(12.08.2016, 14:48)phantom schrieb: [ -> ]Passiert doch automatisch, wenn die Ware zu weit oder ineffizient mit viel CO2-Ausstoss transportiert wird, verteuert sich das Produkt. Der Rohstoff verteuert sich auch wenn im Herstellungsprozess viel fossile Energie verbraucht wird, da skaliert wunderbar.
Und muss dann durch eine massive allgemeine Steuererleichterung wieder vergünstigt werden, weil die Durchschnittsbelastung ja nicht ansteigen darf. So reduziert sich der gesellschaftliche Druck zunächst wieder gegen Null und es bleibt einzig und allein ein wirtschaftlicher Druck, der jedoch erst dann zum Tragen kommt, wenn die Basis zur regenerativen Energie mit regenerativer Energie hergestellt werden kann. Und davon sind wir extrem weit entfernt. Es wäre ein Anschub, allerdings auf Kosten der kompletten Gesellschaftsordnung.
Zitat:Auf keinen Fall, das ist der Weg zu 1000 Sonderregelungen. Es muss gehandelt werden und mit Ausnahmen kommt man leider auf keinen grünen Zweig / die Masse ist das Problem.
(...)
Ich wiederhol mich gerne nochmal, du kannst allgemein die Steuern senken und die fossilen Brennstoffe bestrafen. Unter dem Strich bleibt die Belastung für den Bürger genau gleich, selbst dann wenn der Strom jetzt teurer wäre. Der Verkehr verteuert sich allgemein, aber die restlichen Steuern sind tiefer. Das zwingt die Leute zu vernünftigerem Verhalten.
Du kannst die Leute nicht zu einem Verhalten zwingen, das außerhalb ihrer Möglichkeiten liegt. Selbst mit einer Null-Besteuerung der unteren Einkommensschichten können sich diese noch kein Elektrofahrzeug neu leisten und wären damit vom Individualverkehr abgehängt, da sie sich das bestehende Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ebenfalls nicht mehr leisten können. Gleiches gilt darüber hinaus für die Lebenshaltungskosten auch außerhalb der Mobilität, schlicht weil der notwendige Umbruch Jahrzehnte brauchen würde, um wieder zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Niveau zu kommen. Mit der Alternative der negativen Steuern würden sich ganz andere Probleme ergeben. In jedem Fall würde die gesellschaftliche Entwicklung in kürzester Zeit in einer Weltrevolution münden.
Zitat:Airbus hat Jahrzehnte nur durch den Staat überlebt. Es ist schon erstaunlich welche kruden Ansprüche an ein neues Unternehmen man in der Öffentlichkeit hat, welches eine komplett neue Infrastruktur aufbauen muss ... schon was selbst erschaffen, Firma, Produkt? Es braucht Investitionen, die selbstverständlich erst später auszahlen, es absolut albern jetzt mit einer schwarzen Null nur minimal zu wachsen und das Feld den lahmaschigen Grosskonzernen mit immer gleichen PKWs zu überlassen. Der Markt wartet nicht ewig, die Anleger glauben an Musk, er kann mit privatem Vermögen von Anlegern schnell wachsen, es wäre völlig verrückt es nicht zu tun.
Das Problem ist doch nicht der ausbleibende Gewinn an sich, sondern die deutlich hinter den Erwartungen und Prognosen zurückbleibenden Ergebnisse nicht der Technologie, sondern der Industrialisierungsmöglichkeiten. Ein Unternehmen, welches es nicht schafft die Produktion des individuellen Produkts unabhängig von den Entwicklungskosten gewinnbringend zu gestalten hat ein massives Problem, vor allem, wenn es dieses Produkt in immer größeren Stückzahlen zu immer niedrigeren Preisen ankündigt, es aber nicht schafft, eine positive Entwicklung dahingehend einzuleiten. Aus dem Grund glauben ja auch immer mehr Anleger eben nicht mehr an Musk, weil es eben nicht die Investitionen in Innovationen sind, die aktuell das Problem darstellen. Eine ähnliche Entwicklung gab es schon mal, sie endete im Platzen der Dotcom-Blase.
Ich persönlich hoffe das nicht, weil der Einfluss von Tesla auf dem Markt ein sehr guter ist, auch wenn die Ausgestaltung der Fahrzeuge ziemlich amerikanisch daher kommt und noch sehr viel Potenzial in die richtige Richtung offen ist. Nur halte ich auch nichts davon, diese Firma jetzt besonders hervor zu heben, nur weil sie gerade jung und hip wirkt. Die Entwicklungsarbeit der traditionellen Fahrzeughersteller ist eine enorme, wird nur in der Öffentlichkeit weit weniger beachtet und auch geringer an diese heraus gegeben.
Zitat:Regenerative Energie ist nicht zuletzt deshalb gut, weil sie sogar beim Konsumenten direkt produziert werden kann. In einem Sicherheitsforum müsste das doch jeder befürworten.
Die Theorie ist ja auch zu befürworten, in der Praxis muss aber der gesellschaftliche Ausgleich berücksichtigt werden. Durch die Energiewende dürfen einkommensschwache Schichten nicht weiter abgehängt werden.
Zitat:Ja eben, das muss man ändern, was denn sonst.
Stimmt, eine Kleinigkeit im großen Plan.
Dein Ansatz ist ja im Grundsatz richtig, wenn die Erzeugung von Treibhausgasen (es geht ja nicht nur um CO2, sondern auch bspw. um Methan, wofür zu einem großen Teil die Landwirtschaft verantwortlich ist) so hoch besteuert werden würde, dass sich Alternativen lohnen, würden diese auch eingesetzt werden. Das Problem ist aber, dass wir nicht eine ideale Welt mit einem Fingerschnipsen erschaffen können. Selbst wenn alle Regierungen der Welt sich gemeinsam auf solch ein Szenario einigen würden wäre das nicht umsetzbar, weil die gesellschaftlichen Verwerfungen zu groß werden würden. Und so führt eine Utopie dazu, dass Resignation einsetzt. Kein guter Gedanke.
Die Frage ist daher, wie ein realistischer Weg aussehen könnte.