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Zitat:Anschläge in Libyen
Tote und Verletzte bei Bombenexplosionen in Tripolis

Bei Bombenexplosionen in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.

....

Den Berichten zufolge explodierte die erste Bombe in der Nähe der Verwaltung des Innenministeriums. Dort seit niemand getötet worden. Ein weiterer in einem Auto versteckter Sprengsatz sei nicht detoniert, sagten die Behördenvertreter.

Wenige Minuten später explodierten vor dem ehemaligen Hauptquartier einer Polizeischule, das vom Verteidigungsministerium für Vernehmungen und Inhaftierungen genutzt wurde, zwei weitere Sprengsätze.
...
solche Bombenanschläge sind fast immer eine - ich möchte fast sagen - "Verzweiflungsaktion" der Gruppierungen, die auf anderen Wegen keine oder nur geringere Chancen sehen, an die Macht zu kommen. Denn dass die Mächtigen selbst Bombenanschläge ausführen, um Unruhe zu schüren und selbst "besser durchgreifen" zu können, dürfte eher die Ausnahme sein. Das wäre dann das Werk eine etablierten Diktatur, die mit diesen Methoden ein härteres Durchgreifen gegen die Opposition (und damit i.d.R. gegen eine demokratische Entwicklung) begründen will.
Diese letztere Alternative möchte ich in Libyen ausschließen - also sind es mit größter Wahrscheinlichkeit Bombenanschläge einer radikalen Opposition.
Die Frage ist, welcher Opposition:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/libyen-anschlag-gaddafi">http://www.zeit.de/politik/ausland/2012 ... ag-gaddafi</a><!-- m -->
Zitat:Datum 19.08.2012 - 10:23 Uhr

...
Die Polizei macht Gaddafi-Anhänger verantwortlich.
...
oder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/tote-bei-bombenanschlaegen-in-tripolis-1.17496671">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.17496671</a><!-- m -->
Zitat:Heute, 10:17.
...
Ein Sprecher machte machte Anhänger Ghadhafis für die Anschläge verantwortlich.
...
- mal abwarten;
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen1722.html</a><!-- m -->
Zitat:Anschläge in Libyen
Tote und Verletzte bei Bombenexplosionen in Tripolis

Bei Bombenexplosionen in der libyschen Hauptstadt Tripolis sind mindestens zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.

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Den Berichten zufolge explodierte die erste Bombe in der Nähe der Verwaltung des Innenministeriums. Dort seit niemand getötet worden. Ein weiterer in einem Auto versteckter Sprengsatz sei nicht detoniert, sagten die Behördenvertreter.

Wenige Minuten später explodierten vor dem ehemaligen Hauptquartier einer Polizeischule, das vom Verteidigungsministerium für Vernehmungen und Inhaftierungen genutzt wurde, zwei weitere Sprengsätze.
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solche Bombenanschläge sind fast immer eine - ich möchte fast sagen - "Verzweiflungsaktion" der Gruppierungen, die auf anderen Wegen keine oder nur geringere Chancen sehen, an die Macht zu kommen. Denn dass die Mächtigen selbst Bombenanschläge ausführen, um Unruhe zu schüren und selbst "besser durchgreifen" zu können, dürfte eher die Ausnahme sein. Das wäre dann das Werk eine etablierten Diktatur, die mit diesen Methoden ein härteres Durchgreifen gegen die Opposition (und damit i.d.R. gegen eine demokratische Entwicklung) begründen will.
Diese letztere Alternative möchte ich in Libyen ausschließen - also sind es mit größter Wahrscheinlichkeit Bombenanschläge einer radikalen Opposition.
Die Frage ist, welcher Opposition:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.zeit.de/politik/ausland/2012-08/libyen-anschlag-gaddafi">http://www.zeit.de/politik/ausland/2012 ... ag-gaddafi</a><!-- m -->
Zitat:Datum 19.08.2012 - 10:23 Uhr

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Die Polizei macht Gaddafi-Anhänger verantwortlich.
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oder <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/aktuell/international/tote-bei-bombenanschlaegen-in-tripolis-1.17496671">http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.17496671</a><!-- m -->
Zitat:Heute, 10:17.
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Ein Sprecher machte machte Anhänger Ghadhafis für die Anschläge verantwortlich.
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- mal abwarten;
In Libyen geht es nicht mehr um die Ghaddafis, sondern um die Macht, das Geld und die Revierkämpfe der übrigen libyschen Clans. Manche Clans haben hohe Verluste erlitten, andere große Gewinne gemacht. Das sind die zu erwartenden Auseinandersetzungen zwischen diesen mafia-ähnlich organisierten Gruppen, die dort die faktische Kontrolle ausüben.

Die Ghaddafis sind tot. Die Strukturen sind vollkommen zerschlagen. Ghaddafi war auch keine Ideologie, die Personen überlebt. Niemand wird also die abstruse Idee verfolgen, im Namen dieser abgeschlachteten Mafia-Familie in das Machtspiel einzusteigen. Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.
In Libyen geht es nicht mehr um die Ghaddafis, sondern um die Macht, das Geld und die Revierkämpfe der übrigen libyschen Clans. Manche Clans haben hohe Verluste erlitten, andere große Gewinne gemacht. Das sind die zu erwartenden Auseinandersetzungen zwischen diesen mafia-ähnlich organisierten Gruppen, die dort die faktische Kontrolle ausüben.

Die Ghaddafis sind tot. Die Strukturen sind vollkommen zerschlagen. Ghaddafi war auch keine Ideologie, die Personen überlebt. Niemand wird also die abstruse Idee verfolgen, im Namen dieser abgeschlachteten Mafia-Familie in das Machtspiel einzusteigen. Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.
Shahab3 schrieb:.... Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.
ich schrieb ja: "- mal abwarten;" - was eine klare Distanzierung zur zitierten Aussage von Offiziellen beinhaltet;
Shahab3 schrieb:.... Da würde ich insofern Dir und dem Artikel widersprechen.
ich schrieb ja: "- mal abwarten;" - was eine klare Distanzierung zur zitierten Aussage von Offiziellen beinhaltet;
Zitat:Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Libyen

Mindestens zwölf Personen sind bei schweren Zusammenstößen zwischen zwei Stämmen im Westen Libyens getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt, hieß es aus Regierungskreisen. Bei dem Streit zwischen zwei Familien in der Stadt Slitan kamen schwere Waffen zum Einsatz. Die Ursache der Auseinandersetzung war vorerst unklar.

http://orf.at/stories/2137187/

Zitat:Tripolis - In Libyen haben Regierungstruppen bei einem Einsatz gegen Gaddafi-Loyalisten in Tarhun der Nähe von Tripolis über 100 Panzer und rund 30 Raketenwerfer erbeutet. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden, sagte ein Innenministeriums-Sprecher in Tripolis, wie die BBC berichtet. 13 Angehörige der Miliz - alles Anhänger des im Vorjahr entmachteten und getöteten Langzeit-Diktators Muammar al-Gaddafi - seien festgenommen worden.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/inf...ibyen.html
Zitat:Zahlreiche Tote bei Kämpfen in Libyen

Mindestens zwölf Personen sind bei schweren Zusammenstößen zwischen zwei Stämmen im Westen Libyens getötet worden. Dutzende weitere wurden verletzt, hieß es aus Regierungskreisen. Bei dem Streit zwischen zwei Familien in der Stadt Slitan kamen schwere Waffen zum Einsatz. Die Ursache der Auseinandersetzung war vorerst unklar.

http://orf.at/stories/2137187/

Zitat:Tripolis - In Libyen haben Regierungstruppen bei einem Einsatz gegen Gaddafi-Loyalisten in Tarhun der Nähe von Tripolis über 100 Panzer und rund 30 Raketenwerfer erbeutet. Dabei seien mindestens ein Mensch getötet und mehrere weitere verletzt worden, sagte ein Innenministeriums-Sprecher in Tripolis, wie die BBC berichtet. 13 Angehörige der Miliz - alles Anhänger des im Vorjahr entmachteten und getöteten Langzeit-Diktators Muammar al-Gaddafi - seien festgenommen worden.

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/inf...ibyen.html
Zitat:25.08.2012
Libyen

Radikale Islamisten zerstören muslimische Heiligtümer

In Libyen haben radikale Islamisten die Schreine islamischer Heiliger zerstört. In Tripolis sollen die Fundamentalisten mit schweren Baumaschinen angerückt sein, in der Stadt Slitan wurde Berichten zufolge ein Schrein gesprengt. Anwohner reagierten entsetzt.

Tripolis - Radikale Islamisten haben in der libyschen Hauptstadt Tripolis und in der Stadt Slitan zwei heilige Grabstätten zerstört: In Tripolis rückten die Fundamentalisten, wie auf Videoaufnahmen von der Aktion zu erkennen ist, am frühen Samstagmorgen mit schweren Baumaschinen an und rissen das Mausoleum von al-Schaab al-Dahmani nieder. Dabei stellte sich ihnen niemand in den Weg. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur AFP wurde die Pilgerstätte dabei teilweise zerstört, das Grab des darin liegenden Weisen zudem entweiht.

Die Salafisten lehnen die Verehrung von Heiligen und die Sufi-Traditionen des Islam ab.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-islamisten-zerstoeren-muslimische-heiligtuemer-a-852091.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 52091.html</a><!-- m -->
das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten.

Abgesehen davon ist ja auch aus Ägypten bekannt, wie die Salafisten von finanzieller Unterstützung aus Saudi Arabien profitieren.
Übrigends - die saudisch finannzierten König-Fahd-Moschee'n und ~Akademien waren schon öfter mal in Verdacht, Verbindungen zu radikal islamistischen Kreisen zu pflegen. Das wäre nicht verwunderlich, denn die Moscheen werden von in Saudi-Arabien ausgebildten (wahabitischen) Imamen geführt. Auf diese Weise versucht Saudi Arabien z.B. auch, Einfluss in Bosnien zu gewinnen. Auch dort wird die König-Fahd-Moschee von wahabitischen Predigern geleitet. Googelt einfach mal nach "king fahd mosque" - daran sieht man, wie sich mit saudischen Regierungsgeldern die strenge wahabitische Lehre ausbreitet, Köln, Sarajevo, Edinburgh, Buenos Aires .... .

Und was sich sogar "im Westen" ausbreitet, dürfte in islamischen Ländern noch schwerer zu kontrollieren sein - auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben sich iranische, türkische - und saudische - Prediger mit entsprechender Unterstützung aus den Heimatländern ja schon einen Wettlauf in den zentralasiatischen Ländern geliefert. Allerdings stoßen die Salafisten in den islamischten Ländern auch auf die verwurzelten sunnitischen und mystischen sufistischen Traditionen, dürften also mit ihrer fundamentalistischen Einstellung nicht unbedingt auf offene Türen treffen.
Insofern dürften solche Aktionen eher abschreckend auf die örtliche Bevölkerung sein. Etwas anderes ist da zu erwarten, wo - wie in Pakistan - auch eine lokale Tradition solcher fundamentalistischer Lehren besteht.
Zitat:das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten.
Diese Darstellung war auch schon beim ersten Mal falsch.

Schneemann.
Schneemann schrieb:
Zitat:das ist die direkte Folge der "wahabitischen Mission" - die Wahabiten haben auch bei der Machtübernahme in Saudi Arabien erst einmal die Gräber / Schreine islamischer Heiliger zerstört. Und gleiches passiert auch in Mali und war in Afghanistan zu beobachten.
Diese Darstellung war auch schon beim ersten Mal falsch.

Schneemann.
Wikipedia ist ja keine Quelle, aber trotzdem als Entree
<!-- m --><a class="postlink" href="http://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten">http://de.wikipedia.org/wiki/Wahhabiten</a><!-- m -->
Zitat:...Der Wahhabismus lehnt den Sufismus und die islamische Theologie (Ilm al-Kalam) ab. Er wendet sich auch strikt gegen viele Formen des Volksglaubens, etwa die Verehrung von Heiligen, Wallfahrten zu Gräbern oder die jährliche Feier des Geburtstags des Propheten....
das folgende dann schon eher:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://koptisch.wordpress.com/2012/07/03/haargenau-wie-in-agypten-salafisten-greifen-sufis-an/">http://koptisch.wordpress.com/2012/07/0 ... -sufis-an/</a><!-- m -->
Zitat:Haargenau wie in Ägypten: Salafisten greifen Sufis an! 3. Juli 2012

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Wie kommen aber Muslime dazu, islamische Sakralbauten zu vernichten? Ein ähnlicher Zerstörungswahn ist zuletzt nur aus Afghanistan während des Schreckensregiments der Taliban bekannt: Vor elf Jahren wurden die monumentalen Buddah-Statuen von Bamiyan gesprengt. Sie wareni aus der Sicht des Islams «gotteslästerliche Götzenbilder». In Timbuktu jedoch gehen Zeugen der grossen islamischen Zeit im 16. und 17. Jahrhundert verloren. Unter Berufung auf einen «reinen» Urislam, den es rücksichtslos widerherzustellen gelte.
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Doch bald setzte sich die Verehrung heiliger Männer und Frauen an ihren Grabstätten durch. Dieser Kult kam ursprünglich aus der schiitischen Konfession, gelangte aber im islamisierten Afrika zu seiner grössten Entfaltung. In der Volksreligion spielte und spielt dort das «Marabut» (Heiligengrab) eine weit grössere Rolle als jede Moschee. Dagegen richtet sich seit bald 300 Jahren eine puritanische Strömung: der Wahhabismus. Er hat sich vor allem in Saudiarabien durchgesetzt. Als dieses 1925 das muslimische «Heilige Land» mit Mekka und Medina am Roten Meer eroberte, wurde als erstes im Hafen Dschidda das legendäre Grab von Eva zerstört. Als viele an dessen Stelle weiterbeteten, kam es 1975 zur Zubetonierung jeder Zugangsmöglichkeit. Sogar dem Grab von Mohammed in Medina drohte die Vernichtung. Doch begnügten sich die Wahhabiten schliesslich damit, nur seinen Goldschmuck und alle Verzierungen zu entfernen.

Werk von Salafisten

Bei den Ansar ed-Din in Timbuktu handelt es sich um salafistische Ableger des Wahhabismus. Den Ausschreitungen ihres Glaubenseifers leistet Vorschub, dass die in den Marabuts und Moscheen der Stadt begrabenen «Heiligen» nicht Vertreter eines «reinen» Islams, sondern einer Art afrikanischer Mischreligion waren. Dagegen hatte sich schon einmal im 19. Jahrhundert eine Dschihad-Bewegung gerichtet, die diesen «Islam-Verfälschern» den heiligen Krieg erklärte. Doch wagte bisher nie jemand, die letzten Ruhestätten der «Heiligen von Timbuktu» dem Erdboden gleich zu machen, wie das jetzt geschieht.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.taz.de/!97031/">http://www.taz.de/!97031/</a><!-- m -->
Zitat:10.07.2012

Bildersturm in Mali

Die Ikonoklasten von Timbuktu

Rebellen, Islamisten, Tuareg: Die Lage in Mali ist unüberschaubar. 16 wichtige Heiligengräber in Timbuktu sind derweil von einer gewaltsamen Zerstörung bedroht
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Heilige Männer und Frauen in der schiitischen Religion wie Sidi Moctar, Sidi Mahmut und Alpha Moya wurden an ihren Grabstätten verehrt. Bis heute spielt das heilige Grab (Marabut) in der Volksreligion mitunter eine größere Rolle als die Moschee.

Bereits das 19. Jahrhundert kannte aus diesem Grunde eine Dschihad-Bewegung, die sich gegen die alten Grabstätten und Moscheen wandte, die sie als Konkretisierungen einer afrikanischen Mischreligion betrachteten.
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Doch niemand wagte die zentralen heiligen Monumente zu zerstören. Zu groß war die Ehrfurcht. Doch darum scheren sich die heutigen salafistischen Ableger eines „reinen“ Wahhabismus nicht mehr. Der Terror jeglicher Richtung bedient sich entsprechender Bilder und symbolischer Akte.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tibs.at/content/die-wahhabiten-der-wahhabismus-die-dogamtische-richtung-des-sunnitischen-islam">http://www.tibs.at/content/die-wahhabit ... chen-islam</a><!-- m -->
Zitat:...
Der Wahhabismus/Salafismus lehnt den Sufismus und die islamische Theologie (Ilm al-Kalam) ab. Er wendet sich auch strikt gegen viele Formen des Volksglaubens, etwa die Verehrung von Heiligen, Wallfahrten zu Gräbern oder die jährliche Feier des Geburtstags des Propheten.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.biblisch-lutherisch.de/welt-kirche/wer-sind-salafisten/">http://www.biblisch-lutherisch.de/welt- ... alafisten/</a><!-- m -->
Zitat:...

Mittlerweile werden die Bezeichnungen Wahhabismus und Salafismus austauschweise verwendet.

Wahhabiten - asketisch sunnitisch-orthodoxer „Wüsten-Islam"

Abd al-Wahhab (1703 - 1787/92) aus Arabien wandte sich als Reformator gegen die seiner Meinung nach religionswidrigen Neuerungen, die schon seit dem 9. Jahrhundert auch in den sunnitischen Islam eingedrungen waren: die kultische Verehrung Mohammeds und seine Anrufung, die Reliquien, die Heiligen, die Wallfahrten zu ihren Gräbern. Nur das wörtliche Verständnis des Korans und des Hadith soll verbindlich sein.
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Der wahhabitische Islam ist ein „Wüsten-Islam" und die strengste Form des sunnitischen Islam. Er will die Lebensweise des Mohammed bis in alle Einzelheiten imitieren. Allerdings lässt er westliche Technik und Luxus zu, aber nichts von der westlichen Denkweise und nichts, was im Geringsten dem Wortlaut des Koran und der Sunna zuwiderläuft.
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Mittels gewaltiger Gelder exportieren die Saudis ihren wahhabitischen Islam weltweit, wollen Einfluss auf andere islamische Länder nehmen und auch in nicht-islamischen Staaten Fuß fassen. So fließen Gelder und werden wahhabitische Geistliche und Kämpfer entsandt nach Bosnien, in den Sudan, in die neuen mittelasiatischen Staaten der ehemaligen Sowjetunion wie Usbekistan, Kirgisien, Aserbeidschan und auch in die Islam-Diaspora nach Europa und in die USA.

Bei dieser offiziellen Religionspolitik Saudi-Arabiens verwundert es nicht, wenn dort laufend neue islamische Fanatiker und Terroristen heranwachsen, die den Dschihad in alle Welt tragen und sich nun auch gegen das eigene Königshaus Saud wenden.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eslam.de/begriffe/d/dschannat-ul-mualla.htm">http://www.eslam.de/begriffe/d/dschannat-ul-mualla.htm</a><!-- m -->
Zitat:Dschannat-ul-Mualla, auch bekannt als "al-Hadschun" ist der älteste und berühmteste Friedhof der Muslime in Mekka.
Der Friedhof liegt am Rand der Stadt geschützt von Bergmassiven. Zu den berühmtesten Persönlichkeiten, die hier beigesetzt sind gehören: Chadidscha (a.), Abu Talib, Abd Manaf, Haschim ibn Abd Manaf, Abdulmutallib, Abu Talib, Qasim ibn Muhammad und nach einigen Quellen auch Amina bint Wahb.

Die Gräber wurden im Laufe der Zeit mit immer schöneren und ausgebauten Schreinen überbaut und geschmückt.
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Nachdem aber die Stadt 1925 n.Chr. von Abdulaziz al-Saud erobert wurde, zerstörte er, genau so wie in Dschannat-ul-Baqi, alle Gräber und darauf befindliche Grabsteine und Gebäude gemäß der abgewichenen Vorstellung des Wahhabismus, dass man Gräber nicht derart schmücken dürfe. Nichtsdestotrotz wurden die Gräber großer islamischer Persönlichkeiten weiterhin von den Gläubigen aufgesucht. Nach der Zerstörung in 1925 n.Chr. ordneten die Wahhabiten zudem zunehmend striktere Schwierigkeiten zum Besuch der Gräber an.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.eslam.de/begriffe/w/wahhabismus.htm">http://www.eslam.de/begriffe/w/wahhabismus.htm</a><!-- m -->
Zitat:Die Anhänger Ibn Abd al-Wahhabs nehmen für sich in Anspruch, die islamische Lehre authentisch zu vertreten unter Ausschluss aller anderen. Die Wahhabiten erklären viele andere Muslime zu Abweichlern und Schiiten gar zu Nichtmuslimen. Gleichzeitig lehnt der Wahhabismus die Mystik ab. Die meisten Wahhabiten, die sich neuerdings Salafiten nennen, gibt es in Saudi-Arabien.

Laut wahhabitischer Lehre ist nicht nur alles verboten, was gemäß Heiligem Qur'an oder Überlieferung verboten ist, sondern auch jede Handlung oder Situation, die zu einer solchen verbotenen Tat führen könnte.
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Glaubensauffassungen, die mit dem Wahhabismus nicht vereinbar sind, erscheinen Wahhabiten schnell als unislamisch, was ihnen in der Gesamtheit der muslimischen Gemeinschaft den Ruf der Intoleranz und des Fanatismus eingebracht hat.
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Die Wahhabiten schließen unter anderem auch den Besuch der Gräber aus, weshalb sie zahllose Gräber von gesegneten Gefährten des Prophet Muhammad (s.) verfallen ließen oder gar selbst zerstörten.

Durch große finanzielle Aufwendungen wurden derartige Gedanken im 20 Jh. auch in die anderen Rechtsschulen hineingetragen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ansary.de/Islam/Wahabit.html">http://www.ansary.de/Islam/Wahabit.html</a><!-- m -->
Zitat:...
Die Wahhâbîten erklären den Bau eines Mausoleums auf einem Grab, für Unglauben und Götzendienst. Die, die dort beten und dienen, die Öllampen anzünden und Almosen für die Seelen der Gestorbenen zu geben geloben, seien Ungläubige. Sie behaupten ferner, dass die Bewohner von Haramejn, (Mekka und Medina) die Kuppeln und Wände anbeten würden.

Wenn man ein Mausoleum zum Zwecke der Verzierung oder Zurschaustellung auf einem Grab errichtet, ist dies verboten. Es ist unerwünscht, wenn ein Mausoleum zum Schutze vor der Zerstörung des Grabes gebaut wird. Es ist erlaubt, es zu bauen, um das Grab vor Diebe und vor Vieh zu schützen. Aber es soll nicht als ein Ort für die Besucher in bestimmten Tagen betrachtet werden.
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Als Wahhabiten werden die Anhänger der Wahhabiya, einer sehr konservativen und militanten Richtung des Islam bezeichnet. Diese Bewegung geht, wie der Name nahelegt, auf Muhammad ibn Abd al-Wahhab zurück. Die Wahhabiten betrachten Ibn Abd al-Wahhab jedoch nicht als Gründergestalt, sondern als wichtige Autorität in der Auslegung der ursprünglichen Lehre des Islam. Die Anhänger Ibn Abd al-Wahhabs nehmen für sich in Anspruch, die islamische Lehre authentisch zu vertreten.
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Die Anhänger der Theologie Ibn Abd al-Wahhabs sehen sich innerhalb der muslimischen Gemeinschaft von vielen Seiten dem Vorwurf ausgesetzt, gegenüber anderen Auffassungen der islamischen Lehre äußerst intolerant zu sein und ihr eigenes Verständnis des Islam mit Gewalt gegen andere Muslime durchzusetzen. Anhänger der Bewegung sehen darin dagegen den legitimen Kampf (Dschihad) gegen Ungläubige, die nur dem Namen nach Muslime seien, und gegen Abtrünnige vom Islam.
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Die Wahhabiten versagen nicht nur anderen Muslimen die Anerkennung, sondern sie bekämpfen sie auch militärisch als Ungläubige (kafirun) oder Abtrünnige (murtaddun), die von der Lehre des Islam abgefallen sind - was nach islamischem Recht mit dem Tode zu bestrafen ist. So kam es z.B. 1802 nach der Einnahme Kerbalas durch die Wahhabiten zu einem Massaker an der schiitischen Bevölkerung; auch die Schreine der Stadt wurden zerstört. 1924 richteten Wahhabiten unter der Bevölkerung von Taif (im heutigen Saudi-Arabien) ein Blutbad an, da sie sie nicht als Muslime ansahen. Diese militante Haltung findet heute u.a. ihr Echo in den Verlautbarungen Abu Mus'ab az-Zarqawis und seinen Aufrufen zur rückhaltlosen Bekämpfung der schiitischen "Abtrünnigen" im Irak, mit denen sich eine blutige Welle von Anschlägen gegen zivile schiitische Ziele verbindet.
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Wahhabiten heute
Viele islamistische Organisationen, sowohl in islamisch dominierten Ländern als auch in Europa und Amerika, haben Verbindungen zum Wahhabitismus oder stehen ihm nahe. Trotz des puritanischen Alleinvertretungsanspruchs der Wahhabiten unterstützen sie aus taktischen Überlegungen andere fundamentalistische Strömungen des Islam.
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Der Wahabismus ist eine Reaktion auf die Herrschaft der Stämme in Arabien, die nie richtig islamisiert waren und auf die Herrschaft der Osmanen, die sich von der Lehre der frommen Vorgänger weit entfernt hatten Muhammad Ibn Abd al-Wahhab (1703-1792), der der sunnitischen Rechtsschule der Hanbaliten angehört, wollte in Arabien den Islam reformieren und predigte die Rückkehr zum wahren Islam der Vorgänger (salaf). Dies ist der reine Monotheismus (tawhîd), der nur die Anbetung Gottes duldet. Er verurteilte deshalb alle anderen Formen der Verehrung von Heiligen, Schreinen und Grabstätten.
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Tja. Trotzdem würde niemals(!) ein europäischer oder amerikanischer Staatsmann es wagen, dem Saudischen Regime die Unterstützung von Terroristen vorzuwerfen. Selbst nach 9/11 (die Täter waren fast ausschließlich Saudis) waren Afghanistan und der Irak die erklärten Ziele. Nur im eigenen Land hat man sie halt nicht so gern. Das macht den Westen zum Mittäter.

Achja..unbedingt mehr Leopard, Bradley, Patriot, Eurofighter usw liefern sowie den Wahabis den Einstieg in Libyen, Irak und Syrien weiter erleichtern (wie zuvor in A-stan).
Terror verbreiten und auf Demokratie hoffen ist eine Spitzen-Idee!
Ich versuche es ein zweites Mal, nachdem der Beitrag von vor ein paar Wochen ganz offensichtlich überlesen wurde:

Salafisten und Wahhabiten sind nicht zwingend identisch. Da sich beide Strömungen aber als ultrakonservativ-intolerante Denke deuten lassen, werde sie gerne in einen Topf geworfen, obgleich dies nicht ganz richtig ist. Ein Salafist kann, muss aber nicht zugleich ein Wahhabit sein und auch kein Saudi. Ein ägyptischer Salafist etwa ist nicht sogleich identisch mit einem saudi-arabischen.

Es mag Einflüsse der saudischen Wahhabiten im Maghreb in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend gegeben haben und es wird sie wohl auch zunehmend geben, aber die salafistischen Gruppen, die derzeit in Mali und Libyen wüten, entstanden gedanklich-religiös bereits in Teilen im 19. Jahrhundert und vor allem im frühen 20. Jahrhundert aus einer extremen Strömung der malikitisch-sunnitischen Rechtsschule, die besonders von Ägypten ausging, noch ehe sich saudisch-hanbalitische Wahhabiten dort einmischten. Ich stelle damit nicht in Abrede, dass es im Laufe der letzten Jahre Einmischungen gegeben hat seitens Saudi-Arabien (ein Bsp. wäre die al Qaida im Maghreb), aber generell kann man die jetzigen Ausschreitungen nicht alleine auf Saudi-Arabien zurückorientieren. Schon in den 70er Jahren hatte Gaddafi in Libyen ernste Probleme mit radikalen sunnitisch-salafistischen Gruppen, übrigens besonders auch der ägyptischen, wobei hier die Muslimbrüder und die salafistische at-Takfir a’l-Higra zu nennen sind, noch ehe sich irgendein saudisch-wahhabitischer Einfluss ausbreiten konnte. Insofern: Bevor man sich sofort und reflexhaft wieder auf Saudi-Arabien stürzt, sollte man mal nach Ägypten schauen und die radikalen Strömungen, die von dort nach Libyen herüberschwappen.

Aber das dieses Ansinnen derzeit nicht gewünscht wird, ist mir klar, ist ja politisch ob der Machtübernahme der Muslimbrüder in Ägypten nicht korrekt.

Schneemann.
Zitat:Libya will not risk clash with shrine attackers: minister

TRIPOLI (Reuters) - Libya's interior minister said on Tuesday he could would not risk an armed confrontation with hardline Muslims behind a string of sectarian attacks, in an unusually candid admission of the scale of the security challenge facing the country.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://articles.chicagotribune.com/2012-08-28/news/sns-rt-us-libya-security-ministerbre87r0wq-20120828_1_graves-and-shrines-security-forces-attackers">http://articles.chicagotribune.com/2012 ... -attackers</a><!-- m -->