22.04.2010, 10:17
Zitat:Es wurden von mir ganz konkrete Punkte aufgezeigt, die den herausragenden Stellenwert des Militärs und die stark eingeschränkten Möglichkeiten der Kritik an seiner Vorgehensweise und mögliche Kriegsverbrechen betreffen.Nein, du kommentierst allerhöchstens vollkommen jenseits der Faktenlage.
Es ist in Israel kein Problem mögliches Fehlverhalten der eigenen Truppen (sowieso vollkommen ungleich „Kriegsverbrechen“!!!) zu thematisieren.
Im vorliegenden ist dies auch so durch Haaretz geschehen.
Jedoch wurde durch die Berichterstattung die Spionagetätigkeit einer Soldatin bekannt, entsprechend wurden Ermittlungen eingeleitet.
Diese offenbarten das hier mitnichten nur Dokumente zu womöglich problematischen gezielten Tötungen weiter gereicht wurden sondern die Nationale Sicherheit Israels durch Entwendung tausender Dokumente massiv geschädigt wurde.
Das ist in jedem Land eine Straftat und darum geht es bei diesem Fall.
Hier geht es nicht um Einschränkung der Kritik am Militär die so gar nicht stattgefunden hat.
Hier geht es um einen Spionagefall der wesentlich gefährlicher ist als alles was sich Vanunu geleistet hat.
Zitat:Wenn man bereits als Kriegsdienstverweigerer ins Gefängnis kommt und gesellschaftlich geächtet wird, arbeitet man als Enthüllungsjournalist oder Friedensnaktivist in einer sehr speziellen Situation.Ohja, man arbeitet als „Enthüllungsjournalist oder Friedensaktivist“ in Israel in einer speziellen Situation.
Schlicht und ergreifend weil hier die Nationale Sicherheit ob der ständigen Bedrohungslage noch einen realen Hintergrund hat um man nicht wie hierzulande munter unter dem Banner der Pressefreiheit darauf rumtrampeln kann.
Dabei ist es eine Straftat sich Geheimdokumente zu beschaffen und gar an Dritte weiterzuleiten.
Die muss verfolgt werden, mit allen Mitteln des Rechtstaates.
Weiterhin, ich sehe absolut nichts anstößiges daran Kriegsdienstverweigerer zu Haftstrafen zu verurteilen und sie gesellschaftlich zu ächten. Nur weil wir hier hierzulande von Freunden umzingelt und zu Berufspazifisten mutiert sind heißt dies nicht das sich jedes Land ein derartiges Gebaren leisten kann. Die Zahl derer die in Israel aus legalen Gründen um den Wehrdienst herumkommen ist schon so groß genug.
Der Einzelne hat eine Verpflichtung dem Staat und der Gesellschaft gegenüber.
Zitat:Die aktuellen Pressemeldungen und inner-israelischen Diskussionen habe ich in diesen Kontext eingeordnet. Der Vorwurf des Hochverrats für zwei Enthüllungsjournalisten ist darin einzuordnen.Der Vorwurf des Hochverrats reduziert sich auf die Soldatin und nicht auf den Haaretz Journalisten.
Nebenbei war diese Soldatin zum Zeitpunkt ihrer landesverräterischen Tätigkeit keine Journalistin.
Wobei auch das nicht als Rechtfertigung taugen würde.