Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Korvette K130 (Braunschweig-Klasse)
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(05.04.2022, 19:08)ede144 schrieb: [ -> ]Und du glaubst also eine ABIII kann mit seinem HMS ein Unterwasserlagebild erstellen? Es würde ein modernes U-Boot erst bemerken wenn der Torpedo auf Zielkurs ist.

Die Amerikaner gönnen ihren Arleigh Burke Geleitzerstörern ein Schleppsonar.
(05.04.2022, 20:03)Pmichael schrieb: [ -> ]Die Amerikaner gönnen ihren Arleigh Burke Geleitzerstörern ein Schleppsonar.

Nicht alle und ursprünglich hatten die Iia keine.
Gut, dass die Amerikaner eine Schwachstelle erkennt und eine entsprechende Lösung haben.
Ich wundere mich, dass hier erst einmal nicht die einfachsten Fragen gestellt werden:
Beim ersten Los bleiben die Raum- und Gewichtsreserven für Schleppsonar und Polyphem ungenutzt bzw. werden nur als Bierschapp verwendet. Welche räumlichen Änderungen gibt es da im zweiten Los? Weitere Bereithaltung für ein Sonar? Platz für ein anderes Flugkörpersystem beidseits des Flugdecks? Und wenn ja, was kommt in Frage?
Die weitere Diskussion über eine K132 zeigt für mich nur feuchte Träume. Ein drittes Los K130 wird sich relativ eng an das zweite Los anlehnen. Es stellt sich die Frage, ob RBS15 oder NSM, möglicherweise noch eine Verbesserung im Sensorenbereich vorgenommen wird, aber ansonsten keine großen Änderungen. Alles andere dauert zu lange und ist zu teuer (von den 100 Mrd. wird der größte Teil an das Heer und die Luftwaffe gehen).
Auch das zweite Los hat ein COTASS Raum der identisch mit dem ersten Los ist.
(05.04.2022, 23:45)meyer schrieb: [ -> ]Die weitere Diskussion über eine K132 zeigt für mich nur feuchte Träume. Ein drittes Los K130 wird sich relativ eng an das zweite Los anlehnen. Es stellt sich die Frage, ob RBS15 oder NSM, möglicherweise noch eine Verbesserung im Sensorenbereich vorgenommen wird, aber ansonsten keine großen Änderungen.

Was hier zur K132 geschrieben wurde hatte nichts mit "feuchten Träumen" zu tun, sondern war eine evolutionäre Verlagerung des Schwerpunkts. Unrealistisch angesichts der bekannten, tatsächlichen Pläne durchaus, aber sicherlich nicht mit Blick auf die technischen oder finanziellen Möglichkeiten, und damit auch nichts anderes als die Frage nach den Weiterentwicklungsmöglichkeiten der K130 (nach aktueller Planung soll weder der FK noch das Sonar kommen). Das dritte Los K130 ist aktuell als reine Fortsetzung der Serie geplant, ohne Veränderungen an den Effektoren oder Sensoren. Insofern würde sich auch nicht die Frage NSM statt RBS15 stellen.
Gibt es irgendwo eine aktuelle (!) halbwegs verlässliche Aussage zum dritten Los innerhalb der 100 Mrd (Bw) /10 Mrd (Marine)?

Der zweite - mittlere - FK Typ für die K130 ist immer wieder in den übergreifenden FK Artikeln zu lesen, das ist also nicht vom Tisch. Vom Laser hat man, zumindest für die Versuchsphase, bekanntlich wieder Abstand genommen. Vom Sonar schließlich liest man tatsächlich gar nichts (und das ist gut so), bis auf den Selbstschutz Sensor im Zusammenhang mit TAÜ/Sea Spider, aber auch das nur sehr unkonkret.
Wie verlässlich soll die Quelle denn sein? Im Gespräch mit der Welt hat der Generalinspekteur gesagt:
"Die 100 Milliarden Euro kamen nicht von ungefähr. Mit Beginn der neuen Legislaturperiode hatten wir überlegt, welche Rüstungsprojekte wir mit Priorität zur Erfüllung unserer Aufträge brauchen. Da kamen wir etwa auf diese Summe."
Auf dieser Liste stand nach allen bisher bekannten Informationen das dritte Los K130. Entsprechend berichtet es beispielsweise die ESuT (aktuelle Ausgabe 4/2022, Seite 18) "Sie (meine Anmerkung: die Marine) wird – nach dieser inoffiziellen Liste – mit neuen Korvetten K130 berücksichtigt, die ein Finanzvolumen von ca. zwei Milliarden Euro haben werden."
Bestätigt wird dies durch die Rede der Verteidigungsministerin vor dem Bundestag am 23.03.2022:
"Und das geht weiter (...) mit Transport-Hubschraubern, Luftverteidigung und Korvetten, die es erst möglich machen, den Verfassungsauftrag der Bundeswehr zu erfüllen. Und die es dann auch nicht nur auf dem Papier geben darf, sondern tatsächlich vorhanden!
Das, meine Damen und Herren, ist keine Militarisierung! – das ist die Ausstattung, die eine wehrhafte Demokratie braucht (...) Dafür nehmen wir jetzt diese 100 Milliarden Euro in die Hand."


Entsprechende Artikel scheinen das zu bestätigen (zumindest vom Titel her, der Inhalt liegt hinter einer Bezahlschranke, und auf das Handelsblatt habe ich im Moment keinen Zugriff):
Fünf Korvetten, 50 Kampfjets, 350 Puma-Panzer – Wie Deutschland aufrüstet

Insofern behaupte ich, wir können schon ziemlich gesichert davon ausgehen, dass das dritte Los K130 kommen wird. Und alle Anzeichen deuten darauf hin, dass sie im Vergleich zum zweiten Los unverändert gebaut wird.

Ein FK ist sicherlich nicht vom Tisch, aber die Gegenfrage muss erlaubt sein: gibt es verlässliche Aussagen dazu, was wann wie kommen soll? Momentan dreht sich viel um die NSM, aber nicht für die K130 (und der mittlere FK wäre ja eh noch eine Nummer leichter).
Es wird zu einem dritten Los kommen da es ansonsten zu einer Lücke an verfügbaren Schiffe kommen wird, da hat sich die Bundeswehr völlig unerwartet wieder einmal in eine nicht optimale Situation gebracht.
In diesem Bericht aus 2/22 plante man verbesserte Aufklärung durch die K130

https://wehrtechnik.info/index.php/2022/...serflotte/ 09/02/2022
Umdenken bei den Einsatzflottillen – Obsoleszenzrisiken verlangen nach neuen Ausrüstungskonzepten für die Überwasserflotte

Obsoleszenzrisiken
Fähigkeitserhalt oder Fähigkeitszuwachs?

..Das Beispiel „Feuerunterstützung an Land“ zeigt die Bedeutung von neuen Fähigkeiten bei der Überwasserflotte. Die derzeitigen Anforderungen im Weitbereich (über 200 km) werden durch den für die Korvette K130 beschafften schweren Seeziel-Lenkflugkörper RBS15 Mk3 erfüllt. Als multifunktional einsetzbares Waffensystem verfügt der Flugkörper über die Fähigkeit, variable Anflugprofile und vor der Zieleinlenkung zur Meidung von problematischen Bereichen komplexe „Pop-up“-Manöver und stochastische Ausweichmanöver mit großer Querbeschleunigung zu fliegen. Durch die Kombination zweier Suchverfahren (EloGM-resistenter Radarsuchkopf/Radar mit synthetischer Apertur und abbildender Infrarot-Suchkopf) gelingt eine verbesserte Detektion von Flächenzielen mit aufgegliederten Bildstrukturen und komplexen stationären Ziele sowie deren Diskriminierung von für in Littoral Warfare-Szenarien typischen Falschzielen....

...Zur Beseitigung von Defiziten im Bereich Nachrichtengewinnung und Aufklärung wird die Marine in den kommenden Jahren außerdem unbemannte Aufklärungssysteme nutzen. Einige der bei der Flotte derzeit eingesetzten Überwasserkampfschiffe, hier insbesondere die Korvetten K130, gelten als geeignet, unbemannte Aufklärungsplattformen über längere Zeiträume einzusetzen und eine logistische Betreuung an Bord zu gewährleisten. Die jetzt von der Industrie hierfür zugelieferte und derzeit von der Marine untersuchte Drehflügler-Drohne Skeldar V-200 des schwedischen Herstellers UMS Skeldar (Saab Group) ist technologisch in der Lage, als abgesetzte Sensorplattform zur Erfüllung von Aufgaben im maritimen Umfeld und sogar innerhalb des zukünftig erwarteten Aufwuchses von weiteren bemannten/unbemannten Aufklärungskapazitäten Bundeswehr eingesetzt zu werden....
Skeldar V-200 aka Sea Falcon ist für die K130 nun wahrlich kein news scoop.

@Helios: Der Handelsblatt Artikel ist gut, danke für den Link! Wie von mir vermutet wird geprüft, ob Ägypten Lieferverzögerungen hinnehmen kann und stattdessen Iris-T SLM in die Ukraine geliefert werden kann.

Zitat:„Die Munition reicht nicht einmal für einen Tag“, sagt eine mit der Lage vertraute Person. Bei der Marine sehe es noch düsterer aus: „Da reicht es für 44 Sekunden – also einen Schuss.“
[...]
Verantwortlich für die Aufrüstung ist Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD), im Hintergrund zieht aber das Bundeskanzleramt die Fäden. „Scholz hat das Thema zur Chefsache erklärt“, sagt eine Person, die in die Planungen eingebunden ist
[...]
Zudem könnten gepanzerte Fahrzeuge in Richtung Kiew geliefert werden. „Später vielleicht auch Korvetten“, sagt ein Vertreter der Branche, der ungenannt bleiben will.
[...]
Es gibt aber auch Bestrebungen, für den Export bestimmte Rüstungsgüter in die Ukraine umzuleiten. „Der Bund spricht dazu mit den Empfängerländern, ob die mit einer späteren Belieferung einverstanden sind.“
[...]
Vom Kampfpanzer Leopard 2 ist laut Verteidigungskreisen gerade einmal jeder zehnte der rund 300 Einheiten einsatzbereit, der Rest ohnehin nicht auf dem neuesten Stand.
[...]
Laut informierten Kreisen könnte die Bundeswehr weitere 350 Puma erhalten und damit die Zahl ihrer Schützenpanzer verdoppeln.
[...]
Zudem gelte als sicher, dass die Bundesmarine fünf weitere Korvetten K130 und ein bis zwei zusätzliche U-Boote erhalten soll, sagt ein Branchenvertreter.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen...07456.html

Tja, da ist es wohl tatsächlich, das dritte Los. Schade eigentlich, weiter gehts mit Wirtschaftsförderung. Gegen die russische Schwarzmeerflotte können die 5 Korvetten des ersten Loses wenig bis nichts ausrichten, und im Zweifel werden sie in Runde 4 des Krieges an Tag 1 versenkt, so wie jetzt die Einheiten der ukrainischen Marine. U-Boote wären wesentlich wirksamer und viel überlebensfähiger.
(06.04.2022, 22:13)Ottone schrieb: [ -> ]Tja, da ist es wohl tatsächlich, das dritte Los. Schade eigentlich, weiter gehts mit Wirtschaftsförderung. Gegen die russische Schwarzmeerflotte können die 5 Korvetten des ersten Loses wenig bis nichts ausrichten, und im Zweifel werden sie in Runde 4 des Krieges an Tag 1 versenkt, so wie jetzt die Einheiten der ukrainischen Marine. U-Boote wären wesentlich wirksamer und viel überlebensfähiger.
Und wieso sollte das so sein?
Die RBS15 sind besser als die russischen pendants
Und RAM ebenso
Weil auf der Krim Fregatten, U-Boote, ein Kreuzer, schwere landbasierte Seeziel FKs und viele Kampfflugzeuge zu finden sind. Und was RBS15 betrifft, so haben diese Flugkörper bislang ausgesprochen schlechte Qualität demonstriert, nicht umsonst läuft gerade ein sehr teueres Upgrade welches einer Neubeschaffung gleichkommt.
(06.04.2022, 23:08)Ottone schrieb: [ -> ]Weil auf der Krim Fregatten, U-Boote, ein Kreuzer, schwere landbasierte Seeziel FKs und viele Kampfflugzeuge zu finden sind. Und was RBS15 betrifft, so haben diese Flugkörper bislang ausgesprochen schlechte Qualität demonstriert, nicht umsonst läuft gerade ein sehr teueres Upgrade was einer Neubeschaffung gleichkommt.

Aber die Krim ist nicht die Ostsee…
und die russischen FK Versagen auch reihenweise aktuell
da stehen die RBS15 deutlich besser da
(06.04.2022, 22:13)Ottone schrieb: [ -> ]Tja, da ist es wohl tatsächlich, das dritte Los. Schade eigentlich, weiter gehts mit Wirtschaftsförderung. Gegen die russische Schwarzmeerflotte können die 5 Korvetten des ersten Loses wenig bis nichts ausrichten, und im Zweifel werden sie in Runde 4 des Krieges an Tag 1 versenkt, so wie jetzt die Einheiten der ukrainischen Marine. U-Boote wären wesentlich wirksamer und viel überlebensfähiger.


Insgesamt war von 10 Mrd. für die Marine die Rede, das dürfte für mehr wie ein Drittes Los K130 und 2 U212er reichen ? Was ist da noch geplant zu beschaffen ?

Naja unsere K130 haben 2 RAM da müsste schon ein Sättigungsangriff auf eine K130 stattfinden.........