Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Irak
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Ein interessantes Video über den Krieg gegen den Irak 2003. Sehenswert!
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.informationclearinghouse.info/article6648.htm">http://www.informationclearinghouse.inf ... le6648.htm</a><!-- m -->
Zitat:US official confirms Allawi shot six dead
January 19, 2005
A former Jordanian government minister has told The New Yorker that an American official confirmed to him that the Iraqi interim Prime Minister, Iyad Allawi, executed six suspected insurgents at a Baghdad police station last year.
The claim is in an extensive profile of Dr Allawi written for this week's issue of the magazine by an American journalist, Jon Lee Anderson, the author of The Fall of Baghdad and a regular Baghdad correspondent for The New Yorker.
Writing about his research in Jordan in December, Anderson says: "A well-known former government minister told me that an American official had confirmed that the killings took place, saying to him, 'What a mess we're in - we got rid of one son of a bitch only to get another one'."
The New Yorker also revealed that Anderson was present during an interview conducted by the Herald's chief correspondent, Paul McGeough, in late June, with a man who said he witnessed the executions by Dr Allawi.
Dr Allawi denied the allegations when they were published in the Herald last July.
Anderson writes: "The man ... described how Allawi had been taken to seven suspects, who were made to stand against a wall in a courtyard of the police station, their faces covered. After being told of their alleged crimes by a police official, Allawi had asked for a pistol, and then shot each prisoner in the head. [One of the men survived.] Afterward, the witness said, Allawi had declared to those present, 'This is how we must deal with the terrorists.' The witness said he approved of Allawi's act, adding that, in any case, the terrorists were better off dead, for they had been tortured for days."
Quelle:http://fairuse.1accesshost.com/news2/smh41.html (Sydney Morning Herald)

Diejenigen, die gegen den Widerstand im Irak sind, wirds sicher freuen...
Wenns stimmt, haben die Iraker also nach Saddam und George W. Bush erneut einen Mörder als höchste politische Person Rolleyes
Zitat:Über 20 Tote bei Anschlagsserie in Bagdad

US-Soldaten inspizieren den Ort der Explosion bei der australischen Botschaft

Mindestens 26 Menschen sind bei mehreren Explosionen in der irakischen Hauptstadt ums Leben gekommen. Angesichts der unsicheren Lage kündigte die irakische Regierung an, während der Wahl die Grenzen zu schließen.

Bei einer Serie von Anschlägen mit Autobomben sind am Mittwoch in der irakischen Hauptstadt Bagdad nach Angaben der US-Armee mindestens 26 Menschen getötet und 21 verletzt worden. Der erste Sprengsatz explodierte vor der australischen Botschaft, der zweite vor einem Krankenhaus. Eine dritte Explosion, deren Ursache zunächst nicht bekannt war, ereignete sich in der Nähe der so genannten Grünen Zone, einer Militäranlange, wo unter anderem die US-Botschaft sowie irakische Regierungseinrichtungen liegen.


Anschlag auf australische Botschaft
Ein irakischer Wachmann, der an der Residenz des australischen Botschafters Dienst hatte, sagte, ein Mann habe die Zugmaschine eines Lkw vor die Botschaft gefahren und an der Betonsperre abgestellt. Dann sei er in einem anderen Fahrzeug geflüchtet, das auf ihn gewartet habe. Kurz darauf sei der Lastwagen explodiert. Nach Angaben des Innenministeriums kamen zwei Menschen ums Leben, vier weitere wurden verletzt. Bei den Toten handelt es sich um zwei Iraker. Eine Sprecherin des australischen Außenministeriums sagte, Botschaftspersonal oder australische Soldaten seien nicht zu Schaden gekommen.

Eine halbe Stunde später hätten Attentäter in der Nähe eines Krankenhauses eine Autobombe gezündet. 18 Menschen seien dabei getötet worden, darunter fünf Polizisten. Nach Angaben des Militärs riss nahe dem Flughafen eine weitere Autobombe zwei irakische Sicherheitskräfte in den Tod. Bei einem Anschlag auf eine Militäranlage seien zwei Zivilisten und zwei irakische Soldaten umgekommen.

Schließung der Grenzen angekündigt
Aufständische im Irak haben in den vergangenen Wochen verstärkt Anschläge verübt, um die Lage vor den für den 30. Januar geplanten Wahlen zu destabilisieren. Erst tags zuvor waren bei einem Selbstmordanschlag auf ein Büro des Obersten Rats für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI) drei Menschen getötet worden. Angesichts täglicher Anschläge und Übergriffe verschärfte die irakische Regierung am Dienstag ihren Sicherheitsplan für die Parlamentswahl und kündigte eine dreitägige Schließung der Grenzen an.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.stern.de/politik/ausland/?id=535412&nv=cp_L2_rt">http://www.stern.de/politik/ausland/?id ... v=cp_L2_rt</a><!-- m -->
Das auch allen voran Allawi sowie zahlreiche Angehörige der derzeitigen sogenannten "Übergangsregierung" von US Gnaden nichts weiter als Verbrecher, Kriminelle und Mörder sind, ist schon länger bekannt, das macht bekanntlich aber nichts da er und zahlreiche andere ja eine gute US Marionette darstellen, diese Loyalität wird dadurch belohnt das man solche und ähnliche Machenschaften so gut wie möglich zu decken oder vertuschen versucht. Wieder einmal beweisen die Amerikaner das ihr ewiges Geschwätz von Frieden, Freiheit und Demokratie verlogen und erbärmlich ist und nicht die Sekunden wert sind die es benötigt um diese drei Worte überhaupt auszusprechen. Wie schon oft in der Vergangenheit hat man keine Skrupel, Diktatoren, Mörder und Verbrecher für die eigene "Sache" und Interessen einzuspannen und gleichzeitig heuchlerisch und verlogen mit die höchsten Werte der Menschheit zu propagieren.

Auch offiziell ist nun die Schwelle von 1.500 Toten und 10.000 Verwundeten Koalitionssoldaten alleine im Irak, ohne Afghanistan und Irakischen Soldaten und Polizisten sowie privaten Sicherheitsunternehmen und Söldnern überschritten:

There have been 1,530 coalition troop deaths, 1,370 Americans, 76 Britons, seven Bulgarians, one Dane, two Dutch, two Estonians, one Hungarian, 19 Italians, one Kazakh, one Latvian, 16 Poles, one Salvadoran, three Slovaks, 11 Spaniards, two Thai and 17 Ukrainians in the war in Iraq as of January 18, 2005. At least 10,372 U.S. troops have been wounded in action, according to the Pentagon. The Pentagon does not report the number of non-hostile wounded.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://edition.cnn.com/SPECIALS/2003/iraq/forces/casualties/">http://edition.cnn.com/SPECIALS/2003/ir ... asualties/</a><!-- m -->

Und das geistreichste was dem Pentagon und dem weissen Haus dazu einfällt ist die Messer für ein neues Ziel ( Iran ) zu wätzen, what a wonderful world :pillepalle::misstrauisch:
Ich habe noch was von ca.3000 Amputationen gelesen. Wobei man da vorsichtig sein muss, weil es bei den Verletzten ohnehin keine offiziellen verlautbarungen gibt.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=10634">http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe ... m?id=10634</a><!-- m -->
Zitat:| 19.01.05 |
Neue Fotos mit Aufnahmen von Folterungen irakischer Gefangener durch britische Soldaten im Irak
bringen auch die Briten in Misskredit und werden nicht dazu beitragen, die Lage zu beruhigen - ganz im Gegenteil
Zitat:Sie könnten zudem die im Irak stationierten Truppen zusätzlich gefährden, meldeten britische Zeitungen am Mittwoch.
die Befreiung des Irak ist gründlich verpfuscht

siehe auch <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3985792_TYP6_THE_NAV_REF1_BAB,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... AB,00.html</a><!-- m -->

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/aktuell/meldungen/0,1185,OID3985314_REF3,00.html">http://www.tagesschau.de/aktuell/meldun ... F3,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Vor den Wahlen in Kirkuk

Kurden und Araber kämpfen um Herrschaft in der Ölstadt
Im Irak soll in elf Tagen gewählt werden. In Kirkuk wurde lange gestritten, ob auch die zurückgekehrten kurdischen Flüchtlinge ihre Stimme abgeben dürfen. Diese Frage ist zwar gelöst - aber die Spannungen zwischen Kurden und Arabern nehmen zu.

Von ARD-Korrespondent Jörg Armbruster, z. Zt. (Stand: 19.01.2005 14:58 Uhr) in Bagdad
.....
Warum der Streit um die Stadt? Ganz einfach, sie liegt auch einem der reichsten Ölfelder des Landes. Und wer dieses Gebiet kontrolliert, der kann sich selbständig machen. Und genau das haben viele Kurden im Kopf: Autonomie mit Hilfe des Öls.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.kurdistanobserver.com/">http://www.kurdistanobserver.com/</a><!-- m -->
kurdische sicht der dinge


Kirkuk Deal: A Step in The Right Direction

By: Dr. Nazhad Khasraw Hawramany

Jan 19, 2005

The mounting pressure of the people of Kurdistan on the Kurdish leadership of the two major parties KDP and PUK to stand firm on the issue of reversal of Arabization in Kirkuk and the right of Kurdish deportees to go home to Kirkuk and to participate in January 30 2005 elections of the city council in Kirkuk, did put this leadership in a very delicate position.

The Kurdish leadership found itself in a difficult position and its credibility was on test. The article 58 of TAL (Transitional Administrative Law), clearly demonstrated the steps to be taken to reverse Baathist policies of ethnic cleansing and Arabization in Kurdistani cities of Kirkuk, Khanaquin, Makhmour, Mandali, Shangal, Shekhan, but failed to outline a time table or set up a body which is responsible for implementation of this crucial article of TAL. For 18 months following the liberation of Iraq and the ouster of Saddam Hussein regime , The Kurdish victims of Arabization and ethnic cleansing saw no steps by the the Interim Iraqi Government to address this issue. The Coalition Provisional Authorities CPA of Paul Bremer and the American Administration officials in Iraq after the hand over of sovereignty to Iraqis on June 28 2004, did not take this issue seriously and even blocked Kurdish attempts to help Kurdish refugees go back into Kirkuk and other cities. This ambiguity of the American administration and sometimes its provocative statements through some American officials regarding the future status of Kirkuk ( the latest one was an outrageous statement by American Ambassador in Turkey), led some sections of Kurdish society and some Kurdish intellectuals to question the benefits of their coalition with the Americans and if they have got anything in return to their immense sacrifices and suffering under the regime of Saddam Hussein and their steadfast commitment to the American friendship.

The Kurds enjoyed a semi-independent status in Iraqi Kurdistan since 1991 and until the fall of Baath regime in April 2003. Kurdistan was in essence a de facto independent state with little in common with the rest of Iraq. The Kurdish leadership however decided to remain within Iraq as long as Kurdistan including Kirkuk and other mentioned cities will be recognized as a loose federation with the rest of Arab Iraq. The Kurds made consequently a lot of political concessions and participated actively and effectively in the political process in Baghdad and were and still considered a bulwark for democracy and secularism in Iraq. The Kurds are seeking a democratic pluralistic federalist and secular system of government in Iraq and will not accept any attempts to establish a theocratic system of government or to allow any one single religious or ethnic group to dominate or persecute the other groups. The Iraqi Interim Government and the American Administration on the other side ignored persistently the Kurdish calls for implementation of article 58 of TAL in Kirkuk and other cities and were trying to impose the status quo in Kirkuk i.e. to reward the perpetrators and punish the victims just like the old policies of Saddam Hussein, something which the Kurds found both humiliating and infuriating and they had to make a choice.

The choice was to give the Interim Iraqi Government and American Administration 2 options: either they take practical steps to implement article 58 of TAL for Kirkuk Council elections or face the real possibility that the Kurds will boycott the entire elections of January 30 2005 including national elections for Iraqi National Assembly, something which could bring the whole process of elections in Iraq to a standstill and will create a real political crisis in Iraq with the possibility of disintegration of the country.

The recent visit by Mr Armitage to Kurdistan and his encouraging statements, the successful deal of Mr J.Talabani and Mr N. Barzani in Baghdad with Iraqi authorities and American and British representatives, in addition to the statement by the American Department of State , that Kirkuk issue is an internal Iraqiissue, which should be solved between Iraqis without outside intervention ( in this case Turkey) and that article 58 of TAL must be implemented to ensure normalization in Kirkuk and other arabized Kurdistani cities, does represent an important shift in American policy towards Kirkuk.

The deal allows all Kurdish refugees from Kirkuk to participate in the city council elections of Kirkuk on January 30 2005 and at the same time draws a plan to implement article 58 of Tal immediately after the elections and that the outcome of January elections should not have any negative impact on the process of re-integration of Kirkuk and other cities into Kurdistan.The future of Kirkuk can only be decided when article 58 is fully implemented.
The Kurdish Iraqi vice-president Dr Shawais and the leader of KDP Mr. Barzani, made it clear that any future back down on those agreements by Iraqi Arabs or Americans could bring the whole process of Kurdish participation in the new political system of Iraq into question and that the Kurds will find themselves then free to make their own political choices, including the right of self-determination.

The Kurdistani citizens of Iraqi Kurdistan and Diaspora are sincerely called upon to participate actively and widely in the crucial January 30 2005 elections, so that they can further develop their political gains and cement it into the Permanent Constitution.


dieses thema ist das wichtigste des irak, und ich muss meinen großen respekt vor barzani und talabani zollen, dass sie den immensen druck der türken, araber und amerikaner standgehalten haben
niemand kann mehr sagen , wir seien lakaien der amerikaner, wir haben unsere unabhängigkeit gegenüber den amerikanern gezeigt und werden von ihnen als partner akzeptiert und nicht als bloße vasallen komandiert
gerade auch weil es relativ friedlich verläuft , wenn man immer wieder schreckenszenarien wie genozid oder massaker hörte , wir haben es geschafft , keinen völkermord an arabern oder türkmenen zu begehen , das ist ein großer schritt für unser volk , wenn man bedenkt was unsere normale vorgehensweise ist, armenier und assyrer und auch einige türkische stämme , die es heute nicht mehr gibt , würden , bzw werden , sich noch bis heute schmerzhaft daran erinnern und irgendwie habe ich das gefühl, dass das schlimmste überwunden ist und es einfach dadurch dass jetzt fakten geschaffen worden sind, nichts mehr passiert , wie bisher auch
150.000 arabische siedler ( gegen funf milionen kurden ) werden nicht mehr unternehmen können, die türkei treuen türkmenen können nur laut schreien , aber nichts unternehmen , denn jetzt wird die provinz praktisch abgeschnitten werden vom rest des landes
von nun an ist die region praktisch kurdistan, sie mag noch rechtlich restirak sein, aber mit dieser vereinbarung im rücken , werden noch mehr sicherheitskräfte entsandt , und die arabischen siedler fühlen sich im stich gelassen und fühlen sich nur noch deprimiert und teilweise auch schuldig jetzt erst recht werden 175.000 kurden , ihre häuser beanspruchen , das ist zychologie
ich hoffe dass die siedler, wie versprochen eine angemessene entschädigung erhalten, es wurde ihnen versprochen und im südirak, wo sie in ihrer angestammten heimat wieder leben werden, müssen sie von neuem starten
aber ein großes lob an das kurdiche volk dafür, dass sie nicht der blinden wut verfallen ist und einen völkermord an den menschen begangen hat
und die unabhängigkeit scheint nur noch eine reife frucht zu sein, die man ernten muss , mit unabhängigkeit oder ohne, kurdistan wird einer der reichsten und politisch und gesellschaftlich fortschrittlichsten regionen des nahen osten

gute nacht
Hrrhrhrh wieso nicht gleich Supermacht Big Grin Hört sich an wie Propaganda.:evil:
Mal abwarten was das ganze wird und wie die Wahlen ausgehen und es auch nach den Wahlen aussieht ansonsten alles Vermutungen.Wink

Ansonsten schlaf schön und träum von deinem Kurdistan:evil:
@mehabadi

Warten wir lieber noch auf die Wahlen.Die werden die Zukunft im Irak weiter Entscheiden.
Zitat:Das Irak-Desaster

Auf die Kriegslüge folgt die Demokratielüge

Amerikaner und Briten haben im Irak jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Im Rückzug sehen sie die einzige Option, um den Schaden für sich selbst zu begrenzen.
Von Peter Münch

Wer wundert sich noch über die Bilder von Misshandlungen in Basra? Wer hört noch hin bei den Nachrichten über eine Bombe in Bagdad? Im Irak werden Perversionen und Gewalt in solchem Übermaß produziert, dass der Überdruss inzwischen sogar die Verantwortlichen ergriffen hat.

Aus Londoner Regierungsquellen kommt nun der Ruf nach einem Zeitplan für den Truppenabzug – ein seltsames, aber mittlerweile folgerichtiges Echo auf den eigenen Folter-Skandal. Die Rettung der eigenen Haut ist das, was übrig geblieben ist vom Erlöseranspruch, mit dem Amerikaner und Briten vor zwei Jahren in den Irak-Krieg gezogen sind.

Wenn also kurz vor den ersten freien Wahlen im Irak eine Bilanz erstellt wird, dann kann dies nur eine Schadensbilanz sein – und das Desaster ist größer als von den schärfsten Kritikern prophezeit.

Schaden für den Westen
Denn Schaden genommen hat nicht nur der Irak selbst, der zwar von einem mörderischen Diktator befreit wurde, aber nun in mörderischer Anarchie zu versinken droht. Schaden genommen hat auch der Westen, weil das unverdrossen propagierte Projekt des Exports von Demokratie und Menschenrechten von den Exporteuren selbst ad absurdum geführt worden ist.

Die Bilder aus dem Gefängnis von Abu Ghraib stehen seit Monaten für das Versagen der Amerikaner. Die Bilder aus dem so genannten Camp Brotkorb in Basra beweisen nun, dass auch die Briten ihnen im Schlechten nicht nachstehen.

Die mit prallem Stolz mit der Kamera dokumentierten Misshandlungen mögen Auswüchse sein, für die einzelne Soldaten zur Verantwortung gezogen werden. Doch kein noch so transparentes Gerichtsverfahren und kein noch so hartes Urteil kann darüber hinwegtäuschen, dass diese Auswüchse letztlich systemimmanent sind.

Folterbilder als Symbol des Scheiterns
Das ist kein Argument gegen jeglichen Interventionismus, selbst wenn der Krieg immer zu Verrohungen führt. Auch das militärische Eingreifen des Westens auf dem Balkan oder in Afghanistan war gewiss nicht frei von Verfehlungen.

Dies jedoch hat nicht den Gesamterfolg der Missionen in Frage gestellt. Die Balkan-Staaten sind trotz vieler Probleme inzwischen auf dem Weg in europäisch-transatlantische Strukturen.

Afghanistan macht kleine, aber immer festere Schritte in Richtung Stabilität. Im Irak ist das anders. Die Folterbilder werden langfristig zum Symbol für das gescheiterte Projekt werden, denn sie passen perfekt in das Gesamtbild dieses Krieges.

Es zeigt sich, dass aus dem Falschen nichts Richtiges erwachsen kann: Mit Lügen ging es hinein in den Irak, wo die selbst ernannten Befreier ihren eigenen Anspruch Lügen straften – und mit Lügengebilden wollen sich Amerikaner und Briten nun baldmöglichst wieder aus ihrer Verantwortung stehlen.

Klappriges Gerüst
Es ist ebenso schändlich wie konsequent: Die Kriegslüge muss ihre Fortsetzung in der Demokratielüge finden, weil kein anderer Weg mehr offen erscheint, um sich aus der heillosen Verstrickung zu befreien. Wenn also die Iraker am 30.Januar zum ersten Mal seit Menschengedenken vor einer freien Wahl stehen, wird dies von den vormaligen Besatzern zum Meilenstein auf dem Weg zur Stabilisierung erklärt.

Doch in Wirklichkeit ist diese Wahl im Prozess des viel zitierten nation building nicht mehr als ein klappriges Gerüst. Dahinter klafft eine tiefe Baugrube.

Die Wahl kann den Irakern keine Demokratie bringen, weil dafür alle Voraussetzungen fehlen, weil die Freiheit nicht auf Schlachtfeldern gedeiht.

Was ist das für eine Demokratie, wenn Bagdad für den vermeintlichen Festtag zur Festung ausgebaut wird, wenn die Landesgrenzen für drei Tage geschlossen bleiben und wenn ein Viertel der Bevölkerung in vier besonders umkämpften sunnitischen Provinzen kaum eine Chance zur Beteiligung hat.

Die Sunniten, deren Parteien zum Boykott aufgerufen haben, werden also nicht eingebunden sein in den neuen Irak. Was diese Wahl für die Zukunft des Landes bringt, ist folglich voraussehbar: neue Gewalt.

Wenn Amerikaner und Briten trotzdem an diesem Termin festhalten, ist dies nicht allein dem Druck der schiitischen Bevölkerungsmehrheit geschuldet, die natürlich nun nach langer Unterdrückung nach der ganzen Macht im Staat greift.

Nicht die Iraker brauchen die Wahl,sondern London und Washington
Vorgeschoben wirkt angesichts der düsteren Perspektiven zudem das Argument, eine Verschiebung würde einer Kapitulation vor dem Terrorismus gleichkommen.

Den Extremisten-Banden kann es schließlich nur recht sein, wenn die Sunniten so weit in die Isolation getrieben werden, dass die Rekrutierung neuer Kämpfer ein Kinderspiel wird.

Nicht die Iraker brauchen diese Wahl zu diesem Zeitpunkt, sondern die Regierungen in Washington und London, die sich von einer neuen Regierung in Bagdad das Ticket für die Heimkehr ihrer Truppen ausstellen lassen wollen.

Amerikaner und Briten haben im Irak jegliche Glaubwürdigkeit verloren und ihrer Durchhalte-Rhetorik zum Trotz eingesehen, dass sie dort nichts mehr gewinnen können.

Im Rückzug sehen sie die einzige Option, um den Schaden für sich selbst zu begrenzen. Der Schaden, den sie den Irakern zugefügt haben, ist grenzenlos.

(SZ vom 21.1.2005)
Zitat:Reaktion auf neue Folterfotos

Viele Verletzte bei Anschlag auf britischen Stützpunkt im Südirak

Es ist so gekommen, wie man es befüchtet hat: Die Bilder auf denen britische Besatzer Iraker misshandeln sind ein Motivationsschub für Terroristen. Terror-Chef Sarkawi ließ eine Autobombe vor einem britischen Militärstützpunkt detonieren - und drohte mit weiterer Gewalt.

Bei der Detonation wurden neun Soldaten und mehrere irakische Zivilpersonen verletzt. Nach Angaben des Londoner Verteidigungsministeriums ereignete sich der Zwischenfall auf der Nachschubbasis Schaiba, 30 Kilometer südwestlich von Basra.

Die Organisation des jordanischen Extremisten Abu Mussab al Sarkawi, al-Qaida im Irak, erklärte im Internet, sie habe wegen Misshandlungen irakischer Gefangener durch britische Soldaten einen Selbstmordanschlag auf den Stützpunkt verübt. Drei ihrer Kämpfer seien dabei ums Leben gekommen.

Zum islamischen Opferfest überzogen Extremisten die Menschen im Irak mit neuen Attacken und Hass-Botschaften. Terroristenführer Sarkawi drohte mit neuen Anschlägen und pries die „Gotteskrieger aus Falludscha“ und al-Qaida-Anführer Osama bin Laden.

Am Vortag hatte sich Sarkawis Gruppe, die sich al-Qaida im Zweistromland nennt, zu vier Autobombenanschlägen bekannt, die Bagdad am Mittwoch erschüttert hatten.

In der nordirakischen Stadt Kirkuk ermordeten Unbekannte am Donnerstag nach Polizeiangaben einen hohen Polizeioffizier.

Zwei Aufständische wurden laut US-Armee am Mittwoch in Balad Ruz, 45 Kilometer östlich von Bakuba, getötet, als ein Sprengsatz vorzeitig detonierte.

In Muktadija, 40 Kilometer nordöstlich von Bakuba, starb am Mittwoch ein Aufständischer, als er versuchte, mit einer Panzerfaust auf eine US-Patrouille zu schießen und die Soldaten das Feuer auf ihn eröffneten.

SZ 21.01.05
Lesenswert: :daumen:

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Zitat:Four Months on Planet bin Laden

By Jody K. Biehl

French journalist George Malbrunot spent 124 days as a hostage of Islamic fundamentalists in Iraq. The experience nearly broke him, but it also offered him stunning insights into the way jihadist groups operate. He returned convinced of one thing: America's policy is doomed.
Zitat:22. Januar 2005

Innenministerium nährt Spekulationen über Festnahme Al Sarkawis

Minister will Gerüchte nicht kommentieren - Sicherheitsvorkehrungen für Wahl weiter verschärft


Das irakische Innenministerium hat Spekulationen über eine Gefangennahme des mutmaßlichen Extremistenfürers Abu Mussab al Sarkawi neue Nahrung gegeben. Zu den Gerüchten befragt, verweigerte Innenminister Falah al Nakib am Samstag jegliche Stellungnahme. 'Ich möchte das im Moment nicht kommentieren. Mal sehen, vielleicht werden wir in den nächsten Tagen dazu Stellung nehmen', sagte der Minister in einer Pressekonferenz. Auf die Nachfrage, ob dies bedeute, dass sich Al Sarkawi in Haft befinde, wiederholte Al Nakib: 'Kein Kommentar.'
Quelle:
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mal etwas aktuelles über mosul
Zitat:Ein Bericht des amerikanischen Geheimdienstes CIA kommt zu dem Schluss, dass der Irak zu einem Magneten für Terroristen geworden ist. Langfristig könnte von hier aus sogar al Kaida als führendes Terror-Netzwerk abgelöst werden.

Der Irak hat nach Einschätzung von Geheimdienstexperten Afghanistan als "Trainingsplatz" für die nächste Generation "professionalisierter" Terroristen abgelöst. Sie fänden im Irak Gelegenheit zum Üben, Rekrutieren neuer Kräfte und zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten, heißt es nach US-Medienberichten vom Freitag in einem Bericht des National Intelligence Council, einer Denkfabrik für den Geheimdienst CIA.


Der Irak sei derzeit ein Magnet für internationalen Terrorismus, stellt das Gremium in seiner über 100 Seiten umfassenden Analyse der Sicherheitslage in den nächsten 15 Jahren fest. Es sei zu erwarten, dass Terroristen, die im Irak überlebten, sich im Laufe der Zeit auf andere Länder verteilten. Diese "erfahrenen Überlebenden" könnten in naher Zukunft die derzeitigen Führer der Terrororganisation al Kaida ablösen und "im internationalen Terrorismus eine Hauptrolle übernehmen". Generell sagen die CIA-Berater voraus, dass al Kaida bis 2020 durch "ähnlich inspirierte, aber diffusere islamische Extremistengruppen" ersetzt werde.
US-Präsident George W. Bush hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, dass der Irakkrieg eine "Schlüsselbedeutung" im globalen Kampf gegen den Terror habe. Die Expertengruppe stellt hingegen heraus, dass das Kriegschaos Terroristen geholfen habe, im Irak Zuflucht zu finden.
http://www.stern.de/politik/ausland/inde...3&nv=hp_sr

Der Bericht ist jetzt nicht gerade überaschend aber darauf kommen die Amis jetzt früh. Der Irak wird dann das Krebsgeschwür des Terrorismus und streut dann in alle möglichen Länder.
jo, haben wir ja scjon sehr früh erwartet - und das Verhalten der Invasionstruppen ist nicht geeignet, von Besatzern zu Befreiern zu werden
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=10751">http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe ... m?id=10751</a><!-- m -->
Zitat:Schlimmer Verdacht

Offenbar quälten noch viel mehr Briten

| 23.01.05 |
In der britischen Armee gibt es möglicherweise weitere Fälle, in denen britische Soldaten irakische Gefangene misshandelt haben sollen.
....
edit:
zunächst geht es den wirklichen Terroristen offenbar darum, das Chaos im Irak zu verlängern und die Sunnitischen Araber - Verlierer der Invasion - gegen die schiitische Bevölkerungsmehrheit aufzuhetzen (was die US-Regierung offenbar noch nicht kapiert hat, wenn sie den Nachbarstaat Iran als "Aussenposten des Terrors" bezeichnet - Snakeshit am 21.01. unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.forum-sicherheitspolitik.org/showtopic.php?threadid=443&pagenum=49&time=1106470953">http://www.forum-sicherheitspolitik.org/show ... 1106470953</a><!-- m --> )
Beleg: (es ist für diese Analyse völlig egal, ob Sarkawi das wirklich selbst war oder sich die wirklichen Terroristen nur eines Stimmimitators bedienten)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=10752">http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe ... m?id=10752</a><!-- m -->
Zitat:Irak

Sarkawi droht mit heftigem Krieg

Er gilt als besonders brutal

| 23.01.05 |
Kurz vor den Wahlen im Irak sorgt eine Tonbandaufnahme für Unruhe: Sie soll vom Extremistenführer Abu Musab el Sarkawi stammen.

In der im Internet am Sonntag veröffentlichten Aufnahme stellt sich der Sprecher selbst als Sarkawi vor. Die Stimme ähnelt der früherer Aufnahmen Sarkawis, sie droht mit einem „heftigen Krieg“ gegen die Demokratie und die Wahlen im Irak, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete.

Außerdem werden die sunnitischen Moslems im Irak aufgefordert, sich gegen die Abstimmung zu stellen, die eine Verschwörung der USA und der schiitischen Moslems sei. Die Wahl soll in einer Woche stattfinden. Die Anhänger Sarkawis versuchen bereits seit Wochen, die Abstimmung durch eine Welle der Gewalt zu verhindern.
....