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Normale Version: Ägypten
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Israel muss dies, Israel muss das.

In einer gerechten Welt hätte Israel den Botschafter aus Ägypten abgezogen bis sihc die Ägypter dafür entschuldigen, das von ihren Staatsgebiet aus ein Terroranschlag verübt wurde. Aber da kann man ja lange warten.
Normalerweise ja, aber in Ägypten herrscht derzeit ziemliches Chaos, so dass man aus diesem Hühnerhaufen mit einer einheitlichen Reaktion auch nicht rechnen könnte. Und selbst wenn ein Politiker dort sich entschuldigt hätte, hätten sofort drei andere was anderes gesagt. Insofern: Angesichts des Chaosstaates vor der Haustüre, sollten es gerade die Israelis sein, die das auch erkennen und sich einfach auf die Sicherung ihrer Grenzen konzentrieren und sich besonnen verhalten. Meinetwegen die Spinner in Gaza beschießen, wenn sie ihre Raketen über den Zaun schießen, okay, aber in punkto Ägypten einfach alles dichtmachen und ruhig abwarten. Sticht man in diesen "failed state" nämlich noch hinein, so stärkt dies wiederum gerade und auch die radikalen, anti-israelischen Kräfte dort, während alles dort taumelt...

Schneemann.
Gemessen am Mob vor der israelischen Botschaft in Kairo dürfte das so oder so den Bach runtergehen.
Wie gesagt, es ist schon sehr bezeichnend das es solange Mubarak den Laden zusammengehalten hat solche palästinensischen Ausflüge nicht gab. Ich mach mir da keine Illusionen, das wird den Bach runtergehen, egal was Israel macht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/frostige-aegyptisch-israelische-beziehungen-ueber-das-ziel-hinausgeschossen-1.1133352">http://www.sueddeutsche.de/politik/fros ... -1.1133352</a><!-- m -->
Zitat:Frostige ägyptisch-israelische Beziehungen
Über das Ziel hinausgeschossen

21.08.2011, 15:41
Kommentar von Peter Münch

... kaum hat sich der erste Rauch gelegt, muss die Regierung in Jerusalem erkennen, dass sie weit übers Ziel hinausgeschossen hat.


Zerstört wurden nämlich nicht nur Terrorbasen im Gaza-Streifen. Beschädigt wurden auch die Beziehungen zu Ägypten. Und das droht die nahöstlichen Händel auf eine ganz neue, gefährliche Ebene zu heben.
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als dann bekannt wurde, dass den israelischen Vergeltungsschlägen versehentlich auch fünf ägyptische Grenzpolizisten zum Opfer gefallen sind, drehte die Führung in Kairo den Spieß um. Sie droht nicht nur mit dem Abzug ihres Botschafters aus Tel Aviv, sondern sie lässt auch dem Volkszorn freien Lauf. Nun brennen Flaggen mit dem Davidstern, und Hassparolen sind zu hören - bei den wütenden Protesten vor der israelischen Botschaft ist ein Blick in den Abgrund freigegeben worden.

So schnell dreht Israel sonst nicht bei

Wie sehr das die israelische Regierung erschreckt haben muss, ist an der eiligen Entschuldigung zu merken, die Verteidigungsminister Barak noch am Samstag zum Tod der Grenzwächter abgeben hat.
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Mittlerweile ist es allerdings fraglich geworden, ob dieser Bruch überhaupt noch zu vermeiden ist. Schließlich geht es um viel mehr als um eine israelische Entschuldigung im aktuellen Fall, die der ägyptischen Führung überdies noch nicht klar und kleinlaut genug war. Es geht darum, dass Israel die Zeichen der Zeit richtig deutet und angesichts all der Veränderungen ringsum nicht mehr stur lediglich den alten Reflexen und den alten Axiomen folgt.

So ist es brandgefährlich, in diesen aufgewühlten Zeiten die Vergeltung für den Terrorangriff immer weiter eskalieren zu lassen. Israel fliegt Luftangriffe auf den Gaza-Streifen, die Palästinenser feuern Raketen auf Städte in Südisrael - seit Tagen schon schaukelt sich das hoch und kann sehr leicht außer Kontrolle geraten. Früher hat in solchen Fällen noch der alte Präsident in Kairo zwischen Israel und der Hamas vermittelt. Heute ist kein Vermittler mehr in Sicht.
ich meine gelesen zu haben, dasd nur ein paar hundert rechte ägypter vor der botschaft randaliert haben, wahrer volkszorn sieht anders aus!!! den durchschnittsägypter scheint das wohl noch nicht in wut zu versetzen das er israelische fahnen verbrennt.!!!! da ist doch hier bei den maikrawallen mehr los.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Flagman-wird-arabischer-Held-article4103381.html">http://www.n-tv.de/politik/Flagman-wird ... 03381.html</a><!-- m -->
Zitat:Sonntag, 21. August 2011

Krise zwischen Ägypten und Israel
"Flagman" wird arabischer Held

Das israelisch-ägyptische Verhältnis steckt in seiner schwersten Krise seit dem Sturz von Machthaber Mubarak. Ein 23-Jähriger, der die Flagge von der israelischen Botschaft in Kairo geholt hat, wird von Arabern bei Twitter als Held bejubelt.
Hintergrund ist der Tod von fünf ägyptischen Grenzpolizisten am Rande der Terrorserie in Israel am vergangenen Donnerstag.
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Mehr als tausend Menschen hatten in der Nacht von Samstag auf Sonntag vor der israelischen Botschaft protestiert,
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Wenn es zu einem Konflikt Israel gegen Ägypten kommen sollte, ist das eher schädlich für Ägypten in dieser derzeit politisch Wirren Zeit. In diesem Fall bin ich mir fast sicher, das da selbst Saudi-Arabien etwas dagegen hätte und es im moment eher zweckmässig für Ägypten ist, wenn sie in Ruhe ihre Innenpolitik Ordnen können.
ein Konflikt ist nicht zu erwarten - aber eine "politische Eiszeit", wobei der Übergangsregierung durchaus daran gelegen sein könnte, die Unzufriedenheit der Bevölkerung (die auch nach dem Umsturz präsent war) gegen einen äusseren Feind zu lenken (wie wohl auch in Israel entsprechende Anreize vorhanden sein könnten).
Wäre Israel an der Grenze "gestoppt" und hätte es die Kooperation der Ägypter eingefordert sähe die Situation anders aus. Es hätte einerseits keine toten ägyptischen Grenzer gegeben (und damit kein Ventil zu Lasen der Israelis) und andererseits wäre Ägypten in der Pflicht gewesen, die Israeli bei der Habhaftmachung der Attentäter und bei der Vermeidung weiterer Attentate tatkräftig zu unterstützen.
Das kann man sich jetzt in Ägypten alles ersparen, weil sich Israel wieder selbst vom Opfer zum Täter gemacht hat.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.rian.ru/security_and_military/20110828/260318816.html">http://de.rian.ru/security_and_military ... 18816.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten will Fünf-Kilometer-Pufferzone an Grenze zu Gaza-Streifen schaffen
Thema: Nahost-Problem: Lösung oder Zuspitzung?

17:27 28/08/2011
KAIRO, 28. August (RIA Novosti).

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Zitat:Eskalation in Kairo
Aufgebrachte Ägypter stürmen israelische Botschaft


10.09.2011, 07:41

Es sind Szenen blindwütiger Gewalt: Hunderte ägyptische Demonstranten haben in Kairo mit Hämmern und Brechstangen eine Schutzmauer vor der israelischen Botschaft niedergerissen und das Gebäude gestürmt. Dort rissen sie die israelische Fahne vom Dach und warfen Dokumente aus dem Fenster. Der Botschafter floh vor den Krawallen aus dem Land - jetzt hat sich US-Präsident Obama eingeschaltet.
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Zitat:Kairo
Demonstranten stürmen israelische Botschaft
Chaotische Szenen in Kairo: Eine Demonstration vor der israelischen Botschaft eskaliert in Gewalt. Aufgebrachte Demonstranten stürmen das Gebäude. Hunderte werden verletzt. Der israelische Botschafter flüchtet aus Ägypten.

10. September 2011 08:45:00

Demonstranten haben in der Nacht zum Samstag die israelische Botschaft in Kairo angegriffen. Nach Augenzeugenberichten stürmten sie das Gebäude, in dem die Vertretung untergebracht ist. Zuvor hatten sie eine Schutzmauer niedergerissen.
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Seit Wochen kommt es vor der israelischen Botschaft in Kairo immer wieder zu Demonstrationen. Auslöser war der Tod von fünf ägyptischen Grenzpolizisten. Israelische Sicherheitskräfte hatten sie bei der Verfolgung mutmaßlicher palästinensischer Terroristen an der ägyptisch-israelischen Grenze vor drei Wochen erschossen. Die israelische Regierung hat sich für den Tod der Grenzwächter offiziell entschuldigt. Dennoch fordern ägyptische Demonstranten seit Wochen vom regierenden Militärrat einen generellen Kurswechsel im Verhältnis zu Israel.
Man wird sich noch wehmütig an Mubarak zurückerinnern.
das tun die Israeli doch schon, seit er noch gar nicht weg war :mrgreen:
Zitat:Attacke auf israelische Botschaft

Sieg des Mobs

Kairo am Tag nach dem Angriff auf die israelische Botschaft: Randalierer feiern ihren "Erfolg", Polizei und Militär marschieren auf. Aber wo war die Staatsmacht in der Nacht - konnte oder wollte sie nicht eingreifen? Vier Menschen sind tot, Hunderte verletzt, der politische Schaden ist enorm.

Kairo - Es ist ein Bild der Verwüstung: Die Straße ist übersät mit faustgroßen Steinen, daneben liegen mannshohe Betonstangen, und auf dem Gehweg stehen demolierte Autos. Von der Mauer, die erst vor wenigen Tagen errichtet worden war, um die israelische Botschaft im Kairoer Stadtteil Giza zu schützen, ist fast nichts mehr übrig. Es stehen noch einige Träger und einige mit Graffiti besprühte Bruchstücke.

"Das ist auch gut so", meint Muhammad, 23. Der Ingenieurstudent steht inmitten einer Gruppe von rund 50 jungen Erwachsenen. Sie skandieren propalästinensische Parolen, schwenken ägyptische Flaggen und wettern gegen Israel. Sie sind das Überbleibsel des aufgebrachten Mobs, der in der Nacht von Freitag auf diesen Samstag erst die Mauer niedergerissen und dann Teile der diplomatischen Vertretung Israels gestürmt hatte.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,785531,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 31,00.html</a><!-- m -->

Schneemann.
mit dem "äusseren Feindbild Israel" könnten innenpolitische Schwierigkeiten übertüncht werden
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Zitat:Angriff auf israelische Botschaft in Kairo
Militärrat lehnt angeblich Rücktritt der Regierung ab

Bei den Zusammenstößen nach dem Angriff auf die israelische Botschaft in Kairo gab es drei Tote, mehr als tausend Personen wurden verletzt. Ägyptens Ministerpräsident Scharaf soll seinen Rücktritt angeboten haben.

10. September 2011 ....
Zitat:Die Szenen vor der israelischen Botschaft erinnern an einen Bürgerkrieg. Mit der israelischen Botschaft haben sich die Demonstranten nur ein Ziel gesucht, um ihrem wachsenden Frust über die neue Führung Ausdruck zu verleihen.

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