Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Eurofighter 2000
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phantom schrieb:@Scorpion82
Du als Aerodynamiker wirst es wohl am besten wissen. Big Grin Meiner Meinung nach muss die Hornet einen deutlich grössen Flugbereich abdecken, weil Trägerlandungen komplexere Tragflächen benötigen. Kann man ja auch gut sehen, dass fast 40% der Tragfläche beweglich ist.

Muss sie nicht, sie ist aber darauf optimiert in bestimmten Bereichen entsprechende Leistungen zu bieten. Bei der F/A-18 sind bedingt durch die geforderte Trägertauglichkeit die Langsamflugeigenschaften wichtig und diese sind dann auch besser als z.B. beim Eurofighter. Die Kehrseite der Medallie ist aber, dass darunter in diesem Fall die Überschallleistung leidet. Und wo bitte schön sind die Tragflächen denn komplexer? Die größe der Klappen zeugt nicht von mehr Komplexität sind lediglich von den Anforderungen an das Flugzeug.


Zitat:Welche Flugleistungen? Du nimmst die die dir grad passen und erklärst die als die Wichtigsten. Durch die grosse Deltafläche sind beim EF hohe AOA tabu, sonst sackt die Kurvengeschwindigkeit ins Bodenlose. Meinst du diese Konfiguration hat nur Vorteile, also das ist doch einfach albern. Du tust hier so, als hätte man mit dem EF den Kampfflugzeugbau neu erfunden. Alleine aufgrund der geringsten Flügelstreckung aller Kampfflugzeuge, kann man aerodynamisch im unteren Geschwindigkeitsbereich keine Wunder erwarten.

Ich erwähne die für den entsprechenden Bereich relevanten. BVR erfordert nun mal Geschwindigkeit, Höhe, Beschleunigung und Steigleistung, sowie Manövrierfähigkeit in diesen Flugbereichen. Der Eurofighter ist darauf optimiert worden mit dem Nachteil, dass er dafür eben nicht die Langsamflugeigenschaften der F/A-18 aufweist. Es ist alles eine Frage der Anforderungen. Optimierungen in einem Bereich führen fast immer zu Einbußen in einem anderen Bereich. Und die Sache mit dem Anstellwinkel ist nun mal absoluter Schwachsinn im Bezug auf den Deltaflügel oder wie erklärst Du Dir, dass eine Rafale oder eine Gripen AoAs erreichen, die die der F/A-18 noch bei weitem übertreffen? Der Anstellwinkel erhöht auch nur bis zum Poststallbereich den Auftrieb, danach nimmt er ab und ohne Schubvektorsteuerung machen extreme Anstellwinkel kaum Sinn. Die Su-27 ist ein gutes Beispiel, sie kann bei der Kobra einen AoA von mehr als 100° erreichen. Dieses Manöver ist jedoch auch ein sehr spezielles und der übliche AoA liegt im Bereich von 26°. Bei höheren AoAs kann es dann schnell zum Strömungsabriss kommen, wenn der Pilot nicht aufpasst bzw. das FCS nicht eingreift. Größere AoA-Leistung, Wenderaten, aber auch Beschleunigung, Steigleistung und Handhabung sind vor allem für den WVR-Kampf von Bedeutung.

Zitat:Wieso politischen Rückhalt? EADS ist doch ein privates Unternehmen was sich seine Exportkunden selber suchen muss. Politischen Druck gibts sicher genug für die europäischen Kleinstaaten, dieses Produkt zu kaufen. Ich bin mir sicher, das der EF relativ zum Preis, viel zu wenig bietet. Das ist der primäre Grund wieso sich dieses Flugzeug nicht verkauft.

Hätte es mehr politischen Rückhalt gegeben wären viele Entscheidungen rechtzeitig getroffen und die entsprechenden Mittel rechtzeitig zur Verfügung gestellt worden. Der Eurofighter könnte deutlich weiter sein als er es momentan ist und daran ist im großen Maße die Politik schuld. Die Industrie hat frühzeitig Fähigkeiten und Technologien in Ansätzen entwickelt und demonstriert, aber wenn der/die Kunde(n) kein Interesse daran zeigen, wird die Industrie auch nicht weiter Geld wo reinstecken, wo es voraussehbar kein wirkliches Interesse gibt oder wo der finanzielle Aufwand für das Unternehmen schlicht und ergreifend zu groß wäre. Gerade hier kann man die Amerikaner nur beneiden, auch wenn der Wille zur Investition hier ebenfalls sinkt. In Amerika baut man dann halt mal einen Technologiedemonstrator wird dabei von diversen Institutionen etc. finanziert und kann dann Dinge einfach mal testen und wenn sie sich bewähren weiterentwickeln. In Europa existiert dieser Wille praktisch garnicht.

Zitat:Beispiele gibts ja genug, in Brasilien ist der EF auch schon raus. Da kann man sich schon fragen wieso das so ist, einfach überall die Politik vorschieben ist doch lächerlich.

Machst Du Dir überhaupt die Mühe meine Beiträge mal wirklich zu lesen und zu verstehen? Hab nicht den Eindruck, dass Du das tust. Ansonsten hättest Du im zitierten Teil bemerken müssen, dass ich auch Dinge wie den hohen Preis oder die nach wie vor mangelnde Flexibilität in der Luft-Bodenrolle auch mit als Gründe für die Niederlagen in Exportkampagnen genannt habe.
ObiBiber schrieb:hab ich ja nie behauptet... nur wenn die F-35 externe Waffen oder Tanks mitführt, dann ist Stealth futsch (und das wird sie in vielen Fällen müssen)!!! nichts anderes hab ich behauptet
Dir ist verständlich das man Stealth in 99% aller Missionen nicht braucht?
Das interessiert nur in der ersten Phase eines Konfliktes wenn die F-35 zusammen mit F-22, B2 und TLAM (etc) die feindliche Luftverteidigung auschalten. Dazu braucht es nicht mehr als die besagte Zuladung.
Danach kann man ohne weiteres mit reduzierter RCS fliegen (was übrigens immer noch nicht heißt das die RCS dann so groß wäre wie etwa die einer F-15E).

ObiBiber schrieb:ja klar, aber Supercruise mit Mach 1,1-1,5 ist nicht zu verachten und ein entscheidender Vorteil...
Supercruise hat mit Flügen jenseits von Mach 2 überhaupt nichts zu tun.

Zitat:ja klar, war beim Eurofighter ja auch nicht anders... nur ist dieser mittlerweile Serienreif mit über 150 aktiven Einheiten im Einsatz (und der Preis für die Bundeswehr liegt bei ~80-90 Mio, für Tranche 3 mit einigen Verbesserungen wie AESA Radar... vielleicht bei 100 Mio)
die F-35 wird noch nicht in Serie produziert und weisst einige Fehler auf... außerdem ist der Preis ständig weiter am steigen...
Da es auch aktuelle Probleme mit der geplanten Produktionsrate von 48 Stück pro Jahr (statt 110) gibt, wird die F-35 erst nach 500-1000 Fliegern (also in 10-15 Jahren an den Stückpreis eines Eufi herankommen)... außerdem wird in den nächsten 10 Jahren kaum ein Land außer die USA und GB die F-35 erhalten (da Produktionsengpass, und diese Tier 1 Pertner natürlich bevorzugt werden)
Ja, alles richtig. Die F-35 wird anfangs extrem teuer und armortisiert sich nur überhöhere Stückzahlen. Das habe ich aber auch schon geschrieben.
Mit den Produktionsraten bist du aber nicht auf dem laufenden.

Zitat:diese Aufgabe wird in 5-10 Jahren wohl eh nur noch von Drohnen wie z.B. der X-47B, Neuron, ... oder der russichen SKAT übernommen (da diese sehr viel günstiger sind, noch bessere Stealth Eigenschaften haben, kein Menschenleben riskieren)
Das dauert in der Breite schon noch bis jenseits 2020.
Nightwatch schrieb:Weil es letztlich ähnliche Jets sind. Klar, die F-15E ist noch ein Stückchen schwerer und größer aber beide haben eine Jagdvergangenheit und fliegen jetzt als Mehrzweckflugzeug.
Natürlich kann ein Vergleich immer nur so weit gehen, Unterschiede gibt es immer.
Aber mE hat der Eurofighter definitiv mehr mit der F-15E als mit F/A-18 und F-16 gemein.

Wenn wäre die F-15C der passendere Vergleich, beide Muster sind in der Tat auf höchste Leistungen mit ausgelegt, mussten aber auch zum Teil unterschiedlich Forderungen erfüllen. Die F-16 war ja auch von Beginn an in erster Linie ein Jäger und die F/A-18 ging ja aus der YF-17 hevor. Der Eurofighter ist ein Kampfflugzeug in der Größen- und Gewichtsklasse der F/A-18 mit den BVR-Leistungen einer F-15 und den WVR-Leistungen einer F-16 (mal grob vereinfacht ausgedrückt). Tatsächlich haben die Ingenieure von MBB in den 70er Jahren eher die F-16 und F-18 als Referenz genommen, wobei es dort noch stark um die WVR-Leistungen ging. In den 80er Jahren hatte man dann auch ein klareres Bild der neuen sowjetischen Muster und während die F-16 oder F-15 darauf ausgelegt waren sowjetischen Mustern wie der MiG-21 oder MiG-23 deutlich überlegen zu sein, wurden die MiG-29 und Su-27 ihrerseits entwickelt um eben diesen neuen amerikanischen Mustern paroli zu bieten. Der Eurofighter wurde wiederum entwickelt um diese neueren sowjetischen Muster zu übertreffen. Man orientierte sich dabei natürlich an den amerikanischen Mustern da diese bekannter waren, während die sowjetischen Typen zu diesem Zeitpunkt im Westen eher eine große Unbekannte waren.

Zitat:Das ist doch Käse. Wenn der Eurofighter wirklich so gut gewesen wäre hätte man eine Lösung gefunden. Ist ja nicht so das die Beschaffung von Tranche II unsicher gewesen wäre.
Hätte man den Eurofighter gewollt hätte man ein paar Jährchen zusätzlich gewartet und die Welt wäre deswegen nicht untergegangen.
Aber indem man das so verkündete konnte man Boeing unter Druck setzen.

Ist eben kein Käse und es war Singapur selbst, das die Fähigkeiten zum gewünschten Zeitpunkt als zu unsicher ansah. Und man sollte ja auch recht behalten. Die Lieferung an Singapur sollten 2009 beginnen und während Tranche 2 selbst sicher war haben sich die Entscheidungen über den Fähigkeitszuwachs im Rahmen der Phase 1 Enhancements verzögert. Der Vertrag dazu wurde erst am 30. März 2007 unterzeichnet. Der EF ist bereits im April 2005 aus genannten Gründen ausgeschieden. Jon Lake hatte zu diesem Zeitpunkt in Artikeln die Hintergründe dazu beleuchtet.

Zitat:If you can see -> WVR :roll:

Kann sich durchaus auch aufs "elektronische" sehen beziehen. Aber das ist Interpretationssache und ich spekuliere da auch nicht weiter rum, denn wie gesagt kommt diese Aussage von einem Amerikaner der behauptet mit den britischen Piloten während ihres Aufenthalts auf der Davis Montan AFB gesprochen zu haben. Komischerweise wurde auch Green Flag in Nellis erwähnt, wo die RAF Typhoons aber erst im Anschluß waren, was der Aussage selbst schon einiges an Glaubwürdigkeit nimmt. Offiziell hat bisher niemand auch nur irgend ein aufeinandertreffen beider Muster (F-22 & Eurofighter) bestätigt. Frühere Berichte von anonymen britischen Quellen wurden zumindest von der US Seite dementiert, wobei viele den F-22 Piloten Dozer zitierten, der darüber scheinbar nichts wusste (oder zumindest nicht offiziell zugeben wollte). Das britisch MoD hat diese Berichte hingegen nicht kommentiert, aber auch nicht dementiert. Bei Interesse kann ich dieser Berichte gerne mal posten.
Scorpion82 schrieb:Wenn wäre die F-15C der passendere Vergleich, beide Muster sind in der Tat auf höchste Leistungen mit ausgelegt, mussten aber auch zum Teil unterschiedlich Forderungen erfüllen.
Naja, die AG Fähigkeiten einer F-15C sind zu eingeschränkt als das es ein sinnvoller Vergleich wäre.
Ansonsten einigermaßen Zustimmung.

Zitat:
Ist eben kein Käse und es war Singapur selbst, das die Fähigkeiten zum gewünschten Zeitpunkt als zu unsicher ansah. Und man sollte ja auch recht behalten. Die Lieferung an Singapur sollten 2009 beginnen und während Tranche 2 selbst sicher war haben sich die Entscheidungen über den Fähigkeitszuwachs im Rahmen der Phase 1 Enhancements verzögert. Der Vertrag dazu wurde erst am 30. März 2007 unterzeichnet. Der EF ist bereits im April 2005 aus genannten Gründen ausgeschieden. Jon Lake hatte zu diesem Zeitpunkt in Artikeln die Hintergründe dazu beleuchtet.
Nur weil Singapur irgendwas verlautbaren lässt muss das so noch lange nicht ausschlaggebend gewesen sein.
Wenn man unbedingt Eurofighter gewollt hätte hätte man da auch eine Lösung zusammenbasteln können.
Die Terminschwierigkeiten sind nichts woran eine gewollte Beschaffung scheitert.
Was genau da zwischen Singapur, Europa und Amerika abgelaufen ist wissen wir nicht. So kann es auch durchaus sein das die Amerikaner ihnen die F-15 mit dem dezenten Hinweis auf die F-35 aufgeschwatzt haben. Nach dem Motto, you better buy american.
Denkbar ist vieles.
Wie gut oder schlecht der Eurofighter ist lässt sich davon nicht ablesen.

Zitat:Kann sich durchaus auch aufs "elektronische" sehen beziehen.
Da man den Raptor eklektronisch selbst dann nicht sieht wenn man ihn visuell erfasst hat wohl eher nicht.
Zumindest ist das noch so ne Aussage die so durchs Internet kursiert.
Mir ist so ziemlich alles bekannt was dazu in einschlägigen Foren zu vernehmen ist, auch diese früheren Berichte.
Ich klink mich hier mal aus, weils einfach nix bringt. Ich schau mir mal an, was die grösseren Fighter-Wettbewerbe bringen und bild mir dann noch mal ein Urteil. Das Politikgefasel ist in meinen Augen nur Forumskäse (Schönschafeln von Technik aus eigenem Land), auf die Dauer setzt sich das bessere Produkt durch.
Nightwatch schrieb:Ist eben kein Käse und es war Singapur selbst, das die Fähigkeiten zum gewünschten Zeitpunkt als zu unsicher ansah. Und man sollte ja auch recht behalten. Die Lieferung an Singapur sollten 2009 beginnen und während Tranche 2 selbst sicher war haben sich die Entscheidungen über den Fähigkeitszuwachs im Rahmen der Phase 1 Enhancements verzögert. Der Vertrag dazu wurde erst am 30. März 2007 unterzeichnet. Der EF ist bereits im April 2005 aus genannten Gründen ausgeschieden. Jon Lake hatte zu diesem Zeitpunkt in Artikeln die Hintergründe dazu beleuchtet.
Nur weil Singapur irgendwas verlautbaren lässt muss das so noch lange nicht ausschlaggebend gewesen sein.
Wenn man unbedingt Eurofighter gewollt hätte hätte man da auch eine Lösung zusammenbasteln können.
Die Terminschwierigkeiten sind nichts woran eine gewollte Beschaffung scheitert.
Was genau da zwischen Singapur, Europa und Amerika abgelaufen ist wissen wir nicht. So kann es auch durchaus sein das die Amerikaner ihnen die F-15 mit dem dezenten Hinweis auf die F-35 aufgeschwatzt haben. Nach dem Motto, you better buy american.
Denkbar ist vieles.
Wie gut oder schlecht der Eurofighter ist lässt sich davon nicht ablesen.[/quote]

Ich beziehe mich bei meinen Aussagen auf Pressemeldungen jener Zeit, ebenso wie auf Artikel von anerkannten Luftfahrtjournalisten, wie Jon Lake, die zum Zeitpunkt der Evaluierung in Singapur waren und dort mit dem Beteiligten aus Industrie und Militär entsprechende Gespräche geführt haben. Diese Artikel waren in Magazinen wie AFM und AI zu lesen. Und das Berichtete ist eben das was ich bereits andeutungsweise erwähnt habe.
Laut diesen Berichten war der Eurofighter die bevorzugte technische Lösung des RSAF Evaluierungsteams, wobei BAES wohl aber keinen so übermäßig guten Eindruck hinterlassen haben soll was das Marketing anbelangte. Problem für die RSAF war, dass die zu ersetzenden A-4 Super Skyhawks am Ende ihrer Lebensdauer waren und man nicht einfach mal eben ein paar weitere Jahre warten konnte. Es wurde daher ein Mehrrollenfähiges Kampfflugzeug gesucht, was in der Luft-Bodenrolle von Beginn an einsätzbar sein musste. Die Eurofighter GmbH konnte dies jedoch nicht garantieren, da Tranche 2 zwar schon bestellt war, die Verträge zum Fähigkeitenaufwuchs sich jedoch hinzogen. In seiner Erklärung zum Ausschluß des EF nannte Singapur auch ganz offiziell, das was berichtet wurde, der Eurofighter würde die Zeitpläne nicht erfüllen können, sprich keine hinreichenden Luft-Bodenfähigkeiten zum Zeitpunkt des spezifizierten Liefertermins. Die Gelder waren für diesen Zeitraum verplant und wären andernfalls in andere Teilstreitkräfte geflossen.

Das ist das was berichtet wurde, ob Du es nun glauben magst oder nicht ist Dir überlassen. Ich habe diese mir bekannten Informationen lediglich zur Verfügung gestellt.

Zitat:Da man den Raptor eklektronisch selbst dann nicht sieht wenn man ihn visuell erfasst hat wohl eher nicht.
Zumindest ist das noch so ne Aussage die so durchs Internet kursiert.
Mir ist so ziemlich alles bekannt was dazu in einschlägigen Foren zu vernehmen ist, auch diese früheren Berichte.

Die Aussage des Australischen Austauschpiloten war "That you can't put the weapons on it, even if you see it through the canopy, anoys the hell out of me" oder so ähnlich. Kann sich auch drauf beziehen, dass die Eagle Driver ihre Maschine nicht auf die Raptor ausrichten konnte, aufgrund der überragenden Agilität der Maschine. Wie so oft eine sehr unspezifische Aussage, die viel Raum für Interpretationen lässt.
Nightwatch schrieb:Dir ist verständlich das man Stealth in 99% aller Missionen nicht braucht?
Das interessiert nur in der ersten Phase eines Konfliktes wenn die F-35 zusammen mit F-22, B2 und TLAM (etc) die feindliche Luftverteidigung auschalten. Dazu braucht es nicht mehr als die besagte Zuladung.
Danach kann man ohne weiteres mit reduzierter RCS fliegen (was übrigens immer noch nicht heißt das die RCS dann so groß wäre wie etwa die einer F-15E).
Für Missionen, wo man kein Stealth braucht, braucht man auch keinen EF oder F-35, ein Tornado oder eine A-10 tut es da auch. Die Annahme, daß man eine kompetente Luftverteidigung in der ersten Phase des Konflikts komplett ausschalten kann, ist naiv. Die jugoslawische Luftabwehr war bis zum letzten Tag eine Bedrohung. Die irakische Luftabwehr hat man auch in mehreren Jahren Flugverbotszone nicht komplett zum Schweigen gebracht. Und das waren drittklassige Gegner.
http://findarticles.com/p/articles/mi_qa...ntent;col1
Wie ich finde ein sehr interessanter Vergleich zwischen der F-16 und F/A-18. Geht über 6 Seiten, 5 + 6 sind vielleicht die interessantesten und relativieren das Quartettdenken ein wenig. Auf den ersten 4 Seiten gibts die allgemeinen Leistungs- und Avionikvergleiche. Der Pilot ist schon ziemlich viele Muster geflogen und war im Austauschprogramm von Navy und Air Force.
Mich als Laie würde nochmal interessieren, wie das mit diesen AESA-Radaren funktioniert.

Früher (bzw noch heute) versteckte sich in der Nase des Flugzeugs eine schwenkbare Plattform, die Strahlen aussendet (aktiv). Der Widerhall der Strahlen läßt dann auf den Aufenthaltsort anderer Flugzeuge schließen.

Die AESA-Radare sind nicht mehr schwenkbar? Befinden sich die Sensoren über das ganze Flugzeug verteilt? Sind diese Radare passiv oder auch aktiv?

Ich bin aus den Wiki-Artikeln nicht wirklich schlau geworden.

Ist das Captor-E dann ein solches AESA-Radar? Kann der Eurofighter mit einem solchen Radar dann ohne selbst aktiv zu werden andere Flugzeuge orten?

Bitte für klein-Dööfchen erklären, danke. Confusedhock:
Mondgesicht schrieb:Mich als Laie würde nochmal interessieren, wie das mit diesen AESA-Radaren funktioniert.

Früher (bzw noch heute) versteckte sich in der Nase des Flugzeugs eine schwenkbare Plattform, die Strahlen aussendet (aktiv). Der Widerhall der Strahlen läßt dann auf den Aufenthaltsort anderer Flugzeuge schließen.

Die AESA-Radare sind nicht mehr schwenkbar? Befinden sich die Sensoren über das ganze Flugzeug verteilt? Sind diese Radare passiv oder auch aktiv?

Ich bin aus den Wiki-Artikeln nicht wirklich schlau geworden.

Ist das Captor-E dann ein solches AESA-Radar? Kann der Eurofighter mit einem solchen Radar dann ohne selbst aktiv zu werden andere Flugzeuge orten?

Bitte für klein-Dööfchen erklären, danke. Confusedhock:

Es gibt zwei arten von ESA( Electronically Scanned Array) Systemen: Passiv und Aktiv (PESA und AESA). Bei der elektronischen Strahlschwenkung ist die Antenne üblicherweise fix und die Radarstrahlen werden per Phasensteuerung elektronisch geschwenkt. Der Unterschied zwischen Passiv und Aktiv in diesem Fall liegt darin, dass passive Systeme nach wie vor auf eine konventionelle Wanderfeldröhre setzen um die Strahlung zu erzeugen. Lediglich die Schwenken des Radarstrahls erfolgt nun nicht mehr über das Schwenken der Antenne, sondern wie bereits erwähnt über Phasenverschiebung auf elektronischem Wege. Bei den aktiven Systemen (AESA) gibt es keine Wanderfeldröhre mehr, stattdessen gibt es sogenannte Sende-/Empfangsmodule (TRM - Transmit & Receive Module). Jedes dieser Module erzeugt Strahlung und kann sie dann aussenden und auch empfangen. Die Schwenkung erfolgt ebenfalls elektronisch per Phasenverschiebung. Selbst wenn ein einzelnes TRM ausfällt bleibt das Radar funktionstüchtig und da es hunderte oder sogar mehr als tausend TRMs in solchen Radars gibt, können selbst mehrere davon ausfallen, ohne das die Leistungsfähigkeit des Systems groß beeinträchtigt wird. Der Vorteil ist, dass mit AESA-Systemen mehrere Primärradarkeulen generiert werden können und es somit unterschiedlich Aufgaben gleichzeitig wahrnehmen kann, wobei die TRMs oft auch in Gruppen operieren, um die gewünschte Leistung zu erbringen.
Das Captor-E wird ein solches AESA System sein.
Scorpion82 schrieb:Das Captor-E wird ein solches AESA System sein.

Ok, die zahlreichen Module werden dann also über die Außenhülle des Flugzeugs verteilt, ja? Also kann man diese kleinen Module auf die Flügel, Leitwerke etc anbringen?

Ist die Radarreichweite dann wesentlich größer?

Sind diese AESA-Radare schwerer zu entdecken als die bisherigen Radaranlagen in der Spitze des Flugzeugs?

Wäre die Radarleistung dann vergleichbar mit der der F 35 (genaue Zahlen werden wohl nicht vorliegen, wie schätzt man die Situation ein?)?
Mondgesicht schrieb:
Scorpion82 schrieb:Das Captor-E wird ein solches AESA System sein.

Ok, die zahlreichen Module werden dann also über die Außenhülle des Flugzeugs verteilt, ja? Also kann man diese kleinen Module auf die Flügel, Leitwerke etc anbringen?

Ist die Radarreichweite dann wesentlich größer?

Sind diese AESA-Radare schwerer zu entdecken als die bisherigen Radaranlagen in der Spitze des Flugzeugs?

Wäre die Radarleistung dann vergleichbar mit der der F 35 (genaue Zahlen werden wohl nicht vorliegen, wie schätzt man die Situation ein?)?

Nein die Module werden üblicherweise nicht über die Zelle verteilt, auch wenn dies theoretisch möglich ist, sondern auf der Antennenplatform. Diese Module sind nur ca. Zeigefinger große. Eine fixen Antenne bietet eine geringere Rückstrahlfläche, der größte Vorteil besteht aber darin, dass die Strahlen schnell und präzise in die gewünschte Richtung geschwenkt werden können und somit unnütze Abstrahlungen verhindert werden.

Hier mal das Bild einer AESA-Antenne am Beispiel der MiG-35:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://indianaerospace.files.wordpress.com/2007/12/zhuk-a-aesa-radar.jpg">http://indianaerospace.files.wordpress. ... -radar.jpg</a><!-- m -->

Die einzelen "Punkte" sind die TRMs. Bei westlichen Mustern setzt man auf eine rechteckige Form.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.defenseindustrydaily.com/images/ELEC_APG-79_AESA_lg.jpg">http://www.defenseindustrydaily.com/ima ... ESA_lg.jpg</a><!-- m -->

Hier sehen wir ein westliches System, das APG-79 der F/A-18E/F Block II.

Hier nochmal eine Grafik einer AESA-Antenne:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://sistemadearmas.sites.uol.com.br/ge/paramsar2.jpg">http://sistemadearmas.sites.uol.com.br/ge/paramsar2.jpg</a><!-- m -->

Das Bild demonstriert vielleicht deutlicher den Aufbau mit den zahlreichen Modulen.

<!-- m --><a class="postlink" href="http://123.55.252.122:8080/www.afwing.com/intro/f35/apg81.jpg">http://123.55.252.122:8080/www.afwing.c ... /apg81.jpg</a><!-- m -->

Hier eine Grafik der Arbeitsweise eines modernen AESA-Systems (Beispiel APG-81 in der F-35). Gut zu sehen sind hier die zahlreichen Primärradarkeulen zur gleichzeitigen Bearbeitung diverser Aufgaben.

Was die Reichweite anbelangt so bieten AESA-Systeme bis zu 50% mehr Reichweite, wobei die Reichweitenleistung bei höheren Abstrahlwinkeln abnimmt, was bei mechanisch geschwenkten Antennen nicht der Fall ist.
Danke Scorpion.

Das war recht anschaulich.

Ist die Abstrahlleistung des AESA-Radars geringer oder größer als die der "alten" beweglichen Radare? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dies wichtig für die Entdeckbarkeit.

Je "heller" etwas leuchtet, desto leichter kann man es aus größeren Entfernungen sehen.
Mondgesicht schrieb:Danke Scorpion.

Das war recht anschaulich.

Ist die Abstrahlleistung des AESA-Radars geringer oder größer als die der "alten" beweglichen Radare? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist dies wichtig für die Entdeckbarkeit.

Je "heller" etwas leuchtet, desto leichter kann man es aus größeren Entfernungen sehen.

Der Vorteil der AESA-Systeme besteht u.A. darin, dass man die Abstrahlung minimiert, sprich nicht permanent in alle Richtungen abstrahlt sondern nur da wo sich der Feind befindet. Darüber hinaus lässt sich die Sendeleistung dann gut anpassen, wodurch es natürlich schwieriger ist für ein Radarwarnsystem dieses schwächere Signal zu erkennen. Es gibt ja auch natürliche Strahlung in der man versucht die Signale so zu verstecken, dass sie vom RWR als solche gegebene Strahlung rausgefiltert werden, ständige Freuqnzwechsel gehören auch dazu, denn sich ständig wiederholende Muster werden natürlich leichter erkannt. Darüber hinaus gibt es sogenannte Nebenkeulen, sprich eigentlich ungewünschte Abstrahlungen die entstehen und ebenfalls entdeckt werden können, diese lassen sich bei AESA-Systemen besser unterdrücken.
Noch eine Frage:

Diese Grafik zur F35, dort wird eine Ground moving Target Detection angegeben. Ist dies ein Standard Feature der AESA, oder was spezielles? Könnte man mit einem Captor-E ebenfalls am Boden bewegliches aufspüren und orten?