15.03.2015, 21:23
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16.03.2015, 21:15
Russland (re?)agiert jedenfalls:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html">http://www.marineforum.info/Daily_News/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...UND <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/putin-laesst-gefechtsbereitschaft-militaer-pruefen-30513818">http://www.gmx.net/magazine/politik/put ... n-30513818</a><!-- m -->
16 March
RUSSIA
Developing Story: According to DefMin Shoigu, President Putin at 05:00 Moscow time has ordered a “snap alert” for the entire Northern Fleet … bringing it to “full combat readiness”.
...
Zitat:Putin lässt Gefechtsbereitschaft von Militär prüfen
Aktualisiert am 16. März 2015, 12:15 Uhr
Moskau (dpa) - Tausende russische Soldaten rücken zu Übungen aus, zahlreiche Schiffe und Flugzeuge werden eingesetzt. Wiederholt hat der Westen Russland vorgeworfen, mit Manövern zu provozieren. Moskau sieht seinerseits die jüngsten Nato-Aktivitäten im Baltikum als Gefahr.
...
22.03.2015, 11:04
Die seit Monaten im Raume stehenden dänischen Überlegungen, möglicherweise sich dem geplanten US-Raketenschild integrativ anzuschließen - bezüglich Radarsystemen -, haben in Russland anscheinend für einige Verstimmungen gesorgt. Zumindest flüchtet man sich dort mal wieder in eine alte, wenig diplomatische Moskowiter Macht- und Drohpose...
Schneemann.
Zitat:Russia warns Denmark its warships could become nuclear targets<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/europe/denmark/11487509/Russia-warns-Denmark-its-warships-could-become-nuclear-targets.html">http://www.telegraph.co.uk/news/worldne ... rgets.html</a><!-- m -->
Russia tells Denmark not to join Nato missile shield or face becoming a target for Russian missiles. Russia has gone on the offensive in the Baltic, warning Denmark that if it joins Nato’s missile defence shield, its navy will be a legitimate target for a Russian nuclear attack.
“I don’t think that Danes fully understand the consequence if Denmark joins the American-led missile defence shield. If they do, then Danish warships will be targets for Russian nuclear missiles,” said Mikhail Vanin, the Russian ambassador to Denmark, to the Jyllands-Posten newspaper. [...] Denmark’s Foreign minister, Martin Lidegaard, reacted strongly to the comments, calling the ambassador’s statement “unacceptable”. [...]
Mr Vanin’s statements also come eight months after Denmark announced it would take part in Nato’s missile defence system. Denmark has said that it will install special radar systems on one or more of its frigates, in order to become an integral part of the system.
Schneemann.
Mitleser
22.03.2015, 12:21
Schneemann schrieb:Die seit Monaten im Raume stehenden dänischen Überlegungen, möglicherweise sich dem geplanten US-Raketenschild integrativ anzuschließen - bezüglich Radarsystemen -, haben in Russland anscheinend für einige Verstimmungen gesorgt. Zumindest flüchtet man sich dort mal wieder in eine alte, wenig diplomatische Moskowiter Macht- und Drohpose....
Man sollte dabei erwähnen, dass die russen jahrelang immer wieder auf diplomatischem Weg versucht haben die US-Raketenabwehrstellungen in Osteuropa zu verhindern. Hat nur keinen interessiert, da die ja schließlich gegen Iran gerichtet waren :roll:
22.03.2015, 14:05
dass die Abwehrraketen gegen den Iran gerichtet waren, hat nicht mal diejenigen überzeugt, die von einem iranischen Atomprogramm überzeugt waren
und jetzt reden die Russen halt Klartext - wenn diese Meldung stimmt, die auch hier =>
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/russland-droht-daenemark-atomraketen-30525980">http://www.gmx.net/magazine/politik/rus ... n-30525980</a><!-- m --> wiedergegeben ist:
mit Atomraketen gegen Kriegsschiffe ... das ist nicht besonders glaubwürdig
und jetzt reden die Russen halt Klartext - wenn diese Meldung stimmt, die auch hier =>
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/magazine/politik/russland-droht-daenemark-atomraketen-30525980">http://www.gmx.net/magazine/politik/rus ... n-30525980</a><!-- m --> wiedergegeben ist:
Zitat:Russland droht Dänemark mit Atomraketenaber ehrlich gesagt
Aktualisiert am 22. März 2015, 11:15 Uhr
Russland hat Dänemark mit gravierenden Konsequenzen gedroht, sollte das Land dem Nato-Raketenschild beitreten.
Das berichtete das Nachrichtenportal "Focus" nach einer Meldung der dänischen Zeitung "Jyllands-Poste". Demnach habe der russische Botschafter Michail Vanin in Dänemark damit gedroht, dass dänische Kriegsschiffe zu Zielen russischer Nuklear-Raketen werden könnten.
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mit Atomraketen gegen Kriegsschiffe ... das ist nicht besonders glaubwürdig
22.03.2015, 15:42
Es ist nicht nur nicht glaubwürdig, sondern vor allem auch recht durchsichtig und zudem auch peinlich, ja geradezu einer Großmacht, die verdammt nochmal auch Verantwortungsbewusstsein zu tragen hat, einfach nur unwürdig.
@Mitleser
Schneemann.
@Mitleser
Zitat:Man sollte dabei erwähnen, dass die russen jahrelang immer wieder auf diplomatischem Weg versucht haben die US-Raketenabwehrstellungen in Osteuropa zu verhindern.Naja, man auf "russisch-diplomatische" Weise dagegen arbeiten wollen, u. a. mit dem "konstruktiven Vorschlag", Atomwaffen in Kaliningrad aufzustellen. Abgesehen aber davon, dass alles nur bislang ein reines Gesprächsniveau in Dänemark hat (also noch nichts beschlossen ist) - egal ob das System nun irgendwann mal überhaupt funktioniert -, ist es doch das einfache Recht Dänemarks, sich über eine Beteiligung Gedanken zu machen. Dass Moskau auf die bislang noch völlig unausgereiften Planspiele eines kleinen Landes so primitiv-überzogen reagiert, entbehrt jeder Grundlage. Würde man umgekehrt mit Russland so reden, hätte man entweder ständig einen Krieg am Hals oder die Moskowiter Apparatschiks würden irgendwann unverstanden-beleidigt und mit verschränkten Armen in der Ecke schmollen.
Schneemann.
22.03.2015, 21:59
neben verbalen Ausrutschern (wenn die Pressemeldung stimmt - da darf man ruhig skeptisch sein) gibt es durchaus auch reale Zeichen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nato-dragoon-ride-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nato-d ... e-101.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/nato-dragoon-ride-101.html">http://www.tagesschau.de/ausland/nato-d ... e-101.html</a><!-- m -->
Zitat:US-Konvoi rollt durch NATO-Staatenein klares Zeichen der Amerikaner: wir ziehen aus Osteuropa ab :wink:
Machtdemonstration auf der Straße
Stand: 22.03.2015 14:53 Uhr 1800 Kilometer, fünf Staaten, immer entlang der östlichen NATO-Grenze: "Dragoon Ride" nennt die US-Armee ihre Machtdemonstration Richtung Russland. Der Konvoi aus modernstem Militärgerät soll Anfang April in Bayern enden.
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28.03.2015, 19:37
das passt auch hierher
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/manoever-herumschwimmen-und-beeindrucken-1.2413144">http://www.sueddeutsche.de/politik/mano ... -1.2413144</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/manoever-herumschwimmen-und-beeindrucken-1.2413144">http://www.sueddeutsche.de/politik/mano ... -1.2413144</a><!-- m -->
Zitat:27. März 2015, 18:38 Uhr US-Marine in Europa
Herumschwimmen, beeindrucken, abschrecken
Seit Beginn des Krieges in der Ukraine zeigt die Nato verstärkt Präsenz in Europa, so etwa die US-Marine mit dem Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt in europäischen Gewässern oder Nato-Soldaten bei Übungen im Baltikum.
Dies dient der Machtdemonstration gegenüber Russland und soll den Nato-Verbündeten Sicherheit vermitteln.
Die Präsenz der Nato erfüllt aber auch den Zweck der Werbung. Sie richtet sich an Noch-Nicht-Mitglieder der Nato wie zum Beispiel Schweden und Finnland.
Die beiden nordischen Länder fühlen sich zunehmend von Russland bedroht, das in letzter Zeit öfter mit Kampfjets in verbotenen Luftraum eindrang.
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03.04.2015, 10:03
Der Thread geht auch um die globale Stellung der EU - da ist inzwischen ja der Durchbruch gelungen, wie wir hier schon dokumentiert haben.
Schon vor der Einigung hatte die FAZ darüber spekuliert, was diese Einigung für die EU bedeutet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomverhandlungen-mit-iran-abkommen-waere-europas-gewinn-13505785.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 05785.html</a><!-- m -->
Das stärkt Europas Rolle als von den USA unabhängiger Vermittler - nicht nur im Mittleren Osten, sondern direkt vor der Haustüre. Selbst eine Wirkung auf den Ukraine-Konflikt wäre zu erwarten,
falls Europa insgesamt hier etwas in die Fußspuren der Schweiz tritt - zumal Europa wegen seines wirtschaftlichen Gewichts deutlich kräftiger agieren könnte.
Schon vor der Einigung hatte die FAZ darüber spekuliert, was diese Einigung für die EU bedeutet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/atomverhandlungen-mit-iran-abkommen-waere-europas-gewinn-13505785.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 05785.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomverhandlungen mit Iranich meine, der Gewinn Europas wäre noch einen Schritt weiter - Europa hätte sich (auch in seinem Interesse) als gemeinsam agierender Akteur in globalem Rahmen bewährt, und eine Vermittlerposition zwischen unterschiedlichen Kräften eingenommen. Und dabei auch die "Haltet-den-Dieb-Rufe" aus Israel neutralisiert.
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Noch am Dienstag könnte ein Atomabkommen mit Iran geschlossen werden. Doch ein Durchbruch hätte weitgehende Folgen für die Sicherheitsarchitektur der Region. Profitieren könnte vor allem Europa.
Noch am Dienstag könnte ein Atomabkommen mit Iran geschlossen werden. Doch ein Durchbruch hätte weitgehende Folgen für die Sicherheitsarchitektur der Region. Profitieren könnte vor allem Europa.
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Europas Gewinn wäre (neben wiedergewonnenen Geschäftsmöglichkeiten) der Wegfall einer potentiellen Bedrohung und eine Stärkung der Nichtverbreitungspolitik. Wenn das iranische Atomprogramm auf eine zivile Komponente eingehegt werden kann, dann bestünde keine unmittelbare Gefahr mehr, dass Iran seine ballistischen Raketen mit nuklearen Sprengköpfen bestückt. Diese Raketen haben schon seit Jahren Reichweiten, die Europas südöstliche Ränder erreichen können; an größeren Modellen wird offenbar gearbeitet.
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Das stärkt Europas Rolle als von den USA unabhängiger Vermittler - nicht nur im Mittleren Osten, sondern direkt vor der Haustüre. Selbst eine Wirkung auf den Ukraine-Konflikt wäre zu erwarten,
falls Europa insgesamt hier etwas in die Fußspuren der Schweiz tritt - zumal Europa wegen seines wirtschaftlichen Gewichts deutlich kräftiger agieren könnte.
09.04.2015, 11:57
Hier zwei Artikel zu einem möglichen Angriff Russlands auf das Baltikum und die rein praktische Unmöglichkeit das Baltikum mit NATO Truppen zu verteidigen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.usnews.com/opinion/blogs/world-report/2015/03/20/stop-putins-aggression-with-us-forces-in-eastern-europe">http://www.usnews.com/opinion/blogs/wor ... ern-europe</a><!-- m -->
Und Artikel 2:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.informationdissemination.net/2015/04/conventional-deterrence-by-denial-and.html">http://www.informationdissemination.net ... l-and.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.usnews.com/opinion/blogs/world-report/2015/03/20/stop-putins-aggression-with-us-forces-in-eastern-europe">http://www.usnews.com/opinion/blogs/wor ... ern-europe</a><!-- m -->
Zitat:Geography makes the Baltic republics vulnerable to Russian aggression. Should Russia choose to attack, no one seriously thinks that their defense forces and the other NATO troops currently in or close enough to Eastern Europe to respond could stop them.
Unclassified RAND war games indicate that Russian forces could overrun local defenders and the light U.S. and NATO units currently able to respond within as few as two days. While the capitals and a small number of key points could be held for some time, Russian forces could seal the border between Lithuania and Poland, prevent reinforcement by sea, and confront NATO with a fait accompli.
Zitat:Once secured, these territorial gains would be defended by heavy ground forces occupying the conquered states, along with very capable Russian anti-air and anti-ship defenses on Russian territory. Any serious attempt to liberate Estonia, Latvia and Lithuania would entail attacks to suppress these systems.
If a Russian invasion of the Baltic states could not be deterred or defeated, the North Atlantic Council and the U.S. president would be faced with a very unpleasant choice: conduct a costly counteroffensive and risk nuclear escalation, or abandon the Baltics to renewed subservience to Moscow. Such a catastrophic failure to uphold the mutual defense responsibilities of NATO could cripple or even destroy the North Atlantic alliance, one of Russian President Vladimir Putin’s primary goals. It is therefore of paramount importance to deter Russian aggression before it happens.
Zitat:Our analysis indicates that a NATO armored brigade combat team in each of the three Baltic states, supported by powerful tactical air forces, a division headquarters to exercise tactical command, and a corps headquarters to plan and oversee the campaign, would provide a reasonable deterrent signal and the capabilities to prevent a short warning coup de main, fundamentally altering Moscow’s deterrent calculus. These should be comprised of both U.S. and other NATO forces. Follow on forces would be required to win should the Russians attack.
Placing heavy brigade equipment sets in the Baltics or elsewhere in Eastern Europe, to be drawn by soldiers flown quickly there from the United States in a crisis, is one option for providing this deterrent. However, if Russia were willing to invade NATO countries it would be tempted to, and likely could, destroy these equipment sets before U.S. forces could arrive to draw them.
Zitat:Situating this equipment further west in Europe would improve its survivability. However, the challenges of quickly mustering and deploying three heavy brigades of personnel to Western Europe (there will only be nine in the Regular Army after the planned draw down, so one-third would need to be on constant alert), drawing the equipment from warehouses and motor pools, road marching hundreds of kilometers across Europe, and perhaps fighting through Russian positions that could be quickly established along the Lithuanian-Polish border in time to prevent a fait accompli are enormous. The chances of success would not be good.
Und Artikel 2:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.informationdissemination.net/2015/04/conventional-deterrence-by-denial-and.html">http://www.informationdissemination.net ... l-and.html</a><!-- m -->
Zitat:Kelly suggests that the standing peacetime deployment of one armored BCT in each of the Baltic states, supporting (but undefined) tactical air forces, and Division and Corps-level Headquarters to exercise unitary command and control over this combined arms forward defense would be sufficient to prevent Russia from achieving a limited but decisive territorial fait accompli. Based on this force’s size, it would do this presumably through delay and disruption. The U.S. Army arguably does not possess enough armored BCTs to carry the entire weight of this presence, though, while simultaneously meeting its other global contingency readiness commitments.
Zitat:There is no doubt in my mind that some heavy ground forces contributed by NATO’s principal members would need to be positioned in the Baltic states in order to latently back constabulary forces responding to ‘plausibly-deniable’ offensive operations by Russian special forces or ‘civilian’ proxies. In the event of a conventional Russian ground offensive, these forces would be central to arresting the thrust’s progress while simultaneously incurring the commitment tripwire effect. Beyond that, it is reasonable to investigate options for splitting a standing deterrent’s positions between the Baltics and Poland in ways that increase their maneuver space as well as survivability against a first strike.
10.04.2015, 13:20
Zitat:If a Russian invasion of the Baltic states could not be deterred or defeated, the North Atlantic Council and the U.S. president would be faced with a very unpleasant choice: conduct a costly counteroffensive and risk nuclear escalation, or abandon the Baltics to renewed subservience to Moscow. Such a catastrophic failure to uphold the mutual defense responsibilities of NATO could cripple or even destroy the North Atlantic alliance, one of Russian President Vladimir Putin’s primary goals. It is therefore of paramount importance to deter Russian aggression before it happens.
Nur sollte man sich eben gewisse Dinge mal vorher überlegen. Entweder man verteidigt die baltischen Staaten "bis auf den letzten Mann" - oder man darf sie eben nicht in die NATO aufnehmen.
Was ist denn das sonst für eine Logik? Und wo will man die Grenze ziehen? Bei Polen? Oder erst bei Tschechien? Nach dem Motto "Hm, die Polen mögen wir ja auch nicht so, für die wollen wir nicht sterben"? Oder vielleicht ein bischen, "weil wir mögen sie ja mehr als die Balten"?

Und wenn man sie aktuell nicht verteidigen kann, muss man eben massive Truppenteile gen Osten verlegen. Ach, das ist zu teuer? Tja, das muss man sich aber vorher überlegen. Entweder man macht Geopolitik "fern der Heimat" über einen gewissen Punkt hinweg (die Ukraine war ja als "Stopp-Schild gesetzt von Putin) - dann muss man sie auch bezahlen - oder man lässt es eben.
Dilettanten! ..... außer man betrachtet es als gewisses "Va banque-Spiel" - welches wahrscheinlich aufgehen wird. Denn trotz allem glaube ich aber nicht, dass Putin sich an die baltischen Staaten heranwagen wird. Denn dann wäre der kalte Krieg in voller Dimension zurück und eine massive NATO-Aufrüstung so sicher wie das Amen in der Kirche. Und dagegen kann Russland dauerhaft mit seinem Mini-BIP nicht anstinken.
10.04.2015, 16:31
Massive NATO Truppen in einer Stärke die ausreichend wäre um die russische Armee abzuschlagen im Baltikum wären ein Aufmarsch von einer Größe der so bedrohlich für Russland wäre, dass damit die Wahrscheinlichkeit eines Krieges massiv erhöht werden würde.
Um das Baltikum wirklich ernsthaft halten zu können bräuchte man im Baltikum einfach eine immense Truppenanzahl zzgl. entsprechender Luftabwehreinheiten, Radar etc dass alles würde im Endeffekt einem vollständigen Aufmarsch für einen Angriffskrieg gegen Russland entsprechen. Die russischen Reaktionen wären entsprechend.
Um das Baltikum wirklich ernsthaft halten zu können bräuchte man im Baltikum einfach eine immense Truppenanzahl zzgl. entsprechender Luftabwehreinheiten, Radar etc dass alles würde im Endeffekt einem vollständigen Aufmarsch für einen Angriffskrieg gegen Russland entsprechen. Die russischen Reaktionen wären entsprechend.
10.04.2015, 17:15
Deshalb wäre es am klügsten, wenn jeder sein Spielzeug in der Garage stehen lässt und man gar nicht erst anfängt solche Wechselwirkungen hervorzurufen.
Es muss absolut jeden klar sein, dass Russland gar keine offensive militärische Aktionen gen Westen im Bezug auf die Nato umsetzen kann. Egal wie viel Boden man anfangs gutmachen kann. Sogar wenn man bis nach Deutschland käme, das Ungleichgewicht ist militärisch, wirtschaftlich und menschlich (Anzahl der Soldaten) viel zu groß.
Eine nukleare Auseinandersetzung würde sehr wahrscheinlich, da Russland auf mittlere und erst recht auf lange Sicht den "Kürzeren" ziehen würde.
Diese ganze Panik und die Annahme, Russland könnte aktiv gegen die Nato werden im Baltikum ist einfach völliger Unfug.
Im Bezug auf die Osterweiterung der Nato:
Man möchte halt immer nur die positiven Effekte mitnehmen und die negativen, sprich den Aufwand, davon möchte man nichts wissen.
Es war eine gute Gelegenheit das Bündnis auszuweiten und einen Gegenspieler zu schwächen. Man hat diesen Vorteil gesehen und die Nachteile bewusst ignoriert. Mit der Türkei ist es ja ein ähnliches Problem. Welches Natomitglied wäre schon bereit, wirklich im Konflikt im Nahen Osten einzugreifen bezüglich der Türkei im Bündnisfall? Wohl niemand. Erst recht nicht bei Bodentruppen. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist minimal.
Putin muss die Nato nicht schwächen, denn die Nato hat sich selbst geschwächt und die Integrität wurde leichtgläubig untergraben durch das Aufnehmen von Staaten, die weder in das Weltbild, die Politik noch in die sicherheitspolitischen Interessen vieler anderer Mitgleidsstaaten passen.
Es muss absolut jeden klar sein, dass Russland gar keine offensive militärische Aktionen gen Westen im Bezug auf die Nato umsetzen kann. Egal wie viel Boden man anfangs gutmachen kann. Sogar wenn man bis nach Deutschland käme, das Ungleichgewicht ist militärisch, wirtschaftlich und menschlich (Anzahl der Soldaten) viel zu groß.
Eine nukleare Auseinandersetzung würde sehr wahrscheinlich, da Russland auf mittlere und erst recht auf lange Sicht den "Kürzeren" ziehen würde.
Diese ganze Panik und die Annahme, Russland könnte aktiv gegen die Nato werden im Baltikum ist einfach völliger Unfug.
Im Bezug auf die Osterweiterung der Nato:
Man möchte halt immer nur die positiven Effekte mitnehmen und die negativen, sprich den Aufwand, davon möchte man nichts wissen.
Es war eine gute Gelegenheit das Bündnis auszuweiten und einen Gegenspieler zu schwächen. Man hat diesen Vorteil gesehen und die Nachteile bewusst ignoriert. Mit der Türkei ist es ja ein ähnliches Problem. Welches Natomitglied wäre schon bereit, wirklich im Konflikt im Nahen Osten einzugreifen bezüglich der Türkei im Bündnisfall? Wohl niemand. Erst recht nicht bei Bodentruppen. Der Rückhalt in der Bevölkerung ist minimal.
Putin muss die Nato nicht schwächen, denn die Nato hat sich selbst geschwächt und die Integrität wurde leichtgläubig untergraben durch das Aufnehmen von Staaten, die weder in das Weltbild, die Politik noch in die sicherheitspolitischen Interessen vieler anderer Mitgleidsstaaten passen.
10.04.2015, 18:50
@marcoB
Man hat dabei eigentlich nur auf das Sicherheitsbedürfnis der baltischen Staaten reagiert, nicht aber auf jenes von Russland. Ebenso hat man ignoriert das die baltischen Staaten eine gewisse Minderheit, die plötzlich in einer völlig neuen Welt gestrandet war wie den letzten Dreck zu behandeln, obwohl sie in Estland und Lettland über ein Viertel der Bevölkerung ausmacht.
Aber nicht nur Estland und Lettland sind bekanntermaßen damit beschäftigt, ihre russischen Minderheiten zu den Juden des 21.Jahrhunderts zu machen...
@Quintus Fabius
Zudem ist Russisch-Ostpreußen mit seiner Bevölkerung, seinen Häfen und anderen militärischen Einrichtungen durch die baltischen Staaten vom eigentlichen russischen Mutterland abgeschnitten.
Was, wenn sich Polen in seiner ewigen Paranoia vor Russland entschließt das Gebiet zu besetzen?
Die sogenannten Waldbrüder waren damit nach dem 2.Weltkrieg ja recht erfolgreich.
Erst eine Amnestie nach dem Tod von Stalin brachte viele dazu den Kampf einzustellen.
@Sapere Aude
Nach Meinung einiger hätte die Rote Armee damals nur eine Woche durchhalten können.
Es gibt sogar Beispiele wo einzelne Personen (de Grammont, Conrad von Hötzendorf) ganze Kriege ausgelöst haben.
Stellen wir uns einfach mal vor, es käme in den baltischen Staaten zu Protesten der russischen Minderheit und die Situation eskaliert irgendwie...
Zitat:Nur sollte man sich eben gewisse Dinge mal vorher überlegen. Entweder man verteidigt die baltischen Staaten "bis auf den letzten Mann" - oder man darf sie eben nicht in die NATO aufnehmen.Genau, man hat es sich im Grunde genommen nicht wirklich überlegt.
Man hat dabei eigentlich nur auf das Sicherheitsbedürfnis der baltischen Staaten reagiert, nicht aber auf jenes von Russland. Ebenso hat man ignoriert das die baltischen Staaten eine gewisse Minderheit, die plötzlich in einer völlig neuen Welt gestrandet war wie den letzten Dreck zu behandeln, obwohl sie in Estland und Lettland über ein Viertel der Bevölkerung ausmacht.
Aber nicht nur Estland und Lettland sind bekanntermaßen damit beschäftigt, ihre russischen Minderheiten zu den Juden des 21.Jahrhunderts zu machen...
@Quintus Fabius
Zitat:Massive NATO Truppen in einer Stärke die ausreichend wäre um die russische Armee abzuschlagen im Baltikum wären ein Aufmarsch von einer Größe der so bedrohlich für Russland wäre, dass damit die Wahrscheinlichkeit eines Krieges massiv erhöht werden würde.Historisch betrachtet war das Baltikum ja immer wieder Aufmarschgebiet gegen Russland, vor allem unter schwedischer Herrschaft. Das dürfte man in Russland nicht vergessen haben und entsprechend sensibilisiert sein.
Zudem ist Russisch-Ostpreußen mit seiner Bevölkerung, seinen Häfen und anderen militärischen Einrichtungen durch die baltischen Staaten vom eigentlichen russischen Mutterland abgeschnitten.
Was, wenn sich Polen in seiner ewigen Paranoia vor Russland entschließt das Gebiet zu besetzen?
Zitat:Um das Baltikum wirklich ernsthaft halten zu können bräuchte man im Baltikum einfach eine immense Truppenanzahl zzgl. entsprechender Luftabwehreinheiten, Radar etc dass alles würde im Endeffekt einem vollständigen Aufmarsch für einen Angriffskrieg gegen Russland entsprechen.Es sei denn, man würde sich auf eine ausgeprägte Guerillakriegsführung im Baltikum vorbereiten.
Die sogenannten Waldbrüder waren damit nach dem 2.Weltkrieg ja recht erfolgreich.
Erst eine Amnestie nach dem Tod von Stalin brachte viele dazu den Kampf einzustellen.
@Sapere Aude
Zitat:Es muss absolut jeden klar sein, dass Russland gar keine offensive militärische Aktionen gen Westen im Bezug auf die Nato umsetzen kann. Egal wie viel Boden man anfangs gutmachen kann.Während des Kalten Krieges war das ja eigentlich auch so.
Nach Meinung einiger hätte die Rote Armee damals nur eine Woche durchhalten können.
Zitat:Sogar wenn man bis nach Deutschland käme,Ich frage hier mal: Wäre es Russland möglich Polen zu besiegen und auf Berlin zu marschieren?
Zitat:Diese ganze Panik und die Annahme, Russland könnte aktiv gegen die Nato werden im Baltikum ist einfach völliger Unfug.Was aber wenn sich der berühme Schuss löst?
Es gibt sogar Beispiele wo einzelne Personen (de Grammont, Conrad von Hötzendorf) ganze Kriege ausgelöst haben.
Stellen wir uns einfach mal vor, es käme in den baltischen Staaten zu Protesten der russischen Minderheit und die Situation eskaliert irgendwie...
11.04.2015, 09:34
Sapere Aude:
Die Wahrscheinlichkeit dass es aufgrund der russischen Minderheiten im Baltikum zu einem Konflikt kommt ist sogar in Wahrheit sehr hoch. Russland wird zur höheren Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren gegen das Baltikum vorgehen.
Die Frage ist also: was tun?
Das wahrscheinlichste Ergebnis wäre nicht die nukleare Weltvernichtung, sondern ein rascher Verhandlungsfriede, da die NATO umgekehrt Russland auch nicht erobern kann.
Tiger:
In Polen geht man davon aus und baut daher hier und heute massiv Milizen und andere Paramiliärische Gruppierungen für den entsprechenden Kampf hinter den russischen Linien auf. Die Polen hoffen, die Russen solange in Verzögerung und Partisanengefechten binden zu können bis die NATO sich in Mitteleuropa fängt, aber viele polnische Militärs sind sehr pessimistisch was die Kampfkraft der anderen Europäer angeht und schütteln insbesondere über Deutschland (zu Recht!) fortwährend den Kopf.
Und ich setze da noch eins drauf und sage: Russland könnte hier und heute nicht nur auf Berlin marschieren, sondern die würden Berlin besetzen bevor überhaupt in Deutschland eine ernsthafte Abwehr organisiert werden könnte.
Ein massiver russischer Angriff hier und heute würde bis nach Frankreich durchrollen.
Die Situation ist heute eine andere und auf dem Land könnten sich irreguläre Kräfte gegen die russischen Truppen heute nicht mehr lange halten.
Was allerdings möglich wäre ist ein Kampf um die Städte im Baltikum. OHK ist langsam und zäh und würde man hier entsprechend irreguläre Methoden, Minen und Sprengfallen in großem Stil einbinden und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung kämpfen (was man noch propagandistisch ausschlachten könnte indem man das Leid den Russen in die Schuhe schiebt) könnte man hier erhebliche russische Kräfte binden - insbesondere Infanterie was dazu führen würde, dass diese Infanterie in anderen Teilen des Kriegsraumes fehlen würde (sei es auf der Südflanke im Balkan / rumänischen Raum, sei es in Polen (Sümpfe, Städte). Die Zielsetzung müsste daher sein, so viel russische Infanterie wie möglich ins Baltikum zu ziehen und dort mögliichst lange zu binden.
Das würde es für die Russsen notwendig machen, ihre rückwärtigen Dienste in Polen entsprechend durch Kampftruppen zu sichern (aufgrund der strategischen Ausrichtung der polnischen Armee) und diese können dann nur der Front entzogen werden was diese wiederum schwächen und verlangsamen würde.
Für eine solche Strategie müsste man aber hier und heute anfangen, jede größere Stadt im Baltikum auf einen solchen Kampf vorzubereiten (vorbereite Sprengschächte, entsprechende Tunnelbauten/Bunker/Feste Häuser etc), geheime Waffen- und Sprengstofflager vor Ort, entsprechende Manöver (OHK) in den realen Städten, speziell für diese Kampfweise aufgestellte und ausgerüstete Truppen welche auch dauerhaft in den jeweiligen Städten stationiert werden, deutlich verstärkte Polizeieinheiten und Paramilitärische Gruppierungen etc
Zudem braucht man Pläne wie man schnell und effizient die russischen Bevölkerungsteile aus diesen Städten vertreiben kann was noch den Vorteil hätte, dass deren weitere Versorgung den vordringenden russischen Truppen obliegen würde.
Zitat:Diese ganze Panik und die Annahme, Russland könnte aktiv gegen die Nato werden im Baltikum ist einfach völliger Unfug.
Die Wahrscheinlichkeit dass es aufgrund der russischen Minderheiten im Baltikum zu einem Konflikt kommt ist sogar in Wahrheit sehr hoch. Russland wird zur höheren Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahren gegen das Baltikum vorgehen.
Die Frage ist also: was tun?
Zitat:Eine nukleare Auseinandersetzung würde sehr wahrscheinlich, da Russland auf mittlere und erst recht auf lange Sicht den "Kürzeren" ziehen würde.
Das wahrscheinlichste Ergebnis wäre nicht die nukleare Weltvernichtung, sondern ein rascher Verhandlungsfriede, da die NATO umgekehrt Russland auch nicht erobern kann.
Tiger:
Zitat:Ich frage hier mal: Wäre es Russland möglich Polen zu besiegen und auf Berlin zu marschieren?
In Polen geht man davon aus und baut daher hier und heute massiv Milizen und andere Paramiliärische Gruppierungen für den entsprechenden Kampf hinter den russischen Linien auf. Die Polen hoffen, die Russen solange in Verzögerung und Partisanengefechten binden zu können bis die NATO sich in Mitteleuropa fängt, aber viele polnische Militärs sind sehr pessimistisch was die Kampfkraft der anderen Europäer angeht und schütteln insbesondere über Deutschland (zu Recht!) fortwährend den Kopf.
Und ich setze da noch eins drauf und sage: Russland könnte hier und heute nicht nur auf Berlin marschieren, sondern die würden Berlin besetzen bevor überhaupt in Deutschland eine ernsthafte Abwehr organisiert werden könnte.
Ein massiver russischer Angriff hier und heute würde bis nach Frankreich durchrollen.
Zitat:Es sei denn, man würde sich auf eine ausgeprägte Guerillakriegsführung im Baltikum vorbereiten.
Die sogenannten Waldbrüder waren damit nach dem 2.Weltkrieg ja recht erfolgreich.
Die Situation ist heute eine andere und auf dem Land könnten sich irreguläre Kräfte gegen die russischen Truppen heute nicht mehr lange halten.
Was allerdings möglich wäre ist ein Kampf um die Städte im Baltikum. OHK ist langsam und zäh und würde man hier entsprechend irreguläre Methoden, Minen und Sprengfallen in großem Stil einbinden und ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung kämpfen (was man noch propagandistisch ausschlachten könnte indem man das Leid den Russen in die Schuhe schiebt) könnte man hier erhebliche russische Kräfte binden - insbesondere Infanterie was dazu führen würde, dass diese Infanterie in anderen Teilen des Kriegsraumes fehlen würde (sei es auf der Südflanke im Balkan / rumänischen Raum, sei es in Polen (Sümpfe, Städte). Die Zielsetzung müsste daher sein, so viel russische Infanterie wie möglich ins Baltikum zu ziehen und dort mögliichst lange zu binden.
Das würde es für die Russsen notwendig machen, ihre rückwärtigen Dienste in Polen entsprechend durch Kampftruppen zu sichern (aufgrund der strategischen Ausrichtung der polnischen Armee) und diese können dann nur der Front entzogen werden was diese wiederum schwächen und verlangsamen würde.
Für eine solche Strategie müsste man aber hier und heute anfangen, jede größere Stadt im Baltikum auf einen solchen Kampf vorzubereiten (vorbereite Sprengschächte, entsprechende Tunnelbauten/Bunker/Feste Häuser etc), geheime Waffen- und Sprengstofflager vor Ort, entsprechende Manöver (OHK) in den realen Städten, speziell für diese Kampfweise aufgestellte und ausgerüstete Truppen welche auch dauerhaft in den jeweiligen Städten stationiert werden, deutlich verstärkte Polizeieinheiten und Paramilitärische Gruppierungen etc
Zudem braucht man Pläne wie man schnell und effizient die russischen Bevölkerungsteile aus diesen Städten vertreiben kann was noch den Vorteil hätte, dass deren weitere Versorgung den vordringenden russischen Truppen obliegen würde.