Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Die deutsche Marine
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
wie "günstig" die nachträgliche beschaffung eines weiteren schiffes werden kann haben wir ja bei dem dritten egv gesehen.

ich sehe weder in einer vierten f-124 noch in einer einzelnen f-125 aaw fregatte eine sinnvolle lösung. beides wären letztlich logistische einzelstücke. mir stellt sich dabei sowieso die frage in wie weit man die f-124 zu vollwertigen bmd-schiffen (also shootern) aufrüsten kann und will. imho sind die schiffe dafür zu klein, das geht ja schon mit den 32 vls-zellen los. und auch diese aussagen zu dem apar upgrade überzeugt mich wenig. von 3424 auf 4096 t/r elementen hochzurüsten ist letztlich marginal. einzig das smart-l upgrade halte ich für äußerst interessant auch wenn es ehr 200 mio als 60 kosten dürfte. entsprechend würde ich auch nur auf die bmd-teilnahme als sensorplatform hochrüsten und auf die shooter funktion verzichten.
wenn man in europa eigene shooter haben will muss man imho nationale interessen hinten anstellen und einen wirklich gemeinsamen und gleichen zerstörer-entwurf auflegen von denen dann insgesamt 4 bis 6 beschafft werden und die aus einem gemeinsamen europäischen logistikpool bedient werden (ausbildung, ersatzteile, tests etc.). dann spielt es auch keine rolle mehr ob am ende ein oder zwei dieser schiffe unter deutscher flagge fahren.
spooky schrieb:wie "günstig" die nachträgliche beschaffung eines weiteren schiffes werden kann haben wir ja bei dem dritten egv gesehen.

ich sehe weder in einer vierten f-124 noch in einer einzelnen f-125 aaw fregatte eine sinnvolle lösung. beides wären letztlich logistische einzelstücke. mir stellt sich dabei sowieso die frage in wie weit man die f-124 zu vollwertigen bmd-schiffen (also shootern) aufrüsten kann und will. imho sind die schiffe dafür zu klein, das geht ja schon mit den 32 vls-zellen los. und auch diese aussagen zu dem apar upgrade überzeugt mich wenig. von 3424 auf 4096 t/r elementen hochzurüsten ist letztlich marginal. einzig das smart-l upgrade halte ich für äußerst interessant auch wenn es ehr 200 mio als 60 kosten dürfte. entsprechend würde ich auch nur auf die bmd-teilnahme als sensorplatform hochrüsten und auf die shooter funktion verzichten.
wenn man in europa eigene shooter haben will muss man imho nationale interessen hinten anstellen und einen wirklich gemeinsamen und gleichen zerstörer-entwurf auflegen von denen dann insgesamt 4 bis 6 beschafft werden und die aus einem gemeinsamen europäischen logistikpool bedient werden (ausbildung, ersatzteile, tests etc.). dann spielt es auch keine rolle mehr ob am ende ein oder zwei dieser schiffe unter deutscher flagge fahren.

Diesem Ansatz würde ich vollumfänglich zustimmen.

Sagen wir, 6 Schiffe als Shooter und jeweils ca. 100 VLS-Zellen. Dann wären 2 immer ( Big Grin ) auf See. Eines in der Ost-, eines in der Nordsee.

Aufrüstung der existierenden F124, was die Sensorik angeht.
spooky schrieb:wie "günstig" die nachträgliche beschaffung eines weiteren schiffes werden kann haben wir ja bei dem dritten egv gesehen.

ich sehe weder in einer vierten f-124 noch in einer einzelnen f-125 aaw fregatte eine sinnvolle lösung. beides wären letztlich logistische einzelstücke. mir stellt sich dabei sowieso die frage in wie weit man die f-124 zu vollwertigen bmd-schiffen (also shootern) aufrüsten kann und will. imho sind die schiffe dafür zu klein, das geht ja schon mit den 32 vls-zellen los. und auch diese aussagen zu dem apar upgrade überzeugt mich wenig. von 3424 auf 4096 t/r elementen hochzurüsten ist letztlich marginal. einzig das smart-l upgrade halte ich für äußerst interessant auch wenn es ehr 200 mio als 60 kosten dürfte. entsprechend würde ich auch nur auf die bmd-teilnahme als sensorplatform hochrüsten und auf die shooter funktion verzichten.
wenn man in europa eigene shooter haben will muss man imho nationale interessen hinten anstellen und einen wirklich gemeinsamen und gleichen zerstörer-entwurf auflegen von denen dann insgesamt 4 bis 6 beschafft werden und die aus einem gemeinsamen europäischen logistikpool bedient werden (ausbildung, ersatzteile, tests etc.). dann spielt es auch keine rolle mehr ob am ende ein oder zwei dieser schiffe unter deutscher flagge fahren.

Eben, die F125 ist größer als die F124 und bietet damit mehr Platz für Radar und VLS.
ede144 schrieb:Eben, die F125 ist größer als die F124 und bietet damit mehr Platz für Radar und VLS.

Die Abmessungen der F-25 mögen zwar ausreichend sein, aber selbst hier würde man um ein Redesign nicht herumkommen, weil die F-125 in der aktuellen Ausführung viel zu verbaut ist, um auch nur ansatzweise eine größere Zahl von VLS-Zellen aufnehmen zu können.

Ein kleines Beispiel: Die aktuellen Flight III Arleigh Burkes der US Navy tragen 96 VLS-Zellen - 32 auf dem Vorschiff, 64 achtern. Allein um eine ähnliche Anzahl bei der F-125 einzurüsten, müssten die Aufbauten vor der Brücke verbreitert werden oder ganz wegfallen. Achtern ist aufgrund des Hangars momentan gar kein Platz, mann müsste das Schiff also verlängern, auf den Hangar verzichten oder sonsteine Lösung finden. Alles nicht so einfach und vor allem teuer.
Der Platz der jetzt für Container zur Verfügung steht, könnte für ein VLS genutzt werden
Wenn wir uns an Spooky und seine Idee halten, braucht man nur die Rumpfgröße einer Arleigh Burke (kaufen? nachbauen?) und setzt in die Mitte ne Insel und ein Radar drauf. Dazu ein bischen Selbstschutz. Dann ist da Platz für 120+ Zellen.

Mit einer F125 ist im Vergleich kein Land zu gewinnen.

Selbst auf einen Helikopter kann man dann verzichten und wie bei den Burkes auf dem Vor- oder Achterdeck für die Versorgung eine Fläche bereithalten.

Das ist viel billiger und sehr schnell umzusetzen.
Wohlgemerkt: Es geht hier nur um einen Shooter!! Sensoren müssen F124, De-Zeven-Provinciën-Klasse, Iver-Huitfeldt-Klasse und die 10 europäischen Aegis-Schiffe Spaniens und Norwegens bereitstellen. Dazu die Landsensoren.

Europäisch gedacht könnten je ein Schiff beschaffen:
Italien, Spanien, Niederlande, Dänemark, Norwegen, Schweden? (nicht-NATO), Polen.
je zwei Schiffe (wenn nötig): D, GB, F.

Das wären 13 Schiffe.

Alternativ bezahlen die erstgenannten je 1/2 Schiff und die drei großen Nationen je ein Schiff. Das sind immer noch 6 Einheiten.
ede144 schrieb:Der Platz der jetzt für Container zur Verfügung steht, könnte für ein VLS genutzt werden

Wenn man mal davon absieht, dass da Antennekabel im Weg sind, wäre von den Abmessungen her theoretisch Platz für 2,maximal 3 VLS Module. Kommt auch stark drauf an, was sich darunter befindet. So ein VLS braucht schon einiges an Platz. Ich hänge hier mal ein Bild an, einfach weil es sehr schön die Dimensionen von so einem Modul zeigt.

http://www.lockheedmartin.com/content/da...nchers.jpg

Mondgesicht schrieb:Wenn wir uns an Spooky und seine Idee halten, braucht man nur die Rumpfgröße einer Arleigh Burke (kaufen? nachbauen?) und setzt in die Mitte ne Insel und ein Radar drauf. Dazu ein bischen Selbstschutz. Dann ist da Platz für 120+ Zellen.

Mit einer F125 ist im Vergleich kein Land zu gewinnen.

Selbst auf einen Helikopter kann man dann verzichten und wie bei den Burkes auf dem Vor- oder Achterdeck für die Versorgung eine Fläche bereithalten.

Naja, wenn du nur einen nackten Shooter willst, reicht da auch die Rumpfgröße der F125. Stell dir mal vor, was du an Platz bekommst, wenn folgendes wegfällt:
  • a) der Hangar
    b) die 4 RHIB Buchten
    c) die zweite Insel
    d) weiterer unnötiger Schnickschnack
:wink:
Je billiger desto besser bei der europäischen Haushaltslage.
Vanitas schrieb:
ede144 schrieb:Der Platz der jetzt für Container zur Verfügung steht, könnte für ein VLS genutzt werden

Wenn man mal davon absieht, dass da Antennekabel im Weg sind, wäre von den Abmessungen her theoretisch Platz für 2,maximal 3 VLS Module. Kommt auch stark drauf an, was sich darunter befindet. So ein VLS braucht schon einiges an Platz. Ich hänge hier mal ein Bild an, einfach weil es sehr schön die Dimensionen von so einem Modul zeigt.

http://www.lockheedmartin.com/content/da...nchers.jpg

Mondgesicht schrieb:Wenn wir uns an Spooky und seine Idee halten, braucht man nur die Rumpfgröße einer Arleigh Burke (kaufen? nachbauen?) und setzt in die Mitte ne Insel und ein Radar drauf. Dazu ein bischen Selbstschutz. Dann ist da Platz für 120+ Zellen.

Mit einer F125 ist im Vergleich kein Land zu gewinnen.

Selbst auf einen Helikopter kann man dann verzichten und wie bei den Burkes auf dem Vor- oder Achterdeck für die Versorgung eine Fläche bereithalten.

Naja, wenn du nur einen nackten Shooter willst, reicht da auch die Rumpfgröße der F125. Stell dir mal vor, was du an Platz bekommst, wenn folgendes wegfällt:
  • a) der Hangar
    b) die 4 RHIB Buchten
    c) die zweite Insel
    d) weiterer unnötiger Schnickschnack
:wink:

Sorry, aber eine AB kaufen ist rausgeschmissenes Geld. Für das Geld kann man in Europa zwei Schiffe mit gleichen Fähigkeiten bauen. Und wenn ich schon viel Geld für Kriegsschiff ausgebe, dann soll es auch ein richtiges Kriegsschiff werden und nicht eine schwimmende Raketenbatterie.
Also nehme ich den Rumpf der F125 und die Antriebstechnik, lasse den Platz für die Boote und Container weg, rücke die beiden Inseln weiter auseinander und baue VLS ein. Die Antriebsanlage gibt genug Energie her um wirklich große Radaranlagen zu betreiben und der Rest bleibt wie er ist. Ich habe große leistungsfähige Radaranlagen, mehr Platz für VLS, wie auf den F124 und alles andere um als Zerstörer zu agieren. Zusätzlich habe ich eine Maschinenlage die eine lange Standzeit hat und ich kann das Schiff z. B. 2 Jahre im Mittelmeer belassen und brauche nur die Besatzungen tauschen.

Also warum einen AB Rumpf kaufen? Schiffe bauen können die deutschen Werften auch
wenn der europäische ansatz eine chance haben soll muss es zwingend ein neuer entwurf sein. im übrigen sehe ich den entwurf ehr bei 9000 bis 11000 t und auch sicher mindestens ebenso teuer wie eine burke. ich würde ein solches schiff auch voll ausstatten also umfassende radaranlage, helis etc. im zweifelsfall muss ein solches schiff auch als einzelfahrer durchsetzungsfähig sein und ohne eigene eskorte auskommen.

die f-125 sind aber sowieso aus vielerlei gründen als ausgangsplatform ungeeignet. die genannte antriebsanlage ist z.b. nicht auf die üblichen 29-30 kn sondern nur auf 26 kn ausgelegt, damit kann das schiff nicht uneingeschränkt eingesetzt werden.
genug elektrische energie steht auch nicht zur verfügung. zum vergleich:
F-125 4 x 2,9 MW = 11,6 MW minus elektrischer antrieb (2x4,5 MW e-maschinen)
burkes flight ii: 9 MW
burkes flight iii: 11,5 MW
die burkes haben also signifikant mehr elektrische leistung zur verfügung da kein e-antrieb gespeist werden muss. und der notwendige upgrade bei den flight iii zeigt ja auch wo die reise hingeht. dazu kommen dann noch unmengen an kühlleistung etc. die integration des amdr-s bei den burkes ist ja schon bei diesen größeren schiffen eine echte herausvorderung (an ein echtes amdr-x wagt man sich aktuell garnicht ran). auf einer f-125 wird man nichts vergleichbares realisieren können.
Zitat:http://www.lockheedmartin.com/content/da...nchers.jpg
Vanitas: Das ganze scheint mir ein 4x4 Modul zu sein. Also 16er VLS. Ist das korrekt? Ich dachte immer, dass ein 16er VLS aus 4 Modulen a 2x2 aufgebaut ist.

Frage allgemein:
Was bitte soll ein 96er oder 120er VLS Shooter in der Nord- und Ostsee? 100 Mittelstreckenraketen gleichzeitig abfangen?

Wenn ich Schiffe weit entfernt von Basen und dann evtl einzeln und lange einsetze, dann macht so eine Größe meiner Meinung nach auch Sinn. Aber wo ich Rückgriff auf Basen habe zum Nachladen und die Strecken insgesamt kürzer sind?
Klar reduzieren sich die Effektoren, da ich wahrscheinlich mische. Aber trotzdem: Ein 16er VLS kann schon:
16 ESSM
4 SM 2
4 Asroc
4 Tomahawk

Zusammen mit RAM, einer 76er und MLG bin ich gegen alles gerüstet was ich orten kann. Zudem kann ich z.B. die Asroc gegen SM 3 tauschen um auch noch BMD fähig zu sein.

Da es jetzt um BMD Schiffe geht: 16 ESSM und 12 SM3.

Meiner Meinung nach für Nord- und Ostsee bzw. bei der Möglichkeit der häufigen Nachversorgung ausreichend.
Zitat:<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.lockheedmartin.com/content/dam/lockheed/data/ms2/photo/launchers/MK-41-Family-o-Launchers.jpg">http://www.lockheedmartin.com/content/d ... nchers.jpg</a><!-- m -->

Vanitas: Das ganze scheint mir ein 4x4 Modul zu sein. Also 16er VLS. Ist das korrekt? Ich dachte immer, dass ein 16er VLS aus 4 Modulen a 2x2 aufgebaut ist.

Alles klar, habe es auf Wikipedia gefunden. Es sind 2x4er Module. Also immer 8 zusammen.
also ich denke auch ein 32er VLS ist für die deutsche Marine mehr als ausreichend...
bzgl BMD Fähigkeit hat man alle Mittel fertig entwickelt.
APAR und Smart-L MK2 in Verbindung mit den neuesten SM3 FKs ist weltweit Spitze!
Diese Kombination ist teilweise sogar besser wie die aktuelle Radargeneration auf den Arleigh Burkes.
Das zukünftige AMDR wird jedoch wieder leicht vorbeiziehen...
bei einem 32er VLS kann man
32 x ESSM -> 1 Mio€ pro Stück
16 x SM6 (weitreichende Luftabwehr) -> 2-3 Mio€ pro Stück
8 x SM3 Block2 (BMD Abwehr) -> ca -> 10 Mio€ pro Stück
-----------------
150 Mio €

laden...
mit zusätzlich 2 x RAM2 an Bord hat man sämtliche Layer der Luftabwehr mit ausreichend FK abgedeckt!!
das teure an diesen Fähigkeiten sind hauptsächlich die Flugkörper... das wird mit mehr FKs nur noch teurer
die Radaranpassungen für BMD sind von den NL schon komplett fertig entwickelt und können 1 zu 1 auf den F124 umgesetzt werden. die Kosten dafür habe ich oben genannt!
in den 800 Mio sind die Kosten für die Radaranpassungen auf allen 3 deutschen F124
und die Beschaffung der nötigen FK (SM3) enthalten!
Diese machen wie gesagt wohl ca die Hälfte der Kosten aus

Ich denke Deutschland sollte in der Lage sein einen ähnlichen Beitrag wie die NL mit 4 Schiffen zu leisten... deshalb macht es meiner Meinung nach Sinn eine vierte F124 zu beschaffen!

die NATO hätte in Europa dann:
4 x Arleigh Burke in Rota Spanien (USA)
5 x Álvaro-de-Bazán-Klasse (Spanien)
4 x Horizon Klasse (Italien, Frankreich)
6 x Daring Klasse (UK)
4 x De-Zeven-Provinciën-Klasse (NL)
4 x F124 Klasse (Deutschland)
3 x Iver-Huitfeldt-Klasse (DK)
---------------------
30 theoretisch/teilweise auch schon praktisch BMD fähige Schiffe

wenn man davon ausgeht das ca 1/3 in Reparatur ist und 1/3 bei sonstigen Einsätzen gebunden ist...
könnte das letzte 1/3 also 10 Schiffe in Nordsee/Ostsee/Atlantik und Mittelmeer eine BMD Abwehrfähigkeit für Europa gewährleisten
ObiBiber schrieb:also ich denke auch ein 32er VLS ist für die deutsche Marine mehr als ausreichend...
bzgl BMD Fähigkeit hat man alle Mittel fertig entwickelt.
APAR und Smart-L MK2 in Verbindung mit den neuesten SM3 FKs ist weltweit Spitze!
Diese Kombination ist teilweise sogar besser wie die aktuelle Radargeneration auf den Arleigh Burkes.
Das zukünftige AMDR wird jedoch wieder leicht vorbeiziehen...
bei einem 32er VLS kann man
32 x ESSM -> 1 Mio€ pro Stück
16 x SM6 (weitreichende Luftabwehr) -> 2-3 Mio€ pro Stück
8 x SM3 Block2 (BMD Abwehr) -> ca -> 10 Mio€ pro Stück
-----------------
150 Mio €

laden...
mit zusätzlich 2 x RAM2 an Bord hat man sämtliche Layer der Luftabwehr mit ausreichend FK abgedeckt!!
das teure an diesen Fähigkeiten sind hauptsächlich die Flugkörper... das wird mit mehr FKs nur noch teurer
die Radaranpassungen für BMD sind von den NL schon komplett fertig entwickelt und können 1 zu 1 auf den F124 umgesetzt werden. die Kosten dafür habe ich oben genannt!
in den 800 Mio sind die Kosten für die Radaranpassungen auf allen 3 deutschen F124
und die Beschaffung der nötigen FK (SM3) enthalten!
Diese machen wie gesagt wohl ca die Hälfte der Kosten aus

Ich denke Deutschland sollte in der Lage sein einen ähnlichen Beitrag wie die NL mit 4 Schiffen zu leisten... deshalb macht es meiner Meinung nach Sinn eine vierte F124 zu beschaffen!

die NATO hätte in Europa dann:
4 x Arleigh Burke in Rota Spanien (USA)
5 x Álvaro-de-Bazán-Klasse (Spanien)
4 x Horizon Klasse (Italien, Frankreich)
6 x Daring Klasse (UK)
4 x De-Zeven-Provinciën-Klasse (NL)
4 x F124 Klasse (Deutschland)
3 x Iver-Huitfeldt-Klasse (DK)
---------------------
30 theoretisch/teilweise auch schon praktisch BMD fähige Schiffe

wenn man davon ausgeht das ca 1/3 in Reparatur ist und 1/3 bei sonstigen Einsätzen gebunden ist...
könnte das letzte 1/3 also 10 Schiffe in Nordsee/Ostsee/Atlantik und Mittelmeer eine BMD Abwehrfähigkeit für Europa gewährleisten

Alles schön und gut, aber erstmal haben wir nur drei F124 und zweitens, wäre ich der holländische Verteidigungsminister, würde ich mal fragen warum die kleine Niederlande mehr BMD fähige Schiffe hat als das große Deutschland?
ich greife mal unsortiert ein paar punkte der letzten beiträge auf:

- einsatzgebiet bmd-schiffe und nachversorgung:
das ensatzgebiet eines bmd-schiffes richtet sich grundsätzlich nach der bedrohungsachse letztlich also des vermuteten startgebietes (z.b. iran) und des zu schützenden zielgebietes (allgemein wohl europa und/oder verbündete). auf grund der befähigung mit sm-3 auch mittelstreckenraketen in der mittleren flugphase also ausserhalb der atmosphere zu bekämpfen ergibt sich sehr schnell ein großes mögliches einsatzgebiet. darüber hinaus kann man ja vielleicht auch mal in die situation kommen verbündete oder gar eigene truppen irgendwo auf der welt vor derlei angriffen zu schützen.
hier in kategorieren wie nord- und ost-see zu denken wäre kurzsichtig und falsch. ein europäischer beitrag zur ballistischen raketenabwehr muss weltweit einsetzbar sein.

im übrigen würde selbst eine heimat/hafennahe stationierung von wenigen hundert sm schon zu einer schutzlücke von wenigstens einem tag führen, die von einem angreifer problemlos aufgeklärt und ausgenutzt werden kann. dazu kommt ggf. noch eine störung der logistikkette durch sabotage, verminung etc.

-anzahl vls-zellen:
nur weil ein schiff 96 vls-zellen besitzt, bedeutet das nicht das alle mit sm-3 bestückt sind und erst recht nicht das man damit mal eben 96 mittelstreckenraketen abfängt. zum einen wird man eine ganze palette unterschiedlicher flugabwehrraketen mitführen also essm, sm-2, sm-3, sm-6 ggf. sogar noch in unterschiedlichen versionen. dies resultiert aus der notwendigkeit heraus das schiff auch gegen konventionelle angriffe mit ashm zu verteidigen und der tatsache, das die sm-3 z.b. nur für den abschuss ausserhalb der erdatmosphere gedacht ist (kill-vehicle). will man eine ballistische rakete also auch noch innerhalb der atmosphere bekämpfen kommt man um sm-2/sm-6 sowieso nicht herum. je nach situation wird man auch nicht in der komfortablen lage sein die abfangraketen einzelnd zu starten (shoot-look-shoot). ergibt sich keine gelegenheit für einen zweiten schuss falls der erste das ziel verfehlt, könnte man gezwungen sein auf shoot-shoot-look zu wechseln. und nach dem ich die letzten preise für sm-3 gesehen habe (block i 10-12 mio $, block ii 20-24 mio $) stellt sich mir auch die frage ob hier die verwendung beider versionen sinnvoll ist. wenn man genug vls-zellen hat kann man ja problemlos auch ein paar billiger block i mitführen und diese verwenden wenn das scenario es zulässt aber wenn ich sowieso nur eine handvoll vls-zellen zur verfügung habe bin ich ja von vorne herein gezwungen ausschließlich block ii mitzuführen.
ein bmd-schiff wird darüber hinaus auch ein bevorzugtes und aufgrund der massiven radarausstrahlung auch leicht aufzuklärendes ziel darstellen. neben den effektoren für die eigentliche bmd-aufgabe ist also auch eine umfangreiche ausstattung mit "konventionellen" flugabwehrraketen notwendig.

- zu bmd befähigte europäische schiffe:
wenn man damit eine vollbefähigung als sensor und shooter mit sm-3 meint wird die liste schnell dünn. wenn man die liste auf das reduziert was aktuell zumindest schon bestellt ist wird sie auch sehr dünn. alles andere ist graue theorie. ich glaube z.b. nicht das man sich ein europäisches pendant zur sm-3 auf basis der aster-familie leisten wird. sm-3 aus einem sylver vls verschießen? allenfalls in einer a70 version aber auch das ist graue theorie. bei den darings hat man ja angeblich vorgesorgt und platz für 2 mk-41 gelassen aber italien/frankreich wäre da schonmal raus.

- radarsysteme
smart-l ewc ist als frühwarnsystem sicher eine sehr gute basis aber dabei darf man ein paar punkte nicht ganz ausser acht lassen. will man die reichweite 2000 km ausnutzen muss man die antenne anhalten und hat damit keine 360° überwachung mehr. für bmd ist das keine große einschränkung da hier die bedrohungsachse klar sein sollte aber man verliert auch erhebliche kapazitäten um sich gegen konventionelle angriffe aus anderen richtungen zur wehr zu setzen. apar kann das aber nur unzureichend auffangen. in dem zusammenhang sprach man bei apar ja schon immer nur von "limited volume search". hier scheint man tatsächlich auch schon an die verwendung eines zweiten aaw-schiffes als eskorte für das bmd-schiff zu denken. kann man natürlich machen aber unterm strich hat man dann das gleiche geld verwendet das ein größeres schiff kosten würde und das beides gleichzeitig kann.
im übrigen bin ich auch fest davon überzeugt, das diese smart-l umrüstung auch deutliche hardwareänderungen beinhaltet, mit software alleine erreicht man das jedenfalls nicht.

apar taucht in dem bmd-zusammenhang als sensor eigentlich garnicht auf. ich vermute mal das array ist einfach zu klein um nützlich zu sein. allerdings spielt apar eine entscheidende rolle für den data-link zur sm-3. das wurde auch schon erprobt (x/s-dual-band link der sm-3) wobei mir auch hier nicht klar ist ob am ende die reichweite ausreicht um auch sm-3 block ii uneingeschränkt einsetzen zu können.