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Normale Version: Iranisches Atomprogramm
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@Erich:

Zitat:aus Sicht eine Iran-Kenners macht der Brief für den Iran durchaus Sinn
Klar macht er Sinn. Nur nicht im Sinn (!) von Dialog. Und er ist auch in dieser Hinsicht kein bemerkenswertes Zeichen, sondern hinsichtlich der Art, wie der Iran seine Vorstellungen und Interessen kommuniziert. Du interpretierst deine eigenen Quellen falsch.


Aus deinen eigenen Zitaten:

Zitat:Irans Staatschef hält sich für auserwählt, sagt Iran-Forscher Michael Pohly. Ahmadinedschads Brief an US-Präsident Bush sei "mehr oder weniger Show", aber durchaus für beide Seiten von Nutzen.
Zitat:Auf der anderen Seite enthält der Brief sehr allgemein gehaltene Positionen und vor allem sehr viele Vorwürfe gegen die USA, die in dieser Form völlig undiplomatisch sind. Ich glaube nicht, dass der Brief weiterführt.
Zitat:Der Brief passt gut in diese Strategie. So kann Ahmadinedschad seinen Landsleuten sagen: Schaut hin, ich bin über meinen Schatten gesprungen, ich habe direkt an Bush geschrieben.
Zitat:Iran erwartet vermutlich nicht die Aufnahme eines Dialogs. Man will mehr oder weniger die Show, man will den anderen für die Festigung der eigenen Position benutzen.
Ist mir schleierhaft, warum du immer noch mit aller Macht versuchst, konstruktive Absichten in etwas hineinzuinterpretieren, wo selbst die von dir benannten Experten offenkundig anderer Meinung sind.


Zitat:"der Westen" - angetrieben von den USA - übt heftige Kritik am Atomprogramm des Iran, von dem dieser sagt, es sei zivil und daher zulässig:
der Iran seinerseits übt heftige Kritik an einer Anzahl von Aktion der USA, die auch hier nicht unumstritten sind.
Ist da nicht ein Maß an gegenseitigen Forderungen vorgelegt, nach dem Motto, dass beide jetzt einen Katalog haben, der in folgenden Verhandlungen entsprechend abgearbeitet werden kann???
Sorry, aber das ist so was von konstruiert, das ist nicht mehr ernstzunehmen. Der Inhalt des Briefes ist in Sachen Forderungen derart allgemein, genausogut könnte Ahmadinedschad die USA auffordern, einfach "netter" zu sein.
Zitat:Turin postete
Sorry, aber das ist so was von konstruiert, das ist nicht mehr ernstzunehmen. Der Inhalt des Briefes ist in Sachen Forderungen derart allgemein, genausogut könnte Ahmadinedschad die USA auffordern, einfach "netter" zu sein.
da sind Dir die Gepflogenheiten internationaler Verhandlungen aber noch weniger vertraut als Ahmadinedschad ....
"man" stellt zu Beginn von Gesprächen nicht einfach knallhare Forderungen sondern spricht Problemfelder an, und es ist dann Sache der Gegenseite darauf einzugehen - in einem immer konkreter werdenden Dialogprozess ergeben sich dann Annäherungen auf einigen Problemfeldern und starre Fronten bei anderen Punkten.
Entscheidend ist, dass und wie die Gegenseite den "Versuchsballon" und den Gesprächsfaden aufnimmt.
Das von Dir gewünschte knallharte Fordern würde bedeuten, dass ein Nichteingehen auf diese Punkte sofort das Ende des Dialogs bedeuten würde. So aber - mit mehr oder weniger angesprochenen Problemfeldern - lässt sich im Dialog der einzelne Punkt konkretisieren, bei dem man sich einigen kann - und die anderen Fragen bleiben ausgeklammert und werden zu einem späteren Zeitpunkt (ggf.) wieder aufgegriffen.´
Je nachdem, wie weit "on top" und wie ausführlich und intensiv sich der "Briefeschreiber" einzelnen Punkten und Fragen widmet, ist auch das Interesse des Autors an der Klärung der Fragen zu sehen. Vergleich mal, wie lange die Ausführungen zu den Themen "prisoners in Guantanamo Bay", oder "Irak und Saddam" sowie "Israel und >newly elected Palestinian administration<" sind.....(das nennt sich übrigends "Auswertung" und "Analyse", und da gibts ganze Abteilungen, die für sowas geschult sind).

Während wir uns hier über die Feinheiten der Interpretation intensive Dispute liefern wird von anderer Seite kräftig Holz ins Feuer gelegt:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.dailytimes.com.pk/default.asp?page=2006%5C05%5C09%5Cstory_9-5-2006_pg1_3">http://www.dailytimes.com.pk/default.as ... 2006_pg1_3</a><!-- m -->
Zitat:Tuesday, May 09, 2006

Israel will hit Iran in the next few months: Israeli official

By Khalid Hasan

WASHINGTON: Israel will strike Iran’s nuclear facilities in the next “month or two or three,” an Israeli official has been quoted here as saying.

...
Damit wird für die Hardliner im Iran das beste aller denkbaren Argumente geliefert, um einen vorsichtig geknüpften "seidenen Gesprächsfaden" mit den USA abreissen zu lassen:
schon interessant, dass diese Drohung jetzt - nach dem Brief - kommt; sollte der vielleicht doch mehr meiner Interpretation der Dinge entsprechen, und deshalb ein entsprechendes Störmanöver notwendig sein???
Zitat:Diplomaten: Spuren hochangereicherten Urans im Iran entdeckt
Fr Mai 12, 2006 7:45 MESZ

Berlin (Reuters) - UN-Inspektoren haben Diplomaten zufolge weitere Spuren sehr hochangreicherten, nahezu waffenfähigen Urans im Iran entdeckt.

Dies sagten mehrere Diplomaten am Freitag der Nachrichtenagentur Reuters. Das Ergebnis würde den Verdacht verstärken, dass der Iran sein Atomprogramm weiter nicht in vollem Umfang offen gelegt hat. Für eine Energiegewinnung muss Uran nur bis zu einem wesentlich geringeren Grad angereichert werden als für Waffen. Der Iran steht im Verdacht, an Atomwaffen zu arbeiten, hat dies aber immer zurückgewiesen.
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://de.today.reuters.com/News/newsArticle.aspx?type=worldNews&storyID=2006-05-12T174509Z_01_HUB263894_RTRDEOC_0_IRAN-ATOM-ANREICHERUNG.xml">http://de.today.reuters.com/News/newsAr ... HERUNG.xml</a><!-- m -->
darauf hatte ich im meinem Posting vom 12. Mai schon im 2. Edit hingewiesen - und auf die Reaktion (Dementi) Teherans, das wird im (wohl älteren) Reuters-Artikel Fr Mai 12, 2006 7:45 MESZ noch als
Zitat:Die Regierung in Teheran lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
zitiert.
Der SPIEGEL-Artikel bringt dagegen schon die Antwort:
Zitat:Bisher von der IAEA nachgewiesene Spuren von hoch angereichertem Uran stammten nach Analysen der Atombehörde vermutlich von Zentrifugen, die Teheran in den achtziger Jahren auf dem internationalen Schwarzmarkt von Pakistan erworben hatte.

Aus Iran kam umgehend ein Dementi: "Das sind grundlose Behauptungen, die auch in der Vergangenheit immer wieder erwähnt wurden, aber für uns keinerlei Bedeutung mehr haben", sagte Außenamtssprecher Hamid-Resa Assefi im Nachrichtensender Chabar.
....
edit:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/iran/atomstreit_nid_28839.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/ira ... 28839.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomprogramm

El Baradei will Kompromisse mit Iran

| 11.05.06, 22:52 Uhr |
Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Mohamed el Baradei, hat für Nachsicht mit dem Iran plädiert: Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Kompromisse einzugehen.
....

„Die einzige Lösung im Iran-Fall ist ein umfassendes Paket aus Dialog und Verhandlungen", sagte El Baradei vor Journalisten in Amsterdam. „Je mehr wir uns wieder dem Verhandlungstisch annähern, desto besser können wir die Anliegen beider Seiten berücksichtigen.“
....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://focus.msn.de/politik/ausland/iran/atomkonflikt_nid_29790.html">http://focus.msn.de/politik/ausland/ira ... 29790.html</a><!-- m -->
Zitat:Atomkonflikt
USA bieten Iran direkte Gespräche an

| 31.05.06, 18:18 Uhr |
Die USA haben im Atomkonflikt mit dem Iran eine diplomatische Kehrtwende vollzogen und direkte Gespräche mit der Islamischen Republik angeboten.
....
na also - hat ja nur einen knappen Monat gedauert;
mit der Geschwindigkeit weiter und die Verhandlungen sind in 20 Jahren am Punkt ...
Ich denke, dass auch die USA die Realitäten einsehen muss. Ein Krieg so kurz vor dem Ende von Bush seiner Amtsperiode, dabei nun fast völlig entfremdet zumindest von den Republikanern im House usw. das sind alles Punkte, die ein militärisches Abenteuer schon in der Vorbereitung torpedieren würden. Der Congress von heute und vorallem der in gut einem halben Jahr nach den mid-term-elections wird ein anderer sein als der von 2003.....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/673927.html">http://www.n-tv.de/673927.html</a><!-- m -->


Zitat:Teheran sagt Nein
Außenminister beraten in Wien

Der Iran hat das Gesprächsangebot der USA im Atomstreit als "reine Propaganda" zurückgewiesen. Die amtliche Nachrichtenagentur IRNA teilte mit: "Es ist selbstverständlich, dass die Islamische Republik Iran nur Vorschläge und Bedingungen akzeptiert, die den Interessen der Nation und des Landes dienen. Die Einstellung der Urananreicherung zählt definitiv nicht dazu." Ob es sich bei den nur kurz vor den neuen Beratungen in Wien veröffentlichten Äußerungen um eine offizielle Reaktion auf US-Vorschläge handelte, war zunächst nicht klar.
Iran sagt NEIN zu Gesprächen!
Ich dachte die Krise sei enschärft, aber damit habe ich nicht gerechnet. Das ist doch Wahnsinn, hätte der Iran die Gespräche angenommen, hätte man mit Sicherheit einige Dinge von den USA verlangen können.
Beispielsweise eine Sicherheitsgarantie gegen einen Angriff.

Die Meldung ging jetzt auch schon durch die Tagesschau.
Ich denke der Iran denkt an das, was Thomas Wach direkt über Dir gepostet hat. Die fühlen sich in einer sehr sehr starken Verhandlungsposition.
Iran sagt nicht "Nein" zu Gesprächen. Iran sagt "Nein" zu den Bedingungen, die die USA als Kriterien genannt hat, welche der Iran zu erfüllen hat, wenn es zu solchen Gesprächen kommen soll. Da wurde wieder von "legitimen Ansprüchen" geredet, also ist anzunehmen, dass die bekannten Positionen vertreten werden: kein geschlossener Kreislauf für Iran, und das will man in Teheran nicht. Ganz einfach. Warum sich manch einer so großartige Hoffnungen wegen direkter US-Iran-Gespräche gemacht hat, kann ich absolut nicht nachvollziehen.
Ist mir ebenso ein Rätsel, was hat man den erwartet wie der Iran auf dieses "Diktat" der USA reagieren will bzw. sollte?, das dem Iran erneut sein legitimes Recht abspricht freidliche Atomforschung und Nutzung zu betreiben, was den vollen Atomkreislauf mit EINSCHLIESST.

Die USA sind nicht und waren auch nie daran interessiert auf gleicher Augenhöhe zu verhandeln undes ist Ihr erbärmlicher, durchsichtiger und lächerlicher Plan immer neue und für den Iran inakzeptable Forderungen (Angebote/Vorschläge) aufzustellen um im Nachhinein sagen zu können man hätte ja alle diplomatishen Möglichkeiten ausgechöpft und es bliebe nur noch eine Option übrig, Sanktionen und/oder ein Militärschlag.

Mit für den Iran absolut unakzeptablen und diktierten "Vorstössen", die man Angebot nennt, die aber nichts anderes als ein abgekartertes Spiel darstellen, wird erneut versucht den Iran als Buhmann hinzustellen, der ja alle Angebote ablehnt, auch wenn Ihm kaum was anderes übrig bleibt um das Feld für den nächsten Krieg in der Region zu ebnen, der genauso wie der Irakkrieg schon lange gewollt, geplant und in absehbarer Zeit auch erfolgen wird, um das verhasste Regime in Teheran zu stürzen, oder zumindest das Land massiv militärisch und wirtschaftlich zu schwächen und um zu verhindern das Iran die Macht Nr. 1 in der Golfregion wird, was ur noch militärisch möglich ist, auch um die jüdischen Interessen den Iran betreffend zu befriedigen.

Man weis das die stolzen Iraner niemals ein solches Diktat annehmen können, das ihnen Ihjre legitime Rechte illegitim verwehrt und sie wie Menschen zweiter Klasse behandelt, aber genau das ist das Kalkül der USA um den nächsten krieg zu rechtfertigen.

@fieserfettersack
Nicht dein Ernst das du daran glaubst das die USA ernsthaft an einer Entschärfung der Situation mit dem Iran wirklich interessiert sind???, du glaubst sicher auch daran das es nur darum geht den Iran vom Bau einer Atombombe abzuhalten und nicts anderes oder:laugh::bonk::pillepalle::hand:
obwohl alleine dafür einige Dutzend Inspektoren sowie Überwachungsanlagen völlig ausreichen würden und laut russischen Quellen, die vor Ort sind im Iran, dieser selbst beim Betreiben eines militärischen Atomprogramms noch mind. 10 Jahre von einer Bombe entfernt wäre.
Auch vergessen hier offenbar viele das die Hochanreicherung "Spuren" hinterlässt die von den Modernsten Sateliten erkannt werden, wie beireits vor Jahren im Fall Nordkorea, und somit so oder so solche Programme auffliegen würden.

Die Ziele den iran betreffend sind für die Bushadministration klar und sind lange kein Geheimniss:

Plan A:
-Regimewechsel
-Instalierung einer US treuen Marionette a´la Saudiarabien o.ä.
-Kontrolle der Straße von Hormuz und der iranishen Ölfelder
-US Stützpunkte im Südiran und Meerenge von Hormuz

wenn das nicht fruchtet, Plan B:
-schwächung der Wirtschaft
-schwächung des iranischen Militärs und dessen Fähigkeiten
-Isolation

Die Plan A Ziele scheinen auf absehbare Zeit unerreichbar und Zeit hat die Bushadministration nicht mehr viel, da die Niederlage bei den nächsten Wahlen so gut wie sicher sein dürfte, falls nicht wieder ein "Wunder" geschieht.

Plan B ist durch Wirtschaftssanktionen nicht umsetzbar, da jede Sanktion löchrig ist und im Falle Irans sich viele Länder daran ict halten würden, vor allem die nicht die vom Iransichen Öl und Gas Profitieren.

was bleibt um die Neoconpläne umzusetzen ist einzig und alleine ein massiver Militärschlag durch die Luftwaffe, wenns eng wird womöglich auch der Einsatz begrenzter strategischer Waffen sowie begrenzter Bodentruppen und Brückenköpfe im Südiran, vor allem bei der Meerenge von Hormuz um die überwiegend per Tanker stattfindenden Ölexporte zu sichern.

Die einzige Hoffnung ist wie erwähnt, das die Bushadministration aus den eigenen Reihen von solch einem erneuten und wohl noch grösserem Irrsinn als im Irak abgehalten wird, auch wenn es verlockend erscheint, da man das Neoconziel mit dem Einsatz von relativ wenig Soldaten und viel Luftwaffe, beides in ausreichender Zahl schon lange vor Ort, umsetzen könnte.
Die USA sind nur unter Zugzwang gekommen, weil die Iraner als erste den "historischen" Schritt getan haben mit dem Erzfeind zu kommunizieren.
Sowenig wie die USA auf Iran eingehen können, kann jetzt der Iran auf die USA eingehen, dazu liegen die Interessen zu weit auseinander.
Wenigstens können sich jetzt aber alle Seiten rühmen, tolle Angebote gemacht zu haben um den Streit zu schlicht - Recht bekommt sowieso der mit den meisten Cruise Missles.

Die Amerikaner werden gerade sehr geschäftig sein, eine "smoking gun" im Iran für den Bombenbau zu finden. Wenn Sie die haben, werden Sie zuschlagen. Wenn Sie die nicht bekommen, werden Sie eine erfinden und dann zuschlagen.
Mir ist heute ein interessanter Artikel vom ForeignPolicy Magazin (print) in die Hände gefallen. Da die Artikel normalerweise auch online stehen, aber meistens nicht öffentlich zugänglich sind, kann ich nicht mit Zitaten arbeiten und man entschuldige meine Faulheit, jetzt von meinen Kopien ins Netz ausschnittsweise zu übertragen.


Aber der Artikel hatte folgenden interessanten Gedanken:
Der Iran hat seine derzeitige gute Position nicht nur aufgrund der schwierigen innenpolitischen Lage in den USA, die Position des Irans beruht auch auf dem hohen Ölpreis und der verheerenden Auswirkungen auf jenen, wenn der Iran angegriffen wird.
Aber und jetzt der neue Gedanke, den ich aber ein bißchen skeptisch sehe:
Der wichtige Punkt jetzt ist, dass die weltweiten Kapaitätsreserven sehr gering sind, dass also derzeit voll am Limit gefördert wird in Sachen Erdöl. Damit hätte jeder Ausfall Irans enorme Effekte.
Saudi-Arabein aber wird in einem gut 50 Milliarden Dollar teuren programm seine Kapazitäten ausweiten und so die Reservekapazitäten erhöhen. Daher die gewagte These der Autoren: Bei gleich bleibendem Verbrauch hat der Iran in ein paar Jahren das Problem, dass sein Oil shield ihn nicht mehr so gut schützen wird und daher der Iran und nicht die westliche Gemeinschaft schnell handeln muss.
Denn es gibt momentan eine tägliche Nachfrage von gut 85 Millionen Barrel Öl und der Iran exportiert da gut 2,7 Millionen Barrel. Die Reservekapazitäten liegen aber gut bei nur 1,5 Millionen momentan. Wird aber Saudi-Arabien seine Fördermenge wieder ausweiten, soll die Reservekapazität bei gut 3 Millionen Barrel liegen, würde also den Export Irans abdecken. Selbst wenn der Export Irans steigen würde, so doch primär eher gen China und oder Indien im Rahmen fester Lieferverträge. Von daher hätte ein Lieferstopp oder eine partielle Einschränkung keine derart großen Auswirkungen auf den Weltmarktpreis und so würde ein großes Hindernis für ein energischeres Vorgehen wegfallen. Denn gerade ein sehr hoher, ein ansteigender Erdölpreis würde im Falle eines Konfliktes vielen in Europa und den USA Sorgen machen.
Die Eruptionen im Nahen Osten selbst könnten vielleicht noch irgendwie gemanagt werden, aber ein Weltmarktschock und damit eine Wirtschaftskrise sind doch als Gefahr zu viel des Guten.
Auch die Frage der Entwicklung des Iraks ist da enorm wichtig. Ansonsten werden bekannte Dinge angesprochen, wie den Bedarf des Ayatollahregimes nach Garantien für seinen Bestand und deren Betreben ihre Position im Land selbst wie außerhalb zu festigen wie das alte Argument, das der Status selbst nur als virtuelle Atommacht Immunität gegenüber der USA sichert.

Zitat:The reign of the ayatollahs in Iran, the oil-production capacity of Saudi-Arabia, the stabilization of Iraq, the proliferation of nuclear weapons around the world: Everything is, indeed, connected.
nochmals die Quelle:
ForeignPolicy Magazin, May/June 2006
Seite 37-39
50 MRD DOLLAR? :oah:
Oh mann, bei denen sitzt der Greenback aber ganz schön locker.

Ich bezweifle aber, dass das ausreichen wird. In dem Maße, wie durch ein erhöhtes Angebot der Ölpreis fällt, wird auch die Weltwirtschaft und damit die Industrieproduktion anziehen, was dann wieder zu einer Verknappung des Öls und damit zu einem dauerhat steigenden bestenfalls gleichbleibenden Preis führen wird.

@CommandeR

Eine US-Marrionette in Teheran wäre schön: Dann wäre diese Nervensäge AchmandAdolf weg, China hätte Waffenabnehmer, Öllieferanten und Verbündeten weniger, ein weiterer Terroristenfinanzierer wäre weg vom Fenster, im Irak wäre die Bürgerkriegsgefahr gesenkt,...

Außerdem gäbe es im Mittleren Osten vom Irak bis nach Afghanistan dann ein zusammenhängendes Gebiet, dass von USA/NATO kontrolliert wird. Dann müsste der Westen nicht solche moralischen Verrenkungen mit Usbekistan wegen der Versorgung der Truppen in Afghanistan machen. Außerdem wäre nach dem Fall des Irans der Widerstand der muslimischen Länder gebrochen und sie würden wohl nicht mehr auf die Idee kommen, sich irgendwelche Atombomben zu besorgen, Terrorismus zu fördern oder ähnlichen Unsinn.

Hey George W., wär das nicht was? Big Grin
@ Ingenieur

Zitat:In 2005, the Saudis launched a $50 billion programm to reasserttheir power in the markets. By the summer of 2009, they expect to increase their overall production capacity from 11 million barrel a day to 12.5 million barrels...
Desweiten ist ein intelligenterer Umgang mit Erdöl gerade in den westlichen Industriestaaten bei dieser Stategieperspektive so oder so fundamental. Vom Erdöl müssen wir uns so oder so emanzipieren. Wenn damit auch eine Optionsverbreiterung gegeüber dem Iran einhergeht, dann um so besser.
Zudem sollte man den Anteil des Westens am Energieverbrauch wirklich nicht unterschätzen. Heute verbraucht die USA immer noch gut 25 der Energie weltweit. Europa wird wohl kaum sehr viel weniger brauchen. Können wir unseren Verbrauch senken, dann fällt die Steigerung der anderen nicht so sehr ins Gewicht. Außerdem müßten viele der zukünftigen Lieferungen an China durch den Iran über separate Verträge geregelt sein, also gar kein frei handelbares Weltmarktöl sein. Daher würden wir letztlich beim westlichen Weltmarktpreis nicht so viel merken, wenn wir gegen den iran vorgingen.

Trotzdem, eine Mariontte in Teheran ist und bleibt reine Utopie. Da müßten die Amerikaner schon hexen können...
ja ja eine marionette in iran dann könnten wir uns auch einen hausiraner halten das wär auch schön.. oder noch besser eine hausiranerin..