Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Syrien
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nochmal zurueck zu den angeblichen fassbomben,auch die terroristen beutzen solch aehnliche bomben,aus gasflaschen gebastelt.beweis:
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wieso werden solche bilder nicht auch in deutschland veroeffentlicht?bricht dann das ganze muehsam aufgebaute feindbild zusammen
wir überlassen den radikal-islamistischen Wahabisten die Meinungsbildung - auch Scholl-Latour, einer der besten journalistischen Kenner der Region, hält den "Gefahrenpopanz Iran" für weit überzogen und das "Gefahrenpotential Saudi Arabien" für völlig unterschätzt (vgl. z.B. "Die Welt aus den Fugen", Paperback, S. 348 ff):
Zitat:"In der syrischen Befreiungsarmee befinden sich viele von Saudi-Arabien ausgebildete Kämpfer und sogar Veteranen von El Quaida.

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Die Amerikaner haben Saudi-Arabien maßlos aufgerüstet, wie gesagt. Es wird mit allen Mitteln unterstützt.

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Daß man keine Bibel und kein christliches Kreuz nach Saudi-Arabien bringen darf - davon redet hier niemand. Christlichen Priestern droht in Saudi-Arabien die Verhaftung. Dort arbeitende Christen dürfen keiner Messe beiwohnen. Kein Jude darf nach Saudi-Arabien einreisen ....
Andere Muslime, etwa aus der Türkei, distanzieren sich resolut von den in Saudi Arabien herrschenden Salafisten.

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Im Iran leben ungestört knapp 30000 Juden, die ihre Religion frei ausüben können ...
. (zitiert aus einem Interview vom Juni 2012 mit Projektmanagement aktuell)
Das kommt sehr darauf an, wie man "Gefahrenpotential" definiert. Dass man den Iran als Bedrohung betracht, weil man ihn als Mullahkratie aburteilt, glaube ich jedenfalls nicht. Das wirkt nicht autentisch bei einem Blick auf die sonstigen Verbündeten. Das kommt sehr darauf an, wie man "Gefahrenpotential" definiert. Trotz Destabilisierungs und Zerschlagungsversuche hat sich der Iran als einer der wenigen gefestigten Staaten der Region erwiesen. Gerade dieser Staat hat sich der politischen Kontrolle durch irgendeine Großmacht durch Widerstand entzogen. Gleichzeitig demonstriert der Iran, dass er technologisch, wirtschaftlich und politisch zu den großen Nationen nachziehen möchte. Und der tut das allen vermeintlich humoristischen Kommentaren zum Trotz, recht zielstrebig. Sprich: Mit dem Iran müsste man teilen. Das wollen weder die USA noch die Golfaraber.
die USA sind seit dem Schah-Sturz beleidigt - und betrachten seither den Iran als Feind, dessen Regierung von aussen gestürzt werden muss. Dass inzwischen auch im Iran selbst durch Wahlen geänderte Verhältnisse sind, wird geflisstentlich übersehen.

Zurück nach Syrien:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/chinesische-hilfe-naht-1.18214772">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18214772</a><!-- m -->
Zitat:Zerstörung syrischer Chemiewaffen

Chinesische Hilfe naht

Auslandnachrichten Gestern

Ein chinesisches Militärschiff, das bei der Zerstörung syrischer Chemiewaffen helfen soll, rückt immer näher. Die Fregatte «Yangcheng» ist im zypriotischen Hafen von Limassol eingelaufen.
...
Achtung - bei der NZZ ist nur eine beschränkte Anzahl von kostenfreien Aufrufen pro Monat möglich

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Zitat:Informationsstand 4. Januar


Vernichtung chemischer Kampfstoffe: Der geplante Ablauf im Detail
(Anmerkung: die Darstellung wird wöchentlich der Entwicklung angepasst)


Der auf der Basis einer UN-Resolution von der OPCW erstellte Plan sah vor, dass 500t (die „gefährlichsten“ Substanzen) spätestens am 31. Dezember syrisches Gebiet verlassen haben sollten; weitere 800t dann bis zum 5. Februar. Schon am 29. Dezember wurde klar, dass der erste Termin nicht einzuhalten war. Als Gründe werden gleich mehrere Problemfelder (Sicherheitslage, Logistik, Wetter) genannt. Ein neuer Termin wird offiziell nicht genannt; vage heißt es nur, man werde mit dem Abtransport beginnen, „sobald es möglich sei“.

PHASE 1: Transport durch Syrien von den Depots zum Hafen von Latakia

In der ersten Phase der Operation sind die chemischen Substanzen von den Kampfstoff-Depots auf syrischen Straßen zum Verladehafen Latakia zu transportieren. Russland stellt dafür 50 Allradfahrzeuge, 15 gepanzerte LKW und 20 Schützenpanzer bereit. Diese wurden zwar schon nach Syrien gebracht, aber noch am 2. Januar war unklar, ob sie die Depots überhaupt schon erreicht haben. Auch die USA wollen den Landtransport unterstützen, dazu u.a. spezielle GPS-Anlagen bereitstellen, mit denen sich Route und genaue Positionen der Transportfahrzeuge in Echtzeit verfolgen lassen. Die US-Ausrüstung wurde am 2. Januar aber noch an der jordanisch-syrischen Grenze aus „formellen Gründen“ festgehalten.

Der Straßentransport nach Latakia ist nicht risikofrei, auch wenn es sich nur bei einem sehr geringen Teil um einsatzfähige Kampfstoffe handelt. Die meisten Chemikalien sind bloße Ausgangsprodukte binärer Kampfstoffe, die selbst erst durch Mischen entstehen. Dennoch sind auch für deren Transport besondere Vorkehrungen zu treffen. Sie werden in spezielle Behälter verpackt (die Verpackung in den Depots hat begonnen), die dann nochmals gesichert und voneinander getrennt in Containern zu transportieren sind.

Auch wenn also z.B. durch bloßen Beschuss ein Freisetzen von Kampfstoffen kaum möglich sein wird, muss doch verhindert werden, dass Ausgangsprodukte für deren Herstellung in die Hände von Milizen fallen. Bisher war es offenbar nicht möglich, mit den diversen Bürgerkriegsparteien zeitlich und örtlich begrenzte Feuerpausen zu vereinbaren. Vor allem die radikal-islamischen Milizen lehnen jede Gespräche ab, und al-Kaida nahestehende Gruppen nutzen jede sich bietende Chance zur weiteren Destabilisierung der Lage.

Tatsächlich haben sich die Kämpfe vor allem in Nordsyrien (Idlib, Aleppo) in den letzten Tagen noch deutlich intensiviert, wobei nun auch schwere Gefechte zwischen pro-westlichen Milizen und radikal-islamischen Gruppen gemeldet werden. Alle Bürgerkriegsparteien sind mit Blick auf am 22. Januar in Montreux geplante „Friedensgespräche“ (Durchführung derzeit wieder völlig offen) überdies bemüht, ihre Ausgangspositionen zu verbessern, „Fakten“ zu schaffen; und natürlich dürfte allen Rebellengruppen auch daran gelegen sein, den Abtransport der Kampfstoffe möglichst zu behindern/verzögern, um so das Assad-Regime als unfähig zur Einhaltung von verbindlichen Zusagen international „vorzuführen“.


PHASE 2: Verladung in Latakia und Transport in einen italienischen Hafen

Haben die Kampfstoffe schließlich den Hafen von Latakia erreicht, sind alle Substanzen noch einmal zu verifizieren und genau zu dokumentieren. 20 Kampfstoffspezialisten der finnischen Streitkräfte sollen hier wohl helfen und danach auch den Weitertransport begleiten. Zur Absicherung sollen der russische Zerstörer SMETLIVIY und zwei russische Landungsschiffe (mit eingeschiffter Marineinfanterie) in Latakia einlaufen.

Der Weitertransport der Container soll dann auf zwei zivilen Frachtschiffen erfolgen. Dies ist zum einen die dänische ARK FUTURA, ein Ro-/Ro-Schiff (183m), das schon seit einigen Jahren vom dänischen Verteidigungsministerium zum Transport von militärischer Ausrüstung gechartert ist. Norwegen stellt den großen (260m) Frachter TAIKO zur Verfügung, ein Spezialschiff zum Transport von neuen Autos. Bei beiden Schiffen können die Container in Latakia ohne Nutzung von Ladekränen direkt über Fahrzeugrampen an Bord gefahren werden.

Am 20. Dezember hat Großbritannien angekündigt, ebenfalls 150 t Chemikalien in Latakia zu übernehmen und zur Entsorgung in einer zivilen Verbrennungsanlage nach Großbritannien zu transportieren. Hier sind aber wahrscheinlich nur weniger gefährliche, auch für rein zivile Zwecke geeignete (dual-use) Substanzen gemeint, die nach OPCW-Planung eigentlich in Syrien selbst entsorgt werden sollten. Auch bleibt unklar, wann dies geschehen soll.

Noch ist offen, wann die Verladung in Latakia beginnen kann. Die beiden Frachter waren am 28. Dezember bereits auf dem Weg von Limassol (Zypern) nach Latakia, mussten dann aber wieder zurückkehren. Am 3. Januar sind sie erneut ausgelaufen, sollen sich nun in internationalen Gewässern vor Syrien zur kurzfristigen Ansteuerung von Latakia bereit halten.

Nach dem Ablegen und während der Fahrt durch die syrischen Territorialgewässer werden zunächst die russische SMETLIVIY sowie die von Anti-Piraterie-Operationen aus dem Golf von Aden abgezogene chinesische Fregatte YANCHENG die beiden Frachter schützen. Letztere hat am 31. Dezember den Suezkanal nordlaufend passiert und ist am 4. Januar zunächst einmal in Limassol (Zypern) eingelaufen. Für die chinesische Marine wird dies der erste operative Einsatz unter internationaler Führung. Einige Medien sprechen von einem „ersten Einsatz im Mittelmeer“; dies stimmt allerdings nicht. Im März 2011 war bereits eine chinesische Fregatte bei der Absicherung von Evakuierungsoperationen vor Libyen im Einsatz – damals aber unter ausschließlich nationaler Führung.

Außerhalb syrischer Gewässer übernehmen / verstärken dann das dänische Mehrzweckschiff ESBERN SNARE und die norwegische Fregatte HELGE INGSTAD die Sicherung von ARK FUTURA und TAIKO. Beide Kriegsschiffe begleiten schon seit gut einer Woche die beiden Frachter, haben mit ihnen gemeinsam geübt und warten auch jetzt mit ihnen vor der syrischen Küste. Auch die britische Royal Navy will dazu ein Kriegsschiff abstellen, nennt aber noch keine Details. Die weitere Fahrt durch das Mittelmeer soll den Konvoi in einen (offiziell noch nicht bekannt gegebenen) italienischen Hafen führen, wo die Chemikaliencontainer auf das das zu den Ready Reserve Forces (Maritime Administration) der US Navy gehörende Ro-/Ro-Schiff CAPE RAY umgeladen werden sollen.


PHASE 3: Entsorgung auf dem US-Schiff CAPE RAY

Auch hier kündigt sich eine deutliche zeitliche Verzögerung an. Die CAPE RAY sollte sich eigentlich am 3. Januar von der US Atlantikküste auf den Weg machen, befindet sich aber offenbar noch immer in Portsmouth (Virginia). Installation und Erprobung von zwei mobilen Entsorgungsanlagen (Field Deployable Hydrolysis System - FDHS) plus einer dritten als Reserve, sowie der Einbau von zahlreichen zusätzlichen Unterkünften (Container) für einzuschiffendes Personal dauern länger als geplant. Nun soll das Schiff angeblich erst „in etwa zwei Wochen“ auslaufen.

Bei einer Verlegezeit von etwa zwei Wochen kann die CAPE RAY damit erst Ende Januar/Anfang Februar in Italien eintreffen, und dies wirft denn auch die Frage nach dem zwischenzeitlichen Verbleib der gefährlichen Chemikalien auf. Da ein Entladen mit Zwischenlagerung im Hafen aus diversen Gründen (öffentliche Proteste, Umweltschutz, Sicherheit/Bedrohung) kaum zu erwarten ist, dürften die Frachter mit ihrer Ladung an Bord zwei bis drei Wochen lang wohl irgendwo (vor Anker?) das Eintreffen der CAPE RAY abwarten. Mit Blick auf zeitliche Unwägbarkeiten kommt so vielleicht auch nur ein Frachter zum Transport der ersten Charge zum Einsatz, während der andere die zweite Charge (Abtransport ja bis spätestens 5. Februar) übernehmen könnte.

Nach Übernahme der Chemikaliencontainer wird die CAPE RAY in internationale Gewässer verlegen und dort mit den installierten Hydrolyse-Anlagen die Umwandlung der Kampfstoff-Ausgangsprodukte in weniger gefährlichen aber noch immer teils extrem umweltschädlichen „Industriemüll“ vornehmen. Wo genau dies erfolgen wird, bleibt geheim. Da die Hydrolyse-Anlagen aber nur bei Wellenhöhen bis zu 1,5m betrieben werden sollen, sind wetterabhängig gewählte Positionen knapp außerhalb von Territorialgewässern in Lee von Land / Inseln anzunehmen. Schon jetzt melden Umweltorganisationen erhebliche Bedenken an, sprechen von einem „abenteuerlichen, nie erprobten Unternehmen mit ernster Gefahr für Umwelt und die Menschen an Bord der CAPE RAY“. Man kann von Protestaktionen bis hin zu aktiven Behinderungen der CAPE RAY (in See) ausgehen. Die Sicherung der CAPE RAY dürften Einheiten der US Navy übernehmen. Sie hat nach wie vor drei Zerstörer sowie den FK-Kreuzer MONTEREY in der Region präsent.

Die auf der CAPE RAY benötigte Zeit für die Umwandlung der für die Kampfstoffproduktion geeigneten Chemikalien in weniger gefährlichen Industriemüll wird mit etwa 45 Tagen, höchstens 90 Tagen angegeben. Damit könnte es für die Einhaltung des vorgegebenen Termins (31. März für die gefährlichen ersten 500t) knapp werden, vor allem wenn schlechtes Wetter die Arbeiten behindert. Die OPCW konzentriert sich denn auch aktuell nur noch auf den Termin 30. Juni, geht (noch) davon aus, dass bis dahin auch die restlichen 800t Chemikalien vernichtet sind und so die Vorgaben der UN-Resolution eingehalten werden.

Die CAPE RAY wird anschließend die Endprodukte in einem noch zu benennenden Hafen zur weiteren, endgültigen kommerziellen, industriellen Entsorgung entladen. Insgesamt ist von etwa 3.000 ts (incl. verschmutztes Wasser) die Rede.
Zitat:die USA sind seit dem Schah-Sturz beleidigt - und betrachten seither den Iran als Feind, dessen Regierung von aussen gestürzt werden muss. Dass inzwischen auch im Iran selbst durch Wahlen geänderte Verhältnisse sind, wird geflisstentlich übersehen.
Was in den Iran-Strang gehört... :wink:

Schneemann.
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Zitat: Zweifrontenkrieg gegen die Islamisten
06.01.2014 · Während die Terroristen im Irak gegen die Armee kämpfen, werden sie in Syrien von Rebellen angegriffen – und geraten in die Defensive. Die irakischen Sicherheitskräfte erlitten derweil die schwerste Niederlage seit dem Abzug der Amerikaner.
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In Nordsyrien haben sich in den vergangenen Tagen islamistische Brigaden, die nicht unter dem Banner von Al Qaida kämpfen, zusammengeschlossen und dem „Islamischen Staat“ als „Armee der Mudschahedin“ und „Front der syrischen Revolutionäre“ den Krieg erklärt. Sie stellten die Dschihadisten vor die Wahl, sich entweder in die bestehenden militärischen Strukturen einzufügen oder das Land zu verlassen. In Raqqa, einer der Hochburgen des „Islamischen Staats“, stürmten rivalisierende Kämpfer das lokale Isis-Hauptquartier und befreiten 50 Personen aus dem Gefängnis. Heftige Gefechte zwischen den Dschihadisten und den Rebellen wurden auch aus der ländlichen Umgebung von Aleppo gemeldet. In einer Audiobotschaft hat der „Islamische Staat“ nun damit gedroht, seine Kämpfer von der Front gegen die Truppen des syrischen Regimes abzuziehen. Dann würde Aleppo wieder den Truppen von Machthaber Baschar al Assad in die Hände fallen. Von einem „Dolchstoß“ in den Rücken und einer Verschwörung war die Rede, weil Rebellenkommandeure den Einfluss der Dschihadisten eingrenzen wollten, bevor in Genf über eine mögliche Lösung des Syrien-Konflikts verhandelt werde. Aus den Reihen der Opposition werden die Isis-Dschihadisten schon als Agenten des Damaszener Regimes bezeichnet, die versuchten, die Revolution zu untergraben.
...

inzwischen sind die Dschihadisten des „Islamischen Staats“ erstmals in der Defensive – sowohl im Irak als auch in Syrien. In Falludscha und Ramadi geht die irakischen Streitkräfte mit Luftangriffen gegen sie vor. In Syrien macht ihnen die Offensive der Rebellen zu schaffen. Zuvor war es ihnen gelungen, ihren „Islamischen Staat“ grenzübergreifend zu konsolidieren. Das Einflussgebiet dschihadistischer Gruppen in der Region erstreckt sich von Falludscha und Ramadi im Osten über den Euphrat bis nördlich von Aleppo bis in den Libanon.
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Zitat:Syrien
Erste Chemiewaffen außer Landes gebracht

07.01.2014 · Eine erste Ladung syrischer Chemiewaffen hat den Hafen von Latakia verlassen. Ein dänisches Schiff brachte sie außer Landes, teilte die OPCW mit.
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das "dänische Schiff" ist die ARK FUTURA, die wir schon mehrfach erwähnt hatten
Man wird sich noch wünschen ihm die Chemiewaffen gelassen zu haben.
Zitat:Tue Jan 07, 2014 7:7
Beheaded Bodies of 50 Syrian Citizens Found in Aleppo

TEHRAN (FNA)- The Syrian army found the decapitated bodies of tens of citizens, including women, slaughtered by militants in Al-Ayoun hospital in the Northwestern city of Aleppo.

The corpses of 50 beheaded Syrian citizens and several reporters of the Al-Nusra Front have been discovered in Al-Ayoun Hospital after withdrawal of the militants of the Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) from the area.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921017001418">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1017001418</a><!-- m -->
Aus dem Link von Shahab3:
Zitat:The corpses of 50 beheaded Syrian citizens and several reporters of the Al-Nusra Front have been discovered in Al-Ayoun Hospital...
Dieser Satz wirkt irgendwie unlogisch. Dass islamistische Fanatiker ihre ideologischen und religiösen Gegner enthaupten, ist leider eine schlimme Tatsache in Nahost. Keine Frage. Aber wie soll man hinsichtlich der Geköpften dieses Satzbauteil "several reporters of the Al-Nusra Front" deuten? Soll das heißen, dass neben syrischen Zivilisten auch - vorsichtig gesagt - Angehörige ("reporters"?) der Al Nusra-Front enthauptet worden sind bzw. dass die sunnitischen Islamisten eigene sunnitische Landsleute ebenso umgebracht haben? Liest sich zumindest so...

Schneemann.
Ich zitiere den gleichen Absatz mal anders:

Zitat:[...]several [beheaded] reporters of the Al-Nusra Front have been discovered after withdrawal of the militants of the Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) from the area.

Also offenbar ein Konflikt zwischen Angehörigen der zwei großen militanten islamistischen Dachverbände in Syrien. Um die Al-Nusra Reporter ist es nicht so wirklich schade, weil die Al-Nusra sich nicht anders verhält[1]. Heftig ist allerdings, dass sich das Ganze wohl in einem Krankenhaus abgespielt hat und unter anderem wohl auch einige enthauptete Frauenleichen gefunden wurden. Der perverse Wahnsinn lässt sich also offenbar noch steigern.

Über die jüngsten Gefechte zwischen den Rebellengruppen berichtet auch:
Zitat:Syrian rebel leader urges truce as infighting Al-Qaeda factions trigger bloodbath
Published time: January 07, 2014 22:47

A leader of an Al-Qaeda affiliated rebel group in Syria has called for a ceasefire with another Al-Qaeda-inspired movement, after internecine clashes between various Islamist anti-government factions resulted in hundreds of deaths in less than a week.
...
Internecine fighting broke out on Friday in the province of Aleppo, after the Islamic State in Iraq and the Levant (ISIL) killed a local doctor.
...
Nusra, which also shares a radical ideology but is comprised mostly by local fighters, united with several other splinter groups to carry out reprisals against ISIL throughout the country.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://rt.com/news/syria-rebels-qaeda-ceasefire-293/">http://rt.com/news/syria-rebels-qaeda-ceasefire-293/</a><!-- m -->

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[1]
Zitat:‘Slaughtered like sheep’: Eyewitnesses recount massacre in Adra, Syria
Published time: December 17, 2013 11:28

New details of atrocities carried out by Islamist rebel fighters in the town of Adra, 20 kilometers north of Damascus, continue to pour in from survivors of the massacre there, in which reportedly at least 80 people lost their lives.

"The decapitators" is how the Adra residents, who managed to flee the violence there, now call the people who currently have the town under their control. Adra, a town with a population of 20,000, was captured by Islamist rebels from the Al-Nusra front and the Army of Islam last week, following fierce fighting with the government forces. The town’s seizure was accompanied by mass executions of civilians.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://rt.com/news/adra-syria-massacre-witnesses-355/">http://rt.com/news/adra-syria-massacre-witnesses-355/</a><!-- m -->
Zitat:Ich zitiere den gleichen Absatz mal anders:
Jaja, einverstanden. Aber dies war genau genommen nicht der zentrale Bauteil meiner Frage. Mir ging es darum, ob eine Nachrichtenagentur, die mutmaßlich dem Pro-Assad-Lager zuzurechnen ist, überhaupt sich veranlasst sehen würde (und sehen könnte?), eine solche Formulierung anzuwenden oder aber ob dies eben nur ein reines "linguistisches Vertippen" war.
Zitat:Heftig ist allerdings, dass sich das Ganze wohl in einem Krankenhaus abgespielt hat und unter anderem wohl auch einige enthauptete Frauenleichen gefunden wurden. Der perverse Wahnsinn lässt sich also offenbar noch steigern.
Hier würde ich ob der Glaubwürdigkeit dieser Meldung im Grundsatz Zurückhaltung anraten. Seit den Tagen, als man im Westen mutmaßte und behauptete, dass Saddams Schergen in Kuwait City anno 1990/91 "Brutkasten-Genozide" begangen haben sollen, bin ich ob solcher "Krankenhaus-Vergewaltigungs-Mord-Stories" - vor allem bezüglich Nahost - sehr vorsichtig geworden.

Schneemann.
@Schneemann, Du meinst sicherlich:

Zitat:Brutkastenlüge
...
Die kuwaitische Regierung hatte aus dem Exil die amerikanische PR-Agentur Hill & Knowlton für 10 Millionen US-Dollar beauftragt, in der amerikanischen Öffentlichkeit für ein militärisches Eingreifen der USA zugunsten Kuwaits zu werben. Beauftragt wurde H & K dazu von der Schein-Organisation Citizens for a Free Kuwait, die wiederum von der kuwaitischen Regierung gegründet und finanziert worden war. Die Agentur startete eine Reihe von PR-Aktivitäten, wozu unter anderem die erfundene Brutkästen-Geschichte gehörte.[2]
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge">http://de.wikipedia.org/wiki/Brutkastenl%C3%BCge</a><!-- m -->

Es ist ob solcher Vorfälle natürlich absolut ratsam, die Nachrichten zu hinterfragen und sich die Frage nach dem Motiv einer Veröffentlichung zu stellen. Man muss da gar nicht mal verächtlich in Richtung ausländischer Medien blicken. Gerade was im Bezug zu Syrien; insbesondere hierzulande; veröffentlicht wurde, sollte einem Mahnung genug sein. Da muss man eigentlich nicht die 24 Jahre alte Brutkastegeschichte für ausgraben. Insofern grundsätzlich absolut richtig, dass Du Zweifel anbringst.

Inzwischen sind Gewaltexzesse in Syrien an der Tagesordnung. Massenhinrichtungen von dutzenden Personen auf einem Markt, vor der örtlichen Post oder direkt im eroberten Krankenhaus (s.o.) sind keine herausragenden Ereignisse mehr.

Die öffentliche Strafgerichte, die Plünderungen und Beschlagnahmungen von Nahrungsvorräten, teilweise öffentlichen und zuhauf gefilmten Massenhinrichtungen (i.d.R. durch Köpfschüsse oder Abtrennen des Kopfes mit dem Messer) sind längst DER Hauptgrund warum gerade ISIS in Syrien stark an Rückhalt innerhalb der eigenen Reihen verloren hat.

Mehr über die Gefechte zwischen Rebellengruppen:

Zitat:Tue Jan 07, 2014 2:40
ISIL Starts New War against Islamic Front in Aleppo

TEHRAN (FNA)- The Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL) has launched a new wave of attacks on the rival Islamic Front militant group in Aleppo in Northwestern Syria by using bomb-laden vehicles, dispatches said.

The ISIL exploded two bomb-equipped vehicles in Tal Rafat and Haritan in Aleppo countryside in front of the gathering centers of the Islamic Front, killing and injuring a number of the front’s militants as well as civilians, local sources told FNA.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921017000432">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1017000432</a><!-- m -->

Es gibt jedoch Informationen, dass der ISIS und Al Nusrah zugeordnete Rebellengruppen im Norden an der türkischen Grenze einen Waffenstillstand miteinander vereinbar haben:

Zitat:Written by : Nazeer Rida
on : Monday, 6 Jan, 2014
Syria: ISIS agrees truce, withdraws from Turkish border areas

Yasser Najjar, a member of the Supreme Council for the Leadership of the Syrian Revolution (SCLSR), told Asharq Al-Awsat that opposition groups Al-Nusra Front and the Ahrar Al-Sham Brigades led efforts to broker a truce in the Aleppo suburbs, and that these had been accepted by ISIS.

Najjar said the agreement “ended the clashes in Aleppo and the northern suburbs, where members of disbanded brigades had escalated their attacks on ISIS.”

The clashes in northern Syria are caused by the conflict between armed factions over the control of Syrian territory currently under opposition control, in addition to the increase in “public dissatisfaction over the strict practises of ISIS.”
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.aawsat.net/2014/01/article55326685">http://www.aawsat.net/2014/01/article55326685</a><!-- m -->

Noch bedeutsamer und neu ist, dass zwischen FSA Rebellen und SyAA offenbar ebenfalls ein Waffenstillstand (für die Region Damascus?) und ein gemeinsames Vorgehen gegen ausländische Kämpfer vereinbart wurde. Eine ähnliche Vereinbarung besteht ja schon zwischen der kurdischen YPG und Assads SyAA für den Nord-Osten, u.a. in Bezug auf Nutzungsrechte der Straßen. In der Gesamtbetrachtung verschieben sich damit (wenn auch womöglich nur zeitweise regional) die Fronten:

Zitat:...
Meantime, the Syrian Arab Army and the Free Syrian Army (FSA) struck a landmark ceasefire agreement to launch a joint battle against the Al-Nusra Front and other non-Syrian armed rebel groups in Syria, informed sources announced on Monday.

“The (FSA's) armed rebel groups and the Syrian army signed an agreement through the mediation of the National Reconciliation Committees and tribal leaders after a number of armed rebels from the FSA and the Al-Nusra Front surrendered themselves to the army with all their weapons,” a Syrian army source told FNA on Monday.

“According to this agreement, the armed groups affiliated to the FSA will fight against the Al-Nusra Front terrorists and the western-backed militants in Barzeh region,” the source said.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13921017000432">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 1017000432</a><!-- m -->
Zitat:Es ist ob solcher Vorfälle natürlich absolut ratsam, die Nachrichten zu hinterfragen und sich die Frage nach dem Motiv einer Veröffentlichung zu stellen. Man muss da gar nicht mal verächtlich in Richtung ausländischer Medien blicken. Gerade was im Bezug zu Syrien; insbesondere hierzulande; veröffentlicht wurde, sollte einem Mahnung genug sein. Da muss man eigentlich nicht die 24 Jahre alte Brutkastegeschichte für ausgraben. Insofern grundsätzlich absolut richtig, dass Du Zweifel anbringst.

Inzwischen sind Gewaltexzesse in Syrien an der Tagesordnung. Massenhinrichtungen von dutzenden Personen auf einem Markt, vor der örtlichen Post oder direkt im eroberten Krankenhaus (s.o.) sind keine herausragenden Ereignisse mehr.
Hinsichtlich des Hinterfragens der Absichten von Medien oder Agenturen könnten wir nun den Strang von mir über die Medienmacht im Spekulationenbereich weiter nutzen. Zum Rest: Dass es "grundlegende" gausame Verhaltensweisen beider Parteien gibt, steht außer Frage; schlicht arg schwer ist es aber, genau zu verifizieren, wer nun wo wirklich für was verantwortlich ist. In manchen Bereichen (etwa die Enthauptungen durch Radikalislamisten) können wir Eingrenzungen vornehmen, aber etwa bei Verbrechen der Assad-Staatsorgane verschwimmen die Linien oft im gegenseitigen Propaganda- und Meldungssumpf und in reflexhaften Schuldzuweisungen derart, dass man oft nur noch mutmaßen kann. Man kann grob umreißen, dass z. B. die Sicherheitskreise - etwa der Muchabarat - folteren, morden oder Leute verschwinden lassen, aber spätestens bei der Giftgasgeschichte oder bei den "barrel bombs" sind die Informationen wieder sehr vage (ich hatte ja auch geschrieben diesbezüglich, dass ich selbst spekulieren müsste). Und in einem wachsenden Durcheinander von Armee, Geheimdienst, Marodeuren, Deserteuren, Überläufern, Milizen, Kurden, Islamisten, FSA, Clans, irgendwelchen "Dorf-Warlords" etc. wird dieser Informations-Nebel noch zunehmen.

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...

07 January


...

SYRIA (incl. related / non-naval)
The first batch of chemical weapons precursor substances was loaded aboard Danish cargo ship ARK FUTURA escorted by Russian (PETR VELIKIY, not SMETLIVIY?) and Chinese (YANCHENG) warships ship then sailed from Latakia … outside territorial waters Danish ESBERN SNARE and Norwegian HELGE INGSTAD joined convoy … initially will stay in international waters, eventually (“in a few weeks”) head for an Italian port to transfer load to US ship CAPE RAY (rmks: once she has sailed from the US and made it across the Atlantic).
...