grauslich - wenn's denn zutrifft, nur ist der Wirtschaftsdienst eher - hm - berüchtigt als bekannt;
und anscheinend überlegen die Regierungen noch ... z.B. bei uns:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/wirtschaft/badbank106.html">http://www.tagesschau.de/wirtschaft/badbank106.html</a><!-- m -->
Zitat:Strategien gegen den Finanzkrise
Berlin bastelt an einer Bad Bank
Lange hat sich die Finanzwelt staatliche Einmischung verbeten, sie schnürte undurchsichtige Finanzpakete und schöpfte enorme Gewinne ab. In der Krise soll nun der Staat einspringen und eine Bad Bank einrichten. Dies lehnt die Bundesregierung ab, sie bastelt an einem Alternativmodell.
...
Diesem zufolge bleiben die schlechten Kredite in den Banken - in neu zu gründenden eigenen Bad Banks. Dafür vergibt der Staat Ausfallgarantien und es sollen individuelle Auffanglösungen entwickelt werden. Auf diese Weise sollen die Bilanzen verbessert und das Vertrauen in die Banken hergestellt werden - ohne dass sämtliche "toxische" Papiere von einer zentralen Bad Bank übernommen werden müssten. Zudem bleiben die Banken in der Verantwortung und der Staat müsste "nur" für die Kredite aufkommen, die tatsächlich ausfallen.
Allerdings kann der Staat die Papiere später, wenn sie möglicherweise wieder an Wert gewinnen, nicht gewinnbringend verkaufen, so wie es bei einer staatlichen Bad Bank zur Refinanzierung der Fall wäre. Daher sollen die Banken den Staat an erhofften künftigen Gewinnen beteiligen.
...
Politiker und Experten kritisieren, dass der Steuerzahler so oder so die hohen Risiken für zumindest einen Teil der faulen Kredite übernehmen muss. Sie meinen, es sei den Steuerzahlern eigentlich nicht zuzumuten, erneut für eine kurzsichtige und unverantwortliche Geschäftspolitik der Banken zu zahlen. Und selbst die Banker sehen mittlerweile offenbar ein, dass es nicht ohne finanzielle Gegenleistung geht. Laut einem Bericht des "Handelsblatt" sagte ein Banker: "Man kann nicht den ganzen Müll dem Steuerzahler vor die Füße kippen. Das wäre unrealistisch." In Brüssel werden die Ideen aus Berlin mit Interesse verfolgt. "Der deutsche Weg scheint mir sehr interessant zu sein", so EU-Industriekommissar Günter Verheugen. Allerdings sei noch immer nicht klar, wie die Kosten am Ende nicht doch "alle beim Steuerzahler landen".
Stand: 09.02.2009 12:06 Uhr
(Nach der Meldung sind die wirklichen "Giftpapiere" auch mit "nur"
Zitat: etwa 250 Milliarden Euro geschätzt.
- und damit eigentlich beherrschbar .... denn der gesamte Staatshaushalt Deutschlands (Bundesrepublik) ist 2008 mit 283 Mrd. € angegeben,
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.bundesfinanzministerium.de/bundeshaushalt2008/html/vsp20.html">http://www.bundesfinanzministerium.de/b ... vsp20.html</a><!-- m -->
und da Anleger (Aktionäre) sowie andere Eigentümer (z.B. die Länder und Sparkassen) auch einen Teil der Verluste tragen müssten, könnte eine langfristige Lösung auf der vorgenannten Alternative tragfähig sein.
Nur zur Ergänzung skizziere ich mal ein Modell, wie es nach der o.g. Meldung denkbar wäre:
Ich picke mir eine Bank raus - die Deutsche Bank, weil deren Chef ja deutlich gemacht hat, dass er die Krise ohne staatliche Hilfe schultern will.
Insofern ist die Deutsche Bank ein Beispiel für eines der großen Kreditinstitute und kein "Fall".
Alleine das Bilanzvermögen der Deutschen Bank ist zum 30.06.2008 mit 1.990.740 Mio. Euro (!) angegeben.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://geschaeftsbericht.deutsche-bank.de/2008/q2/konzernabschluss/bilanz.html">http://geschaeftsbericht.deutsche-bank. ... ilanz.html</a><!-- m -->
Wenn man die Verbindlichkeiten abzieht kommt man zu einem Eigenkapital von über 30 Mio. Euro alleine (!) bei der Deutschen Bank.
Dabei sind sicherlich einige Immobilienwerte, die vorsichtig kalkuliert in der Bilanz eingestellt sind ("versteckte Rücklagen" oder "stille Reserven").
Wenn jetzt der Staat diese Immobilienwerte zum realen Wert beleiht, und dafür Ausfallbürgschaften für die "toxischen Papiere" übernimmt, dann haben die Banker einen großen Teil der Belastungen selbst zu tragen.
Kommt es nämlich zu Inanspruchnahme der Ausfallbürgschaft, dann wird diese Inanspruchnahme sozusagen durch Eigenmittel der Bank finanziert, ohne dass der Steuerzahler zur Kasse gebeten würde. Damit lässt sich "verdeckt" vieles abfangen
Mit dem "Beleihen der Immobilien" haben die Banken die Möglichkeit, die Ausfälle durch künftige Gewinne zu kompensieren und sich ihre Immobilienwerte zu einem späteren Zeitpunkt wieder vom Staat zurück zu holen. Das würde aber künftige Gewinne schmälern - und damit die "Boni-Zahlungen" der Vorstände, und die Banker haben somit zugleich Interesse, diesen "Fall der Fälle" zu vermeiden.
Wenn diese Kompensierung dagegen nicht klappt, kann der Staat die Immobilie entweder verwerten (was den Banker auch nicht freuen dürfte) oder aber er bringt diese Immobilie - die ja an den Staat abgetreten ist - als Eigenkapital selbst in die Bank ein, übernimmt also einen Teil der Bank von den Aktionären (die dürfte das auch nicht besonders freuen, was wieder die Vorstände unter Druck setzt).
Wenn das so durchgezogen wird, dürfte nur ein geringer Teil der "miesen Papiere" tatsächlich unwiderbringlich beim Steuerzahler landen.