Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: UAV / UCAV - Drohnen
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Eine Patriot kommt meines Wissens nach beispielsweise ungefähr 24 000 m hoch.

Mit echten HAA (High Altitude Airship) bzw einem Stratospheric Airship könnte man durchaus darüber bleiben.

Du hast allerdings recht, dass die Gefährdung durch SAM beispielsweise einer der primären Gründe für die Streichung des Long Endurance Multi-intelligence Vehicle war, da dieses eben nicht so hoch kommt. Bei diesem Gerät handelt es sich aber auch nicht um ein reinrassiges Luftschiff sondern um ein Hybrid-Luftschiff dass konstruktionsbedingt eben nicht so hoch kommen kann. Deshalb ist dieses Spezialsystem natürlich auch unsinnig.

Ein echtes HAA/SA kann sogar bis 40 000 m hoch agieren. Welche SAM reicht so hoch?! Bereits 2005 ist ein Versuchsluftschiff dieser Art auf 25 000 m über dem Jet-Stream geflogen, und wäre damit bspw bereits außerhalb der Reichweite der Patriot.

Und der besondere Witz ist ja, dass solche Luftschiffe durch die USA so oder so angeschafft werden, als Teil des Raketenabwehrschirms. Da könnte man auch noch einige extra als Aufklärungsdrohnen beschaffen die unabhängig vom Raketenabwehrschirm agieren.
Quintus Fabius schrieb:Ein echtes HAA/SA kann sogar bis 40 000 m hoch agieren. Welche SAM reicht so hoch?!
Jedes poblige BMD System. USA-193 wurde von einer SM-3 in fast 250km Höhe abgeschossen.
40km schaffen THAAD, Aegis BMD, GMD, S-300/400/500, Arrow 2/3, AAD oder notfalls halt irgendein Abfangjäger.
Luftschiffdrohnen hätten vielleicht mal vor dem Jahrtausendwende Sinn gemacht, mit all den neuen SAM Systemen kann man das vergessen.

Quintus Fabius schrieb:Da könnte man auch noch einige extra als Aufklärungsdrohnen beschaffen die unabhängig vom Raketenabwehrschirm agieren.
Hat man denn ein Aufklärungsproblem? Ich sehe das nicht. Die USA haben mit dem Global Hawk eine hervorragende strategische Aufklärungsdrohne. Dazu ein sehr dichtes Satellitennetz und so Spielereien wie die X-37. Was willst du da mit noch mehr strategischen Aufklärungsassets die in schwer verteidigten Räumen nicht überleben können? Schon jetzt hat man das Problem, dass man die generierten Daten nicht mehr Ansatzweise verarbeiten kann.
Wenn die Angaben von Thales stimmen sollten, wäre eine recht große Zahl an derartigen Luftschiffen recht günstig zu haben. Es sei also nicht so schlimm, wenn einzelne verloren gingen, da sie im vergleich zu Satelliten ungleich leichter zu ersetzen sein dürften. Außerdem müsste der Gegner seine Position aufdecken, um diese Drohnen bekämpfen zu können. Den Tausch: Unbemanntes Luftschiff gegen Position der gegnerischen Flotte wird jeder Admiral jubelnd akzeptieren, zumal das Satelliten-Netz in einem wirklichen symmetrischen Krieg wohl sehr bald zerschossen wäre.

Außerdem ist die Reichweite hochtragender SAM bei der Marine vergleichsweise begrenzt. Man könnte die Luftschiffe also auch 20-30 Kilometer oberhalb und einige Seemeilen vor den eigenen (Vorposten-) Schiffe fliegen lassen. Somit wären sie recht gut gedeckt, würden aber die eigene Sichtweite enorm erhöhen, ohne dabei groß Strahlung abzugeben.
Nach der ESuT April 2014 schaut die BW nach einem Nachfolgesystem für Luna und interessiert sich sehr für die neue Luna NG von EMT.
Dazu heißt es:

Zitat:Hier wurden drei verknüpfbare Lösungsansätze angedacht, nämlich Starrflügler, Drehflügler sowie die mannedunmanned Schwarmtechnik (z.B. Hubschrauber im Verbund mit Drohnen). Für die Lösung Starrflügler wurde durch das Heer eine Initiative vorgelegt, die „Funktionale Fähigkeitsforderung“ (FFF) ist im Planungsamt der Bundeswehr in Bearbeitung. Die Lösung könnte z.B. aus leistungsgesteigerten UAS der Art KZO/LUNA bestehen. Eine Option wäre die LUNA NG von EMT, eine Neukonstruktion zur Ortung, Erkennung und Überwachung in Echtzeit bei Tag und Nacht. Gegenüber der LUNA werden qualitative Verbesserungen erzielt, wie z.B. eine Flugdauer von mehr als zwölf Stunden, Vervielfachung der Nutzlastkapazität, Mehrfachnutzlasten durch mehrere Nutzlastabteile, Relaisfähigkeit, ein Sense-andAvoid-System sowie moderne Sensorik.[/quote]


Besonders hierzu ist interessant das man beim Tiger UHT einen Fähigkeitszuwachs in diesem (Steuerung von Drohnen) Bereich als Initiative eingebracht hat. Quelle ZuGleich Freundeskreis Artillerie


Zitat:Das von EMT hergestellte LUNA-System ist ein taktisches, unbemanntes Aufklärungsflugzeugsystem (Tactical Unmanned Aircraft System, TUAS) zur Erkennung, Ortung und Überwachung in Echtzeit, bei Tag und Nacht. Es zeichnet sich durch eine Modul- struktur der Systemelemente (unbemanntes Flugzeug, Nutzlasten, Datenlink, Bodenkontrollstation) aus und benötigt weder Start- noch Landebahnen. Bereits seit 2000 hat das LUNA TUAS seine Zuverlässigkeit unter anspruchsvollen Einsatzbedingungen (Arktis, Wüste, Dschungel) unter Beweis gestellt. Auf diese umfangreiche Einsatzerfahrung aufbauend hat EMT das neue, wesentlich leistungsgesteigerte, unbemannte Flugzeug LUNA NG (Luftgestützte Unbemannte Nahaufklärungsausstattung – Next Generation) entwickelt. LUNA NG ist ein Hochleistungsmotorsegler aus dem modernen Werkstoff CFK (Carbon-faserverstärkter Kunststoff). LUNA NG ermöglicht maßgebliche Fähigkeitszuwächse für den Nutzer des LUNA-Systems. Herausragende Verbesserungen sind multiple und leistungsstärkere Nutzlasten sowie die deutlich höhere Flugausdauer von über zwölf Stunden. Außerdem weist LUNA NG geringe akustische, thermische und Radarsignaturen auf. Das modulare Systemkonzept von LUNA NG erlaubt vorhandene Nutzlasten des LUNA-Systems weiter zu verwenden. Darüber hinaus können zukünftig auch neue Nutzlasten eingerüstet werden, wie beispielsweise: Synthetisches Aperture Radar, hoch auflösende Digitalkameras, Funkrelais, Minensuchsensorik, AIS (Automatic Identification System), EW-Nutzlasten oder Sensoren für biologische, chemische oder radioaktive Stoffe.

Quelle: Europäische Sicherheit & Technik 4/2014 S. 34

Für den interessierten....... Es wurde hier im Bereich Drohnenanschaffung und Betrieb, Entwicklung etc. ein ganzer Artikel angefertigt. Auch das Thema MALE und HALE ist eingepflegt.
Nightwatch:

Zitat:Jedes poblige BMD System. USA-193 wurde von einer SM-3 in fast 250km Höhe abgeschossen.
40km schaffen THAAD, Aegis BMD, GMD, S-300/400/500, Arrow 2/3, AAD oder notfalls halt irgendein Abfangjäger.

Also mal abgesehen davon, dass keine einzige S300 Variante so hoch reicht (S300VM geht maximal bis 30 000m) muss man ein solches Luftschiff in dieser Höhe auch erst mal entdecken. Und du hattest geschrieben, dass jedes Standard System so hoch reicht und schreibst jetzt von Systemen die alles andere als popelig sind. Anbei: auch die S400 kommt "nur" 30 000 m hoch und man hat auch nicht so viele davon, dass man sie nach belieben auf Luftschiffe abfeuern kann. Da würde ich eher noch auf modifizierte MiG 25 setzen.

Eine Masse von kostengünstigen Scheinzielen (Luftschiffe ohne die Sensorik und Elektronik) würden hier die keineswegs poppeligen aber teuren State of the Art SAM schnell an ihre Grenzen bringen. Anbei: sowohl Japan als auch Südkorea arbeiten an solchen Luftschiffen und die sollen sogar noch höher gehen können, bis 100 km.

Zitat:USA-193 wurde von einer SM-3 in fast 250km Höhe abgeschossen.

Man kann ja auch Satelliten abschießen, na und? Das negiert nicht ihren Wert. Ein Luftschiff über dem Jet Stream wäre geostationär und viel günstiger als ein Satellit und es wäre trotzdem für die meisten SAM unerreichbar. Die Existenz von Waffen die Satelliten abschießen können führt dich doch auch nicht zu der Schlußfolgerung, dass Satelliten wertlos sind.

Vor 2 Jahren ist bereits ein kleines (sic) Luftschiff dass gerade mal 28 000 Dollar gelostet hat auf 30 km Höhe aufgestiegen und es hätte noch höher steigen können. Man könnte solche Luftschiffe auch problemlos auf Stealth trimmen.

Wie willst du sie dann in der Höhe finden ?! Und selbst wenn: ein Schuss mit einer THAAD kostet mehr als 28 000 Dollar, viel viel mehr.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=ELwvh9vLJfw">http://www.youtube.com/watch?v=ELwvh9vLJfw</a><!-- m -->

Auch Ballons wären denkbar, der folgende kostete gerade mal um die 10 000 Dollar:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=oGIi7XJjfdI">http://www.youtube.com/watch?v=oGIi7XJjfdI</a><!-- m -->

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=GVCi4T2FLw8">http://www.youtube.com/watch?v=GVCi4T2FLw8</a><!-- m -->

Damit könnte man den Himmel regelrecht fluten, auf 30 bis 60 km Höhe, mit lauter kleinen Objekten deren Sensoren man ständig an und ausschaltet. Wie willst du alle erwischen wenn ein Gros immer sensorisch passiv bleibt?!
Wieder kamen unbeteiligte Zivilisten bei einem US-Drohnenangriff im Jemen ums Leben

Spiegel Online
Quintus Fabius schrieb:Vor 2 Jahren ist bereits ein kleines (sic) Luftschiff dass gerade mal 28 000 Dollar gelostet hat auf 30 km Höhe aufgestiegen und es hätte noch höher steigen können. Man könnte solche Luftschiffe auch problemlos auf Stealth trimmen.
Was soll das noch bringen? Dann fliegen dir ja alle Stealthobjekte unentdeckt unten durch. 30km ist ja ein Wahnsinn, da bist du viel zu weit weg, ich glaub auch nicht, dass du dann die Videoqualität von normalen UAVs erzielen kannst. Zudem operierst du noch weit über den Wolken. Wie kann man bei Wolken IFF auf Infanterieebene durchführen?

Zitat:Damit könnte man den Himmel regelrecht fluten, auf 30 bis 60 km Höhe, mit lauter kleinen Objekten deren Sensoren man ständig an und ausschaltet. Wie willst du alle erwischen wenn ein Gros immer sensorisch passiv bleibt?!
Find ich eigentlich ne gute Idee, nur müssten die viel tiefer installiert sein. Dort kann man wiederum keine Ballone verwenden, die werden wenns mal ordentlich windet, zum Feind verschoben. Big Grin Es bräuchte wahrscheinlich schon kleine Luftschiffe.
Zwei mögliche Einsatzkonzepte für kostengünstige Überwachungsdrohnen bzw Ballons:

Zitat:Iran has started monitoring her borders using advanced domestically-built surveillance balloons equipped with variety of sensors. They will climb to high altitudes which makes it extremely difficult for terrorists groups to target it.
<!-- m --><a class="postlink" href="https://scontent-b-sin.xx.fbcdn.net/hphotos-ash3/t1.0-9/10174810_10152079349218603_2189836137796274202_n.jpg">https://scontent-b-sin.xx.fbcdn.net/hph ... 4202_n.jpg</a><!-- m -->

Quadrocopter + Granatwerfer
<!-- m --><a class="postlink" href="http://media.farsnews.com/media/Uploaded/Files/Images/1393/01/27/13930127185629451_PhotoL.jpg">http://media.farsnews.com/media/Uploade ... PhotoL.jpg</a><!-- m -->
phantom:

Zitat:Dann fliegen dir ja alle Stealthobjekte unentdeckt unten durch. 30km ist ja ein Wahnsinn, da bist du viel zu weit weg, ich glaub auch nicht, dass du dann die Videoqualität von normalen UAVs erzielen kannst.

Es geht hier ja auch um eine Art Mittelding zwischen normalen UAV und Satellit. In der Höhe bist du über dem Jet-Stream und bist im Endeffekt Geostationär- aber trotzdem viel näher am Boden als ein Satellit, also ist die Aufklärung besser als vom Satellit aus und schon die ist beachtlich.

Zitat:Zudem operierst du noch weit über den Wolken. Wie kann man bei Wolken IFF auf Infanterieebene durchführen?

IFF auf Infanterieebene ist selbst unter den Wolken mittels regulärer UAV sehr schwierig. Dafür sind kleine dezentral eingesetzte Drohnen viel besser. Die Betonung liegt hier auf Klein - solche Mini-Drohnen sollten dann in Schwärmen agieren und könnten sich auch am Boden, auf Hügeln, Hausdächern und Baumkronen absetzen um von dort aus länger ein Gebiet zu überwachen.

Zitat:Find ich eigentlich ne gute Idee, nur müssten die viel tiefer installiert sein. Dort kann man wiederum keine Ballone verwenden, die werden wenns mal ordentlich windet, zum Feind verschoben. Big Grin Es bräuchte wahrscheinlich schon kleine Luftschiffe.

E Voila: ein Miniluftschiff auf 30 km Höhe:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.youtube.com/watch?v=ELwvh9vLJfw">http://www.youtube.com/watch?v=ELwvh9vLJfw</a><!-- m -->

Abgesehen davon kann man den Wind ja auch explizit nutzen, um sich antriebslos zum Feind verschieben zu lassen, item mit verringeter Signatur.

Und kleinere Schwebedrohnen kann man natürlich auch viel tiefer einsetzen, die müssen ja nicht so hoch fliegen. Die können es lediglich halt auch zusätzlich.
Kleine Info am Rande über das Projekt SAGITTA von Airbus. Die Entwicklung von zentralen Komponenten sind abgeschlossen, ein Flugdemonstrator ist fertig gebaut. Die Flügelspannweite soll laut unterschiedlichen Angaben zw. 12-14m betragen. Die Integration findet im militärischen Luftfahrtzentrum Manching statt. Die ersten Flüge sind für 2015 geplant. Ähnlich wie die Future Euro Drohne (Talarion MALE), soll auch SAGITTA über einen Multifunktionsschacht verfügen um unterschiedliche Module aufnehmen zu können. Hierzu zählen ein Waffenmodul, zwei zusätzliche Sensorsuiten, ein zusätzliches Tankmodul. SAGITTA soll danach auch befähigt sein im zivilen Luftraum operieren zu dürfen. Dies ist ein besonders wichtiger Punkt, da dies wie jeder weiss bei der HALE Eurohawk das Zünglein an der Waage war. SAGITTA ist ebenfalle eine Stealthkampfdrohne mit der Fähigkeit der autonomen Luftbetankung, manuellem Flug auf Sicht, sowie autonomen Flug, usw.

Damit stehen der NATO folgende Versuchsträger (Technologiedemonstratoren) für Kampfdrohnen zur Verfügung:

1. BAE Taranis
2. Dassault Neuron
3. X-47 A,B Northrop Grumman (C ist in Planung)
4. X-45 Boing
5. SAGITTA Airbus Air and Defence Deutschland Manching mit Beteiligung der BW

Diese 5 unterschiedlichen Modelle spiegeln meiner Meinung nach sehr gut das derzeitige Verhältnis der EU-Partnerstaaten untereinander und zu den USA wieder. Man hat es nicht geschafft ein Trinationales Forschungsprojekt zwischen England (BAE), Frankreich (Dassault)und Deutschland (Airbus Air and Defence)auf die Beine zu stellen, so das jeder dazu übergegangen ist sein eigenes Modell zu entwickeln. Wie jeder weiss ist ja nun schließlich auch das Gemeinschaftsvorhaben zw. England und Frankreich ins Wasser gefallen. Oder man will gar keine Exportprodukte entwickeln, da die Stealthtechnologie in diesem Sektor zu geheim ist. Wie jeder weiss stehen die Stealthdrohnen der USA auch nicht für den Export zur Verfügung. Über Umwege könnte dies dann aber auch positiv bewertet werden wenn sie dann langfristig doch vermarketet werden könnten?!?!?! Denn wenn alle Modelle fertig entwickelt sind, könnten dann diese in den Wettbewerb gegeneinander antreten und die Partnerländer entscheiden sich für den Kauf eines dieser Modelle. Dies würde Bedeuten das mehr Stückzahlen gefertig werden und dadurch das Produkt billiger wird.
Auch wenn alle und auch ich nicht mehr sonderlich viel von Airbus halten, muss ich sagen das mir das Konzept von Airbus Deutschland mit dem Multifunktionsschacht am besten gefällt und das System schnell der Situation entsprechend umgerüstet werden kann. Mich würde im Rahmen dessen interessieren ob man hier Synergien zw. der Future MALE Drone (Talarion) und Saitta herstellen kann? Das heißt die Nutzung der gleichen Module. Dies würde extrem Kosten einsparen! Meines Wissens nach eine Fähigkeit, welche die anderen Modelle nicht haben. Dieses Konzept würde SAGITTA für die Zukunft ein risieges Aufwuchspotential geben, da immer nur entsprechend die Module neu entwickelt und gebaut werden und somit die Gesamtlebensdauer des Systems steigt. Mit anderen Worten......wennnnnnn es dann fliegt und funktioniert wäre es ein wirklich konkurrenzfähiges Produkt.

Quellen:

ESuT 5/2014 S.6
Lugrevue
TU-Chemnitz
Netzpolitik
BDLI
WideMasta schrieb:Man hat es nicht geschafft ein Trinationales Forschungsprojekt zwischen England (BAE), Frankreich (Dassault)und Deutschland (Airbus Air and Defence)auf die Beine zu stellen, so das jeder dazu übergegangen ist sein eigenes Modell zu entwickeln.
Naja, das muss man schon genauer sagen: Wie üblich entwickelte Großbritannien lieber mit den USA (J-UCAS), und wie zu erwarten hat damals Deutschland gesagt, wir hätten für sowas kein Geld.

Siehe letzter Absatz: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.senat.fr/rap/r05-215/r05-2159.html">http://www.senat.fr/rap/r05-215/r05-2159.html</a><!-- m -->

nEUROn wurde als Gemeinschaftsprojekt von Frankreich (Dassault und Thales), Schweden (Saab), Italien (Alenia), Spanien (EADS CASA) und der Schweiz (RUAG) entwickelt.
Taranis wurde im wesentlichen als "nationales britisches Konzept" entwickelt, nachdem J-UCAS gestorben war.

SAGITTA ist eigentlich mehr so eine Art Forschungsprojekt der DLR und diverser Universitäten, die Cassidian/Airbus als Systemintegrator in eine kommerziell nutzbare Plattform verwurschtelt. Auch wenn man vor allem bei der DLR schon sehr tief graben muss, um SAGITTA überhaupt erwähnt zu finden - aber das ist bei der DLR eigentlich bei allem militärisch nutzbarem so, das läßt man lieber untern Tisch fallen.
@kato:

Zitat:SAGITTA ist eigentlich mehr so eine Art Forschungsprojekt der DLR und diverser Universitäten, die Cassidian/Airbus als Systemintegrator in eine kommerziell nutzbare Plattform verwurschtelt.

Technologiedemonstratoren sind immer Forschungsprojekte (siehe auch Airbus Barrcuda). Und Airbus wirbt in der Tat auch mit der kommerziellen Nutzung socher Systeme. Tun andere auch im übrigen! Dassaults Neuron ist dies ebenfalls, sowie alle anderen meines Wissens auch. Eine Serienproduktion ist auch hier aus den Demonstratoren heraus so nicht geplant. Ferner möchte ich dich höflich bitten den verlinkten Text insoweit zu übersetzen das man entsprechende Quellen für die Diskussion nutzen kann. Mein Französisch ist dermaßen eingerostet das man schon eher sagen dasrf das man es nicht spricht. Zu lange her! Gegenstand dieses "verwurschtelten" Projektes (und ich weiß nicht was du mit verwurschtet meinst) war es von Anfang an folgende Merkmale zu erforschen und in einen Demonstrator zu integrieren:

BDLI:
Zitat:Das Open-Innovation-Programm Sagitta umfasst insgesamt sieben Forschungsbereiche für die Drohnenentwicklung: Flugzeugvorentwurf, Aerodynamik, Flugsteuerungssysteme, Kommunikations- und Datenverarbeitung, Flugsteuerung auf Sicht und Luftbetankung, Werkstoffe und Struktur, autonomer Flug und Flugkontrolle, Simulation und Systemintegration.

TU Chemnitz:
Zitat:
1. Machbarkeitsstudie einer Nurflügel-Flugzeug-Konfiguration einschließlich eines Mehrzweck-Schachts sowie neueste Technologien für geringe Entdeckbarkeit und autonome Flugsysteme.

2. Erzielen eines bedeutenden Beitrags aus der Forschung in Form von innovativen Lösungsansätzen und fundierten Forschungsergebnissen, durch ein effizientes akademisches / industrielles Management, und somit die Erschließung der erforderlichen UAS- Kerntechnologien und Fähigkeiten.

Die aufgeführten Punkte sind ebenfalls wenn mich nicht alles täuscht genau die gleichen Punkte die bei Neuron unter den von dir angegebenen Entwicklungspartnern ebenfalls entwickelt und erprobt werden. Auf die anderen Punkte kann ich wie erwähnt auf Grund mangelnden Zugangs nicht eingehen.
Fakt ist das der Demonstrator SAGITTA nächstes Jahr seinen Erstflug hat und man gespannt sein darf was hier aus dem Projekt verwirklicht wurde. Es ist ja nicht so das man hier zu Lande garkeine Erfahrung diesbezüglich in der Entwicklung von Kampfdrohnen hat. Siehe Technologiedemonstrator Barracuda (Airbus und Rheinmetall), Rheinmetall mit dem Tactical Advanced Recce Strike System. SAGITTA ist der nächste Schritt. Es erfreut mich zu sehen das in Europa dahingehend selbst entwickelt wird und man sich militärisch unabhängiger gestaltet. Da begrüße ich jedwedes Programm in diese Richtung. Ich will ja garnicht bestreiten das Deutschland sich hier in Bezug auf seine Partner klemmig verhält, was nicht zuletzt dem Umstand geschuldet ist das man hierzulande zu dem Thema Drohne ein etwas anderes Verhältnis hat und erst recht wenn es dann auch noch darum geht bewaffnete Stealthdrohnen zu entwickeln. Wir stehen uns gelinde gesagt damit nur selber im Weg, was nicht heißt das man mit dem Thema nicht kritisch umgehen soll.
In Bezug auf Frankreich und England war geplant die Erkenntnisse der beiden Drohnenprogramme Taranis und Neuron gemeinsam in eine Future Eurokampfdrohne zu stecken. Wenn mich nicht alles täuscht ist dieses Vorhaben zunächst aufs Eis gelegt worden, obschon im Januar die Glocken noch ganz anders geklungen haben.
Ob unterm Strich am Ende doch etwas in diese Richtung gemeinsam entwickelt wird, bleibt abzuwarten. Das aber was dahingehend passiert ist klar. Die BW hat dahingehend klar artikuliert und unmissverständlich rübergebracht das die Reaper nur eine Übergangslösung darstellt bis was eigenes auf den Tisch kommt. Was das eigene bei der MALE sein wird ist meiner Meinung nach schon klar.

Future European MALE

Edit:
Und es ist gut das Airbus den direkten Zugang bei so etwas zu den Universitäten sucht. Hier erhält die Industrie Zugang zu Spitzenabsolventen. Und es sind nicht einfach nur so irgendwelche Universitäten (zivil). Auch die Bundeswehruniversität München ist in dem Projekt integriert. Also militärisch! Ferner habe ich folgendes Forschungsprojekt in Form einer Doktorarbeit gefunden, welches die Forschungsfelder der BW in Bezug auf SAGITTA (die Doktorarbeit bezieht sich auch Sagitta)bezieht.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.unibw.de/lrt13_2/Info/News/wm-unibwm-ifs-fmff-uav.pdf">http://www.unibw.de/lrt13_2/Info/News/w ... ff-uav.pdf</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.unibw.de/lrt13_1/forschung/projekte/sagitta">http://www.unibw.de/lrt13_1/forschung/projekte/sagitta</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.cassidian.com/de_DE/web/guest/sagitta-enters-integration-phase">http://www.cassidian.com/de_DE/web/gues ... tion-phase</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.imi-online.de/download/August2013mickan.pdf">http://www.imi-online.de/download/August2013mickan.pdf</a><!-- m --> (interessantester Beitrag)

Also kein ziviles gewurschtel! :wink:

Zitat:Taranis wurde im wesentlichen als "nationales britisches Konzept" entwickelt, nachdem J-UCAS gestorben war.

Und Sagitta als "nationales deutsches Konzept"! Fakt ist das Europa 3 Stealthdemonstratoren entwickelt und ich das als sehr positiv erachte!

Edit2:
Google sei Dank ist der letzte Absatz nun übersetzt. Schon ein wenig widersprüchlich was die BW betreibt. Es wird behauptet das für solche Sachen kein Geld da ist und über Umwege (ich zitiere) steuert die BW über ihre Uni Geld zu einem eigenen Projekt bei dem Airbus aber ganz oben aufgeführt ist (bei der eigenen Finanzierung). Was für eine Verschleierung. Genau wie beim EF. Da hat es Phantom ja ganz gut im EF threat beschrieben. Die Bundesregierung dementiert das hier Geld fließt, die BW sagt nur indirekt (was immer man da definieren mag). Letzten Endes weiss man es also nicht. Stellt sich nur die Frage ob die Partnernationen bei Neuron gleichberechtigt im Punkto Technologieteilhabe sind? Frankreich ist hier der Systemführer. Evtl. wurde mangelde Finanzierung nur vorgeschoben weil man sich mal wieder im Hinterzimmer nicht einig wurde.
Muss man sicher abklären ob es nicht doch sinnvoll ist ob man die Zelle des GlobalHawks nutzt, aber ich hab den Eindruck, dass auch unter Frau von der Leyen keinerlei Transparenz einkehrt. Im Talk bei Günther Jauch wirkte sie auch alles andere als souverän. Im Zusammenhang mit der Ukraine eine Plattitüde nach der anderen aufgetischt, möglichst langer Wortschwall ohne substanzielle Aussage, wie es oft bei Politikern der Fall ist. Tja, ich hab sie ganz anders eingeschätzt / hab mich getäuscht.

Ich glaub einfach generell, dass Airbus nicht zu sehr mit Kritik belastet werden soll, weil das ja ein Projekt der ganzen rechten Politik ist. Sie haben sich das Monopol so aufgebaut und können es auch nicht mit der nötigen Distanz in der Presse darstellen. Das führt dann zu einem Verriss von Zulieferern wie jetzt hier der Zelle von Northrop, beim EF die Abwälzung der Preissteigerungen primär auf die Wartung / Instandsetzung. Man könnte ja auch mal erwähnen, dass Airbus der Hauptschuldige ist, wenn ein Flugzeug viel Wartungskosten verursacht. Passiert alles nicht, der Fokus wird bewusst auf Externe (Airbus ferne Dinge) gelegt.

Es ist natürlich auch in der Presse so, weil Airbus die Speerspitze im Wirtschafts-/Technologie"krieg" gegen die USA darstellt, ist der Wille nach "Aufklärung" minimal ist ... auch da solidarisiert man sich mit Airbus. Man hält zu Airbus im Wettbewerb gegen Boeing (USA), im Volk noch tiefer verankert. Negative News sind gar nicht erwünscht. Ich hab damals einen Talk (Eurohawk) im deutschen TV verfolgt, da hat ein einziger Journalist z.B. in etwa meine Meinung vertreten ... der wurde kategorisch ignoriert, von der Talkrunde, vom Publikum. Ich sag nicht dass ich es richtig seh, aber muss doch den Dingen nachgehen wo die Kosten wirklich verursacht werden. Grad wenn's so unstimmige Dinge sind wie jetzt eben 4-5x so viel Lebenszeitkosten, Schuldige beim Zellenbauer suchen bei Eurohawk obwohl das Gerät ja schon jahrelang bei anderen Streitkräften fliegt. Das ist so schreiend unlogisch, dass dort die Hauptverursacher sind, dass man nachhacken müsste ...

Das gibt es auch bei uns, bei uns werden die Banken trotz hanebüchener illegaler Finanzpraktiken, trotz riesigen Schwarzgeldkonten immer gegenüber den bösen USA verteidigt. Das ganze Volk würde eher die Ungerechtigkeit nach aussen vertreten, satt den USA in diesen Punkten Recht zu geben => purer Chauvinismus. Jede Ungerechtigkeit oder Illegalität wird dann mit dem simplen Argument abgetan, wenn wir es nicht machen würden, würden es andere auch tun ...

Die dümmsten Argumente entstehen immer beim Verteidigen des eigenen Landes / Landsleute. Dort muss man immer 3x so genau hinschauen.

Wir streiten uns ja oft im F-35 Thread ... aber wie man in den USA mit dem Hersteller umgeht, ist viel besser als das was hier geschieht. Die Haltung zu eigenen Projekten ist viel kritischer. Dass es besser ist, liegt aus meiner Sicht am Wettbewerb der in den USA noch existiert. Boeing steht nicht alleine für die USA, da gibt es auch LM, Northrop, General Atomics, Bell, Sikorsky ... die sich gegenseitig um Aufträge bekriegen. So kann auch eine kritische Distanz zum Projekt aufgebaut werden, weil die Unterlegenen nicht nur Beifall klatschen. Die Bevölkerung auch mit kritischen Punkten informieren / halt auch dinge bewusst in die Presse streuen. Hier wird nicht ein einziges Gebilde verteidigt.
@phantom:

Was mich an der ganzen Sache mit dem EuroHawk stutzig macht ist folgendes. Man wußte doch bereits vorher das nicht wirklich eine günstigere- und technische Alternative gibt. Airbus hat in der Größenordnung nichts eigenes am Start und die anderen auch nicht. Diese vorgeschobene Problematik mit dem Kollisionsschutz ist für mich ebenfalls nicht nachzuvollziehen. Denn Northrop Grumman versicherte das die Einrüstung eines solchen Systems kein Problem darstellt und des weiteren das selbige auch vorhanden war. Wer hat also da wirklch im Hintergrund den Mist verbockt. Denke das es der Beemelmans war und das Abdanken bis Dato längst überfällig gewesen ist. Was die Verteidigungsministerin gemacht hat war mehr wie richtig und zugleich hat sie damit ein Exempel statuiert. Aber danach ist meines Wissens nach nicht mehr viel gelaufen. An wirkliche Rüstungspolitische Probleme greift sie nicht an, hat Angst sich die Weste zu verschmutzen und läßt es McKinsey richten. Das kann man jetzt gut oder schlecht heißen. Evtl. ist es wirklich mal gut den ganzen Drecksladen namens BW auf den Kopf zu stellen. Wirklich mal von jemand unabhängigen gesagt zu bekommen wo es wirklich hakt. Nur läßt sie es mit ihrer angeprisenen Transparenz ein wenig schleifen.
Das Thema bewaffnete Drohne für die BW ist für sie ganz und gar ein Unwort, läßt sich bewußt auch in der Presse nicht damit fotografieren und zeigt damit ganz klar was unter ihr als Verteidigungsministerin nicht beschafft wird. D.h. sie schiebt es auf die lange Bank.
Schau dir doch mal die anderen Projekte an. Die Aktenlage ist erdrückend. NH-90, Tiger, EF, A-400m. Nichts davon wurde konsequent durchgezogen. Nehmen wir mein Lieblingsthema Tiger UHT von dem nicht viele wirklch was halten. Das Konzept ist nicht schlecht, doch die Beschaffer der BW bestellen Bewaffnungen, bei denen bereits kurze Zeit danach klar ist das es kurz, bis mittelfristig eine neue Bewaffnung geben muss (siehe GILA usw.). Und so zieht es sich mit allem hin.
Was Drohnen angeht..... Airbus macht sicherlich viele Fehler, doch es haperte nicht daran der BW Angebote in diese Richtung zu machen. Konzepte liegen ebenfalls mit der Neuauflage von Talarion unter neuem Namen vor. Auch mit Sagitta. Auch hier kann man nur eines sagen. Wenn wirklich der Wille bestünde in die Richtung was zu machen, könnte es schon laufen. Es ist doch nur noch lächerlich. Nehmen wir die Reaper. Wenn ich richtig liege geht es darum an die 16 von den Dingern zu bestellen. Erst einmal unbewaffnet. Bewaffnen kann die dann ein anderer. Das kostet dann aber wieder Geld. Warum wird nicht klipp und klar das Ding samt Bewaffnung bestellt (mit Brimstone und SAL-70mm, oder Saber, oder Viper-E) bestellt???? Man kann ja vieles über ihn sagen, doch für so etwas wäre der zu Guttenberg ideal gewesen. Und das wir hier in Europa keine Konkurrenz hätten kann man auch nicht sagen. BAE, Airbus Military & Defence, Dassault, Agusta Westland, Finmeccanica, Thales, Rheinmetall usw...
Aber bei einer Sache gebe ich dir recht. USA= ein Land, EU= Wuschelkiste von vielen. Und jeder dieser vielen möchte ein Stück vom Kuchen haben und damit kann in Sachen Entwicklung schon einmal ein Problem entstehen. Daher finde ich die Pläne zwischen Frankreich , den Niederlanden und Deutschland zur Bündelung von Ressourcen gut. Gemeinsame Anschaffung und gemeinsame Nutzung. Ob das so eins zu eins durchgesetzt wird ist fraglich.