Forum-Sicherheitspolitik

Normale Version: Ägypten
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Wird schon!
Zitat:Hamas sets up rocket production line in Sinai

Hamas has established forward bases and rocket production facilities in the Sinai Peninsula in an effort to protect them from Israeli air strikes, The Jerusalem Post has learned.

By establishing the facilities in Egypt, Hamas aims to protect its assets since it believes Israel will not strike targets inside Egypt due to the affect it would have on bilateral relations.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.jpost.com/Defense/Article.aspx?id=248948">http://www.jpost.com/Defense/Article.aspx?id=248948</a><!-- m -->
Die Hamas ist konzeptionell und ideologisch aus der Muslimbruderschaft hervor gegangen, welche ja jüngst die ersten ägyptischen Wahlen gewonnen hat. Das Verhältnis zwischen Ägypten und Israel wird sich also selbstverständlich verändern.
... und die Hamas ist in ihrer Entstehungszeit von der israelischen Regierung als Gegengewicht zur Fatah / PLO gehätschelt worden. :?
Zuletzt aber haben sich die Beziehungen auch noch auf anderer Ebene bewegt. Die ultra-konservativen Salafisten, also die wirklichen Islamisten, wurden mit Millionenzuschüssen aus Saudi Arabien unterstützt. Haben die USA jetzt mit Saudi Arabien die falschen Freunde, oder wird da nach dem Motto "divide et impera" die nächste Chaos-Organisation gehätschelt?
Oder sollten wir wirklich näher hinschauen, wer hier wirklich radikaler ist :?:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/kairo556.html">http://www.tagesschau.de/ausland/kairo556.html</a><!-- m -->
Zitat:Proteste nach Auflösung einer Sitzblockade
Tote und Verletzte bei Ausschreitungen in Kairo

Bei Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei sind in Kairo mindestens drei Menschen getötet worden. Aktivisten sprechen gar von sieben Toten, darunter soll ein bekannter muslimischer Geistlicher sein. Nach Angaben des ägyptischen Gesundheitsministeriums wurden zudem etwa 260 verletzt.
...

Stand: 17.12.2011 05:45 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:aufruhr-in-kairo-der-militaerrat-ertraenkt-aegyptens-revolution-im-blut/60144013.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 44013.html</a><!-- m -->
Zitat:17.12.2011, 16:09
Aufruhr in Kairo: "Der Militärrat ertränkt Ägyptens Revolution im Blut"
Straßenkämpfe, Tote und brennende Gebäude: Der Machtkampf zwischen den "Revolutionären" und den Vertretern der alten Ordnung in Ägypten erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Fronten scheinen verhärteter als vor der friedlichen Revolution.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/348jp3y-aufstaende-in-kairo-neun-tote?cc=000010608500143559341ERhLx#.A1000019">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... #.A1000019</a><!-- m -->
Zitat:17.12.2011, 16:13 Uhr
Neun Tote bei Ausschreitungen in Kairo

Kairo (dpa) - Bei den schwersten Ausschreitungen seit Wochen sind in Kairo in der Nacht zum Samstag neun Menschen getötet worden. Das Gesundheitsministerium meldete, mehr als 300 Menschen seien verletzt worden. Demonstranten setzten nach Angaben der Sicherheitskräfte zwei Gebäude in Brand.
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weiter lesen: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.gmx.net/themen/nachrichten/aufruhr-arabien/348jp3y-aufstaende-in-kairo-neun-tote#.A1000146">http://www.gmx.net/themen/nachrichten/a ... #.A1000146</a><!-- m -->
Offtopic:

Ich muss nochmal nachharren, wegen den Beiträgen einiger User.

Ich finde es schade, dass einige User die Religion als Ursache allen Übels sehen. Ich muss hier auch nicht aufzählen, was die bösen "Islamisten" der Wissenschaft beigetragen haben.
Während man in Europa Däumchen drehte, wurde in Zentralasien und Arabien Wissenschaft gemacht. Astronomie, Mathematik und und und...

Das der Westen jetzt so "modern" ist, liegt nicht an ihrer christlichen Religion, sondern vielmehr am Lauf der Geschichte. Imperialismus + Kapitalismus haben dazu immens beigetragen.


(Radikalismus)
Man sollte auch nicht vergessen, dass der Westen auch seine Finger im Spiel hat. Zumal die Idee "grün gegen rot" westlichen Ursprungs ist.
Das der Westen so mächtig erscheint liegt und lag an der extrem hohen Bevölkerungsdichte.
Offtopic:
Die Mächtigkeit "des Westens" hat mehrere Ursachen:
1. die Kleingliedrigkeit Europas, die geographisch die Voraussetzung für Seefahrt und Entdeckungsreisen bot
2. die Übernahme wissenschaftlicher Kenntnisse aus dem Islam, die half, das "finstere Mittelalter" zu überwinden und frei für Entdeckungsreisen zu machen,
3. die Überbevölkerung und Autokratie in der beginnenen Neuzeit, die Auswanderung begünstigte und im gegenseitigen Krieg ständig verbesserte Waffensysteme zur Folge hatte
4. die industrielle Revolution, die "den Westen" zur globalen wirtschaftlichen Dominanz befähigte und
5. die Entwicklung der Menschenrechte und freiheitlichen Demokratie, die zu einem Wettlauf der besseren Ideen führte
- wobei wir diese Diskussion dann gerne in einem anderen Thread fortführen können;

und nun zurück zu Ägypten, das ja das eigentliche Strangthema ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/tote-und-verletzte-soldaten-stuermen-tahir-platz-in-kairo-11567318.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/tote ... 67318.html</a><!-- m -->
Zitat:Tote und Verletzte
Soldaten stürmen Tahir-Platz in Kairo


17.12.2011 12:33:00+0100 · Bei den schwersten Ausschreitungen seit Wochen sind in Kairo acht Menschen getötet und etwa 300 Menschen verletzt worden. Soldaten stürmten am Samstag den Tahir-Platz im Zentrum der ägyptischen Hauptstadt.

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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-aegypten-sicherheitskraefte-pruegeln-wieder-auf-demonstranten-ein-1.1237666">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1237666</a><!-- m -->
Zitat:Proteste in Ägypten
Sicherheitskräfte prügeln wieder auf Demonstranten ein


18.12.2011, 11:05

Alter Schauplatz, neuer Aufstand: Auf dem Tahrir-Platz im Zentrum Kairos demonstrieren wieder Tausende gegen die ägyptische Regierung - und die schlägt mit Gewalt zurück. Seit Freitag wurden bei den Straßenschlachten mindestens zehn Menschen getötet und mehr als 500 verletzt. Es sind die schwersten Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften seit dem Sturz von Präsident Mubarak.
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Seit Freitag wurden bei den Straßenschlachten nach Angaben der Regierung zehn Menschen getötet und mehr als 440 verletzt. Unter den Toten war auch der hohe Geistliche Emad Effat. Seine Ehefrau sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er sei erschossen worden.

Die französische Regierung sprach von einem "exzessiven Gewalteinsatz" gegen die Demonstranten. Viele Demonstranten flohen vor den Soldaten in Seitenstraßen des Platzes. Die Sicherheitskräfte schlugen auch weiter auf Menschen ein, die bereits am Boden lagen. Warnschüsse waren zu hören. Auf Aufnahmen von Reuters-TV war zu sehen, wie ein Soldat eine Pistole zog und in die Menge schoss.

Die New York Times berichtet von einem Vorfall, bei dem Soldaten eine Frau auf dem Tahir-Platz schlugen und ihr dabei die Kleider vom Leib rissen.
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rein historisch entspricht die "Arabellion" analog wohl im Kern der Umbruchzeit nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland oder den Umstürzen anlässlich der Auflösung des Ostblocks.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/aktuell/politik/arabische-welt/aegypten-kairo-in-flammen-11570260.html">http://www.faz.net/aktuell/politik/arab ... 70260.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Kairo in Flammen


18.12.2011 14:23:00+0100 · In der ägyptischen Hauptstadt ist es auch am Sonntag wieder zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Militärs und Demonstranten gekommen. Sie fürchten, die alten Kader wollten ihre Pfründe behalten.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/kairo574.html">http://www.tagesschau.de/ausland/kairo574.html</a><!-- m -->
Zitat:Proteste in Ägypten halten an
Wieder Tote bei Straßenschlachten in Kairo

Trotz des rigorosen Vorgehens der Sicherheitskräfte haben in der Innenstadt von Kairo erneut Menschen protestiert. Dabei kam es zu Straßenschlachten mit der Polizei. Mindestens drei Menschen sollen laut Gesundheitsministerium getötet worden sein.
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Stand: 19.12.2011 12:59 Uhr
Nicht trotz sondern gerade wegen dem Vorgehen der Sicherheitskräfte. Glaube nicht das sich da noch jemand einschüchtern läßt.
Was ich mich gerade frage ist wie viel die Menschen noch ertragen können bis zu den Waffen gegriffen wird...jemand ne Prognose?

Zitat:Manche Details der letzten Tage in Ägypten sind an Brutalität kaum zu übertreffen: Das Bild und Video einer verschleierten jungen Frau, der Soldaten bis auf den BH die Kleider vom Leib reißen, auf sie eintreten und sie dann nackt und leblos auf der Straße liegen lassen. Die Geschichte einer anderen jungen Frau, die zuerst eine Ältere zu schützen versucht, dann von Soldaten weggezerrt wird - und am nächsten Tag berichtet, die Soldaten hätten ihr nicht nur die Haare bis auf die Kopfhaut abgesengt, sondern ihr auch ein T auf den Hinterkopf gebrannt, T wie Armeechef Hussein Tantawi....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.neues-deutschland.de/artikel/213640.kairo-in-flammen.html">http://www.neues-deutschland.de/artikel ... ammen.html</a><!-- m -->
Schneemann schrieb:.... Dies wiederum begünstigt ... nämlich nicht die Erneuerung, sondern die Rückwärtswendung hin zu "reinen", ja fundamentalen Denkmustern, die wiederum in ihrer Auslegung von der "Gnade" mancher Religionsideologen abhängen, die den dummen Bauern aus Waziristan oder aus dem Nilgebiet wer weiß was alles erzählen...

Und darin liegt das Problem. Die Prognosen dürften deswegen eher "trübe" (vorsichtig ausgedrückt) sein...

Schneemann.
dazu <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20111204">http://www.eurasischesmagazin.de/artike ... D=20111204</a><!-- m -->
Zitat:EM-INTERVIEW

„Die ägyptische Revolution ist eine dreiköpfige Schlange“

In Ägypten wird eine Art islamischer Sozialismus mit liberaler Tendenz geprobt. Auf dem Tahrir-Platz waren die treibenden Kräfte hauptsächlich Nasseristen, Muslimbrüder und Kommunisten. Im Gespräch mit dem Schriftsteller Ildar Abusjarow zur Situation in Ägypten und den Ländern des arabischen Frühlings werden überraschende Aspekte und weitgehend unbekannte Zusammenhänge aufgezeigt.


EM 12-11 · 12.12.2011

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nun ja, das ist eine idealistisch sozial(romantisch)istisch geprägte Sichtweise, aber nicht uninteressant
ergänzend:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.welt.de/politik/ausland/article13745971/Radikale-Salafisten-ueberraschend-stark-bei-Wahl.html">http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... -Wahl.html</a><!-- m -->
Zitat:Ägypten
Drucken Bewerten Autor: Birgit Svensson| 01.12.2011
Radikale Salafisten überraschend stark bei Wahl

In Ägypten wird der Sieg der islamistischen Parteien immer deutlicher. Allerdings haben auch die noch radikaleren Salafisten viele Stimmen erhalten.

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Verbindung nach Saudi-Arabien

Der Begriff „Salafiyya“ bedeutet wörtlich die Orientierung an den frommen Altvorderen. Heute werden Salafisten jedoch als Anhänger des fundamentalen, saudi-arabischen Wahhabismus angesehen. Viele ihrer bis zu 100.000 Mitglieder in Ägypten hätten in Saudi-Arabien gearbeitet und seien in den 70er- und 80er-Jahren von dort zurückgekommen, sagt Said Ghallab, Professor für Politikwissenschaften an der Pharos-Universität in Alexandria.

Haltung der Muslimbrüder gegenüber den Salafisten

Ghallab vermutet, dass saudische Organisationen bis zu 100 Millionen Dollar zur Unterstützung der Salafisten in Ägypten ausgeben. ...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://blog.zeit.de/joerglau/2011/12/13/warum-die-salafisten-in-agypten-triumphieren_5301">http://blog.zeit.de/joerglau/2011/12/13 ... ieren_5301</a><!-- m -->
Zitat:Warum die Salafisten in Ägypten triumphieren
Von Jörg Lau 13. Dezember 2011 um 17:59 Uhr

Während Tunesien kaum ein Jahr nach dem Beginn der Revolte mit Moncef Marzouki einen ehemaligen Dissidenten, einen säkularen Menschenrechtler als Präsidenten hat, macht Ägypten weiter Sorgen.
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Nach dem ersten Schock über die Gewinne der MB, vor allem aber der Salafisten, hat die Suche nach den Gründen begonnen. Mir erscheint bisher ein Bericht von David Kirkpatrick in der NYT am überzeugendsten. Kirkpatrick beschreibt die Salafisten als erfolgreiche populistische Partei, die gezielt den Hass auf die liberale und säkularistische Elite schürt, die das Volk vergessen hat oder auf es herabschaut:
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Die Muslimbrüder sind sehr viel mehr schon eine Mittelstandspartei geworden. Sie repräsentieren Ärzte, Ingenieure, Studenten, Geschäftsleute – lauter Menschen, die etwas zu verlieren oder zu gewinnen haben. Die Salafisten kümmern sich um die Vergessenen.
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Natan Field schreibt auf The Arabist, er sei nicht sehr überrascht gewesen über den Erfolg der Salafisten. Die populärsten TV-Kanäle seien bereits seit Jahren in den Händen der Salafi-Scheichs gewesen. Auch hätten sie nie die Politik gemieden, wie es die Legende vom salafistischen Quietismus will. Ihr Programm sei immer eminent politisch gewesen, nur nicht im den Termini der Mubarak-Herrschaft und des Widerstands gegen sie. Das macht sie jetzt gerade in der Zeit des Umbruchs so glaubwürdig. Field hält es für einen Fehler der Liberalen zu glauben, die Salafis seien eine fünfte Kolonne Saudi-Arabiens. Gewiß gebe es viele Spenden von dort (Zakat), aber der ägyptische Salafismus sei eine genuin einheimische Grassroots-Bewegung.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.profil.at/articles/1151/560/314788/aegypten-in-gottes-namen">http://www.profil.at/articles/1151/560/ ... ttes-namen</a><!-- m -->
Zitat:In Gottes Namen

* Ägypten: Die radikalen Salafisten gehören zu den Wahlsiegern. Nun wollen sie das ganze Land erobern

Zu den Wahlsiegern in Ägypten gehören die radikal-islamischen Salafisten, die von einem Land ohne Bier, Bikini und Pyramiden träumen. Alexandria ist ihre Hochburg - jetzt wollen sie das ganze Land erobern.

Gerald Drißner, Alexandria
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Ältere Ägypter wie Nageeb Karim, 73 Jahre alt und pensionierter Professor, suchen die Ursache für diesen Fanatismus in den siebziger Jahren. Anwar El-Sadat war damals Präsident, gewann 1973 einen wichtigen Krieg gegen Israel und wollte sich von der Sowjetunion frei machen. "El-Sadat war es, der den Islamisten Luft zum Atmen gab“, sagt Nageeb. Denn die streng Religiösen sollten die lästigen Sozialisten und Kommunisten im Land kontrollieren, die als "Kuffar“ galten, als Ungläubige. Das funktionierte auch ganz gut, bis El-Sadat mit Israel Frieden schloss. Im Oktober 1981 wurde er auf einer Militärparade erschossen - von islamischen Fundamentalisten.

Dann kam Hosni Mubarak, und auch ihm passten die Salafisten in die Karriereplanung. Er wusste, dass buchgläubige Muslime ihrem Führer nicht trotzen dürfen, egal, wie schlecht dieser auch sein mag - so lesen sie es in den islamischen Texten. "Die Muslimbrüder aber wollten Politik machen und prallten damit auf die Salafisten“, sagt Nageeb. Somit hätten die Muslimbrüder, Millionen an der Zahl, Mubarak gefährlich werden können. Also ließ er sie verbieten und erteilte den Salafisten Lizenzen für Satellitenkanäle, damit sie ihre Propaganda unters Volk bringen konnten.
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Abdallah Hassan, 24. ... hat Wirtschaft studiert und wohnt in Sidi Bischr, einem Stadtteil, in dem Silvester vor einem Jahr 21 Christen bei einem Bombenanschlag ermordet wurden. Seit der Revolution geht er auf die Straße und erklärt den Menschen, warum Demokratie und Islam keine Widersprüche sind. Für ihn hat der Westen Schuld daran, dass die Salafisten so massiven Zulauf bekommen haben. "Nach 9/11 habt ihr uns keine Visa mehr erteilt“, sagt Abdallah. Also gingen viele Ägypter in die Golfstaaten und suchten nach Arbeit, vor allem in Saudi-Arabien. Zurück aber kamen sie nicht nur mit Geld, "sondern auch mit einer Ideologie“.

In Abdallahs Nachbarschaft lebt Yassir El-Burhami, der zu den Gründern der Salafisten in Alexandria zählt. Der studierte Kinderarzt, geboren 1958, adelte Osama Bin Laden als Märtyrer, "der erhobenen Hauptes in den Tod ging“. Er ist der Spiritus rector der Salafisten in Ägypten. Seine Kadertruppe schickt er zu den Satellitensendern Al-Nas, Al-Rahman und Al-Hikma, die in vielen Imbissen und Kiosken 24 Stunden lang laufen. Meistens aber kümmert er sich um seine Webseite "Sawt Al-Salaf“, die Stimme der Salafisten, wo ihn seine Anhänger um Rat fragen.
...

Muslimbrüder reden mehr über das Diesseits, Salafisten über das Jenseits, das Höllenfeuer und das Paradies. "Und sie hassen den Iran mehr als Israel“, sagt Abdallah, der Webdesigner. Denn im Iran leben die meisten Schiiten - und diese sind Ungläubige in den Augen der sunnitischen Salafisten. Deshalb sind sie die besten Missionare gegen den Iran, was den Golfstaaten besonders gut passt. Und das lassen sie sich auch etwas kosten. Erst neulich berichtete die Zeitung "Al Akhbar“, dass Katar, Kuwait und Saudi-Arabien im vergangenen Jahr 50 Millionen Dollar an eine salafistische Organisation in Ägypten überwiesen haben sollen.

Für den Westen verheißt das nichts Gutes. Mit den Muslimbrüdern kann man reden, sie sind im Zweifel lieber pragmatisch als radikal. Die Salafisten aber teilen die Welt in Gut und Böse ein - in Gläubige und Ungläubige. Und der Westen ist in ihren Augen ungläubig.
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also mal wieder die Lieblingsverbündeten der USA (Saudi Arabien) hinter den Radikalen, wie shcon bei den Taliban - und dann wurden die Salafisten als Gegenspieler der moderaten Muslimbrüder auch noch von Mubarak gefördert, dem jetzt die Israeli nachweinen; lernt den die "große Politik" nie aus???
Exirt schrieb:....
Zitat:Manche Details der letzten Tage in Ägypten sind an Brutalität kaum zu übertreffen: Das Bild und Video einer verschleierten jungen Frau, der Soldaten bis auf den BH die Kleider vom Leib reißen, auf sie eintreten und sie dann nackt und leblos auf der Straße liegen lassen. ....

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.neues-deutschland.de/artikel/213640.kairo-in-flammen.html">http://www.neues-deutschland.de/artikel ... ammen.html</a><!-- m -->
da gibts inzwischen ein Pendant zur Meldung von einem eher konservativen Wirtschaftsblatt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ftd.de/politik/international/:proteste-in-aegypten-das-gemarterte-maedchen-vom-tahrir-platz/60144952.html">http://www.ftd.de/politik/international ... 44952.html</a><!-- m -->
Zitat:20.12.2011, 12:25
Proteste in Ägypten: Das gemarterte Mädchen vom Tahrir-Platz

Die Brutalität der Soldaten in Ägypten macht vor Frauen nicht mehr halt. Eine junge Frau wird getreten, verprügelt und gezerrt. Ein Video belegt hemmungslose staatliche Gewalt gegen Demonstranten in Kairo.
...
>Naja nachdem tausende Frauen demonstriert haben, kam die Entschuldigung des Militärrats recht schnell.

Zitat:Ägyptens Frauen begehren gegen Misshandlungen auf

Es ist ein starkes, wütendes Zeichen: Rund 10.000 Ägypterinnen haben in Kairo gegen Übergriffe auf Frauen durch Soldaten demonstriert. Der Aufstand zeigte prompt Wirkung. Der Militärrat entschuldigte sich offiziell für die Gewalt.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,...02,00.html
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/empoerung-ueber-razzien-gegen-menschenrechtler-arabischer-winter-in-kairo-1.1246948">http://www.sueddeutsche.de/politik/empo ... -1.1246948</a><!-- m -->
Zitat:Empörung über Razzien gegen Menschenrechtler
Arabischer Winter in Kairo


30.12.2011, 13:27
Von Sebastian Gierke und Oliver Das Gupta

Ägyptische Sicherheitskräfte unterdrücken Proteste brutal, foltern in Gefängnissen - und jetzt geraten sogar ausländische Organisationen ins Visier des Militärregimes. Nach der Durchsuchung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kairo protestieren deutsche Politiker scharf, der ägyptischen Botschafter musste sich in Berlin harte Kritik anhören. Immer offensichtlicher wird: Der Militärrat versagt bei der Gestaltung des Übergangs in Ägypten.
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Zitat:Egypt's Muslim Brotherhood: Fate of Israel peace treaty may be decided in referendum

The Muslim Brotherhood movement may bring the fate of Egypt's peace treaty to a referendum, the Islamist factions said on Sunday, adding that there wasn't any chance that the movement will recognize Israel.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.haaretz.com/news/middle-east/egypt-s-muslim-brotherhood-fate-of-israel-peace-treaty-may-be-decided-in-referendum-1.404889">http://www.haaretz.com/news/middle-east ... m-1.404889</a><!-- m -->

Na dann, auf ein frohes neues Jahr!