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Normale Version: Israel
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Dass die Palästinenser dreimal hintereinander den Staat Israel angegriffen hätten, hast Du schon mal behauptet. Und ich habe Dir hier "klick" schon mit Fakten belegt widersprochen. Das Märchen vom "armen Opfer Israel" wird nicht wahrer, wenn man es ständig wiederholt. Die Fakten sehen einfach anders aus.
Märchen hast du ins Forum gekippt, Schneemann hat das schon gut auseinandergenommen.
Nightwatch schrieb:Wer meint Baugenehmigungen würden Terrorangriffe rechtfertigen hat sich total verrannt.

Hier handelt es sich aber nicht um bloße "Baugenehmigungen", sondern um ungerechtfertigte Besatzung, Enteignung und Vertreibung mit dem Ziel der ethnischen Säuberung und anschließenden Annexion für neuen Lebensraum.
Jedem Volk steht in einer solchen Situation das Recht auf Selbstverteidigung zu.
Über die Mittel und Aktionen lässt sich an der einen oder anderen Stelle durchaus diskutieren (beispielsweise alle auf Zivilisten gerichteten Attacken, was für beide Seiten gilt), aber im Großen und Ganzen steht den Palästinensern ein Recht auf Selbstverteidigung zu. Es gibt zwar Grenzen bzgl der Mittel, aber asymmetrischer Widerstand ist durchaus erlaubt, wenn es keine anderen Mittel gibt.

An dieser Stelle möchte ich allgemein darauf hinweisen, dass der Name dieses Volkes Palästinenser oder auch Araber(im erweiterten Rahmen) ist und nicht "Palis".
Patriot schrieb:Hier handelt es sich aber nicht um bloße "Baugenehmigungen", sondern um ungerechtfertigte Besatzung, Enteignung und Vertreibung mit dem Ziel der ethnischen Säuberung und anschließenden Annexion für neuen Lebensraum.
Bitte erläutere warum die Besatzung ungerechtfertigt ist. Bitte lege da wo Enteignungen und Vertreibung stattfinden und das dies mit dem Ziel der ethnischen Säuberung und anschließender Anenxion für neuen Lebensraum geschieht.
Behaupten kannst du viel, aber da entlarvst du dich und deine Ansichten nur selbst.
Tatsächlich ist die ethische Säuberung des Westjordanlandes wahrscheinlich die ineffizienteste Säuberung der Geschichte.

Patriot schrieb:Jedem Volk steht in einer solchen Situation das Recht auf Selbstverteidigung zu.
Jedem Volk steht in jeder Situation immer Selbstverteidigung zu. Selbstverteidigung ist ein Naturrecht das nicht aufgehoben oder an richtig oder falsch, legal oder illlegal gebunden werden kann.
Dementsprechend sind selbstverständlich auch die Aktionen Israels im Westjordanland und anderswo Akte der Selbstverteidigung.
Mit dieser Argumentation kommt man aber nicht weiter. Tatsache ist vielmehr, dass die Palis mit ihrer Selbstverteidigung bislang absolut garnichts für sich erreicht haben und ohne diesen Quatsch schon längst ihren eigenen Staat hätten. Insofern gibt es eine kluge und unkluge Selbstverteidigung.

Patriot schrieb:Über die Mittel und Aktionen lässt sich an der einen oder anderen Stelle durchaus diskutieren (beispielsweise alle auf Zivilisten gerichteten Attacken, was für beide Seiten gilt), aber im Großen und Ganzen steht den Palästinensern ein Recht auf Selbstverteidigung zu.
Es ist mitnichten nur darüber zu diskutieren, Terror ist als Terror zu benennen und scharf von legitimen militärischen Atkionen mit Kolateralschäden abzugrenzen.

Patriot schrieb:Es gibt zwar Grenzen bzgl der Mittel, aber asymmetrischer Widerstand ist durchaus erlaubt, wenn es keine anderen Mittel gibt.
Das Selbstverteidigungsrecht kann nicht entzogen und nicht eingeschränkt werden. Gleichzeitig nimmt sich das Völkerrecht eine Unterscheidung zwischen legalen und illegalen Methoden der Kriegsführung heraus. Das ist ein Paradox, hat aber in der Praxis keine größere Relevanz. Faktisch können die Palis natürlich auf welche Mittel auch immer setzen. Das können sie auch wenn es verboten und nicht erlaubt wäre (was zu einem übergroßen Teil auch zutrifft, Raketen unterschiedslos auf Städte zu schießen geht halt nicht), aber das ändert doch nichts. Aber es bedingt eben sehr wohl, dass den Israelis im Gegenzug jedes Recht zusteht gegen solche Aktionen vorzugehen. Und das ist genau der Punkt. Während jede palästinensische Aktion gerechtfertigt und schöngeredet wird muss man jede israelische Reaktion natürlich gleich kritisieren. Weil es ja angeblich im Völkerrecht eine Pflicht zu Verhältnismäßigkeit im Krieg gibt.

Patriot schrieb:An dieser Stelle möchte ich allgemein darauf hinweisen, dass der Name dieses Volkes Palästinenser oder auch Araber(im erweiterten Rahmen) ist und nicht "Palis".
Das ist eine vollkommen legitime Abkürzung, auch nicht anders als etwa Amis.
Der Strang ist wieder geöffnet.

Ich möchte alle Beteiligten bitten, die hohe Sensibilität dieses Themas zu bedenken und daher in besonderem Maße auf die Wortwahl zu achten und sich nicht von Ansichten emotional angreifen zu lassen, die von den eigenen diametral abweichen.

Im Endeffekt bildet die scharfe Diskussion hier im kleinen durchaus einiges von den Hintergründen dieses Konfliktes ab. Aber seien wir ehrlich; wie im echten Konflikt auch, wird sich keine Seite durchsetzen und so bleibt nur, durch das Verständnis der Position der jeweils anderen Seite vielleichte in ganzheitlicheres Bild der Ereignisse gewinnen zu können.

Die Diskussion soll ruhig auf der Sachebene hart sein, aber sie soll eben auf der Sachebene bleiben und nicht auf die persönliche Ebene abgleiten.
Während sich die Palästinenser offenkundig zu einem neuen Angebot in den Friedensverhandlungen durchgerungen haben (obgleich ich die Idee von wegen NATO-Truppen für eher unrealistisch bis gar nicht umsetzbar halte und auch gar nicht als Verhandlungselement verstehen kann, da die palästinensische Seite hier wohl sowieso keinen Einfluss geltend machen könnte)...
Zitat:Nahost

Palästinenser würden israelische Truppen für Übergangszeit akzeptieren

Palästinenserpräsident Abbas hat eine Übergangsphase für einen Abzug Israels aus dem Westjordanland vorgeschlagen. Er halte drei Jahre für einen vernünftigen Zeitraum.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat einen möglichen Kompromiss in einer der umstrittensten Fragen bei den Nahost-Friedensverhandlungen in Aussicht gestellt. Nach einem Friedensabkommen würden die Palästinenser eine begrenzte Präsenz israelischer Truppen in ihrem angestrebten künftigen Staat akzeptieren, sagte Abbas in einem Interview mit der palästinensischen Nachrichtenagentur Maan. […]

Anschließend könnten internationale Truppen zum Beispiel der Nato die Sicherung der Ostgrenze des Palästinenserstaates im Jordantal übernehmen. Die Palästinenser würden die Stationierung von internationalen Einheiten akzeptieren. "Wir haben kein Problem mit der Anwesenheit einer dritten Kraft während oder nach dem Rückzug, um Israel Sicherheit zu geben", sagte Abbas.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2014-01/abbas-truppenabzug-israel">http://www.zeit.de/politik/ausland/2014 ... zug-israel</a><!-- m -->

...ist in Israel ein heftiger Konflikt in der Regierungskoalition entbrannt. Netanjahu - dem gerne voreilig rechtskonservative Tendenzen unterstellt werden - zeigt sich hierbei als Pragmatiker, der auch den Konflikt mit den Ultrakonservativen im nationalistischen Lager in keiner Weise scheut. Allerdings weiß er wohl auch, dass er den Streit derzeit riskieren kann, da er notfalls auf einen anderen, möglichen Koalitionspartner, die Awoda, zurückgreifen könnte.
Zitat:Bedürfnis nach einem Machtwort

Jerusalem – Taktisches Manöver oder ernst gemeinte Initiative? Im Streit um die Siedlungspolitik riskiert Benjamin Netanjahu den Bruch der israelischen Regierungskoalition.

Benjamin Netanjahu scheint es jetzt zu reichen. Mit seinem Wirtschaftsminister, dem Ultranationalisten Naftali Bennett, stand Israels Premier schon seit Beginn der Koalition vor einem Jahr nicht gerade auf gutem Fuß. Aber sich von dem jungdynamischen Siedler-Lobbyisten sagen zu lassen, er habe „den moralischen Kompass verloren“, geht ihm nun entschieden zu weit. Entweder reiche Bennett eine unmissverständlichen Entschuldigung ein, hieß es am Mittwoch im Regierungsbüro in Jerusalem. Oder er werde die Konsequenzen zu spüren bekommen. […]

Denn seit einigen Tagen hageln die Vorwürfe aus dem nationalreligiösen Lager nur so auf ihn ein. Dabei glaubte der Premierminister, mit einem genialen Einfall vorzupreschen, als er sich eine nicht ganz neue Idee zu eigen machte. Es gebe keinen Grund, hatte er zu Wochenbeginn verbreiten lassen, dass die jüdischen Siedlungen im Westjordanland nicht auch in einem Staate Palästina fortbestehen könnten. […] Doch schon die Vorstellung, dass womöglich eine israelische Minderheit im Falle einer Zwei-Staaten-Lösung unter palästinensischer Souveränität leben werde, löste im rechtsnationalen Lager einen Aufschrei aus. […] Er könnte den Koalitionsbruch mit Bennett riskieren. Auf der Reservebank sitzt die Arbeitspartei, die ihm im Falle eines Friedensabkommens sofort eine Mehrheit sichern würde.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.berliner-zeitung.de/politik/israel-und-benjamin-netanjahu-beduerfnis-nach-einem-machtwort,10808018,26034152.html">http://www.berliner-zeitung.de/politik/ ... 34152.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Das ist doch nur noch reines Schattenboxen. Alle Beteiligten sind vordringlich damit beschäftigt den anderen den Schwarzen Peter zuzuschieben.

Dieser Gedanke von Netanyahu ist so überhaupt nicht realisierbar und das wissen beide, er und Bennett. Würde soetwas umgesetzt werden würde - was politisch scho nicht vermittelbar ist - die IDF im Handumdrehen wieder in Palästina sitzen um die eigenen Bürger zu schützen, die Situation wäre nicht anders als vorher. Der wahre Ansatz hinter diesem Gedanken ist natürlich deutlich zu machen, dass es zwar arabische Israelis gibt, die andere Seite jedoch ein judenreines Palästina anstrebt.
Unabhängig davon das Bennett sich dazu entschieden hat dagegen groß Wind zu machen und deshalb mit Netanyahu zusammengerasselt ist das ein Punkt, der immer wieder auftauchen wird, je weiter diese Scharade geht.

Der eigentlich spannende Frage ist aber, warum die beiden aneinandergerasselt sind. Ich habe jetzt nicht alle Artikel in den deutschen Medien gelesen - es reichten schon die Ergüsse von Frau Putz aus Beirut - aber es sieht mal nicht danach aus, dass da irgendwer die Hintergründe versteht. Qualitätsjournalismus und so. Der Grund ist aber recht einfach. Die Rechtsparteien - vorangig Bayit Yehudi unter Bennett - sind nervös. Das Parteienbündnis Likdu Beitenu von Netanyahu und Lieberman konnte zuletzt in Umfragen deutlich zulegen (auf Kosten seiner Partei). Noch besser würden die Werte aussehen wenn Likud und Yisrael Beitenu wieder auseinandergehen würden.
Das uns der weitergehende Kollaps von Yesh Atid (mit dem Bennett eine regierungsinterne Allianz hat(te)) verschlechtert seine Position deutlich. Zudem gibt es auch die für israelische Politik üblichen hypotetischen Szenarien - Netanyahu könnte etwa eine eigene Partei gründen falls er mit dem Likud kein Abkommen durchbekommt, also das was schon Scharon mit Kadima gemacht hat. Eine solche Premierminister Partei hätte nach einer Umfrage gute Chancen die sträkste politische Kraft zu werden (relativ gesehen, praktisch auf Augenhöhe mit Likud, Labor und Bayit Yehudi) indem sie Wähler aus allen politischen Richtungen und Parteien auf sich vereinigen würde. Das ist zwar nur eine theoretische Option, aber es gibt Netanyahu abseits der klassischen Lösung einfach Herzog mit ins Kabinett zu nehmen eine ganze Menge Spielraum zu Ungunsten Bennetts.
Das alles wird wohl zu einem gewissen Profilierungsdruck auf Bennett geführt haben, der sich jetzt halt an dieser Frage etwas entladen hat. Ich glaube nicht das da mehr kommt.
All das sind Spielereien und nicht so fürchterlicht ungewöhnlich wenn mal wieder ein amerikanischer Außenminister zwischen den Parteien ernsthafter vermitteln will. Ganz besonders weil Netanyahu halt auch eben eine Rechtskoalition führt und Führungsfiguren seiner eigenen Partei definitiv nicht dem Ganzen stehen.

Aber wie gesagt, man sollte sich weniger auf die umherziehenden Rauchschwaden als auf das Feuer konzentrieren. Und da ist einfach festzuhalten, das Kerrys Frameworkdealdingens ein schlichter non starter ist. Keine der Konfliktparteien ist bereit die vorgeschlagenen Parameter - Rückzug auf 67 mit beibehaltung der großen Siedlugnsblöcke, Landswaps, Präsenz im Jordantal, Palästinensisches Regierungsviertel in Ostjerusalem Stadtteil, kein Right of Return, Israel als jüdischer Staat - zu akzeptieren.
Netanyahu wahrscheinlich noch eher als Abbas, aber beide würden mit dem Deal vom Hof gejagt. Während Netanyahu hier noch theoretisch andere politische Mehrheiten finden könnte (sprich, politischer Selbsmord in spätestens fünf Jahren) hat Abbas diese Option nicht und alle Beteiligten wissen das. Und selbst wenn die sich irgendwie zusammenraufen, die Realität on the Ground garantiert einen Kollaps jedes Abkommens. Es kann einfach nicht funktionieren.
Frieden kann man nicht diktieren, man kann ihn nur bauen. Was man machen müsste wären viel kleinere Schritte anstatt alles in ein Paket zu packen. Warum nicht mal damit beginnen nur über feste Grenzen im Westjordanland zu reden und festzurren welche Hügel bei wem bleiben. Das würde die Konfliktparteien deutlich entzerren und die ganze alberene Siedlerstory endlich mal vom Tisch nehmen. Und dafür wären wesentlich einfacher Mehrheiten zu finden als für die große Lösung.
jedenfalls machen die USA Druck:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/usa-wollen-frieden-zwischen-israelis-und-palaestinensern-bis-ende-2014-a-950339.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 50339.html</a><!-- m -->
Zitat:Nahost-Verhandlungen: USA wollen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern bis Ende 2014

Die USA drücken bei den Friedensgesprächen zwischen Israelis und Palästinensern aufs Tempo. In den kommenden Wochen sollen beide Seiten ein Rahmenabkommen schließen, Ende des Jahres soll ein dauerhafter Vertrag stehen. Nun wurden erste Details zum Stand der Verhandlungen bekannt.


Freitag, 31.01.2014 – 13:39 Uhr ...
Bezüglich der israelischen Hilfsmaßnahmen für Verwundete und Flüchtende im Grenzgebiet zum Bürgerkriegsland Syrien...
Zitat:IDF allows first peek into secret Golan Heights field hospital

Facility has treated 700 Syrians, from children to old men, breaking down stereotypes about ‘the Zionists’ as clashes continue across the fence. [...] The once-sporadic treatment of Syrian nationals in Israel has, by now, become routine, the report made clear: the wounded cross the border, and IDF medical teams deployed in the Golan Heights give them preliminary treatment. Those who are well enough are sent back across the border, and those who require further treatment are evacuated to the military hospital, a field commander at the facility told Channel 2. In this way, the hospital treats about a hundred Syrians per month.

Maj. Itay Zoarets, a senior surgeon, described the situation as “surreal.” He said that while soldiers and commanders in the IDF’s medical corps underwent rigorous training to learn how to treat battle wounds, the Israeli military hadn’t encountered such injuries since the last big wars.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.timesofisrael.com/idf-allows-first-peek-into-secret-field-hospital-on-syrian-border/#ixzz2sJ5VHNDs">http://www.timesofisrael.com/idf-allows ... z2sJ5VHNDs</a><!-- m -->

Schneemann.
700? Oh wow das ist ja ne ganze Menge.

/sarcasm
Zitat:Germany offers to represent Israel in some Muslim countries
Sat Feb 22, 2014 5:27AM GMT

Germany has reportedly offered Israel to become its diplomatic and consular representative mainly in Muslim countries where Tel Aviv has no embassy.

The offer would be discussed during an upcoming visit by German Chancellor Angela Merkel to al-Quds (Jerusalem).

The German leader is scheduled to visit al-Quds on February 24 with her cabinet for consultations with Israeli officials over the matter.

Merkel is expected to sign a deal that will prepare the ground for offering consular services to Israelis in countries such as Indonesia or Malaysia.

Yakov Hadas-Handelsman, Israel’s ambassador to Berlin said on Friday that the proposal was “a special message” from Germany.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/02/22/351741/germany-offers-to-represent-israel/">http://presstv.com/detail/2014/02/22/35 ... nt-israel/</a><!-- m -->
Zitat:Israeli jets hit targets on Lebanon-Syria border
Tue Feb 25, 2014 12:16AM GMT

Israeli warplanes have launched airstrikes on targets near the border between Lebanon and Syria, reports say.

There were contradictory reports on the targets of Monday’s attacks, with sources in Lebanon saying the airstrikes hit inside Syrian territory.

Israeli sources, however, claimed that the warplanes bombed a target in Lebanon.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/2014/02/25/352130/israel-hits-lebanonsyria-border-targets/">http://presstv.com/detail/2014/02/25/35 ... r-targets/</a><!-- m -->
Derzeit befindet sich Kanzlerin Merkel mit quasi dem gesamten Kabinett in Israel. Trotz mancher Unstimmigkeiten ist die Beziehung zwischen beiden Staaten als sehr gut einzustufen, wobei dies sicher beiden Seiten auch wichtig ist. Zugleich ist der Besuch auch in gewisser Weise ein Zeichen, dass man Ereignisse der jüngsten Zeit, die zu teilweisen Irritationen - etwa die Rede von Martin Schulz - geführt hatten (zumindest im nationalistischen Spektrum der israelischen Politik, die man aber auch nicht als allzu gewichtig hinsichtlich der bilateralen Beziehungen ansehen sollte), nicht überbewertet. U. a. wurde die Kanzlerin heute mit der Präsidentenmedaille, der höchsten Auszeichnung Israels, geehrt. Merkel wies bei den Treffen mit Peres und Netanyahu jegliche Boykottforderungen gegenüber Israel (auch aus Deutschland, etwa von den Grünen) zurück, bekräftigte zugleich aber, dass sie an der Zwei-Staaten-Lösung festzuhalten bereit ist.
Zitat:Treffen mit Regierungschef Netanjahu

Merkel warnt vor Boykott Israels

Nicht die richtige Antwort, um den Friedensprozess voranzubringen: Kanzlerin Merkel lehnt Boykottdrohungen gegen Israel ab und spricht sich bei ihrem Treffen mit Ministerpräsident Netanjahu für eine Zwei-Staaten-Lösung aus. [...] Zuletzt waren gegen den jüdischen Staat wegen der Besetzung und Besiedelung der Palästinensergebiete weltweit immer wieder Boykottdrohungen laut geworden.

Merkel hält an einer Zwei-Staaten-Lösung fest

Die Bundesregierung setzt trotz der umstrittenen israelischen Siedlungspolitik auf Fortschritte im Friedensprozess mit den Palästinensern. Merkel bekräftigte bei dem Treffen mit Netanjahu das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung. Die gegenseitige Anerkennung eines palästinensischen und des israelischen Staates sei selbstverständlich eine Voraussetzung, sagte sie. [...] Merkel befindet sich derzeit mit fast dem gesamten Bundeskabinett in Israel.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/treffen-mit-regierungschef-netanjahu-merkel-warnt-vor-boykott-israels-1.1897875">http://www.sueddeutsche.de/politik/tref ... -1.1897875</a><!-- m -->

Schneemann.
Hat die Schlange Merkel denn auch Vertriebene bzw. Opfer der Siedlungspolitik, Aktivisten von Menschenrechtsgruppen getroffen, Bauarbeiten in Ostjerusalem besichtigt, oder war sie nur da um dem radikalen zionisten Netanjahu tief in den Allerwertesten zu kriechen.

Edit...oh ja. Sie hat laut hiesiger Staatsmedien "Menschenrechtler und Mitglieder von Nichtregierungsorganisationen" getroffen. Allerdings finde ich als einzigen namentlichen Hinweis einen Filmproduzenten, der an israelischen Sozialprotesten (zu wenig Geld, Leben zu teuer, ..) beteiligt war.

Zitat:Deutsch-israelische Regierungskonsultationen
Merkel abseits der Regierungsriege

Verknüpft mit großen Erwartungen tagen deutsche und israelische Regierungsvertreter zurzeit in Jerusalem, um sich bei den fünften bilateralen Konsultationen seit 2008 auszutauschen.

Doch Bundeskanzlerin Angela Merkel redet nicht nur mit Vertretern der offiziellen Regierungslinie. Sie traf sich am Vormittag mit Menschenrechtlern und anderen Mitgliedern von Nichtregierungsorganisationen. Bei dem Gespräch mit dabei war unter anderem der Filmproduzent Regev Contes, der die Sozialproteste von 2011 mitorganisiert hatte.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/merkel-israel108.html">http://www.tagesschau.de/ausland/merkel-israel108.html</a><!-- m -->

Es sieht daher so aus, als hätte sich die Deutsche Delegation schlicht den Mund verbieten lassen, unangenehme Themen anzusprechen. Erinnern wir uns mal 2 Wochen zurück, als der Präsident des europäischen Parlaments in der Knesset war:
Zitat:...
"Wenn der Präsident des europäischen Parlaments hier auf dem Podium der Knesset steht und diese Dinge sagt und noch dazu auf Deutsch, so ist es kein Wunder, dass sich Abgeordnete und Minister darüber aufregen", sagte Livnat. "Das ist empörend, das ist ärgerlich, das ist gelogen und wir haben uns dagegen verwahrt", fuhr die Ministerin fort.
...
Zwei Passagen der Rede sorgten für Aufregung. So berichtete der EU-Parlamentspräsident von einem palästinensischen Jugendlichen. Der habe ihn gefragt, warum Israelis viel mehr Wasser zur Verfügung steht als Palästinensern. Er könne das nicht überprüfen, sagte Schulz und fragte die Abgeordneten, ob das denn wahr sei.

Zum anderen erklärte der deutsche Gast, die Palästinenser wollten auch in Frieden leben ohne Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit - zum Beispiel durch die israelische Blockade des Gaza-Streifens. Für die Fraktion von Wirtschaftsminister Naftalie Bennet war das offenbar zu viel. Die elf rechts-nationalen Abgeordneten verließen den Saal.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/schulz-rede-knesset100.html">http://www.tagesschau.de/ausland/schulz ... et100.html</a><!-- m -->

Wenn man mit so harmlosen Worten einen solchen Eklat auslöst, muss man wohl schweigen wenn man das Land besucht. Daran hat sich die dt. Delegation offenbar tunlichst gehalten:

"Es geht nicht an, dass jemand zu uns nach Hause kommt, neben den Knesset-Vorsitzenden gesetzt wird, auf deutsch sprechen darf, was für uns nicht einfach ist und dann, anstatt neutral zu bleiben, uns mit solch falschen Vorwürfen beschuldigt"
Quelle, siehe oben.
@Shahab3

Du könntest deinen Standpunkt sicher auch ohne Beleidigungen oder Provokationen darlegen. Das würde einer Diskussion sicher förderlicher sein. Danke.
...................................................................................................

@Topic

Dass - wie angesprochen - es bei der Rede von Schulz wohl auch theatralisch inszenierten Protest gab, ist richtig. Aber alleine bzw. nur diesen Protest nun hervorzuheben, diesen Auftritt von ein paar Hardlinern sozusagen, um ein angebliches Gesamtbild der israelischen Politik zu skizzieren, ist genauso falsch. Es haben etwa Linke und auch Liberale Schulz Applaus spendiert, was aber gerne übersehen wird - und was leider auch nur in einigen wenigen Zeitungen auftauchte (etwa in der FAZ). Zudem erhielt er [Schulz] offenkundig auch Zuspruch aus der Bevölkerung, denen die Angriffe dieser kleinen, wenngleich auch lauten und extremistischen Minderheit, offenkundig peinlich waren (s. letzten unterstrichenen Satz). Ferner kann von blinder oder kritikloser Einheit, von einem "Mundverbieten" und einem "A...kriechen" so auch keine Rede sein.
Zitat:Merkel in Israel

Für Israel einstehen bedeutet nicht permanente Harmonie

Von einem Tiefpunkt kann nicht die Rede sein, doch Deutschland definiert seine Freundschaft zu Israel heute anders. Das prägte auch die Regierungskonsultationen. [...] Israel ist kein unbekanntes Terrain für sie. Angela Merkel weiß, dass man sie hier als ehrliche und treue Freundin des Landes hoch schätzt. Sie hat ja auch diese bilateralen Regierungskonsulationen vor sechs Jahren selbst initiiert. Neu sind schließlich auch die Unstimmigkeiten im Hinblick auf den Siedlungsbau nicht. Da galt schon beim Abschluss des letzten Treffens 2012 der Satz: "Wir sind uns einig, dass wir uns nicht einig sind." Dieser Graben zwischen ihr und Benjamin Netanjahu bleibt. [...]

Wenn sich beide im vergangenen Jahr am Telefon nicht mehr angeschrien hätten, schrieb Ha'aretz, so läge das nicht an einer verbesserten Beziehung, sondern an der Schlussfolgerung der Kanzlerin, dass sie den Ministerpräsidenten ohnehin nicht beeinflussen könne. [...] Was nicht heißt, dass alles in Ordnung wäre. 70 Jahre nach dem Holocaust und bald 50 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen geht es in den tieferen Schichten des Verhältnisses um die Frage, inwieweit Deutschland seine Rolle als enger Verbündeter Israels heute neu definiert. Das geht mit einem anderen Tonfall einher. Dies sei "die Zeit von Verhandlungen und politischen Lösungsversuchen", formulierte Frank-Walter Steinmeier in einem Namensartikel in der größten Tageszeitung Yedioth Aharonot. Das sagen zwar andere westliche Außenminister auch so, aber aus deutschem Munde haben so klare Ansagen immer noch einen anderen Klang. [...]

So habe man dort das wichtige Signal, das Martin Schulz in der Knesset aussenden habe wollen, nicht richtig wahrgenommen. Es habe geheißen: Es wird keinen EU-Boykott gegen Israel geben, aber das sei untergegangen in den Tumulten. In der Tel Aviver Botschaft hätten daraufhin viele Israelis angerufen, um sich zu distanzieren von der Handvoll rechtsgerichteter Abgeordneter, die Schulz als Deutschen und Besserwisser abgekanzelt hatten, weil der in seiner Rede die Besatzung kritisiert hatte.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-02/israel-deutschland-merkel-regierungskonsultationen">http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... ultationen</a><!-- m -->

Schneemann.