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Normale Version: Ägypten
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Über die Parlamentswahlen(?) in Ägypten:

Zitat:Wahlen in Ägypten im Zeichen von Betrug, Einschüchterung und Gewalt
Das Parlament gehört nun Präsident Mubarak

Der ägyptische Präsident Hosnsi Mubarak war es offensichtlich müde, sich weiter mit demokratischen Experimenten herumzuplagen, die man von ihm in Washington erwartet. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Standesgemäß für einen autokratischen arabischen Herrscher gewann die Nationale Demokratische Partei(NDP) des ägyptischen Staatsoberhaupts bei den Parlamentswahlen 96 Prozent aller Sitze. Ein sagenhaftes Ergebnis, das selbst in Washington auf Ablehnung stieß. "Wir sind bestürzt über die Störungen, die es am Wahltag gab", sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, "über die Einschüchterungen der Wähler durch die Sicherheitsbehörden, die Behinderung der Wahlkampagnen der oppositionellen Kandidaten und die Verhaftung ihrer Anhänger sowie den unterbundenen Zugang zu den Medien für oppositionelle Stimmen."

Deutliche Worte, die Hosni Mubarak, der sich seit 30 Jahren in seinem präsidialen Amt behauptet, nicht gerne hören wird, aber die ihm wahrscheinlich letztendlich egal sein dürften. Das Parlament gehört ihm nun ganz alleine. Selbst die notorische Muslimbruderschaft, die zuletzt noch mit 88 Abgeordneten ein Drittel der Sitze innehatte und zu seinen heftigsten Kritikern zählt, wurde diesmal erfolgreich ausgeschaltet. Sie wird wahrscheinlich keinen einzigen Abgeordneten mehr stellen, außer sie gewinnt einige der wenigen noch ausstehenden Stichwahlen.

"Die Wahlen waren getürkt und sind ungültig", sagte Essam al Arain, ein Sprecher der Muslimbruderschaft, die offiziell verboten ist, aber über unabhängige Kandidatenlisten an der Wahl teilnahm. Tatsächlich wurden ihre Anhänger bereits im Vorfeld der Wahlen polizeilich schikaniert und am Wahltag am Erreichen der Wahllokale gehindert. Manchmal wurden Wahllokale auch für mehrere Stunden einfach geschlossen. Insgesamt starben acht Menschen bei Zusammenstössen mit der Polizei.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heise.de/tp/blogs/8/148843">http://www.heise.de/tp/blogs/8/148843</a><!-- m -->
da ist das Ergebnis kein Wunder
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:umstrittenes-ergebnis-mubarak-partei-gewinnt-parlamentswahl/50200739.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 00739.html</a><!-- m -->
Zitat:01.12.2010, 17:21 Schriftgröße: AAA
Umstrittenes Ergebnis
Mubarak-Partei gewinnt Parlamentswahl

Die Partei von Ägyptens Präsident Husni Mubarak wird das neu gewählte Parlament des Landes klar dominieren. Die Opposition verliert dagegen deutlich, spricht von Betrug und will die Stichwahlen boykottieren.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,732717,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 17,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 04.12.2010

Parlamentswahl in Ägypten
Volk unter Vollnarkose

Haushoch hat die Partei des Präsidenten beim ersten Wahlgang in Ägypten gewonnen - dank offensichtlicher Manipulationen, klagen Opposition wie ausländische Beobachter. Doch anstatt zu protestieren, ziehen sich die letzten Widersacher Husni Mubaraks zurück. Jetzt hat er freie Hand.
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Das luxemburgische Tageblatt spekuliert über die Nachfolge Mubaraks. Die am höchsten gehandelten Kandidaten sind El-Baradei und Mubaraks Sohn Gamal:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tageblatt.lu/index.php/editoriaux/48057.html">http://www.tageblatt.lu/index.php/editoriaux/48057.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten als Dynastie?
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Die Bilanz von Mubarak und Co. ist schlichtweg beschämend. Der Zustand des Landes ist geradezu desolat. Am Nil lebt jeder Vierte unter der Armutsgrenze und muss mit weniger als zwei Euro pro Tag auskommen.

Als aussichtsreichster Kandidat für Mubaraks Nachfolge gilt sein Sohn Gamal Mubarak. Dies würde eine Umwandlung des Landes am Nil zu einer Dynastie bedeuten. An solch einer Entwicklung stört sich nicht nur die Bevölkerung. Auch in der Partei gibt es Kritiker. Die „alte Garde“ würde lieber einen aus ihren Reihen als künftigen Präsidenten Ägyptens sehen als den wirtschaftsnahen Gamal Mubarak.

Die größte Ungewissheit bleibt weiterhin die mögliche Kandidatur des Friedensnobelpreisträgers Mohamed ElBaradei. Der ehemalige Chef der Internationalen Atomaufsichtsbehörde inkarniert die Hoffnung auf längst überfällige Reformen und mehr Demokratie. Im Westen wird er oftmals als die ideale Lösung präsentiert. Doch bislang weiß keiner, wie er bei der ägyptischen Bevölkerung ankommt und ob er überhaupt bei der Präsidentenwahl antreten darf.

Besonders fürchtet sich das Mubarak-Regime vor einer möglichen Allianz Baradeis mit den Muslimbrüdern. Die sind zwar durch ihre ultrareligiöse Prägung im Westen geächtet, genießen jedoch großen Zuspruch in der Gesellschaft, insbesondere in den sozial schwachen Bevölkerungsschichten. Genau diese Eigenschaft fehlt ElBaradei, der eher die Intellektuellen anspricht als die breite Masse.

Die Ängste Mubaraks sind kein bloßes Hirngespinst. Die Annäherungsversuche haben bereits begonnen. „Die religiös-konservativen Muslimbrüder und meine ’Bewegung für den Wandel‘ werden gemeinsam auf den Wandel hinarbeiten“, erklärte Baradei diese Woche im Nachrichtenmagazin Spiegel. Das klingt fast wie eine Drohung. Die Diktatoren-Clique hat ernsthafte Konkurrenz bekommen.
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Gamal hat zwar die Unterstützung seines Vaters und könnte die Wirtschaft des Landes weiter fördern (er hat die besten Köpfe dazu um sich versammelt), aber ich tippe im Zweifel eher auf einen Militär.
Zitat:Winter beeinträchtigt die Produktion in Ägypten

Streusalz ist vielerorts bereits knapp - und das hat verschiedene Gründe. Zum einen sind die Preise für das wertvolle Wintergut in die Höhe geschossen, zum anderen kommen die Hersteller mit der Produktion nicht nach. Denn auch in Ägypten ist es derzeit vergleichsweise kalt.

http://www.tagesschau.de/ausland/streusa...en100.html
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E81833D0D78BD41CF992FFFD06B78064C~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Viele Tote bei Anschlag auf koptische Christen
Bei dem Anschlag auf koptische Christen in Ägypten sind in der Silvesternacht 21 Menschen getötet worden. Nach dem Anschlag in Alexandria kam es zwischen aufgebrachten Christen und der Polizei zu heftigen Auseinandersetzungen.

01. Januar 2011 ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,737356,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 56,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 01.01.2011

Terrorattacke auf Kopten
Aufgebrachte Christen randalieren in Ägypten

Hunderte Demonstranten lieferten sich Scharmützel mit der Polizei: Mit Wut und Randale haben koptische Christen in Ägypten auf die Terrorattacke in Alexandria reagiert. Ein Selbstmordattentäter hatte mehr als 20 Gläubige mit in den Tod gerissen - nun wird über eine Verbindung zu al-Qaida spekuliert.
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Zitat:Nach Anschlag auf koptische Kirche
Unruhen nach Terror gegen Christen in Ägypten
03. Jänner 2011, 13:50

Kairo - In Ägypten dauern die Unruhen nach dem Anschlag auf koptische Christen an und erschüttern das autoritäre Regime des seit nahezu drei Jahrzehnten herrschenden Staatschefs Hosni Mubarak. Die Wut der christlichen Minderheit entlädt sich in teilweise gewalttätigen Protesten. Wie der britische Sender BBC am Montag berichtete, demonstrierten am Vortag in Kairo und Alexandria zahlreiche Menschen. Auch vor Regierungsgebäuden kam es zu Protesten. In der Kairoer Innenstadt wurden am Abend 39 Angehörige der Sicherheitskräfte und zwei Passanten verletzt.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://derstandard.at/1293369871083/Nach-Anschlag-auf-koptische-Kirche-Unruhen-nach-Terror-gegen-Christen-in-Aegypten">http://derstandard.at/1293369871083/Nac ... n-Aegypten</a><!-- m -->

Zitat:Tödliches Mittel zum Zweck
Gezielte Destabilisierung in Ägypten

Wok. ⋅ Der blutige Anschlag auf koptische Gläubige in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria markiert eine unheilvolle Entwicklung im Nilland.
Sowohl der Zeitpunkt wie auch die Art und Weise des Attentats lassen auf eine gezielte Destabilisierung im grössten muslimischen Land des Nahen Ostens schliessen.
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In Ägyptens gelenkter Demokratie hat sich das soziale Klima in den letzten Jahren radikalisiert. Periodisch ausbrechende Gewalt zwischen Kopten und Muslimen ist Ausdruck einer steigenden Spannung, die in weit mehr als nur konfessionellen Gegensätzen gründet. Das hauptsächliche Malaise besteht in einer Gesellschaftsordnung, die den Millionen von Hochschulabgängern nur so lange Perspektiven bietet, als sie zu einem Mitmachen in Mubaraks Klientelwesen willig und fähig sind. Seit dem jüngsten Urnengang im Herbst ist selbst die symbolische Opposition aus dem Parlament verschwunden. Die Muslimbrüder als die mit Abstand wichtigste Oppositionskraft sehen sich bestätigt, mehr denn je einen Kurs der Klandestinität zu verfolgen.

Die Wut über den autoritären, als unfähig und korrupt empfundenen Staat geht weit über das Lager der Islamisten hinaus. Manche Christen wittern in Mubaraks System eine gezielte Marginalisierung aller Kopten. Ihre Wut drückte sich unmittelbar nach dem Attentat in Kundgebungen aus, worin sie einen besseren Schutz ihrer kirchlichen Einrichtungen forderten.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/toedliches_mittel_zum_zweck_1.8967624.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 67624.html</a><!-- m -->
<!-- m --><a class="postlink" href="http://presstv.com/detail/158999.html">http://presstv.com/detail/158999.html</a><!-- m -->
Zitat:Egypt allows Iranian aid to reach Gaza
Thu Jan 6, 2011 11:30PM
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The Iranian medical supplies are part of an Asian aid convoy, dubbed Asia to Gaza Solidarity Caravan, or Asia 1, which is carrying an estimated one million dollars worth of medicine, foodstuffs and toys as well as four buses and 10 power generators for hospitals.

Earlier this week, Egyptian authorities had denied entrance to a number of Iranian activists and refused to allow 10 generators donated by the Islamic Republic to pass through the Rafah border crossing.
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The Asian convoy consists of activists from more than 15 countries, including Iran, India, Japan, Indonesia, Pakistan, Malaysia, New Zealand and Kuwait.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E7974CE669B004465BCA08A70519EA42B~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE6496 ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägyptische Kopten
Auf einmal sind sie Blutsbrüder
Nach dem Anschlag auf die Kopten wird in Ägypten die Einheit des Landes beschworen. Aber den ägyptischen Nationalismus begleiten seit hundert Jahren Forderungen nach konfessioneller Abgrenzung - auf beiden Seiten.

09. Januar 2011 ...
Zitat:Ägypten zieht Botschafter aus dem Vatikan ab

Die ägyptische Regierung reagiert vergrätzt: Nachdem Papst Benedikt XVI. erneut den besseren Schutz von Christen in dem Land angemahnt hatte, zog Ägypten seinen Botschafter aus dem Vatikan vorerst ab. Das Außenministerium kritisierte die Einmischung des Geistlichen in innere Angelegenheiten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...00,00.html


Ägypten
Polizist schießt Christen nieder

Erneute Gewalt gegen Kopten in Ägypten: Ein Polizist hat in einem Zug südlich von Kairo auf Christen geschossen. Ein Mann wurde getötet, fünf Menschen wurden verletzt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...45,00.html


:roll:

Zitat:Das Außenministerium kritisierte die Einmischung des Geistlichen in innere Angelegenheiten.

Hach die Ägypter, kein Plan über ihre Geschichte außer das sie der Ursprung für Papier sind... Ober und Unterägypten verarschen sich gegenseitig.. Aber aufm Papst schimpfen weil er zu Beistand ausruft und Al Kaida die Schuld geben währnd man selbs nur Däumchen dreht



:lol:
tienfung schrieb:Hach die Ägypter, kein Plan über ihre Geschichte außer das sie der Ursprung für Papier sind... Ober und Unterägypten verarschen sich gegenseitig.. Aber aufm Papst schimpfen weil er zu Beistand ausruft und Al Kaida die Schuld geben währnd man selbs nur Däumchen dreht

:lol:
Däumchen drehen ägyptische Polizei und Geheimdienste bestimmt nicht. Die Islamisten sind eine direkte Bedrohung für die ägyptische Regierung und werden entsprechend hart verfolgt. Aber wie will man Anschläge wie diese verhindern? Dummerweise spielt der Vatikan den Terroristen auch noch in die Hände. Wenn die Regierung den Schutz der Christen jetzt sichtbar erhöht, sieht sie aus wie eine Marionette der Westens. Genau das war das Ziel des Anschlags.
Naja, als 2009 ein Rechtsextremist eine Ägypterin in einem deutschen Gerichtssaal ermordete, haben in der islamischen Welt sich die Proteste überschlagen, auch in Ägypten und bspw. im Iran gab es gewaltsame Demos mit dem üblichen Theater. Und wenn jetzt der Vatikan (und auch Politiker bspw. in Deutschland) sich über die Ermordung von 20+ Christen in Ägypten aufregt - bzw. "nur" deren besseren Schutz fordert -, zieht man scheinheilig den Botschafter ab und spielt den Gekränkten, ja spricht "von inneren Angelegenheiten".

Man solle sich fragen, wie man damit umgegangen wäre, wenn dies umgekehrt passiert wäre...

Schneemann.
Schneemann schrieb:Naja, als 2009 ein Rechtsextremist eine Ägypterin in einem deutschen Gerichtssaal ermordete, haben in der islamischen Welt sich die Proteste überschlagen, auch in Ägypten und bspw. im Iran gab es gewaltsame Demos mit dem üblichen Theater. Und wenn jetzt der Vatikan (und auch Politiker bspw. in Deutschland) sich über die Ermordung von 20+ Christen in Ägypten aufregt - bzw. "nur" deren besseren Schutz fordert -, zieht man scheinheilig den Botschafter ab und spielt den Gekränkten, ja spricht "von inneren Angelegenheiten".
Es gab Proteste von den üblichen Krawallmachern. Vom ägyptischen Botschafter habe ich damals ein sehr differenziertes Interview gelesen. Der Vatikan und auch die Bundesregierung prügelt auf die falschen Leute ein. Im Übrigen ist der Mord an Ägyptern in Ägypten tatsächliche eine innere Angelegenheit. Dagegen ist der Schutz von Ägyptern im Ausland eine Aufgabe der Botschaft.

Schneemann schrieb:Man solle sich fragen, wie man damit umgegangen wäre, wenn dies umgekehrt passiert wäre...

Schneemann.
Die üblichen Krawallmacher in den islamischen Ländern hätten den Vorfall ausgenutzt.
Ich bin mir nicht sicher, ob unbedingt auf die Falschen eingeprügelt wird. Teils sicher, aber teils haben die ägyptischen Behörden auch gar keine Lust und Zeit mehr, Minderheiten zu schützen. Das Regime Mubaraks ist ziemlich vakant und viele Ordnungshüter scheinen auch abzuwarten, was nach ihm kommt, um notfalls das Fähnchen in den neuen Wind drehen zu können. Und darunter leiden diejenigen, die von der bisherigen repressiven Politik gegenüber den Islamisten profitiert haben...

Schneemann.