Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Euro, die EU-Währung
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Ratingagenturen bewerten das Risiko für den Anleger, dass ist deren Job und daher sind sie böse? :lol: Natürlich die Ratingagenturen waren es! Sie haben die Griechische Verschuldung von 121% des BIP getrieben und natürlich die Ratingagentur haben die Griechen zum Korruptesten Land Europas gemacht! Ah ja und natürlich Europa trifft keine Schuld an seiner Systemischen Inkompetenz die Ratingagenturen waren es! Ja, ja alles gut in Euro Land, nur diese Scheiß Ratingagenturen waren Schuld!

Die Schuld der Ratingagenturen besteht darin das sie schlicht und ergreifend die Wahrheit aussprachen, diese ist die das Griechenland und die anderen PIGS schwere Probleme haben. Griechenland selbst ist ein kaputter Staat der sich in die EU hinein betrogen hat und Europas Politiker tragen daran eine große Mitschuld gerade der Linke Spektrum. Nun ist Euroland abgebrannt und die ganzen Leitwährung und Anti US Träume gleich mit und das ist gut so und dann kannst du Ratingagenturen auch noch so lange beschimpfen, die einzigen die hier Schuld haben sind die Europäer selbst.

Die einzige Schuld der Ratingagenturen liegt daran, dass sie die PIGs nicht schon von 4 Jahren abgewertet haben, wenn das die Anklage ist, sprich das sie den trieben zu lange zugesehen haben, so sind sie Schuldig in Sinne der Anklage. Aber ich denke nicht, dass du darauf hinauswolltest.
:wink:
@Erich und revan
Es gibt eine Grenze zwischen anständiger und unanständiger Sprache. Und die habt Ihr jetzt beide überschritten!
Konsequenz: Letzte drei Postings gelöscht bzw. editiert.

Drückt Euch in Zukunft gefälligst oberhalb der Gürtellinie aus!
Sorry, aber auf einen groben Klotz hilft manchmal nur ein grober Keil;
zurück zu den Rating-Agenturen und dem Euro:

1.
Eines der entscheidenden Kriterien (wenn nicht sogar das maßgebliche Kriterium) um die Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit zu prüfen ist die "Verschuldung" in Relation zum Einkommen, nicht die absolute Schuldensumme.
Bei Staaten geht man von der Verschuldung in Prozent des BIP aus.

2.
Laut Maastricht-Vertrag gibt es in der EU eine "Verschuldensgrenze" von 60 % des BIP; wie ich hier im Forum schon mal mit Quellenlage belegt habe, ist eine Verschuldung von 90 % des BIP die Schwelle für ungestörtes Wachstum.
Über 90 % Verschuldungsrate wird die Wachstumsrate deutlich beeinträchtigt. Darunter sind allenfalls geringfügie Auswirkungen auf das Wachstum zu erwarten.
Die Verschuldensrate in Euro-Land insgesamt betrug 2009 knappe 79 % und wird 2010 auf 84,7 % des Gesamt-BIP steigen.

3.
Zu den einzelnen Ländern:
Spanien (von Fitch akteull mit AA+ bewertet) hat aktuelle (für 2010) eine Verschuldung von 65,9 % des nationalen BIP.
Deutschland (von Fitch mit AAA bewertet) hat eine Verschuldung von 78,8 %,
Frankreich (von Fitch mit AAA bewertet) hat eine Verschuldung von 83,6 %.
Österreich (ebenfalls AAA) hat eine Verschuldung von 70,2 %.
Portgual liegt bei 85,8 % und ist mit AA- bewertet.
Irland hat eine Verschuldung von 77,3 %.
Belgien liegt mit seine Verschuldung bei 99,0 %
....
(Quelle zum nachschauen: jeweils SPIEGEL print, v. 31.05.2010, S. 71)

Die schlechte Bewertung der so genannten "PIGS-Staaten" gegenüber anderen Euro-Staaten ist also aufgrund der Verschuldung - dem maßgeblichen Kriterium für einen Schuldner - nicht erklärbar.

So, und nun der Vergleich von ausserhalb der Euro-Zone:
Aha ... Großbritannien mit einem Tripple A ...
USA haben von Fitch ebenso ein Rating von AAA

aha !?
haben Fitch o sich schon mal die anteilige Verschuldung von GB und den USA am BIP angeschaut?
Offenbar nicht ... oder ???

4. nur so - als Zerstreuung für die Überlegung, wie ein Rating auch zustande kommen kann
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen100.de/nachrichten/artikel/moody-s-mitarbeiter-in-der-defensive-rater-beschuldigen-banker_H1580145803_2-1-1096359994408605004/">http://www.finanzen100.de/nachrichten/a ... 408605004/</a><!-- m -->


Zitat:Moody's-Mitarbeiter in der Defensive: Rater beschuldigen Banker
heute 18:35 • ntv
Analysten der Ratingagentur Moody's haben die Schuld an zu guten Bewertungen von risikoreichen Produkten weit von sich gewiesen. Investmentbanker hätten Analysten kontrolliert und sie dazu gebracht, bessere Ratings für Schuldtitel auszustellen, die...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.finanzen100.de/nachrichten/artikel/anhoerung-zu-ratings-moody-s-analysten-zitterten-vor-banken_H148907159_2-1-1244202691161118998/">http://www.finanzen100.de/nachrichten/a ... 161118998/</a><!-- m -->
Zitat:Anhörung zu Ratings: Moody's-Analysten zitterten vor Banken
vor 52 Minuten • Financial Times Deutschland
Ein ehemaliger Moody's-Analyst hat die Ratingagentur schwer belastet. Mark Froeba, der bis 2007 als Senior Vice President im Derivateteam von Moody's arbeitete, beschrieb vor der Financial Crisis Inquiry Commission am Mittwoch, wie Mitarbeiter...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:anhoerung-zu-ratings-moody-s-analysten-zitterten-vor-banken/50121834.html">http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdie ... 21834.html</a><!-- m -->
Zitat:... Ein Ex-Mitarbeiter schildert, wie kritische Analysten systematisch kleingemacht wurden.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/europa/:zweckgesellschaft-euro-schirm-nimmt-letzte-huerde/50122892.html">http://www.ftd.de/politik/europa/:zweck ... 22892.html</a><!-- m -->
Zitat:04.06.2010, 16:50
Zweckgesellschaft
Euro-Schirm nimmt letzte Hürde

Die Zweckgesellschaft ist das Herzstück des Euro-Rettungspakets. Bislang ist kaum etwas bekannt über die Organisation, die 440 Mrd. Euro verteilen soll. Jetzt stehen die Verhandlungen über die Gesellschaft vor dem Abschluss.
...
und da heißts von interessierter Seite immer, die Europäer seien ein zerstrittener Haufen und nicht fähig zu handeln

edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:das-kapital-dieser-vermaledeite-euro/50122521.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 22521.html</a><!-- m -->
Zitat:04.06.2010, 12:00
Das Kapital
Dieser vermaledeite Euro
Viele scheinen tatsächlich zu glauben, dass wir unsere Finanzinstitute jetzt nicht rausboxen müssten, wenn wir das Euro-Projekt nie begonnen hätten. Doch hatten diese sich nicht auch in Amerika verspekuliert – oder in Osteuropa?
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.handelsblatt.com/finanzen/devisen/waehrungssturz-der-euro-bleibt-der-schwaechste-unter-den-schwachen;2595283">http://www.handelsblatt.com/finanzen/de ... en;2595283</a><!-- m -->


Zitat:Der Euro bleibt der Schwächste unter den Schwachen

Weniger als 1,20 Dollar kostete der Euro am Freitag noch. Dass es diese Woche weiter runter geht, scheint ausgemacht. Doch keiner macht sich Sorgen. Denn andere wichtige Währungen stehen fundamental kaum besser da als der Euro.


RANKFURT. Der Freitag war wieder einmal ein Paradebeispiel für das, was auch in dieser Woche des öfteren drohen könnte: Der Euro leuchtete an den Kurstafeln gegenüber allen Leitwährungen dieser Welt rot auf. Zum Dollar, dem wichtigsten Währungspaar fiel der Euro sogar erstmals seit mehr als vier Jahren unter die Marke von 1,20 Dollar.

Experten sind dennoch weit davon entfernt, in Panik zu verfallen. „Zwar sollten wir damit rechnen, dass der Euro im aktuellen Umfeld zunächst weiter an Wert verliert, jedoch sehen wir das nicht als dramatisch an“, sagt Jens Herdack von der Berliner Weberbank. Die in den vergangenen Wochen schon hinlänglich beschriebene positive Wirkung für die Exportwirtschaft könnte dabei sogar dem kränkelnden Griechenland zugute kommen.

Vieles wird deswegen in dieser Woche am Donnerstag davon abhängen, ob die Europäische Zentralbank bei ihrer monatlichen Zinsentscheidung einen Hinweis darauf gibt, wie sie mit der Verschuldung einiger ihrer südeuropäischen Staaten in Zukunft umzugehen gedenkt.......


<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,699006,00.html">http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 06,00.html</a><!-- m -->

Zitat:
Britische Ökonomen erwarten Euro-Crash


Die Staatsschulden explodieren, der Euro fällt auf immer neue Rekordtiefs - und unter Ökonomen wächst die Angst vor dem Ende der Währungsunion. Laut einer Umfrage des "Daily Telegraph" geben zwölf von 25 britischen Experten dem europäischen Projekt nur noch wenige Jahre.

Hamburg - Britische Ökonomen sind gemeinhin für ihre Euro-Skepsis bekannt - doch die Einschätzungen, die einige von ihnen derzeit äußern, sind selbst für ihre Verhältnisse dramatisch: Der Euro kämpfe derzeit seinen Todeskampf, so lautet der Tenor einer Umfrage des britischen "Daily Telegraph" unter 25 Wirtschaftsexperten. Ohne radikale Änderungen könne die Gemeinschaftswährung schon sehr bald zugrundegehen.

Zwölf der 25 britischen Experten geben der Währungsgemeinschaft in ihrer aktuellen Form höchstens noch fünf Jahre. Acht glauben an die Stabilität des Euro, fünf wollten sich nicht festlegen. Die Einschätzungen der Experten haben sich laut "Telegraph" dramatisch verschlechtert. Noch vor einem Jahr hätte kaum jemand an einen möglichen Untergang der Gemeinschaftswährung geglaubt, schreibt die Zeitung. Doch die Verwerfungen der letzten Wochen und düstere Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Euro befinde sich in einer "Existenzkrise" hätten den Glauben in die Euro-Zone erschüttert.

Die Weltwirtschaftskrise treibt die Verschuldung vieler EU-Staaten rapide in die Höhe; sie lässt zudem strukturelle Probleme in einzelnen Ländern wie Griechenland, Portugal und Spanien (siehe Info-Box links), aber auch in Frankreich und Ungarn in schonungsloser Deutlichkeit hervortreten. Immer mehr Investoren werden nervös, Zweifel wachsen, dass die Regierungen angesichts ihrer Strukturprobleme die Explosion ihrer Schulden eindämmen können. Trotz immer neuer Sparankündigungen, trotz eines 750 Milliarden Euro schweren Garantierahmens für Euro-Wackelkandidaten (siehe Info-Box links) grassiert die Angst vor einer Staatspleite auf dem alten Kontinent.......
mal ehrlich, ganzes Geschrei zeigt die innere Schwäche des Euro Raumes, Unsicherheiten bei Bevölkerung.
Würde Euro tatsächlich unter 1,2 abrutschen oder gar Parität mit Dollar
erreichen müssten USA wahrscheinlich die Zölle drastisch erhöhen und andere Maßnahmen ergreifen, wegen Wettbewerbsvorteile für Exporte aus Euroraum.
Vorallem immer diese Britischen und Ami Experten die selbs genug Probleme mit ihren Finanzen haben :lol: .


GB is quasi am Arsch und die nörgeln bei uns anstatt bei sich selbs
Na ja der Euro fehlt weiter, momentaner Stand (2: 22 am) 1,1917 Dollar. Über den niedrigen Kurs kann man sich nicht auf Dauer freuen den dies führt dazu das Paria Staaten ihre Euro Devisen abstoßen, Russland tut es bereits sehr intensiv. Wie schwächer der Eure wird desto stärker schwindet das vertrauen, als ich am Anfang der Griechenland Kriese sagte das ist erst der Anfang so hatte ich geahnt das dies das Ende von Erichs Träumen von der Leitwährung Euro währe, aber das nun die Währungsunion auf der Kippe steht, nun das hat meine schlimmsten Vorhersagen bei weiten übertroffen.



PS: Neues Tagestief markiert, 1,1889 (2:32 am), ich rechne aber mit einer Erholung biss zum Handelsschluss.
Ich sehe den derzeitigen Euro-Wechselkurs nicht so kritisch und vermute, daß die derzeitige Schwäche an vielen Stellen gern gesehen wird. Je schwächer der Euro, desto besser für Exporte aus dem Euro-Raum (siehe EADS).

Das ist vermutlich auch der Grund für die britische Unkerei - das Pfund steht vergleichsweise ungünstig da. Und der "Telegraph" ist des Zentralorgan der Euroskeptiker in Großbritannien, die lassen eh kein gutes Haar dran..
aber dies wird in der Presse nicht laut genug gesagt.
Darstellung, Propaganda funktioniert bei Euro nicht so richtig, Euroraum ist kein Nationalstaat wie USA das ist seine größte Schwäche und auch größte Gefahr fürs Fortbesten. Rein von wirtschaftlichen Potential dagegen hat Euro alle Möglichkeiten.
jedenfalls gibt es immer noch eine Reihe für beitrittswillige Staaten, aber keine Schlange von austrittswilligen
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/world/20100607/126610054.html">http://de.rian.ru/world/20100607/126610054.html</a><!-- m -->
Zitat:Lettland plant für 2014 Beitritt zur Euro-Zone
20:03 | 07/ 06/ 2010

MOSKAU, 07. Juni (RIA Novosti). Die Schuldenkrise in einigen europäischen Ländern wird sich nicht (negativ) auf die Pläne Lettlands auswirken, der Euro-Zone 2014 beizutreten.
...
Das ist nach Estland der nächste Staat aus der "Konkursmasse der ehemaligen Sowjetunion", der sich Chancen auf den Euro ausrechnet.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~E98563582B1B048B2AED57D8AE256DC5C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Schuldenkrise
Der deutsche Euro ist tot
Die No-bail-out-Klausel und der Stabilitätspakt sollten verhindern, dass die Euro-Staaten sich finanzpolitischem Schlendrian hingaben. Jetzt lösen sich die Stabilitätsgrundsätze Europas in Luft auf. Und Frankreich hat gewonnen.

13. Juni 2010

Der deutsche Euro ist tot, es lebe der Euro à la française! Diese Formel umschreibt, was der Europäischen Währungsunion im Mai geschehen ist. Die Regierungen, auch die deutsche, haben die Währungsverfassung ein gutes Stück weg von den Stabilitätsgrundsätzen gerückt, die Deutschland durchgesetzt hatte, um die Stabilität des Euro zu schützen.
...
scheint aber geholfen zu haben, der Kurs hat sich stabilisiert und liegt jetzt bei 1,2110 USD - das ist noch weit vom Tiefststand (24.10.2001, 05.07.2002 mit 0,83) entfernt
inzwischen schauts so aus, dass auch die US-Wirtschaft von einem starken Euro profitiert:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/marktberichte/:us-boersen-staerkerer-euro-zieht-wall-street-mit/50127470.html">http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/mark ... 27470.html</a><!-- m -->
Zitat:14.06.2010, 16:42
US-Börsen
Stärkerer Euro zieht Wall Street mit
Die US-Investoren schütteln die durch die europäische Schuldenkrise genährten Zweifel an der konjunkturellen Erholung ab.
...

Die Industrie in den 16 Euro-Ländern fuhr zum Frühjahrsauftakt ihre Produktion unerwartet kräftig hoch. Die Gesamtproduktion stieg von März auf April um 0,8 Prozent. Experten hatten nur ein Plus von 0,5 Prozent erwartet. Zudem wurde das März-Ergebnis auf 1,5 % nach oben revidiert. Fachleute gehen von einem anhaltend positiven Trend aus. Die guten Industriedaten dämpften Sorgen der Börsianer, die Schuldenkrise in Europa könne das US-Wachstum bremsen. "Die positive Stimmung rührt von der Stärke des Euro und dem Vertrauen, die Probleme in Europa zu lösen", sagte Andre Bakhos von Lek Securities in New York. Der Preis für Rohöl zog in der Hoffnung auf eine globale Wirtschaftserholung um über zwei Prozent auf 75,50 $ pro Barrel (je 159 Liter) an.
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/estland104.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/estland104.html</a><!-- m -->
Zitat:Gemeinschaftswährung
Warum Estland den Euro will

Der EU-Gipfel soll endgültig den Weg frei machen: Estland bekommt im dritten Anlauf als 17. EU-Staat den Euro - in einer Zeit, in der Neuankömmlinge dem Verdacht ausgesetzt sind, potenzielle Pflegefälle zu sein. Doch wären andere Kandidaten so genau geprüft worden wie Estland, müsste die EU heute keine Rettungsschirme aufspannen.
...

Stand: 16.06.2010 12:51 Uhr
Die Staaatshaushalte in der EU werden stabiler - Dank der globalen Finanzkrise- Und:
Europa ist in der Lage, auf Krisen zu reagieren - schnell und pragmatisch, aber auch mit Optionen auf dauerhafte Lösungen.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402F96E964EF8CE790E1/Doc~EB9C0C25E32B541FEB53184DBB563DF7E~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub7FC5BF30C45B402 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Rettung des Euro
Die Krise durchstehen
Es ist bitter, dass Deutschland Kredite an andere EU-Mitgliedstaaten vergeben muss, um den Euro zu stabilisieren. Angela Merkel hat es nicht geschafft, den Bürgern zu vermitteln, warum es notwendig ist.

Von Nikolas Busse

9. Juni 2010

Die Euro-Krise ist noch lange nicht vorüber, aber die Bundeskanzlerin hat sich auf dem EU-Gipfel in Brüssel zu Recht zugutegehalten, dass die europäische Debatte in die richtige Richtung läuft: Haushalte werden inzwischen überall in der Union saniert, nicht zuletzt im Süden, und es gibt einen ernsthaften Versuch, die Gemeinschaftswährung zu reformieren. Als die Krise in Griechenland ihren Anfang nahm, war dazu außer Deutschland niemand in der EU bereit.

Was bei dieser Reform herauskommt, wird nicht in jedem Fall den deutschen Lehrbüchern über Ordnungspolitik entsprechen. Der Euro ist nun einmal, wie die gesamte EU, ein supranationales Projekt. Da sind Kompromisse zwischen Staaten und Mentalitäten zu schließen. Man kann eine Gemeinschaftswährung nicht als Diktat eines Mitgliedslandes betreiben, da haben sich Politiker und Volk in Deutschland lange etwas vorgemacht. Der Euro war nie das Gleiche wie die D-Mark, was übrigens nicht nur von Nachteil sein muss: Die Inflation, vor der die Deutschen so große Angst haben, war mit dem Euro bisher niedriger als mit unserer alten Währung.
...

Keine ausreichende Vermittlungsleistung

Die Wahrheit ist, dass die Deutschen ihr Schicksal, und zwar nicht nur in der Währungspolitik, schon seit sehr langer Zeit mit dem der anderen Nationen in Europa verknüpft haben. Wenn Griechenland oder Spanien pleitegehen, dann bedroht das Deutschlands Wirtschaft und Banken heute genauso, wie wenn die Hypo Real Estate zahlungsunfähig wird. Klassische Souveränität, verstanden als nationale Handlungsfreiheit, gibt es in einem Verbund, der von der Währung bis zur Grenzkontrolle fast alles teilt, auch für den größten Mitgliedstaat nicht mehr.

Offenbar hat die Euro-Krise das der Bevölkerung zum ersten Mal richtig bewusstgemacht.
Drei Generationen lang haben die Deutschen solche Politiker gewählt, die sich für einen weitgehenden Kompetenztransfer nach Brüssel eingesetzt haben.
....

Frau Merkel gehört zu den europäischen Spitzenpolitikern, die für einen starken globalen Auftritt der EU einschließlich gemeinsamer Währung sind, um Europa in einer Epoche der Weltpolitik zu behaupten, die vom Aufstieg neuer Großmächte wie China, Indien oder Brasilien gekennzeichnet ist. Im Grundsatz ist das sicherlich überzeugender als eine Flucht in die eigenen vier Wände, denn der größte Wirtschaftsraum der Welt hat globale strategische Interessen, die er im Wettstreit mit anderen einflussreichen Handelnden durchsetzen muss.

Es geht um die Zukunft unseres Kontinents

...
edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E748F42960CC7349BDF/Doc~EF60849D23B2942438A646C0FB5943456~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub3ADB8A210E754E7 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Appell an die Bundesregierung
Zehn Regeln zur Rettung des Euro
Europa braucht keine Wirtschaftsregierung, um den Euro zu retten. Es braucht politische und marktwirtschaftliche Mechanismen, um die Verschuldung zu begrenzen. Unabdingbar ist ein Insolvenzverfahren für Staaten. Vier Ökonomen appellieren an die Regierung.

18. Juni 2010

Angesichts der Schwere der europäischen Schuldenkrise und der Radikalität der im Mai beschlossenen Maßnahmen sehen wir uns veranlasst, einen öffentlichen Appell an die Bundesregierung zu richten. Wir definieren Eckpfeiler für die nun anstehenden Verhandlungen zur Neuordnung des Euroraums, die nach unserer Einschätzung essentiell für den Bestand der Europäischen Währungsunion sind.

Der Euro ist ein wesentliches Element der europäischen Integration.
...

Wie sollten die fiskalpolitischen Regeln für die Eurozone also reformiert werden? Folgendes ist aus unserer Sicht notwendig:

1. Hilfen können bedrängten Staaten grundsätzlich nur nach einer einstimmigen Feststellung der drohenden Zahlungsunfähigkeit durch die an den Hilfsaktionen beteiligten Länder und den IWF gewährt werden.

2. Die Hilfen sollten als verzinsliche Bürgschaften (Avalkredite) oder als Kredite gewährt werden, deren Zins um einen angemessenen Prozentsatz (möglicherweise 3,5 Punkte) über dem europäischen Durchschnittszins liegt. Die Kredite sollten einen bestimmten maximalen Prozentanteil des Bruttoinlandsproduktes des hilfsbedürftigen Landes nicht überschreiten.

3. Zugleich mit der Gewährung der Hilfen müssen die Altgläubiger durch einen sogenannten Haircut auf einen Teil ihrer Ansprüche verzichten. Der maximale Verzicht sollte klar beziffert werden, um eine panikartige Zuspitzung des Krisengeschehens auszuschließen. Wir halten einen Haircut von 5 Prozent pro Jahr seit der Emission eines Staatspapiers für angemessen. Das begrenzt den Zinsaufschlag, den Gläubiger im Vorhinein fordern, auf maximal etwa 5 Prozentpunkte. Man könnte zusätzlich eine pauschale Laufzeitverlängerung für Papiere mit einer Restlaufzeit unter drei Jahren vorsehen. Entscheidend ist, dass die Kapitalmärkte eine klare Kalkulationsgrundlage haben.

4. Das Budget des von der Zahlungsunfähigkeit bedrohten Landes wird unter die Kontrolle der EU-Kommission gestellt. Die Kommission erarbeitet mit dem betreffenden Land ein Programm zur Sanierung der Staatsfinanzen, das auch Reformen zur Stärkung des Wirtschaftswachstums beinhalten kann. Die Hilfen werden unter der Bedingung aufrechterhalten, dass das Land die Auflagen des Programms erfüllt.

5. Diese Insolvenzordnung darf keinesfalls durch andere Hilfssysteme unterlaufen werden, die Anreize zu opportunistischem Verhalten geben, insbesondere nicht durch die von manchen Schuldenländern favorisierten Eurobonds. Eurobonds bedeuten eine vollkommene Zinsangleichung ungeachtet der Bonität der Schuldenländer und kommen deshalb einer Subventionierung des Kapitalflusses in diese Länder gleich. Sie wären ein Freibrief für abermalige Verschuldungsexzesse und hätte darüber hinaus die erwähnten negativen Folgen für das deutsche Wirtschaftswachstum. Eine besonders große Gefahr bei den nun anstehenden Verhandlungen liegt darin, dass Deutschland eine Insolvenzordnung zugestanden wird, wenn es den Eurobonds zustimmt.

Wir halten es darüber hinaus für erforderlich, die politischen Schuldenschranken nach der Art des Stabilitäts- und Wachstumspaktes zu stärken. Wir betonen aber, dass diese Schranken die von den Finanzmärkten ausgehende Disziplinierung über bonitätsabhängige Zinsaufschläge nicht ersetzen können. Im Einzelnen sollten folgende Vorkehrungen getroffen werden.

6. Die Defizitgrenze des Stabilitäts- und Wachstumspaktes sollte in Abhängigkeit von der Schuldenquote modifiziert werden, um von hochverschuldeten Ländern frühzeitig mehr Schuldendisziplin einzufordern. Beispielsweise könnte man die Grenze für je 10 Prozentpunkte, um die die Schuldenquote über 60 Prozent liegt, um je einen Prozentpunkt kürzen. Ein Land mit einer Schuldenquote von 80 Prozent dürfte dann nur maximal ein Defizit in Höhe von 1 Prozent des Bruttoinlandsproduktes haben. Ein Land mit einer Schuldenquote von 110 Prozent müsste einen Budgetüberschuss von mindestens 2 Prozent erzielen.

7. Für die Überschreitung der Schuldengrenzen sind Strafen zu definieren, die automatisch ohne weiteren politischen Entscheid fällig werden, wenn Eurostat die Defizite formell festgestellt hat. Die Strafen können pekuniärer Natur sein und die Form von Pfandbriefen annehmen, die mit privatisierbarem Staatsvermögen besichert sind, und sie können auch nichtpekuniäre Elemente enthalten wie zum Beispiel den Entzug von Stimmrechten.

8. Eurostat erhält zum Zweck der Feststellung der Defizite und Schuldenquoten die Befugnis, von allen Ebenen der nationalen Statistikbehörden direkt Auskunft zu verlangen und vor Ort eigenständige Kontrollen der Erhebungsprozeduren vorzunehmen.

9. Schlussendlich sollte für den Fall, dass alle genannten Hilfs- und Kontrollsysteme versagt haben und dennoch eine abermalige Insolvenz eintritt, der Austritt des betroffenen Landes aus dem Euro-Verbund durch mehrheitlichen Beschluss der Euro-Länder ermöglicht werden.

10. Der freiwillige Austritt aus dem Euro-Verbund sollte jederzeit möglich sein.
Die Autoren:

Clemens Fuest lebt und forscht zwar in Oxford. Doch ist der Finanzwissenschaftler in der wirtschaftspolitischen Debatte in Deutschland präsenter denn je, zumal er als Spezialist für Staatsverschuldung und Besteuerung den Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesfinanzministerium führt. Sein Rat wird gern gesucht, weil er komplizierte Sachverhalte klar darzustellen vermag und Provokation meidet.

Martin Hellwig leitet das Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn. Auf die deutsche Wettbewerbspolitik nimmt der renommierte Ökonom starken Einfluss. Lange hat er die Monopolkommission geleitet. Als Vorsitzender des Lenkungsrates des Deutschlandsfonds hat Hellwig gerade maßgeblich daran mitgewirkt, dass Opel Staatshilfe verweigert wurde.

Hans-Werner Sinn
ist Präsident des Ifo-Instituts in München und einer der gefragtesten Volkswirte des Landes. Dies nicht nur, weil er in ungewöhnlich vielen Themen bewandert ist. Sinn hat auch eine gewisse Lust an der Zuspitzung und hält mit seinen Emotionen nicht hinter dem Berg. Derzeit treibt ihn der Euro um. Sinn sieht „schicksalhafte Wochen für Deutschland und Europa“.

Wolfgang Franz st Vorsitzender des Sachverständigenrates, der jährlich im Herbst über die Wirtschaftspolitik der Bundesregierung urteilt. Außerdem leitet der auf Arbeitsmarktfragen spezialisierte Ökonom das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung in Mannheim. Mit einiger Sorge beobachtet er die Brandeinsätze für den Euro. Sie könnten Deutschland überfordern. (hig.)