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Normale Version: Syrien
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@triangolum

Ich kann zwar kein englisch, aber wenn die google Übersetzung nicht völlig aus dem Ruder läuft, dann handelt es sich zwar um T-90 Panzer, aber um syrische und irakische Verbände nicht um russische.

Die beiden Bilder darunter könnten wirklich russische Truppen darstellen. Die sind aber zu klein und zeigen fast nichts von der Umgebung sodass man nicht erkennen kann wo die Bilder aufgenommen wurden.
Ich hätte aber überhaupt nichts dagegen wenn Russland mit Bodentruppen in Syrien aktiv wird um den Krieg schneller zu beenden.
Ja es wäre nicht schlecht wenn Rußland 20-30 Tausend Soldaten nach Syrien bringt, allerdings weniger um die Terroristen zu bekämpfen, als die Türkei von diversen Blödheiten abzuhalten.
@Mitleser

Aus dem Medienkritik-Strang:
Zitat:Die von Dir so geschätzten wie von den Russen bombardierten "Rebellen" würden sicherlich größere Fluchtbewegungen auslösen und eigentlich weißt Du das.
Da habe ich meine Zweifel. Es wäre in Syrien nicht so, dass eine Mehrheit eine rebellische oder islamistische Minderheit bekämpft, sondern umgekehrt versucht eine (wenngleich auch politisch weitgehend säkulare) Diktatur, die sich aus einer landeseigenen Minderheit der Alawiten zusammensetzt, die Mehrheit (und dies sind Sunniten) wieder unter Kontrolle zu bekommen. Und Russland hilft hierbei.

Falls insofern die Dschihadisten siegen würden, würde dies sicher ein Flüchtlingswelle auslösen, vor allem die Christen, Alawiten, eher atheistisch oder säkular geprägte sunnitische Kreise und vllt. auch die Drusen sowie das Politestablishment würden sicherlich das Land verlassen wollen (oder ihrerseits in den Untergrund gehen). Aber die Zahl derjenigen, die hier fliehen würden, wäre geringer als die Zahl derjenigen, die vermutlich fliehen würden, wenn das Alawiten-Regime Assads mit russischer Feuerkraft obsiegt und zum landesweiten Rachefeldzug gegen die zumeist sunnitischen Gegner (die Mehrheit der Bevölkerung) antreten würde.

Insofern: Man kann korrekterweise Russland nicht wirklich direkt für die Flüchtlinge seit 2011 und bis 2015 verantwortlich machen, obgleich man fairerweise auch darauf hinweisen muss, dass es zumeist Moskau war, welches das Assad-Regime seit 1970 mit Waffen und Geld gefüttert und damit am Leben erhalten und damit jahrzehntelang auch an der Vertiefung der gesellschaftlichen Gräben mitgeholfen hatte. Für die Flüchtlinge allerdings, die indessen seit Herbst 2015 kommen, kann man Moskau sehr wohl direkt mitverantwortlich machen. Und es werden vermutl. auch noch mehr werden, je weiter die Regierungsarmeen vorrücken.

Schneemann.
@Schneemann

nach deiner Logik müssten ja Damaskus, Homs und Hama usw. wie leergefegt sein und dort kaum noch Sunniten leben.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.de/syrien-friedensgespraeche-in-genf-syrische-opposition-nun-doch-dabei-42041196.html">http://www.heute.de/syrien-friedensgesp ... 41196.html</a><!-- m -->

Zitat:Die Syrien-Friedenskonferenz in der Schweiz beginnt zwar zunächst ohne Beteiligung der Opposition. Das sogenannte Höhere Verhandlungskomitee will nun aber eine kleine Delegation zu Gesprächen mit UN-Vertretern schicken.

Das wichtigste syrische Oppositionsbündnis hat nach langem Zögern seine Teilnahme an den Friedensgesprächen in Genf zugesagt. Das Hohe Verhandlungskomitee (HNC) - eine Allianz von Gegnern der Regierung von Präsident Baschar al-Assad - werde 30 bis 35 Delegierte in die Schweiz entsenden, sagte ein Vertreter des Komitees am Freitag in Riad. Die USA, Frankreich und Saudi-Arabien begrüßten die Entscheidung.

Die Delegation der syrischen Regierung traf sich bereits am Freitag in Genf zu einem ersten Gespräch mit dem UN-Sondergesandten Staffan de Mistura. Die Unterredung des italienisch-schwedischen Diplomaten mit der vom syrischen UN-Botschafter Baschar al-Dschaafari geleiteten Abordnung dauerte knapp drei Stunden. Die Vertreter des HNC werden nach Angaben ihres Delegationsleiters Assaad al-Soabi am Samstagabend oder Sonntagmorgen in Genf ankommen.

USA verlangen rasche Fortschritte in Syrien-Gesprächen
Die USA begrüßten die Entscheidung des Oppositionsbündnisses. US-Außenminister John Kerry sagte am Freitag im kanadischen Québec, die USA erwarteten nun von allen Teilnehmern, dass sie ihren "guten Willen" unter Beweis stellten und "rasch" zu Fortschritten kämen. Auch Saudi-Arabien und Frankreich bewerteten die Zusage des HNC positiv. Die Regierung in Paris erklärte, es müsse alles dafür getan werden, um eine politische Lösung zu erreichen.

Das Oppositionsbündnis hatte tagelang in der saudiarabischen Hauptstadt Riad über die Teilnahme an den Genfer Syrien-Gesprächen beraten. Das Hohe Verhandlungskomitee der Opposition in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad verlangt einen Stopp der Angriffe auf Zivilisten, ein Ende der Blockaden syrischer Städte sowie weitere Hilfslieferungen.

Und wie schon von mir seit Monaten geschrieben: Es wird nie mehr ein Syrien geben. Der Staat wird so oder so, früher oder später aufgeteilt werden. Früher wäre natürlich für alle Beteiligten besser.
Man ist weiterhin sehr weit davon entfernt, einen diplomatischen Verhandlungsprozess über die Zukunft Syriens führen zu können, geschweige denn damit eine tragfähige Lösung zu erarbeiten.

Ein solcher Prozess hat noch gar nicht begonnen. Mit Ach und Krach hat man überhaupt nur einen Teil der intern zerstrittenen Rebellen nach Genf bekommen. Das Treffen in Genf war unter Abwesenheit der Kurden, des IS und einer Vielzahl von Rebellengruppen bestenfalls ein erneuter Versuch einen diplomatischen Prozess in Gang zu setzen.
Youtube Videos von Offensiven der Syrischen Streitkräfte und verbündeter Milizen bei Aleppo. Die SAA setzt offenbar modernisierte T-72 ein:

<!-- m --><a class="postlink" href="https://youtu.be/lJMzB_51rDo">https://youtu.be/lJMzB_51rDo</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="https://youtu.be/uVrtiwybou4">https://youtu.be/uVrtiwybou4</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article151749683/Unseren-Gemeinden-droht-der-voellige-Untergang.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... rgang.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://iswresearch.blogspot.de/2016/02/assad-regime-gains-in-aleppo-alter.html">http://iswresearch.blogspot.de/2016/02/ ... alter.html</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://3.bp.blogspot.com/-PyQDXMaiPBs/VrTAskaE4ZI/AAAAAAAAFgk/CvWZ_t-Rys8/s1600/Regime%2BCampaign%2B-%2BAleppo%2BFEB%2B2016-01.png">https://3.bp.blogspot.com/-PyQDXMaiPBs/ ... 016-01.png</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="https://1.bp.blogspot.com/-Y5ay8cemk3I/VrTBDVKcC2I/AAAAAAAAFgo/JUiiXK6h060/s1600/Regime%2BCampaign%2B-%2BLatakia%2BFEB%2B2016-01.png">https://1.bp.blogspot.com/-Y5ay8cemk3I/ ... 016-01.png</a><!-- m -->

Zitat: Assad Regime Gains in Aleppo Alter Balance of Power in Northern Syria

Battlefield realities rather than great power politics will determine the ultimate terms of a settlement to end the Syrian Civil War. Syrian President Bashar al-Assad and his allies in Russia and Iran have internalized this basic principle even as Washington and other Western capitals pinned their hopes upon UN-sponsored Geneva Talks, which faltered only two days after they began on February 1, 2016. Russian airpower and Iranian manpower have brought President Assad within five miles of completing the encirclement of Aleppo City, the largest urban center in Syria and an opposition stronghold since 2012. The current campaign has already surpassed the high-water mark set by the regime’s previous failed attempt to besiege Aleppo City in early 2015. The full encirclement of Aleppo City would fuel a humanitarian catastrophe, shatter opposition morale, fundamentally challenge Turkish strategic ambitions, and deny the opposition its most valuable bargaining chip before the international community.

Zitat: Strategic Effects

The direct threat posed by Syrian President Bashar al-Assad to core opposition terrain in Aleppo City and other parts of Northern Syria will present a critical challenge for U.S. strategic interests. The realities on the ground currently being set by the regime will entrench the position of President Assad and his foreign backers, preserving Syria as a regional base of operations for both Iran and Russia. The renewed pressure being placed upon the opposition also risks driving opposition groups to deepen their coordination with Syrian al-Qaeda affiliate Jabhat al-Nusra (JN) and other Salafi-jihadist factions. Major opposition factions in the Jaysh al-Fatah Operations Room based in Idlib Province reportedly came close to signing a unification agreement supported by Jabhat al-Nusra emir Abu Muhammed al-Joulani. The incentives to solidify this cooperation will only grow in the face of further regime gains. The current violence thus stands to solidify Syria as an arena for U.S. adversaries over the coming months.

The willingness of parties on both sides to pursue further conflict will only serve to prolong the bloodshed of the Syrian Civil War and exacerbate the humanitarian consequences of the conflict. UN officials reported that nearly 40,000 civilians fled the southern countryside of Aleppo City amidst regime operations in October 2015, while at least 70,000 civilians have fled the latest round of violence in northern Aleppo Province. The regime has also conducted a series of engagements in in Central and Southern Syria meant to increase the pressure brought to bear upon remaining opposition pockets, particularly through the use of sieges and starvation as weapons of war. The flows of displaced persons generated by this campaign will place additional strain upon regional U.S. allies while fueling further resentment and radicalization among the refugee population.

The looming siege of Aleppo City poses a strategic dilemma for Turkey. Turkish President Recep Erdogan provided weapons, supplies, and safe haven to opposition forces in order to advance Turkey’s strategic objectives, including the formation of a Sunni Islamist government to replace Syrian President Bashar al-Assad. The mounting opposition losses in Aleppo Province directly undermine these core strategic interests and bring Russian military personnel to vital positions within forty miles of the Syrian-Turkish border. Turkey will likely respond to these inflections through military force. President Erdogan may even consider a range of high-risk military options to reassert his control over the conflict that could include providing the opposition with man-portable air-defense systems (MANPADS) or mounting a cross-border intervention into Northern Syria. These operations risk fueling an intensified regional proxy war or even a direct confrontation between Turkey and Russia. The current campaign undertaken by President Assad and his allies in Moscow and Tehran will be a driver of long-term disorder in Syria and the wider Middle East.

Meiner Meinung nach sind diese syrischen Erfolge Phyrrus-Siege, weil sie 1 eine weitere Eskalation herbei führen werden und 2 die Waffenlieferungen für die Gegner noch massiv zunehmen werden. Sollte man dann trotzdem weiter vordringen, kann der indirekte Stellvertreterkrieg darüber dann auch recht schnell ganz direkt und heiß werden.

Die Russen scheinen das auch so zu sehen, zumindest verlegen sie gerade hektisch weitere Einheiten nach Syrien und zwar insbesondere Luftüberlegenheitsjäger, weitere FlaRak und Su-35 sind nun permanent in der Luft dort.
Quintus Fabius schrieb:Meiner Meinung nach sind diese syrischen Erfolge Phyrrus-Siege, weil sie 1 eine weitere Eskalation herbei führen werden und 2 die Waffenlieferungen für die Gegner noch massiv zunehmen werden. Sollte man dann trotzdem weiter vordringen, kann der indirekte Stellvertreterkrieg darüber dann auch recht schnell ganz direkt und heiß werden.

Die Russen scheinen das auch so zu sehen, zumindest verlegen sie gerade hektisch weitere Einheiten nach Syrien und zwar insbesondere Luftüberlegenheitsjäger, weitere FlaRak und Su-35 sind nun permanent in der Luft dort.

Das glaube ich nicht, weil die Zahl freiwilliger Kämpfer auf Islamistenseite immer weiter abschmelzen wird, mit jedem Verlust den sie einfahren. So mutig wie sie tun sind die Meisten von denen nämlich nicht. Und Waffen liefern die Feinde Assads sowieso schon fleissig seit Beginn des Bürgerkrieges bzw. schon weit davor. Der Flickenteppich im Land ist natürlich erst ansatzweise beseitigt, aber die die Islamisten stehen strategisch gesehen auf verlorenem Posten. Die russischen Militärberater scheinen ganze Arbeit geleistet zu haben. Die Regierungsarmee wird nicht verschlissen, sondern geht sparsam vor. Das verhindert zwar sehr schnelle Erfolge, aber die Zahl der Freiwilligen und Neurekruten wird dadurch stärker wachsen. Diese müssen zwar auch erst ausgebildet werden, aber ich gehe davon aus, dass Rußland mit 2-3 Jahren rechnet, bis Syrien wieder in regulärer Hand ist. Sollten sich die USA dort mit Bodentruppen engagieren würde ich vermuten, dass sich dann auch China eine Teilnahme am Geschehen was kosten lassen wird, denn die USA sind ja derzeit dabei China auf alle möglichen Arten zu provozieren.

Was übrigens verdächtig lange dauert ist die Rückeroberung des vom IS besetzten irakischen Territoriums. Da könnte man durchaus mal Vermutungen anstellen warum dies so ist. Mir kam es zumindest so vor, als sollte Mossul in die Hände des IS fallen. Dort dürften immer noch hunderttausende gewohnt haben, also eine ideale Basis um Kämpfer zwangszurekrutieren.

Ein weiterer Punkt wäre noch, dass immer mehr kleinere Milizen und bewaffnete Gruppierungen, die eher den moderaten Kräften zuzurechnen sind, die aussichtslosigkeit ihrer Lage erkennen werden und nach typisch arabischer Mentalität sich wieder der stärkeren Seite (der offiziellen Regierung) anschliessen werden.
Die russische Luftwaffe und die Militärberater verfügen ganz offensichtlich über größere Fähigkeiten als die amerikanischen Kollegen. Letztere scheitern seit Jahrzehnten an weitaus schlechteren Gegnern kläglich. Zum Glück ist diese Welt nicht unipolar oder abhängig von der Unfähigkeit der US Streitkräfte und Strategen. Die zivilisierte Welt wird Russland daher allen medialen Kampagnen zum Trotz noch sehr dankbar sein. Derzeit erkennt man die eigenen Fehler nicht und macht Russland und Syrien für die humanitäre Katastrophe in Syrieb verantwortlich. Aber ich denke dass immer mehr über die Verwicklungen in diesem Krieg und die Verantwortung ans Tageslicht gerät. Über die Abriet der Geheimdienste zur Destabilisierung des Landes, der Lieferung von Waffen, den Ausbildunglagern in Jordanien, Saudi Arabien und der Türkei, der Aufklärung und Beratungsleistungen für islamistische Terroristen, dem massenhaften undgefilterten Export von Terroristen aus aller Welt nach Syrien und Irak. Jetzt wo sich das Blatt im Sinne der Staatlichkeit und gegen das westlich initiierte Chaos militärisch gewendet hat, werden sogar Leute wie QF zu Moralaposteln.
Die Hinweise das die Saudis, Bahrain und andere Golfmonarchien in Syrien einmarschieren wollen verdichten sich. http://de.sputniknews.com/militar/201602...daten.html

Der Focus berichtet ebenfalls davon. Die Türkei soll ebenfalls immer mehr Truppen an der syrischen Grenze stationieren. Damit wäre auch klar das der Vormarsch der syrischen Truppen der wahre Grund für deren geplante Invasion darstellt. Als der IS und andere Gruppierungen auf dem Vormarsch waren gab es solche Vorbereitungen nicht und Saudis und Türken waren hocherfreut. Jetzt wo die IS und Al Nusra die Beine in die Hand nehmen müssen wird plötzlich in aller Eile eine Invasion vorbereitet.
Es ist doch offensichtlich die geplannte Invasion nicht dem IS gilt denn warum solten die Saudis und Türken gegen die Gruppierungen plötzlich in den Krieg ziehen die sie nach wie vor unterstützen.

Die Frage ist jetzt wie erfolgreich wäre diese Invasion? Die Saudis haben ja alle Hände im Jemen zu tun und die Türken mit den Kurden. Was macht Russland, der Irak und vorallem der Iran wenn es zu einer Invasion Syriens kommt?
Wenn ich es mir aber recht überlege kann ich mir eine Saudische Invasion nicht so recht vorstellen. Die können nicht mal den Jemen unter Kontrolle bringen und sind dort offenbar an ihre Grenzen gestossen.

In Syrien hätten sie es dann mit einer größeren Gegner zu tun wenn man alle schiitischen und christlichen Milizen sowie eine durchaus hohe Zahl an Sunniten dazu rechnet. Es kämpfen ja jetzt schon viele Sunniten auf Assads Seite weil sie keine Monarchie oder Gottesstaat wie in SA wollen.
Aber wer weiß was im Hintergrund da alles läuft.

Mitleser

Wenn wir Glück haben, wird da nur eine Drohkulisse aufgebaut um Russland und Syrien zu irgendwelchen Konzessionen zu zwingen.
Mitleser schrieb:Wenn wir Glück haben, wird da nur eine Drohkulisse aufgebaut um Russland und Syrien zu irgendwelchen Konzessionen zu zwingen.

Das wird sowieso nicht passieren, weil die USA am Ende die Pfeiffe einziehen werden bei der Aktion. Denn dann wird definitiv auch China mitmischen.