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Normale Version: Israel
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Natürlich gab es immer wieder Ruhezeiten und natürlich war keine jüdische Gemeinschaft ständig Verfolgungen ausgesetzt.
Allerdings ist es falsch den Zeitraum zwischen dem zweiten und dem 10 Jahrhundert als ruhig anzusehen.
Johannes Chrysostomos, Theodosius I und Justinian I will ich dazu nur mal in den Raum werfen. Und das ist nur der Anfang der Geschichte.

Wie auch immer, letztenendes ist es weniger eine Frage der genauen historischen Ausgestaltung der Judenverfolgung in der Diaspora sondern eher eine Frage der Wahrnehmung.
Und die ist doch relativ eindeutig und dementsprechend muss man die Ausschreitung gegen die Juden global betrachtet durchaus als "zweitausendjährig" bezeichnen.
Zitat:Allerdings ist es falsch den Zeitraum zwischen dem zweiten und dem 10 Jahrhundert als ruhig anzusehen.
Johannes Chrysostomos, Theodosius I und Justinian I will ich dazu nur mal in den Raum werfen. Und das ist nur der Anfang der Geschichte.
Der Zeitraum war i. d. T. nur grob umrissen, aber ja, ich muss auch einräumen, dass ich die genannten Namen nicht mit einbezogen hatte. Aber z. B. die Sephardim hatten etwa im maurischen Spanien mehrere Jahrhunderte relative Ruhe vor Verfolgung, ja waren sogar sehr angesehen. Erst mit der christlichen Reconquista fing die Verfolgung durch die Inquisition an.
Zitat:Wie auch immer, letztenendes ist es weniger eine Frage der genauen historischen Ausgestaltung der Judenverfolgung in der Diaspora sondern eher eine Frage der Wahrnehmung.
In der Wahrnehmung hat man es zweifelsohne mit einer beständigen Verfolgung, bzw. Angstsituation in punkto des Nichtgewolltseins (mit Abstrichen) zu tun. Richtig.

Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8541612.stm">http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/8541612.stm</a><!-- m -->
Zitat:Hamas man 'drugged and suffocated' in Dubai

A Hamas commander who was killed in his Dubai hotel room was drugged and then suffocated, according to results of forensic tests released by police.

Mahmoud al-Mabhouh's killers used a quick-acting muscle relaxant to help make the death seem "natural", a senior Dubai police officer said.

Israel's secret service has been widely blamed for the killing.
...
"The killers used the drug succinylcholine to sedate Mabhouh before they suffocated him," Maj Gen Khamis Mattar al-Mazeina, deputy commander of Dubai's police, said.
...

<!-- m --><a class="postlink" href="http://english.aljazeera.net/news/middleeast/2010/03/201033465170139.html">http://english.aljazeera.net/news/middl ... 70139.html</a><!-- m -->
Zitat:3 March, 2010
Dubai: Israeli premier faces arrest

The head of the Dubai police is planning to seek the arrest of the prime minister of Israel and the head of the country's secret service, Mossad, over the killing of a Hamas leader.

Dhahi Khalfan Tamim told Al Jazeera he would ask the Dubai prosecutor to issue arrest warrants for Binyamin Netanyahu and Meir Dagan this week.

Tamim said he was "almost certain" Israeli agents were involved in the killing of Mahmoud al-Mabhouh, a Hamas commander, at a Dubai hotel in January.

Israel has has neither confirmed nor denied involvement in al-Mabhouh's murder.

The police chief said Mossad had "insulted" Dubai and Western countries whose fraudulent passports were used by suspects in the assassination.

Investigation expanding

And a UAE newspaper reported that Dubai had also asked the US Federal Bureau of Investigation (FBI) to look into prepaid credit cards issued by the Meta Financial Group's MetaBank which the suspects used.

Citing an FBI source, The National newspaper said the investigation would look into any Israeli involvement in the killing.

Quoting Dubai police, the newspaper said: "Thirteen of the 27 suspects used prepaid MasterCards issued by MetaBank, a regional American bank, to purchase plane tickets and book hotel rooms."
...

Es gibt nicht viele Länder in die israelische Regierungsmitarbeiter noch reisen können, ohne sich vor Gericht verantworten zu müssen. So ist das, wenn man die Rechte anderer Völker und Staaten mit Füßen tritt...
Auch israelische Regierungschefs haben diplomatische Immunität.
Dieses Fass wird niemand aufmachen.
Davon abgesehen gibt es für das Affentheater in Dubai einen anderen Thread.
Zitat:So ist das, wenn man die Rechte anderer Völker und Staaten mit Füßen tritt...
Na, sei doch froh, wenn es danach ginge, müsste man doch die iranische Führungsmannschaft komplett verhaften, nachdem was Kurden, Bahai oder auch den Libanesen so passiert. Und wenigstens schnappen sich die Israelis einen Mann im Stillen, bei den Iranern gibts gleich ein Massaker, so wie beim Mykonos-Attentat (hätte man eigentlich sofort einen Haftbefehl gegen einige Obermullahs wie Chamenei aussstellen können, aber bei uns fehlt ja der A... in der Hose)... :lol:

Schneemann.
Ich habe mir gerade nach ein paar Tagen Abwesenheit mal die letzten Seiten des Threads durchgelesen. Krass, aber interessant. Ich hab da die implizite Bestätigung gefunden, dass der Israel-Palästina Thread geschlossen ist und wohl auch geschlossen bleibt. Da fehlt die Diskussionsgrundlage, das sind ideologische Debatten ohne echten Wert. Davon mal abgesehen, dass man die Psychogramme bestimmter Leute bzw. bestimmte radikale Denkmuster durchdekliniert bekommt. Aber eine diskursive Auseinandersetzung geht eben anders.

Aber mal noch ein paar Punkte:
(1) Weil es hier immer so oft um Recht und das Rechtsverständnis geht: Recht ist realiter häufig eine Frage der Abwägung, nicht nur das Durchklinieren klarer simpler pauschaler Regeln. Und gerade in diesem strittigen Fall geht nicht Recht gegen Unrecht sondern Recht gegen Recht, sind Abwägungen gefragt, die auf den letzten Seiten fehlten.

(2) Einzigartigkeit in Verbindung mit bestimmten kollektiven Identitäten riecht immer - ganz zu Recht - nach nationaler/nationalistischer Selbstverklärung, wenn man sich damit gegen andere besonders absetzen und hervorheben will. Das ist nicht nur Patriotismus, das ist Nationalismus und besonders übel wird das dann, wenn wie hier geschehen menschenverachtend das Leiden anderer marginalisiert wird, um die Leiden und die Opfer der jüdischen Geschichte zu betonen und hervorzuheben. Jedes Massaker muss für sich gewürdigt werden, jeder Genozid stellt für sich ein grausames Ereignis dar. Mir wird leicht übel, wenn jemand aus niederen Gründen Rangfolgen erstellen möchte, ob welcher Genozid denn "am schlimmsten", am einzigartigsten gewesen war. Denn jeder hat seine grausamen und widerwärtigen Spezifika. Ich könnte mich dazu noch ewig auslassen, unterlass es aber schlicht, weil ich dann noch deutlicher gegenüber bestimmten Usern werden würde.
Mir bleibt nur lakonisch zu vermerken, dass die Juden schlicht zum Glück Glück hatten und so vom Schicksal vieler anderen Völker verschont blieben, (beinah) ausgerottet und vom Antlitz der Erde zu verschwinden. Und man müsste wohl wirklich Avram Burg mit seinen Überlegungen zum Holocaust-Tramata sehr ernst nehmen. Ist ja eigentlich recht simpel: Man war oft Opfer, identifiziert sich unbewusst damit, sieht sich ständig mit dieser Rolle dadurch seitens der anderen konfrontiert und reagiert dann mit einem Tunnelblick entsprechend aggressiv dagegen. Aber genug dazu, das soll keine sozialpsychologische Erörterung werden.
wie gesagt:
ich versuche, mich auf Nachrichten zu beschränken
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Zitat:Jerusalem
Bibelpark der Zwietracht

Von Hans-Christian Rößler, Jerusalem

03. März 2010 Für Nir Barakat ist es ein Angebot, von dem er glaubt, dass ihm am Ende niemand widerstehen kann. Im Rathaus von Jerusalem prangte an den Aufzügen zum großen Sitzungssaal schon am Dienstag das Logo mit einem goldenen Löwen dafür: Etwas mehr als einen Steinwurf von der Jerusalemer Altstadt entfernt will Jerusalems Bürgermeister in Silwan an historischer Stätte einen Park entstehen lassen und in unmittelbarer Nachbarschaft dazu Läden, Hotels und ein modernes Gemeindezentrum.
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Barakats Vision für den Stadtteil Silwan, der unterhalb des Plateaus mit der Al-Aqsa-Moschee und der Klagemauer liegt, stehen im Bustan-Viertel mehrere Dutzend von Arabern bewohnte Häuser im Wege. Die Häuser von 22 Familien müssten dem ehrgeizigen Projekt weichen, das nach den Vorstellungen Barakats zu einem Modell für Ostjerusalem werden soll: Die Zeiten sollen vorbei sein, in denen wie bisher Bagger unter Polizeischutz die Häuser der Palästinenser zerstörten, die jene ohne Baugenehmigung errichtet haben. Im Bustan-Viertel ist das bei 88 Häusern der Fall.
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Auf arabischer Seite ist die Sorge viel größer, dass mit Unterstützung der Stadtverwaltung ihr Viertel immer stärker unter die Kontrolle nationalistischer und religiöser Juden gerät; mehr als 500 von ihnen leben bereits in Silwan. Auf Stadtplänen zeigen auch israelische Menschenrechtler, wie diese in einem Ring um den arabischen Teil der Altstadt mit den Muslimen heiligen Moscheen ihre Präsenz nicht nur in Silwan weiter ausbauen.
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Während in Silwan die Stadtverwaltung seit Jahren immer wieder illegal errichtete Häuser abreißen lässt, steht am Rande des Stadtteils weiter wie eine Trutzburg mit einer großen israelischen Fahne die Siedlung „Beit Jonathan“. In dem siebenstöckigen Haus wohnen seit 2004 sieben jüdische Familien. Auch dieses Gebäude entstand ohne die nötigen städtischen Genehmigungen.
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Ein Sprecher der amerikanischen Außenministerin Clinton kritisierte am Dienstag den israelischen Plan, im jüdischen Stadtteil Pisgat Zeev, der jenseits der Grünen Linie liegt, mehrere hundert neue Wohnungen zu errichten, als „kontraproduktiv“. Ähnlich deutliche Worte hatte Außenministerin Clinton vor einem Jahr bei ihren Antrittsbesuch zu Silwan gewählt.
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Zitat:Jerusalem
Zusammenstöße auf dem Tempelberg

05. März 2010 Israelische Bereitschaftspolizisten sind am Freitag auf dem Jerusalemer Tempelberg mit Gewalt gegen Gruppen muslimischer Gläubiger vorgegangen.
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Anlass der Zusammenstöße war die Ausrufung von Stätten im Westjordanland - Rachels Grab bei Bethlehem und das Grab der Patriarchen in Hebron - zum nationalen Erbe Israels. Sie gelten sowohl für Juden als auch für Muslime als heilig.
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Die Palästinenser empfinden es als Provokation, diese für beide Religionen gleichermaßen bedeutenden Heiligtümer zum israelischen Nationalerbe zu erklären. Zudem belastet dieser Schritt aus ihrer Sicht den Nahost-Friedensprozess, in dem sie einen eigenen Staat mit Westjordanland und Ost-Jerusalem erreichen wollen. Vertreter Israels sagten dagegen, die Deklaration zum Nationalerbe solle den Erhalt der Stätten gewährleisten.
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Die Proteste halten seit etwa zwei Wochen an. Zu Ausschreitungen kam es in der Altstadt von Jerusalem sowie in Hebron, im südlichen Westjordanland. Für weitere Verärgerung unter den Palästinensern sorgt die Absicht von Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat, 22 Häuser im besetzten arabischen Ostteil Jerusalems abzureißen und an deren Stelle einen Bibelpark bauen zu wollen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte das Projekt wegen der zu erwartenden Proteste in letzter Minute gestoppt.
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Zitat:Bibelpark der Zwietracht
Es ist zum Schreien.
Da kloppen sich zwei und die halbe Welt hat nichts besseres zu tun als sich über jedes Bauprojekt zu empören.
Waurm ist das so?
Warum nehmen andere Konflikte nicht ansatzweise so viel Raum ein, warum werden andere Konflikte nichtansatzweise so dargestellt?
weil du keine objektive Wahrnehmung hast, deswegen kommt es dir so vor.
Na aber ganz bestimmt.
Kriegsvorbereitung?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/safety/20100301/125291712.html">http://de.rian.ru/safety/20100301/125291712.html</a><!-- m -->
Zitat:Israel verteilt Gasmasken an gesamte Bevölkerung
13:51 | 01/ 03/ 2010

TEL AVIV, 01. März (RIA Novosti). Zum Schutz vor chemischen und biologischen Waffen hat Israel mit der Verteilung neuer Gasmasken an die Bevölkerung begonnen.
...
Nein, Politics.
Das Gasmaskentheater in Israel geht in eine neue Runde.
Hintergrund ist der, das sich die Armee nicht entscheiden kann inwieweit es sinnvoll ist die Masken an die Bürger auszuteilen oder sie zentral oder dezentral zu lagern.
Die neuste Idee war dann, das man die Masken nur in besonders gefährdeten Gebieten (sprich im Norden) ausgibt aber nicht im Rest des Landes.
Damit wären sie aber vor dem Obersten Gerichtshof nicht durchgekommen, schließlich ist eine Grenzziehung hier nur sehr willkürlich vorzunehmen.
Das Ende vom Lied, anstatt die neuen Masken in Depots einzulagern werden sie jetzt halt mal wieder an alle Bürger ausgegeben.
Erstaunliche Meldung...
Zitat:Negev-Wüste

Israel plant AKW-Bau mit arabischen Nachbarn

Israel will zusammen mit arabischen Ingenieuren ein Atomkraftwerk bauen. Durch regionale Kooperationen im Nuklearsektor könne der Frieden vorangebracht werden, sagte der israelische Infrastrukturminister. Das neue AKW soll demnach in der Negev-Wüste stehen.

Paris - Die israelische Regierung hat den Bau eines neuen Atomkraftwerks angekündigt. Sein Land habe dafür "die technische Infrastruktur, das Wissen und die Motivation", sagte der israelische Infrastrukturminister Usi Landau bei einer Konferenz zur zivilen Nutzung der Atomenergie in Paris. "Wir hoffen, das in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und den Ingenieuren unserer arabischen Nachbarn zu machen."
Link: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,682582,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 82,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
Das ist so ein Privatprojekt des Ministers und als Idee nicht gerade neu.
Ich würde mich wundern wenn daraus viel werden würde.
Atomreaktoren sind für Israel keine gute Option.
Bis auf weiteres wird die Energieversorgung durch die Vereinigten Staaten garantiert (so vereinbart im Zuge des Aussöhnung mit Ägypten), langfristig bieten die in den letzten Jahren entdeckten Öl- und Gasvorräte eine wesentlich bessere Option zur Energieunabhängigkeit.
Atomkraftwerke stellen derweil für Israel ein erhebliches Sicherheitsrisiko da.
Schon Dimona (das man auch mal wieder erneuern müsste und schon alleine viele Mittel verschlingt) dürfte erhebliche Ressourcen de Luftabwehr binden.
Ich glaube nicht das man sich ein zweites Ziel anschaffen würde.
Zitat:Atomkraftwerke stellen derweil für Israel ein erhebliches Sicherheitsrisiko da.
Das ist eben auch der Punkt. Man hat ja Dimona, weswegen sollte noch ein weiterer Reaktor her, der a) viel kostet, b) aufwendig geschützt werden müsste, c) atomares Know-How auch an die arabischen Miterbauer weiterreichen würde (mit schlecht kalkulierbaren Folgen) und der d) auch noch Strahlenmüll produziert?

Schneemann.