Zitat:"Zur Stützung der deutschen Wirtschaft und um der schleichenden Entwertung des Euros entgegenzuwirken" hat die Bundesregierung mittels eines Eilantrags "die kurzfristige Einführung der D-Mark als Stabilitätswährung beschlossen"
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://portal.gmx.net/de/themen/lifestyle/bildergalerien/7896928,image=8.html">http://portal.gmx.net/de/themen/lifesty ... age=8.html</a><!-- m -->
Zumindest von dem gefühlten Wert her ein schöner Traum. :lol:
Zum Punkt Euro als neue Weltleitwährung frage ich mich, ob es ein Vorteil ist, dass der Euro-Raum kein politischer Raum ist - sprich eine Währung ohne eigenen Staat oder ob es ein Nachteil ist.
Einerseits gibt es keine Regierung, die einem reinpfuschen kann und zwingen kann schlechte Staats- oder Bankenpapiere zu kaufen - andererseits schwebt seit der Einführung der Albtraum des Auseinanderbrechens über der Währungszone - der US-Dollar hat dagegen eine Art von Bestandsgarantie solange es die USA gibt.
Irgendwelche Antworten auf diese Frage?
Ingenieur schrieb:Einerseits gibt es keine Regierung, die einem reinpfuschen kann und zwingen kann schlechte Staats- oder Bankenpapiere zu kaufen - andererseits schwebt seit der Einführung der Albtraum des Auseinanderbrechens über der Währungszone - der US-Dollar hat dagegen eine Art von Bestandsgarantie solange es die USA gibt.
Nehmen wir mal an Griechenland verabschiedet sich aus der Währungsunion. Entweder wird Griechenland "seinen Teil" des Euros wieder in die neue Drachme zurücktauschen um das internationale Vertrauen in Griechenland als Handelspartner zu schützen oder sie beginnen quasi bei Null wie wir seinerzeit mit der D-Mark und stellen bestenfalls die griechischen Vermögen von Euro auf ihre neue Währung um und lassen die internationalen Partner leer ausgehen. Im ersten Fall dürften die Probleme für den Euro überschaubar sein, im zweiten Fall ist es zB für einen arabischen Öl-Scheich irrelevant ob er nun Griechenland Öl für Euros verkauft hat oder zB Deutschland. in beiden Fällen hat er den Euro auf dem Konto und kann damit weiterhin in Deutschland einkaufen. Einziger Haken wäre das nun fehlende griechische BIP im Wertgefüge des Euros. Hier ist aber anzunehmen, daß die verbleibenden Länder im Zweifelsfall in den sauren Apfel beißen und für diesen Wertverfall mit Gegenmaßnahmen einstehen werden (sofern sie es können).
Natürlich könnte der Euro einen Overkill erleiden würde zu viele ohne Umtausch plötzlich aus ihm aussteigen, aber das wäre wohl der Super-Gau. Das dafür notwendige wirtschaftliche Umfeld müsste so miserabel sein, daß es aller Wahrscheinlichkeit auch die USA und damit auch den Dollar mitreißen würde.
Eine "Quasi-Bestandsgarantie" durch die Existenz der USA sehe ich daher persönlich bestenfalls im selben Umfang wie sie für den Euro existiert, solang Deutschland und Frankreich in ihm verbleiben.
@Venturus
Die unsicheren Kandidaten der Euro-Zone werden allerdings zahlreicher angesetzt als nur Griechenland: Mindestens Portugal, Spanien und Italien und wenn die sich verabschieden, dann ist der Schaden erheblich, bzw. es fehlt dann einfach ein gutes viertel bis drittel des Verbreitungsraumes und der Wirtschaftsleistung.
Und die USA zeigen momentan weniger Neigung auseinander zu brechen -nämlich gar keine- während bei Italien und Griechenland es immer wieder Gerüchte und Sorgen gab, auch hier im Forum veröffentlicht.
Das unbestritten, aber was hilft dir ein intaktes Land, wenn die Währung durch Inflation und Vertrauensverlust (was bei unseren amerikanischen Freunden wohl derzeit durchaus realistisch ist) nichts mehr wert ist?
Zumal sich die Frage nach einer neuen Weltleitwährung erst stellen wird, wenn die Krise halbwegs überwunden ist. Hat der Euro bis dahin überlebt, wird man ihm genug "natürliche" Stabilität zubilligen. Diese Krise ist die Feuertaufe für den Euro, danach wird man sehen wie viel er wert war bzw. ist.
So sehr ich aus nostalgischer Sicht eine Rückkehr zur Dritten Serie begrüssen würde (hier mal
ein Link zum schwelgen) - das Signal eines scheiternden Euros wäre verheerend. Vorher wird man mit aller Macht Geld in die Wackelkandidaten pumpen. Und solang Deutschland und Frankreich nicht wanken, werden auch die Kleinen nicht weichen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubB8DFB31915A443D98590B0D538FC0BEC/Doc~EA2B9E27A55A24BECBCA810BFD6F74448~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubB8DFB31915A443D ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Inflation
Wie lange hält der Euro durch?
Von Patrick Bernau
05. April 2009 Ein Päckchen Butter für 400 Millionen, ein Anzug für 110 Milliarden und kurz danach ein Brot für eine Billion: Das waren die Preise in Deutschland zur Zeit der großen Inflation 1923. Am Ende stand die Währungsreform. Die ist jetzt mehr als 80 Jahre her - und doch in den deutschen Gehirnen so präsent wie der Mauerfall oder der 11. September 2001.
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um mal deutlich zu machen, welchen Wert dem Euro beigemessen wird eine aktuelle Nachricht (interessant: die Beitrittswünsche zum Club obwohl das doch ein Verein sein soll, der kurz vor der Pleite steht)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:Kampf-dem-Kollaps-W%E4hrungsfonds-dr%E4ngt-Osteuropa-zum-Euro/497175.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:Kampf ... 97175.html</a><!-- m -->
Zitat:Kampf dem Kollaps
Währungsfonds drängt Osteuropa zum Euro
von Stefan Wagstyl (London)
Ganze europäische Staaten vor dem Zusammenbruch: Dieses Schreckensszenario beschäftigt seit Monaten die EU. Nun schlägt der IWF einen kühnen Rettungsplan vor: Die inoffizielle Einführung der Gemeinschaftswährung - auf Probe und ohne Stimme im EZB-Rat.
...
Aus der FTD vom 06.04.2009
und das, obwohl sich die Ostwährungen leicht erholt haben <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Renten-und-Devisen-Euphorie-f%FCr-Ost-W%E4hrungen/497488.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 97488.html</a><!-- m -->
Zitat:Euphorie für Ost-Währungen
von Mareike Schulz (Frankfurt)
Der G20-Gipfel weckte die Hoffnung auf neue Finanzmittel.
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Aus der FTD vom 07.04.2009
Mitgliedschaft auf Probe mit reduzierten Bedingungen? Der Euro ist kein Fitnessclub, wo man mal in der Einkaufszone einen Gutschein für ein paar Schnupperstunden geschenkt bekommt.
Das Vertrauen was der IWF in den Euro setzt ist gut und schön, aber es nutzt auch nichts sich jetzt das staatliche Äquivalent von faulen Wertpapieren in die EWU zu holen. Die EWU ist nicht die Bad Bank für Osteuropa.
ich setz das mal hierher, weil die EZB ja letztendlich für den Euro verantwortlich ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:Leitartikel-EZB-Da-liegt-Musike-drin/510787.html">http://www.ftd.de/meinung/kommentare/:L ... 10787.html</a><!-- m -->
Zitat:Leitartikel
EZB - Da liegt Musike drin
Es sind kaum vernehmbare Töne. Ökonome, Politiker und Analysten hören sie trotzdem: Weniger Amerikaner beantragen Arbeitslosenhilfe, US-Einzelhändler verkaufen erstaunlich viele Waren, deutsche Unternehmen erhalten neue Aufträge - und schon wird das Lied von der bald überwundenen Krise angestimmt.
In dieses hoffnungsselige Maikonzert setzte am Donnerstag die Europäische Zentralbank (EZB) ein - mit einem Paukenschlag. Dass die Notenbanker den Leitzins abermals senken - behutsam um 25 Basispunkte auf 1,0 Prozent -, war zwar allgemein erwartet worden. Dass die EZB die Kreditinstitute über längere Zeiträume als bisher mit Liquidität versorgt, stand als Möglichkeit ebenfalls im Raum. Der eigentliche Knaller jedoch ist Maßnahme Nummer drei: Für rund 60 Mrd. Euro will die EZB Covered Bonds aufkaufen, um die Liquidität an den Finanzmärkten zu erhöhen.
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Aus der FTD vom 08.05.2009

hock: da haben die Deutschen immer hochnäsig auf die Griechen, Italiener, Spanier .... und und und ... herabgeblickt, und dann
DAS <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:Konjunktureinbruch-Deutschland-verhagelt-Eurozone-die-Bilanz/514036.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:Konju ... 14036.html</a><!-- m -->
Zitat:Konjunktureinbruch
Deutschland verhagelt Eurozone die Bilanz
von Christine Mai und Tobias Bayer (Frankfurt)
Die Wirtschaft der Bundesrepublik hat einen Rekordeinbruch erlitten. Sie schrumpfte im ersten Quartal um 3,8 Prozent - der stärkste Rückgang seit Beginn der Erhebungen 1970. Deutschland gehört damit zu den Schlusslichtern der Eurozone. Volkswirte sehen dennoch Licht am Ende des Tunnels.
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FTD.de, 15.05.2009
(ohne Euro und EU-Binnenhandel würde es das deutsche Exportwunder noch mehr verhageln, denke ich)
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A389A8DC6C23161FE44/Doc~E38C6BB91DC3E4AC0B16B9AE5F4D703A1~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub0E9EEF84AC1E4A3 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Euro-Gruppe
Finanzministerchef, aber kein Finanzminister mehr
08. Juni 2009 Deutschland und Österreich wollen an dem Luxemburger Regierungschef Jean-Claude Juncker als Chef der Euro-Finanzministergruppe festhalten. Dieser habe hervorragende Arbeit für die Euro-Länder geleistet, sagte der österreichische Finanzminister Josef Pröll am Montag vor dem Treffen der Eurogruppe in Luxemburg.
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Finanzminister in Berlin muss auch nicht jemand werden, der auch in einem Bundesland den Finanzminister gibt. Im Gegenteil, das beschwört Interessenskonflikte herauf.
Warum also soll auf europäischer Ebene eine andere Regelung gelten?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ezb124.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/ezb124.html</a><!-- m -->
Zitat:EZB und IfW legen Ausblicke vor
Rückkehr zum Wachstum ab Mitte 2010?
Die Europäische Zentralbank (EZB) und das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel haben ein Ende der Wirtschaftskrise für das nächste Jahr vorhergesagt. Die EZB rechnet damit, dass es ab Mitte 2010 wieder zu einem Wirtschaftswachstum kommen wird. Im Monatsbericht der Währungshüter heißt es, ....
Stand: 11.06.2009 15:28 Uhr
die nächste Prognose:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B149538ABC24D0E82A6266/Doc~ED679059CBD8C468B8C558FAE45F64FE6~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub58241E4DF1B1495 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Geldpolitik
EZB rechnet mit langsamer Erholung 2010
06. August 2009 Die Rezession in Europa ist immer noch so ausgeprägt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank von England auf ihren monatlichen Sitzungen am Donnerstag beschlossen haben, ihre historisch extrem niedrigen Zinssätze beizubehalten und ihre Sonderpolitik der quantitativen Lockerung der Geldmenge fortzusetzen. Nicht nur das: die Bank von England überraschte ....
....
Die EZB hält ihre Reaktion auf die schwerste Rezession seit 80 Jahren für ausreichend. Das Zinsniveau von einem Prozent sei weiterhin „angemessen“, sagte Notenbankchef Jean-Claude Trichet am Donnerstag nach der regulären Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt. Die eingeleiteten unkonventionellen Maßnahmen, wie die massive Ausweitung der den Banken zur Verfügung gestellten Geldmenge oder der Ankauf von Pfandbriefen wirkten. Trichet bekräftigte, dass diese schnell zurückgenommen würden, sobald sich die wirtschaftliche Lage bessere.
Trichet: Tempo der Talfahrt lässt nach
Nach Einschätzung Trichets komme der Euro-Raum langsam aus dem Tief heraus. ....
im Tenor wird damit die Progrnose vom 11.06. (s.o.) bestätigt;
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/anleihen_devisen/:Ratssitzung-EZB-gibt-sich-optimistisch/549997.html">http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktie ... 49997.html</a><!-- m -->
Zitat:Ratssitzung
EZB gibt sich optimistisch
von Tobias Bayer und Mark Schrörs (Frankfurt)
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins auf einem Rekordtief belassen. EZB-Präsident Trichet äußerte sich zuversichtlicher als seine Kollegen von der Bank of England. Seit Juli kaufte die Zentralbank Pfandbriefe im Wert von 5 Mrd. Euro.
...
FTD.de, 15:15 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405A808EF01024D15375/Doc~E33BAD6491EAE4E858BBF848907E8FEA8~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub09A305833E12405 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Pfandbriefe
Die EZB verdrängt die private Nachfrage
07. August 2009 Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit ihren Pfandbriefkäufen zufrieden, aber für Investoren bleibt der Markt illiquide. Denn die zusätzliche Nachfrage der Notenbank nach Bankanleihen, die mit Hypotheken- oder Staatskrediten besichert sind, hat das Angebot an solchen „Covered Bonds“ weiter verknappt.
....
sorry, aber da machen wir denselben Fehler wie die FED mit den US-Staatsschuldverschreibungen !