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Normale Version: Bundeswehr – quo vadis?
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Zitat:dann landet man mMn schnell bei einem besonders leistungsfähigen Aufklärungs-Wirkverbund, der durch eine Kombination von GTK CRV/RCH/MLRS etc. erzielt werden kann, den keine andere Nation bisher so bietet,

Was ja meiner Definition nach zu folgendem gehören würde:

Zitat:sehr viel weitergehende Aufklärungsfähigkeiten und die Befähigung die feindliche Aufklärung so weitgehend wie möglich zu verhindern (dies auf allen Ebenen)
Exakt. Ich habe es nur bis auf diese Ebene runter gebrochen, um deine Ausführungen mit meiner konkreten Kritik am derzeitigen BW-Verständnis von "mittleren Kräften" zusammen zu führen.
Es ist natürlich bemerkenswert wenn man für Waffensysteme erstmal eine passende Rolle finden muss. Normalerweise sollte es schon andersrum laufen.
@Pmichael:

So ist es ja nicht.
Einem Waffensystem ist seine Kräftekategorie nicht immanent, sondern man wählt diese bewusst aus, um dem System deren Eigenschaften zu verleihen. Also bspw. wählt man das Waffensystem MARS und entscheidet sich dann, ob man dieses als "schwer" auf Kette, "leicht" auf Lkw, oder "mittel" auf RadPz auslegen möchte.
Man entscheidet sich hingegen nicht für eine Kräftekategorie und überlegt sich dann eine Aufgabe für diese. Auch wenn man das bei der realen Planung des Heeres durchaus vermuten könnte.

Insofern war meine Formulierung "Wie interpretieren wir "mittlere Kräfte" und welche Aufgaben und Fähigkeiten müssen speziell unsere mittleren Kräfte erbringen" unglücklich gewählt. Korrekterweise hätte es heißen müssen: "Für welche unserer Aufgaben und Fähigkeiten ist eine Auslegung als mittlere Kräfte angebracht?"
Gibt es eigentlich schon irgendwo Informationen bzgl
„Vorstellung Neue Heeresstruktur“ welche gestern im Verteidigungsausschuss stattgefunden hat?
https://www.welt.de/politik/deutschland/...-Euro.html

Um die Stimmung zum Beginn des Wochenendes nach unten zu drücken ...
Wenn man schon so etwas macht, dann sollte man wenigstens offen dazu stehen und sagen: Jawoll, so ist es, wir haben etliche Teppiche für 25.000 Euro pro Teppich gekauft. Aber stattdessen:

Zitat:Das Lambrecht-Ministerium hatte sich zunächst massiv dagegen gewehrt, die konkreten Kosten der Umbaumaßnahmen zu nennen. Erst nachdem „The Pioneer“ einen Antrag auf Auskunft nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt hatte, konnte die Redaktion demnach die Rechnungen einsehen.

Das ist meiner Meinung nach wesentlich schlimmer.
vielleicht sind die Teppiche ja abhörsicher?
(01.10.2022, 12:02)iRUMO schrieb: [ -> ]https://www.welt.de/politik/deutschland/...-Euro.html

Um die Stimmung zum Beginn des Wochenendes nach unten zu drücken ...

Zeigt einmal mehr wie kaputt diese (politische) Führung ist. In diesem Laden treffen Dummheit, Inkompetenz und Dreistigkeit aufeinander.

Ein paar unserer Jungs sollten die Teppiche schnappen, nach Munster bringen und ordentlich draufhalten.

Gerne nochmal zur Erinnerung: Nach Art. 64 Abs. 2 GG leisten die Mitglieder der Bundesregierung bei der Amtsübernahme vor dem Bundestag den in Art. 56 GG vorgesehenen Eid. Die Eidesformel lautet: „Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe.“

Da der allseits beliebte Eberhard Zorn wahrscheinlich noch bei der Einkaufstour dabei war, wird wieder einmal nichts passieren.
Lass doch die armen Teppiche in Ruhe. Ist vielleicht sogar eine sinnvolle Geldanlage Wink, weil die Teppiche im Gegensatz zu dem durch die Inflation ständig vor sich hin entwerteten Sondervermögen eher noch an Wert gewinnen und man sie später teurer weiter verkaufen kann, statt dass sie einfach nur ständig an Wert verlieren.Big GrinWink

Aber mal ernsthaft: Besagte Teppiche sind für sich selbst völlig irrelevant.

Relevant ist allein der Umgang des Ministeriums damit ! Nämlich dieses peinliche: Nichts sagen wollen, mit allen Mitteln verhindern wollen dass es heraus kommt usw. Der Umgang damit ist der eigentliche Skandal. Statt das einfach ganz offen zu tun, und von mir aus auch teurere Teppiche zu kaufen und offen zu erklären: wir kaufen die jetzt, weil repräsentativ, weil wir wollen das und fertig. Stattdessen wird die Presse dabei so weit wie möglich behindert darüber zu berichten.

Diese mangelnde Souveränität, dieses Pharisäertum, diese ganze komische Art des Umgangs damit sind hier das eigentliche Problem, weil sie eine grundsätzliche Geisteshaltung offenbaren, die meiner rein persönlichen Meinung untauglich für die Bewältigung der vor uns liegenden Probleme ist.

Nicht die Beschaffung der Teppiche ist falsch, grundfalsch ist die Einstellung der Ministerin bzw. des Ministeriums.
Ich würde mich gerne mal wieder an der Presse abarbeiten:

Zitat:Neuer Ärger für Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD): Die Ministerin hat 109.000 Euro für Verschönerungsmaßnahmen in ihrem Ministerium ausgegeben. Ein einzelner Teppich kostete 25.000 Euro. ... Das Verteidigungsministerium erklärte auf Anfrage, die Teppiche seien zuletzt 2001 erneuert worden.

Das suggeriert, es habe mehrere Teppiche gegeben, die jeweils bis zu 25.000 Euro gekostet hätten. Es gab aber nur einen einzigen Teppich, denn:

Zitat:Außerdem seien in der Gesamtsumme von 109.000 Euro auch die Kosten für sechs neue Teeküchen für Staatssekretäre und Generäle enthalten.
Die Teeküchen hätten einen Preis von 14.000 Euro – pro Küche.

Also sechs Küchen und ein Teppich - Das war's. Jetzt ist die Frage, um was für Küchen es sich gehandelt hat. Geht man nun davon aus, dass es kleine Pantryküchen in Einzelbüros sind, dann ist das völlig überzogen. Sind es aber komplette Küchenzeilen (inkl. Geräten, Aufbaukosten und begleitend erforderlichen Maler- und Installationsarbeiten), die jeweils für die kompletten Abteilungen der benannten Führungskräfte genutzt werden, dann sind wir da preislich in einem ganz normalen Rahmen für den Objektbereich. Für Otto-Normal-Verbraucher ist das sehr viel, aber leider durchaus marktüblich. Und wie alt die bisherigen Teeküchen waren, wurde auch nicht erwähnt.

Zitat:Der neue Teppichboden von der Staatssekretärin im Verteidigungsministerium Margaretha Sudhof (SPD) soll demnach 25.000 Euro gekostet haben.
Das Verteidigungsministerium erklärte auf Anfrage, die Teppiche seien zuletzt 2001 erneuert worden.

Mit "Teppichboden" ist für gewöhnlich nicht der teure Perser gemeint, sondern Verlegeware. Also hat auch gar nicht "ein einzelner Teppich" 25.000,- gekostet, sondern der Teppichboden eines Büros. Strapazierfähiger Teppichboden für den Objektbereich (z.B. Vorwerk) kann inkl. Verlegung schon mal bei über 100,- Euro den Quadratmeter liegen. Dazu kommen meistens weitere Arbeiten wie das vorübergehende Demontieren von Möbeln, das Entfernen von Altbelägen und die Wandanschlüsse/Fußleisten. Das ist dann noch kein Luxus, sondern einfach Qualität mit Blick auf Langlebigkeit.
Da hier aber von Teppichen die Rede ist, kann man davon ausgehen, dass es sich nicht nur um das persönliche Büro der Staatssekretärin gehandelt haben wird, sondern mindestens noch ein Vorzimmer, wenn nicht sogar auch ein Besprechungsraum oder ein Hinterzimmer mit Schlafmöglichkeit in die Bodenarbeiten mit einbezogen wurden. Also sollten meine Annahmen so stimmen und die erweiterten Räumlichkeiten der Staatssekretärin irgendwas oberhalb von 150 Quadratmetern aufweisen, dann wären auch diese Kosten im ganz normalen Rahmen.


Dann blieben natürlich trotzdem noch die Fragen offen, ob diese marktübliche Objektqualität auch für steuerfinanzierte Büros angemessen ist und inwieweit dies ebenso für den Umfang der Räumlichkeiten einer einzelnen Staatsdienerin gilt. Aber das ist dann ein allgemeines Problem der Bundesministerien, kein spezielles der Verteidigungsministerin.
Sollten es natürlich persönliche Designer Pantrys und Edel-Perserteppiche gewesen sein, wäre Empörung angemessen. Nur weiß man das leider nicht und Geheimhaltung macht die Außenwirkung nicht besser.

@Quintus:
Teppichböden gewinnen leider nicht an Wert. Da hat dich der Verkäufer verarscht. Wink
Leute, vielleicht bin ich ja etwas altmodisch, aber ich stehe gerade etwas fragend und kopfschüttelnd vor dieser "Teppichdiskussion". Reden wir hier, im Strang über die Zukunft der Truppe, wirklich über Teppiche und Kaffeeküchen und 100.000 Euro? GMP wittert gleich den Untergang des Abendlandes und der Rest analysiert, ob die Teppiche rund, eckig, flauschig oder flecktarnfarben oder nur zu teuer waren. Ähem...

Es gibt doch wichtigere Fragen:

1.) Wann kommen die fliegenden Teppiche für die Luftwaffe?
2.) Was ist aus dem "Projekt Aladdin" geworden? Besser bekannt als PlStzBvW (Planungsstab zur Beschaffung von Wunderlampen)?

Schneemann
(02.10.2022, 14:31)Schneemann schrieb: [ -> ]1.) Wann kommen die fliegenden Teppiche für die Luftwaffe?
2.) Was ist aus dem "Projekt Aladdin" geworden? Besser bekannt als PlStzBvW (Planungsstab zur Beschaffung von Wunderlampen)?
Na, zumindest Aladin mit einem D fliegt ja für die BW. Big Grin
Es geht wohl nicht um die Beschaffung als solche. Ist es nicht eher der Eindruck, dass nichts so recht vorangeht, es sei denn, es dreht sich um die Ausstattung der Führungsebene? Durch dieses verdruckste verheimlichen wollen im Verteidigungsministerium, suggeriert, man selber, dass man etwas unrechtes getan hat und "erwischt" wurde. Und der Hinweis auf das Alter der Teppiche ist im Hinblick auf das teilweise völlig überalterte Material der Truppe ein Witz. Die Kommunikation der Behörde ist suboptimal.

Die Leute sind bei solchen Dingen empfindlich geworden, spätestens nachdem herauskam, wie sich beim ÖRR die Führungsebene ihr Intendanten-Dasein durch üppige Investitionen in Büro und Fuhrpark versüßte hat.

Was bleibt in der Öffentlichkeit als Eindruck hängen? Dass seit Feb. 2022 großartige Ankündigungen gemacht wurden, dass die Bundeswehr jetzt schnell fit gemacht werden muss, aber nicht viel passiert ist. Bei Teppichen geht es aber anscheinend flotter. Und das wird der Verteidigungsministerin angelastet.
Heute wurden Spionage Drohnen auf Truppenübungsplatz in Bayern gesichtet… auf dem die Ukrainer ausgebildet werden…

https://www.n-tv.de/politik/Bundeswehr-m...25519.html

wird Zeit dass die Bundeswehr Shorad Systeme bekommt
#BoxerSkyranger30