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Normale Version: Iran
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Zitat:Warum beschwert sich eigentlich keiner über die ständigen Kriegsdrohungen der Israelis gegen den Iran ? Sind die politisch korrekt ?Hier wird ständig mit zweierlei Maß gemessen. Aber das wundert mich garnicht und ist so neu ja nicht
Mich wundert Messen mit zweierlei Maß auch nicht, aber dann zeig mir doch mal eine Rede in der Katzav oder Sharon die Ausradierung des Irans als absolut notwendig darstellen. Oder eine Anti Iran Veranstaltung mit dem Präsidenten als Einpeitscher oder Anti Iran Demonstrationen mit 10.000en Teilnehmern, einen jährlichen Teheran Eroberungs Feiertag oder wie Jericho Raketen mit "Ziel Teheran" Aufschrift im Rahmen einer Parade durch Tel Aviv respektive Jerusalem gezogen werden.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,382157,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->
Zitat:AHMADINEDSCHAD-REDE

Sicherheitsrat verurteilt Irans israelfeindliche Hetze

Der Weltsicherheitsrat hat die israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad verurteilt. Israel hatte sogar gefordert, Iran müsse aus der Uno ausgeschlossen werden
@bastian

Ich habe bereits betont, dass die Israelis dabei durchaus geschickter vorgehen.
Die israelische Propagandamaschine arbeitet deutlich effektiver und unterschwelliger. Das ändert jedoch nichts an der wiederholten Forderung nach Krieg gegen den Iran und dem Sturz der Regierung. Übrigens tragen neben den Äusserungen israelischer Politiker auch gefälschte Geheimdienstberichte und die Unterstützung militanter Oppositioneller Gruppierungen zu dem Gesamtbild bei.
Aber Dein Versuch die verwandten Mittel (Demo, Raktenaufschrift, blabla..) auf eine Ebene zu ziehen erscheint mir ziemlich unsinnig und macht -wie gesagt- in der Sache ansich keinen Unterschied.
Nun, das Tätoowieren (ka wie man das schreibt...) von Gefangenen ist für mich etwas, das in KZs gemacht wurde. War es 2002 oder 2003 als die Israelis begonnen hatten dies ebenfalls zu machen? Auf jeden Fall hörten sie erst dann damit auf als überlebende des Holocaust auf ihre eigenen Tatoos zeigten!
Auch die Sippenhaft (das Zerstören von Gebäuden weil der Attentäter darin gewohnt hat), ehtnische Säuberungen, Massenmord und Bedrohung der Nachbarn sehe ich in klarer NS Tradition!
Nur weil man selbst dies und schlimmeres ertragen hat heißt es noch lange nicht das man es selber darf! Ich möchte mal die Welt sehen wenn sich Japan mit Atombmben eindeckt - immerhin dürften sie es nach dieser Theorie auch!

Und wenn ich im Fernsehen die Siedler gesehen habe, mit Sprüchen wie "Alle Araber sind Terroristen, sie sollten alle getötet werden", dann wäre der Weg in die Gaskammern auch nicht mehr weit, aber das trauen sich halb selbst die Juden nicht - zumal auch dann sicherlich wieder die Überlebenden kommen würden... NS Methoden sind NS Methoden! Nur weil man nicht das volle Spektrum ausschöpft heißt das noch lange nicht das es deshalb keine NS-Methoden mehr sind! Oder ost etwa ein Stock-Car-Rennen kein Autorennen, nur weil da keine Formel 1 Wagen fahren?
Oh bitte, ist jetzt die Relativierungsmanie ausgebrochen? Also weil ein paar Siedler in Israel mit radikalen Sprüchen auftrumpfen, repräsentiert das jetzt die israelische Regierungsposition? Was bitte ist das für eine Logik?! Hat die israelische Regierung von der Terminierung Irans als Staat gesprochen?! Nur zur Erinnerung, erst unlängst haben israelische Soldaten diese Siedler aus ihren Häusern "gezerrt".

Da lehnt sich der Iran mal zu weit aus dem Fenster, und schon wird das mit den amüsantesten Argumenten relativiert. Ich bin beleibe kein Israel-Freund, aber wenn ich sehe, wie solchen Ereignissen sofort mit an den Haaren herbeigezogenen "Argumenten" widersprochen wird, grenzt das für mich ein wenig an Heuchelei im Rahmen pauschalisierter Israel-Feindlichkeit.
Nur mal zum Verständnis: Im Iran spricht der Präsident von der Ausradierung Israels. Ob er dies nun durch die Hilfe der Palästinenser oder von sonstwem erreichen will, ist eine rein euphemistische Frage und ändert nichts daran, dass er persönlich, als Führer, zumindest Repräsentant seines Staates, diese Zerstörung gutheißt. Und wenn Shahab3 darauf hinweist, dass das schon seit Jahren Praxis im Iran ist, ob auf Militärparaden oder sonstwie, fände ich das als Israeli weniger beruhigend als vielmehr alarmierend.
Jeglicher Iraner, der in der Position von Ahmadinedschad so einen Mist erzählt, muss sich nicht wundern, wenn sein Land in außenpolitische Isolation gerät, eine Entwicklung, die einem verantwortungsbewußten Politker schwerlich egal sein kann. Wenn er glaubt, mit Muskeln spielen zu können, die er höchstens in einem Zerrbild besitzt, mag er es versuchen, meine Einschätzung ist, dass sich die gegenwärtige Administration des Irans in dem Eindruck ihrer Möglichkeiten klar auf dem Holzweg befindet.
Offizielle Stellungnahme der iranischen Botschaft in Moskau

Zitat:"Es ist absolut klar, dass in den Äußerungen von Herrn Ahmadinejad, des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, die prinzipielle Position von Iran ausgesprochen wurde, die auf der Notwendigkeit beruht, auf den okkupierten Territorien freie Wahlen abzuhalten. Die Position der Regierung Irans gegenüber Palästina heißt Schaffung einer einheitlichen Macht auf diesen Territorien".
...
"Iran hat schon längst seinen Plan für die Regelung des Palästina-Problems vorgelegt. Er beruht auf der Heimkehr der palästinensischen Flüchtlinge und der Durchführung freier Wahlen. Naturgemäß meint die Republik Iran in diesem Zusammenhang, dass im Ergebnis der Wahlen unter den Juden, Moslems und Christen auf diesem Boden das Bestehen eines Regimes auf der Basis einer bestimmten Rasse unmöglich sein wird."
...
"Die zionistischen Kreise haben in der öffentlichen Meinung eine neue Krise ausgelöst"
[auf Atomkonflikt bezogen]
...
"Wir unterstützten die Demokratie in Palästina, Irak, Afghanistan und anderen Ländern und sind der Ansicht, dass ein doppeltes Herangehen des Westens an die Nahostprobleme ein weiterer Grund dafür ist, dass in diese Region keine Ruhe einzieht"
entnommen aus : <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20051028/41923088.html">http://de.rian.ru/world/20051028/41923088.html</a><!-- m -->
In der außenpolitischen Wirkung hat Turin mit seinen Ausführungen schon recht. Der Iran wird zusehends vom Westen nun isoliert, die Verhandlungen der EU-Troika stehen daher unter einem sehr ungünstigen Stern und die Problematik des iranischen Atomprogramms erhält neue Nahrung.

Alles vollkommen korrekt, dies ist die primäre Außenwirkung.

Allerdings - obwohl ich die Aussage sehr kritisch sehe und scharf verurteile - wundere ich mich etwas über die so erhitzten Reaktionen.
Natürlich können wir uns nun hinstellen und entsprechend unserer westlichen Wahrnehmung den Iran verurteilen.
Doch normative Werturteile ersetzen keine kritische Analyse und daher an Turin, falls ich mit meinen Ausführungen auch gemeint bin, wenn es um Relativierungen geht, dann widerspreche ich dir deutlich.
Wie schon gesagt, die normative Ebene ist das eine oder die auf den Moment fokussierte westliche Wahrnehmung dieses Verbalsausfalls, das andere ist die kritische, neutrale Bewertung der Gesamtlage.

Zitat:Wenn er glaubt, mit Muskeln spielen zu können, die er höchstens in einem Zerrbild besitzt, mag er es versuchen, meine Einschätzung ist, dass sich die gegenwärtige Administration des Irans in dem Eindruck ihrer Möglichkeiten klar auf dem Holzweg befindet.
Daher ist die Analyse auch absolut richtig, geht aber nicht tief genug.
Dir müßte ja auch klar sein, dass politische Reden nicht nur eine direkte Aussage besitzen, sondern dass man die Umstände und die wahren Intentionen und indirekten Aussagen beachten sollte.
Es läßt sich natürlich nicht abstreiten, dass da Ahmednedschad hier zum Völkermord aufruft ( nochmal: was zu verurteilen ist), nur geht es hier prinzipiell nicht allein um die Juden oder Israel allein, sondern hier geht es um "den großen und den kleinen Satan", um Macht, Interessen und Einflußsphären und hier sieht sich der Iran bzw. gewisse Teile als alleinige Streiter für die islamische Sache wider dem Westen. Meine Ausführungen aus dem obigen Post würde ich daher gern nochmal unterstreichen. Da kann sich auch Bastian so viel darüber lustig machen, wie er will. Das zeigt nur - sorry - seine westliche Ignoranz. Denn falls China plötzlich Polen, Dänemark und Belgien besetzen würde, würden wir auch anders über China reden ( als Analogie). Klingt seltsam, unrealistisch, aber genauso sieht es da unten aus: Mit unserem Verständnis, mit unseren Vorstellungen können wir uns eben nicht ohne weiteres in die da unten herrschenden Verhältnisse einfühlen. Denn dort ist es ganz anders, eine ganz andere Lebenswelt. Jeder, der das außer acht läßt, sollte - meines Erachtens - sich seine Analyse sparen.

Also angesichts solcher Zeilen:
Zitat:Und wenn Shahab3 darauf hinweist, dass das schon seit Jahren Praxis im Iran ist, ob auf Militärparaden oder sonstwie, fände ich das als Israeli weniger beruhigend als vielmehr alarmierend.
Was ist nun neu an der Situation? Es ist doch schon so lange bekannt, dass der Iran gegen Israel und die USA ist, da dieser Staat in seiner radikalen Islaminterpretation die beherrschende Position beider Mächte über die islamischen Länder in der Region ablehnt. Schon vor 20 Jahren wurde der Weg über Bagdad nach Jerusalem propagiert. Und viele denken halt eben immer noch so, dass sie der Islam in einer traditionelleren Interpretation gegen das Fremde, des Westen aufhetzt.
Das ist keine Relativierung, das sind ergänzende Feststellungen.
Zumal wenn man noch die innerstaatliche Akteursanalyse dazu nimmt:
Ahmednedschad ist ein radikaler alter Schule, der von den Armen und radikalisierten, traditionellen Massen gewählt wurde.
Es gibt aber auch Leute, die den Konfrontationskurs nicht gehen wollen um jeden Preis mit den USA und Israel, die statt dem Clash of civilisations und dem Aufeinanderprallen der Lebenswelten Mäßigung wollen. Solchen Leuten wird mit diesen polarisierenden Aussagen das Wasser auch abgegraben und so hat er auch die Massen leicht radikalisiert und entflammt.
Dies meinte überdies auch der ZDF-Korrespondent (??) aus Teheran so.

Also, das Problem geht viel tiefer und liegt an der generellen Auseinandersetzung des Irans/der islamischen Welt mit den USA/der westlichen Welt. Das, was jetzt abgeht, ist nur die Eisbergspitze und nur ein Fortgang im Krieg der Worte.
Und für leicht erregbare Moslems, die eh schon genug von westlicher Moderne und erzwungener Modernität haben, sind Bushs verbale Patzer wohl fast genauso schlimm: Kreuzzüge haben in der islamischen Welt keinen guten Ruf und sind dort automatisch mit der Bedeutung des Kampfes gegen den Islam konnotiert und auch der Kampf wider dem islamischen Imperium von Indonesien bis Marokko mag nicht viel besser klingen in deren Ohren.
Also, ich würde sagen, man sollte den sich jetzt verschärfenden Konflikt im Auge behalten, denn er beginnt wohl hitziger zu werden. Von Eskalation sollte man trotzdem aber nicht schon reden.

Daher sollte man die Rahmenbedingungen eben im Auge behalten

@ Wolf
Dein Post geht am Inhalt meines Posts vorbei. Normative Bewertungen oder die westliche Wahrnehmung, auf die du rekkurierst, habe ich gerade mit Absicht außen vor gelassen, da du so immer nur zu einer verzerrten Analyse des Geschehens kommst.
Und wir mischen uns dort schon sehr sehr lange ein. Dies müßte dir doch bekannt sein und daher kann ich nicht zu 100% verstehen, warum du jetzt noch mehr Interventionen forderst: Die bisherigen haben uns doch zu teilen das ganze Problem erst eingebrockt...
Zitat:und daher an Turin, falls ich mit meinen Ausführungen auch gemeint bin, wenn es um Relativierungen geht, dann widerspreche ich dir deutlich.
Nun, nein. Mir standen nur die (wenigen) Haare zu Berge, als ich in dem Zusammenhang von Tätowierungen und Siedlerhetze lesen musste. Darauf waren auch diese Zeilen bezogen.

Zitat:Dir müßte ja auch klar sein, dass politische Reden nicht nur eine direkte Aussage besitzen, sondern dass man die Umstände und die wahren Intentionen und indirekten Aussagen beachten sollte.
Thomas, das ist mir durchaus klar, nur betrachte ich das vermutlich primär aus der Perspektive eines kaltherzigen, kalkulierenden Politikers, und da ist es herzlich egal, wi hintergründig, oder wie andersartig die wahren Intentionen hinter solchen Kommentaren sind. Die Frage ist primär, wie es aufgenommen wird, und das im Kontext von Irans gegenwärtigen außenpolitischen Beziehungen. Selbst wenn man recht hat, mit dem, was man hintergründig meint (wobei ich nicht sage, dass das in diesem Fall so ist), nützt einem das wenig, wenn einem vorher der Teppich unter den rhetorischen Beinen weggezogen wird.

Zitat:Es gibt aber auch Leute, die den Konfrontationskurs nicht gehen wollen um jeden Preis mit den USA und Israel, die statt dem Clash of civilisations und dem Aufeinanderprallen der Lebenswelten Mäßigung wollen. Solchen Leuten wird mit diesen polarisierenden Aussagen das Wasser auch abgegraben und so hat er auch die Massen leicht radikalisiert und entflammt.
Da stimme ich 100 %ig zu. Und exakt solche Wirkungen (zu unterscheiden von Intentionen) sind die Problematik, mit der sich Außenpolitik letztlich herumschlagen muss.
Daher: so trivial die Äußerungen in was auch immer für einem Kontext gewesen sein mögen, so sehr sie durch die Medien auch aufgebauscht worden sind (*Richtung iranischer Mittelstreckenrakete nick*), die Resonanz zeigt, welchen Bärendienst Mr. President seinem Staat erwiesen hat.
Zitat:bastian postete

Achja das ganze erklären wir dann damit, daß im 17.Jahrhundert die Türken vor Wien standen, in europäischen Großstädten Bomben explodieren und wir damit nur den Willen des Volkes zeigen.
lol was ist denn das für ein billiger Vergleich ?
Das mit den Türken war mal und ist vorbei. Oder mischen sich die Perser, Araber, Türken etc. heute in Deutschlands Innenpolitik ein ? Nein ! Aber der Westen tut dies bei den Muslimen und das schon seit wie Thomas sagte dem 17. Jahrhundert und hält bis heute an ! Was die USA dort betreiben ist nicht besser als die Briten und Franzosen vor 80 Jahren.

Was können denn die Iraner dafür wenn El-Kaida in London Bomben hochgehen lässt ? Aber die Amerikanischen Soldaten und Administration kann sehr wohl was dafür das der Irak von ihnen invasiert wurde.

@Hawkeye
Jop tun wir alles was einem nicht ins Weltbild passt als Islamistische Propaganda ab dann ist alles wieder in Ordnung, ne ?

Du kannst ja versuchen die Augen davor zu verschliessen aber das bedeutet nicht das diese Schandtaten der Israelis auch aufhören.

Vorallem tust du so als wäre es vollkommen legal die Palistinenser so brutal niederzuschlagen. Schon allein die Bezeichnung "Aufstandsbekämpfung". Das klingt als würde man revoltierende Unruhustifter in ihre Schranken weisen. Ziemlich arrogant so über ein mutiges Volk zu sprechen welches auch nur Menschliche Rechte und Freiheit verlangt.
Ich weiss nicht, ob es Euch aufgefallen ist, aber wenn man die Stellungnahme der iranischen Botschaft durchliest, dann scheint zwischen den Zeilen schon durch, dass man nicht sehr glücklich mit den Äusserungen von Ahmadinejad ist.

Zitat:Es ist absolut klar, dass in den Äußerungen von Herrn Ahmadinejad, des Präsidenten der Islamischen Republik Iran, die prinzipielle Position von Iran ausgesprochen wurde, die auf der Notwendigkeit beruht, auf den okkupierten Territorien freie Wahlen abzuhalten
Ansonsten möchte ich darauf hinweisen, dass Achm. keinen "Völkermord" an den Juden gefordert hat (*Richtung italienischer Stadt schau*), sondern seiner Ansicht nach, die Existenz des Staates Israel in der jetzigen Form als -radikal-zionistischer Staat- ein Ende haben muss, wenn Ruhe und Gerechtigkeit einkehren soll. Und dafür sollten die moslemischen Staaten sorgen. Das ist in der Sache nicht unbedingt weniger aggressiv, jedoch ein gewaltiger Unterschied.

Für die grundlegende Iranische Position diesbezüglich also bitte die Stellungnahme durchlesen und nicht weiter herumdeuteln.
@ Turin

Zitat:Thomas, das ist mir durchaus klar, nur betrachte ich das vermutlich primär aus der Perspektive eines kaltherzigen, kalkulierenden Politikers, und da ist es herzlich egal, wi hintergründig, oder wie andersartig die wahren Intentionen hinter solchen Kommentaren sind. Die Frage ist primär, wie es aufgenommen wird, und das im Kontext von Irans gegenwärtigen außenpolitischen Beziehungen. Selbst wenn man recht hat, mit dem, was man hintergründig meint (wobei ich nicht sage, dass das in diesem Fall so ist), nützt einem das wenig, wenn einem vorher der Teppich unter den rhetorischen Beinen weggezogen wird.
Klar ist das eine Ebene der Analyse. Sogar die primäre und die erstere. Andererseits kann man die Sache aber noch weiter differenzieren ( was ich versucht hab.... in dem Zusammenhang betreffs Perspektive: ein bißchen Berieselung mit Luhmann`scher Systemtheorie und deren Weiterentwicklungen schafft auch recht interessante Perspektiven Big Grin)
Man könnte beipielsweise vom Primat der Innenpolitik ausgehen und daher unterstellen, dass die innenpolitische Wirkung eben nicht nur Konsequenz seines Handelns war, sondern auch Ziel und Intention: Die weitere Polarisierung, das Sammeln seiner Getreuen im Iran um ihn, die Delegitimation der gemäßigten Kräfte im In - und Ausland.
Außerdem haben seine Worte nicht nur im Westen Gehör gefunden, in anderen Weltteilen habern sie auch Auswirkungen. In Basra oder Bagdad wird man anders über sie denken als in London oder Haifa. Das muss man auch sehen.
Daher muss man nicht nur die unmittelbaren Folgen seines Gesabbers im Westen bedenken, sondern auch warum er dies so tat: Er wollte seitens des Irans verbal kräftig austeilen, um im Inneren die Seiten zu klären und um im Äußeren der USA deutlich entgegenzutreten.

Zitat:Daher: so trivial die Äußerungen in was auch immer für einem Kontext gewesen sein mögen, so sehr sie durch die Medien auch aufgebauscht worden sind (*Richtung iranischer Mittelstreckenrakete nick*), die Resonanz zeigt, welchen Bärendienst Mr. President seinem Staat erwiesen hat.
Stimmt. Ich würde es vielleicht so formulieren: Dieses Ausssage war sicher nicht der friedlichen Streitbeilegung dort förderlich. Dies war aber wohl so auch nicht sein Ziel, denn es sollte ja gerade ein Verbaler gegenschalg sein auf die Achse des Bösen, den Kreuzzug etc.
um so den Krieg der Worte zu verschärfen.
Die Negativfolgen waren ihm dahingehend egal, da für ihn der Konflikt und die Konfrontation wohl im derzeitigen ZUstand unausweichlich scheint, er ihn auch wohl will...
Zitat:Thomas Wach postete@ Wolf
Dein Post geht am Inhalt meines Posts vorbei. Normative Bewertungen oder die westliche Wahrnehmung, auf die du rekkurierst, habe ich gerade mit Absicht außen vor gelassen, da du so immer nur zu einer verzerrten Analyse des Geschehens kommst.
Und wir mischen uns dort schon sehr sehr lange ein. Dies müßte dir doch bekannt sein und daher kann ich nicht zu 100% verstehen, warum du jetzt noch mehr Interventionen forderst: Die bisherigen haben uns doch zu teilen das ganze Problem erst eingebrockt...
*seufz

Ich habe nicht die Ursachen analysiert.

Ich sagte lediglich, dass diese Art von Äusserungen und öffentlichen Demonstrationen, so üblich sie in dieser oder ähnlicher Spielart auch in der arabischen Welt gewesen sein mögen, nicht (mehr) akzeptabel sind. Der generellen Analyse, die die Ereignisse erklärt, widerspreche ich nicht. Lediglich den von dir und anderen gemachten Schlussvolgerungen aus der Analyse widerspreche ich deutlich.
Auf Basis der "westlichen" Berichterstattung und der dortigen "selektiven" Wahrnehmung, die auch im Iran nicht unbekannt sein dürfte, wurde hier vollkommen bewusst eine Situation geschaffen, in der sich ein "westlicher" militärischer Schlag, z.B. in Form eines Luftangriffs, relativ leicht vor der Weltgemeinschaft rechtfertigen lässt.
Die von euch allen genannten "Gründe" und "Erklärungen" sind gut und schön - bloss: Die geschaffene Lage ist so brisant, dass die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung (incl. Luftangriffe/Terrorismus etc.) so Gross ist - dass sich das Recht auf Selbstbestimmung des Iran ("wir können so laut wie wir wollen, soviel Mist erzählen wie wir wollen") dagegen lächerlich ausnimmt.

Also wenn du schon analysierst, dann analysiere nicht nur die Iranische Regierung, sondern auch die Zwänge unter der die Israelische Regierung steht. Kann sie es sich erlauben "Schwäche" zu zeigen, in einem solchen Umfeld? Was wäre die Folge im Bezug auf Terrorismus in Israel wenn sie nichts tut, oder wenn sie etwas tut? ...

Die uns antrainierte political-correctness versagt leider manchmal, wenn man zwei verfeindeten Staaten/Kulturen für sich genommen mit "Verständiss" entgegentritt.

Westliche Ignoranz ist nicht das Problem - es ist westliche Toleranz.
Zitat:Turin postete
Oh bitte, ist jetzt die Relativierungsmanie ausgebrochen? Also weil ein paar Siedler in Israel mit radikalen Sprüchen auftrumpfen, repräsentiert das jetzt die israelische Regierungsposition? Was bitte ist das für eine Logik?! Hat die israelische Regierung von der Terminierung Irans als Staat gesprochen?! Nur zur Erinnerung, erst unlängst haben israelische Soldaten diese Siedler aus ihren Häusern "gezerrt".
Wie produktiv sich an einer einzigen Aussage aufzuhängen und den Rest der aufgeführten Fakten einfach zu ignorieren... - aber qui tacet consentire videtur... - das sind NS Methoden, nichts anderes!
Zitat:Patriot postete
Jop tun wir alles was einem nicht ins Weltbild passt als Islamistische Propaganda ab dann ist alles wieder in Ordnung, ne ?
Rolleyes deine aussage über das "abschlachten jugendlicher muslime" hört sich tatsächlich wie 1:1 von der erstbesten islamisten-propaganda-homepage übernommen an.
aber ich warte immer noch vergeblich auf deine beweise für die "abschlachtung jugendlicher muslime" Rolleyes und den (planmässig organisierten) israelischen völkermord an den palästinensern ... Rolleyes
Zitat:Vorallem tust du so als wäre es vollkommen legal die Palistinenser so brutal niederzuschlagen. Schon allein die Bezeichnung "Aufstandsbekämpfung". Das klingt als würde man revoltierende Unruhustifter in ihre Schranken weisen. Ziemlich arrogant so über ein mutiges Volk zu sprechen welches auch nur Menschliche Rechte und Freiheit verlangt.
Rolleyes aufstandsbekämpfung ist die militärische terminologie für das vorgehen der israelis. und aus sicht der israelis sind die palästinenser unruhestifter und revolutionäre.

@Cyprinide: die aussage einer wenigen (radikalen) israelischen siedler hat nicht den gleichen stellenwert wie die aussage des iranischen präsidenten, denn erstere repräsentieren nur eine kleine minderheit, die nicht im geringsten repräsnetativ ist, während der iranische präsident erstens der repräsentant des iranischen volkes (!!) und der iranischen regierung ist. er hat also für eine viel größere masse gesprochen.
und wenn der präsident das dann noch auf eine konferenz mit dem schönen namen "world without zionism" verkündet (er hätte es ja auch einfach so am rande sagen können, dann hätte es keine so große tragweite gehabt) und danach noch auf einer anti-israelischen demonstration teilnimmt und seine meinung bekräftigt, dann besteht zwischen den aussagen einer wenigen, nicht repräsentativen siedler und der des iranischen präsidenten doch ein gewaltiger unterschied ...

und ich hätte gerne noch ein paar beispiele für die ns-methoden der israelischen regierung.
@ Shahab

Es ist klar, dass nun diplomatsche Stellen zurückrudern, immerhin müssen die ja mit dieser "recht dysfunktionellen" Äußerung nun in einem schwieriger gewordenen Umfeld weiterhin Politik machen. Und dieses Zurückrudern macht sich bemerkbar in weiteren, erklärenden Stellungnahmen

@ Wolf

Jaaain.

Ich würde doch nie bestreiten, dass genauso wie der Iran auch die USA oder Israel eine eigene auf ihre Interessen und Sicherheit fokussierte Wahrnehmung hat und da diese Aussage den Konflikt weiter angeheizt hat.
Würde ich doch nie bestreiten. Turin hat doch da schon dazu geschrieben und ich gebe ihm da auch völlig Recht, dass die USA nun diese Äußerung als Legitimation nehmen werden, nun verschärft gegen den "Irren" aus Teheran vorzugehen und ihm nicht den Besitz von Atomwaffen ultimativ zu verwehren. Stimme da völlig mit dir euch überein. Und Israel, in seiner so oft angefeindeten Geschichte wird natürlich die Ohren ganz besonders spitzen und sofort wieder auf Alarmstufe Rot umschalten, da da aufgrund des recht feindlichen Umfelds sie eine ganz andere Sensibilisierung haben.
Allerdingshab ich mich in meinen Ausführungen nicht darauf bezogen, zum einen, weil ich mit der Ausradierungsaussage letztlich nicht nur Israel, sondern vorallem die USA und ihre Einmischung getroffen sehe.
Andererseits, ich verstehe halt die panisch-übertriebenen Reaktionen nicht. Manche taten so, als ob jetzt der böse Iran urplötzlich gegen Israel hetzt, dabei ist dies doch nur in einen größeren Kontext einzuordnen, wie Shabab richtig dozierte.
Bewertungen bringe ich dabei gar keine oder will sie vermeiden, immerhin geht es mir nur um den Konflikt und seine dialektischen Mechanismen und da spielen beide Seiten mit.

Zitat:Ich sagte lediglich, dass diese Art von Äusserungen und öffentlichen Demonstrationen, so üblich sie in dieser oder ähnlicher Spielart auch in der arabischen Welt gewesen sein mögen, nicht (mehr) akzeptabel sind.
Da ich Wertungen vermeiden will, würde ich beispielsweise das so nicht sagen, denn es ist die pure westliche Einseitigkeit, die unsere nicht immer föderliche Einmischung kaschiert und vergißt.
Iraner werden es wohl auch kaum gern sehen, dass beispielsweise die USA im ersten Golfkrieg dem Irak unter Saddam hilft ( dem Saddam, der damals schon die Kurden bei Hallabdscha umbrachte), im Tankerkrieg da eingreift wider Iran, iran. Passigiermaschinen abschießt und nun plötzlich nach 10 Jahren oder so im Irak einmarschiert und dort ein Protektorat einrichtet und dem Iran innenpolitische Dinge vorschreibt. Ein Iraner würde sagen: Jetzt reicht es wirklich.
Daher finde ich, dass man mit solchen Aussagen nicht viel erreicht undnicht weit kommt, höchstens verschlimmert man den Konflikt noch.

Daher kann ich auch so gar nix mit diesem Satz anfangen.
Zitat:Westliche Ignoranz ist nicht das Problem - es ist westliche Toleranz.
Gewiss, natürlich kann ich ihn nachvollziehen. Normativ passt mir der Iran mit seinen Vorstellungen auch nicht und diese Äußerungen schon gar nicht. Aber das ist nicht der Kern des Problems, denn denen geht es wohl genauso.
Daer sollte man eher sich westlicherseits überlegen, wie man eine konsistente Politik gegenüber dem Iran und dem islamischen Raum machen kann, die nicht zu viele Dopplestandards enthält und machtbegründete Widersprüche.

@ Patriot
DAs Palästinaproblem wird nunmal im Westen aus einer anderen Sichtweise gesehen als im islamischen Raum.
Im Westen sagt man sich halt, dass Israel doch eien moderate udn gemäßigte Besatzung ist ( was wohl auch stimmt, was aber von westlichen Moralisten den schlimmen Umstand an sich nur beschönigt). Dabei vergißt man, arabische und islamische Sichtweisen zu berücksichtigen.

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Noch ein paar Nachrichten dazu:

Zitat:Sicherheitsrat verurteilt Irans israelfeindliche Hetze

Der Weltsicherheitsrat hat die israelfeindlichen Äußerungen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad verurteilt. Israel hatte sogar gefordert, Iran müsse aus der Uno ausgeschlossen werden
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,382157,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m -->

Begrüßenswert dieser Schritt. Eine gewisse diplomatische Sprachregelung muss eingehalten werden. Und der Inahlt ist einfach überzogene Propaganda.


Zitat:Virtueller Präventivschlag gegen Iran

Von Christian Stöcker

In einem aktuellen Computerspiel kann der Spieler als US-Soldat in Iran einmarschieren. Von "echten Kriegsereignissen aus den Nachrichten" die "akkurat rekonstruiert" seien, schwärmt der Hersteller, der eng mit dem Militär zusammenarbeitet.
Quelle:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,382106,00.html">http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/ ... 06,00.html</a><!-- m -->

Mhm. Mich würde es auch freuen, wenn der Iran PC-Spiele anböte, wo Selbstmordattentäte in Deutschland nachgespielt werden. Wie gesagt, es ist ein Konflikt beider Seiten....auch in der Sprache und der Kommunikation, nicht nur in den Taten...
Zitat:Thomas Wach posteteDa ich Wertungen vermeiden will, würde ich beispielsweise das so nicht sagen, denn es ist die pure westliche Einseitigkeit, die unsere nicht immer föderliche Einmischung kaschiert und vergißt.
Irrelevant. Ein so heftiger Ausbruch wie der des Iranischen M.P. ist nun mal nach rein menschlichem Ermessen nur eine Reaktion auf eine sehr schlimme, akute und gerade aufgetauchte Bedrohung. Im "Affekt" sozusagen.

Als Folge einer Summe von langandauerden Problemen mit "dem Westen" im Allgemeinen und den Amerikanischen "Ungläubigen" und den Israelischen "Teufeln" im Besonderen, ist er jedoch total unangemessen.

Auf öffentlicher Bühne hat soetwas aber in beiden Fällen nichts verloren. Was wäre denn die Reaktion der Weltöffentlichkeit gewesen, wenn die Israelis ihnen 2 Stunden später ein paar 500 Pfund Bomben auf irgendwelche Industrieanlagen geschmissen hätten? Ganz sicher keine Sanktionen gegen Israel. Für ein Staatschef ist es einfach inakzeptabel seine Bevölkerung leichtfertig, quasi aus einer Laune herraus, solch einer Bedrohung auszusetzen. Entwicklungsgeschichte, Kultur und was noch alles als Entschuldigung heranzuziehen ist diesem schweren Fehltritt nicht angemessen.


Und etwas anderes:
Diese komische "A.Army" PC-Simulation der Amis schlägt man am besten mit einer eigenen Simulation aus dem Feld. Benutzerfreundlicher, bessere Grafik, bessere Szenarien und fertig. Produktiver (und unterhaltsamer) als das Gejammere aus profunden Soziologenmündern wäre das allemal.