Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Euro, die EU-Währung
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Zitat:Gastkommentar
Falscher Traum von der Leitwährung
von Jürgen Klute und Alexander Ulrich

Ohne eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik kann der Euro die Rolle eines globalen Währungsankers nicht ausfüllen.

...
das ist einer (wenn auch der unwichtigste) Grund, warum ich für eine gemeinsame europäische Wirtschaftspolitik plädiere.
Europa kann nur stark sein, wenn es eine gemeinsame und koordinierte Politik auf europäischer Ebene hat - ansonsten werden wir zum Spielball von anderen, von Finanzhasardeuren und Revanche-Politikern ...., allerdings den Satz:
Zitat:Erforderlich ist daher eine demokratische Kontrolle der Zentralbank.
würde ich anders interpretieren; die beiden Autoren fordern keine demokratische, sondern eine politische Kontrolle der EZB - und ich halte es für absolut falsch, so wichtige Fragen wie die Währungspolitik den populistischen Entscheidungen der Tagespolitik zu überlassen. Die Deutsche Bundesbank ist geradezu das positive Beispiel für die wichtige und notwendige "Politikfreiheit" der Währungshüter.
Gerade diese "unabhängige Fachkompetenz der Entscheidungsträger" macht eine der Stärken des Euro aus.
Lieber Erich,

Ihr Interesse an dem Artikel freut mich.

ich teile die Befürchtung vor einer demokratischen Kontrolle der EZB nicht. Denn es gibt m.E. (auch vor dem Hintergrund der internationalen Erfahrungen mit demokratisch verantworteten Zentralbanken) keinen Grund zu der Annahme dies würde Inflation Tür und Tor öffnen. Die Wachstumsperformance der FED etwa ist weitaus besser als die der EZB (bzw. zuvor der Bundesbank). Denn unabhängige Zentralbänker sind m.E. alles andere als unabhängig. Sie machen das Geschäft der Finanzhaie. Inflation ist nach meiner Überzeugung in erster Linie kein monetäres Phänomen (nur wenn die Lohnpolitik überziehen würde könnte eine zu laxe Geldpolitik schädlich sein, nur davon sind wir seit 30 Jahren weit entfernt")

Oder wie es ein ranghoher Berater von Thatcher mal ausdrückte: Beim Monetarismus ging es nie um die Bekämpfung der Inflation, sondern um die Erhöhung der Arbeitslosigkeit zur Schwächung der Arbeitnehmer.

Mehr zu dieser kontroversen Diskussion und auf welche Argumente ich meine Thesen stütze erfahren Sie hier

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.freitag.de/community/blogs/fabio-de-masi/leitwaehrungsphantasien">http://www.freitag.de/community/blogs/f ... phantasien</a><!-- m -->

Beste Grüße,
FdM
Hallo Herr FabioDeMasi *),

interessante Ansätze - die mich aber nicht überzeugen. Ich meine dennnoch - ich fürchte, dass bei einem Verlust der Unabhängigkeit einer Zentralbank die Finanzpolitik zum Spielball populistischer Entscheidungen von Politikern wird.
Und in Europa fragt man sich dann, von welchen Politikern - denn die politische Koordination der Wirtschaftspolitik krankt in Europa immer noch an den nationalen Egoismen der nationalen Wirtschaftspolitiker.
Da ist die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank tatsächlich die notwendige (und einzige) Garantie für eine stabile und sachgerechte Währungspolitik.

Gerade die Erfahrung der "Mark" in Bezug zu anderen europäischen Währungen (und zur Finanzpolitik in Frankreich oder gar Italien) bestärkt mich in dieser Befürchtung. Die Mark war (nicht nur, aber) insbesondere auch wegen der Unabhängigkeit der Bundesbank die stabilste Währung im europäischen Raum.
Der Vergleich zwischen Dollar (FED) und Mark (Bundesbank) hinkt insofern, als der Dollar seinerzeit tatsächlich die einzige globale Weltleitwährung war. Bei diesem Vergleich werden also "Äpfel und Birnen" verglichen.

Erst mit dem Euro ist global gesehen eine weltweit konkurrenzfähige Zweitwährung vorhanden.
Die Entwicklung des Dollar im Verhältnis zum Euro - das ist jetzt erstmals eine Vergleichbarkeit auf annähernd gleicher Wirtschaftskraft des Währungsraumes - zeigt, dass der Dollar gegenüber dem Euro massiv ins Hintertreffen gerät.
Die Situation während der Finanzkrise ("Flucht in den $") war eine psychologische Ausnahmesituation, die jetzt wieder auf die realen Grundlagen zurück geht.
Dazu brandaktuell:
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Zitat:Schwache US-Konjunkturdaten

Der Euro wird zum sicheren Hafen

02.10.2009, 18:00

Während der Finanzkrise deckten sich die Anleger häufig mit Dollar ein - die Weltleitwährung galt als sicherer Hafen. Doch nun denken die Börsianer wieder um.

Der Kurs des Euro hat am Freitag nach schwachen Konjunkturdaten aus den USA kräftig zugelegt und sprang deutlich über die Marke von 1,46 US-Dollar. Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,4630 Dollar, nachdem sie zuvor ein Tageshoch bei 1,4642 Dollar erreichte.
...

"Der Devisenmarkt beginnt sich nach den Krisenmonaten wieder zu normalisieren", kommentierte der Experte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank die starken Kursgewinne der Gemeinschaftswährung.
...

Man mag über die Vor- und Nachteile einer solchen "Leitwährungsfunktion" streiten, mit sehr guten Gründen, aber: das Faktum, das die Märkte in den Euro setzen, lässt einfach die theoretischen Diskussionen ob eine solche Funktion für den Euro sinnvoll ist, zurück.

*) Fabio De Masi studierte Volkswirtschaft und internationale Beziehungen in Hamburg und Kapstadt (Südafrika). Er engagiert sich für DIE LINKE. <!-- m --><a class="postlink" href="http://fabiodemasi.blogspot.com">http://fabiodemasi.blogspot.com</a><!-- m -->

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:studie-des-iwf-europa-droht-langfristig-schwaches-wachstum/50018552.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:studi ... 18552.html</a><!-- m -->
Zitat:03.10.2009, 09:38
Studie des IWF

Europa droht langfristig schwaches Wachstum
Die Finanzkrise wird Europas Wirtschaft noch über Jahre fesseln. Der Konjunkturbericht des Internationalen Währungsfonds malt eine düstere Zukunft auch für die Kreditvergabe und die Arbeitslosigkeit - die könnte in Deutschland explodieren.
....

* dpa, 09:10
© 2009 Financial Times Deutschland
welch ein Zufall - kurz nach der Wahl wird diese Studie bekannt ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:wechselkurse-euro-steigt-ueber-1-50-dollar/50026103.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 26103.html</a><!-- m -->
Zitat:21.10.2009, 20:12
Wechselkurse
Euro steigt über 1,50 Dollar
Der Dollar-Verfall kennt kein Ende: Der Euro durchbricht zum ersten Mal seit 14 Monaten die Schwelle von 1,50 $. Auslöser waren gute Quartalszahlen zweier US-Banken, die den Börsen Auftrieb gaben.
...
Ein lesenswerter Artikel zur Geschichte des Euro - und ein Ausblick in seine Zukunft...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.profil.at/articles/0943/560/253759/der-zerfall-waehrungsunion">http://www.profil.at/articles/0943/560/ ... rungsunion</a><!-- m -->
Zitat:Der drohende Zerfall der Währungsunion
* PLUS profil online: Die wichtigsten Währungsunionen

Die Krise endet, die Verunsicherung bleibt. Liselotte Palme über den drohenden Zerfall der Währungsunion.

Als vor gut einem Jahrzehnt der Euro geboren wurde, sprachen ihm mehrere angelsächsische Wirtschaftsprofessoren die Zukunft ab. Die präsumtiven Euro-Staaten bildeten keinen optimalen Währungsraum, lautete die Diagnose. Und weil die Länder wirtschaftspolitisch nun einmal so unterschiedlich tickten wie zum Beispiel Deutschland auf der einen und Italien auf der anderen Seite, würde es den Euro früher oder später zerreißen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:renten-und-devisen-amerikas-konjunktur-stuetzt-euro/50031904.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 31904.html</a><!-- m -->
Zitat:02.11.2009, 21:00
Renten und Devisen
Amerikas Konjunktur stützt Euro

Positive Wirtschaftsdaten aus den USA haben dem Euro einen Schub verliehen. Die Gemeinschaftswährung stieg zwischenzeitlich um knapp 1 Prozent. Bis 19 Uhr gab der Euro einen Teil seiner Gewinne wieder ab. Er kostete 1,4775 $ nach 1,4719 Prozent am Freitag.
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~EA4465DCF2B044A6D94B7BC91BC0F8DD3~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Zinsen
EZB sucht Ausstieg aus ihrer expansiven Geldpolitik

Von Ruhkamp, Stefan

27. November 2009 Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte in der kommenden Woche weitere konkrete Schritte zu einer weniger expansiven Geldpolitik beschließen. Die meisten Analysten der Banken erwarten, dass die Zentralbank es dieses Mal nicht bei einer Beschreibung des Ausstiegsplans bewenden lassen wird, den Leitzins aber unverändert bei 1 Prozent belässt.
...
@Erich
Das bringt uns zu der Möglichkeit einer Währung mit negativem Zins, deren Scheine stetig an Wert verlieren.
So etwas hat man im Zug der Weltwirtschaftskrise 1932 in Wörgl in Österreich eingeführt, und es hat sich bestens bewährt.
Allerdings ginge mit so etwas auch die Abkehr vom TEuro und zu vielen regionalen Währungen einher. Ein Bekannter von mir engagiert sich für so etwas.
Über die Auswirkungen des drohenden Staatsbankrotts in Griechenland auf den TEuro:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://info.kopp-verlag.de/news/der-anfang-vom-ende-des-euro.html">http://info.kopp-verlag.de/news/der-anf ... -euro.html</a><!-- m -->
Zitat:Der Anfang vom Ende des Euro?

Michael Grandt
Griechenlands Beinahe-Staatsbankrott hat fatale Auswirkungen auf den Euro: Das Risiko einer Abwertung war noch nie so groß. Gegenüber dem Dollar hat er innerhalb weniger Tage 3,5 Prozent verloren. Sparern droht die Entwertung.

Die beiden im Text genannten Hauptoptionen klingen beide nicht sehr vertrauenserweckend...
Griechenland hat rund 3 % am EU-BIP - das ist verkraftbar.
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Zitat:17.12.2009, 20:21
Renten und Devisen
Euro rutscht kräftig ab
Der Euro ist unter die Marke von 1,44 $ gerutscht. Die Gemeinschaftswährung büßte auf ein Tagestief von 1,4305 $ ein. Am Vortag waren es noch 1,4531 $.
...

Zudem erwartet er, dass EZB und die Euro-Staaten Griechenland helfen werden, wenn es hart auf hart kommt. "Das fördert den Risikoappetit und schwächt den Euro", so Gibbs.
....
Zitat:Griechenland hat rund 3 % am EU-BIP - das ist verkraftbar.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anleihen-devisen/:renten-und-devisen-euro-rutscht-kraeftig-ab/50051846.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/anle ... 51846.html</a><!-- m -->


Sicherlich ist es das, aber du vergisst den Psychologischen Effekt dabei und Börse wie auch der Devisenhandel ist mehr Psychologie als eine Wissenschaft mit klaren Regeln. Deutschland wird ein Euro Absturz aber sehr gut tuchen, den der starke Euro nützt gerade Deutschland rein gar nichts. Sondern er belastet und Griechenland hat es alle mahle verdient endlich den Staatsbankrott zu erleiden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:trotz-herabstufung-moody-s-beglueckt-griechenland/50053445.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:trotz ... 53445.html</a><!-- m -->
Zitat:22.12.2009, 19:08
Trotz Herabstufung
Moody's beglückt Griechenland
Auch die dritte der Top-Ratingagenturen senkt die Bonitätsnote für Athen - allerdings nicht so stark, wie es an den Märkten erwartet worden war. Das löst eine Rally bei griechischen Anleihen und Aktien aus.

...

... Moody's erklärte, eine wirkliche Finanzkrise Griechenlands sei noch lange nicht in Sicht. Die Anleger an der Athener Börse würdigten die Aussage mit Investitionen: Bankaktien machten einen Freudensprung und auch der Risikoaufschlag auf griechische Staatsanleihen nahm deutlich ab. ...

... Das im Zuge der Schuldenkrise Griechenlands debattierte Szenario eines Ausscheidens aus der Euro-Zone ist nach Einschätzung der Europäischen Zentralbank (EZB) höchst unwahrscheinlich. Ein solcher Schritt sei zwar technisch möglich, räumte EZB-Rechtsberater Phoebus Athanassiou in einem am Dienstag veröffentlichten Arbeitspapier ein. Die Wahrscheinlichkeit sei jedoch aus rechtlichen und praktischen Erwägungen nahezu null. Insbesondere ein Ausscheiden aus gemeinsamen Institutionen wie der EZB sei mit großen Problemen verbunden. ...
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Zitat:Reaktion auf Finanzkrise
Griechisches Parlament beschließt Krisenhaushalt

Als Reaktion auf die schwere Finanzkrise hat das Parlament Griechenlands einen Krisenplan für 2010 verabschiedet.
...

Der Plan sieht für das kommende Jahr eine Reduzierung des Staatsdefizits auf 9,1 Prozent von 12,7 Prozent im laufenden Jahr vor. Erreicht werden soll dies vor allem durch Maßnahmen gegen Steuerbetrug und Verschwendung, Einschnitte bei den öffentlichen Ausgaben und einer Senkung des Verteidigungsbudgets um 6,6 Prozent.
...

Stand: 24.12.2009 02:30 Uhr

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Zitat:Zahlreiche Staaten verletzen Maastricht-Kriterien
Europa in der Schuldenfalle?


Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise treibt die Verschuldung in den meisten Staaten der Europäischen Union in die Höhe. Die Konjunkturförderung, Kosten der steigenden Arbeitslosigkeit und sinkende Einnahmen führen laut Prognosen der EU-Kommission dazu, dass viele Mitgliedsländer einzelne Maastricht-Kriterien 2009 nicht einhalten werden.

Haushaltsdefizit stieg EU-weit durch die Wirtschaftskrise

...

Auf die gesamte Europäische Union bezogen lag der Wert 2008 bei 2,3 Prozent. Im Jahr zuvor betrug das Defizit in den 27 EU-Staaten noch 0,8 Prozent des EU-Bruttoinlandsproduktes.

Italien hat höchste Gesamtverschuldung

...

Stand: 11.11.2009 16:33 Uhr
revan schrieb:...... Deutschland wird ein Euro Absturz aber sehr gut tuchen, den der starke Euro nützt gerade Deutschland rein gar nichts. Sondern er belastet und Griechenland hat es alle mahle verdient endlich den Staatsbankrott zu erleiden.
erst mal:
Nach Angabe des Statistischen Bundesamtes (wiedergegeben im aktuellen SPIEGEL, 53/2009 S. 25) gehen von den deutschen Exporten insgesamt 633 Mrd. Euro in die Mitgliedsländer der EU, mithin also größtenteils auch in den Euro-Raum. Da gibt es keine Wechselkursschwankungen, die unmittelbar den deutschen Export gefährden würden.
Die Problematik stellt sich gegenüber dem Dollar und den Währungen, die mit dem Dollar in festen Wechselkursen verbunden sind.
Nach Nordamerika (inkl. Kanada) sind es nur 78 Mrd. Euro deutscher Exporte,
nach Asien sind es 90 Mrd. E, wovon 34 Mrd. Euro nach China gehen (die chinesische Währung ist mit dem Dollar-Kurs gekoppelt).

Andere Währungen wie der brasilianische Real fallen nicht gleichermaßen wie der Dollar sondern steigen zum Teil gegenüber dem Dollar noch mehr.
Um unsere Exporte der Größe nach wieder zu geben:
Waren für -
70 Mrd. Euro werden in die europäischen nicht EU-Länder verkauft,
44 Mrd. Euro in die GUS-Staaten,
27 Mrd. Euro in den Nahen Osten
24 Mrd. Euro nach Lateinamerika,
20 Mrd. Euro nach Afrika und
8 Mrd. Euro nach Ausralien, Neuseeland und Ozeanien.

Zweitens:
das Vertrauen ist nicht gegenüber dem Euro gestört, sondern es wird an der Zahlungsfähigkeit Griechenlands gezweifelt.
Das ist ein Unterschied.
Drittens:
Griechenland hat einen Anteil von 2,1 % am BIP des Euroraumes - und ist mit einem "Credit Default Swap" (CDS) - also der Versicherungsprämie für den Fall der Zahlungsunfähigkeit - von 2,09 % an der Spitze der Eurostaaten.
Eher fällt der Dollar auseinander. Kalifornien muss nämlich schon 2,35 % CDS zahlen - und hat einen Anteil von 13,0 % am BIP der USA.

Und wenn man analysiert, dann wird man feststellen, dass wir allenfalls einen Vertrauensschwund in die Zahlungsfähigkeit Griechenlands und nicht in die Stabilität des Euro haben, dann kann man dem Euro schon noch ein voraussichtlich langes Leben bescheinigen.

Wenn man die einzelnen EU / US-Mitgliedsstaaten nach der wirtschaftlichen Bedeutung für den Währungsraum aufführt, dann ergibt sich folgendes Bild:

USA: Fitch-Rating AAA, CDS 0,33
  • Deutschland: Fitch-Rating AAA 0,23 % CDS, 20,2 % am €-BIP
    Frankreich: Fitch-Rating AAA, 0,27 % CDS, 15,8 % am €-BIP
    Italien: Fitch-Rating AA-, 0,92 % CDS, 13,2 % am €-BIP

    Kalifornen k.R., 2,35 % CDS, 13 % am $-BIP
    Spanien, Fitch-Rating AAA, 0,89 % CDS, 9,3 % am €-BIP
    Texas, k.R., 0,73 % CDS, 8,6 % am $-BIP
    Staate of NY, k.R., 1,39 % CDS, 8,0 % am $-BIP
    Florida, k.R., 1,09 % CDS, 5,2 % am $-BIP

    Niederlande, Fitch-Rating AAA, 0,31 % CDS, 5,0 % am €-BIP
    Illinois, k.R., 1,36 % CDS, 4,4 % am -BIP
    Ohio, k.R., 0,89 % CDS, 3,3 % am $-BIP
    New Jersey, k.R., 1,34 % CDS, 3,3 % am $-BIP

    Belgien, Fitch-Rating AA-, 0,47 % CDS, 2,9 % am €-BIP
    Michigan, k.R., 1,36 % CDS, 2,7 % am $-BIP
    Massachusets, k.R., 0,88 % CDS, 2,5 % am $-BIP

    Österreich, Fitch-Rating AAA, 0,74 % CDS, 2,4 % am €-BIP
    Griechenland, Fitch-Rating BBB+, 2,09 % CDS, 2,1 % am €-BIP
    Irland, Fitch-Rating AA-, 1,57 % CDS, 1,6 % am €-BIP

    Connekticut, k.R., 0,82 % CDS, 1,5 % am $-BIP
    Finnland, Fitch-Rating AAA, 0,25 % CDS, 1,6 % am €-BIP
    Portugal, Fitch-Rating AA, 0,76 % CDS , 1,4 % am €-BIP

    Nevada, k.R., 1,2 % CDS, 0,9 % am $-BIP
    Slowakei, Fitch-Rating A+, 0,71 % CDS, 0,6 % am €-BIP
    Delaware, k.R., 0,63 % CDS, 0,4 % am $-BIP
    Slowenien, Fitch-Rating AA, 0,65 % CDS, 0,3 % am BIP
Quelle: Wirtschaftswoche (print) Nr. 51 vom 14.12.2009, S. 103,
daraus zitiere ich auch noch:
Zitat:... Komisch nur, dass nicht vom Zerfall der USA die Redie ist: Gemessen an der Konkurswahrscheinlichkeit liegt der Sonnenstaat Kaliformien noch vor Griechenland - und er ist viel wichter für die US-Wirtschaft als Griechenland für die EU.

Insgesamt lässt sich also feststellen, dass von den insgesamt 9 Einzelstaaten, die mehr als 1 % "Ausfallversicherungsprämie" zahlen müssten, 7 aus den USA und 2 aus dem EU-Raum kommen, und die beteiligten US-Staaten zählen im Wesentlichen zu den wirtschaftlichen "Schwergewichten" des US-Dollar-Raumes, während die beiden beteiigten Staaten aus dem Euro-Raum eher zu den wirtschaftlichen "Leichgewichten" in Europa gehören.