Zitat:Die GBU-43 ist keine "klassische" Penetrationsbombe, sondern, wie der Name schon sagt, ein air blast, d. h. die Waffe wird kurz über dem Erdboden gezündet, um so ihre Spreng- und Druckwirkung zu entfalten. Da ist ihre Wirkung sicher enorm, aber tief verbunkerte Ziele können mit dieser Waffe nicht bekämpft werden.
GBU-57 meinte er vermutlich. Ich halt es aber für nicht unwahrscheinlich, dass man da rein muss oder einen taktischen Atomsprengkopf verwendet. Das hätte auch die größere Abschreckung aus Sicht der Handelnden und daher insgesamt größeren Effekt.
Zitat:Unabhängig von der Korrektheit dieser Prozentzahl: Ich kann mich entsinnen, dass du schon in der Vergangenheit über iranische Exilanten in Deutschland mit verbalen Ausfällen hergezogen bist, und nun sind das ja alles plötzlich auch gar keine politischen Flüchtlinge (mehr)? Ich denke, dass es genau solche Formulierungen/Haltungen sind, die dem gegenwärtigen Regime in Teheran letztlich zum Nachteil gereichen und die den möglichen Sturz mit beschleunigen.
Das meine Aussagen zu diesem Thema oder im Allgemeinen so eine regionale oder gar globale Bedeutung haben, würde ich mal nicht annehmen. Aber mal ernsthaft: Um diesen Status politischer Verfolgung zu erreichen, muss man ja auch im Iran schon ein bisschen was aktiv dazu beitragen. Wie hoch ist denn der Anteil jener, die tatsächlich aufgrund politischer Aktivitäten verfolgt werden? Und wie hoch ist dagegen der Anteil derjenigen, die eine sehr gute Ausbildung haben, aber im Iran einfach unter der wirtschaftlichen Lage nicht vorwärts kommen? Und wieso reisen Menschen in ihre Heimat, wenn sie dort verfolgt werden? Und dann wäre noch einmal die Frage, wie hoch der Anteil der normalen einfachen Kriminellen ist, die wegen ganz anderer Dinge bzw. irgendwelcher Betrügereien gesucht werden? Sicher habe ich es überspitzt formuliert mit den 99% aber dann sind es eben 80% oder sogar nur 50%. Das ändert nichts an meiner Aussage, dass die iranische Diaspora eine Gruppe darstellt, die nicht nach geht, nur weil die Regierung eine andere ist. Das ist sogar im Weitesten unabhängig zu betrachten, von den politischen Verhältnissen bis dato, weil die wirklich politisch verfolgten im Verhältnis zu den wirtschaftspolitisch Unzufriedenen aktuell nicht so massiv in Gewicht fallen, wie man sich das gern vorstellt. Da wird sich also zukünftig nur die Zusammensetzung der jeweiligen Opposition ändern. Eine andere Regierung macht das Land nicht zum Arbeiten attraktiver. Stellst Du aber eine gegenteilige These auf? Dann los. Außerdem ging es mir nicht darum die iranische Diaspora i.A. zu verunglimpfen. Ich halte das für völlig normales, natürliches und legitimes Verhalten ins Ausland zu reisen bzw dort zu arbeiten.
Nehmen wir also an es sind nur 70% oder sogar nur 45%, die aus rein wirtschaftlichen Gründen hier sind (wenn ich politisch verfolgt werde, dann reise ich ja nicht regelmäßig in meine Heimat), aber auch diese Zahl und darum ging es mir, zeigt nur, dass die Opposition sich dann ebenfalls lediglich verschiebt. Es wird nicht so sein, dass die Menschen die bereits hier sind dann bereitwillig ihr Land wieder aufbauen. Weil die Intention ihrer Bewegung vorrangig eben finanzieller Natur immer war. Egal wer im Iran regiert, gibt es nach einem Krieg dort weniger als vorher. Nicht mehr. So einfach ist das am Ende. Dumme Frage am Rande. Hat sich quantitativ die Anzahl geflüchteter Afghanen, Iraker, Syrer, Libanesen oder Palästinenser nach den jeweiligen Regime-Changes tendenziell eher reduziert oder tendenziell eher erhöht Deiner Meinung nach? Und womit hängt dies dann zusammen, wenn es nicht die politische Verfolgung ja mehr sein kann per Definition, denn die bösen Regime wurden ja jeweils beseitigt. Es gab auch jeweils immer eine Diaspora die hinreichend groß und gebildet gewesen wäre.
Jetzt kann Du sagen, ok dann haben die zuvor Verfolgten kein Bleiberecht mehr und man zwingt sie ihr Land wieder aufzubauen und mit ein paar tausend Euro Begrüßungsgeld. Und wer wird dann im Iran zwangsläufig vertrieben? Die ehemaligen Kräfte der IRGC und Basij? Die muss man ja zwangsläufig beseitigen von ihren Funktionen, um etwas andere aufzubauen. Wie viele davon 5 Mio? Und was machen die dann? Nach Jemen flüchten? Das wird alles nicht so einfach und die Welt nicht sicherer. Für alle Iraner sind das ganz schwere Zeiten, weil man sie - egal wo - einfach nur hassen wird. Sie sich untereinander und auch dem Ausland nicht trauen können.