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Normale Version: Mögliche EU-Mitgliedschaft der Türkei
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sorry.. wir reden hier aneinander vorbei. das die türkei in der eu nichts zu suchen hat, habe ich auch gar nicht in frage gestellt. es sollte hier auch nur um die integrationspolitik der bundesrepublik deutschland gehen. dafür werde ich in den nächsten tagen einen eigenen thread eröffnen (bin grad im umzugsstreß :tardSmile
Zitat:solaneg solche wahren geschichten (von denen es nich gerade wenige gibt) weiter an die öffentlichkeit gelangen und ein teil der heir in germania lebenden südländer sich hier nicht benehemen kann, wird sich die Haltung der Deutschen gegenüber den Türken nicht groß ändern.
Was die CDU da macht ist legitim, recht und wahr.
Häh??
Kannst du mir mal sagen, woher du kommst und über welches land du hier sprichst??!
Ich kenne mich in Europa gut aus, aber ein Land namens Germania, das kenn ich nicht. Allerhöchstens weckt dies bei mir ganz, ganz schlechte historische Gefühle, also Achtung!!
>Sad *grimmiger Blick*

Und zum Verhalten der CDU:
Es ist nunmal Wahlkampf und da kann man nunmal mit fast allen Themen Stimmung machen. Legitim ist es, sauber aber nicht, da es nur Populismus ist.
Dass Probleme bestehen, betreitet niemand. Wenn aber immer nur auf die Probleme hingewiesen wird, ohne wirklich Lösungen zu propagieren und sie dann auch durchzusetzen, dann ist es nunmal miese Stimmungsmache.
Und auch bei deinem Beitrag kommt es durch:
Wieso sollte man gegen eine ganze Gruppe sein, nur weil ein Teil jener sich falsch verhält.
Warum sprichst du von einer Stimmung der Deutschen gegenüber den Türken, wenn doch nur ein Teil derer für das Negativbild verantwortlich ist?
Ganz einfach: Da man ständig nur die allseits doch schon bekannten Probleme propagiert, wird dieser Eindruck einiger zum vorherrschenden Eindruck über aller Türken und auch so entsteht nunmal ausländerfeindliche Resentiments. In einer Mediendemokratie sollte man als Politiker schon wissen, welche Folgen Aussagen haben können udn man sieht es auch an der undifferenzierten Formulierung von XMANs Post.

@ Topos Integration
Naja, gänzlich ohne Zusammenhang sind Beitritt und Integration der Türken hier nicht, zumindest bei einigen Basics der Diskussion....
ich hab hier im Thread schon mehrfach gesagt, dass ich ein zweifelnd zurückhaltender Optimist wäre.
Wolfs Grobeinschätzung ist tendenziell richtig, aber in meine Augen viel zu negativ.
Bei der ganzen Diskussion sollte man ja nicht vergessen, dass ein EU-Beitritt der Türkei auch wesentlich davon abhängt, zu was und in welche Richtung sich die EU entwickeln wird.
Zitat:Thomas Wach postete
Ich kenne mich in Europa gut aus, aber ein Land namens Germania, das kenn ich nicht. Allerhöchstens weckt dies bei mir ganz, ganz schlechte historische Gefühle, also Achtung!!
>Sad *grimmiger Blick*
Smile Eigentlich erinnert das nur an eine Zeit - als unsere Vorfahren mit Fellen bekleidet sich gegenseitig und den Römern mit der Keule auf die zwölf gehauen haben. Dann gabs da noch einen theoretischen Entwurf einer Hauptstadt mit diesem Namen.
@Thomas Wach,
miese Stimmungsmache?? Ich weiss ja nicht aus welchem Land du kommst (doch eigentlich schonBig Grin), aber bei uns in deutschland ist es nunmal so dass es ein paar ausländer gibt (die rechten und linken sind natürlich nicht anders, sprich genauso schlecht!) die sich nicht benhemen können. Als Gründe werden dann immer Perspektivlosigkeit etc. angeprangert
jetzt frage ich dich:
1. ist das für dich ne Begründung grundlos stinkbesoffen wie es viele von denen tun durch die strassen zu marschieren und irgendwelche Leute grundlos zu schlagen?!?! Ich denke nich...
Und dass das nur Stimmungsmache ist, sag mal in welchem Bundesland lebst du denn??
Jetzt glaub nicht dass ich dich nicht verstanden habe, nur wir diskutieren hier und das ist mein Standpunkt. Der Standpunkt von vielen die irgendwann die Faxen dicke haben von diesem für mich pöbelnden pack die noch nie etwas von benehmen etc. gehört haben und einfach grundlos zuschlagen, häuserwände vollurinieren und so weiter!
Versicherungen würden wenn sie von der nationalität her gehen würden von den schweden das wenigste Geld verlangen, von den Türken das meiste....es gibt viele Afrikaner bei uns in Deutschland, die können sich fast alle benehmen. Klar es gibt auch dort schlechte, nur auf was ich hinauswill ist dass diese Menschen aus meist noch schlimmeren Verhältnissen stammen und es schaffen, sich bei uns zu integrieren und nich wie manche Tükren sich parallelwelten erschaffen und wie die beklopptn durch die strassen marschieren...Sogar der Bundeskanzler hat von den Türken eine Mentalitätveränderung verlangt, sollten die Türken (was sie ja sind) erpicht darauf sein, sich der EU anzuschliessen.
Von daher schliesse ich mich der Meinung der Mehrheit hier an, dass die asiatische Türkei in der EUROPÄISCHEN union nichts zu suchen hat!

Ps: Germania hat für mich ähnlichkeiten mit Germany (wir sind Germanen!)...ich lasse mir von keinem Nazi den deutschen Wortschatz (der eh voll von anglizismen ist) klauen, erstrecht nicht wenn ich bedenke dass man anscheinend in der Öffentlichekit keine Begriffe mehr verwenden darf, die eigentlich jüdischen Ursprungs sind.
Zitat:Ps: Germania hat für mich ähnlichkeiten mit Germany (wir sind Germanen!)...
Sind wir nicht bzw nur zu geringen Anteilen. Am ehesten sind wir ein Slawisches Volk germanischer Sprache, wenn man die reine Herkunft der Deutschen betrachtet.

Zitat:aber bei uns in deutschland ist es nunmal so dass es ein paar ausländer gibt (die rechten und linken sind natürlich nicht anders, sprich genauso schlecht!) die sich nicht benhemen können
Es gibt noch viel mehr Deutsche die sich nicht benehmen können. Darüber hinaus würde mich mal die Unterscheidung Ausländer – Deutscher interessieren. Die Türken die hier ohne Deutsche Staatsbürgerschaft leben verhalten sich nämlich in Bezug auf Auffälligkeiten auf einem Niveau mit den Deutschstämmigen Deutschen.
Allein die Türkischstämmigen Deutschen, also Türken mit deutschen Paß zeigen eine größere Auffälligkeit, aber : andere Gruppen in deutschland sind da noch um einiges Problematischer.

Wenn man die Anzahl der begangenen Taten umrechnet prozentual auf die Anteile in der Bevölkerung, dann sind die Deutschen selber zudem nur etwas weniger auffällig. Die Russlanddeutschen aber z.b. und etliche andere Gruppen sind noch deutlich auffälliger als die Türken.

Aus den Polizeistatistiken geht klar hervor, daß die Türken eigentlich nur in dem Tatdelikt Vergewaltigung eine Spitzenposition einnehmen.

Ein wirkliches Grundproblem sind hier kulturelle Unterschiede die sich dann im Zusammenleben störend ausnehmen. Z.B. wurden ja eine ganze Reihe junger Türkinnen aus kulturellen Gründen ermordet (sogenannte Ehrenmorde)

Abgesehen von den Tätern ist es ein enormes Problem, wie hoch der Anteil türkischstämmiger Bürger mit deutscher Staatsbürgerschaft ist, die solche Taten rechtfertigen, gutheißen oder entschuldigen. Diese Personen sind nicht integrierbar, es stellt sich die Frage nach einer Lösung.

Zitat:es gibt viele Afrikaner bei uns in Deutschland, die können sich fast alle benehmen.
Das stimmt nun ganz und gar nicht. Darüber hinaus ist Afrikaner so präzise wie Europäer.

Zitat:Von daher schliesse ich mich der Meinung der Mehrheit hier an, dass die asiatische Türkei in der EUROPÄISCHEN union nichts zu suchen hat!
Kulturell gehört die Türkei zu Europa. Der Islam ist hier kein Ausschlußkriterium, das Osmanische Reich wie die Türkei waren immer Europäisch und nicht Asiatisch. Bosnien und Albanien sind auch im Endeffekt muslimische Länder.

Eine solche kulturelle Diskussion ist völlig hirnrissig und dumm !!

Genau so falsch ist es, die Aufnahme der türkei nach den hier lebenden Türken zu beschließen, die türkei und die hier lebenden türken und deutschen türkischer Herkunft sind nicht identisch, sogar stark unterschiedlich in manchen Punkten.

Sachargumente : schon die Aufnahme von Rumänien und Bulgarien müsste eigentlich um jeden Preis verhindert werden. Die Frage stellt sich sogar, ob die schon erfolgte Erweiterung nicht die EU als Projekt zerstört hat.

Eine Aufnahme der Türkei ist aus rein sachlichen Gründen unmöglich. Genau so unmöglich wie eine Aufnahme Bulgariens und Rumäniens.

Da ich die menschliche dummheit kenne, werden wohl ernsthaft Leute mit Macht diesem kulturellen Blödsinn folgend Bulgarien usw aufnehmen, die Türkei aber nicht.

Für die Türken : seid lieber froh, nicht mehr auf diesen schon entgleisenden Zug aufzuspringen.

Zitat:und ich bin immer noch dafür das die Türkei einen "Asiatischen Pakt" gründen sollte, welches auch möglich sein könnte und besser wäre.
Was denkt ihr darüber?
Die Zukunft der Türkei liegt mMn in der Einigung und Kooperation der Turkvölker Zentralasiens, also der Länder Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan etc etc

Das Grundproblem ist hier der Kaukasus. Ein Bündnis und Vertrauen zu den Georgiern und Aserbeidschan zu finden wäre hier wesentlich. Das geht auch nicht schnell, wenn die Türkei aber hier geschickt und langsam mit Geduld vorgehen würde, dann wäre ihre Position im weiteren hervorragend.
@ XMAN

In Teilen, aber in Teilen hat Quintus da meine meinung auch in etwas wiedergegeben.
Man kann eben nicht pauschal von Türken oder Ausländern oder so sprechen.
Und schon gar nicht in der Presse, die gern alles verkürzt oder angesichts des oftmals etwas eingeschränkten Horizonts der Leute.
Klischess bilden sich oft und darum geht es mir einfach, um eine differenzierte Stellungnahme, die du einfach nicht bringst.
Und nein, ich glaube nicht, dass du mich wirklich verstehst, ansonsten hättest du nicht diese Replik geschrieben..
Lied dir einfach noch mal genau deine Formulierung durch, die ich zititert hab:

Zitat:solaneg solche wahren geschichten (von denen es nich gerade wenige gibt) weiter an die öffentlichkeit gelangen und ein teil der heir in germania lebenden südländer sich hier nicht benehemen kann, wird sich die Haltung der Deutschen gegenüber den Türken nicht groß ändern.
Was die CDU da macht ist legitim, recht und wahr.
Genaus dies ist mein Problem!
Weil ein Teil der Türken sich nicht benehmen kann, "wird sich die Haltung der Deutschen gegenüber den Zürken nicht groß ändern".
Du sagst es also selbst und stimmst mit diese rungenauen Formulierung in dne Chor ein:
Weil einige sich nicht benehmen können, haben alle einen schlechten Ruf und genau sowas nennt man nunmal Stimmungsmache.
Über das Problem selbst, dass du in deinem letzten Post hier unnötigerweisenochmal dargestellt hast, müssen wir nicht reden. Pder besser formuliert: Wir müssen es nicht ewig feststellen sondern eher nachdenken wie da was getan wird.
Daher erspar ich mir einfach mal die Antworten zu diesne unreflektierten Aussagen... Ich mag es auch nicht, wenn Deutsche wie Vollspasten rumlaufen und Scheiße bauen.. dasselbe bei Ausländern. Jeder, der hier lebt untersteht deutschen Gesetzen und egal ob Deutscher oder Ausländer, ich mag kein schlechtes Verhalten.
Und wie Quintus schon sagte, die von dir genannten Phänomene sidn beleibe nicht nur auf Ausländer beschränkt...
Also, es geht mir nicht hie rum das Problöem selbst, sondern um eien zweckdienliche Wahrnehmung und bei der hapert es mir einfach in deinen Darstellungen.
Allerdings diskutieren wir das lieber in einem Extrathread weiter...

Und zum Begriff Germanania... Vielleicht bin ich einfach nur zu sehr linksextremer Trotzkist, aber ich verstehe nicht, warum man für die allseits geläufige Bezeichnung BRD plötzlich mit dem Terminus Germania kommen muss... es liegt vielleicht an meiner political correctness oder meiner linksextremen Art, aber dies hat nunmal für mich einen leichten Unterton....
Außerdem verweise ich auch auf Quintus, was die germanische Abstammung der Deutschen angeht...wobei, naja, sagen wir mal germanisch-slawische Mischung...

@ Quintus
Zitat:Sachargumente : schon die Aufnahme von Rumänien und Bulgarien müsste eigentlich um jeden Preis verhindert werden. Die Frage stellt sich sogar, ob die schon erfolgte Erweiterung nicht die EU als Projekt zerstört hat.
Eine Aufnahme der Türkei ist aus rein sachlichen Gründen unmöglich. Genau so unmöglich wie eine Aufnahme Bulgariens und Rumäniens.
Da ich die menschliche dummheit kenne, werden wohl ernsthaft Leute mit Macht diesem kulturellen Blödsinn folgend Bulgarien usw aufnehmen, die Türkei aber nicht.
Wie schon gesagt, zuallererst muss geklärt werden, was die EU eigentlich sein soll und sein werden soll. Eine enge Förderation, ein Bundesstaat, ein loser Staatenbund...

So, meines Erachtens kann man dne kulturellen Unterschied sehr gut verkaufen und letztlich hat die Frage der Religion durchaus sozialstrukturelle Auswirkungen.
Also ganz unerheblich ist das einfach nicht, auch von der Identität her.
Und mögen die Osmanen geographisch Teil Europas gewesen sein, so waren sie letztlich nie wirklich Teil der europäischen Staatenfamilie.
Auch macht es auch einen sehr großen Unterschied, wenn etwa 22 Millionen Rumänen, die auch eher weniger werden und gut 8 Millionen Bulgaren in die EU kommen, als wenn ein Staat von gut 72 Millionen jetzt beitritt, aber sogar eine ansteigende Bevölkerung hat.
Auch ist es ein Unterschied, ob die EU bis zum Schwarzen Meer oder dann eben sogar bis in den Kaukasus oder in den Nahen Osten hineinreicht.
Alle Unterschiede grö´ßter Bedeutung Wink
Zitat:Und mögen die Osmanen geographisch Teil Europas gewesen sein, so waren sie letztlich nie wirklich Teil der europäischen Staatenfamilie.
Also die Osmanen waren definitiv Teil der europäischen Staatenfamilie. Das sie gegen die Habsburger, und damit gegen Spanien und das Reich kämpften, besagt nicht, daß sie nur in Opposition zu Europa gestanden hätten. Im Gegenteil, so waren sie z.B. mit Frankreich verbündet.

Gegenseitig beeinflußte und förderte man sich in Kunst, Kultur und Technologie. Von den Tulpen in Holland hin zu den tausenden europäischen Söldnern (Artillerie) und Ingenieuren im Osmanischen Reich.
Das Osmanische Reich war eben AUCH Europäisch.

Außerdem ist die historische oder kulturelle Einordnung für mich viel weniger Prioritär als die Gründe die du ja im weiteren aufführst. Ob die nun europäisch sind oder nicht, ist angesichts der Sachprobleme ohne Belang.

Wie du so richtig schreibst, stehen wir dann am Kaukasus, und haben 72 Millionen Bürger mehr, stehen an der Grenze zum Irak, haben die Kurdenproblematik am Hals etc etc

Aber auch die 30 Millionen Bulgaren und Rumänen haben in der EU nichts verloren. Wer sich dort auch nur ein bißchen auskennt, und um die Probleme dieser Länder weiß, um die extrem Korruption und Kriminalität, der kann nicht ernsthaft eine Aufnahme dieser Länder in die EU in Betracht ziehen. Da ist die Türkei hochentwickelt und hat alle EU Standards im Vergleich zu Rumänien z.B. und nun sollen die Türken die sich sogar bemüht haben die EU Forderungen umzusetzen ausgeschlossen bleiben und die völlig desolaten und korrumpierten Rumänen aufgenommen werden ?!

Es sollte überhaupt NIEMAND !! mehr in die EU aufgenommen werden. Schon jetzt sind es zuviele, ist das ganze zu schnell gegangen.
Vielleicht sehen die Dinge von hier (İstanbul) etwas anders aus als aus den Augen in Deutschland lebender Türken. Man kann nicht erwarten dass alle politischen Parteien immer der gleichen Meinung sind, sonst wären es ja keine Parteien.

Was ich aber dumm finde ist dass die, die gegen eine Aufnahme der Türkei sind, einen Riesenlärm machen und so tun als könnten sie die Aufnahme so ganz ohne Begründung verhindern. Hiermit belügen sie nämlich ihre Wähler, denn so einfach ist es nach einem seit 40 Jahren andauernden Prozess nicht, einfach alles abzubrechen und zu sagen wir haben es uns anders überlegt und streichen die Kandidatur der Türkei. So eine verantwortungslose Vorgehensweise würde nur die Glaubwürdigkeit der EU stark erschüttern und dass wird sich wohl kaum einer leisten wollen.

Was die Zugehörigkeit der Türkei zu Europa betrifft; nun darüber lässt es sich wirklich lange diskutieren. Geographisch gesehen gehört sie z.B. nicht dazu (oder vielleicht doch mit Thrazien?)

Ob sie aus kultureller Sicht zu Europa zu zählen ist, das ist auch meiner Meinung nach fragwürdig. Die gegenseitige kulturelle Beeinflussung mit den „wirklichen“ Europäern, von der Quintus Fabius spricht ist wahr, aber macht das die Türkei zu einem Stück Europas? Die osmanische Kultur stand ja auch genauso viel im gegenseitigen Einfluss mit den Arabern und mit dem Iran aber auch das macht die Türken weder zu Arabern noch zu Iranern. Aber dennoch gehört die Türkei auch zum Nahen Osten. Wenn man das auch so sieht wie „manche“ Europäer, dann kann die Türkei auch nicht zum Nahen Osten gehören weil sie nicht arabisch ist.

Ein weiterer Kategorisierungsaspekt wäre vielleicht die ethnische Zusammensetzung des türkischen Volkes. Die sehr große Mehrheit sind Türken, dann kommen Kurden, Araber, Bosnier, sehr viele unterschiedliche Kaukasier wie Tscherkesen, Georgier, Abhazen, usw. und in geringeren Zahlen Albaner, Griechen, Armenier, Juden und andere Volksgruppen.

Auch die Türken stammen nicht alle aus Anatolien, sondern kommen teilweise aus dem Balkan (Albanien, Griechenland+ Inseln, Bulgarien, Rumänien), dem Irak und Syrien.

Das Volk der Türkei ist eben ein gut vermischtes Überbleibsel eines einst großen Reiches. Die Zusammensetzung ist ein kleines Modell der einstigen imperialen Bevölkerung. Also ist auch die Volkszugehörigkeit kein Maasstab. Dies als Maasstab zu nehmen würde auch das Risiko rassistischer Klassifizierungen mit sich bringen.

Deshalb muss das alles beiseite gestellt und die Sache ganz rationell angepackt werden. Und das genau wir die EU nämlich auch tun. Falls die Vorteile ein Aufnahme schwerer wiegen als die Nachteile, dann wird man die Türkei aufnehmen; wenn dies aber umgekehrt ist dann wird man versuchen dass ganze so weit wie möglich hinauszuschieben um auf eine passende Gelegenheit zu warten mit der man der Türkei mit Recht eine konkrete Absage zuwenden kann.

Aber leicht wird das auf keinen Fall. Und die, die jetzt groß reden, (Merkel, Chiraq & Co.) nutzen dass ganze nur als innenpolitisches Material und werden nie den Mut aufbringen der Türkei offen und ehrlich eine Absage zu geben ohne dass ein wirklich rechtfertigender Grund vorhanden ist.
Zitat:Ein weiterer Kategorisierungsaspekt wäre vielleicht die ethnische Zusammensetzung des türkischen Volkes. Die sehr große Mehrheit sind Türken, dann kommen Kurden, Araber, Bosnier, sehr viele unterschiedliche Kaukasier wie Tscherkesen, Georgier, Abhazen, usw. und in geringeren Zahlen Albaner, Griechen, Armenier, Juden und andere Volksgruppen.
Der Griechische Anteil unter den Vorfahren der Türken ist rein genetisch gesehen sehr groß, tatsächlich sogar größer als der anderer Beimischungen. Ganz Anatolien war vor Mantzikert flächig griechisch besiedelt. Die Türken vermischten sich schon zur Zeit der Selschuken mit den Unterworfenen Griechen in großem Ausmaß, vor allem weil sie keine rassischen Vorurteile kannten (das ist ein Erbe der Nomadenkultur). Die Griechen die zum Islam übertraten, und das waren einige, waren nach kurzer Zeit nicht mehr von den Türken auseinander zu halten. Nur die Griechen die zäh am Christentum festhielten konnten den griechischen Volkscharakter bis zu der Entmischung beider Völker im 20 Jahrhundert behalten.

Zitat:Und die, die jetzt groß reden, (Merkel, Chiraq & Co.) nutzen dass ganze nur als innenpolitisches Material und werden nie den Mut aufbringen der Türkei offen und ehrlich eine Absage zu geben ohne dass ein wirklich rechtfertigender Grund vorhanden ist.
Das ist wirklich was dran.
neben diesen innenpolitisch geschürten emotionalen Argumenten, die mir manchmal etwas aufgebauscht erscheinen (aber kulturelle Identität ist nicht nur emotional sondern objektiv wichtig) gibt es ganz handfeste Streitpunkte, die für die Türken enorm problematisch sind - und da die zyprischen Türken nicht nur kulturelle Identität, sondern gleiche Nationalität haben (mit anderen Worten: die türkische Nation ist den Türken wohl näher als das christliche Abendland) kann daran auch aus türkischer Sicht der EU-Beitritt scheitern
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4772954_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Kompromissvorschlag

EU legt im Zypern-Streit Bedingungen für Türkei fest
Der Streit um das geteilte Zypern ist mehr als ein Schönheitsfleck für die geplanten EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei. Gut zwei Wochen vor deren Beginn haben sich die EU-Staaten aber auf ihre Bedingungen in der Zypern-Frage verständigt. Der Kompromissentwurf zwischen den 25 Mitgliedsstaaten soll heute vom Ministerrat beschlossen werden. Laut Diplomatenangaben soll die Türkei verpflichtet werden, Zypern während der Beitrittsverhandlungen anzuerkennen.

...
Stand: 20.09.2005 08:13 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4801638_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Zypern-Anerkennung bleibt Bedingung

EU-Parlament für Gespräche mit Türkei

Das Europaparlament hat der Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei am 3. Oktober zugestimmt: 356 Abgeordnete waren dafür, 181 votierten dagegen und 125 enthielten sich der Stimme. In ihrer Entschließung verlangten die Abgeordneten aber auch, die Verhandlungen auf Eis zu legen, wenn Ankara das EU-Mitglied Zypern nicht bald formal anerkenne und weiter gegen Menschen- und Minderheitenrechte verstoße.
....
Stand: 28.09.2005 19:16 Uhr
wenn da das EU-Parlament drüber abstimmt - wieso war das dann ein "Hintergrundthema" im Bundestagswahlkampf, müsste das denn nicht eher im Zuger der Wahl zum Europäischen Parlament thematisiert werden
:frag:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID4805454_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->
Zitat:EU-Beitrittsgespräche

Türkei hält Verschiebung für möglich

Die historische Aufnahme von Beitrittsgesprächen zwischen der EU und der Türkei könnte sich nach den Worten des türkischen Außenministers Abdullah Gül wegen "ernster Probleme" noch verzögern.
....

Stand: 29.09.2005 20:06 Uhr
dazu
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/pw/eu/24277.html">http://www.ftd.de/pw/eu/24277.html</a><!-- m -->
Zitat:Türkei droht mit Boykott der EU-Beitrittsgespräche

Die Türkei hat angedeutet, die bevorstehenden Beitrittsverhandlungen mit der EU zu boykottieren. Außenminister Abdullah Gül sagte, die türkische Delegation werde nicht nach Luxemburg abreisen, bevor sie den Verhandlungsrahmen im Detail eingesehen habe.
....

Die Beitrittsverhandlungen sollten planmäßig am Montag beginnen. Österreich hatte aber zuvor bei den Beratungen der EU-Botschafter über das Ziel der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei eine Einigung blockiert. Österreich will Diplomaten zufolge eine konkrete Alternative zu einer Aufnahme der Türkei festschreiben, während die anderen EU-Staaten nur eine allgemeinere Formulierung für den Fall des Scheiterns der Verhandlungen akzeptieren wollen. Eine Krisensitzung der EU-Außenminister soll am Sonntag in letzter Minute den pünktlichen Start der Beitrittsverhandlungen mit der Türkei retten.

.....
ftd.de, 15:18 Uhr
© 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: AP
mit Links zu
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und schon am 15. Dezember 2004 (oder war das schon 1683 ?) <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n24.de/politik/ausland/index.php/a2004121511481412973">http://www.n24.de/politik/ausland/index ... 1481412973</a><!-- m -->
Zitat:"Türken vor den Toren Brüssels"

Historische Angst in Wien, Zuspruch in London
(die Türken vor Wien - uralte Ängste tauchen wieder auf, am Grab von Prinz Eugen werden Mahnwachen gehalten und die Wiener Caffee-Häuser aus Protest geschlossen)
siehe auch
<!-- w --><a class="postlink" href="http://www.flassbeck.de/pdf/14.11.04/DIETRKEN.pdf">www.flassbeck.de/pdf/14.11.04/DIETRKEN.pdf</a><!-- w -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dw-world.de/dw/article/0,1564,1422679,00.html">http://www.dw-world.de/dw/article/0,156 ... 79,00.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.vorwaerts.de/magazin/artikel.php?artikel=850&type=&menuid=366&topmenu=366">http://www.vorwaerts.de/magazin/artikel ... opmenu=366</a><!-- m -->
Zitat:Zweimal im vorigen Jahrtausend, 1529 und 1683 bedrohten türkische Heere das Abendland. Prinz Eugen, dem "edlen Ritter", wie ihn das Volkslied besingt, gelang es schließlich 1683, Wien zu befreien. Heute ist offensichtlich alles viel schlimmer: Die Türken bedrohen Berlin.
Von:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.vorwaerts.de/magazin/artikel.php?artikel=850&type=&menuid=366&topmenu=366">http://www.vorwaerts.de/magazin/artikel ... opmenu=366</a><!-- m -->

Ach, Geschichtswissen ist doch was feines, doch so wenige haben es.
Prinz Eugen tauchte das erste mal bei Zenta 1697 auf dem Schlachtfeld als kaiserlich-österreichischer Befehlahaber auf und erfocht einen großen Erfolg dann noch bei Belgrad 1717 in einem weiteren Krieg gegen die Türken (1714-1718).
1529 hielten die tapferen Wieder einfach aus und 1683 ging auf das Konto von Karl von Lothringen und Jan III Sobieski, König von Polen.

... ich mußte dies einfach mal verbessern, innerer "Hobbyhistoriker"-Zwang Big Grin
Hallo zusammen, nach einer langen Zeit bin ich wieder da.

Türkei-Verhandlungen drohen wegen Österreich zu platzen

(diepresse.com) 03.10.2005

Österreich bleibt hart. Ein Vier-Augengespräch zwischen Außenministerin Plassnik und EU-Ratspräsidenten Straw am Vormittag ist gescheitert. Eine Lösung der Krise ist nicht in Sicht.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?channel=p&ressort=eu&id=510409">http://www.diepresse.com/Artikel.aspx?c ... &id=510409</a><!-- m -->

Der beginn mit den Beitrittsverhandlungen scheint wegen Österreich zu platzen. Wenn bis Mittag Österreich nicht überredet werden kann können sie nicht beginnen. Gül sagte wie in dem Link zu sehen ist: Es wird kein 4. Oktober geben. Also es wird spannend, wenn Österreich es schafft dass sie nicht irgendwie überredet werden, dann zieht die Türkei ihren Antrag zurück. Schade dass es so enden muss.... Erwarte Antworten von euch

Gruß Savas
@Thomas Wach: prinz eugen war doch vor wien dabei, allerdings nur als teil eines kleinen freiwilligentrupps aus italien - er hat also (noch) keine wichtige rolle gespielt ...

edit: von <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Prinz_Eugen">http://de.wikipedia.org/wiki/Prinz_Eugen</a><!-- m -->
Zitat:Im Juli 1683 erfuhr Prinz Eugen vom Tod seines Bruders Oberst Ludwig Julius von Savoyen. Dieser war in einem Gefecht gegen Tartaren bei Petronell schwer verwundet worden und erlag Tage später seinen Verletzungen. Prinz Eugen hoffte, das kaiserliche Dragonerregiment seines Bruders zu erhalten und ging nach Passau zu Kaiser Leopold I.. Er erhielt zwar ein Offizierspatent, das Regiment ritt aber bereits unter Heißler von Heitersheim Angriffe gegen den osmanischen Nachschub bei Wien. Wien wurde gerade von den Türken belagert. Der junge Leutnant Eugen zog dann mit dem Entsatzheer nach Wien und kämpfte in der Schlacht am Kahlenberg an der Seite seines Vetters Ludwig Wilhelm von Baden, genannt der Türkenlouis.