Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Syrien
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Interessante Fakten bisher.

Zum Raketentyp:
Ca. 6,30m Länge und ca. 300mm Durchmesser entspricht in etwa den Maßen einer Fadjr 5 (Iran, Syrien, Libanon) oder einer SS 60 (Irak, Saudi Arabien, Katar). Auf beiden Typen wäre jedoch kyrillische Schrift sehr ungewöhnlich. Russen haben mit beiden Typen jedenfalls nichts zu tun.

Zum Einschlag:
Dass die Raketen mit dem Sprengkopf in einer Terrasse eingeschlagen sind und in einem "Krater" steckten, klingt ungewöhnlich für eine Bestückung mit Chemiewaffen. Der Behälter muss den Kampfstoff in der Luft vor dem Aufschlag freisetzen um seine Wirkung effektiv zu entfalten. Solche Waffen machen noch in der Luft "Plöp" und nich am Boden "Bumm". Man sollte annehmen, dass eIne Rakete "von der Stange", die für den V-Fall gebaut ist, das auch tut. Hat sie das getan, hat die Rakete (Treibstoff verbrannt, Sprengkopf weg/leer) kaum noch eigene kinetische Energie, um sich in einen Krater zu bohren. Ein Bild wäre hier sicherlich interessanter, wie die zitierten Aussagen.

Weiterhin würde diese Version bedeuten, dass wiederum die im Netz verteilten Videos vom vermeintlichen Start der Giftgasraketen durch die Syrische Armee gefaked waren. Dort wurden ja improvisierte Raketen mit einer Länge von ca. 1m-1,5m abgefeuert. Einen Sprengkopf im eigentlichen Sinne hatten diese Raketen nicht. Dort waren blaue Plastikbehälter aufgesetzt, die keinesfalls die besagte Größe von 70cm Länge aufwiesen. Das wirft also erstmal weitere Fragen auf.
und aus der Politik die alten Thesen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/syrische-chemiewaffen-amerika-nur-assad-ist-zu-solch-einem-angriff-faehig-12576120.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 76120.html</a><!-- m -->
Zitat:Syrische ChemiewaffenAmerika: Nur Assad ist zu solch einem Angriff fähig

16.09.2013 · In Syrien ist nach Einschätzung der UN-Inspekteure am 21. August Sarin-Gas eingesetzt worden. Für Amerika und Frankreich steht fest: Machthaber Assad hat das befohlen. Russland sieht dagegen keine klaren Hinweise auf die Verantwortlichen.
...
Zitat:Das waren nicht die ersten von den US Ausbildern trainierten Terroristen und auch nicht die letzten von den US Ausbildern trainierten Terroristen. Aber es waren eben jene, die vermutlich an den aktuellen Angriffen auf Stellungen der syrischen Armee in Daraa beteiligt waren. Daher habe ich das erwähnt. Und ich werde bei Zeiten wieder erwähnen, dass die USA Ausbildungslager für Terroristen in Jordanien unterhalten, denn die USA unterhalten Ausbildungslager für Terroristen in Jordanien. Dort bilden sie Terroristen aus. Also die US Ausbilder. Verstehst Du mich?
Jo. Aber du implizierst immer, dass alles, was dort ausgebildet wird, Terroristen sein müssen. Es wird aber von FSA-Offizieren gesprochen. Nur spielt dies für dich in deiner Voreingenommenheit keine Rolle. Für dich ist es völlig egal, ob nun es irgendwelche lokalen Splittergruppen, FSA-Angehörige, meinetwegen Kurden, Milizgruppen, al Qaida- oder al Nusra-Terroristen (und ja, solche sind es - übrigens auch für mich) sind - für dich sind im Grundsatz ALLE Terroristen, wenn sie nur gegen Assad sind. Es gibt keine Differenzierung mehr bei dir. Und das ist eben ein Denkfehler. Insofern: Ja, die USA bilden dort Leute aus, aber sicherlich keine al Qaida-Leute, auch wenn solche in Syrien mittlerweile mit Sicherheit aktiv sind; sowas würden auch die Jordanier sicher nicht zulassen, da das haschemitische Königreich in der Vergangenheit schon seine inneren Probleme mit solchen Dschihad-Gruppen hatte.

Schneemann.
Zitat:Syrian rebel groups sought sarin gas material, Turkish prosecutors say
By Patrick J. McDonnell
Los Angeles Times

Published: September 13, 2013

BEIRUT — Prosecutors in southern Turkey have alleged that Syrian rebel groups were seeking to buy materials that could be used to produce highly toxic sarin gas, Turkish media reported Friday.

An indictment issued in the southern city of Adana alleged that a Syrian national identified as Hytham Qassap, 35, was in Turkey trying to procure chemical materials for a pair of well-known Islamist rebel blocs, Al Nusra Front and the Ahrar al-Sham Brigades, the reports said. Washington has designated Al Nusra Front as a terrorist group linked to Al Qaeda.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stripes.com/news/middle-east/syrian-rebel-groups-sought-sarin-gas-material-turkish-prosecutors-say-1.241179">http://www.stripes.com/news/middle-east ... y-1.241179</a><!-- m -->

Zitat:Syria: Fabricating Chemical Lies. Who is Behind the East Ghouta Attacks?
By Prof Michel Chossudovsky

Global Research, September 17, 2013
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According to CNN, the rebels had been trained in the use of chemical weapons by Western military advisers. An earlier UN mission had confirmed that the rebels were in possession of sarin gas.
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While UN Secretary General Ban Ki Moon did not confirm who was responsible for the chemical attacks, the Western media went into high gear, accusing the government of Bashar al Assad
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A day before the release of the UN Mission Report, the preliminary Report of The International Support Team for Mussalaha in Syria (ISTEAMS) entitled The Chemical Attacks in East Ghouta Used to Justify a Military Intervention in Syria was released.

Under the helm of Mother Agnes Mariam, the ISTEAMS Team based in Geneva has been working under the auspices of the International Institute for Peace, Justice and Human Rights. It has also collaborated with the UN Human Rights Commission, to which many of its findings were submitted.

In a bitter irony, this detailed report –which documents the deaths of innocent children in East Ghouta– has neither been been acknowledged by the Western media nor by the member governments of the United Nations Security Council. (preliminary ISTEAMS report).
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While the ISTEAMS Report does not establish who was behind the mass killings of innocent children, it confirms that the videos released on August 21 including those presented on September 5 to the US Senate Foreign Relations Committee had been deliberately manipulated, that the bodies of dead children had been moved from one location to another in a staged event.
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The ISTEAMS study demonstrates the following: the East Ghouda tragedy was a carefully planned staged event involving the US sponsored “opposition rebel forces”.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.globalresearch.ca/syria-fabricating-chemical-lies-who-is-behind-the-east-ghouta-attacks/5350211">http://www.globalresearch.ca/syria-fabr ... ks/5350211</a><!-- m -->
Zitat:Präsident Rowhani stellt sich gegen Assad

Bislang stützte der Iran den syrischen Herrscher Baschar Al-Assad fast uneingeschränkt. Doch der neue Staatschef Hassan Rowhani will von einer Nibelungentreue nun nichts mehr wissen. [...] Und so schlug Rowhani in einer sehr sorgfältig intonierten Rede vor Offizieren der Revolutionären Garden weitere Pflöcke ein. Deren Führung, die direkt dem Obersten Revolutionsführer Ali Chamenei untersteht, hatte noch letzte Woche verkündet, man werde Assad „bis zum letzten Atemzug“ verteidigen. Rowhani dagegen ließ die Hardliner der Elitebrigaden wissen, sie sollten sich nicht in die Politik einmischen, und Iran werde auch einen anderen Staatschef in Syrien akzeptieren als Assad. [...]

Seit dem Amtsantritt des neuen Präsidenten und den Giftgasvorwürfen gegen Damaskus treten die widerstreitenden Interessen des Iran in der Syrienkrise immer offener zutage. Teheran lehnt den Einsatz von Chemiewaffen kategorisch ab und fordert energisches Einschreiten der internationalen Gemeinschaft gegen solche Kriegsverbrechen. Seine Bevölkerung war im irakisch-iranischen Krieg selbst Opfer von Giftgasangriffen Saddam Husseins. Bis heute leiden noch fast 50.000 Menschen an den Spätfolgen. Darüber hinaus möchte die Islamische Republik ihr Verhältnis zum Westen und allen voran zu den Vereinigten Staaten entspannen, ein Ziel, bei dem eine weitere, absolute Nibelungentreue zu Assad nur hinderlich wäre. [...]

Zuletzt im Juli erhielt Damaskus einen neuen 3,6 Milliarden Kredit zum Einkauf von Diesel und Benzin.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesspiegel.de/politik/iran-praesident-rowhani-stellt-sich-gegen-assad/8804642.html">http://www.tagesspiegel.de/politik/iran ... 04642.html</a><!-- m -->

Gleich vorneweg: Die Titelzeile mag überzogen sein, aber ich habe diesen Text nicht nur wegen eines (möglichen?) Distanzierens Teherans von Assad gepostet, sondern wegen des letztgenannten und unterstrichenen Satzes. Ich musste an meine Treffen mit der aus Syrien geflohenen Person denken - ich habe dies vor einigen Wochen hier im Forum recht ausführlich beschrieben -, die von starken Treibstoffproblemen innerhalb Syriens berichtet hatte. Man findet kaum was darüber in den Medien und ich fand bislang selbst auch keine belastbaren Fakten, aber wenn ich mir diesen Milliarden-Kredit des Iran an Assad zum Spriteinkauf anschaue, so könnte da wirklich was dran sein...

Schneemann.
Anscheinend hat Assad Daten über seine Chemiewaffen an die OPCW abgegeben...
Zitat:C-Waffen-Arsenal

Syrien hat Informationen über Chemiewaffen geliefert

Syrien hat die geforderten Informationen über sein Chemiewaffenarsenal übergeben. Die «erwartete Offenlegung» sei eingetroffen, teilte die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) am Samstag in Den Haag mit. [...]

Russland hatte zuvor seinen engen Partner Syrien erneut mit Nachdruck zu einer Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft aufgefordert, um einen amerikanischen Angriff zu vermeiden. Präsident Bashar al-Asad müsse stets die Wahrheit sagen, betonte der Chef der Kremlverwaltung, Sergej Iwanow, am Samstag gemäss russischen Agenturen in Stockholm.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/auslandnachrichten/syrien-hat-informationen-uebergeben-1.18154184#">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... .18154184#</a><!-- m -->

Schneemann.
Zitat:Wed Sep 25, 2013 1:27
Syrian Army Kills Founder of Terrorist Group in Reef Damascus
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Ahmed Mohammed, known as Sheikh Abu Bari and founder of the Katiba Omar Al-Farouq terrorist group, was killed in heavy clashes with the Syrian armed forces in Baba Amru region near Maloula town in Reef (countryside of) Damascus today.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.farsnews.com/newstext.aspx?nn=13920703000810">http://english.farsnews.com/newstext.as ... 0703000810</a><!-- m -->
Die Einigung über Syrien wird von der Süddeutschen in einem Kommentar gewürdigt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/resolution-zu-syriens-chemiewaffen-wichtiger-schritt-in-unbekannte-richtung-1.1781973">http://www.sueddeutsche.de/politik/reso ... -1.1781973</a><!-- m -->
Zitat:27. September 2013 13:42
Syrien-Resolution
Wichtiger Schritt in unbekannte Richtung

Die Blockade ist durchbrochen: Der UN-Sicherheitsrat einigt sich endlich auf eine Syrien-Resolution. Für den Deal über die geplante Vernichtung der syrischen Chemiewaffen kommt Amerika den Russen jedoch sehr weit entgegen. Die Strategie könnte dennoch aufgehen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/un-berater-paul-walker-im-gespraech-syriens-chemiewaffen-sind-eher-einfach-aufgebaut-12593824.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 93824.html</a><!-- m -->
Zitat:UN-Berater Paul Walker im Gespräch„Syriens Chemiewaffen sind eher einfach aufgebaut“

27.09.2013 · Nach der Einigung über die Syrien-Resolution soll bald die Vernichtung der Chemiewaffen beginnen. Paul Walker, Fachmann für chemische Kampfstoffe, berät die UN. Er hält die Zerstörung des Arsenals binnen neun Monaten für möglich.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/new-york-un-sicherheitsrat-verabschiedet-syrien-resolution-1.1782858">http://www.sueddeutsche.de/politik/new- ... -1.1782858</a><!-- m -->
Zitat:28. September 2013 07:49
New York UN-Sicherheitsrat verabschiedet Syrien-Resolution

"Endlich verdient der Sicherheitsrat seinen Namen": Das mächtigste UN-Gremium überwindet seine Spaltung und fordert das Assad-Regime auf, alle seine Chemiewaffen vernichten zu lassen. Die ersten Inspektoren sollen in der kommenden Woche in Syrien eintreffen.
...
interessant, dass die Grundlagen dazu in bilateralen Verhandlungen zwischen Russland und den USA ausgehandelt wurden. China - die zweite Veto-Macht, die Assad unterstützte - war anscheinend nicht direkt eingebunden.
Verliert die syrische Regierung einen Verbündeten?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Middle-East/Report-Hezbollah-begins-to-withdraw-some-troops-from-Syria-327886">http://www.jpost.com/Middle-East/Report ... ria-327886</a><!-- m -->
Zitat:Report: Hezbollah begins to withdraw some troops from Syria

Sources close to Hezbollah deny withdrawal due to political pressure, claim it is due to "tactical considerations on the ground."

Kann natürlich sein das die Hizbollah aus Angst vor einem möglichen Militärschlag gegen Syrien den Schwanz einzieht. Vielleicht steckte aber auch mehr hinter der erwähnten Autobombe, oder die Hizbollah ist schlichtweg erschöpft.
Die islamistischen Gruppen in Syrien scheinen immer stärker zu werden und haben nun einen eigenen "Dachverband" gegründet:
Zitat:Aufständische in Syrien: Propagandaoffensive der islamistischen Rebellen

Der Aufstand gegen Syriens Diktator Assad wandelt sich: Waren vor wenigen Monaten nur einzelne Kampfverbände islamistisch, finden die Radikalen nun immer mehr Anhänger. Extremisten haben jetzt eine "Armee des Islam" gegründet. Das ist in erster Linie ein gut kalkulierter PR-Coup. [...]

Die Gründung der "Armee des Islam" ist in erster Linie ein Propaganda-Coup. Die meisten Gruppen, die sich da zusammengeschlossen haben, bestehen nur aus einer Handvoll Kämpfer. Viele von ihnen hatten sich schon zuvor unter den Oberbefehl von Kommandeur Allusch gestellt. Ihre Brigaden wurden nun noch einmal öffentlichkeitswirksam seinen Truppen angegliedert. [...] Dass die Islamisten nun sogar Dachverbände gründen, ist eine neue Entwicklung: Vor nur wenigen Monaten konnten nur einige wenige Rebellengruppen in Syrien als radikalislamistisch gelten. Diese, allen voran die Qaida-nahe Nusra-Front, hatten Probleme, bei der oftmals nicht sehr an religiösen Belangen interessierten Bevölkerung Sympathien zu gewinnen. [...]

Die Freie Syrische Armee, deren gemäßigte Kämpfer der Westen zumindest in der Theorie unterstützt, ist vorerst an den Rand der Bedeutungslosigkeit gedrängt worden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/krieg-in-syrien-propaganda-offensive-der-islamistischen-rebellen-a-925375.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 25375.html</a><!-- m -->

Vor allem der letztgenannte und unterstrichene Satz sollte zu denken geben. Ich habe vor rund einem halben Jahr hier im Forum gewarnt und gemutmaßt, dass die moderaten Gruppen vor den (von den Golfstaaten unterstützten) Islamisten und dem (von Iran, Hisbollah und teils Russland unterstützten) Regime Assads immer mehr ins Hintertreffen geraten werden, wenn man sie nicht endlich unterstützt. Geschehen ist wenig bis nichts. Tja, nun ist der Zug wohl abgefahren und man kann sich so langsam nur noch zwischen zwei Extremen entscheiden. Leider...

Ferner:
Zitat:Bürgerkrieg

Syrien stationiert Kampfflugzeuge im Iran

Teheran schickt Geheimdiensten zufolge Elitesoldaten nach Syrien, um die Assad-Armee zu stützen. Syriens Machthaber darf auch Teile seiner Luftwaffe im Iran stationieren.

Der Iran gehört zu den letzten Unterstützern des syrischen Regimes und kooperiert auch militärisch mit Regierungschef Baschar al-Assad – etwa mit der Entsendung von Militäreinheiten nach Syrien. Wie Spiegel Online unter Berufung auf Erkenntnisse des deutschen Geheimdienstes berichtet, hat Teheran unter anderem Soldaten der sogenannten Revolutionswächter, einer Elitetruppe, nach Syrien geschickt. Dort würden diese direkt in den Bürgerkrieg eingreifen. [...]

Außerdem gehe aus einer Meldung des Geheimdienstes hervor, dass Syrien und der Iran 2012 ein Abkommen geschlossen hätten, dass es Assad erlaubt, seine Luftwaffe zum Teil auf iranischem Territorium unterzubringen – und seine Kampfflugzeuge auf diese Weise vor Angriffen zu sichern. Das Abkommen sichere dem syrischen Machthaber demnach das Recht zu, "große Teile seiner Luftwaffe auf sicherem iranischem Territorium zu stationieren und bei Bedarf darauf zurückzugreifen".

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-10/syrien-iran-luftwaffe-stationierung">http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... tionierung</a><!-- m -->

Wobei man fragen kann, ob es denn Sinn macht, wenn Assad seine Flugzeuge in den Iran verfrachtet. Er braucht seine Bomber in Syrien im Einsatz, nicht in irgendwelchen iranischen Hangars. Und einsetzen könnte er die Maschinen von dort aus auch kaum.

Derweilen machte Assad klar, dass er keine Verhandlungslösung mit den Rebellen zu suchen beabsichtigt, indessen aber brachte er Deutschland ins Spiel für mögliche Vermittlungen...
Zitat:Syrien-Konflikt

Assad sieht Vermittlerrolle für Deutschland [...]

Der syrische Machthaber Assad hat in einem Interview abermals Giftgasangriffe auf Zivilisten bestritten. Zugleich brachte er eine Vermittlerrolle Deutschlands ins Spiel. Außenminister Westerwelle wies dies umgehend zurück. [...] In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ sagte Assad: „Ich würde mich freuen, wenn Gesandte aus Deutschland nach Damaskus kämen, um mit uns über die wahren Verhältnisse zu sprechen. Wenn sie mit uns reden, heißt das nicht, dass sie unsere Regierung unterstützen. Aber sie können dann hier Überzeugungsarbeit leisten.“ [...]

Außenminister Guido Westerwelle (FDP) lehnte eine deutsche Vermittlerrolle in Syrien umgehend ab. „Wir haben mit Lakhdar Brahimi einen Sonderbeauftragten der Vereinten Nationen, dessen Vermittlungsbemühungen für eine politische Lösung wir mit aller Kraft unterstützen“, sagte Westerwelle gegenüber „Spiegel online“ während eines Afghanistan-Besuches am Sonntag. [...]

Assad schließt Verhandlungslösung aus [...]

Vorwürfe über Kriegsverbrechen der Regierungstruppen wies Assad generell zurück, äußerte aber: „Grundsätzlich ist es richtig, dass wir uns verteidigen. Um die Verfehlung Einzelner kann ich mich nicht kümmern. Jedes Land hat mit Kriminellen zu kämpfen. Es kann sie überall geben, in der Regierung, in der Armee.“

Eine Lösung auf dem Verhandlungsweg mit den bewaffneten Rebellen schloss Assad in dem Interview aus. „Es geht darum, den Terrorismus auszumerzen“, sagt Assad. Assad äußerte, er glaube, „der Westen vertraut lieber Al Qaida als mir“. Alles, was der Westen in den vergangenen zehn Jahren an Entscheidungen getroffen habe, hätte Al Qaida befördert.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/syrien-konflikt-assad-sieht-vermittlerrolle-fuer-deutschland-12605715.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 05715.html</a><!-- m -->

Sagen wir so: Dass er Kriegsverbrechen seiner Truppen verleugnet, ist aus seiner Sicht ja nur logisch, indessen natürlich nicht korrekt. Seine Truppen morden und foltern genauso wie die Islamisten, die ihre Gegner teils auch enthaupten. Schlimmer ist indessen, dass er mit der Aussage, dass er bzw. seine Armee ja nur den Terrorismus bekämpfe, leider immer mehr richtig liegt (man vergleiche es mit dem Artikel über den Dachverband der Islamisten, s. oben). Und das ist der bittere Beigeschmack aus der peinlich-unverantwortlichen Untätigkeit des Westens im Kontext des zunehmenden Untergangs der moderaten Gruppen.

Schneemann.
Was die Flugzeuge betrifft: kann mir vorstellen, dass z.B. die syrischen Mig-29 in den Iran gehen. Die alten Versionen dürften nur begrenzt tauglich sein, um Bodenziele anzugreifen. Es könnte auch sein, dass die neuen Mig-29 SMT, die imho noch nicht geliefert wurden, im Iran stationiert werden. Assad muss immer noch mit einem US-Luftschlag rechnen, bei dem diese Maschinen allesamt zerstört würden.
Im Falle eines worst-case-Szenario für Assad (sunnitische Islamisten übernehmen Syrien) würde sich der Iran so zudem über einen Zuwachs bei seinen Luftstreitkräften freuen. Die ersten iranischen Mig-29 sind auch via Flucht ins Land gekommen.

Ein Gedanke ist auch die hier schon angesprochene Treibstoffsituation. Vielleicht geht den Syrern tatsächlich langsam der Sprit aus, so dass man das vorhandene Flugbenzin zuerst benutzt, um die reinen Jabos zu betanken. Sprich: die Jäger würden also eh nur als Zielscheiben auf den Flughäfen rumstehen.

Frage: Gewährt der Irak den Syrern ein Überflugsrecht? Sonst müssten die Flugzeuge per Schiff in den Iran.
Da kann man sich ja vorstellen, was den Rest der alawitischen Bevölkerung(samt Christen) erwartet, wenn die "Rebellen" mit Unterstützung des Westens eine "Demokratie" aufbauen nach Assads Abgang :roll:

Zitat:"Man kann immer noch ihr Blut sehen": Detailliert dokumentiert die Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch ein Massaker syrischer Rebellen im August. Opfer waren vor allem Alawiten, denen auch Machthaber Assad angehört. Es sollen auch Aufständische beteiligt gewesen sein, die der Westen unterstützt.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/politik/repor...-1.1792324
Sagen wir mal so: Es ist leider zu vermuten, dass es in jedem Falle zu Massakern oder Kriegsverbrechen kommen wird, dabei ist es relativ irrelevant, wer siegt. Selbst wenn die gemäßigteren Kräfte siegen sollten - was immer unwahrscheinlicher wird -, ist damit zu rechnen, dass sie an Angehörigen des Regierungsapparats und Kollaborateuren Rache nehmen werden. Ein Sturz eines Regimes wie dem von Assad in Nahost, nach Jahrzehnten des brutalen Terrors durch Polizei und Geheimdienste gegen (politische wie religiöse) Gegner im Inneren, wird in jedem Fall Ausschreitungen und Verbrechen nach sich ziehen und, nach den bisherigen Ereignissen sowieso, keine friedliche Revolte wie in der DDR [mehr] zulassen. Es bleibt also vielmehr die recht bittere Frage, was wohl die schlimmeren Exzesse mit sich bringt oder eben nicht. Siegt das Regime, so wird die Opposition nach und nach in Folterkellern verrecken, siegen die Islamisten, werden bald wieder Videos mit abgeschnittenen Köpfen im Internet kursieren.
Zitat:wenn die "Rebellen" mit Unterstützung des Westens eine
Der Westen hat indessen viel zu wenig gemacht und die gemäßigteren Kreise hängen gelassen, teils aus Unsicherheit, teils weil man der Assad-Propaganda, wohingehend ja die Rebellen alles al Qaida-Terroristen seien, wohl auch teilweise geglaubt (besonders in Europa) und deswegen gar nichts gemacht hat. Aufgrund dieses Zögerns und Haderns haben wir heute ja auch nur mehr die Wahl zwischen Pest und Cholera. :roll:

Schneemann.
@Schneemann
Du setzt wiederholt die Verbrechen und die Machtausübung von "Islamistischen Rebellen" mit denen des "Assad Regimes" auf eine Stufe. So häufig Du das auch noch runterbestest, so macht das diese Aussage nicht valide. Ich glaube Dir auch aufs Wort, dass Dir eine liberale, offene oder zumindest pro-israelische Gruppe am liebsten wäre. Aber es war nunmal der sozial-religiös-ethnische Druck der verarmten sunnitischen Mehrheit in der Preipherie, der Assad in Bedrängnis gebracht hat und nicht die mit Seidenschals behangenen Maler und Musiker aus einem Damaszener Szenecafe, denen die Zensur bei Zeiten die Vernisace vermasselt hat. Deine Andeutung, dass Du Dir einen friedlichen Umsturz wie in der DDR erhofft hattest diente wohl der allgemeinen Unterhaltung. Realitätsnah war dieser Wunsch nicht. Die Mechanik von Aufständen ist eine gänzlich andere.
Zitat:Du setzt wiederholt die Verbrechen und die Machtausübung von "Islamistischen Rebellen" mit denen des "Assad Regimes" auf eine Stufe. So häufig Du das auch noch runterbestest, so macht das diese Aussage nicht valide.
Es ist eine Vermutung von mir. Ich selbst würde weder tauschen wollen mit einem Rebellen, der nicht mal Islamist ist, der von den Regimesicherheitsorganen geschnappt wird, noch mit einem Angehörigen der Sicherheits- und Armeeeinheiten, der Islamisten in die Finger kommt. In beiden Situationen stünden wohl Folter und Mord am Ende, wobei der Kopfschuss sicher noch am zivilisiertesten sein dürfte. Nicht reizvoll.
Zitat:Ich glaube Dir auch aufs Wort, dass Dir eine liberale, offene oder zumindest pro-israelische Gruppe am liebsten wäre.
Pro-israelisch muss nicht sein. Aber liberal und offen? Ja, vollkommen richtig. Man könnte auch demokratisch bis progressiv dazu sagen.
Zitat:Aber es war nunmal der sozial-religiös-ethnische Druck der verarmten sunnitischen Mehrheit in der Preipherie, der Assad in Bedrängnis gebracht hat und nicht die mit Seidenschals behangenen Maler und Musiker aus einem Damaszener Szenecafe, denen die Zensur bei Zeiten die Vernisace vermasselt hat.
Es war nicht der sozial-religiös-ethnische Druck alleine. Assad hat zu Beginn der Revolte blindwütig draufgehauen und foltern lassen, wohl weil er auch Angst um seine Pfründe hatte und vermutlich auch, weil er des Schicksals Gaddafis gewahr war. Dass dies alles eine verheerende Radikalisierung, eine Eskalation mit in Gang setzte, das Regime so selbst jedweden Einigungsversuch torpedierte und weder er noch die alawitische Führungsklientel an sich nun auf Gnade hoffen können, ist seiner falschen (indessen nachvollziehbaren) Reaktion zuzuschreiben. Ist zwar schlimm, ist aber eben so.
Zitat:Deine Andeutung, dass Du Dir einen friedlichen Umsturz wie in der DDR erhofft hattest diente wohl der allgemeinen Unterhaltung. Realitätsnah war dieser Wunsch nicht. Die Mechanik von Aufständen ist eine gänzlich andere.
Den DDR-Vergleich hast du offenbar falsch gedeutet, es war ein Bsp., nicht eine zwingende logische Annahme meinerseits. Indessen: Was muss den die Mechanik von Aufständen deiner Meinung nach sein?

Schneemann.