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Normale Version: Lockheed Martin F-35 - Lightning II
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Zitat:Hm, ich lese ja ganz gerne eure Diskussionen, aber langsam wird es ermüdend.
Grundsätzlich ist es ermüdend das zu lesen was man nicht hören möchte. Da könnte ich jetzt mindestens 60% von den Posts erwähnen, die von Deutschen gepostet werden, die nur ein Interesse haben, das US-Produkt zu diskreditieren. Es geht diesen Leuten doch nicht um die Abwertung z.B. von Stealth. Wenn Deutsch Stealth könnte, würden die Deutschen Stealth vertreten. Wenn US Stealth kann und Deutsch nicht, dann muss Stealth / entsprechendes Produkt schlecht geredet und jeder Artikel der irgendwie was Negatives enthält zitiert werden. Respektive Kritiker als DIE massgebenden Experten bezeichnet werden.

Zitat:Phantom hast du außer von Software generell, irgendeine praktische Berufserfahrung im Flugzeugbau? Ich möchte in keiner weise dein Wissen infrage stellen und finde auch du hast Recht, aber irgendwie, kommt es mir vor, als ob du gerne mal alles und jedem als "Dummkopf" darstellst. ;-)
Ich hab grosse Erfahrung in der Softwareentwicklung und les schon über 25 Jahre intensiv über die Militäraviatik. Ich würde mir auch kein Urteil anmassen, wenn sich nicht die gesamte Militärtechnik in meine Berufsausbildung hinein entwickelt hätte. Es gibt mittlerweile keinen Bereich der nicht durch die Digitalisierung massgebend beeinflusst wird. Sei es in der Flugsteuerung, Zielsuche, Zielerfassung, Waffenleitrechner, Lenkwaffen... es gibt kaum einen Bereich mit dem man nicht die Präzision und die Leistung von Plattform und Waffe nicht durch Programmierung stark verbessern konnte, ja eigentlich die gesamte Art zu kämpfen komplett verändert hat. Die Physik über Jahrzehnte die Gleiche geblieben, was sich verändert hat, ist die Intelligenz die Plattform und Waffen übertragen werden konnten. Ja, ich mass mir an sagen zu können, dass ich mehr davon verstehe ...

Zitat:Ich denke einfach mal das jemand der die neusten Testmaschinen der Air Force fliegt, sich auch etwas mehr damit auskennen wird, als du, ich , oder die Putzfrau bei Airbus. Zumindest von Hintergrundinfos her, die wir nicht im Netz kriegen.
Was den Avionikanteil betrifft, hat er keinen blassen Schimmer, ich sprech ihm jegliche Kompetenz ab. Ich seh nicht ein wieso man eine solche inkompetente Aussage stützen sollte. Seine Aussagen widersprechen fundamental den Kostenanteilen in der Entwicklung. Ich hab es bereits aufgeführt (Avionikanteil an den Entwicklungskosten).

Zitat:Ich denke schon dass, in diesem Fall, der Testpilot mehr über die F35 und ihre unterschiedlichen Muster bzw Aufgabenbereich wissen wird, als der 0815 Techniker. Der Techniker weiß auch nur aus seiner Wartungsanleitung, wann und was gewartet werden muss. Dafür gibt es ja heute die Diagnosegeräte.
Was bitte weiss ein Pilot von der Entwicklung => gar nichts. Er bedient das Teil, er weiss doch nicht was Inneren alles baugleich ist. Er steht vor die Kiste und sieht was alles unterschiedlich aussieht, das ist alles. Aber was im Inneren als gleich ist, davon hat er keinen Schimmer. Klar kann man das Triebwerk ist in der F-35B anders ... vielleicht nur 40% baugleich. Aber was ist die Alternative in diesem Bereich, ein komplett neues Flugzeug und Triebwerk oder alle kleinen Träger verschrotten.

Zitat:Man darf sich natürlich nicht tot rüsten wie die Sowjetunion, da gebe ich dir vollkommen recht. Aber es ist schon Sinnvoll für unterschiedliche Feinde unterschiedliche Systeme zu haben. Ich würde meine F35 nicht hergeben um irgendwelche "Ak-Schwinger" zu bombardieren. Genaus so wenig würde ich aber auch in einer F16 über Sam verseuchtes Gebiet fliegen.
Und was ist die Alternative? Einen Legacy-Je neu kostruieren und ebenfalls 120 Millionen $ und mehr pro Stück auszugeben (siehe Technik-Aufguss Eurofighter). Irgendwie habt ihr noch nicht realisiert, dass die Entwicklung heute generell teurer ist, mit Stealth hat das null und nichts zu tun.

Zitat:Für mich als Laie währe das Jagen wohl ein Vergleich. Für jedes Wild hast du das passende Kaliber. Trotzdem nimmst du für die Entenjagd ja nicht das Gewehr für den Elch. Dabei würde die Ente im Endeffekt ja genau so tot sein.
Nein, so kann man es nicht angehen. Man könnte es mit Tiger- und Entenjagd sinnvoll vergleichen. Es gibt 1000 Tiger und 1000 Enten. Für die Tigerjagd brauchst du so oder 20 Topwaffen, jetzt kannst du dich noch fragen, ob du für die Enten noch 20 Kleinwaffen zusätzlich brauchst, obwohl du die auch mit den Topwaffen jagen könntest. Einen Textron, Gripen oder A-10 neben der F-35 noch zusätzlich zu betreiben, macht keinen Sinn. Die Anzahl Kampfflugzeuge (F-35) wird bestimmt durch den theoretisch grösstmöglichen konventionellen Gegner am Boden wie in der Luft (+ Reserve wegen Verteilung). Diese Zahl braucht man so oder so.

Für komplett andere Aufgaben (asymmetrische Konflikte), braucht man andere Plattformen (Reaper-Drohne), da ist die Überwachung (Daten, Infos sammeln) viel wichtiger als der Waffeneinsatz, deshalb ist die Plattform auch komplett anders konstruiert.

Zitat:Ich mein auch mal gelesen zu haben die Software sei modulweise aufgebaut. Eine F35 B hat z.b. wegen der Senkrechtfunktion "mehr" Code als die F35 A. Als Laie würde es für mich Sinn machen, wie es in der Praxis aussieht, keine Ahnung. Was sagt der Fachmann dazu?
Klar gibt es noch mal deutlich mehr Code bezogen aber nur auf die Flugsteuerung, aber sicher viel weniger Code als wenn man einen komplett neuen Senkrechtstarter konstruiert. Du kannst doch alles von der Avionik übernehmen und die Flugsteuerung um die Hubtriebwerkkomponente und Schwebflug-Features ergänzen. Sobald das Hubtriebwerk abgeschaltet ist und normal geflogen wird, kann man doch weitestgehend auf die Flugsteuerung der Version A zurückgreifen und die Rahmenparameter leicht verändern, damit sie der veränderten Schwerpunktlage und Gewichten der B-Version Rechnung tragen. Aber moderne FCS berechnen das Optimum eigentlich nicht aus festen Parametern, das wird laufend dynamisch berechnet, einfach so dass man die Limits der Konstruktion nicht überschreitet.

Das Verrückte ist doch, dass er nicht weiss mit was er vergleicht. Müsste er heute den Harrier neu auflegen und zusätzlich neue Mehrzweckkampfflugzeug für den Hi-Lo Mix sowohl für die NAVY als auch für die Air Force konstruieren, würden die Kosten explodieren. Das kann man nicht mal mehr real andenken, das ist von den Kosten her derart abwegig. Man kann immer dumm daher faseln, dass einem der Generalist nicht gefällt, aber dann soll er es gefälligst aus seiner Tasche bezahlen.

Und einfach abschliessend: Die Berufsgruppe der Piloten ist in Zukunft hochgradig gefährdet. In der NAVY gibt es Kreise die diese Berufsgruppe am liebsten aus dem Arsenal kicken würden. Die Argumentationskette dreht sich in ihren Interviews immer darum, ihren Status als möglichst unverzichtbar darzustellen. Nicht zuletzt deshalb klammern sie sich an diese Nischenmaschinen, wo noch möglichst viel Handarbeit wie bei der A-10 gefragt ist. Die ganze Dogfight-Überbewertung und Training gehört in die gleiche Kategorie ... es ist schlicht Besitzstandwahrung, das Unausweichliche noch möglichst lang abzuwenden.
Weitere Verzögerungen des Programms aufgrund der Software:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defensenews.com/story/defense/air-space/2016/03/23/f-35-full-combat-capability-four-months-late/82187648/">http://www.defensenews.com/story/defens ... /82187648/</a><!-- m -->

Zitat:The F-35 will not get its full combat capability package until late fall of 2017, a delay of about four months from the original plan, according to a top general.

Testing of two earlier versions of the F-35 software, Blocks 2B and 3i, took longer than expected, Joint Program Office (JPO) Chief Lt. Gen. Christopher Bogdan wrote in his March 23 written testimony before the House Armed Services subcommittee on tactical air and land forces. The Marine Corps declared initial operational capability (IOC) with Block 2B last summer; meanwhile, the Air Force needs Block 3i to declare its jets operational this year.

Testing of Block 3F, which will give the jets full warfighting capability, started later than planned because the program office had to spend more time fixing Blocks 2B and 3i, Bogdan wrote. As a result, Block 3F will likely be completed about four months late, and will be delivered in late fall of 2017, Bogdan told lawmakers.

However, Bogdan noted that this delay is an improvement over the JPO’s projection a year ago, and is not expected to impact the Navy’s ability to declare its F-35C jets operational in 2018. The four-month delay will also have no impact on coalition partners’ capabilities, he wrote.

The schedule risk is primarily due to software “stability” issues, seen in both Blocks 3i and 3F. In essence, a timing misalignment of the software of the plane’s sensors and the software of its main computers are causing a “choking” effect, where the jet’s systems shut down and have to be rebooted.

Anscheinend ist es unfassbar schwierig so eine Software zum stabil und funktionsfähig zum Laufen zu bringen. Das führt für mich zu der Frage, ob hier vielleicht weniger nicht mehr wäre - man also bewusst zumindest in bestimmten Teilen bei zukünftigen bzw. anderen Kampfflugzeugen auf zuviel Software verzichten sollte. Die Frage ist, ob das überhaupt geht und wo man überhaupt statt komplexer Software auf einfachere Lösungen ausweichen könnte.

Bei normalen einfachen Rechnern scheint es mir auch oft so, dass die Software im Endeffekt schlampig programmiert ist und man hier bei einer qualitativ hochwertigen Programmierung immens viel an Leistung bei der Hardware einsparen könnte bzw die Software wie der Rechner an sich viel leistungsfähiger wären. Statt also möglichst hochwertige Programme zu erstellen (so mein Eindruck) ersetzt man da oft Klasse durch Masse und erzeugt einen immensen Programmumfang einfach weil dies schneller und billiger geht und dann bläht man das Programm auf nur damit es so ungefähr funktioniert und erzeugt so überflüssige Komplexität.

Meiner Meinung nach sind zu komplexe Systeme im Krieg risikoreicher als einfachere Systeme. Wenn dies auch für Software gelten sollte stellt sich mir die Frage, wie man diese vereinfachen könnte ?
Lockheed F-35 service life extended to 2070

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.flightglobal.com/news/articles/lockheed-f-35-service-life-extended-to-2070-423536/">https://www.flightglobal.com/news/artic ... 70-423536/</a><!-- m -->

Da dürften hier die meisten schon im Pflegeheim, oder im Sarg liegen :lol:

$1.5 trillion.....und kein Geld für die eigene Bevölkerung um eine gesetzliche KV auf die Beine zu stellen. Da sieht man bei den Amerikanern wo die Prioritäten liegen :mrgreen:

F-35 goes on global publicity tour in battle for hearts and minds (Der Satz könnte aus dem PR-Studio von Fr. Merkel stammen :lol: )

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.flightglobal.com/news/articles/f-35-goes-on-global-publicity-tour-in-battle-for-he-423527/">https://www.flightglobal.com/news/artic ... he-423527/</a><!-- m -->
Es wurde gelöscht, ist euer Recht. Aber der Witz den WideWasta hier einträgt, bleibt stehen. Wie wollt ihr da eine anständige Diskussion führen, frag ich euch? Mit dem was ihr da durchwinkt, werdet ihr kein halbwegs vernünftiges Niveau ernten.

Versteht ihr eigentlich nicht, dass ihr bei der F-35 ja praktisch monatlich über den gesamten Entwicklungsstand informiert werdet. Ihr beweist einmal mehr, dass es in der Demokratie viele unmündige Bürger gibt, die mit dem Mehr an Information einfach nicht umgehen können. Die topedieren mit ihrem Dünnpfiff schlussendlich die neu gewonnene Transparenz. Die Konsequenz von dieser Art wie es jetzt bei der F-35 bezüglich Medien abläuft, könnte durchaus Folgen für die Zukunft haben. Dass man einfach wieder den Deckel drüber stülpt und nicht mehr informiert. Es gibt einfach zu viele Dummköpfe die die Entwicklungs-Information nicht einordnen können und dann jedes mal eine Sau durchs Dorf hetzen.

Die Leute wollen offensichtlich beschi.ssen werden, lieber nach 15 Jahre Truppeneinführung erfahren, dass das Flugzeug nicht mal eine präzise Bombe werfen kann oder kein Nachtflug wegen spiegelnder Instrumente möglich ist. Da frag ich mich was in euren Köpfen abgeht.
phantom:

Was mich viel mehr interessieren würde ist, warum die Programmierung anscheinend so immens schwer ist ?! In meiner Unkenntnis zu dieser Materie denke ich immer, mit genügend Geld und Willen und Druck müsste man den Code doch ausreichend schnell fertig kriegen ?!

Zitat:Ihr beweist einmal mehr, dass es in der Demokratie viele unmündige Bürger gibt, die mit dem Mehr an Information einfach nicht umgehen können. Die topedieren mit ihrem Dünnpfiff schlussendlich die neu gewonnene Transparenz.

Da hast du zweifelsohne völlig recht, ziehst aber eben die falschen Schlußfolgerungen daraus. Gerade weil der Mensch an sich so unmündig und unfrei ist - muss man auf eine bestimmte Weise agieren wenn man erfolgreich sein will damit die Sache eben nicht torpediert wird. Das bedeutet in der heutigen Zeit vor allem, dass die Manipulation von Informationen von immenser absoluter Wichtigkeit ist. Je wahrer und offener, desto nachteiliger ist dies meiner Ansicht nach.
Quintus Fabius schrieb:Was mich viel mehr interessieren würde ist, warum die Programmierung anscheinend so immens schwer ist ?!
Weil es Neuland ist und in einigen Dingen wie der Objekterkennung, eine wirklich schwierige Aufgabe für den Computer darstellt. Da wurden aber gewaltige Fortschritte erzielt und darum ist es möglich vollautomatisch Ziele wie Fahrzeuge und militärische Geräte am Boden zu erkennen. Jetzt könntest du sagen, es ist gelöst ... etwa so wie auf dem Niveau der Sprachsteuerung des EF, komplett unbrauchbar nach dem Evaluationsbericht der Schweiz. Es ist immer die Frage nach der Güte der Programmierung, du kannst schnell mal sagen du hast ein selbständig fahrendes Auto, aber nur das Google-Fahrzeug ist nah an der Serienreife, alle anderen sind davon weit entfernt. Das sind so komplexe Dinge in die du unglaublich viel Feinschliff investieren musst, damit du einen gewaltigen Schritt nach vorne tun kannst. Sagen dass du ein solches System drin hast, das kann jeder, die Güte ist das Problem und das bekommst du hier monatlich in diesen Berichten mit, wie an allem pausenlos geschliffen wird.

Leute die dem Programm negativ gegenüberstehen, betonen natürlich alles was nicht läuft und das ist gewiss eine Menge. Aber es wird auch Gewaltiges geleistet, wenn du virtuell durch die Maschine durchsehen und bei kompletter Dunkelheit automatisch Ziele bekämpfen kannst. Die sphärische Sicht in den Helm gerechnet werden wird und du alles rund um dich sehen kannst, ohne dass du das Flugzeug wenden musst. Ja es gibt Snychronitätsprobleme, Lags wo die virtuelle Welt sich eben nicht völlig synchron ins Sichtfeld gerechnet wird. Jetzt kannst wie einige Piloten sagen, ich will die Blasenhaube wieder zurück. Aber das kanns doch nicht sein, man wird die Probleme lösen und der F-35 Pilot dann im Nahkampf egal in welchem Vektor er zum Gegner fliegt, genauso erfolgreich wie früher aus der 6 Uhr-Position kämpfen kann.

Das Problem mit den zu vielen Wartungserrors ist ein Ähnliches, es braucht jede Menge Feinschliff, damit man dann die gewünschte Reduktion der Wartungsstunden erhält. Du könntest jetzt schon sagen, wir haben das System programmiert ist, aber das nützt doch nichts wenn es unter dem Strich nicht völlig ausgereift die deutliche Verbesserung erzeugt. Die ganzen Features sind nichts Wert wenn sie nicht in all diesen Tests immer wieder neuen Herausforderungen gestellt werden und dann all die kleinen Gebrechen nicht korrigiert werden. Es ist mühsam, aber am Ende wird man einen grossen Schritt machen.

Mitleser

Quintus Fabius schrieb:phantom:
Was mich viel mehr interessieren würde ist, warum die Programmierung anscheinend so immens schwer ist ?! In meiner Unkenntnis zu dieser Materie denke ich immer, mit genügend Geld und Willen und Druck müsste man den Code doch ausreichend schnell fertig kriegen ?!.

Der Aufwand bei Softwareentwicklung skaliert einfach nicht sonderlich gut. Das zeigen Betriebssysteme, mit denen milliardenschwere Konzerne Milliarden umsetzen und die dennoch jahrzehntelang dieselben Kinderkrankheiten zeigen können. Miteinander interagierende Programme parallel zu entwickeln ist nicht nur eine Frage der Manpower, da es für Menschen schnell unmöglich wird den Überblick zu behalten. Wenn man in weiten Teilen Neuland betritt kann es auch mal grundlegende Designfehler geben für die man niemanden verantwortlich machen kann.
Wenn gleichzeitig die Technik (hard- wie softwareseitig) weiter entwickelt wird hat man leicht eine Dauerbaustelle. An jedem Punkt an welchem man sagen möchte "jetzt konsolidieren wir nur noch" kommt einer um die Ecke und sagt "das geht aber noch viel besser", und hat normalerweise auch recht. Wer will die Verantwortung dafür übernehmen, eine suboptimale Lösung festzuschreiben ? Diejenigen, denen es nicht schnell genug gehen kann sind ja dieselben, die nachher der Meinung sind dass das Ergebnis hätte besser werden müssen. Man kann sich nur aussuchen welchen Kompromiß man eingeht.
Es ist auch nicht so dass das Ganze dadurch zwangsläufig am Ende störanfälliger wird, auch die Programmierung der Fehler- und Störungsbehandlung braucht Zeit.
Das bedeutet nicht unbedingt dass die Verzögerungen tolerabel sind. Nur, dass man es nicht leicht von außen beurteilen kann.
VIDEO: F-35 begins Raytheon JSOW qualification flights

<!-- m --><a class="postlink" href="https://www.flightglobal.com/news/articles/video-f-35-begins-raytheon-jsow-qualification-fligh-423782/">https://www.flightglobal.com/news/artic ... gh-423782/</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://nextbigfuture.com/2016/04/us-air-force-ramping-up-to-spend-15.html">http://nextbigfuture.com/2016/04/us-air ... nd-15.html</a><!-- m -->

man beachte die Grafik ab 2020.
Ob diese Entwicklung so gesund ist.
Entweder wird die F35 zum Erfolg weil man auf Teufel komm raus alles Geld das man hat nur in dieses Programm investiert...
oder es gibt ein ganz böses erwachen weil man sich nur auf dieses Programm verlassen hat, was ich bei einem Land wie den USA für sehr fatal ist... da genug Mittel da sind um sich nicht nur auf ein Programm verlassen zu müssen... bei kleineren Ländern sieht das natürlich anders aus.
Der Knackpunkt liegt doch bei den nötigen Investitionen. Zwischen 1994 und 2020 werden nach dieser Grafik gemittelt weniger als 15 Milliarden pro Jahr investiert. Ab 2020 soll das dann hochgehen auf deutlich über 20 Milliarden.
And pigs will fly.
Nightwatch schrieb:Der Knackpunkt liegt doch bei den nötigen Investitionen. Zwischen 1994 und 2020 werden nach dieser Grafik gemittelt weniger als 15 Milliarden pro Jahr investiert. Ab 2020 soll das dann hochgehen auf deutlich über 20 Milliarden.
And pigs will fly.

Amüsanterweise sollte die F-35 ja mal Kosten sparen. Doch eigentlich weiß ja jeder Depp, dass es "eierlegende Wollmilchsäue" nicht gibt. Ebenso wenig wie 30% Zinsen ohne Risiko.
Genau genommen gibt es eierlegende Wollmilchsäue. Sie kosten halt einfach und sind dafür in bestimmten Spezialbereichen nicht so gut wie der jeweilige Spezialist. Und ganz langfristig könnte die F-35 theoretisch durchaus noch Kosten sparen. Das Programm steht halt einfach an einem Scheidepunkt und balanciert seit Jahren auf Messers Schneide herum und gerade dieser Umstand macht das ganze so spannend. Weil die F-35 ebenso immer noch ein Erfolg wie eine Katastophe werden kann. Das wahre und einzig relevante Problem der F-35 sind nicht die (prognostizierten) Kosten, sondern die Zeitverzögerung und die immer weiter sinkende Gesamtstückzahl. Hier und heute sollten bereits um die 1500 F-35 Flugzeuge einsatzbereit sein. Und real einsatzbereit ist kein einziges.

Das ist in Wahrheit das primäre Problem vor allem anderen. Was interessieren dem gegenüber die Kosten ?! Vielleicht hat man sogar über Jahre hinweg einfach zu wenig Geld und zu wenig Druck und die Sache investiert. Hier und heute müsste man eigentlich allen Verantwortlichen bei LM die Pistole auf die Brust setzen und sie schlicht und einfach dazu zwingen dieses System sofort funktionsfähig fertig zu stellen. Es hängt einfach viel zu viel davon ab als dass man hier weiter mit diesem ganzen schwachsinnigen Rechtsstaat-Freie Wirtschaft Unfug weiter machen dürfte. Die Verantwortlichen sollten ohne Ausnahme persönlich mit extremster Härte bestraft werden wenn sie nicht endlich entscheidend voran kommen.

Es würde sogar Sinn machen wenn Deutschland hier in das F-35 Programm einsteigt und der Ersatz des Tornado würde hierfür auch eine Chance bieten. Ein solcher Einstieg Deutschlands (auch wenn er für die Gesamtstückzahl nicht so relevant wäre), wäre doch immerhin eine erhebliche Stabilisierung des Programms. Auf der Gegenseite müsste entsprechend der Druck auf LM ad extremum erhöht werden !!
Quintus Fabius schrieb:Genau genommen gibt es eierlegende Wollmilchsäue. Sie kosten halt einfach und sind dafür in bestimmten Spezialbereichen nicht so gut wie der jeweilige Spezialist. Und ganz langfristig könnte die F-35 theoretisch durchaus noch Kosten sparen. Das Programm steht halt einfach an einem Scheidepunkt und balanciert seit Jahren auf Messers Schneide herum und gerade dieser Umstand macht das ganze so spannend.

Nun, ich bin mir nicht so ganz sicher, ob dir die Ironie des ganzen auffällt. Das ganze mag lustig und spannend sein - in Friedenszeiten. Aber man stelle sich mal vor, man würde in Kriegszeiten solch ein Theater abliefern und es würden 1500 Flugzeuge fehlen - die längst da sein müssten.

Ob man immer alles mit Geld lösen kann ist auch so eine Frage. Ich erinnere mich (ist ein anderes Feld, aber irgendwo ähnlich) an die Firma eines Freundes, die in der indistriellen Fertigung drei Greif-/Montageroboter durch einen komplexen ersetzen wollten. Kein Geld der Welt konnte dieses Projekt "retten". Am Ende sprengte es alle Kosten und musste dennoch verschrottet werden. Jetzt machen den Job wieder drei Roboter.
kleines Update

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.flugrevue.de/militaerluftfahrt/kampfflugzeuge-helikopter/kritik-an-lockheed-martin-f-35/670204">http://www.flugrevue.de/militaerluftfah ... -35/670204</a><!-- m -->
Das größte Problem scheint immer noch die Software zu sein:

Zitat:Auf diesmal insgesamt 48 Seiten listet Gilmore eine ganze Reihe von Mängeln auf. So sind alle F-35-Versionen immer noch bei den Lastvielfachen eingeschränkt, so lange der Tank voll ist. Bei bestimmten Flugmanövern könnte es nämlich sonst zu einem fatalen Überdruck im System kommen. Ein weiterer Punkt ist die Überhitzung der Waffenschächte am Boden bei Außentemperaturen über 32 Grad Celsius und bei hohen Fluggeschwindigkeiten in niedrigen Flughöhen. Dann müssen die Klappen alle zehn Minuten kurz geöffnet werden, was sich mit Stealth-Eigenschaften natürlich nicht vereinbaren lässt.

Die Stabilität der Software ist weiterhin ein großes Thema. Problematisch ist unter anderem eine Asynchronität zwischen den Zentralrechnern und den Inputs der zahlreichen Sensoren. Das System wird dann „verstopft“, und es kommt zu Abstürzen. Die passieren auch bei den neuen Softwareversionen 3i und 3F etwa alle vier Stunden – doppelt so häufig wie bei aktuellen Einsatzmustern. Ein Sorgenkind bleibt die Wartungssoftware ALIS, die zahllose Daten des Flugzeugs verarbeitet und offenbar schon bei eigentlich unbedeutenden Diskrepanzen den Jet für nicht flugklar erklärt. Mit Software haben auch die Verzögerungen bei der Verification Simulation (VSim) zu tun. Sie wird für die komplexen Waffensimulationen benötigt, welche sich real kaum durchführen lassen.

marcoB:

Roboter für verschiedene Aufgaben sind etwas ganz anderes als ein Mehrzweck-Kampfflugzeug. Auch hier und heute gibt es Mehrzweckkampfflugzeuge, also Systeme welche verschiedene Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Der Umstand dass sich Mehrzweck-Kampfflugzeuge überall durchgesetzt haben gegenüber den Spezialisten zeigt klar auf, dass hier die Unterschiede zwischen den Aufgaben nicht so groß sind wie in dem von dir zitierten Beispiel der Fertigungsroboter. Selbst im Zweiten Weltkrieg schon gab es Jagdbomber welche zwei Themenfelder bearbeiteten.

Zu deinem Kriegszeiten-Argument: im modernen größeren Krieg sind heute keine technischen Revolutionen mehr möglich. Dafür ist die Technik zu komplex, dass ganze zu teuer und die zwingend notwendige Entwicklungszeit zu lang. Bevor man hier ein revolutionäres System beschaffen könnte, wäre der Krieg immer schon vorbei. Und die Mittel und die Arbeitskraft muss man zwingend für andere Bereiche einsetzen. Es ist heute technisch eben nicht mehr möglich, ein solch komplexes Waffensystem in Kriegszeiten ausreichend schnell in relevanter Stückzahl herzustellen.

Damit ist das eben kein Argument. Selbst viel weniger anspruchsvolle Legacy Flieger wie der Eurofighter haben eine immense Zeit gebraucht um auch nur teilweise Einsatzbereit zu werden.

Was man den Amis mit der F-35 also vorwerfen kann ist, dass ihre Pläne zu ehrgeizig waren was den Zeitrahmen angeht und dass ihre Hybris und Technikgläubigkeit sie nach Lösungen streben lassen, welche nicht in den angedachten Zeiträumen realisiert werden können. Das ist ein Erbe der Jahre 1995 bis 2000, in denen man glaubte einfach alles technisch in kurzer Zeit revolutionieren zu können.

Ein Musterbeispiel dass der gleichen Kultur entsprungen ist, wäre dass FCS Programm der US Army, welches ja dann eingestellt wurde. Mit dem Ergebnis dass die US Streitkräfte immer noch mit M1 Abrams und Bradley herumgurken, mit denen sie schon 1991 Krieg geführt haben.

Solche Versuche an neuartigen Waffensystemen können sich aber dann im Krieg später auszahlen. Natürlich kann es ebenso gut scheitern, aber es kann auch erhebliche Vorteile bringen. Diese erkauft man eben mit einem gewissen technischen Risiko. Die USA haben nun das technische Risiko der F-35 meiner Meinung nach unterschätzt. Aber meiner Ansicht nach kann man dieses Flugzeug einsatzfähig kriegen, dass ist nicht primär eine Frage des Geldes, sondern des notwendigen Drucks: man müsste einfach den Druck hier drastisch erhöhen.

Ein Konzern dessen einziges Bestreben die Gewinnmaximierung ist, lässt sich naturgemäß immer so viel Zeit wie er kann - also wie man ihm erlaubt. Den Zeit ist Geld und so steigt sein Gewinn. Würde es den Verantwortlichen an Leib und Leben gehen, wäre sehr viel in sehr viel kürzerer Zeit möglich. In einer marktkonformen Plutokratie wie den USA ist eine solche Lösung aber naturgemäß nicht möglich.

Und man hat ja auch noch etwas Zeit: den hier und heute müssen diese 1500 Flugzeuge eben noch nicht zwingend da sein. Das konnte man vorher so aber ja auch noch nicht wissen und es ist einfach nur Glück, dass wir uns auch heute noch diese Lücke leisten können. In die Zukunft gedacht aber läuft hier der NATO als ganzes die Zeit davon. Deshalb muss diese Goldrandlösung F-35 eben mit allen Mitteln fertig gestellt werden. Je schneller dies gelingt, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass dieser Jagdbomber ein Erfolg wird. Sollte es aber weiter so vor sich hin klüngeln, dann erhöht dies die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns (im Sinne der Zielsetzung) drastisch.

Und da man heute in Kriegszeiten eben nicht mehr hochrüsten kann, muss man dies zwingend vor dem Krieg tun. Den die einzige Gewissheit die man hat ist: dass der Krieg kommen wird. Die Frage ist nicht ob, sondern nur wann. Deshalb kommt alles auf eine möglichst starke Rüstung vor Kriegsbeginn an, dass gilt für alle Länder.

Eine verantwortungsvolle deutsche Sicherheitspolitik sollte daher die USA in diesem Bereich unterstützen: 1 durch die eigene massive Aufrüstung in allen Bereichen 2 durch eine drastisch Erhöhung der Einsatzbereitschaft unserer Streitkräfte 3 durch eine deutliche Re-Militarisierung der Gesellschaft von oben (insbesondere auch durch eine Wiedereinführung der Wehrpflicht) - und 4 durch einen Einstieg in das F-35 Programm als Ersatz für den Tornado.