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Normale Version: Russland & Verbündete gegen Europa & USA
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@Luetzow
Zitat:Prinzipiel würde ich dir ja sogar recht geben, allerdings nicht zur Zeit in der Ukraine. Ich denke nicht das eine KSK Aktion in der Ukraine vor Russland (FSB) geheimzuhalten ist. Die Kiewer "Regierung" und der SBU müßten zumindest Informiert werden. Aber schon der SBU ist hochgradig iloyal und unterwandert.
Es kommt darauf an, in welcher Größenordnung wir uns bewegen. Ich neige hier eher der möglichen "kleinen Lösung" (Kommandoraid) zu und sehe größere Luftsturmoperation ebenfalls skeptisch bzw. aufgrund der Zerstrittenheit der ukrainischen Bevölkerung und wohl auch der Bereitschaft zum Verrat kaum umsetzbar (bzw. man müsste mit guter Vorbereitung des Gegners dann rechnen, weil irgendwo was durchgesickert ist und die Geiseln wohl eh weg wären). Aber: Im kleinen Rahmen, so glaube ich, könnte man sicher auch den FSB überraschen bzw. im Unklaren lassen und eine solche Aktion durchziehen. Ich würde ehrlich gesagt auch nicht auf den SBU zurückgreifen.
Zitat:Auch hier hättest du Recht, wenn der Herr Oberst Schneider Mitglied der OSZE-Beobachtergruppe wäre. Es ist aber nach EIGENER Aussage, kein OSZE Beobachter !
Ja, aber dies ist auch nichts, was nun spektakulär wäre. OSZE-Missionen haben oftmals assoziierte Kräfte oder Berater an ihrer Seite. Besonders in Krisenregionen werden OSZE-Teams zum Eigenschutz gerne mal von Militärberatern (die sich aber dann der Art der Vorgehensweise des Teams anpassen müssen, was ja auch in der Ukraine der Fall war) begleitet - dies war u. a. auch schon im Kosovo, in Aserbaidschan und in Bosnien der Fall.
Zitat:Naja...ob dies nun einen Geiselnahme im herkömmlichen Sinne ist kann man diskutieren. Das Ergebnis hängt davon ab ob man den "Seperatisten" eine gewisse Legimität zugesteht oder eben nicht.

Hmm...nein. Also abgesehen davon, dass die Separatisten so ziemlich gegen jedes nationale (bzw. ukrainische) und internationale Recht verstoßen haben, so halten sie die OSZEler durch Waffenandrohung in ihrer Gewalt und planen offenbar, sie als Faustpfand für das Freipressen von Gefangenen zu nutzen. Das ist schlicht Banditentum und erinnert an RAF-Methoden und Raubüberfälle von Extremisten im Maghreb. Man kann hier also keinerlei Legitimität mehr hineininterpretieren, selbst mit viel gutem Willen nicht.
Zitat:Also die beste Mischung für einen hübschen Bürgerkrieg bieten. Sollte in solch einer Situation Deutschland Soldaten schicken die zwangsläufig Einwohner der Stadt töten werden, so wird dies der Funke am Pulverfass sein.
Denke ich nicht. Es geht nicht darum, einfach Bürger einer Stadt in der Ostukraine umzubringen. Es geht darum, dass man Geiseln befreit und dass man eben auch in Erwägung ziehen muss, eine Handvoll Geiselnehmer im Rahmen einer Befreiungsaktion zu töten. Das sind dann aber vermummte und bewaffnete Marodeure und eben nicht irgendwelche Zivilisten. Und dieser Haufen in Slawjansk mag vllt. einige Sympathisanten haben (du redest ja selbst von 10%), aber einen Bürgerkrieg wird es nicht verursachen, wenn zehn oder zwölf Milizsoldaten getötet werden würden (und ich rede, wie oben gesagt, von einem Raid mit einer mit großer Wahrscheinlichkeit begrenzten Anzahl an Opfern und nicht von einem Großangriff).
Zitat:Außerdem sollte man sich vielleicht langsam mal entscheiden...entweder sind die Seperatisten alles russische Spezialeinheiten, dann ist ein KSK Einsatz hoch gefährlich für alle Beteiligten und sollte ihn lieber sein lassen, oder es sind eben doch nur genervte Ostukrainer/Geiselnehmer/Milizen, dann wäre es ein Gemetzel und ein Anlass für den Rest der Einwohner auch noch zu den Waffen zu greifen. Auch dies wäre keine gute Idee.
Wie du nun zu der These kommst, dass die Separatisten allesamt russische Spezialeinheiten wären, ist mir etwas schleierhaft. Zumindest hat es hier niemand so behauptet; wäre auch ziemlich unlogisch ob der Anzahl der Beteiligten, vor allem sehen diese teils verwilderten und krumm und schief daherkommenden Marodeure auch nicht wie Speznaz aus, dazu - Verzeihung ob der Tonwahl - schieben zu viele eine ansehliche Wampe hinter der AK durch die Gegend. Nein, es wurde - von meiner Seite zumindest - gesagt, dass die Russen wohl einen Teil der Milizen unterstützen (vor allem waffenlogistisch betrachtet). Insofern: Ich gehe von aus, dass es noch nicht mal genervte Ostukrainer sind, sondern dass es eine krude Zusammenrottung von nationalistisch-prorussischen und antiwestlich-proslawischen Milizen ist, die sich in Slawjansk ihr separatistisches Privatreich (von Russlands Gnaden, wie sie wohl hoffen) auf der Grundlage des aktuellen Chaos im Lande zu errichten sucht - und die dabei vor kriminellen Handlungen wie Geiselnahme und Erpressung nicht zurückschreckt. Und gegen solche Gruppen würde ein gezielter KSK-Einsatz mit Sicherheit ein Erfolg werden.

Schneemann.
Zitat:Wie du nun zu der These kommst, dass die Separatisten allesamt russische Spezialeinheiten wären, ist mir etwas schleierhaft. Zumindest hat es hier niemand so behauptet; wäre auch ziemlich unlogisch ob der Anzahl der Beteiligten, vor allem sehen diese teils verwilderten und krumm und schief daherkommenden Marodeure auch nicht wie Speznaz aus, dazu - Verzeihung ob der Tonwahl - schieben zu viele eine ansehliche Wampe hinter der AK durch die Gegend. Nein, es wurde - von meiner Seite zumindest - gesagt, dass die Russen wohl einen Teil der Milizen unterstützen (vor allem waffenlogistisch betrachtet). Insofern: Ich gehe von aus, dass es noch nicht mal genervte Ostukrainer sind, sondern dass es eine krude Zusammenrottung von nationalistisch-prorussischen und antiwestlich-proslawischen Milizen ist, die sich in Slawjansk ihr separatistisches Privatreich (von Russlands Gnaden, wie sie wohl hoffen) auf der Grundlage des aktuellen Chaos im Lande zu errichten sucht - und die dabei vor kriminellen Handlungen wie Geiselnahme und Erpressung nicht zurückschreckt. Und gegen solche Gruppen würde ein gezielter KSK-Einsatz mit Sicherheit ein Erfolg werden.

Ok das bezog sich jetzt nicht konkret auf dich Schneemann. Ich musste es nur oft im Forum und der deutschen Presse schon lesen, dass man sich die "Fakten" in ein und dem selben Text so gedreht hat, wie sie einem gerade gepasst haben. Hat nichts mit dir zutun.

Deine These mit den Proslawischen Nationalisten unterstütze ich durchaus. Es sind mit Sicherheit einiges an "Kosaken" und russischen Pedant zum "rechten Sektor" in der Ukraine unterwegs. Auch deswegen hört man von Russland wohl keine zu lauten Töne der Unterstützung. Zusätzlich noch "Revolutionserfahrene" Krimbewohner (sind die nun eigentlich Russen oder Ukrainier? ;-) ) , aber auch verärgerte Ostukrainer durften sich mit längerem Aufenthalt der Nationalgarde dazugesellen.
Eigentlich müßte man der Nationalgarde/rechten Sektor und den russischen Nationalisten/Kosaken einfach ein leeres Feld zur Verfügung stellen auf dem sie die Sache austragen können. Hätte jeder was davon :roll:
Zitat:Ja, aber dies ist auch nichts, was nun spektakulär wäre. OSZE-Missionen haben oftmals assoziierte Kräfte oder Berater an ihrer Seite. Besonders in Krisenregionen werden OSZE-Teams zum Eigenschutz gerne mal von Militärberatern (die sich aber dann der Art der Vorgehensweise des Teams anpassen müssen, was ja auch in der Ukraine der Fall war) begleitet - dies war u. a. auch schon im Kosovo, in Aserbaidschan und in Bosnien der Fall.

Eine "Begleitung" wäre in der Tat nicht spektakulär. Allerdings waren bis auf den Übersetzer ALLES Offiziere und diese wurden selbst von Ukrainischen Militär begleitet.
Nein dieses Team hat Versucht die Stadt zu erkunden (zu Deutsch zu spionieren), so ehrlich sollte man dann wenigstens hier im Forum sein. In der Presse erwarte ich das natürlich nicht.
Höre dir einfach mal den Oberst Scheider an was er dem ORF sagt über seinen Auftrag, dann wird dir klar, dass er dort wo er war, keinen Auftrag hatte zu sein. Auch die OSZE sagt ganz offen, dass das Team dort keinem "offiziellem" Auftrag nachgegangen ist. Sie sind eben erwischt worden. Das ist ein wenig dumm und vielleicht auch peinlich...aber kein Beinbruch. Die werden eben Ausgetauscht und fertig. Eine schiefgelaufene Befreiungsaktion...das wäre ein Worst Case...in meinen Augen.
srg:

Genau deswegen.
Die USA haben es ja bei Bin Laden vorgemacht, man muss die jeweilige Regierung nicht einweihen. Einfach losschlagen. Oder man informiert die Regierung in Kiew während der Durchführung und dann kann ruhig was durchsickern, da man ja schon mit beiden Füßen in der Türe steht.

Nach persönlichen Ermessen halte ich in der jetzigen Situation eine Befreiung der Geiseln durch Kommandoaktionen nicht für sinnvoll, da auch bei Gelingen der Aktion, es viele Verwerfungen hinsichtlich Legitimation usw. geben wird. Soll heißen, das Geschrei in manchen Ländern wird groß sein, wenn die Bevölkerung mitbekommt, dass Soldaten des eigenen Landes in der Ukraine, wahrscheinlich, getötet haben.
Ganz zu Schweigen davon, dass die Möglichkeit des Scheiterns im Raume steht. Aber den Gedanken muss man wohl nicht ausformulieren. Erklärt sich von selbst.

Außerdem halte ich es für fraglich, ob es überhaupt möglich ist, Kommandoeinheiten effektiv in Position zu bringen, ohne dass Russland Wind davon bekommt. Ich gehe stark davon aus, dass die russische Regierung "petzen" würde, da bei Misslingen großer Schaden für den Westen im Raum stehen würde. Zum Nutzen für Russland.

Über den Meerweg müsste man durch das Asowsche Meer und über dem Landweg, bei der Distanz, kann man wohl davon ausgehen, dass man bei der Heranführung aufgeklärt werden würde.

Sehe eigentlich für Kommandooptionen kaum eiene vielversprechende Ausgangsbasis mit einer akzeptable Erfolgswahrscheinlichkeit.

Kann mich hier auch irren. Bin gerne für Vorschläge bei der möglichen Heranführung offen.

Achja und ich habe gerade das Bild einer Frau Merkel im Lagezemtrum im Kopf, in dem sie (Frau Merkel) das "Ja" für solch einen Einsatz gibt.
Diese Gangart würde mich sehr überraschen bei Frau Merkel.
Onto schrieb:Die USA haben es ja bei Bin Laden vorgemacht, man muss die jeweilige Regierung nicht einweihen. Einfach losschlagen.

Diese lächerliche Inszenierung kann man doch nicht ansatzweise mit der aktuellen Lage vergleichen.
srg schrieb:
Onto schrieb:Die USA haben es ja bei Bin Laden vorgemacht, man muss die jeweilige Regierung nicht einweihen. Einfach losschlagen.

Diese lächerliche Inszenierung kann man doch nicht ansatzweise mit der aktuellen Lage vergleichen.

Warum? Ich würde wirklich feiern, wenn du mal ein ordentlich ausformuliertes Argument entgegenbringen würdest. Für den Kommentar kann ich auch in der Kommentarfunktion der Onlineausgabe der BILD surfen und hab genau so viel davon.

Ob du es als Inszenierung siehst oder nicht, spielt gar keine Rolle. Oder deine persönliche Meinung über die USA.
Es geht rein darum, dass man eine Regierung nicht einweihen muss, wenn es für das Gelingen eines solchen Vorhabens nicht nötig ist.

Es ging rein um diesen Zusammenhang. Nicht mehr und nicht weniger.
Onto schrieb:
srg schrieb:
Onto schrieb:Die USA haben es ja bei Bin Laden vorgemacht, man muss die jeweilige Regierung nicht einweihen. Einfach losschlagen.

Diese lächerliche Inszenierung kann man doch nicht ansatzweise mit der aktuellen Lage vergleichen.

Warum? Ich würde wirklich feiern, wenn du mal ein ordentlich ausformuliertes Argument entgegenbringen würdest. Für den Kommentar kann ich auch in der Kommentarfunktion der Onlineausgabe der BILD surfen und hab genau so viel davon.

Ob du es als Inszenierung siehst oder nicht, spielt gar keine Rolle. Oder deine persönliche Meinung über die USA.
Es geht rein darum, dass man eine Regierung nicht einweihen muss, wenn es für das Gelingen eines solchen Vorhabens nicht nötig ist.

Es ging rein um diesen Zusammenhang. Nicht mehr und nicht weniger.

Wie sollen die KSK denn diese Aktion bewerkstelligen, ohne die ukrainische Regierung einzuweihen? Lege dazu doch mal einen Plan vor.
Einen Plan für eine KSK-Operation hier vorzulegen ist gar nicht nötig. Rein abstrakt(mit Verweis auf das jüngere Beispiel der Bin-Laden-Operation) ist es unter Umständen (militärisch) sicherlich sinnvoller die Regierung des jeweiligen Landes, in dessen Territorium man aktiv werden möchte, nicht zu benachrichtigen. Der Grund wurde ja bereits genannt, Russland würde über verschiedene Kanäle davon Wind bekommen und seinerseits aktiv werden. Dass diese (evtl. politisch heikle) Vorgehensweise eine feste Garantie sei nicht aufzufliegen, habe ich bei Onto nicht herausgelesen. Es würde lediglich die Wahrscheinlichkeit senken. Wenn du da anderer Meinung bist, musst du das hier sinnvoll darlegen.
Patriot schrieb:Einen Plan für eine KSK-Operation hier vorzulegen ist gar nicht nötig. Rein abstrakt(mit Verweis auf das jüngere Beispiel der Bin-Laden-Operation) ist es unter Umständen (militärisch) sicherlich sinnvoller die Regierung des jeweiligen Landes, in dessen Territorium man aktiv werden möchte, nicht zu benachrichtigen. Der Grund wurde ja bereits genannt, Russland würde über verschiedene Kanäle davon Wind bekommen und seinerseits aktiv werden. Dass diese (evtl. politisch heikle) Vorgehensweise eine feste Garantie sei nicht aufzufliegen, habe ich bei Onto nicht herausgelesen. Es würde lediglich die Wahrscheinlichkeit senken. Wenn du da anderer Meinung bist, musst du das hier sinnvoll darlegen.

Ich bin der Meinung, dass die KSK an so einer Operation grandios scheitern würde, vorallem wenn man die ukrainische Regierung vorher nicht einweiht.
Und noch einmal die Bitte: Kannst du den Zusammenhang zwischen Nicht-Einweihung und Scheitern argumentativ darlegen bzw weshalb ein nicht einweihen der jeweiligen Regierung eine Kommandoaktion zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ?
Patriot schrieb:Und noch einmal die Bitte: Kannst du den Zusammenhang zwischen Nicht-Einweihung und Scheitern argumentativ darlegen bzw weshalb ein nicht einweihen der jeweiligen Regierung eine Kommandoaktion zwangsläufig zum Scheitern verurteilt ?

Welche Logistik soll den KSK denn zur Verfügung stehen, wenn die Regierung nicht eingeweiht wird? Ein größeres Netzwerk des BND wird es in der Ukraine auch nicht geben. Wenn es die KSK überhaupt schaffen sollten die Geiseln ausfindig zu machen, dann wird es nicht mal eben reichen sich leicht bewaffnet dorthin zu schleichen, die Wachen auszuschalten und mit den Geiseln per KFZ zu verschwinden.
Zitat:Wie sollen die KSK denn diese Aktion bewerkstelligen, ohne die ukrainische Regierung einzuweihen? Lege dazu doch mal einen Plan vor.

Rein theoretisch einfach durchführen und nicht bescheid geben oder erst bei Beginn der Aktion bescheid geben. Planung und Übung kann man außerhalb der Ukraine bewerkstelligen. Es gibt bestimmt Personen (Geheimdienst, keine OSZE-Beobachter ohne geheimdienstliche Ausbildung) vor Ort, die die Lage auskundschaften könnten + sonstige Möglichkeiten zur Aufklärung (Sateliten, Dronen usw).Truppen heranführen und losschlagen.

Außerdem denke ich, dass Deutschland es sicher nicht alleine bewerkstelligen würde. Somit könnte man evtl. an Material kommen, das zur Durchführung von nöten wäre. Deutschland hätte ja nicht mal geeignete Helikopter für diese Aktion. Glaube nicht, dass die jetzige Ausrüstung der BW für solch einen Einsatz tauglich ist. Ist aber reine Vermutung. Deshalb müssten andere Streitkräfte ohnehin zuarbeiten. Wohl nicht nur bei den Helis. Die Helis müssen ja auch irgendwie vor Ort geschafft werden. Aber selbst die Verlegung dieser Teile der Ausrüstung könnte wohl schon aufgeklärt werden.

Ich an Russlands Stelle würde mit der Option von Kommandokräfte durchaus rechnen. Zumindest im Hinterkopf und alles daran setzen, im Falle des Falles davon früh genug Wind zu bekommen.

Wie ich schon geschildert habe, glaube ich nicht mal, das eine unbemerkte erfolgreiche Heranführung an das Einsatzziel möglich ist.
Wie du vll. indirekt anmerken wolltest, ist der Luftraum ja nicht der pakistanische sondern der ukrainische mit Grenznähe an Russland.

srg, unterschätz mal nicht den BND.. auch wenn er teilweise lächerliche Züge in der Öffentlichkeit aufweisen mag, was Aufklärung von Zielen in bestimmten Ländern angeht, ist der BND durchaus sehr gut. Sogar die USA haben während der Offensive im Irak auf Zieleinweisungen des BNDs zurückgegriffen, da sie selber die nötigen Informationen nicht hatten.
Der BND hat sicher "Kompetenzlücken". Aber was die Aufklärung in manchen Ländern angeht, würde ich diese nicht unterschätzen. Ist zumindest meine subjektive Einschätzung aus einigen Artikeln in den letzten Jahren.

Ob die Ukraine eines dieser Länder ist, weis wohl kaum einer...

Zitat:Welche Logistik soll den KSK denn zur Verfügung stehen, wenn die Regierung nicht eingeweiht wird? Ein größeres Netzwerk des BND wird es in der Ukraine auch nicht geben. Wenn es die KSK überhaupt schaffen sollten die Geiseln ausfindig zu machen, dann wird es nicht mal eben reichen sich leicht bewaffnet dorthin zu schleichen, die Wachen auszuschalten und mit den Geiseln per KFZ zu verschwinden.

Was die Durchführung an sich vor Ort angeht, habe ich an der Kompetenz des KSK keine Zweifel. Wenn es das KSK nicht schafft, schaffen es auch andere westliche Spezialeinheiten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht. Dann liegt es nicht am KSK sondern an der Art und Weise des Einsatzes an sich und es liegt ein Problem darin vor, dass eine relativ leicht bewaffnete Kommandoeinheit eventuell nicht die Mittel für einen solchen Schlag in der nötigen Zeit generell verfügt. Sind ja keine Panzergrenadiere oder Ähnliches.

Wie oben angemerkt, würde eine Aktion sicher nicht nur aus KSK bestehen. Es würden bei guten Erfolgsaussichten bei der Operation als Ganzes sicher viele Länder mitwirken.



Generell:

Wie schon geschrieben, halte ich die Option einer gewaltsamen Befreiung im Moment nicht für sinnvoll. Aus den Gründen, die meinen letzten Posts zu entnehmen ist.

Ich denke aber auch, dass man die Verhandlungen dazu nutzen könnte, um den "Rebellen" (Auslegungssache) mal auf den Zahn zu fühlen und sie auch etwas unter Druck zu setzen, indem man genau mit einer härteren Gangart droht. Nur Drohen mit ein bisschen Kulisse. Aber mit Maß, damit die Angelegenheit nicht eskaliert. Einfach um zu sehen, wie sie sich verhalten.
Man könnte sicherlich einiges über ihre Strukturen und Vorgehensweise heraußfinden, wenn man Verhandlungen führen würde.
Wenn die Rebellen jedes mal erst Rücksprache halten müssen und sich intensiv beraten, zögernd reagieren, könnte (!) man vll. (!) auf Russland als Strippenzieher schließen. Selbstverständlich würde man geheimdienstliche Mittel jeglicher Art einsetzen, um einen Blick hinter den Vorhang zu erhaschen.
Dies ist aber natürlich reine Spekulation.

Aber allgemein könnte man die Verhandlungen nutzen, um Informationen vieler Art zu gewinnen. Eine nützliche Gelegenheit. Man kann ja durchaus zweigleisig fahren. Andere Optionen vorbereiten und in der Hinterhand behalten.

Edit: Ich behaupte nicht, dass Russland Strippenzieher ist! Besser formuliert ist wohl, man könnte heraußfinden, welche Rolle Russland genau spielt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/krise-in-der-ukraine-separatisten-lassen-osze-militaerbeobachter-frei-1.1949398">http://www.sueddeutsche.de/politik/kris ... -1.1949398</a><!-- m -->
Zitat:Separatisten lassen OSZE-Militärbeobachter frei

Krise in der Ukraine / Die Entwicklungen im Newsblog. / Veröffentlicht heute, 3. Mai 2014, 10:59, im Newsblog

Die prorussischen Separatisten lassen die OSZE-Militärbeobachter frei. Über eine Woche waren sie in der Hand der Separatisten in Slawjansk.

...
In Polen schaut man mit gewisser Besorgnis auf die Berliner Politik gegenüber Russland. Scheint es doch in Warschau so, als wenn sich Deutschland nicht so richtig durchringen könnte zu einer entschlosseneren Haltung gegenüber Moskau (was hinsichtlich wirtschaftlicher Gründe vllt. auch teils der Fall ist - wenngleich auch Kanzlerin Merkel mit Hollande die Bereitschaft zu weitergehenden Sanktionen hat erkennen lassen) und dessen teils aggressiver Politik, der man Züge einer hegemoniellen Restrukturierung durchaus unterstellen könnte.

Allerdings sollte man sich nicht auch gleich darin versteigen, nun den Polen Scharfmacherei vorzuhalten; die Ängste bei unserem östlichen Nachbarn leiten sich aus bitteren historischen Erfahrungen her. Immer dann, wenn Deutschland bzw. seine früheren Staatsformen und Russland bzw. die Sowjetunion sich einig waren, war dies zumeist mit schlimmen und tiefgreifenden Folgen für Polen verbunden. Heutzutage - zumindest ist dies meine Erfahrung im Umgang mit Polen - sieht man Deutschland an der Weichsel nicht mehr als Gegner, hat aber nachwievor Sorgen bezüglich Russland bzw. vor allem vor einem neuen russischen Hegemoniestreben. Vielleicht käme es einer Beruhigung Warschaus entgegen, wenn sich Merkel nicht nur mit Hollande trifft, sondern auch Komorowski miteinbezieht, d. h. also eine Neuauflage des "Weimarer Dreiecks" (welches ich übrigens für einen hervorragenden europäischen Denkansatz halte und welches ja auch Polen selbst, durch Ministerpräsident Tusk 2007, wieder ins Gespräch gebracht hatte) im Kontext der aktuellen Krise zwecks besserer Abstimmung anstrebt.
Zitat:Kritik an Haltung in Ukraine-Krise

Warschau drängt Berlin zu mehr Härte

Polens Präsident Bronislaw Komorowski hat von Deutschland eine entschiedenere Haltung gegenüber Russlands Präsident Wladimir Putin und seiner Ukraine-Politik gefordert. Sein Land wünsche sich von der Bundesregierung "mehr Entschlossenheit, um den Konflikt zügig beizulegen, damit Europa und seine Nachbarn auch in Zukunft ohne Angst leben können", sagte Komorowski der "Bild"-Zeitung.

Er habe wenig Verständnis für die Art, wie manche in Deutschland heute auf Russland schauen, sagte Komorowski weiter. Es entstehe der Verdacht, dass manche Politiker in Deutschland "einen Weg in der Außenpolitik suchen, der für uns Polen schwer zu akzeptieren ist". [...]
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine1662.html">http://www.tagesschau.de/ausland/ukraine1662.html</a><!-- m -->

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/krise-in-der-ukraine-merkel-und-hollande-drohen-russland-mit-wirtschaftssanktionen-12932820.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/kris ... 32820.html</a><!-- m -->
Zitat:Krise in der Ukraine
Merkel und Hollande drohen Russland mit Wirtschaftssanktionen

Die Bundeskanzlerin und der französische Präsident haben sich in Stralsund auf einen Automatismus verständigt: Können am 25. Mai keine Wahlen in der Ukraine stattfinden, werden umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Moskau verhängt.
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