Ingenieuren noch zu, dass sie den Part auch gut auf die Reihe bekommen.

Beim Verstecken des Flugzeugs kann man deine Logik ja wieder anwenden und sagen, man kann nichts vollständig verstecken. Ja stimmt, aber die Grauzone zwischen den beiden Extremen ist riesengross und wo du dich befindest, entscheidet über Leben und Tod.

Hier seh ich ganz klar die im Nachteil, die bei den neuen Technologien in den Kinderschuhen stecken. Dass das EADS und nicht LM ist, braucht man ja niemandem erklären und kann auch niemand ernsthaft bestreiten.
fazer600 schrieb:Nur weil die F-22 und F-35 keine Canards haben, heißt das noch lange nicht, dass da irgendwas abgeflacht ist ! Es gibt oft verschiedene Wege zum Ziel !
PAK-FA hat auch kein Canards.

Zitat:Du weißt nicht, was die J-10 ist ??? No Comment..........
Von mir auch, ist ja kaum was bekannt. Big Grin

Zitat:Bei einem Auto oder einer Mikrowelle vielleicht !
Ein Auto doch nicht, das ist das Produkt welches vermutlich am unvernüftigsten gekauft wird.

Zitat:Wir reden hier aber über Rüstungsprodukte, über hochgezüchtete Kampfflugzeuge. Deren Abnehmer der Staat, bzw. Staaten sind und nicht Jutta Mustermann !
Ja, es sind alles Steuergelder, da kann man doch nicht wegen ein paar Ledersitzen, Xeonscheinwerfer, sonstigem Blabla 4x mehr für praktisch denselben Nutzen bezahlen.

Zitat:Hier ist das P/L-Verhältnis NICHT das wichtigste Kriterium, sondern ob es das kann, was der Kunde wollte !
Gibts immer wieder, dass falsche Designkriterien definiert werden, Flugzeuge wichtige Schlüssel-Technologien nicht mehr implementieren können und dann halt viel schneller vom Markt verschwinden. Hier haben wir einen Fall der schneller eintreten könnte, als dir lieb ist.
Zitat:Abenteuerlich, du weisst doch mit dem Legacy-Flugzeug nicht mal in welche Richtung du fliegen/beschleunigen musst. Und welche Flugeigenschaften sollen das bitte sein?
wieso soll Legacy-Flugzeug das nicht wissen?
Flugeigenschaften, das übliche Höhe, Geschwindigkeit, Beschleunigung, Manövrierfähigkeit
Zitat:Fazer:
Wir reden hier aber über Rüstungsprodukte, über hochgezüchtete Kampfflugzeuge. Deren Abnehmer der Staat, bzw. Staaten sind und nicht Jutta Mustermann !
Phantom:
Ja, es sind alles Steuergelder, da kann man doch nicht wegen ein paar Ledersitzen, Xeonscheinwerfer, sonstigem Blabla 4x mehr für praktisch denselben Nutzen bezahlen.

Fazer:
Hier ist das P/L-Verhältnis NICHT das wichtigste Kriterium, sondern ob es das kann, was der Kunde wollte !
Phantom:
Gibts immer wieder, dass falsche Designkriterien definiert werden, Flugzeuge wichtige Schlüssel-Technologien nicht mehr implementieren können und dann halt viel schneller vom Markt verschwinden. Hier haben wir einen Fall der schneller eintreten könnte, als dir lieb ist.

Es wäre wirklich toll, wenn das P/L-Verhältnis bei Rüstungsgütern wirklich den Auschlag gäbe, aber dem ist leider nicht so !
Tatsächlich läuft das meist so ab:
Goldland sagt, wir wollen einen neuen Jäger, der muss Mach2 erreichen und 8 Raketen tragen können.
Die Flugzeugfirma xyz, wir bauen das in 10 Jahren für 50Mio. ! Nach 6 Jahren sagen sie, es kostet 60Mio. Der Staat zahlt ! Nach 8 Jahren sagt xyz, es dauert 1 Jahr länger und es kann nur Mach1.9. Nach 10 Jahren sagen sie, es kostet jetzt 70Mio und kann vielleicht nur 6 Raketen tragen und es dauert noch 1 Jahr. Der Staat zahlt, obwohl das Flugzeug von abc im befreundeten Blauland eine Alternative wäre: Die kann zwar nur Mach1.8, trägt aber 8 Raketen und ist 5Mio günstiger. Nach 12 Jahren ist das Flugzeug fertig: Mach1.9 statt Mach2 für 75 Mio und mit Nachrüstung in 2 Jahren kann sie auch 8 Raketen tragen !
Einige Jahre später sucht Grünland ein neues Kampfflugzeug und xyz und abc bewerben sich mit ihren Jägern: xyz-Jäger aus Goldland erreicht Mach1.9, trägt 8 Raketen und kostet 75Mio ! abc-Jäger aus Blauland trägt auch 8 Raketen, erreicht aber nur Mach1.8, kostet dafür aber auch nur 65Mio ! Grünland entscheidet sich für den teureren xyz-Jäger und begründet wird das mit der höheren Geschwindigkeit. Es ist natürlich nur ein Zufall, dass im Jahr zuvor Goldland 2 Fregatten in Grünland bestellt hat.........

Bei Rüstungsgeschäften entscheidet eben NICHT das beste P/L-Verhältnis, sondern Arbeitsplätze, Kompensationsgeschäfte, politische Abhängigkeiten usw. usw. !
Doch, auch bei Rüstungsgeschäften zählt das P/L-Verhältnis. Es gibt zwei Punkte die man trennen muss.
a) Das Geschäft im Herstellerland welches meistens ohne Konkurrenz abläuft.
b) Der Export wo die Produkte gegeneinander auf dem Markt antreten müssen.

a) Auf dem Heimmarkt hat man keinen oder nur einen eingeschränkten Wettbewerb. EADS z.B. ist ein Monopolist und hat im Heimmarkt keinerlei Anreiz es besser und günstiger als andere zu fertigen. LM und Boeing sind die beiden grossen konkurrierenden Unternehmen in den USA, die wenigstens einen eigenschränkten Wettbewerb zulassen. Der Zwang bessere Produkte herzustellen, ist eher da als bei einem Monopolisten.

b) Auf dem Exportmarkt gibts die Zwänge nicht, dass man mit Steuergelder die heimischen Industrien durchfüttern muss. Deshalb gibts auch viel Auswahl und was noch viel wichtiger ist, mehr Wettbewerb und Preisdruck. Das hat zur Folge, dass sich hier primär Produkte durchsetzen die ein sehr gutes P/L-Verhältnis haben. Die Güte eines Produktes zeigt sich in der Regel auf dem Exportmarkt und nicht zuhause wo die Regeln des Marktes ausser Kraft gesetzt sind.

Kompensationsgeschäfte können sicher im einen oder anderen Fall entscheiden, aber auf das Gros der Exporte hat das keinen Einfluss. Techtransfer ist wichtiger, das spielt in der Regel dort eine Rolle, wo es auch eine aufstrebende heimische Flugzeugindustrie gibt. Brasilien und Indien sind solche Staaten, die ihre Industrie pushen möchten. Hier kann die Menge an Sourcecode, Konstruktionspläne ... sicher den Ausschlag über ein Geschäft geben. Da ist dann halt die Frage wieviel der Hersteller bereit ist, von seinem Knowhow einfach so preiszugeben. Der Technologietrendsetter wird dort mit seinem Leistungsvorsprung kaum gewinnen, weil er nicht bereit ist, seinen Vorsprung, preiszugeben. Bei Kleinstaaten ohne eigene Flugzeugindustrie ist das P/L-Verhältnis in der Regel das wichtigste Kriterium.

@Kosmos
Wenn du den Gegner deutlich später siehst, wüsste ich nicht wie du einen Vorteil aus einer besseren Beschleunigung ziehen könntest. Du musst doch erst mal was sehen, damit du einen ev. vorhandenen phsyikalischen Vorteil nutzen kannst. Ansonsten fliegst du wie ein aufgescheuchtes Huhn planlos durch die Luft.
Phantom, ich gebe dir Recht, wenn du sagst, dass EADS im Heimmarkt mehr oder weniger ein Monopolist ist ! Was aber nicht die Schuld des Unternehmens ist (das sich in dieser Rolle natürlich wohlfühlt), sondern die Schuld der Politiker, die es ungern sehen, wenn sich heimische Produkte der Weltmarktkonkurrenz stellen müssen. Denn das in einem Wettbewerb ein heimisches Produkt gegen einen Konkurrenten antreten müsste wäre ja durchaus machbar, z.B. Rafale gegen EF2000 und Gripen..........

Und auch wenn es in den USA mit LM, Boeing und Northrop-Grumman 3 Mitbwerber gibt, gibt es - wie du richtig schreibst - nur einen eingeschränkten Wettbewerb. Denn dieser Wettbewerb ist letztendlich auch auf US-Firmen beschränkt ! Nur wenn US-Konzerne wirklich gar kein konkurrenzfähiges Produkt anbieten (wie im Falle der Infanteriebewaffnung), ist man bereit, im Ausland zu kaufen. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass man sich gerade Sorgen macht, weil Northrop-Grumman seine Marinewerften möglicherweise an BAe Systems verkaufen will - von wegen Nationale Sicherheit - immerhin ist das eine Firma aus einem engen Verbündeten, die auch schon Rüstungsgüter an die US-Streitkräfte liefern.........

Wenn ich von Kompensationsgeschäften schreibe, meine ich natürlich auch den Technologietransfer, es gehört vieles zu so einem Rüstungsgeschäft ! Und gerade im Falle der F-35 könnte sich der Techtransfer als Hindernis erweisen.........

Und auch für Kleinstaaten gilt nicht nur das P/L-Verhältnis, politische Abhängigkeiten oder Rücksichtnahmen sind ebenso wichtig, siehe Finnland während des Kalten Krieges. Ausserdem sind bestimmte Rüstungsgüter für manche Staaten gar nicht erhältlich, Deutschland hätte sicher nie Leopard 2 an Saudi-Arabien geliefert aus Rücksicht auf Israel ! Ebenso haben es europäische Rüstungsgüter exterm schwer in Japan und Südkorea: Einerseits wegen der engen Verbundenheit deser Länder mit den USA, aber auch weil die Aussenhandelsbilanz dieser Länder mit den USA etwas ausgeglichen werden soll !
Solche Beispiele politischer und wirtschaftlicher Rücksichtnahmen und Abhängigkeiten ließe sich endlos fortsetzen.

Es gibt eben diesen freien Markt aus diesen Gründen nicht wirklich, es sieht eher so aus:

MediaMarkt will mir keine neue Mikrowelle verkaufen, weil ich die ganze Zeit mit der Verkäuferin von Real turtele. Bei ProMarkt kaufe ich nur, wenn meine Firma deren Toiletten sanieren darf und Saturn verkäuft mir die MW nur ohne Bedienungsanleitung. Schließlich kaufe ich bei Expert, nicht die MW die ich haben wollte, aber ich bekomme sie mit BDA und habe Aussicht auf einen Sanierungsauftrag..............
phantom schrieb:Mmmh, dein Wissen ist aber auch nur angelesen. Wie willst du das wissen, hier scheint es sich ja primär um ein Umsetzungsproblem und von Rechengeschwindigkeit abhängig zu sein. Da frag ich mich dann immer wie einer der sich jetzt im Fall wie du, über den anderen stellen möchte, die Güte einer Entwicklung einschätzen kann.

Ich weise auf die physikalisch bedingten Limitationen hin! Nicht mehr nicht weniger. Fakt ist ein Radar muss senden um was zu empfangen. Es strahlt also Emissionen ab die man logischerweise auch Empfangen und dementsprechend orten kann. Ein Radar muss darüber hinaus stark genug senden, um auch ein hinreichend starkes Echo zu empfangen, was dann entsprechend ausgewertet werden kann. Dieses Signal wird also zwangsläufig stärker sein zu dem Zeitpunkt wo es auf das Ziel trifft, als zu dem Zeitpunkt wo der Sender es wieder empfängt. Wenn also das Signal selbst nach seiner Rückkehr noch auswertbar ist und die doppelte Distanz zurückgelegt hat, so wird das Ziel ein noch wesentlich stärkeres Signal messen können. Das ist einfachste Physik für die man weder Ingenieur bei Lockheed Martin sein muss (was nicht mal korrekt ist denn das Radar wird von Northrop-Grumman entwickelt), noch ist es ein übermäßiges Hexenwerk.

Worum geht es eigentlich bei LPI und wie funktioniert es?
Ziel ist es die eigene Radarstrahlung bestmöglich zu tarnen. Tun kann man das auf vielfache Weise. Man passt die Sendeleistung an die Umstände an, man sendet nur dann wenn es nötig ist und nur in die Bereiche die von Relevanz sind (wo ich nicht hinstrahle kann auch nichts geortet werden), ich versuche das Signal immer anders aussehen zu lassen, so dass sich kein regelmäßiges Muster erkennen lässt etc.
Seit jeher war es so, dass die Radartechnologie einen Weg vorgegeben hat und sich die EW-Sparte erstmal daran anpassen musste! Also mag eine neue Technologie durchaus funktionieren. Ältere RWRs würden die LPI-Signale des Radars einfach verwerfen, aber wer sagt das neuere dies tun? Radars arbeiten dummerweise immer noch in bestimmten Frequenzbereichen um gewisse Auflösungen erzielen zu können, wenn ich nun also ein geortetes Signal mir einfach speichere und weitere Signale aus dieser Richtung speichere und miteinander abgleiche (z.B. Berücksichtung Zeit, Eigenflugbewegungen, Peilungsrichtung, Frequenzspektrum etc.) kann es durchaus möglich sein, dass man die LPI-Signale doch ortet, statt sie einfach zu verwerfen.
Möglich ist es auf jeden Fall in der Theorie und bisher hat man immer eine Antwort zur Frage "wie begegne ich dem" gefunden. Manchmal dauerts länger, manchmal weniger lange. Fakt ist sich darauf auszuruhen, dass LPI durchaus gegen aktuelle oder ältere RWR-Systeme funktioniert/funktionieren kann wie in der Broschüre beschrieben ist ein wenig kurzsichtig und naiv. Man fragt sich auch warum das AN/ALR-94 eigentlich als der wichtigste Sensor der F-22 gesehen wird und nicht das AN/APG-77...
fazer600 schrieb:Ebenso haben es europäische Rüstungsgüter exterm schwer in Japan und Südkorea: Einerseits wegen der engen Verbundenheit deser Länder mit den USA, aber auch weil die Aussenhandelsbilanz dieser Länder mit den USA etwas ausgeglichen werden soll !
Solche Beispiele politischer und wirtschaftlicher Rücksichtnahmen und Abhängigkeiten ließe sich endlos fortsetzen.
Unter dem Strich alles oberfaule Ausreden, weil sich das im Mittel ausgleicht. In Tat und Wahrheit hätte EADS beste Bedingung Kampfflugzeuge an all die vielen Kleinstaaten der EU/ generell ganz Europa zu liefern. Aber das ist nicht der Fall, weil das Produkt relativ zur Leistung einfach nicht konkurrenzfähig ist.

Zitat:MediaMarkt will mir keine neue Mikrowelle verkaufen, weil ich die ganze Zeit mit der Verkäuferin von Real turtele.
Ein anderer turtelt mit der Realverkäuferin, den Quatsch kannst du aus der Gleichung streichen, das hebt sich auf.

@Scorpion
In dem Spiel ist es gleich wie bei einer Verschlüsselung. Es ist immer der im Vorteil der verschlüsselt. Und wenn er die Schlüssel möglichst schnell wechselt, kannst du doch nicht erkennen nach welchem Muster der Gegner verschlüsselt, weil du selbst zuviel Zeit zur Analyse verlierst.

Unabhängig davon, auch wenn das nicht funktionieren würde, könnte man mit zwei F-35 die sich in der Zielbelechtung abwechseln, jeden Legacy-Flieger vom Himmel putzen. Wenns für die beleuchtende Einheit zu gefährlich wird, kann sie sich stumm schalten und die andere Einheit übernimmt die Beleuchtung. So könnte man sich ganz einfach gegenerischen Lenkwaffen entziehen, Voraussetzung ist natürlich dass man sich selber wieder verstecken kann, was bei Stealthflugzeugen ja der Fall ist. Die taktischen Möglichkeiten sind einfach so viel besser als wenn man sich dauernd 100km vorher anmeldet. Das kann man drehen und wenden wie man will, die Vorteile sind aus meiner Sicht so gross, dass alle anderen Faktoren weit in den Hintergund rücken.
Sorry, Phantom !

Deine Naivität in allen Ehren, aber eines ist der weltweite Rüstungsmarkt ganz sicher nicht:

Ein freier Markt, in dem ausschließlich das beste P/L-Verhältnis gewinnt und die Soldaten immer das bekommen, was für sie am besten ist !

Schön wärs ja !
fazer600 schrieb:Ein freier Markt, in dem ausschließlich das beste P/L-Verhältnis gewinnt und die Soldaten immer das bekommen, was für sie am besten ist !

Schön wärs ja !
Stimmt, jetzt müsst ihr halt mit dem EF leben.
phantom schrieb:...
Stimmt, jetzt müsst ihr halt mit dem EF leben.
das heißt, Ihr kriegt ihn nicht? Arm drann ...
phantom schrieb:@Scorpion
In dem Spiel ist es gleich wie bei einer Verschlüsselung. Es ist immer der im Vorteil der verschlüsselt. Und wenn er die Schlüssel möglichst schnell wechselt, kannst du doch nicht erkennen nach welchem Muster der Gegner verschlüsselt, weil du selbst zuviel Zeit zur Analyse verlierst.

Unabhängig davon, auch wenn das nicht funktionieren würde, könnte man mit zwei F-35 die sich in der Zielbelechtung abwechseln, jeden Legacy-Flieger vom Himmel putzen. Wenns für die beleuchtende Einheit zu gefährlich wird, kann sie sich stumm schalten und die andere Einheit übernimmt die Beleuchtung. So könnte man sich ganz einfach gegenerischen Lenkwaffen entziehen, Voraussetzung ist natürlich dass man sich selber wieder verstecken kann, was bei Stealthflugzeugen ja der Fall ist. Die taktischen Möglichkeiten sind einfach so viel besser als wenn man sich dauernd 100km vorher anmeldet. Das kann man drehen und wenden wie man will, die Vorteile sind aus meiner Sicht so gross, dass alle anderen Faktoren weit in den Hintergund rücken.

Da stimme ich Dir durchaus zu. Wie gesagt mir ging es hier nicht direkt um F-22 oder F-35 vs. Irgendwas, sondern einfach nur um die Technologie LPI und darum auch auf Limitationen hinzuweisen, denn diese werden in den Hochglanzbroschüren nicht genannt. Das Ganze zielte auf die sinngemäße Aussage Nightwatch's hin, dass ein LPI-Radar "unsichtbar" ist.
Ganz ehrlich, ich wollte dich nicht kritisieren, weil ich generell deine Beiträge sehr schätze, kannst auch auf andere Argumente eingehen. Und du hast auch sicher mehr Ahnung im Detail als ich. Ich versuch es eher generell (Technikrichtung) zu beurteilen, denn Papier (Detail) nimmt nun mal alles an. Es kann jeder behaupten ich bin so und so gut, abklären können wir es in der Regel nicht.