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Normale Version: Globale Klimaveränderung
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Ja, das stelle ich ja nicht in Abrede. Und ich bin mir auch durchaus bewusst, dass das in Kalifornien schon nochmals eine ganz andere Kategorie als bei uns darstellt und nicht verglichen werden kann; dazu sind wir in Mitteleuropa geradezu noch in einer "Luxus-Situation" (aber auch in Teilen Europas, bspw. in Spanien und Süditalien, ist die Lage kritisch).

Schneemann.
Das Problem werden in Europa weder Dürren noch Hitzephasen sein, dass wird von den wenigsten hier überhaupt verstanden. Sondern ganz im Gegenteil, Kälte wird das Hauptproblem in Mitteleuropa werden.

Selbst wenn Südeuropa in Teilen zur Wüste wird, so liegt dass dort weniger an den steigenden Temperaturen sondern vor allem am zu großen Verbrauch des Grundwassers. In Kalifornien und allgemein im Süden der USA ist das ähnlich. Es wird dort in geradezu irrsinnigerweise Süßwasser verschwendet und dass in vollem Bewusstsein dass man selbst tiefer liegende wasserführende Schichten damit für Jahrzehnte austrocknet. In Teilen Spaniens das gleiche Bild - dort ist der Grundwasserspiegel derart gesunken dass selbst sehr tiefe Brunnen kein Wasser mehr führen und oben die Vegetation bei längeren Trockenphasen eingeht weil die Wurzeln kein Wasser mehr erreichen. Aber wie geschrieben: das wird nicht das Problem sein, sondern:

Sollte die Klimaveränderung so fortschreiten, wird zur höheren Wahrscheinlichkeit das Golfstromsystem zusammen brechen. Das wird dann in Kombination mit anderen Faktoren immer wieder dazu führen, dass wir im Winter extreme Minus-Temperaturen haben werden und zwar so niedrige Temperaturen, dass unsere derzeitige Infrastruktur diese Extremverhältnisse nicht aushalten kann. Durch extreme Minustemperaturen wird das Stromnetz zusammen brechen, damit die Trinkwasserversorgung, und die Heizung usw und es wird zehntausende Kältetote aufwärts geben.

Die Sommer werden gleichzeitig heiß werden und trocken, dass Klima allgemein stärker kontinental und von Osten her geprägt. Die wirkliche Gefahr aber werden extreme Winter sein. Solche Kältewinter gab es auch schon in früheren Jahrhunderten, weshalb man sehr genau vorher sagen kann was für Verhältnisse hierzulande möglich sind und was dies für praktische Folgen hätte. Ein Winter wie der von 1708/1709 beispielsweise (auch wenn er andere Ursachen hatte) könnte im weiteren unregelmässig jede Dekade auftreten. Unsere derzeitige industriell-technologische Gesellschaft würde keinen einzigen solchen Winter überstehen können, wir würden innerhalb weniger Wochen vollständig zusammen brechen, mit hunderttausenden Toten und dem Ende dieser Gesellschafts- und Staatsform. Und das ist ein positives Szenario, es könnte auch weitaus heftiger kommen.

Den Fakt, dass die Klimaveränderung welche global gesehen einen Temperaturanstieg bedeutet gerade in Mittel- und Nordeuropa zu sich wiederholenden Kältekatastrophen führen wird ist der Allgemeinheit kaum geläufig und selbst die sogenannten Klimaschützer haben Kälte als Folgeproblem der Veränderungen kaum im Blick. Passt wohl nicht so ins Narrativ.

Ein Ausfall des Golfstromsystems könnte hierzulande dazu führen, dass die Durchschnittstemperaturen um drastische 3 bis 4 Grad fallen und es zugleich insgesamt aufs Jahr wesentlich trockener wird. Das bedeutet dann Sommer auf Sommer so gut wie ohne Regen und jeden Winter - 30 Grad Celsius abwärts und diese extremen Minus-Temperaturen dann länger in den Frühling hinein. So wie wir jetzt aufgestellt sind, würden wir das kein Jahr lang überstehen ohne dass alles zusammen bricht.
Das klingt mir zu sehr nach Nostradamus, die Wissenschaftler sind da mit ihren Prognosen wesentlich zurückhaltender, was aufgrund der Datenlage verständlich ist. Die AMOC hat sich in den letzten Jahren abgeschwächt, allerdings gibt es noch zu wenig direkte Daten um eine gesicherte Vorhersage darüber abzugeben, ob es sich um eine Schwankung im natürlichen Rahmen (inzwischen ziemlich unwahrscheinlich) oder eine tatsächliche dauerhafte Abschwächung (inzwischen sehr wahrscheinlich) handelt. Aus dem Grund werden die bisherigen Direktmessungen mit Proxywerten aus der weiteren Vergangenheit verglichen, was aktuell die genannten Rückschlüsse erlaubt. Es gibt aber auch noch einigen Spielraum.
Wird eine dauerhafte Abschwächung als Folge des Klimawandels mit den bekannten Werten und den Proxywerten als Basis verwendet, gehen die Prognosen meines Wissens nicht davon aus, dass ein komplettes versiegen der AMOC wahrscheinlich ist, sondern wir eher eine Abschwächung um 35 bis 45 Prozent im Verlauf dieses Jahrhunderts erleben könnten.
Dies hätte zunächst vor allem eine Erhöhung der Niederschlagsmenge in Europa zur Folge, verbunden mit einer Abkühlung auch eine höhere Schneebedeckung im Winter. In welchem Ausmaß lässt sich jetzt allerdings noch gar nicht seriös vorhersagen. Da nicht mit einem kompletten Zusammenbruch der AMOC gerechnet wird, sollten die Verhältnisse allerdings nicht schlimmer als in Nordamerika aktuell werden, tendenziell eher besser. Eine weitere Folge könnten steigende Hurricane-Wahrscheinlichkeiten gerade in den größeren Ebenen sein (auch hier analog zu Nordamerika). Interessant sind die Studien dahingehend, dass Mitteleuropa nicht unter einem stärkeren Klimaeinfluss von Osten geprägt sein wird, sondern ein kontinentales Klima geprägt von maritimen nordwestlichen Einflüssen aufweisen soll. Das bedeutet etwa, dass auch die Durchschnittstemperaturen im Sommer sinken würden, während dieser gleichzeitig trockener werden sollte, was wiederum temporäre Extremhitzeereignisse begünstigt. Aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt wissenschaftlich noch sehr spekulativ.

Was nicht passieren wird ist allerdings ein plötzliches Umschlagen innerhalb kürzester Zeit (Katastrophenfilmszenario), vielmehr wird es ein sehr lang andauernder Wandel bis zum Ende des Jahrhunderts sein, der sich interessanterweise im nächsten Jahrhundert sogar stabilisieren und wieder bessern könnte.

Thematisiert wird das durchaus, und ich denke, gerade der Einfluss des Golfstrom-Systems und die Gefahren mit Blick auf dessen Entwicklung sind auch in der Breite bekannt. Das Problem ist allerdings, dass die tatsächlichen Folgen perspektivisch noch sehr spekulativ sind, während kurzfristig keine Effekte erwartet werden können. Deshalb sehen die meisten Modellrechnungen ja auch bis etwa zur Mitte des Jahrhunderts trotz weiterer Abschwächung der AMOC einen Anstieg der Durchschnittstemperaturen in Europa vorher.
Alle paar Jahre ein neues Untergangsszenario und immer wieder entpuppen sich diese als massiv übertrieben oder gar völlig aus der Luft gegriffen. Gerade die Theorien zum Golfstrom sind meines Erachtens überhaupt nicht schlüssig. Hinzu kommt dass man einerseits eine Temperaturerhöhung um ca. 2 Grad für Europa prognostiziert und gleichzeitig behauptet dass die Verlangsamung des Golfstromes Europa um 2 Grad abkühlen würde. Vermutlich ist das schon die Rechtfertigung dafür wenn in Zukunft doch nichts vom Klimawandel in Europa bemerkt wird.
Was ist denn bitte genau an den Thesen zur AMOC nicht schlüssig?
Dass in Sibirien infolge der Erderwärmung der Permafrostboden taut und dadurch eine verhängnisvolle Kettenreaktion bzw. sich verselbstständige Entwicklung angestoßen wird - die vermehrte Freisetzung von Methan beschleunigt wiederum den Treibhauseffekt -, ist schon länger bekannt...
Zitat:Studie zu Permafrostgebieten

Sibirien: Große Mengen Methan freigesetzt

Im vergangenen Jahr wurden einige Gebiete Russlands von extremer Hitze heimgesucht. Eine neue Studie zeigt: Es werden große Mengen Methan freigesetzt, wenn der Permafrost taut. Die extreme Hitze vor einem Jahr hat in einigen Permafrostgebieten Russlands große Mengen des klimaschädlichen Gases Methan freigesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie um den Bonner Wissenschaftler Nikolaus Froitzheim. […]

Die Forscher untersuchten die Konzentration von Methan in der Luft und betrachteten jeweils die Bodenbeschaffenheit vor Ort. Dabei stellten sie fest, dass in zwei Gebieten mit Kalkstein besonders viel Gas freigesetzt wurde. Die Untersuchung ist in dem Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht worden. […]

Im Norden Sibiriens in dem Taimyr-Faltengürtel und am Rand der Sibirischen Plattform sei im Sommer 2020 eine um etwa fünf Prozent erhöhte Methan-Konzentration festgestellt worden, die über Monate bestehen geblieben sei, hieß es. "Die Bodenbildungen in den beobachteten Gebieten sind sehr dünn oder fehlen ganz, was die Zersetzung von organischer Substanz in den Böden als Quelle des Methans unwahrscheinlich macht", sagte Froitzheim vom Institut für Geowissenschaften der Universität Bonn. Er und seine Kollegen befürchten demnach, dass die bisher mit Eis und Gashydrat gefüllten Kluft- und Höhlensysteme im Kalkstein durch die Erwärmung durchlässig geworden sind. "Dadurch dürfte Erdgas, das zum größten Teil aus Methan besteht, aus Lagerstätten im Permafrost und unter dem Permafrost den Weg an die Erdoberfläche gefunden haben."
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/...t-100.html

...wobei sich seit einigen Jahren recht interessante (und beängstigende) Phänomene ereignen. Unter anderem nahm die Zahl der Gas-Löcher (hierbei sprengt vorzugsweise Methan beim Entweichen aus unterirdischen, zuvor unter gefrorenen Schichten liegenden Gaskavernen gewaltige Krater in den Boden) - ich nenne sie mal so -, in den letzten Jahren stark zu. Diese Ereignisse werden schon seit einigen Jahren beobachtet, grob seit ca. 2013/14, nahmen aber in den letzten beiden Jahren stark zu. Hierzu ein Artikel von 2020 (mit einem beeindruckenden Bild bzgl. der Größe eines solchen Kraters):
Zitat:Massive mystery holes appear in Siberian tundra — and could be linked to climate Change

(CNN)A Russian TV crew flying over the Siberian tundra this summer spotted a massive crater 30 meters (100 feet) deep and 20 meters wide -- striking in its size, symmetry and the explosive force of nature that it must have taken to have created it. Scientists are not sure exactly how the huge hole, which is at least the ninth spotted in the region since 2013, formed. Initial theories floated when the first crater was discovered near an oil and gas field in the Yamal Peninsula in northwest Siberia included a meteorite impact, a UFO landing and the collapse of a secret underground military storage facility.

While scientists now believe the giant hole is linked to an explosive buildup of methane gas -- which could be an unsettling result of warming temperatures in the region -- there is still a lot the researchers don't know. […] The study, which was published in June, showed that gases, mostly methane, can accumulate in the upper layers of permafrost from multiple sources -- both from the deep layers of the Earth and closer to the surface. The accumulation of these gases can create pressure that is strong enough to burst through the upper layers of frozen ground, scattering earth and rocks and creating the crater. […]

Very few people have witnessed any of these explosions take place, but they do pose a risk to the people who live in these remote regions and oil and gas infrastructure, said Vasily Bogoyavlensky, a professor at the Oil and Gas Research Institute of the Russian Academy of Sciences. He spoke to a reindeer herder who witnessed a massive explosion of a mound on a river channel in the Yamal Peninsula in 2017. "Every morning she was going to this small frost mound in the river because it was the highest place and she was looking where her reindeer were, and this morning when the explosion happened she came again and she started to feel something in her legs and she was afraid of it and she ran."
https://edition.cnn.com/2020/09/04/world...index.html

Schneemann.
Hab hier ja schon mal erzählt von dem breiten Tal dass 2006 noch da war und wo eine unbefestigte Straße durchführte und dass 2007 dann weg war. Dafür war da eine Seen und Sumpflandschaft und in den Seen blubberte es wie Sprudel. Das bedrohlichste was ich je in meinem Leben gesehen habe.
Mal als Ergänzung zu dem Thema AMOC etc.:
Zitat:Forscher in Potsdam

Sorgen um Meeresströmung im Atlantik

Eine Meeresströmung im Atlantik hat möglicherweise so stark an Stabilität verloren, dass es zu einem Zusammenbruch dieses Systems kommen könnte. Forscher warnen vor weltweiten Konsequenzen für das Wetter. […] In der Studie geht es um die Atlantische Umwälzströmung (Atlantic Meridional Overturning Circulation, AMOC), zu der auch der Golfstrom gehört. Diese Umwälzströmung transportiere warme Wassermassen aus den Tropen an der Meeresoberfläche nach Norden und kaltes Wasser am Meeresboden nach Süden. Für die relativ milden Temperaturen in Europa sei das von großer Bedeutung. […]

"Die AMOC ist eines der wichtigsten Zirkulationssysteme unseres Planeten", erläuterte der Autor der Studie, Niklas Boers. Er verwies darauf, dass diese Umwälzströmung in der Erdgeschichte bereits neben dem aktuellen starken Zustand auch einen alternativen, wesentlich schwächeren Zustand eingenommen habe. Zwischen diesen beiden Zuständen seien "grundsätzlich auch abrupte Übergänge" möglich. Ein kompletter Zusammenbruch dieses Strömungssystems könnte aber schwerwiegende Folgen haben. Derzeit ist das Strömungssystem der Studie zufolge "so schwach ist wie nie zuvor in den vergangenen Tausend Jahren". Unklar war laut Boers bisher, ob damit lediglich eine Änderung des mittleren Zirkulationszustands einhergehe oder ein tatsächlicher Verlust an dynamischer Stabilität. […]

Mehrere Indizien deuten laut Boers darauf hin, dass die Abschwächung "wahrscheinlich das Herannahen einer kritischen Schwelle bedeutet, jenseits derer das Zirkulationssystem zusammenbrechen könnte". […] Für die Entwicklung seien eine Reihe von Faktoren von Bedeutung, die mit dem Klimawandel zusammenhängen. Dazu gehöre der Süßwasser-Zufluss durch das Abschmelzen des grönländischen Eisschilds, durch das schmelzende Meereis, durch zunehmende Niederschläge und durch Wasser aus Flüssen. Süßwasser verringere die Tendenz des Wassers im Nordatlantik, von der Oberfläche in größere Tiefen abzusinken, was einer der Antreiber der Umwälzung sei. […]

Daher müssten vorhandene Modelle "dringend mit den vorliegenden Beobachtungen in Einklang" gebracht werden, um zu beurteilen, wie weit die Umwälzströmung tatsächlich noch vom kritischen Schwellwert entfernt sei. Auch wenn die jeweilige Bedeutung der verschiedenen Faktoren noch weiter untersucht werden müsse, stünden sie jedenfalls "mit dem vom Menschen verursachten Klimawandel in Verbindung".
https://www.tagesschau.de/ausland/atlant...r-101.html

Schneemann.
Das Problem ist hier meiner Meinung nach, dass man sich klimatische Prozesse oft zu linear denkt und extreme Sprünge in kurzer Zeit möglich sind, welche man so gar nicht auf dem Schirm hat. Wir wissen dass dies möglich ist, weil es in der Erdgeschichte bereits auch aufgrund natürlicher Veränderungen geschehen ist. Deshalb ist es keineswegs gesichert, dass die hier angesprochene Veränderung noch Dekaden brauchen wird und zwingend schleichend und langsam verläuft.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/golfs...-1.5374481

Zitat:Golfstrom könnte vor dem Umkippen stehen

Dies zu untersuchen ist nicht einfach - erst seit rund 20 Jahren wird die Stärke der AMOC-Strömungen direkt erfasst. Zwar zeigen die Messungen eine Abschwächung an, dennoch ist der Zeitraum zu kurz für klimatologisch belastbare Vorhersagen. Allerdings hinterlässt eine Veränderung der Ozeanzirkulation Spuren, etwa im Salzwassergehalt und der Meerestemperatur. Diese "Fingerabdrücke" hat Boers nun über 150 Jahre zurückverfolgt. Die Analyse zeigt demnach, dass das AMOC-System "im Lauf des letzten Jahrhunderts von relativ stabilen Verhältnissen zu einem Punkt nahe einer kritischen Schwelle übergegangen ist", heißt es in der Studie. Wann ein Umschalten in den schwächeren Zustand genau erfolgt, lässt sich bislang aber nicht sagen.

https://www.sueddeutsche.de/wissen/klima...duced=true
Zitat:Neuer Weltklimabericht

Schnellere Erwärmung, extremere Wetter

Der Klimawandel kommt noch schneller als befürchtet, und die Folgen sind schon deutlich sichtbar. Der neue Bericht des Weltklimarates lässt keinen Zweifel an dieser Erkenntnis - und wer dafür verantwortlich ist.

"Es ist eindeutig, dass menschliches Handeln die Atmosphäre erwärmt hat." Dieser Satz lässt nun keine Zweifel mehr. Im vorigen Bericht der Weltklimarates (IPCC) war nur der Wandel selbst als eindeutig beschrieben worden, das menschliche Zutun wurde als "äußerst wahrscheinlich" bezeichnet. Der IPCC macht nun deutlich, dass die Zahlenbasis so gut ist, die Modelle so präzise, dass sich alles andere ausschließen lässt. […]

Nur im optimistischsten Szenario, das sofortigen entschiedenen Klimaschutz voraussetzt, könnte der Temperaturanstieg am Ende des Jahrhunderts auf etwa 1,5 Grad begrenzt werden. Ein mittleres bringt 2 bis 3,5 Grad höhere Temperaturen, ohne entschiedenen Klimaschutz sind bis zu 5,7 Grad zu erwarten. (Zum Vergleich: das entspricht in umgekehrter Richtung etwa dem Unterschied zwischen einer Warmzeit und einer Eiszeit auf dieser Welt, also einer Zeit wie unserer und einer Zeit, in der halb Europa unter einer Eisschicht von einer Dicke von Hunderten Metern begraben war.)

Schon bei zwei Grad Erwärmung würden extreme Hitzeereignisse 14-mal wahrscheinlicher, bei vier Grad Erwärmung sogar 40-mal. 70 Prozent beziehungsweise 170 Prozent mehr Starkregen-Ereignisse wären die Folge - und sie würden zudem noch jeweils bis zu 30 Prozent heftiger ausfallen. […]

Zum ersten Mal gibt es eine regionalisierte Betrachtung von Klimafolgen. Die verbesserte Datenlage und feinere Modellierung lassen das zu. Während extreme Hitze-Ereignisse praktisch weltweit zugenommen haben, eben auch in der Region "West- und Mitteleuropa", in der Deutschland liegt, sind Dürren vor allem in den Mittelmeerländern und dem Westen der USA und Kanadas wahrscheinlich häufiger geworden, Starkregen in Zentralkanada. Abgenommen haben diese Extreme nirgends.

Für die Zukunft weisen die Szenarien selbst in einer nur zwei Grad wärmeren Welt aus, dass Starkregenereignisse in Nord-Amerika und Europa weiter zunehmen. Dürren werden in Afrika, Südamerika und dem Mittelmeerraum zunehmen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa...c-101.html

Ferner:
Zitat:Reaktionen auf Klimabericht

„Muss die Totenglocke für Kohle und andere fossile Brennstoffe sein“

Mit Blick auf den jüngsten Bericht des Weltklimarates fordert UN-Generalsekretär Guterres das Aus für fossile Brennstoffe. Der deutsche Entwicklungsminister Müller plädiert für massive Investitionen in Schwellenländern. […] Nach dem alarmierenden Bericht des Weltklimarates (IPCC) über die drastischen Folgen des Klimawandels hat UN-Generalsekretär António Guterres die politschen Entscheidungsträger zur Verantwortung gerufen. „Die Alarmglocken sind ohrenbetäubend, und die Beweise sind unwiderlegbar“, sagte er. Die Treibhausgase erstickten den Planeten und brächten Milliarden Menschen in Gefahr. […] Die Lösungen lägen auf dem Tisch. „Der Bericht muss die Totenglocke für Kohle und andere fossile Brennstoffe sein, bevor sie unseren Planeten zerstören“, sagte er.

Die reichen Länder und Entwicklungsbanken müssten mehr Geld für die Anpassung an den Klimawandel in ärmeren Ländern zur Verfügung stellen. Das Versprechen, pro Jahr für sie 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz und Anpassung aufzubringen, müsse erfüllt werden. „Wenn wir unsere Kräfte jetzt bündeln, können wir die Katastrophe abwenden“, sagte Guterres. Es gebe keinen Raum mehr für Verzögerungen oder Ausreden. Bei der Weltklimakonferenz im November in Glasgow (COP26) müssten Antworten geliefert werden. […] Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wertet den jüngsten Bericht des Weltklimarats als Mahnung zum schnellen Handeln. „Der Planet schwebt in Lebensgefahr“, erklärte die SPD-Poltikerin am Montag. „Der Klimawandel ist kein Zukunftsszenario, er ist Realität.“ Man könne sich nur bestmöglich vorbereiten: „Das erleben wir auch bei uns in Deutschland: katastrophale Überschwemmungen nach Starkregen im Juli, anhaltende Dürre in den vergangenen Jahren.“ Auch die Hitzewellen mit Waldbränden in Nordamerika, Sibirien sowie in Griechenland und der Türkei zeigten dies. Wie Guterres sprach sich Schulze für eine schnelle Abkehr von fossilen Energieträger aus: „Wie wir den Treibhausgasausstoß senken können, wissen wir: mit einer raschen Abkehr von Kohle, Öl und Gas, mit dem Ausbau der Sonnen- und Windkraft und der Produktion von grünem Wasserstoff als klimafreundlichem Energieträger.“
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...77163.html

Die Zeichen sind in der Tat nicht sonderlich erbaulich - aber ich vermute, dass sich leider dennoch nicht allzu viel ändern wird, auch wenn es wohlfeile Bekundungen hinsichtlich der fossilen Träger gibt. Fakt dürfte sein, dass die K... bereits am Dampfen ist, wir können uns höchstens noch entscheiden, wie sehr wir sie (und damit auch uns) noch dampfen lassen wollen. Was angesichts der Brände in Griechenland ein dummes Wortspiel meinerseits ist, wird indessen dennoch der Masse der Länder nicht zum Einstampfen ihrer Sucht nach den fossilen Trägern gereichen. Vielmehr wird man wieder nach Ausreden und Schlupflöchern suchen, damit man eben doch noch den Status Quo irgendwie halten kann. Menschlich sicherlich verständlich, und doch wiederum dämlich, aber damit eben wieder vollkommen menschlich...

Schneemann.
Funktioniert gleich wie das Verhalten bei einer Pandemie. Ich muss nicht, die anderen sollen zuerst, ist eh alles erfunden von der bösen Sauerstofflobby etc.
Was mich an den Umweltverbänden stört, ist einzig das Wort "unumkehrbar". Da wird gleichermassen hysterisch vorgegangen wie bei den Leugnern. Ein klimatischer Zustand ist nicht unumkehrbar, das entbehrt jeder Logik. Voraussetzung ist entsprechender technologischer Fortschritt.
Ich denke daher, der Plan B wird in ein paar Momenten salonfähig: Der Klimawandel und seine Konsequenzen sind Tatsache, wir müssen lernen, damit zu leben. Gleichzeitig müssen wir Technologien entwickeln, um CO2 und andere Treibhausgase aus der Atmosphäre rauszukriegen. Das ist zwar gefährlich, weil eine solche Klimaregulierung von verantwortungsvollen Leuten durchgeführt werden muss. Sprich, sie muss von einem globalen Konsensgremium (aka UNO) gemacht werden, damit kein Missbrauch stattfindet.
Die Entwicklung von klimaregulierender Technologie auf planetarem Level ist für die Menschheit sowieso essentiell, wenn man mal über die Kolonisierung neuer Welten nachdenkt. Insofern könnte uns der momentane Klimawandel sogar die nötige Motivation geben, uns sowas auszudenken.
Die Anwohner haben scheinbar andere Theorien über die Gründe der Waldbrände in Griechenland
https://www.krone.at/2480147
Zitat:Die Anwohner haben scheinbar andere Theorien über die Gründe der Waldbrände in Griechenland
Brandstiftung kann in einigen Fällen ursächlich gewesen sein, aber sie würde(n) niemals ausreichen, ein solches Inferno zu verursachen. Und es ist sicherlich nicht so, dass das der alleinige Grund ist, auch wenn das die Krone indirekt suggeriert.

Das spielt aber letztlich keine Rolle - Brandstiftungen hat es im Mittelraum immer schon gegeben, und sei es nur, um irgendwo ein Hotel hinzusetzen. Aber mitnichten reichen diese aus, um die aktuellen Katastrophen damit erklären zu können. In Italien und der Türkei (abgesehen davon, dass es dort an Orten brennt, wo man nie Windräder bauen könnte) und der russischen Tundra brennt es genauso - bzw. noch schlimmer -, und selbst in Russland, wo die Politik den Thesen zum Klimawandel durchaus kritisch bis relativierend gegenübersteht, räumt man mittlerweile offen ein, dass es diesen gibt und dass dieser Hauptverursacher für die aktuellen Katastrophen ist.

Ich finde diesen Versuch der Interpretation auch mehr als seltsam. In Griechenland sind es aktuell rund 700 Quadratkilometer, die in Flammen stehen, in der Türkei wohl mehr als 1.500, in Russland vermutlich sogar 35.000 Quadratkilometer. Das hatte man so noch nie. Aber man schnappt sich nun 2-3 mutmaßliche Brandstifter (vielleicht Verwandte von Greta?), die - vermutlich - wegen Windrädern ein Feuer gelegt haben könnten. Wow, Kaiser Nero wäre hellauf begeistert...

Schneemann.
Allgemein:

Zitat:Brandstiftung kann in einigen Fällen ursächlich gewesen sein, aber sie würde(n) niemals ausreichen, ein solches Inferno zu verursachen.

Doch, absolut. Auch ohne jede Klimaveränderung kann es zu Waldbränden kommen die wesentlich verheerender sind als alles was wir hier zur Zeit beobachten und es kam auch früher zu Zeiten wo es deutlich kälter war zu wesentlich größeren Waldbränden.

Das ist ja mein primäres Problem dass ich mit der Berichterstattung der Medien in diesem Bereich habe, dass man hier ohne jede wissenschaftliche Grundlage und ohne ernsthafte Sachkenntnis einfach so Zusammenhänge behauptet und künstlich herstellt, die so überhaupt nicht bestehen.

Warum es heute große Waldbrände gibt hat viele Gründe, ein ganzes Faktorenbündel und Brandstiftung ist auch nur einer davon. Der primäre aber ist - wenn man schon eine monokausale Erklärung bemühen will - die Überbevölkerung und dass es schlicht und einfach zu viele Menschen gibt und der Einfluss den die Menschen auf den Wald durch ihre Überzahl nehmen.

Spezifisch im Mittelmeer (in Australien war es übrigens das gleiche) hat sich übrigens vor allem auch durch erfolgreiche Waldbrandbekämpfung zu viel Unterholz und zu viele abgestorbene Biomasse in den Wäldern gesammelt. Gerade weil man jeden Waldbrand über einige Zeit hinweg drastisch unterdrückt hat, gerät dann zwingend irgend wann ein Waldbrand außer Kontrolle, weil zu viele trockene Biomasse angesammelt wird.

Die Natur übrigens sieht Waldbrände in vielen Ökosystemen explizit vor und so stellt das weniger für die Natur als vielmehr nur für uns und unser Übermaß an Siedlungen ein Problem dar. Eine Lösung wäre unter anderem die energetische Vernutzung dieser Biomasse in den Wäldern, was sowohl insgesamt CO2 neutral wäre als auch das Waldbrandproblem drastisch vermindern würde.
Australien ist ohnehin ein gutes Beispiel dafür was aktuell für eine bizarre Fehlberichterstattung stattfindet. Da hat man dann überall in deutschen Medien in höchster Hysterie erklärt, die großen Brände 2019/2020 wären der Anfang vom Weltuntergang, die Klimakatastrophe sei da, Schuld sei die Klimaveränderung, noch nie in der Geschichte hätte es dergleichen gegeben etc etc. Die Medien überschlugen sich in Deutschland geradezu und schürten Panik, Angst und Hysterie.

Schüler rannten dann auf der Straße mit stilisierten Flammenschildern herum, verkleideten sich als Kängurus und hüpften gegen Kohle und man sprach davon, dass man etwas wirtschaftlich gegen Australien unternehmen müsse, weil dort so viel Bergbau betrieben wird und dass man einen Wirtschaftskrieg Deutschlands gegen Australien führen müsse wegen dem Kohleabbau in Australien usw usf, die Grünen rannten panisch umher und faselten davon dass es 15 Minuten nach 12 sei etc Extinction Rebellion überlegte ob man zu offensiveren Taten übergehen müsse (sprich Ökoterrorismus) usw usf

Tatsächlich brannten 120.000 Quadratkilometer ab. Nun ist das durchaus eine beachtliche Fläche.

Zum Vergleich:

1968 brannten in Australien mehr als 400.000 Quadratkilometer ab. 1969 waren es um die 450.000 Quadratkilometer. 1974 weitere 450.000 Quadratkilometer und 1975 um die 300.000 Quadratkilometer. Innerhalb weniger Jahre brannte mehr als das 10 Fache der Fläche ab, aber da waren keine hüpfenden Känguruh-Kinder in Deutschland. Anscheinend war es 1968 ff. noch nicht 15 Minuten nach 12 und niemand stellte hier einen Zusammenhang mit dem Klimawandel fest.

Es ist die verantwortungslose, verlogene und hysterische Berichterstattung der hiesigen Medien, welche meiner Ansicht nach inzwischen mehr ein Hinderniss für eine ernsthafte Lösung des vorliegenden Problems darstellt als alles andere den in dieser Art und Weise wie es zur Zeit von Medien und Teilen der Politik betrieben wird, wird man niemals eine ausreichende Anzahl von Leuten davon überzeugen können, dass etwas getan werden muss.

Dafür bietet der Schwachsinn der hier regelmässig in den Raum gestellt wird einfach zu viel Angriffsfläche und meiner rein persönlichen Meinung nach wird das von bestimmten Kreisen nicht einmal ungern gesehen, weil es diesen mehr als andere Varianten ermöglicht mit ihrem Treiben und dem Status Quo einfach so weiter zu machen. Hysterisch hüpfende Kinder in Furcht sind kein Weg der auch nur ansatzweise hier eine nachhaltige Lösung ermöglichen würde, genau so wenig die ständige Fehlberichterstattung durch die Medien dieser Bundesrepublik.

Die Klimaveränderung wird das primäre Problem der nächsten Dekaden sein (wie es jede Klimaveränderung in der Menschheitsgeschichte bereits auch früher schon regelmässig war, und da gab es nicht ansatzweise so viele Menschen wie heute), aber wir spalten diese Gesellschaft und verfallen in Hysterie, statt eiskalt und berechnend logisch zu agieren.

Und die wichtigste Erkenntnis ist meiner Überzeugung nach, dass eine globale präventive Lösung scheitern wird. Deshalb ist der Ansatz von hunter1, dass technisch höher stehende Länder entsprechend CO2 der Atmospähre künstlich entziehen noch eher vielversprechend als irgendwelche Ideen zum sogenannten "Klimaschutz" welche zwingend global sein müssten - und meiner rein persönlichen Ansicht nach wäre es noch sinnvoller militärisch so weit wie nur irgendwie aufzurüsten solange wir dies noch können (also jetzt) und die Gesellschaft entsprechend an die Veränderung anzupassen, was aber in dieser Bundesrepublik genau so unwahrscheinlich ist.
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