Venturus schrieb:Da wollen große Jungs in Uniform einfach mal "Fluch der Karibik" auf Steuerzahlerkosten nachspielen. Und eine harte Ausbildung gut und schön. Aber wenn schon dabei mehr Leute drauf gehen, als bei scharfen Einsätzen, dann läuft das was falsch in Sachen "Härte".
Quintus Fabius schrieb:Ansonsten: die Gorch Fock ist meiner Ansicht nach ein überkommener Anachronismus. Sie hätte längst abgeschafft werden müssen, und das jetzige Geschehen könnte man immerhin dazu nutzen.
Ich sag ja, der Preis der Demokratie ... :twisted:
... bestätigt sich, wenn ich solche Kommentare lese!
Auf diesem Schiff wurden über 14.500 Offiziersanwärter ERFOLGREICH ausgebildet! Fakt ist, auf der
Gorch Fock dienen erwachsene Personen die sich freiwillig für den nicht immer ungefährlichen Soldatenberuf entschieden haben.
Bei der Auseinandersetzung mit der Problematik springen einem die gesellschaftlichen Probleme nur so ins Gesicht: Feminismus, falsch verstandene Emanzipation, Verweichlichung, Demoralisierung, weitere Traditionsentsorgung usw.
Diesmal hat es eben die
Gorch Fock erwischt und mir stellt sich allenfalls die Frage, was als nächstes daran kommt. Man so könnte z.B. den ganzen Formaldienst bei der Bundeswehr abschaffen. Da werden doch Menschen zu Marionetten der Vorgesetzten gemacht. Das ist doch alles unmenschlich ... Stell Dir vor, es ist Krieg, und du wirst erschossen!
Ich wage einfach mal zu konstatieren, dass man eine Erfahrung wie auf der
Gorch Fock nirgendwo anders machen kann, nur auf einem Großsegler unter militärischer Führung. Was man hier in Tagen und wenigen Wochen lernt, lernen manche ihr ganzes Leben nicht.
Bei der Segelausbildung geht es nicht nur um das Segeln an sich, also die Technik des Schiffes mit Segel als Antrieb. Es geht beim Segeln um das Zusammenfinden als Gruppe, als sich selbst finden bei der Einordnung in einer Gruppe, bzw. Hierachie. Dafür ist das Segeln als Mittel ganz hervoragend geeignet und sollte nicht auf Grund der falschen Anwendung generell abgeschafft werden.
Das Segeln fördert die Teambildung so viel direkter und unmittelbarer, weil man als Mannschaft im wahrsten Sinne des Wortes "in einem Boot sitzt" und folglich aufeinander angewiesen ist. Es gilt auch gemeinsam und zeitsynchron die unterschiedlichsten Aufgaben zu bewältigen. Persönliche Interessen sind dabei hintenanzustellen. Alles in allem ist das Segeln eines der besten Charakterbildungsmöglichkeiten und sollte viel stärker ins Bewusstsein unserer Gesellschaft gerückt werden. Die dabei vermittelteten Werte sind in unsrer Gesellschaft zur Mangelware verkommen und begründen nicht zuletzt viele weitere fehlerhafte Phänomene.
Und zum Dienst auf einem Segler gehören eben bleierne Müdigkeit, Übelkeit, geschundene Hände, Heimweh, Furcht und ein rauer, zeitweise lauter Umgangston (der bewahrt vor Gefahren). Das wird euch jeder Regatta-Segler bestätigen!
Und wenn jetzt gleich die Feminismus-Keule kommt: Frauen haben in gewissen Ecken einer Armee nüscht verloren. Schwerstarbeit muss auch weiterhin von den Männern verrichtet werden, Emanzipation hin, Feminismus her! Offensichtlich sind viele Frauen (mit 1,59 Körpergröße!) eben ungeeignet dafür - wie viele Männer auch: aber die haben gewöhnlich nicht den kranken Ehrgeiz, da anzutreten. Das hat nix mit Frauenfeindlichkeit zu tun, sondern mit gewissen körperlichen Voraussetzungen. Allerdings ist dies ja absolut gegen die vorherrschende Meinung, daß Frauen alles besser können, machen und wissen.
Unser Gutmenschendeutschland ist heute gar mehr in der Lage, eine Armee als effizientes Instrument zu unterhalten.