(10.04.2025, 21:15)Ottone schrieb: [ -> ]Was rechtfertigt denn SM-6 und AEGIS für die USA sowie Japan, Australien und Südkorea und warum sind wir so ganz anders?
Die genannten Nationen haben ein komplett anderes "Standing" in den USA, als Deutschland - allein Australien als Bestandteil der Five-Eyes und AUKUS.
Japan hat einen anderen Ansatz, was die Fertigung und Beschaffung angeht. Die fertigen z.B. den Mk 41 in Lizenz, soweit mir bekannt und fahren seit mittlerweile 30 Jahren mit AEGIS zur See. Japan ist soweit mir bekannt auch die erste Nation gewesen, die nicht amerikanische Lfk in den Mk 41 integriert hat (Type 07).
(10.04.2025, 21:15)Ottone schrieb: [ -> ]Die SM-2 sind weiterhin vorhanden und können eingesetzt werden, was bedeutet dass die F124 mit ihrem Radar, ihrem FüWES, ihrer OPZ und den besagten SM-2 weiterhin deutlich mehr AAW kann als die zukünftige F126.
Diese Fähigkeit ist auf dem Papier vielleicht vorhanden, keiner weiß aber, wie viele SM-2 wir noch im Bestand haben. Die initiale Beschaffung findet man bei SIPRI, was danach "durchgegangen" oder "abgelaufen" ist, weiß keiner. Es würde mich wundern, wenn wir im Kriegsfall alle F124 mit SM-2 bestücken könnten - vielleicht reicht es ja für eine mit etwas Nachbeladung
Ob wir diese Fähigkeit mit F124 noch haben, bemisst sich danach, in welchen Szenar ich unterwegs bin, wie lange der Konflikt dauert, welche Fähigkeiten der Gegner hat, wie potent seine Wirkmittel sind und noch vieles mehr.
Erst wenn man so ein Szenario definiert hat, kann man zur Bewertung kommen, ob das, was die F124 heute noch leisten kann gespiegelt an den Munitionsbeständen bei einem z.B. in 2029 eintretenden Kriegsfall ausreichend ist oder nicht.
Klar kann ich behaupten, solange ich eine F124 mit einem APAR, einem VLS Mk 41 und einem SM-2 (überspitzt, spricht ich Worten alles genau einmal) habe, dass die Fähigkeit Verbandsflugabwehr vorhanden ist. Wir sind uns aber denke ich beide einig, dass man so keinen Krieg gewinnt
Ich finde interessant, wie die ganzen Meldungen über den technischen Zustand der HESSEN aus 2024 inzwischen scheinbar wieder verdrängt worden sind - zu den Obsoleszenzen und Defiziten der F124 wurde ja mehr als genug berichtet.
Wie üblich scheint mir aber das "Einhegen" der Debatte innerhalb und außerhalb der Bundeswehr erfolgreich gewesen zu sein - in Dänemark musste den Ereignissen ASPIDES folgend, der höchste Soldat gehen, in Deutschland ist seitdem... nichts passiert. Nichts mehr übrig von den "bold statements" und dem "soliden Beitrag" der Deutschen Marine im Roten Meer, dabei ist der Konflikt da unten bei weitem nicht vorbei.
Ich hatte gehofft, dass dieser Einsatz der F124 im Roten Meer endlich mal für "Schub" bei einem MLU der F124 bzw. der F127 gesorgt hätte, aber passiert ist scheinbar nichts.
Das auch Aster und europäische Waffen durchaus effektiv sein können, haben die Französische und Britische Marine im Roten Meer bei Aspides durchaus bewiesen.
Aus meiner Sicht hätte man die Zeit bis zum Zulauf der F127 ab 2035 zur Erprobung der SM-2 Block IIIC oder SM-6 auf der F124 nutzen können. Die Flugkörper hätte man danach für F127 übernehmen können.