Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Syrien
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Zitat:Moskau lehnt Resolutionsentwurf zu Syrien scharf ab - Zusammenfassung
Thema: Unruhen in Syrien

19:18 09/06/2011
MOSKAU, 09. Juni (RIA Novosti).

Die Abstimmung im UN-Sicherheitsrat über den von westlichen Ländern unterbreiteten Resolutionsentwurf zu Syrien wird keineswegs reibungslos verlaufen, denn Moskau hat sich am Donnerstag gegen jegliche Resolution zu Damaskus ausgesprochen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,768041,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 11.06.2011

Aufstand in Syrien
Türkei wirft Assads Truppen Gräueltaten vor

Es ist die größte Operation der syrischen Armee seit Wochen: Tausende Soldaten sind laut Augenzeugenberichten in die Stadt Dschisir al-Schughur im Norden des Landes eingefallen. Sie verbreiten dort Angst und Schrecken. Der türkische Premier Erdogan spricht von Gräueltaten.
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(mit Video-Bericht)
edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-syrien-militaer-feuert-aus-der-luft-auf-demonstranten-1.1107580">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1107580</a><!-- m -->
Zitat:Berichte über Unruhen in Syrien Militär feuert aus der Luft auf Demonstranten

11.06.2011, 10:36

"Abscheulicher Einsatz von Gewalt": Die internationale Gemeinschaft erhöht den Druck auf das Assad-Regime, die USA wollen nun eine Syrien-Resolution im UN-Sicherheitsrat unterstützen. Das syrische Militär lässt sich davon nicht beirren - und greift die Regimegegner erstmals auch mit Kampfhubschraubern an.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien464.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien464.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrische Militäraktionen gegen Regierungsgegner
Kampfhubschrauber gegen das eigene Volk

In Syrien lassen sich die Gegner der Staatsführung von Präsident Baschir al Assad offenbar nicht vom brutalen Vorgehen der Sicherheitskräfte einschüchtern. Nach den Freitagsgebeten gingen Tausende Menschen zum Protest auf die Straßen, obwohl Polizei und Militär wieder auf die Protestierenden schossen.
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Stand: 11.06.2011 13:27 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,768065,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 65,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 11.06.2011

Syrien
Assads Truppen bereiten Angriff auf aufständische Stadt vor

Kampfhubschrauber, Panzer, Artillerie - die syrische Armee geht mit schweren Waffen und Eliteeinheiten brutal gegen das eigene Volk vor. Es soll bereits Hunderte Tote gegeben haben. Der Flüchtlingsstrom in die Türkei schwillt an, Tausende warten an der Grenze.
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Mehr als 1300 Tote

Bei den Angriffen auf die seit Wochen anhaltenden regierungskritischen Demonstrationen kamen Menschenrechtsorganisationen zufolge mehr als 1300 Menschen ums Leben, die meisten Opfer waren unbewaffnet. Allein am Freitag wurden nach Angaben von Aktivisten bei Protesten gegen das Regime von Präsident Assad landesweit 36 Menschen von Sicherheitskräften getötet.

Zu schweren Zusammenstößen soll es am Freitag unter anderem in der Stadt Maaret al-Numan gekommen sein, 40 Kilometer südöstlich von Dschisir al-Schughur. Tausende Demonstranten hätten dort Sicherheitskräfte überwältigt und das Gerichtsgebäude und eine Polizeiwache in Brand gesteckt, verlautete aus Kreisen der Opposition. Die Streitkräfte hätten daraufhin Panzergranaten abgefeuert.
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Türkei wirft Assads Truppen Gräueltaten vor

Der türkische Präsident Abdullah Gül warnte Assad vor weiterer Gewalt. "Wir verfolgen die Lage in Syrien täglich nachrichtendienstlich genau, und zwar äußerst genau", sagte Gül. Sein Land sei zivil und militärisch auch auf das Schlimmste vorbereitet. "Natürlich wollen wir nicht, dass diese schlimmsten Szenarien wahr werden. Aber die Dinge entwickeln sich nicht in die richtige Richtung", sagte er.

Der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan, der sich in der Vergangenheit oft als "Freund" Syriens dargestellt hatte, warf dem Nachbarn "Gräueltaten" an Zivilisten vor. Die syrischen Behörden verhielten sich "leider nicht menschlich", sagte er wenige Tage nach einem Gespräch mit Assad. Die Führung in Damaskus unterschätze die Lage, so Erdogan.
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hoffentlich verschluckt sich so ein Kotzbrocken an so einer Sache und erstickt drann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien470.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien470.html</a><!-- m -->
Zitat:Nach Militäraktionen gegen Regierungsgegner
USA und UNO erhöhen Druck auf Syrien

Die USA haben Syrien vorgeworfen, die eigene Bevölkerung in eine humanitäre Krise zu stürzen. Die Regierung von Präsident Baschar al Assad müsse ihr gewaltsames Vorgehen gegen Demonstranten umgehend beenden und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK) sofort uneingeschränkten Zugang zu Flüchtlingen, Gefangenen sowie Verletzten gewähren, teilte ein Sprecher von US-Präsident Barack Obama mit.
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Stand: 12.06.2011 01:45 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,768096,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 96,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 12.06.2011

Syrien
Assads Armee stürmt Protesthochburg - viele Tote


Die Offensive hat begonnen: Nach tagelanger Belagerung haben syrische Soldaten die Stadt Dschisir al-Schughur im Norden des Landes gestürmt und wild um sich geschossen. Zeugen berichteten von vielen Toten. Machthaber Assad lässt alle ausländischen Vermittler abblitzen, die sich um Frieden bemühen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C32315/tote-und-verletzte-bei-einmarsch-syrische-armee-stuermt-dschisr-al-schughur-30438171.html">http://www.faz.net/artikel/C32315/tote- ... 38171.html</a><!-- m -->
Zitat:Tote und Verletzte bei Einmarsch
Syrische Armee stürmt Dschisr al Schughur
Die Militäroffensive läuft: Nach Tagen der Belagerung hat die syrische Armee die Stadt Dschisr al Schughur im Nordwesten des Landes gestürmt. Zeugen berichten von Toten und Verletzen.


12. Juni 2011 14:24:57

Nach tagelanger Belagerung haben syrische Regierungsverbände am Sonntag den Angriff auf die nordwestliche Kleinstadt Dschisr al Schughur begonnen. Rund 200 Panzer seien an der Operation beteiligt, berichteten staatliche Medien. Hubschrauber kreisten über dem Ort. Die Streitkräfte, die von Süden und Osten vorrückten, nahmen die Kleinstadt mit Artillerie unter Beschuss.
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ich würde so ein Vorgehen eigentlich als Kriegsverbrechen bezeichnen - aber in Syrien ist ja kein Krieg, und deshalb ist alles in Ordnung - oder :?:
Zitat:ich würde so ein Vorgehen eigentlich als Kriegsverbrechen bezeichnen - aber in Syrien ist ja kein Krieg, und deshalb ist alles in Ordnung - oder :?:

Wenn man die jüngsten Ereignisse in Syrien so bewertet, dass die Führung in Jordanian, Saudi Arabien nebst Junior Partnern, der Führung in Syrien de facto den Krieg erklärt hat, dann herrscht hier tatsächlich Krieg.

Wie ich bereits schrieb, sind im Windschatten der syrischen Protestbewegung bewaffnete Gruppen in Syrien aktiv geworden und daher ist wohl da zwischen mindestens zwei eher drei Konflikten zu unterscheiden. Der eine besteht zwischen der syrischen Regierung und seinem Volk, der zweite zwischen der syrischen Regierung und einigen arabischen Regierungen, der dritte besteht zwischen der syrisch-alevitischen Regierung und sunnitischen Extremisten. Insgesamt eine recht ungesunde Mischung aus Feinden, die Assad hier hat.

Einige Mitglieder dieser aktiven Kämpfer stammen mit Sicherheit aus Syrien selbst, die Mehrzahl dürfte wohl aus den Nachbarländern Libanon, Irak, Palästina und Jordanien eingesickert sein. Den kursierenden Zahlen über syrisches Truppenaufgebot folgend, dürften es im Ganzen mehrere hundert Kämpfer sein. Durchaus möglich, dass einige davon vorletztes Jahr bereits die libanesische Arnee für längere Zeit beschäftigt haben. Andere dieser Kämpfer haben womöglich bereits Erfahrung im Kampf gegen die US-Armee und die Irakische Armee gesammelt.

Jedenfalls haben die syrischen Sicherheitskräfte offenbar bereits dutzende Leute bei Kämpfen verloren. Insofern ist nicht davon auszugehen, dass hier produktive Gespräche oder Kompromisse gefragt sind. Sollte es der syrischen Armee gelingen, einen hinreichenden Teil dieser Personen zu töten, wäre das ein Gewinn für die Region.
Zitat:Wenn man die jüngsten Ereignisse in Syrien so bewertet, dass die Führung in Jordanian, Saudi Arabien nebst Junior Partnern, der Führung in Syrien de facto den Krieg erklärt hat, ..

Wie das?
Zitat:Wie das?

Durch die Förderung und Koordinierung der genannten Terroristen.
Zitat:Durch die Förderung und Koordinierung der genannten Terroristen.

Falls das stimmt ist es ein Stellvertreterkrieg zwichen dieser Partei und dem Iran.
Syrien ist da wohl dank Assad zum Schlaftfeld geworden.


Zitat:Präsident Assad gibt den würdevollen Staatschef, um den Protest kümmert sich der Bruder: Unter den Elitetruppen, die in Dschisir al-Schughur einmarschiert sind, sollen Einheiten unter dem Befehl von Maher al-Assad sein. Er gilt als der eigentliche Organisator des brutalen Vorgehens gegen die Opposition.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,768102,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 02,00.html</a><!-- m -->
Zu den (oftmals variierenden) Opferzahlen; gibt ja wenig fundierte Meldungen...
Zitat:Opposition spricht von 1300 toten Zivilisten in Syrien

Forderung nach Rücktritt Asads und demokratischen Reformen

In Syrien sind nach Oppositionsangaben seit März 1300 Zivilisten getötet worden. Truppen von Präsident Asad hatten am Wochenende den Kampf gegen Regierungsgegner verschärft und die Protesthochburg Jisr ash-Shughur an der Grenze zur Türkei eingenommen.

(Reuters) Syrische Sicherheitskräfte haben nach Darstellung der Opposition bei der Niederschlagung von Protesten seit März 1300 Zivilisten getötet. In einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung forderte die wichtigste Oppositionsgruppe, die Lokalen Koordinierungsausschüsse, Präsident Bashar al-Asad zum Rücktritt auf. Die Macht müsse an die Armee abgegeben und das Land zu einer Demokratie werden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/opposition_tote_syrien_1.10902297.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 02297.html</a><!-- m -->

Insgesamt gesehen, nimmt man noch 150 bis 200 vermutlich umgekommene Sicherheitskräfte hinzu, so dürften bei den Unruhen rund 1.500 Menschen umgebracht worden sein. Obwohl diese Zahl schlimm genug ist (und auch wenn ich mir jetzt dafür Kritik einfange), sollte man aber noch nicht gleich von einem Krieg reden. Wenn 300 bis 400 Menschen im Monat bei Gewalttaten sterben, ist dies schlimm, keine Frage, aber es sei daran erinnert, dass sowas in Afrika oder auch im Irak oft "normal" war, ohne das die westliche Presse einen Krieg gegen irgendwen sogleich sah. Insofern muss man hier auch aufpassen, was genau, jenseits von Facebook, Bloggern oder verwackelten Handy-Aufnahmen, dort passiert.

Ich würde sicherlich einem Ende des Assad-Regimes nicht nachtrauern, nur muss ich auch sagen, dass ich nicht recht wissen würde, was danach kommt. Oder andersherum: Die ganze Assad-Riege ist einerseits ein Unruheherd, der den Nahost-Konflikt unnötig am Schwelen hält, egal über die Libanon- oder die Hisbollah-Iran-Connection. Aber: Die jetzige syrische Regierung ist kein Islamisten-Haufen. Im Gegenteil: Genau genommen ist es eine selbst ernannte sozialistische Republik, die diktatorische Baath-Partei ist säkular und ihr sind irgendwelche religiösen Eiferer ein Graus. Das Papa Assad die Muslimbrüder und mit ihr verbündete radikale Palästinenser in Hama hat zusammenschießen lassen 1982 (z. Vgl.: damals gab es ca. 20.000 Tote innerhalb 1 Woche), war kein Zufall. Insofern: Wenn Assad hier der Welt radikale Islamisten vom Hals hält, hat das auch wieder was sinnvolles...

Schneemann.
ich denke, dass Assad der Welt nicht irgendwelche radikalen Islamisten vom Hals hält, sondern schlicht and einfach auf seinem Sessel klebt wie jeder andere Diktator auch - und wenn das Klebemittel unter seinem Arsch das Blut seiner eigenen Bevölkerung ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/neuseeland198.html">http://www.tagesschau.de/ausland/neuseeland198.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrisches Staats-TV meldet Sieg über "bewaffnete Elemente"
Dschisr al Schughur unter Kontrolle der Armee

Die syrische Armee hat nach Darstellung des Staatsfernsehens die Stadt Dschisr al Schughur im Nordwesten des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Die Regierungstruppen hätten "bewaffnete Elemente" in die umliegenden Berge vertrieben.
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Opposition spricht von 1300 zivilen Toten

Seit März sollen die syrischen Sicherheitskräfte landesweit 1300 Zivilisten getötet haben. Diese neue Zahl gab die Opposition bekannt. Mehr als 10.000 Menschen seien seit Beginn der Proteste festgenommen worden.

Gleichzeitig forderte die wichtigste Oppositionsgruppe, die Lokalen Koordinierungsausschüsse, Präsident Baschar al Assad zum Rücktritt auf. Die Macht müsse an die Armee abgegeben und das Land zu einer Demokratie werden. Eine international überwachte Konferenz solle binnen sechs Monaten eine neue Verfassung erarbeiten. Es müsse verhindert werden, dass Syrien ins Chaos stürze, erklärte die Opposition weiter.

Stand: 13.06.2011 03:08 Uhr
dazu mal wieder ein Kommentar der Süddeutschen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-dikator-assad-die-tyrannen-stuerzen-aber-wie-1.1108034">http://www.sueddeutsche.de/politik/syri ... -1.1108034</a><!-- m -->
Zitat: Syrien: Diktator Assad
Die Tyrannen stürzen - aber wie?

13.06.2011, 17:28
Ein Kommentar von Sonja Zekri

Einen Frühling lang hat der arabische Freiheitstraum die Welt begeistert. Doch während der Westen Libyen bombardiert, führt Syriens Diktator Assad sein Land an den Rand des Bürgerkriegs. Ein Militäreinsatz in Syrien wäre moralisch so gerechtfertigt wie der gegen Gaddafi, gilt aber als Selbstmord. Denn der Westen weiß: Was in Syrien geschieht, hat Auswirkungen auf den ganzen Nahen Osten
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jo, noch eine Demokratie mehr im Nahen Osten würde noch mehr Autokraten ins Wanken bringen - aber diesmal wären wohl auch die vom Westen verhätschelten Königs- und Scheichtümer betroffen ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:moechtegern-widerstandssymbol-damaskus-bloggerin-outet-sich-als-amerikaner/60064721.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 64721.html</a><!-- m -->
Zitat:13.06.2011, 20:04
Möchtegern-Widerstandssymbol
Damaskus-Bloggerin outet sich als Amerikaner

Wer ihr Blog las, konnte meinen, bei der Revolte in Syrien mit dabei zu sein: Amina Arraf wurde für viele zum Symbol für den Kampf gegen das Assad-Regime. Doch das "Gay Girl" war weder lesbisch, noch ein Mädchen, und schon gar nicht in der syrischen Hauptstadt.
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.... als Amerikaner vom Geheimdienst???? Langsam wird das merkwürdig ....
Zitat:diesmal wären wohl auch die vom Westen verhätschelten Königs- und Scheichtümer betroffen ....

Das Verhätscheln hat halt auch seinen Preis, insofern kann man über die menschenrechtlichen Unannehmlichkeiten in speziell DIESEN Ländern geflissentlich hinweg sehen. Insofern ist es doch ganz praktisch, wie es in Libyen und Syrien so läuft.

Zitat:.... als Amerikaner vom Geheimdienst???? Langsam wird das merkwürdig ....

Das passt in das Bild einer größer angelegten Kampagne, nennen wir sie "Softwar".
Erich schrieb:ich würde so ein Vorgehen eigentlich als Kriegsverbrechen bezeichnen - aber in Syrien ist ja kein Krieg, und deshalb ist alles in Ordnung - oder :?:
Warum soll es ein Kriegsverbrechen sein wenn Krieg herrschen würde?
Die Tötung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen (Art. 8 II (a) (i), © (i) i.V. Art. 24 III lit a 1. Var. IStGH-Statut), wobei ein "Handeln auf Befehl" (Art. 33 lit. a IStGH-Statut) bzs. ein Nötigungsnotstand (Art, 31 I lit. d IStGH-Statut) dann auf den oder die Befehlshaber zurück fällt (Art. 28 I Lit. a IStGH-Statut) und der Befehtshaber auch Mittäter (Art. 25 III lit. a 2. Var. IStGH-Statut) oder aufgrund Organisationsherrschaft verantwortlich sein könnte (3. Var., völkerstrafrechtlich allerdings noch nicht allgemein anerkannt).
Im Übrigen gibt es noch den Straftatbestand des "Verbrechens gegen die Menschlichkeit" als Teil eines ausgedehnten oder systematischen Angriffs gegen die Zivilbevölkerung (Art. 7 I lit. g IStGH-Statut), im Rahmen eines bewaffnenten Konflikts auch als Kriegsverbrechen anerkannt (Art. 8 II (b) (xxii), (e) (vi) IStGH-Statut),

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/syrien484.html">http://www.tagesschau.de/ausland/syrien484.html</a><!-- m -->
Zitat:Einsatz gegen Regierungsgegner
Syrische Armee rückt offenbar nach Norden vor

Nach der Niederschlagung von Protesten in der syrischen Stadt Dschisr al Schughur setzt die syrische Armee ihre Offensive in der nordwestlichen Provinz Idlib fort. Die Truppen rücken offenbar auf die Stadt Stadt Maarat al Numaan vor. Auch dort hatten es in den vergangenen Tagen Proteste gegen die Herrschaft von Präsident Bassar al Assad gegeben. Oppositionelle berichteten, dass das Militär mit Panzern anrücke.
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Stand: 14.06.2011 15:17 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-armee-verstaerkt-angriffe-auf-aufstaendische-assad-fuerchtet-die-abspaltung-1.1108560">http://www.sueddeutsche.de/politik/syri ... -1.1108560</a><!-- m -->
Zitat:Syrien: Armee verstärkt Angriffe auf Aufständische
Assad fürchtet die Abspaltung

14.06.2011, 19:14

Soldaten marschieren im Nordwesten Syriens ein, Panzer rollen durch die Städte, der Flüchtlingsstrom in die Türkei und in den Libanon wächst. Präsident Assad will eine Abspaltung von Landesteilen mit allen Mitteln verhindern.
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Erich schrieb:Die Tötung von Zivilisten ist ein Kriegsverbrechen
Nein, nur unter besonderen Umständen. Insbesondere ist die Bekämpfung von Aufständischen per se kein Kriegsverbrechen.

Erich schrieb:Im Übrigen gibt es noch den Straftatbestand des "Verbrechens gegen die Menschlichkeit" als Teil eines ausgedehnten oder systematischen Angriffs gegen die Zivilbevölkerung (Art. 7 I lit. g IStGH-Statut), im Rahmen eines bewaffnenten Konflikts auch als Kriegsverbrechen anerkannt (Art. 8 II (b) (xxii), (e) (vi) IStGH-Statut)
Nur wenn die Zivilbevölkerung nicht selbst in Kampfhandlungen verwickelt ist. Es ist nach dem Völkerrecht durchaus legitim das der Staat mit militärischer Gewalt gegen Aufständische vorgeht.
Ich denke, es macht keinen großen Sinn, hier Syrien und Libyen in einen Topf zu werfen um etwaige westliche Boshaftigkeiten oder eine Doppelmoral aufzuzeigen. Ich habe mich schon kritisch zu Libyen geäußert und sehe hier noch keine richtige Lösung. Nur ist es dabei unsinnig, bei Syrien auch einen westlichen Schmusekurs wegen irgendwelcher Verhätschelungen zu sehen. Fakt ist eher, dass man nicht so recht weiß, wie man mit diesem Staat umgehen soll.

Obwohl im Grunde ein Schurkenstaat, so laufen hier viele Linien des Nahost-Konfliktes zusammen. Schon kursieren Berichte, wonach iranische Sicherheitskreise die Syrer bei der Niederschlagung der Unruhen unterstützen sollen, weil man in Teheran einen Verlust der Einflussmöglichkeiten auf den Libanon und damit die Hisbollah im Falle eines Sturzes Assads befürchtet. Außerdem wäre ein Eingreifen einer wie auch immer gearteten multinationalen Truppe illusorisch. Anders wie im Falle Libyen haben Russland und China auch schon klar gemacht, dass sie Interventionen gegen Syrien nicht mittragen werden (vermutlich war ihnen dieses Irrlicht Gaddafi es nicht wert, hier einen Streit mit dem Westen vom Zaun zu brechen). Damit ist jedes Gerede über die UN, den Sicherheitsrat oder ein Eingreifen ad absurdum geführt, noch ehe man es begonnen hat. Aber man solle dann bitteschön nicht daherkommen und mit dem Finger wieder auf den Westen zeigen, der hier jetzt nichts macht, weil er ja dieses Regime im Rahmen einer Verhätschelung schonen will.

Wenn man "freie Bahn" hätte, wäre Assad vermutlich schon längst im Fadenkreuz. Jetzt aber, wo man mit dem entschiedenen Widerstand Russlands, Chinas und auch Irans zu rechnen hätte, und wo man nicht genau weiß, was ein dennoch durchgezogener Angriff für Konsequenzen hätte (manche reden schon davon, dass in diesem Fall mit einer Machtübernahme der Hisbollah im Libanon oder einem neuen Bürgerkrieg dort zu rechnen ist; oder gar mit einem direkten militärischen Eingreifen des Iran, wobei unklar ist, wie dieses dann aussehen soll), verharrt alles in einer abwartenden Haltung, auch weil eine regionale und auch internationale Eskalation möglich erscheint. Das dies aber so ist, kann man ausnahmsweise (Sorry, Shahab) mal nicht alleine dem Westen zuschieben.

Schneemann.
Wenn man Demonstrationen nicht aus Ausdruck der Meinungsfreiheit sondern als gewalttätigen Aufstand (= Kampfhandlung) ansieht, dann wäre es also legitim, die Demonstranten nieder zu schießen? Genau das ist nämlich in Syrien passiert, und wird hier von manchen verteidigt ....
Das ist so abartig, damit befasse ich mich gar nicht erst ....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/artikel/C32315/einwohner-fliehen-syrische-armee-umstellt-maarat-al-numaan-30440576.html">http://www.faz.net/artikel/C32315/einwo ... 40576.html</a><!-- m -->
Zitat:Einwohner fliehen
Syrische Armee umstellt Maarat al Numaan
Die syrische Armee rückt weiter in den Norden des Landes vor. Der türkische Ministerpräsident Erdogan traf einen Gesandten Assads. Derweil verdichten sich die Hinweise darauf, dass das syrische Regime hinter den antiisraelischen Protesten auf dem Golan steckt.


15. Juni 2011 16:35:03 ...
damit befasse ich mich - und mit der merkwürdigen Konstellation, dass hier ein Freund Israels den Einsatz der syrischen Armee gegen Demonstranten zu rechtfertigen versuchte (nicht Du, Schneemann), während das gleiche syrische Regime, das die Armee befehligt, hinter den antiisraelischen Protesten auf dem Golan stecken dürfte.
Was will uns dieses sagen?
Dass Assad mit dem Golan ein Ventil oder einen Ersatzkriegsschauplatz aufbaut, um von dein eigentlichen Unruhen abzulenken ("haltet den Dieb") wäre ja noch erklärlich. Aber warum wird sein Regime dann noch verteidigt?
Manchmal erinnert mich das Szenario an die Bush / Osama - Jahre. Beide haben davon profitiert, dass es den jeweils anderen gab. Die hätten sich ansonsten fast gegenseitig erfinden müssen, um entsprechende Unterstützungswerte zu erhalten.
Sollte es tatsächlich so sein, dass Assads Regime und Israels Regierung sich auch gegenseitig brauchen?