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Normale Version: Bundeswehrreform(en)
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Also laut unserer geliebten CDU/(CSU minus Renegaten wie Herrn Weizsäcker ist eine Wehrpflichtigenarmee ja weitaus billiger als eine Berufsarmee. Das und das Modell "Staatsbürger in Uniform" sind deren Begründung für die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht. Erklärt mir jetzt mal was daran noch billiger sein soll, wenn die "Arbeitsleistung" bestenfalls noch einen Monat beträgt (und auch nur wenn der Urlaub extra geht)?

Von dem Evergreen "Welches auch nur halbwegs realistische Szenario benötigt eigentlich Wehrpflichtige?" mal ganz abgesehen, aber das würde eh nur wieder in ideologische Grabenkämpfen führen.
Das Problem ist die Militärische Kultur an sich. Die Bundeswehr ist daher nicht reformierbar. Wobei da die Schuld nicht allein der Bundeswehr gebührt, schlußendlich zeigt sich in dieser "Armee" nur der Verfall des Militärischen an sich in der Gesellschaft.

Wir brauchen daher keine neue andere Armee sondern eine andere Gesellschaft.

Zitat:In meiner BW-Zeit habe ich auch nur in den ersten 3 (!) Monaten was gelernt (AGA)

Nach der Grundausbildung bist du zu gar nichts in der Lage. Selbst der 0815 Dorftaliban ist dann immer noch ein besserer Soldat.

Versteh das bitte nicht als Angriff auf dich, sondern auf die BW diese traurige Karikatur einer Armee.

Von dem Niveau das Deutsche Soldaten in der Kaiserlichen Armee oder in der Reichswehr hatten ist der heutige deutsche Soldat Lichtjahre entfernt.
Quintus Fabius schrieb:Nach der Grundausbildung bist du zu gar nichts in der Lage. Selbst der 0815 Dorftaliban ist dann immer noch ein besserer Soldat.

Das ist natürlich korrekt. Aber wenn du für ein Motorradrennen die Wahl hast zwischen einem, der schonmal irgendwann auf nem Motorrad saß, und einem der noch nichtmal Fahrrad fahren kann, dann fällt die Wahl leicht, oder?

Darum bin ich für die Wehrpflicht. Und darum macht es in meinen Augen keinen (großen) Unterschied, ob es nun 6 oder 9 Monate sind.

Das eigentliche Problem sind doch die Zivis, deren Arbeit jetzt plötzlich keiner mehr machen kann. :twisted: :twisted:
Darf ja alles nix kosten...
Warum nicht lieber eine Berufsarmee, dann kann man die Soldaten ordentlich ausbilden und sie bleiben einen erhalten so wie in den USA. Berufsarmee ist effizienter , besser motiviert und unter Umständen sogar billiger als diese Scharade die man hier in Deutschland abziehen mag als man noch 2 Jahre machen musste und der Feind vor der Tür war mag dies was anderes gewesen sein Heute aber ist die Wehrpflicht Blödsinn.


In Deutschland wird man anders als in den USA als Soldat nicht geschätzt und es wird einen keinen Respekt gezollt. Sondern man wird von der Pazifisten Herde schräg angekuckt. Nun die Wehrplicht auf 6 Monate zu reduzieren zeigt nur das alles nur noch eine bescheuerte Show ist. Mit den Soldaten kann man keinen Krieg führen und denen tut man auch kein Gefallen da man sie ja um sonst dienen lässt. Ich meine Wenn schon dann aber richtig oder eben gar nicht, dass was jetzt schon macht (9 Monate) ist Blödsinn.


Was Quintus zur Kultur sagt da hat er recht, in Deutschland tut man so als währe alles Militärische Teufelswerk und Krieg ausgeschlossen man hat so zu sagen Psychophrene Sichtweise auf die Welt.


Ich habe mahl eine Zeit lang viel mit Türken zu tuchen gehabt und die waren da hinsichtlich Wehrpflicht ganz anders eigestellt, kurz die Sache es als ihre Heilige Pflicht an und warne höchst motiviert. In den USA gibt es zwar keine Wehrpflicht dafür aber eine gewürdigte Berufsarmee die wenigstens in Süden Respektiert und uneingeschränkt unterstützt wird, Soldat zu sein ist da ein geschatzter Beruf und da wird auch nicht ohne Pause wegen der vermeidlich zu großen Ausgeben für Waffen geschimpft.
revan schrieb:Warum nicht lieber eine Berufsarmee, dann kann man die Soldaten ordentlich ausbilden und sie bleiben einen erhalten so wie in den USA.
Dir ist bewußt, daß in der US Army die Ausbildung zum MOS 11B Infantry Rifleman, Enlisted, in etwa genauso lang dauert wie die deutsche Grundausbildung (7 Wochen Basic, 7 Wochen AIT)? Und es mit dem MOS als Mannschafter dann ab in den Irak bzw. nach Afghanistan geht?

revan schrieb:Ich habe mahl eine Zeit lang viel mit Türken zu tuchen gehabt und die waren da hinsichtlich Wehrpflicht ganz anders eigestellt, kurz die Sache es als ihre Heilige Pflicht an und warne höchst motiviert.
Fakt ist daß die meisten Türken in Deutschland, wenn der türkische Staat mit der Wehrpflicht anklopft, entweder wenn möglich ganz schnell zur deutschen Staatsbürgerschaft wechseln, oder sich wenn sies können - ganz legal - davon freikaufen. Kostet um die 5000 Euro zur Zeit, und man muss dazu 3 Wochen abdienen.
kato schrieb:Fakt ist daß die meisten Türken in Deutschland, wenn der türkische Staat mit der Wehrpflicht anklopft, entweder wenn möglich ganz schnell zur deutschen Staatsbürgerschaft wechseln, oder sich wenn sies können - ganz legal - davon freikaufen. Kostet um die 5000 Euro zur Zeit, und man muss dazu 3 Wochen abdienen.
Und da sag einer, dass die Türken sich nicht gut integrieren!
Ingenieur schrieb:Dir ist bewußt, daß in der US Army die Ausbildung zum MOS 11B Infantry Rifleman, Enlisted, in etwa genauso lang dauert wie die deutsche Grundausbildung (7 Wochen Basic, 7 Wochen AIT)? Und es mit dem MOS als Mannschafter dann ab in den Irak bzw. nach Afghanistan geht?

Ja, aber danach werden sie ein gesetzt und stehen mehrere Jahre in aktiven dienst das man sie so schnell in den Irak schickte bzw. noch schickt lag an der verzweifelten Lage da Truppen fehlten. Hinzu kommt noch das die USA Truppen motivierter sind, sprich sie haben sich freiwillig zum dienen entschieden wurden nicht Zwangsverpflichtet um es böse auszudrücken.

Ingenieur schrieb:Fakt ist daß die meisten Türken in Deutschland, wenn der türkische Staat mit der Wehrpflicht anklopft, entweder wenn möglich ganz schnell zur deutschen Staatsbürgerschaft wechseln, oder sich wenn sies können - ganz legal - davon freikaufen. Kostet um die 5000 Euro zur Zeit, und man muss dazu 3 Wochen abdienen.


Wie gesagt habe ich mit solchen Türken zu tuchen die so was als "Verrat" bezeichnet hätten, also ich fand dir Brüder schon etwas abgedreht das es auch anders geht ist ja möglich und bestreite ich auch nicht.




Ingenieur schrieb:Und da sag einer, dass die Türken sich nicht gut integrieren!


Der war wirklich gut, habe herzhaft gelacht. :lol:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.focus.de/politik/deutschland/wahlen-2009/bundestagswahl/tid-15965/karl-theodor-zu-guttenberg-weniger-luftwaffe-mehr-afghanistan_aid_447962.html">http://www.focus.de/politik/deutschland ... 47962.html</a><!-- m -->

Zitat:Karl-Theodor zu Guttenberg
Weniger Luftwaffe, mehr Afghanistan
Verteidigungsminister Guttenberg startet mit klaren Vorgaben der Koalition in seinen neuen Job – besonders in Sachen Afghanistan könnte er zwischen verschiedenen Erwartungen zerrieben werden.

Zitat:Die Entscheidung der beiden Koalitionsparteien, sich für den Abzug der letzten US-Atomwaffen von deutschem Boden einzusetzen, hat vor allem politische Bedeutung, aber auch direkte Auswirkungen auf die Bundeswehr. Ein ganzes Geschwader, das Jagdbombergeschwader 32 in Büchel in der Eifel, steht damit zur Disposition: Dessen Tornado-Kampfjets sind die letzten Bundeswehrflugzeuge, die noch für den Einsatz der so genannten Sonderwaffen ausgerüstet sind. Ohne ihre Rolle in der „nuklearen Teilhabe“ Deutschlands wird es in Zeiten knappen Geldes schwierig, diese Einheit zu rechtfertigen.

Zitat:Feilschen um den Eurofighter

Darüber hinaus hat die schwarz-gelbe Koalition festgeschrieben, dass die Luftwaffe nicht mehr wie bisher fest auf die angepeilten 180 Flugzeuge vom Typ Eurofighter rechnen kann. Die Bundeswehr pocht auf die Lieferung der noch fehlenden 68 Jets der letzten Teilbestellung. Diese seien „zur Wahrnehmung der zugewiesenen Aufgaben zwingend notwendig“. Doch das sehen die Koalitionäre nicht so. Zwar sind 31 weitere Jets schon fest geordert, doch für die dann noch fehlenden 37 Flugzeuge gilt: Zukünftige Exporte werden darauf angerechnet. Jeder Eurofighter, den ein interessiertes Land wie Indien kauft, wird der Bundeswehr abgezogen – und verändert damit die langfristige Planung für die künftigen Luftwaffengeschwader.

also
-wird der Tornado bis auf das ECR Geschwader komplett abgeschafft
-Eurofighter wird es wohl kaum mehr als 143 geben (37 werden weiterverkauft, hoffentlich dann aus der 1. Tranche)

wenn man konsequent wäre würde man auf den A400M verzichten und stattdessen 6 C17 und 48 x C130J kaufen (2 Mrd Einsparung)... um Arbeitsplätze zu sichern würde ich ein offset Geschäft mit den Amis klar machen (ganz Europa kauft bei euch Transporter, ihr kauft unsre Tanker)

außerdem hielte ich einen Einstieg in ein UCAV Programm für sinnvoll...
und eine komplette MultiRole Umrüstung aller verbliebenen 143 EF (evtl mit AESA Radar, CFT, SDB Integration)
Die Amis kaufen auch so schon "unsere" Tanker, damit ist kein Offset nötig...

Und wieso "Einstieg" in ein UCAV-Programm? Da ist man doch längst weiter. Die Bundeswehr kauft schließlich gerade welche - Harop für WAPEB - und least Heron 1 für SAATEG (und deren bewaffneter Nachfolger Heron TP dürfte nach 2010 beschafft werden).
da bin ich mir nicht so sicher dass die Amis den besseren Tanker wählen werden... die sind zur Zeit auch bemüht so viele Arbeitsplätze wie möglich in Amiland zu erhalten (ja ich weiß dass der Tanker von EADS dort gefertigt werden soll, trotzdem kommt die Hälfte aus Europa)
als UCAV meinte ich erstens ein richtiges (NEURON oder X47B) und zweitens ist die SAATEG Entschedung dür Heron 1 so was von lächerlich ... man wählt eine alte, lesitungsschwache Drohne die auch noch um einiges teurer als eine moderne MQ9 Reaper ist aus.... (die dunklen Machenschaften die dahinter stecken sind hier im Forum zu finden) und WAPED ist auch zum heulen... und nichts richtiges...
Warum eigentlich "mehr Afghanistan"?
Es hat sich doch schon erwiesen, das die Bundeswehr für den Einsatz in Afghanistan unzureichend gerüstet ist. Eine Vergrößerung der deutschen Streitkräfte ist nötig, und für einen weiteren Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan sollte man ruhig Konzessionen verlangen.
Schleierhaft ist mir auch, warum man überhaupt bei den Streitkräften sparen will. Ein paar neue Rüstungsaufträge könnten ganz gut die Konjunktur beleben, und auch Arbeitslose von der Straße wegholen.
Aber wahrscheinlich ist es wichtiger, das sich die wirtschaftsliberalen Bonzen ihre überfüllten Taschen auf Kosten von Staat und Bevölkerung noch mehr füllen können. Hauptsache die verhausschweinte Bevölkerung kapiert es nicht...
Weitaus positiver finde ich den Abzug der letzten Atomwaffen von deutschem Boden. Allerdings sollte Deutschland noch weiter gehen und versuchen, mit anderen Staaten eine atomwaffenfreie Zone in Europa zu schaffen. Ich denke, die skandinavischen Staaten sowie Österreich und die Schweiz wären sicher mit von der Partie...
Tiger schrieb:Warum eigentlich "mehr Afghanistan"?

Der Gute ist Mitglied der Atlantikbrücke. Und da die USA nach mehr deutschen Truppen spechten, wird er denen diesen Wunsch wohl kaum abschlagen.
revan schrieb:Ja, aber danach werden sie ein gesetzt und stehen mehrere Jahre in aktiven dienst
In der aktuellen Situation kannst als Äquivalent vom SAZ4 (4-year Enlistment) damit rechnen mindestens 12, eventuell 18 Monate in Irak etc zu verbringen.

ObiBiber schrieb:zweitens ist die SAATEG Entschedung dür Heron 1 so was von lächerlich ...
Fakt ist daß außer Reaper nichts (!) in der Kategorie auf dem Markt ist, was "besser" wäre. Und daß bei Reaper nichts für deutsche Firmen abfallen würde. Rüstungspolitik ist halt immer zuerst Konjunkturpolitik. War immer so, wird auch immer so sein.
Im übrigen kommt es bei SAATEG weniger auf das Airframe an, sondern auf die Sensoren. Ob man da jetzt das eine System mit 250 Kilo Nutzlast kauft oder das andere, wird da schon deutlich weniger wichtig.

ObiBiber schrieb:und WAPED ist auch zum heulen... und nichts richtiges...
Für die gedachte Aufgabe ist Harop genau das, was man sich seit 20 Jahren drunter vorgestellt hat. Vielleicht sogar noch deutlich überzüchtet.
Zitat:Es hat sich doch schon erwiesen, das die Bundeswehr für den Einsatz in Afghanistan unzureichend gerüstet ist.

Nur geistig, von den politischen Vorgaben wie von dem Übermaß an Bürokratie her.

Von der Ausrüstung her ist die Bundeswehr genau so schlecht oder gut ausgerüstet wie viele andere Armeen die in Afghanistan sehr harte Kampfeinsätze ausführen.

Britische Soldaten haben oft eine noch schlechtere Ausrüstung als die deutschen Soldaten und stehen trotzdem in sehr harten Gefechten.

Es liegt also nicht an der Ausrüstung, sondern es ist nur eine Frage des Wollens und des Handwerklichen Könnens. Es genügt nicht Waffen zu haben wenn man sie weder einsetzen will noch richtig einsetzen kann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,657642,00.html">http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 42,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Die Bundeswehr ist begeistert vom designierten Verteidigungsminister Guttenberg, der neue Chef gilt als einziger Star der deutschen Politik. Doch bei der Planung der künftigen Afghanistan-Strategie stehen dem CSU-Mann heikle Entscheidungen bevor - Zeit zum Einarbeiten bleibt ihm nicht.

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