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Normale Version: Libyen
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Richtig bemerkt, @Erich. Die Aufständische zeigen tatsächlich veraltetes Gerät, schlechte Organisation, Mangel an Training... Der einzig neuerer Panzer T-72 ist auf dem Bilder aus Az Zawia zu sehen, im Westen. Dort scheint die Besatzung übergelaufen zu sein. Allerdings, es scheint, dass die pro Gaddafi Truppen trotz neuerer Waffen nicht so motiviert sind. Die Luftüberlegenheit scheint eher psychische Vorteile denn pro Gaddafie Truppen zu geben. Wie man in Brega gesehen hat, die Fliegerangriffe sind unpräzise und richten kaum Schaden an. Allerdings laufen sie auch kaum Gefahr, von den Rebellen abgeschossen zu werden, wenn man sieht wie die mit Flaks umgehen.
Dass die Rebellen aber motiviert sind, zeigt dass die Verstärkung aus Benghazi ankam.
Ein Gefangener hat heute über 400 Reservisten aus Sirt erzählt, und auch deren geringeren Kampfwillen geschildert. Die Kämpfe um Brega die am meisten Videos zu sehen sind, gehen um den Flughafen weiter östlich der Stadt. Eigentlich handelt sich um eine Piste und paar Baracken.
Wenig Motivation der pro Gaddafi Truppen sieht man an den Ort Zawia, die Enklave hält sich länger als vermutet, Und Rebellen haben offensichtlich freien Zugang zu den Militärflughafen Mitiga im Osten des Tripoli.
Eine neue Entwicklung?:
Zitat:(Reuters) Libysche Rebellen haben offenbar den Flughafen von Ras Lanuf eingenommen, 200 Kilometer westlich von Marsa al-Brega. Das berichtet Reuters unter Berufung auf Rebellenkreise. Am Nachmittag war ein Vorstoss der Aufständischen von Marsa al-Brega in Richtung Ras Lanuf gemeldet worden. Ras Lanuf mit den dort befindlichen Erdölanlagen befand sich bisher vollkommen in der Hand der Ghadhafi-Truppen.

Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/international/vorstoss_der_libyschen_rebellen_an_der_kueste_1.9769053.html">http://www.nzz.ch/nachrichten/politik/i ... 69053.html</a><!-- m -->

Ich weiss, man muss bei solchen Meldungen sehr vorsichtig sein.
Allerdings, Bewahrheitung vorausgesetzt, wäre das der erste Vorstoss der Rebellen in ein Gebiet, das vom Gegner gehalten wird. Der erste militärische Vorstoss also.
Es fragt sich, ob die Rebellen in der Lage sind, Ras Lanuf einzunehmen. Das setzt einen Sieg über Gadhafis Truppen und eine kooperierende Bevölkerung in der Stadt voraus. Ausserdem muss eine Nachschubkette organisiert werden, ist ja nicht gesagt, dass die Rebellen in der Stadt auf frische Muniionsvorräte treffen.

Edit: Al-Jazeera meldet zudem dies:
Zitat:11:49am One of Al Jazeera's producers in Libya, Tristan Redman, just tweeted this:

Sand storm blowing in #ajdabiyah and braygah. Little chance of gaddafi air strikes in these conditions #libya
Quelle: <!-- m --><a class="postlink" href="http://blogs.aljazeera.net/live/africa/live-blog-libya-march-4">http://blogs.aljazeera.net/live/africa/ ... ya-march-4</a><!-- m -->

Wäre ja möglich, dass man das Wetter für so einen Vorstoss ausgenutzt hat.
der Aufruhr lässt selbst in Tripolis nicht nach:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E648D8FE8A8F54FDC964A543C5F72D103~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Prügeleien und Schüsse in Tripolis
In der libyschen Hauptstadt ist es nach dem Freitagsgebet zu Zusammenstößen zwischen Gegnern und Anhängern von Machthaber Gaddafi gekommen.
Unterdessen rollt internationale Hilfe für die vielen in Tunesien festsitzenden Flüchtlinge an.

04. März 2011 In Tripolis sind Gegner und Anhänger von Staatschef Gaddafi aneinandergeraten. ...

Bereits seit Tagen kommt es in Tripolis regelmäßig zu Verhaftungen. Die Leichen von Menschen, die plötzlich verschwunden waren, wurden häufig später auf offener Straße abgeladen. Videoaufnahmen zeigen, dass Milizen auch nachts mit Geländewagen durch die Stadtviertel fahren und Oppositionelle aus ihren Häusern verschleppen. „Während wir hier sprechen, sind überall um uns herum Agenten, die uns genau beobachten“, sagte ein Anwohner der Nachrichtenagentur AP.
und auch in den anderen Gebieten gelingt es Gaddafis Truppen offenbar nicht, die Überhand zu gewinnen, aber auch den Rebellen ist noch kein entscheidender Schlag geglückt.
Zitat: Truppen unter Leitung von Gaddafis Sohn Chamis griffen am Freitag abermals die von Protestbewegung gehaltene Stadt Zawija an.
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Der Angriff konnte den Angaben zufolge zurückgeschlagen werden. Die rund 50 Kilometer westlich von Tripolis gelegene Stadt war in den vergangenen Tagen immer wieder Ziel von Angriffen Gaddafis gewesen.

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Die Grenze zwischen Libyen und Tunesien wird inzwischen nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) auf libyscher Seite von schwerbewaffneten regierungstreuen Truppen bewacht, durch die sich der Flüchtlingsstrom deutlich verlangsamen könnte.
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Gaddafi-treue Truppen hatten am Donnerstag abermals mit Kampfflugzeugen von Aufständischen kontrollierte Städte im Osten des Landes angegriffen. (Siehe auch: Libyen: Kampfflugzeuge greifen abermals Ölhafen Brega an)
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einen Überblick über die Reihenfolge der Meldungen liefert der Newsticker:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/live-ticker-aufstaende-in-libyen-obama-militaerisches-eingreifen-bleibt-eine-option-1.1067798">http://www.sueddeutsche.de/politik/live ... -1.1067798</a><!-- m -->
Zitat:Newsticker: Aufstände in Libyen Tripolis: Demonstranten bieten dem Regime die Stirn

04.03.2011, 09:48

Die Ereignisse im Newsticker
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07:05 Uhr Einem unbestätigten Bericht des TV-Sender al-Arabija zufolge ist die von libyschen Rebellen gehaltene Ölstadt Brega erneut von Gaddafis Truppen angegriffen worden. Die Nachrichtenagentur Reuters meldet allerdings, zwei Kontaktpersonen in Brega hätten davon nichts gehört.
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08:58 Uhr Reuters zufolge hat ein Kampfflugzeug der Regierung versucht, die Aufständischen in einer eroberten Militärbasis bei Ajdabija zu bombardieren, das Ziel jedoch verfehlt.
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09:31 Uhr Der Diktator Gaddafi setzt der Opposition zufolge nicht nur auf militärische Gewalt, sondern auch auf die Macht des Geldes. "Libya al-Youm", eine Nachrichten-Website der Regierungsgegner, meldet, er habe jeder Familie in der Stadt Sawija Zehntausende Euro angeboten. Die Bewohner der Stadt, die im Westen von Tripolis liegt, hätten dieses Angebot jedoch kollektiv abgelehnt.
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10:11 Uhr In Misrata im Westen Libyens planen die Aufständischen eine große Demonstration, um der Opposition in Tripolis ihre Solidarität zu zeigen, berichtet der britische Sender BBC.
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11:55 Uhr Rund um Sawija im Westen von Tripolis kämpfen Aufständische und Gaddafi-treue Truppen. Wie ein Augenzeuge dem Nachrichtensender al-Arabija sagte, haben die Regierungstruppen versucht, Menschen aus den umliegenden Ortschaften daran zu hindern, nach Sawija zu kommen, um sich dort Demonstrationen nach dem Freitagsgebet anzuschließen. Junge Männer aus der Stadt hätten die Kontrollposten daraufhin angegriffen. Kämpfe wurden auch aus der Umgebung der Stadt Misrata gemeldet
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12:15 Uhr Einem Bericht des arabischen Senders al-Dschasira zufolge kämpfen Aufständische und Gaddafi-Truppen bei Sawija und bei Ras Lanuf, einer Ölhafenstadt im Osten des Landes.
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13:41 Uhr Bei Ras Lanuf kommt es offenbar zu Gefechten zwischen Aufständischen und Regierungstruppen. Der Ölhafen liegt im Westen von Brega, das in der Hand der Rebellen ist. Nach Angriffen auf Brega und Ajdabija hatten sich die Gaddafi-treuen Kämpfer nach Ras Lanuf zurückgezogen. Offenbar geht der Angriff von den Rebellen aus.
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14:20 Uhr Die Gefechte bei Ras Lanuf sind nach Einschätzung eines Korrespondenten des "Guardian", der sich in der Region aufhält, eine "wichtige Schlacht". Aufständische aus Brega, Ajdabija und Bengasi versuchen offenbar, Gaddafi-treue Kämpfer aus der Ölstadt Ras Lanuf zu vertreiben. Zuvor hatten die Rebellen Versuche der Regierungstruppen abgewehrt, Brega zu erobern. Eine große Zahl von Pickups transportiert offenbar weitere Freiwillige und Waffen in Richtung Ras Lanuf.

14:27 Uhr Das Regime in Tripolis schickt weitere Sicherheitskräfte in das Stadtviertel Tadschura, wo hunderte Gaddafi-Gegner gegen den Diktator protestieren, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.


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14:34 Uhr Während in Tripolis die Sicherheitskräfte gegen Demonstranten vorgehen, kämpfen Soldaten des Regimes gegen die Aufständischen in Sawija im Westen und Misrata im Osten der Hauptstadt.
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Die Rebellen haben bereits mehrere Angriffe der Soldaten abgewehrt. Bereits in der Nacht haben die regimetreuen Truppen begonnen, auf die Randbezirke Misratas zu feuern.
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14:52 Uhr Ein Korrespondent der BBC schildert das Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten nach den Freitagsgebeten in Tripolis. "Aus heiterem Himmel rasten Milizen und Polizisten mit ihren Fahrzeugen in die Viertel, feuerten Dutzende Tränengasgranaten und Gummigeschosse ab. Es entstand Chaos, die Menschen rannten weg, kamen aber zurück und riefen erneut Anti-Gaddafi-Slogans."
...

15:19 Uhr In der Stadt Sawija, die in der Hand der Aufständischen ist, haben Gaddafi-Anhänger etliche Menschen getötet und Dutzende verletzt, berichtet der britische Sender Sky News.
...

15:42 Uhr Ein Augenzeuge berichtet al-Dschasira zufolge von mehr als 50 Toten und 300 Verwundeten in Sawija westlich von Tripolis, wo Regierungstruppen versuchen, die Kontrolle über die Stadt zu erlangen.
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15:56 Uhr Die Proteste im Stadtteil Tadschura in Tripolis sind von den Sicherheitskräften aufgelöst worden.
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16:07 Uhr In Ras Lanuf haben die Aufständischen angeblich den Flughafen erobert. In Sawija dagegen ist bei den Kämpfen offenbar einer der Anführer der Rebellen, Hassan Warbok, getötet worden, meldet al-Dschasira. Reuters zufolge haben die Gaddafi-treuen Truppen die Stadt mit 2000 Soldaten und 80 gepanzerten Fahrzeugen angegriffen.

16:33 Uhr Das libysche Staatsfernsehen meldet, dass die Stadt Sawija teilweise wieder unter Kontrolle der Regierungstruppen sei.

edit 1:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749141,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 04.03.2011

Libyen-Ticker
Regimegegner und Regierungstruppen kämpfen um Ölhafen
...

+++ Rebellen melden Eroberung des Flughafens Ras Lanuf +++

[16.22 Uhr] An anderer Stelle scheinen die Rebellen die Oberhand zu haben: Nach eigenen Angaben haben die Aufständischen bei den Kämpfen um die Ölstadt Ras Lanuf den dortigen Flughafen eingenommen.

+++ In Tripolis umzingeln Bewaffnete Moscheen +++

[16.29 Uhr] Das Libyan Youth Movement schreibt auf seiner Facebook-Seite, in Tripolis marschierten Bewaffnete mit automatischen Waffen auf, die sich um Moscheen herum aufstellten
...

+++ "Sie haben sofort das Feuer eröffnet" +++

[16.42 Uhr] Ein Augenzeuge berichtet der BBC vom Angriff der libyschen Armee auf die Stadt Sawija. Die Truppen seien gegen 11 Uhr am Vormittag auf die Stadt vorgerückt. "Sie haben sofort das Feuer eröffnet."
..

+++ "Wir sind im Gefecht, Granaten kommen neben uns herunter" +++

[17.10 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus dem Kampfgebiet zwischen Brega und Ras Lanuf: "Wir sind im Gefecht, Granaten kommen neben uns herunter. Es gibt Verletzte. Die Gaddafi-Getreuen feuern mit Artillerie, die Rebellen haben nur Schnellfeuerkanonen. Die Regimegegner - es sind einige hundert - sind in normalen PKW unterwegs. Ihr Vormarsch bei Brega auf Ras Lanuf scheint im Sandsturm erst einmal gestoppt. Auf der anderen Seite steht die Armee, angeblich unterstützt von schwarzafrikanischen Söldnern."
....

+++ Augenzeugen berichten von 30 Toten in Sawija +++

[17.22 Uhr] Ein Sprecher der Aufständischen berichtet laut Reuters, die Aufständischen in Sawija würden heftig beschossen. Mindestens 30 Menschen seien getötet worden, erklären Anwohner
...

+++ YouTube-Video: Chaotische Szenen in Sawija ++

Chaotische Szenen in Sawija. Über dem Video wurde vermerkt: "Damit die Welt Libyen zu sehen bekommt". SPIEGEL ONLINE konnte Inhalt und Herkunft des Videos nicht überprüfen.
...

+++ Verletzte erreichen Krankenhaus in Brega +++

[17.42 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus der Stadt Brega: "Der Angriff der Rebellen auf Ras Lanuf scheint zumindest teilweise gescheitert.
...

+++ Rebellen hoffen auf Sieg in Ras Lanuf +++

[18.10 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus der Stadt Brega: "Vor dem Krankenhaus feuern Rebellen mit Kalaschnikow und Maschinengewehren wie wild in die Luft. Angeblich haben Kameraden die Stadt Ras Lanuf erobert. Anderen Gerüchten zufolge schicken Regierungstreue jetzt Verstärkung aus Gaddafis Heimatstadt Sirte.
...

+++ Mehr als hundert Verletzte in Sawija +++

[18.29 Uhr] Die Agentur AP meldet, bei den Kämpfen in Sawija sind nach Angaben eines Augenzeugen 120 Menschen verletzt worden. Regimetreue Truppen hätten die Stadt von zwei Seiten aus angegriffen, erklärte der Gewährsmann, der sich in einem Krankenhaus aufhielt. Der Ort werde aber weiter von der Protestbewegung gehalten.
...

+++ Söldner kontrollieren offenbar Teile von Tripolis +++

[18.34 Uhr] Augenzeugen berichten von unheimlichen Szenen aus der Hauptstadt Tripolis: "Viele Leute wurden festgenommen, darunter auch einige Freunde von mir. Wir wissen nicht, wo sie hingebracht wurden. Es ist sehr unheimlich", teilte ein Regimegegner, der in Tripolis lebt, der BBC mit. "Überall sind Ausländer, Unterstützer von Gaddafi.
...

+++ Rebellen finden gefesselte Leichen in Ras Lanuf +++

[19.05 Uhr] Die Lage in der strategisch wichtigen Ölhafenstadt Ras Lanuf bleibt unübersichtlich, es scheint viele Tote gegeben zu haben. Regimegegner hätten an einem Stützpunkt 20 Leichen entdeckt, berichtet al-Dschasira. Die Toten seien gefesselt gewesen. "Guardian"-Korrespondent Martin Chulov twittert: "Augenzeugen haben mir erzählt, dass es bei den Kämpfen in Ras Lanuf zahlreiche Tote gegeben hat. Krankenwagen strömen von Adschdabiya hierher." Drei verbrannte Körper seien in Ras Lanuf ins Krankenhaus gebracht worden. Gaddafis Armee würde Soldaten verbrennen, die sich weigerten, libysche Rebellen zu töten, berichtet Chulov.
...

+++ Militär kesselt Rebellen in Tripolis ein +++

[19.21 Uhr] Mehr Informationen aus Tripolis: Der Stadtteil Tadschura im Osten der Stadt ist laut Augenzeugen komplett von Soldaten eingekesselt worden.
...

+++ Armee bombardiert Waffenlager bei Bengasi +++

[19.24 Uhr] Gaddafis Soldaten versuchen offenbar, den Regimegegnern den Zugang zu Waffen zu erschweren. Einem Sprecher der Rebellen zufolge haben Truppen von Diktator Muammar al-Gaddafi ein Waffenlager am Stadtrand von Bengasi bombardiert, berichtet Reuters.
...
wenn man das so analysiert, und die Behauptungen als richtig hinnimmt - was schon spekulativ ist - dann scheinen die Rebellen langsam im Osten vor zu rücken, während Gaddafis Truppen im Westen langsam die Überhand gewinnen könnten
Allerdings halte ich es für Gaddafis Truppen für problematisch, wenn sie sich gegen einigermaßen bewaffnete Rebellenmilizen im Häuserkampft in den Städten durchsetzen müssen. Gaddafis Eliteeinheiten scheinen mir mehr für die "offene Feldschlacht" ausgerüstet, und (bis auf Tripolis) für den Häuserkampf nicht motiviert genug zu sein.

edit 2:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/live-ticker-aufstaende-in-libyen-obama-militaerisches-eingreifen-bleibt-eine-option-1.1067798">http://www.sueddeutsche.de/politik/live ... -1.1067798</a><!-- m -->
Zitat:...
19:17 Uhr Die BBC berichtet über die Kämpfe der Rebellen in Tripolis: Im Stadtteil Tadschura, wo es heute Mittag zu Protesten gekommen war, liefern sich Gaddafi-Einheiten und Aufständische einen "ungleichen Kampf", wie der BBC-Reporter schreibt: Die Rebellen bräuchten Hilfe von Überläufern oder Massen von Demonstranten auf den Straßen. Im Moment fehle ihnen beides.
...

20:16 Uhr ...
räumte ein libyscher Regierungsvertreter den Verlust der Stadt an die Rebellen ein: Brega sei "derzeit verloren", sagte der Regierungsvertreter,
....

20:58 Uhr Auch über die Lage in der Stadt Ras Lanuf gibt es völlig widersprüchliche Angaben. Die Rebellen behaupten, die Macht in der Stadt übernommen zu haben
...
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749141,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 41,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Rebellen: "Haben Ras Lanuf eingenommen" +++

[20.32 Uhr] Rebellen haben nach eigenen Angaben Gaddafi-Anhänger aus dem Ölhafen Ras Lanuf vertrieben. Dies berichteten zwei aufständische Soldaten der Agentur Reuters per Telefon. "Wir haben Ras Lanuf zu 100 Prozent übernommen, Gaddafis Truppen sind alle weg", habe einer der Männer gesagt.
...

+++ Libysche Regierung dementiert Berichte über Rebellensieg +++

[20.34 Uhr] Der stellvertretende libysche Außenminister widerspricht Berichten, wonach die Rebellen den Ölhafen Ras Lanuf eingenommen haben. Der Agentur Reuters sagt er, Gaddafis Truppen kontrollierten die Stadt noch immer.
...

+++ In Sawija geht die Babynahrung aus +++

[20.42 Uhr] ... Im Küstenort Sawija nahe Tripolis werden laut Augenzeugenberichten die Vorräte an Medikamenten und Säuglingsmilch knapp.

+++ Ärzte des Roten Kreuzes geraten unter Beschuss +++

[20.56 Uhr] ... Amnesty International meldet, dass in Misurata am Donnerstag einige Ärzte des Roten Kreuzes von Regierungstruppen beschossen wurden. Bei der "geplanten und vorsätzlichen" Attacke habe es zwei Verletzte gegeben.

+++ Viele Tote bei Bombenangriff auf Waffenlager +++

[21.01 Uhr] Am frühen Abend hatten Einheiten der Regierung ein Waffendepot am Ortsrand von Bengasi bombardiert - nun meldet al-Dschasira, dass bei der Attacke insgesamt 17 Rebellen getötet wurden. Angaben über Verletzte machte der TV-Sender vorerst nicht.
...
Erst mal der morgendliche Überblich über die Lage:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/Dutzende-sterben-bei-Kaempfen-article2766516.html">http://www.n-tv.de/politik/Dutzende-ste ... 66516.html</a><!-- m -->
Zitat: Samstag, 05. März 2011
Bombardements in Libyen
Dutzende sterben bei Kämpfen

Erbittert bekämpfen sich in Libyen Aufständische und Anhänger Gaddafis. In vielen Städten kommt es zu Gefechten, Dutzende sterben. Die Lage ist vielerorts unübersichtlich. Unterdessen laufen immer mehr Funktionäre des Regimes zu den Aufständischen über. Deutsche Marineschiffe erreichen inzwischen die Küste Tunesien
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen468.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen468.html</a><!-- m -->
Zitat:Situation in Libyen eskaliert
Blutige Gefechte überziehen das Land

In Libyen liefern sich Gegner und Anhänger von Machthaber Gaddafi in vielen Orten weiter schwere Gefechte. Bis in den Abend wurde von zahlreichen Kämpfen berichtet. Allein gestern sollen mehr als 40 Menschen getötet worden sein.

In der Hauptstadt Tripolis gingen Sicherheitskräfte mit schweren Waffen und Tränengas gegen Hunderte Demonstranten vor.

Allein in der Stadt Al-Sawija sollen nach Berichten des arabischen Senders Al-Dschasira mindestens 30 Menschen getötet worden sein. Die Lage war unübersichtlich, beide Seiten gaben an, die Stadt rund 50 Kilometer westlich von Tripolis zu kontrollieren.
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In Al-Sawija hielten die Kämpfe bis zum Abend an. Einwohner berichteten, Soldaten hätten die Stadt umstellt. Al-Sawija ist die westlichste libysche Stadt, in der Gegner Gaddafis den Aufstand proben
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Weitere Gefechte wurden auch aus dem weitgehend von Aufständischen kontrollierten Osten des Landes gemeldet, darunter auch aus der Hafenstadt Ras Lanuf.
Bei Brega, einem wichtigen Ölhafen im Osten des Landes, versuchen Gaddafis Einheiten die Stadt unter ihre Kontrolle zu bekommen.
Ras Lanuf und Brega sind für den Ölexport Libyens wichtige Häfen. Wer in diesen beiden Städten das Sagen hat, kontrolliert gleichzeitig die Ölausfuhr.
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USA verlegen weitere Truppen nach Griechenland

Unterdessen verlegten die USA weitere 1300 Marinesoldaten auf einen Militärstützpunkt in Griechenland. Ein Sprecher erklärte am Freitag, zwei Kriegsschiffe mit insgesamt 4.000 Menschen an Bord seien auf der Militärbasis Souda auf der Insel Kreta eingetroffen. Am Mittwoch waren dort bereits 400 US-Soldaten angekommen. Die US-Regierung fordert den Rücktritt des libyschen Staatschefs Muammar al Gaddafi und hatte auch die Einrichtung einer Flugverbotszone zum Schutz demonstrierender Regierungsgegner nicht ausgeschlossen.

Stand: 05.03.2011 05:50 Uhr
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~E7ED5F9B1AA1F441382E1A4F4CF28C2FC~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Rebellion gegen Gaddafi
Kampf um die Macht in Libyen
Die Lage in dem von bürgerkriegsähnlichen Szenen erschütterten Libyen ist unübersichtlich. Staatschef Gaddafi versucht mit aller Macht, von Rebellen eroberte Städte zurückzugewinnen. In Zawija und der wichtigen Hafenstadt Ras Lanuf wird heftig gekämpft,
Dutzende Menschen starben.

05. März 2011 ...

Allein in Zawija, 50 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis, sprachen Einwohner am Freitagabend von 30 toten Zivilisten. Soldaten hätten sich in die Stadt vorgekämpft.
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Der Armee gelang es nach Augenzeugenberichten am Samstag, die Stellungen von Regierungsgegnern zu überwinden. Die Aufständischen hielten nach eigenen Angaben den zentralen Platz, den sie selbst nach den Kämpfen in der jüngsten Zeit in Märtyrerplatz umbenannt haben. Die Gaddafi-treuen Kämpfer hätten den Widerstand der Aufständischen mit Mörserbeschuss und Maschinengewehrfeuer aber nun überwunden.
...

In der Hauptstadt Tripolis gingen Sicherheitskräfte mit scharfer Munition und Tränengas gegen hunderte Demonstranten vor, wie Augenzeugen berichteten.
...

Im Osten des Landes nahmen die Rebellen nach eigenen Angaben am Freitag die Stadt Ras Lanuf mit ihrem wichtigen Ölhafen ein. Die Truppen Gaddafis hätten die Stadt verlassen, sagte ein Kämpfer der Aufständischen. Die Regierung bestritt die Angaben. Vize-Außenminister Chaled Kaaim erklärte, Ras Lanuf sei weiter unter Kontrolle der Regierungstruppen.
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Zur Stadt Brega, die zwischen Ras Lanuf und Benghasi liegt, machte die libysche Regierung widersprüchliche Angaben. Zunächst räumte ein Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden wollte, den Verlust der Stadt an die Rebellen ein. ...
Nach eigenen Angaben halten die Rebellen Brega seit Mittwoch.

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und noch der Life-ticker:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
Zitat:Unruhen in Libyen Rebellen rücken in Richtung Tripolis vor

05.03.2011, 08:22 2

Libysche Aufständische liefern sich weiter heftige Kämpfe mit den Regierungstruppen, Dutzende Menschen sterben. Machthaber Gaddafi lässt den Zugang zum Internet sperren.

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06:50 Uhr Die libysche Regierung hat offenbar den Zugang zum Internet komplett gesperrt. Dem US-Sicherheitspezialisten Arbor Networks zufolge wurde seit Freitagabend keinerlei Internetverkehr mehr von oder nach Libyen verzeichnet. Schon seit Beginn der blutigen Unruhen funktionierte das Netz meist nur sporadisch. Auch der Transparenzbericht von Google, in dem der Datenverkehr in verschiedenen Ländern dargestellt wird, zeigte für Libyen Inaktivität an. Im Gegensatz zur Protestbewegung in Ägypten spielt das Internet in Libyen nur eine geringe Rolle.
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07:37 Uhr Weiter heftig umkämpft sind die Hafenstadt Ras Lanuf und die Öl-Stadt Brega. Regierung und Rebellen machen widersprüchliche Angaben darüber, in wessen Hand die Orte derzeit sind.
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08:00 Uhr Bei einem Angriff von Regierungstruppen in der westlich von Tripolis gelegenen Stadt Sawija wurden nach Berichten von Einwohnern 30 Menschen getötet. Nach Angaben der Regierung gelang es der Armee bis zum späten Abend die Stadt zum größten Teil wieder unter ihre Kontrolle bringen.
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09:30 Uhr Die Rebellen im Osten Libyens dringen nach eigenen Angaben weiter nach Westen vor. Nach der Eroberung der Hafenstadt Ras Lanuf hätten die Gegner von Machthaber Muammar Gaddafi am Samstag auch die Kontrolle über die 60 Kilometer entfernte Stadt Bin Dschawad übernommen, teilten Kämpfer der Aufständischen mit. Augenzeugen zufolge sollen einige Rebelleneinheiten sogar noch weiter auf dem Vormarsch sein. Bin Dschawad liegt rund 525 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis.
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10:18 Uhr Die Gefechte zwischen Gaddafis Truppen und Regierungsgegnern um die Stadt Sawija halten an. Augenzeugen berichten, Gaddafis Soldaten hätten Stellungen der Rebellen durchbrochen und befänden sich seitdem in der Stadt.
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das entwickelt sich scheinabr so, wie ich am 27 Feb 2011 08:49 (vor zwei Seiten nachlesbar) schon als Prognose wieder gegeben habe:
Erich schrieb:....
das läuft möglicherweise auf eine Teilung des Landes und einen heftigen Bürgerkrieg zwischen dem westlichen Teil des Landes (Tripolitanien) und dem östlichen Teil (Cyrenaika) raus. Beide Teile hätten Zugriff auf Erdöl- und Erdgasfelder (Karte der Gas- und Ölvorkommen und Pipelines *klick* bei SPIEGEL.de).
...
So könne es also kommen, wenn es den Rebellen nicht gelingt, auf Tripolis vorzustoßen. Gaddafi konzentriert sich mit den ihm getreuen Einheiten auf den Westen des Landes und bekommt die Rebellion im Westen in den Griff und die Rebellen konsolidieren sich im Osten des Landes.
Gaddafi scheint zunächst auch zu versuchen, die Rebelion im Westen nieder zu schlagen und die Rebellen in den verlorenen Gebieten im Osten nur zu stören und zu blockieren.
Er wird wohl erst, wenn die Rebellion in Tripolis und anderen Städten niedergeschlagen ist, an eine Rückeroberung der für ihn verlorenen Gebiete im Osten denken (können). Aber er kann sich nie sicher sein, dass nicht erneut die Rebellion in den westlichen Städten aufflammt. Er muss also immer relativ starke Einheiten dort bereit halten.

Nun gibt es aber Meldungen, dass sich die Rebellengebiete nicht nur "konsolidieren", sondern sogar in Richtung Hauptstadt expandieren. Die widersprüchlichen Angaben über den Vormarsch der Rebellen im Osten müssten erst mal auf den möglichen Wahrheitsgehalt hin analysiert werden. Ich glaube da den Meldungen der Gaddafi-Regierung eher weniger und den Berichten der Reporter "nah am Geschehen" eher mehr.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749253,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 53,00.html</a><!-- m -->
Zitat: 05.03.2011

Libysche Rebellen in Ras Lanuf
Per Anhalter in den Kugelhagel

Sie schwingen Gewehre, Panzerfäuste oder Säbel, brausen mit ihren Pick-up-Trucks durch die Wüste - und liefern sich wilde Feuergefechte mit den Gaddafi-Truppen: SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet vom verzweifelten Kampf der libyschen Rebellen.


Einer der Rebellen feuert mit der Kalaschnikow in die Luft. Das ist das Signal: Es geht los,
...

Es sind Rebellen aus dem aufständischen Osten Libyens, viele aus ihrer zentralen Stadt Bengasi oder aus der eroberten Öl-Stadt Brega. Hinter ihnen liegt der letzte ihrer befestigten Checkpoints: Rechts von der Straße haben sich ein paar Panzer hinter einem Sandwall eingegraben, die Kanonen Richtung Südwest. Links stehen weit auseinander gezogen in der Wüste ein paar Flak, um Muammar al-Gaddafis Kampfjets abzuschrecken.
...

Eine wilde Horde ist diese Kolonne der Rebellen, ein paar hundert Mann sicher, vielleicht über tausend, schwer zu schätzen. Sie haben sich in Armee-Kasernen Waffen zusammengerafft, ohne Plan, ohne Befehl: Kalaschnikows und Panzerfäuste, Pistolen, Maschinengewehre, einer schwingt einen Säbel.

Die meisten haben ihren Wehrdienst geleistet, kennen sich also mit Waffen etwas aus.
...
Einige übergelaufene Soldaten sollen dabeisein. Aber niemand scheint hier Befehle zu geben. Alles geht per Zuruf. Wer vorne ist in der Kolonne, ruft per Handy die weiter hinten an.

Vorneweg fahren japanische Pick-ups mit Schnellfeuerkanonen, Flak oder Granatwerfern auf den Ladeflächen, .... Dahinter kommen die normalen Autos, ...

Alle paar Kilometer hält die Kolonne irgendwo in der Wüste. Die Rebellen, so chaotisch sie sind, tasten sich voran. Sie steigen aus, alle reden durcheinander. Dann geht es wieder los. Wer nicht rechtzeitig zu seinem Auto zurückgekommen ist, hält die Hand raus, irgendjemand nimmt ihn mit - per Anhalter weiter in den Krieg.

Zwanzig oder dreißig Kilometer sollen es noch sein bis zur Front, heißt es schließlich. Noch längst keine Gefahr also.
...

Plötzlich, hinter einer weiten Kurve, sehen sie etwa 400 Meter vor sich auf einer Art Düne viele Fahrzeuge, Geschütze. André brüllt dem Fahrer vorne zu: "Seid ihr sicher, dass das eure Leute sind?" In dem Moment tritt der aber schon brutal auf die Bremse.

Als der Wagen steht, eröffnen die Regierungstruppen das Feuer, der Kampf beginnt. Das MG auf Andrés Technical rattert nun ebenfalls los.
...

Etwa eine halbe Stunde später spricht sich die Nachricht herum, der Rebellentrupp habe das Gefecht an der Düne doch gewonnen und sei direkt bis nach Ras Lanuf vorgedrungen. Ohne Handys sähe diese Revolte sicher anders aus.

Schüsse am Hospitaltor

Die Männer am Krankenhaus schießen mit ihren Kalaschnikows in die Luft, ballern die Magazine leer. An einer Ecke des Hospitals bellt ein Maschinengewehr los. Einer brüllt mir ins Ohr, sie hätten ganz Ras Lanuf erobert. Ein anderer - eben von der Front zurückgekommen - sagt, Gaddafis Truppen bekämen aber nun Unterstützung aus Sirte, der Heimatstadt des Gaddafi-Stammes der Gaddafa. Vielleicht stimmt das, vielleicht nicht.
...

Am Abend erreicht mich in Brega André per Handy. Aus Ras Lanuf. Er ist mit den Rebellen bis in das Städtchen gekommen, der wirre Trupp von Turnschuh-Soldaten hatte die Straße tatsächlich freigekämpft. Die Menschen auf den Straßen würden sich freuen, sagt André. Die Rebellen würden gerade neue Munition aus der verlassenen Kaserne der Regierungstruppen herausschleppen. Für das nächste Gefecht.

Mitternacht ruft er nochmal an, Regierungstruppen kämen zurück.
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Dann bindet aber der Einsatz in den westlichen Städten wie Zawija und Tripolis so viele Einheiten Gaddafis, dass eine Blockade des Vormarsches de Rebellen aus dem Osten nicht wirkungsvoll ist.
Möglicherweise wird Gaddafi ja tatsächlich über die Erfolge der Rebellion und den Vormarsch der Rebellen dort "im Unklaren" gelassen, weil - wie das bei egozentrischen Dikatoren oft der Fall ist - niemand sich traut, die schlechten Nachrichten zu überbringen.
Dann wird Gaddafi schlicht überrascht werden, wenn die Rebellen schon so weit vorgedrungen sind, dass eine Reaktion zu spät ist.

Die Rebellen haben also (nur?) die Möglichkeit,
1) möglichst rasch auf Tripolis vorzustoßen (mit dem Problem de überdehnten und verwundbaren Nachschubwege)
2) die Gaddafi-treuen Einheiten immer wieder zwischen der Niederschlagung der Rebellion im Westen und der Blockade im Osten zu splitten - was eine ständige Unruhe in den Gaddafi-Städten erfordert,
3) die von Gaddafi befreiten Gebiete möglichst zu konsolidieren.

Wenn diese hypothetische Entwicklung eintritt, wird meine nächste Hypothese relativ realistischer:
Erich schrieb:....
Je mehr die Opposition auf Tripolis vorrückt, desto mehr konzentrieren sich die Gaddafi-getreuen ebenfalls in Tripolis.
Ein Angriff solcher notdürftig ausgestatteter Freiwilligenverbände auf ein zunehmend konsolidiertes Herrschaftsgebiet Gaddafis wird über Land wahrscheinlich scheitern und sich im Abwehrfeuer der gut ausgestatteten Verbände Gaddafis festlaufen. ...

Die Alternative wäre dann, die Abwehrstellungen der gut ausgerüsteten Einheiten Gaddafis zu umgehen - und in deren Rücken entsprechende Brückenköpfe zu bilden.
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Allerdings ist immer noch unklar, ob sich Gaddafis Herrschaft konsolidieren kann. Es gibt immer wieder Meldungen, dass immer mehr seiner Nibelungen von der Fahne gehen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749141-2,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... -2,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Top-Sicherheitskräfte kehren Gaddafi den Rücken +++

[21.19 Uhr] Immer mehr hochrangige Funktionäre wenden vom Gaddafi-Regime ab. Aus gut informierten Kreisen in der Hauptstadt Tripolis hieß es am Freitagabend, inzwischen hätten sich die Sicherheitschefs der Städte Misurata, Sabha, Adschdabija, Bengasi und Tripolis auf die Seite der Aufständischen geschlagen. Auch mehrere hohe Offiziere des Militärgeheimdienstes, der Luftwaffe und diverser Polizei-Spezialeinheiten schlossen sich den Aufständischen an.
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edit:
in dem Zusammenhang ist immer wieder von Spekulationen über ausländische Militäreinsätze die Rede.
Gaddafi verfügt ja anscheinend über Söldner aus dem Süden, die Rebellen ...?
Die rufen jedenfalls immer wieder mal nach ausländischer Unterstützung.
Was also tut sich bei der schwimmenden Truppe - auch für Flüchtlingsevakuierungen?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/daily_news.html">http://www.marineforum.info/html/daily_news.html</a><!-- m -->
Zitat:...
03 March
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LIBYA (naval only)

* Three Netherlands marines are captured by Libyan authorities after their Netherlands navy Lynx helicopter (flying out of frigate TROMP) landed near Sirte in a attempt to evacuate Dutch workers.
* Russian “Internet media” allege Black Sea Fleet ROPUCHA class landing ships TSESAR KUNIKOV and YAMAL deploy for Libya … ships said to “have left home port with naval infantry embarked”. Black Sea Fleet spokesman denying.
(rmks: for the time being assessed as rumour)
* Indian navy dock landing ship JALASHWA and destroyer MYSORE continue enroute Libya … about to enter Red Sea … scheduled to reach Alexandria on 08 March, where further operations will be decided.
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04 March
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LIBYA (naval only)

* Three German Navy ships (BRANDENBURG, RHEINLAND-PFALZ, BERLIN) join multinational efforts repatriating Egyptian nationals from Tunisia to Egypt. Thousands of Egyptian workers have fled Libya to the Tunisian border where they have been stranded since.
* South Korean navy destroyer CHOI YOUNG arrives in Malta, carrying 32 Korean nationals evacuated from Libya.
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edit 2:
Die Entwicklung läuft anscheinend gegen Gaddafi:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290-2">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... .1068290-2</a><!-- m -->
Zitat:...
10:18 Uhr Die Gefechte zwischen Gaddafis Truppen und Regierungsgegnern um die Stadt Sawija halten an. Augenzeugen berichten, Gaddafis Soldaten hätten Stellungen der Rebellen durchbrochen und befänden sich seitdem in der Stadt.
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Zitat: dazwischen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259-2,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... -2,00.html</a><!-- m -->

+++ Libysche Rebellen: "Wir haben fürs Erste in Sawija gewonnen" +++

[10.48 Uhr] Die Aufständischen melden aus der Stadt Sawija, sie hätten die Attacken der Gaddafi-Truppen zurückgeschlagen.

+++ "Gaddafis Truppen sind geflohen" +++

[10.50 Uhr] Ein Augenzeuge berichtet der BBC aus Sawija, bis vor kurzem habe es heftige Gefechte gegeben. Gaddafis Truppen seien aus dem Westen und Osten gekommen. Die Rebellen hätten einige Panzer erobern und anzünden können. Ein weiterer Augenzeuge namens Mohammed berichtet der BBC, die Regierungstreuen hätten den Platz im Zentrum der Stadt einnehmen wollen, seien aber gescheitert. "Gaddafis Truppen sind nirgends mehr zu sehen. Sie sind alle geflohen."
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+++ Menschen in Sawija fürchten neue grausame Angriffe +++

[11.27 Uhr] Ein Einwohner von Sawija namens Hussein berichtet der BBC, die Gaddafi-Truppen würden sich sammeln - die Menschen in der Stadt erwarten eine neue Attacke. Hussein gibt sich kämpferisch: "Wir sind darauf vorbereitet, uns bis zur letzten Minute zu verteidigen. Wir haben keine Angst mehr. Es ist zu spät, um Angst zu haben. Viele unserer Kinder sind gestorben." ...
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+++ Gaddafi schickt weitere Truppen nach Sawija +++

[11.47 Uhr] Libyens Machthaber Muammar al-Gaddafi schickt offenbar neue Truppen zur umkämpften Stadt Sawija. Dies berichten Rebellen dem Sender al-Dschasira.
...

+++ Gaddafi-Truppen rücken auf Sawija vor +++

[12.00 Uhr] Ein Augenzeuge berichtet der Agentur Reuters, die Truppen Gaddafis hätten einen Stützpunkt drei Kilometer vom Stadtzentrum von Sawija entfernt eingenommen.... ....
12:08 Uhr Nach den heftigen Kämpfen am frühen Samstagmorgen haben sich Gaddafis Truppen offenbar wieder aus dem Inneren der Stadt Sawija zurückgezogen. Die Aufständischen hätten die Angreifer, die auch Panzer und Artillerie einsetzten, zurückgeschlagen, berichtete ein Augenzeuge dem arabischen Nachrichtensender al-Dschasira.
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Zitat: dazwischen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
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+++ Regierungstruppen kreisen Sawija ein +++

[12.13 Uhr] Die Truppen von Muammar al-Gaddafi kreisen nun die Stadt Sawija ein, berichtet ein Journalist der Agentur Reuters. Nachdem sie in die Außenbezirke zurückgedrängt worden waren, rückten sie nun wieder in das Zentrum der Stadt vor.
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12:19 Uhr Die Aufständischen haben offenbar den Ölhafen Ras Lanuf erobert. Augenzeugen berichteten am Samstag, die Stadt sei am Freitagabend nach heftigen Kämpfen von den Regierungsgegnern eingenommen worden. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP, der am Samstagvormittag in Ras Lanuf eintraf, sah die von den Rebellen verwendete alte Flagge der Monarchie über den Ölanlagen der Stadt wehen.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Verlassene Öl-Büros in Ras Lanuf +++

[12.37 Uhr] Der Ölhafen Ras Lanuf ist mehreren Berichten zufolge in der Hand der Rebellen - obwohl die Gaddafi-Regierung das dementiert. Ein Reuters-Reporter berichtet, dass die Büros wichtiger Ölfirmen nun verlassen sind. Einige Computer seien zwar noch angeschaltet, eine Kaffeemaschine laufe noch.
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+++ "Die Einwohner von Ras Lanuf haben uns geholfen" +++

[12.45 Uhr] Einer der Rebellen in Ras Lanuf berichtet der Agentur AP, die Aufständischen hätten die Gaddafi-Truppen nur mit der Hilfe der Einwohner besiegen können. "Wir haben die Schlacht gewonnen, als die Menschen sich uns angeschlossen haben", so Ahmed al-Zawi.
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+++ Rebellen in Sawija rüsten sich für neue Angriffe +++

[13.03 Uhr] Ein Einwohner von Sawija berichtet dem Sender al-Dschasira, dass die Regimegegner sich auf neue, heftige Attacken einstellen. "Die Rebellen bereiten sich vor und organisieren sich, um die Stadt zu verteidigen", erklärt der Mann am Telefon.
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+++ Kämpfe zwischen Stämmen in Sirte +++

[13.11 Uhr] Die Stadt Sirte gilt als Hochburg von Machthaber Muammar al-Gaddafi. Sie liegt zwischen Misurata und Ras Lanuf - und von dort aus rücken nun offenbar Rebellen an. Bereits in der Nacht seien allerdings Kämpfe zwischen Gaddafi-Anhängern und -Gegnern ausgebrochen, meldet al-Dschasira in seinem Liveblog. Es handelt sich offenbar um Gefechte zwischen Stämmen.

+++ Panzer der Gaddafi-Truppen rollen auf Sawija zu +++

[13.22 Uhr] Die Gaddafi-treuen Truppen rücken vor. Al-Dschasira berichtet, 35 Panzer würden auf Sawija zurollen.
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+++ Gaddafi-Truppen attackieren Sawija +++

[13.29 Uhr] Die Gaddafi-Truppen greifen jetzt die Stadt Sawija an, berichtet die Reporterin von Sky News, Alex Crawford. Im Einsatz sei zuvor auch die berüchtigte Elite-Brigade von Gaddafi-Sohn Khamis gewesen.
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Zivilisten seien von desertierten Soldaten trainiert worden, um die Stadt zu verteidigen, so Crawford: "Die Menschen haben das Gefühl, dass dies ein Kampf bis zum Tod sein wird."
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
Zitat:...
13:32 Uhr In Sawija ist die Lage agespannt. Ein Reporter des arabischen Senders al-Dschasira berichtet, die Regimetruppen hätten sich am Mittag in die Außenbezirke zurückgezogen, um von dort einen neuen Angriff zu starten. Die Kämpfe in den Morgenstunden seien äußerst blutig gewesen.

13:35 Uhr USA und andere Nato-Staaten ziehen unterdessen auf Kreta ihre Truppen zusammen. Wie griechische Medien und Augenzeugen aus der Region berichteten, liefen bereits zwei große amerikanische Schiffe in der Bucht von Souda ein, darunter der Hubschrauberträger "USS Kearsarge". An Bord seien rund 1200 Mann, darunter fast 800 Marineinfanteristen, berichtete der griechische Rundfunk. Zudem sollen im nahegelegenen Flughafen von Souda-Akrotiri Spezialeinheiten aus verschiedenen Nato-Staaten, darunter auch aus Deutschland, angekommen sein.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Ausgebrannte Pickups, ein explodierter Bus, leere Treibhülsen +++

[14.09 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus Ras Lanuf: "Die Rebellen haben die Stadt unter Kontrolle, es ist zunächst sehr still, kaum ein Mensch auf den Straßen. Auf dem Weg hierher sind wir an dem Platz vorbeigekommen, an dem das Gefecht stattgefunden hat. Ausgebrannte Pickups stehen dort im Sand, ein explodierter Bus, Aluminiumteile verschmolzen wie Silvesterblei. Überall liegen die leeren Treibhülsen von Panzerfäusten herum. Doch dann hören wir Schüsse, Flugzeuge donnern über die Stadt." Die Einschätzung des Reporters: "Gaddafis Armee wird ziemlich sicher versuchen, Ras Lanuf zurückzuerobern, weil es extrem wichtig für die Ölindustrie ist. Hier macht Gaddafi sein Geld."
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und für unsere Freunde aus den arabischen Ländern:
Unter <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,747357,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 57,00.html</a><!-- m --> sind beim SPIEGEL die aktuellen Tweets eingestellt
der Tag heute hatte anscheinend zwei Schwerpunkte:
1) den Vorstoß der Rebellen von Osten her unter gleichzeitiger Konsolidierung gegen Rückeroberungs- oder (zumindest) Störungsversuche:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259-2,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... -2,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Brega in der Hand der Rebellen +++

[15.04 Uhr] Die Stadt Brega westlich von Bengasi ist noch immer in der Hand der Rebellen, meldet al-Dschasira. 24 Menschen seien bei Gefechten am Freitag getötet worden.
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+++ Rebellen wollen Ben Dschawad einnehmen +++

[15.27 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus der Nähe von Ras Lanuf: "Die Rebellen versuchen jetzt, zur nächsten Stadt namens Ben Dschawad vorzustoßen. Es ist angeblich die letzte größere Stadt vor der Gaddafi-Hochburg Sirte. Gaddafi setzt Kampfjets ein. Hier herrscht Angst vor einer Gegenoffensive."
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+++ Luftangriffe auf Ras Lanuf +++

[15.46 Uhr] Den wichtigen Ölhafen Ras Lanuf haben die Rebellen gerade erst erobert - .... Nun aber schlagen Gaddafis Truppen zurück. Al-Dschasira meldet Luftangriffe auf eine Militärbasis in Ras Lanuf.

+++ Aufständische Truppen in Ben Dschawad +++

[15.53 Uhr] Reporter melden, in die Stadt Ben Dschawad seien Truppen der Rebellen eingezogen. Der Ort liegt östlich von der Gaddafi-Hochburg Sirte.
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+++ Rebellen feiern mit Gewehrsalven in Ben Dschawad +++

[16.50 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus Ben Dschawad: "Die Stadt ist gefallen, Rebellen feiern mit den üblichen Salven aus Maschinengewehren in die Luft. Es ist kaum zu glauben, in welchem Tempo sie vorankommen. Jeden Tag eine Stadt."
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Zitat:Karte *klick* der Tagesschau

Zitat:Einschub: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
17:54 Uhr In der Stadt Ras Lanuf im Osten Libyens haben Regierungsgegner nach eigenen Angaben einen Kampfjet der Regierung abgeschossen. Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert einen Augenzeugen, der die Rebellen unterstützt: "Ich habe mit meinen eigenen Augen ein abgeschossenes Flugzeug und zwei Tote Piloten gesehen."...
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+++ Rebellen wollen Gaddafi-Hochburg stürmen +++

[18.00 Uhr] Die Stadt Sirte ist das nächste Ziel der Rebellen. Die Gaddafi-Hochburg einzunehmen wäre ein großer Sieg. Sie liegt westlich von Ras Lanuf, das zurzeit von den Aufständischen kontrolliert wird. Doch ein Soldat, der auf Seiten der Regierungsgegner kämpft, erklärt gegenüber der Agentur AFP, das Wetter sei entscheidend für den Vormarsch. Wegen eines Sandsturms sei die Sicht schlecht, berichtet der AFP-Korrespondent.
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2) den (bisher offenbar vergeblichen) Versuch Gaddafis, die Stadt Sawija zu erobern

<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259-2,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... -2,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Warum ist Sawija so wichtig? Libyen-Experte Ibrahim Jibreel erklärt die Bedeutung der Stadt bei al-Dschasira: Zum einen sei Sawija ein wichtiger Ölhafen. Zum anderen liege der Ort sehr nah an Tripolis, dem Machtzentrum Gaddafis. Der Revolutionsführer wolle seine Kraft zeigen und demonstrieren, dass er die Stadt einnehmen könne - und zwar mit allen Mitteln.
Zitat:...

+++ 30 Tote in Sawija +++

[14.29 Uhr] .... Am Morgen hatten Gaddafis Truppen die Stadt angegriffen und laut Augenzeugen mit schweren Waffen auch auf Zivilisten geschossen. Nachdem sie zurückgedrängt worden waren, belagern die regierungstreuen Soldaten nun die Stadt und haben sie offenbar abgeriegelt. Panzer stehen in den Außenbezirken.
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+++ Gaddafi-Truppen attackieren Sawija +++

[15.34 Uhr] Die regierungstreuen Truppen greifen die Stadt Sawija nahe Tripolis erneut an, melden Reuters und BBC. Dutzende Panzer würden das Zentrum der Stadt beschießen, erklärt ein Augenzeuge der BBC. Sie kämen aus östlicher und westlicher Richtung.

+++ Gefechte zwischen Regimegegnern und Regierungstreuen +++

[15.37 Uhr] Al-Dschasira meldet jetzt heftige Kämpfe zwischen Gaddafi-Anhängern und -Gegnern in Sawija.
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+++ "Sie töten viele Unschuldige, sie töten Kinder und Frauen" +++

[15.44 Uhr] Ein Einwohner von Sawija berichtet der Agentur Reuters von den Gefechten. "Die Attacke hat begonnen. Ich sehe mehr als 20 Panzer", sagt er.
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+++ "Hilflose Menschen liegen am Boden" +++

[16.07 Uhr] Ein Bewohner von Sawija berichtet von den heftigen Kämpfen in der Stadt: "Wir sehen hilflose Menschen auf dem Boden liegen. Junge Rebellen schießen von Häusern, um die Stadt zu verteidigen."
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Zitat:eingeschoben <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
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16:14 Uhr Die nächste Offensive gegen die westlich von Tripolis gelegene Stadt Sawija ist in vollem Gange. Gaddafis Kämpfer haben die ersten Stellungen von Regierungsgegnern durchbrochen. Laut Augenzeugen überwanden sie den Widerstand der Aufständischen mit Mörserbeschuss und Maschinengewehrfeuer und drangen in die Stadt ein. Auch Dutzende Panzer sollen an dem Angriff beteiligt sein und auf Häuser feuern.
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+++ Soldaten feuern auf Häuser in Sawija +++

[16.16 Uhr] Gaddafi-Truppen rücken in Sawija ein, meldet AFP. Die Soldaten hätten das Feuer auf Häuser eröffnet
...

+++ "Wir wissen nicht mehr, wer zu uns gehört und wer nicht" +++

[16.20 Uhr] Per Telefon berichtet ein Augenzeuge namens Mohamed al-Dschasira von den Gefechten in Sawija: "Die Soldaten sind jetzt in Zivil gekleidet. Wir können nicht mehr unterscheiden, wer zu uns gehört und wer nicht."
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+++ Schwerverletzte erreichen das Krankenhaus von Sawija +++

[16.29 Uhr] Die ersten Verletzten der heftigen Kämpfe in Sawija werden ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet eine Reporterin von Sky News. Viele seien schwer verwundet. Der Körper eines zehnjährigen Jungen sei voller Einschusslöcher.

+++ Sawija strategisch wichtig für Gaddafi +++

[16.37 Uhr] Warum ist Sawija so wichtig?
...

+++ Gaddafi-Truppen scheitern vor dem zentralen Platz von Sawija +++

[17.10 Uhr] Ein Augenzeuge berichtet der BBC, Gaddafis Truppen hätten trotz der schweren Waffen bislang nicht den zentralen Platz von Sawija einnehmen können. Viele Beobachter heben die außergewöhnliche Motivation der Rebellen hervor -
...

+++ Regierungstreue attackieren Moschee in Sawija +++

[17.17 Uhr] Die Kämpfe in Sawija dauern an. Ein Augenzeuge berichtet Reuters, dass Gaddafis Anhänger eine Moschee beschießen, in der Hunderte Menschen Zuflucht gesucht haben. "Wir können niemanden retten, weil der Beschuss so heftig ist", sagt der Mann.
Zitat: Einschub: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
17:33 Uhr Im Kampf um die 300.000-Einwohner-Stadt Sawija zeigen Gaddafis Panzerführer keine Gnade: Ein Einwohner berichtet der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Panzer feuern auf alles in ihrem Weg. Sie haben Häuser beschossen. Jetzt schießen sie auf eine Moschee, in der sich Hunderte Menschen verstecken."

...

und was pasiert ausserhalb von Libyen?
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/unruhen-in-libyen-rebellen-ruecken-weiter-in-richtung-tripolis-vor-1.1068290">http://www.sueddeutsche.de/politik/unru ... -1.1068290</a><!-- m -->
Zitat:13:35 Uhr Die USA und andere Nato-Staaten ziehen auf Kreta ihre Truppen zusammen. Wie griechische Medien und Augenzeugen aus der Region berichteten, liefen bereits zwei große amerikanische Schiffe in der Bucht von Souda ein, darunter der Hubschrauberträger "USS Kearsarge". An Bord seien rund 1200 Mann, darunter fast 800 Marineinfanteristen, berichtete der griechische Rundfunk. Zudem sollen im nahegelegenen Flughafen von Souda-Akrotiri Spezialeinheiten aus verschiedenen Nato-Staaten, darunter auch aus Deutschland, angekommen sein. Genaue Zahlen wollte das Verteidigungsministerium in Athen nicht nennen, wie die Nachrichtenagentur dpa berichte.
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17:28 Uhr Frankreich will mit Hilfe der Vereinten Nationen eine Flugverbotszone über Libyen durchsetzen. "Wir arbeiten mit den Briten zusammen, um eine Sicherheitsratsresolution zu bekommen, die eine Flugverbotszone schafft, um Bombardierungen zu verhindern", sagt Frankreichs Außenminister Alain Juppe laut al-Dschasira.
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<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ US-Marineschiffe laufen von Stützpunkt auf Kreta aus +++

[16.12 Uhr] Zwei Schiffe der US-Marine sind von einer Basis auf der Mittelmeerinsel Kreta gestartet - offenbar um die militärischen Drohungen gegenüber Muammar al-Gaddafi zu verstärken. Die USA und andere Nato-Staaten ziehen zurzeit starke Einheiten auf dem großen Stützpunkt im Westen Kretas zusammen. Schiffe können von dort binnen neun Stunden die libysche Küste erreichen, Kampfjets brauchen etwa 20 Minuten. Im nahegelegenen Flughafen von Souda-Akrotiri sollen Spezialeinheiten aus verschiedenen Nato-Staaten angekommen sein, darunter auch aus Deutschland.
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@Schneemann:
Die anderen Einschätzungen sind inzwischen - leider - durch die Realität überholt, oder?

Schneemann schrieb:....
Ich glaube nicht, dass es auf einen Bürgerkrieg hinausläuft. Die Stimmen aus den Reihen der Aufständischen lassen etwas anderes annehmen. Sowohl Stammesführer, als auch Intellektuelle (etwa Ibrahim al Koni) und Militärs haben dies sehr deutlich gesagt. Zwar ist es richtig, dass es noch keine einheitliche Agenda gibt, aber die Stämme sind sich weitgehend nicht feindlich gesonnen. Es mag sein, dass die Gaddafi-Sippe mit ihrer Garde noch eine finale Schlacht um Tripolis ausfechten wird, aber eine Teilung des Landes und einen Bürgerkrieg halte ich für sehr unwahrscheinlich.
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Schneemann.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen468.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen468.html</a><!-- m -->
Zitat:Blutige Gefechte in Libyen
Revolte wird mehr und mehr zum Bürgerkrieg

In Libyen liefern sich Gegner und Anhänger von Machthaber Muammar al Gaddafi in vielen Orten weiter schwere Gefechte. Dutzende Menschen sollen dabei getötet worden sein. Es gibt keine genauen Angaben über die tatsächliche Anzahl der Opfer und der Verletzten.
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ehrlich gesagt - ich verstehe nicht, wie jemand annehmen kann, dass Gaddafi freiwillig die Macht abgibt.
Das hier ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/interview-mit-jean-ziegler-gaddafi-ist-voellig-verrueckt-1.1067974">http://www.sueddeutsche.de/politik/inte ... -1.1067974</a><!-- m -->
Zitat:Interview mit Jean Ziegler
"Gaddafi ist völlig verrückt"

05.03.2011, 14:46

Der Schweizer Soziologe und UN-Berater Jean Ziegler hat den libyschen Despoten bei vielen Treffen als "blitzgescheiten und analytisch begabten Menschen erlebt". Ein Gespräch über die Wandlung des Muammar al-Gaddafi, die Tragödie des libyschen Volkes - und die Gemeinsamkeiten mit Deutschland 1989.
...
stimmt zwar nicht, aber er ist ein eiskalter Machtpolitiker ohne jedes Mitgefühl.
Er muss entweder in einem Überraschungscoup oder (wie wir leider sehen) sehr blutig gestürzt werden. Und für einen Überrraschungscoup waren die Demonstrationen die schlechteste Einleitung.
Also de facto haben wir jetzt einen Bürgerkrieg in Libyen !
Die Ghaddafitruppen verlieren im Osten zunehmend an Boden und auch im Westen tun sich die Ghaddafitruppen schwer, As-Sawijah ist trotz schwerster Kämpfe immer noch nicht erobert. Selbst wenn der Verrückte die Rebellen im Osten stoppen kann und im Westen seine Macht konsolidiert, wird er zu schwach sein, die Cyrenaika zurück zu erobern !

Entscheidend ist die Motivation der Truppen:
Die Söldner kämpfen für Geld, die Ghaddafi-Soldaten für ihr eigenes Überleben. Aber die Rebellen kämpfen für ihre Freiheit und jede neue Brutalität der Ghaddafitreuen steigert diese Motivation nur noch mehr ! Das sind schlecht ausgebildete Freiwillige, aber sie wissen eben, für was sie kämpfen. Die Aufständischen wissen, dass sie nicht verlieren dürfen, denn die Rache Ghaddafis wird ihre Familien treffen, daher werden sie kämpfen "bis zur letzten Patrone".
Wie hoch die Motivation dieser Rebellen ist, zeigt sich an den Kämpfen in As-Sawijah, Marsa-El -Brega und anderen Orten: Sie halten Ghaddafis Profisoldaten stand oder drängen sie sogar zurück, trotz Luftangriffen und kaum vorhandener Ausbildung und Organisation !
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:Es ist ein Hilferuf an die Welt: Der von Aufständischen gegründete Nationalrat fordert von der internationalen Gemeinschaft, eine Flugverbotszone über Libyen einzurichten. Die Kämpfe werden immer heftiger - in Sawija haben Gaddafis Truppen einem Arzt zufolge ein "Massaker" angerichtet. Die Ereignisse im Liveticker.

+++ "Es wird noch viel Blut fließen" +++

[18.19 Uhr] Weder Regierungsgegner noch Regimeanhänger scheinen momentan in der Lage, die vollständige Kontrolle über Libyen zu gewinnen. In Bengasi sind viele Menschen erbost, berichtet AFP. "Es wird noch viel Blut fließen. Wie lange wird der Westen zuschauen und nichts tun?", sagt ein Mann in der ostlibyschen Stadt.
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+++ Aufständische führen Reporter zu Flugzeugwrack +++

[18.42 Uhr] Aufständische haben einen Reuters-Reporter zum Wrack eines Kampfflugzeugs geführt. Die Aufständischen haben die Maschine nach eigenen Angaben nahe Ras Lanuf abgeschossen. Der Reporter berichtet, er habe auch die toten Insassen gesehen. Ihnen sei der Kopf zum Teil abgerissen worden. Ein sudanesischer Pass sei ihm gezeigt worden, den Aufständischen zufolge gehörte er dem Piloten. Regierungsgegner bezichtigen Gaddafi, er setze afrikanische Söldner gegen sein Volk ein.

+++ Nationaler Libyscher Rat betont Alleinvertretungsanspruch +++

[19.05 Uhr] Die Aufständischen strukturieren sich und wollen so das Gaddafi-Regime schwächen: Der Nationale Libysche Rat hat sich zum alleinigen offiziellen Vertreter des Landes erklärt, berichtet AFP. Ein Krisenstab mit drei Mitgliedern wurde gebildet, mit klaren Zuständigkeiten für militärische Angelegenheiten und außenpolitischen Kontakten.

+++ Frankreich berät mit Großbritannien über No-Fly-Zone +++

[19.27 Uhr] Frankreich schließt sich offenbar der Forderung Großbritanniens nach einer Flugverbotszone über Libyen an: "Wir arbeiten mit den Briten in New York an einer Uno-Resolution für ein Überflugverbot, um Bombardements zu verhindern",
sagte der neue französische Außenminister Alain Juppe in Bordeaux. Deutschland steht einer Flugverbotszone skeptisch gegenüber. Ein "robuster Einsatz" in dem nordafrikanischen Land sei nur mit einem Mandat der Vereinten Nationen denkbar, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Freitag.

+++ Tausende Rebellen auf dem Weg nach Sirte +++

[19.43 Uhr] Das Ziel heißt Sirte: Laut Twitter berichtete ein Anrufer dem TV-Sender Al-Arabija, dass Tausende Rebellen auf dem Weg in die Geburtsstadt von Muammar al-Gaddafi seien, um es dort mit den Regimetreuen und den Söldnern des Diktators aufzunehmen.



+++ Arzt berichtet von Massaker in Sawija +++

[19.52 Uhr] Gaddafi-Truppen haben in der umkämpften Stadt Sawija offenbar ein Blutbad angerichtet.
"Das ist ein echtes Massaker. Die Lage ist katastrophal", sagte ein Arzt in einem Telefonat mit der Nachrichtenagentur AFP. Die Truppen des Diktators hätten in der etwa 60 Kilometer westlich der Hauptstadt Tripolis gelegenen Stadt viele Menschen umgebracht. "Sie haben meine Tochter getötet", berichtete der Arzt unter Tränen.

+++ Rebellenrat fordert Flugverbotszone +++

[19.57 Uhr] Es ist ein Hilferuf an die restliche Welt: Der von Aufständischen in Libyen gebildete Nationalrat fordert die internationale Gemeinschaft auf, eine Flugverbotszone über dem Land einzurichten. Staatschef Muammar al-Gaddafi solle auf diese Weise daran gehindert werden, "sein eigenes Volk zu bombardieren", hieß es aus Kreisen der Aufständischen in der östlichen Metropole Bengasi.
Ein Eingreifen ausländischer Truppen auf libyschem Boden werde hingegen strikt abgelehnt. Dem Nationalrat gehören 31 Komitees aus "befreiten" Städten an. Das Gremium tagte am Samstag erstmals an einem geheimen Ort in der von Regimegegnern kontrollierten Hafenstadt Bengasi. AFP berichtet, der Nationale Libysche Rat habe sich zum alleinigen offiziellen Vertreter des Landes erklärt.

+++ "Bitte helft uns, wir sterben hier" +++

[20.33 Uhr] Das Nötigste wird knapp: Einwohner der zweitgrößten Stadt Bengasi haben immer größere Schwierigkeiten, an frische Nahrungsmittel, Medikamente und insbesondere an Trinkwasser zu kommen, berichtet BBC. Auch aus der heftig umkämpften Stadt Sawija meldet der Fernsehsender dramatische Hilferufe: "Bitte helft uns, wir sterben hier. Alles, was wir brauchen, sind medizinische Hilfe und Nahrungsmittel, bitte helft", schreibt Ahmed Al Ghzieri aus Sawija.

...
die Flugverbotszone wird wohl eher früher als später kommen
fazer600 schrieb:Wie hoch die Motivation dieser Rebellen ist, zeigt sich an den Kämpfen in As-Sawijah, Marsa-El -Brega und anderen Orten: Sie halten Ghaddafis Profisoldaten stand oder drängen sie sogar zurück, trotz Luftangriffen und kaum vorhandener Ausbildung und Organisation !

Ich denke, es sind Hauptteil seiner Truppe genauso schlecht ausgebildete Reservisten, eilig zusammen getrommelt und sehr wenig motiviert. In Sirt ist Gerüchten zu folge ein Aufstand ausgebrochen, das sagt einiges. Auch die leichte Einnahme von den Städten spricht dafür. Die paar tausend "Profisoldaten" die guten Sold bekommen sind eher in Tripolis und Gaddafi hofft den Sirt eher mit der Masse statt Klasse zu halten.
Es grenzt an den Wunder wie Az Zawiya sich so lange behaupten kann. Anscheinend wissen die Aufständischen, wenn sie lebend gefangen genommen werden, wird Gaddafi sie alle exekutieren, sie haben nichts zu verlieren.
Klar - Gaddafi hat die am Besten ausgebildeten und bewaffneten Truppen um sich geschart. Die sind in Tripolis. Aber je näher die Kämpfe an Tripolis herankommen, desto besser ist auch die Gaddafi-Treue Armee.
In Al-Sawija soll schon eine Brigade unter dem Kommando von Gaddafis Sohn eingesetzt worden sein - was möglicherweise auch die Brutalität des Vorgehens erklärt. Al-Sawija ist sehr nah an Tripolis - und nicht nur als Ölhafen und an der Verbindugnsstraße nach Tunesien von erheblicher Bedeutung. Al-Sawija wäre auch ein wichtiger Brückenkopf bei einem Einkreisungsring um Tripolis.
Umso bezeichnender ist der hartnäckige Widerstand der Bewohner.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Angespannte Stimmung in Sawija +++

[00.20 Uhr] Rebellen berichten laut BBC, die Panzer von Gaddafis Truppen hätten sich plötzlich aus dem umkämpften Stadtzentrum von Sawija zurückgezogen. Die Gründe seien unklar. Viele Gebäude in der Stadt seien bei den Kämpfen am Samstag beschädigt worden oder brannten. "Die Elektrizität läuft wieder", sagte Mohammed, ein Einwohner Sawijas, gegenüber BBC. " Ich habe gehört, dass Gaddafis Truppen den Ost- und Westeingang von Sawija bewachen. Wir erwarten heute Nacht einen Angriff, falls sie es tun, sind wir bereit", so Mohammed.
...
Aber erst mal zurück zum Vormarsch der Rebellen im Osten:
Da hat Gaddafis Regierungssprecher ja weiter die Herrschaft über den Ölhafen Ras Lanuf behauptet, obwohl ein SPIEGEL-Korrespondent bei den vorrückenden Rebellen die Einnahme verkündete (s.o.). Inzwischen gibt es ein Video von der Einnahme des Hafens:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5FA4D02D23792623D9/Doc~EB6681235908449D79FDDEB5F99B4BB5D~ATpl~Ecommon~SMed.html">http://www.faz.net/s/Rub0D783DBE76F14A5 ... ~SMed.html</a><!-- m -->
Zitat:Video-Nachrichten
Libyen
Kämpfe um Ölhafen Ras Lanuf

Aufständische und Gaddafi-treue Truppen haben sich in Libyen Kämpfe um die Stadt Ras Lanuf geliefert.
...
Dann zum aktuellen Stand:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246EF840F23C9CBCBED2C/Doc~EBB62A794112D4C15A5FCFA9BD62474E7~ATpl~Ecommon~Scontent.html">http://www.faz.net/s/Rub87AD10DD0AE246E ... ntent.html</a><!-- m -->
Zitat:Heftige Kämpfe um Al-Sawija
Die Kämpfe in Libyen gehen weiter: In der Stadt Al-Sawija, westlich von Tripolis, leisten Aufständische den Gaddafi-Milizen erbitterten Widerstand, von Osten rücken die Rebellen immer näher an die Hauptstadt heran. Derweil sind amerikanische Truppen auf Kreta in Stellung gebracht worden.


05. März 2011 ...

Im Detail:
1. die Aufständischen brauchen zunehmend Kommunikationsmglichkeiten für die großen Entfernungen,
die Anerkennung der Gegenregierung und mit dieser die Einrichtung einer Flugverbotszone:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Gaddafi-Gegner: Wir brauchen Telekommunikationsgeräte +++

[00.45 Uhr] Salem Saleem, ein Gaddafi-Gegner aus Tripolis, fasst die Forderungen der libyschen Opposition laut BBC folgendermaßen zusammen: "Die Anerkennung des Nationalen Rats als einzige legitime Volksvertretung, die Einrichtung einer Flugverbotszone sowie die Unterstützung der Opposition mit Telekommunikationsgeräten und Informationen zu Bewegungen der Gaddafi-Truppen."

...
2. In Osten geht der Vormarsch der Rebellen weiter.
In Sirte - der Heimatstadt Gaddafis - bereiten sich eine Art von "Volksmilizen" zur Verteidigung vor:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749259,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 59,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Studenten in Gaddafi-Hochburg Sirte bewaffnen sich +++

[00.50 Uhr] Am Samstag seien zum ersten Mal auch tagsüber Schüsse in Gaddafis Geburtsstadt Sirte zu hören gewesen, berichtet Dr. Sunita Singh von der Universität in Sirte der BBC. Singh berichtet, jeder Student trage mittlerweile eine Waffe, um sich im Falle eines Angriffs zur Wehr setzen zu können. "In der letzten Woche erhielt jeder junge Mann eine Waffe zur Selbstverteidigung." Viele Studenten seien nicht mehr zu den Vorlesungen erschienen. "Sie sagten, sie hätten Nachtschichten, sie bewachten die Stadt", so Singh. "Sie wissen, der Kampf hat sie erreicht und sie müssen ihn kämpfen."
...
und
3. aktuell wird von Schüssen in Tripolis berichtet:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->
Zitat:...
07:54 Uhr Die libysche Hauptstadt Tripolis ist am Sonntagmorgen von heftigem Gewehrfeuer erschüttert worden. Wie Korrespondenten mehrerer TV-Sender und Nachrichtenagenturen berichteten, waren im Morgengrauen Schüsse von Maschinengewehren und anderen schweren Waffen zu hören. Es sei unklar, woher die Schüsse kamen oder wer sie abgefeuert hat.
...
Die Schüsse seien auch nahe der Residenz von Staatschef Gaddafi zu hören gewesen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AP berichtete. Es war aber nicht klar, ob sich Gaddafi in Tripolis aufhält. Gewehrfeuer sei auch in der Umgebung des Flughafens zu hören gewesen. Den Berichten zufolge handelte es sich um das schwerste Gewehrfeuer in Tripolis seit Beginn der Proteste gegen das Gaddafi-Regime vor zwei Wochen.

08:32 Uhr Das libysche Staatsfernsehen deklariert die Schüsse in Tripolis als "Freudenfeuer". Regierungstreue Truppen hätten gleich mehrere Städte zurückerobert, darunter auch die zuletzt schwer umkämpfte Ortschaft Sawija, knapp 50 Kilometer westlich der Hauptstadt, heißt es. Auch Ras Lanouf, Misurata und Tobruk seien wieder unter der Kontrolle der Milizen von Staatschef Muammar al-Gaddafi - so wird es zumindest behauptet.
...
Die Rückeroberung von Ras Lanuf und gar Tobruk! können wir wohl getrost unter Propaganda abhaken..............
In As-Sawija verheizt Ghaddafi derweil seine Elitetruppen, die werden ihm dann im Kampf um Tripolis fehlen. Interessant finde ich, dass er kaum Kampfhubschrauber einsetzt, offensichtlich gehorchen ihm die Hubschraubereinheiten auch nicht mehr. Ohnehin könnte ich mir bei der Luftwaffe vorstellen, dass viele ihre Fluzeuge absichtlich selbst sabotiert haben, um nicht fliegen zu müssen.
Auch wenn in Sirte die Ghaddafianhänger bewaffnet werden und die Stadt natürlich seine Hochburg ist, stellt sich die Frage, wie sich die Bevölkerung verhält, wenn die Rebellen erst am Stadtrand stehen ! Klar ist, wenn Ghaddafi Sirte verliert, wäre die psychologische Wirkung auf seine Anhänger enorm, denn wenn er nicht einmal seine Geburtststadt verteidigen kann.......

Geradezu lächerlich wirkt Ghadafis Einladung an die UN für eine Untersuchungskommission und wahrscheinlich glaubt er tatsächlich, die Rebellen sind "drogensüchtige Al-Kaida Terroristen" Big Grin
fazer600 schrieb:Die Rückeroberung von Ras Lanuf und gar Tobruk! können wir wohl getrost unter Propaganda abhaken..............
:mrgreen:
fazer600 schrieb:In As-Sawija verheizt Ghaddafi derweil seine Elitetruppen, die werden ihm dann im Kampf um Tripolis fehlen. ...
die richtigen Elitetruppen sind wohl immer noch in Tripolis selbst - im engsten Umkreis um Gaddafi.
fazer600 schrieb:Interessant finde ich, dass er kaum Kampfhubschrauber einsetzt, ...
...
das wundert mich allerdings auch etwas. Die Rebellen sind ja mit einem Sammelsurium an Fahrzeugen unterweges. Pickups mit aufmontierter Flak sind anscheinend das höchste der Gefühle. Gerade Kolonnen von Zivilfahrzeugen lassen sich mit Kampfhubschraubern von der Straße fegen.
Allerdings sprechen die Berichte von Sandstürmen im Vormarschgebeit der Rebellen, und es dürfte wahrscheinlich sein, dass das die Einsatzmöglichkeit der Kampfhubschrauber Gaddafis etwas einschränkt. Dazu sind gerade solche Flaks für Hubschrauber nicht ganz ungefährlich.
Möglicherweise schreckt Gaddafi auch vor einem zu massivem Einsatz seiner Luftwaffe zurück. Denn dann wäre eine Flugverbotszone (dia ja schon heftig diskutiert wird) eine fast unausweichliche Konsequenz. Und Gaddafi hat es in seinen Jahrzehnten verstanden, den Bogen nicht zu weit zu überspannen. Er ist bisher immer nur an den äussersten Rand des "gerade noch" gegangen.
fazer600 schrieb:Auch wenn in Sirte die Ghaddafianhänger bewaffnet werden und die Stadt natürlich seine Hochburg ist, stellt sich die Frage, wie sich die Bevölkerung verhält, wenn die Rebellen erst am Stadtrand stehen ! .......
da werden wir sicher bald Näheres wissen <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749304,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 04,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
# Zur Lage in der strategisch wichtigen Hafenstadt Ras Lanuf gibt es widersprüchliche Angaben: Aufständische meldeten die Einnahme der Stadt und den Abschuss von zwei von Gaddafis Kampffliegern in der Nähe der Stadt.
... (Anmerkung: die Stadt kann wohl als erobert gelten)

# Die Aufständische drangen bislang offenbar bis zu dem kleinen Ort Ben Dschawad vor. SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtete aus Ben Dschawad: "Die Stadt ist gefallen, Rebellen feiern mit den üblichen Salven aus Maschinengewehren in die Luft. Es ist kaum zu glauben, in welchem Tempo sie vorankommen. Jeden Tag eine Stadt." Die BBC meldete später neue Kämpfe zwischen Regierungsanhängern und -gegnern in Ben Dschawad.

# Rebelleneinheiten scheinen derzeit Sirte ins Visier zu nehmen. Laut Twitter berichtete ein Anrufer dem TV-Sender al-Arabija, dass Tausende Rebellen auf dem Weg dorthin seien, um es dort mit den Regimetreuen und den Söldnern des Diktators aufzunehmen. Gaddafis Heimatstadt gilt als Hochburg seiner Milizen.
...
- allerdings: Es gibt in Sirte (oder Surt) einen wichtigen Luftwaffenstützpunkt, und zahlreiche Gaddafi-treue Soldaten sind in Sirte stationiert.
fazer600 schrieb:.... Klar ist, wenn Ghaddafi Sirte verliert, wäre die psychologische Wirkung auf seine Anhänger enorm, denn wenn er nicht einmal seine Geburtststadt verteidigen kann.......
...
das wäre nicht nur ein psychologisches Fiasko für Gaddafi. Sirte ist ein Gaddafi-Bollwerk zwischen dem von Rebellen beherrschten Misurata, 210 Kilometer östlich von Tripolis, und den ebenfalls von den Rebellen beherrschten Gebieten im Osten.
Karte der Tagesschau *klick*
Wenn der Riegel von Sirte gefallen ist, stehen die Rebellen mit einem zusammenhängenden Gebiet nur noch wenige Stunden von Tripolis entfernt.
Wenn aber Sirte bei Gaddafi bleibt, dann könnte Gaddafi mit einer Rückeroberung von Misruate (für die in Sawija ja schon Erfahrung gesammelt wird) den ganzen Nordwestteil Libyens wieder unter Kontrolle bringen - und entlang des Wadi Bayy al Kabir eine Riegelstellung gegen die Aufständischen errichten - mit Sirte als Brückenkopf auf der süd-/östlichen Seite.
Es hängt also sehr viel davon ab, wie schnell Sirte fällt - das könnte entscheidend sein. Und damit wird die Frage nach den Witterungsverhältnissen (Sandsturm?) und der Einsatzmöglichkeit der Kampfhubschrauber und Luftwaffe Gaddafis zunehmend bedeutsamer.

Was die Flugverbotszone betrifft - da ist es nicht uninteressant, was derzeit an Marineeinheiten in der Gegend rum schippert: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html">http://www.marineforum.info/html/wochenschau.html</a><!-- m -->
Zitat:LIBYEN (nur maritime Aspekte)

Fortschreibung (Informationsstand 5. März)

Nicht unerwartet hat die US Navy Teile einer amphibischen Einsatzgruppe aus dem Roten Meer ins Mittelmeer verlegt. Am 2. März passierten der amphibische Träger KEARSARGE (WASP-Klasse) und das Docklandungsschiff PONCE den Suezkanal. Eingeschifft sind neben den jeweiligen Besatzungen mindestens 400 Marineinfanteristen der 26th Marine Expeditionary Unit. Die Schiffe nahmen nicht direkt Kurs auf die libysche Küste, sondern liefen am 4. März zunächst in Souda Bay auf Kreta ein. Eine Verlegung auch des Flugzeugträgers ENTERPRISE ist – so US Marinebefehlshaber Admiral Roughead – „Option“, aber noch nicht entschieden. Allerdings verlegte am 1. März der zur ENTERPRISE Carrier Strike Group gehörende Zerstörer BARRY durch den Suezkanal ins Mittelmeer. Die ENTERPRISE selbst wurde am 3. März bei Seeversorgung im Roten Meer gemeldet.

Im Mittelmeer operiert im Rahmen eines einjährigen Routineeinsatzes derzeit auch das U-Boot FLORIDA. Das frühere strategische U-Boot ist eine von vier Einheiten der OHIO-Klasse, die für den Verschuss von Marschflugkörpern Tomahawk (bis zu 154 an Bord) und Kommandounternehmen (Platz für 66 Navy SEALs samt Einsatzmodulen) umgerüstet wurden.

Die französische Marine hat am 2. März ihren im Mittelmeer befindlichen Ausbildungsverband mit Hubschrauberträger MISTRAL und Zerstörer GEORGES LEYGUES nach Toulon beordert. Die MISTRAL soll dort zusätzliche Transport- und Kampfhubschrauber (des Heeres) sowie auch leichte Kampfpanzer an Bord nehmen und dann in Richtung libysche Küste verlegen. Vermutlich in Zusammenhang mit der Lageentwicklung in Libyen steht auch die Verlegung des Aufklärungsschiffes DUPUY DE LOME vom Heimatstandort Brest nach Toulon. Medien berichten unter Berufung auf Marineoffiziere, das Schiff „bereite einen Einsatz im Mittelmeer vor“.

Erster Einsatz der MISTRAL soll die Beteiligung an der Evakuierung von mehr als 20.000 (einige Quellen nennen bis zu 100.000) Ägyptern sein, die vor den Kämpfen nach Tunesien geflohen sind und dort nun nahe der Grenze fest sitzen. Zu deren Rückführung in die Heimat hat auch die ägyptische Marine am 28. Februar ein Schiff in Marsch gesetzt. Die genannte Transportkapazität von „1.000 Passagieren“ deutet auf einen der neuen EL HURREYA Truppentransporter.

Auch die Deutsche Marine beteiligt sich an der Evakuierung der Ägypter. Die Fregatten BRANDENBURG, RHEINLAND-PFALZ und der Einsatzgruppenversorger BERLIN erhielten am 4. März einen entsprechenden Einsatzbefehl und nahmen am 5. März in einem tunesischen Hafen erste Flüchtlinge an Bord.

Die britische Royal Navy hat inzwischen drei Kampfschiffe im Einsatz. Die Fregatte CUMBERLAND (TYPE 22) hat am 27. Februar mit Einlaufen in Malta einen zweiten Evakuierungseinsatz (Benghazi) beendet; Zerstörer YORK (TYPE 42) erreichte am 28. Februar Malta und lief am 2. März zur Aufnahme weiterer britischer Staatsbürger in Richtung Benghazi aus. Als dritte Einheit verlegt die Fregatte WESTMINSTER (TYPE 23) nach Zwischenversorgung in Gibraltar (2. März) ins Krisengebiet.

Die italienische Marine hat drei Kampfeinheiten zur Evakuierung von EU-Bürgern (aber auch Angehörigen anderer Nationen) abgestellt. Das Docklandungsschiff SAN GIORGIO evakuierte am 27. Februar 258 Flüchtlinge aus dem libyschen Hafen Misurata. Weitere 305 Menschen (meist asiatische Gastarbeiter) wurden vom Zerstörer FRANCESCO MIMBELLI in Al Byraukah an Bord genommen und nach Catania gebracht. Dort steht auch das Docklandungsschiff SAN MARCO für einen Einsatz bereit.

Dass die Evakuierungseinsätze durchaus auch Risiken bergen, musste die niederländische Marine erfahren. Der Lynx-Bordhubschrauber der vor Libyen operierenden Fregatte TROMP wollte am 3. März in der Nähe von Sirte einige niederländische Arbeiter ausfliegen. Bei der Landung wurde der Hubschrauber von libyschen Soldaten „empfangen“ und die Hubschrauberbesatzung (drei Soldaten) gefangen genommen.

Russland setzt bei der Evakuierung seiner Staatsangehörigen weiterhin auf den Einsatz einer gecharterten zivilen Fähre. Die ST. STEFAN II der Montenegro Lines traf am 2. März mit 397 in Ras Lanuf an Bord genommenen Flüchtlingen (darunter 126 Russen) in Malta ein. Überlegt wird nun die Aufnahme weiterer Flüchtlinge auch in Sirte. Die Nachrichtenagentur Novosti berichtet, man wolle vielleicht die türkische Marine um Sicherung dieser Aktion bitten. Die am 3. März in Internetmedien gemeldete begonnene „Verlegung der Landungsschiffe TSESAR KUNIKOV und YAMAL“ (beide ROPUCHA-Klasse) „mit eingeschifften Marineinfanteristen“ wird von der Schwarzmeerflotte nachhaltig dementiert und ist zunächst auch wohl nur als Gerücht zu werten. Bisher gibt es wenigstens keinerlei Meldungen über eine Bosporus-Passage.

Das indische Docklandungsschiff JALASHWA (ex-US AUSTIN-Klasse) und der Zerstörer MYSORE (DELHI-Klasse) haben das Rote Meer erreicht. Die Schiffe sollen nach Passage des Suezkanals am 8. März in Alexandria (Ägypten) einlaufen. Dort soll dann über den weiteren Einsatz entschieden werden.

Die chinesische Fregatte XUZHOU (aus Anti-Piraterie Operationen im Golf von Aden abberufen) hat am 27. Februar den Suezkanal nordlaufend passiert. Am 2. März hat die Fregatte der modernen JIANGKAI-II-Klasse mit der Sicherung einer zur Evakuierung von Chinesen gecharterten griechischen Fähre ihren Einsatz vor der libyschen Küste begonnen.

Der südkoreanische Zerstörer CHOI YOUNG (aus Anti-Piraterie Operationen im Golf von Aden abberufen) sollte zur Evakuierung südkoreanischer Bürger zunächst Benghazi anlaufen, wurde dann aber kurzfristig nach Tripolis befohlen. Am 2. März traf das Schiff vom Typ KDX-II dort ein, nahm 32 Südkoreaner an Bord und brachte sie nach Malta (4. März).

Kanada geht offenbar nicht von einem schnellen Ende der Libyen-Krise aus. Am 2. März wurde in Halifax die Fregatte CHARLOTTETOWN in Richtung Krisengebiet in Marsch gesetzt. Das Schiff soll sich der US-Einsatzgruppe um die KEARSARGE anschließen.

Die Europäische Union denkt „laut“ über einen möglichen Einsatz von Seestreitkräften vor Libyen nach. Eine EU Operation sei vor allem zur Durchsetzung eines Embargos gegen Libyen denkbar.
und auch das möchte ich in dem Zusammenhang einführen - vom westlichen Rand des Mittelmeeres dauert es nur kurze Zeit, bis man vor der libyschen Küste ist:
Zitat:Am westlichen Ausgang des Mittelmeeres hat die NATO am 28. Februar mit der Marineübung „Noble Mariner 11“ begonnen.

Die noch bis zum 10. März dauernde Übung findet in der Alboransee und der Bucht von Cadiz statt und dient der operativen Vorbereitung und Zertifizierung der von Spanien (VAdm Juan A Cuadrillero Pinilla) geführten NATO Response Force NRF 11/2. Ein Zusammenhang mit der Krise in Libyen besteht nicht, aber ganz sicher wird die dortige Entwicklung doch sehr aufmerksam verfolgt. Immerhin steht ja gerade die NRF als Eingreifverband für Einsätze unter NATO-Führung bereit, und ein militärisches Eingreifen in Libyen wird ja auch durchaus diskutiert. Überdies sind die zuvor als Übungsteilnehmer gemeldeten deutschen Schiffe (BRANDENBURG, RHEINLAND-PFALZ und BERLIN, s.o.) ja auch bereits dort eingesetzt.

Noble Mariner 11 folgt einem möglichst realistischen Szenario in einem fiktiven geographischen Umfeld: Ein Konflikt zwischen den beiden Staaten Stellaria und Tytan gefährdet die internationale Sicherheit und den freien Seehandel. Der Einsatz einer NATO See- und Luftstreitmacht unter einem Mandat der Vereinten Nationen soll Frieden schaffen, von weiteren Kampfhandlungen abschrecken und Stabilität und Sicherheit in der Region wieder herstellen. Unter diesem Dach sind bei Noble Mariner 11 alle Elemente traditioneller Seekriegführung (z.B. U-Jagd, Minenabwehr, Überwasseroperationen, seegestützte Luftraumverteidigung und Maritime Air Operations) ebenso gefordert wie die Bewältigung asymmetrischer Bedrohungen (Terrorismus), Embargooperationen, Bekämpfung von Piraterie sowie Schutz von Seeverkehrswegen und humanitären Hilfslieferungen über See.

Ursprünglich hatten elf Nationen (Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Spanien und die USA) insgesamt 21 Kriegsschiffe, vier U-Boote, vier Seefernaufklärer und weitere Flugzeuge für die Übung gemeldet. Nach der Herausnahme der drei deutschen Schiffe rekrutiert sich das Teilnehmerfeld im Prinzip aus drei Marineverbänden: Die ständigen NATO-Einsatzverbände SNMG-1 und SNMCMG-1 sowie die Maritime High Readiness Force der spanischen Marine.

Führungsschiff für Noble Mariner 11 ist das spanische Docklandungsschiff CASTILLA, und die spanische Marine stellt mit ihrem Flugzeugträger PRINCIPE DE ASTURIAS auch das größte Kampfschiff. Für das portugiesische U-Boot TRIDENTE (TYP 209 PN) ist Noble Marine 11 die erste größere Bewährung in einem multinationalen, dreidimensionalen (Übungs-)Umfeld.
(noch mehr news auf der hp des MF und natürlich im Heft)
ganz aktuell:
während sich Sirte im Westen hält
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->
Zitat:...
11:38 Uhr Die Rebellen behaupten, auch die etwa 60 Kilometer westlich von Tripolis gelegene Stadt Sawija weiterhin zu halten. Eine Offensive regierungstreuer Truppen sei erfolgreich zurückgeschlagen worden, sagte ein Sprecher.
....
Eine Journalistin des britischen Senders Sky News berichtete, eine Panzerkolonne sei in die Stadt eingerückt und habe das Feuer eröffnet. Den Rebellen sei es gelungen, den Angriff zurückzuschlagen.
scheint sich Gaddafis Truppe nun im Osten zu konsolidieren
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Libysche Luftwaffe fliegt Angriffe gegen Aufständische +++

[10.13 Uhr] Die libysche Luftwaffe hat am Sonntag Luftangriffe gegen Aufständische geflogen, die auf die Stadt Sirte, eine Hochburg von Gaddafis Anhängern, vorgerückt sind.
...

+++ Kampfjet greift Rebellen in Ben Dschawad an +++

[10.30 Uhr] Gaddafi-Truppen greifen offenbar die Stadt Ben Dschawad an. Die Stadt liegt etwa 40 Kilometer entfernt von Ras Lanuf, das den Rebellen zufolge bereits unter der Kontrolle der Aufständischen ist.
...

+++ Rebellen zweifeln an Gaddafis Erfolgsmeldungen +++

[10.45 Uhr] Seit dem frühen Sonntagmorgen feiern Anhänger Gaddafis in der Hauptstadt Tripolis mit Schüssen in die Luft und hupenden Autokolonnen den "Sieg" über die Aufständischen in zahlreichen Städten des Landes,
...

+++ Heftige Gefechte erschüttern Ras Lanuf +++

[11.15 Uhr] In der Hafenstadt Ras Lanuf liefern sich Rebellen und Gaddafi-Truppen erneut heftige Gefechte. SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet: "Wir werden attackiert. Ich höre Granaten und Gewehrfeuer."
...

+++ Helikopter abgeschossen +++

[11.25 Uhr] Aufständische melden, sie hätten einen Hubschrauber der Gaddafi-Truppen in der Nähe der Hafenstadt Ras Lanuf abgeschossen.
...

+++ Rebellen ziehen sich aus Ben Dschawad zurück +++

[12.15 Uhr] Die Aufständischen haben sich nach eigenen Angaben aus der umkämpften Stadt Ben Dschawad rund hundert Kilometer östlich von Sirte zurückgezogen. Die Küstenstadt Ras Lanuf werde "unsere Verteidigungslinie" sein, sagte einer der Rebellen der Nachrichtenagentur AFP. Ein anderer sagte, die Regierungstruppen seien besser bewaffnet und hätten mit schweren Waffen angegriffen.
...

+++ Gaddafi-Truppen rollen mit Panzern in Misurata ein +++

[12.24 Uhr] Gaddafis Truppen sind nach Angaben von Augenzeugen mit Panzern gegen Rebellen in der Stadt Misurata vorgegangen. Die Panzer hätten am Sonntag Granaten auf das Zentrum der Stadt im Nordwesten des Landes abgefeuert, sagte ein Bewohner telefonisch der Nachrichtenagentur AFP.
...
Misurata wurde bislang von den Rebellen kontrolliert. Sollte die internationale Gemeinschaft sich nicht bald zu einem Eingreifen entschließen, werde es ein "Blutbad" geben, ergänzte der Augenzeuge.
...
- vor diesem Hintergrund erscheinen die "Freudenschüsse" von heute morgen in einem doch etwas anderen Licht.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.livestream.com/libya17feb">http://www.livestream.com/libya17feb</a><!-- m -->

Und der erste lybische Sender der Aufständischen sendet erste Bilder.
Zitat:Die Rebellen sind ja mit einem Sammelsurium an Fahrzeugen unterweges. Pickups mit aufmontierter Flak sind anscheinend das höchste der Gefühle. Gerade Kolonnen von Zivilfahrzeugen lassen sich mit Kampfhubschraubern von der Straße fegen. Allerdings sprechen die Berichte von Sandstürmen im Vormarschgebeit der Rebellen, und es dürfte wahrscheinlich sein, dass das die Einsatzmöglichkeit der Kampfhubschrauber Gaddafis etwas einschränkt. Dazu sind gerade solche Flaks für Hubschrauber nicht ganz ungefährlich.

Gaddafi setzt Helikopter ein, hat aber bereits über ein Dutzend (~15) verloren. Etwa die Hälfte davon wurde abgeschossen, die andere Hälfte wurden am Boden zerstört oder beschlagnahmt.

Zitat:Möglicherweise schreckt Gaddafi auch vor einem zu massivem Einsatz seiner Luftwaffe zurück. Denn dann wäre eine Flugverbotszone (dia ja schon heftig diskutiert wird) eine fast unausweichliche Konsequenz. Und Gaddafi hat es in seinen Jahrzehnten verstanden, den Bogen nicht zu weit zu überspannen. Er ist bisher immer nur an den äussersten Rand des "gerade noch" gegangen.

Es wäre bereits gut, wenn die Algerier ihren Luftraum für Flugzeugen aus Mali mit Ziel Libyien sperren. Gaddafi hat dort einen Air-Shuttle für Söldner aus Mali eingerichtet, der offenbar derzeit täglich beflogen wird. Man könnte das bereits auch in Mali stoppen. Vor wenigen Tagen haben Gaddafis Truppen auch eine Lieferung von 100 Pickups von Toyota UAE (<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.toyota.ae/">http://www.toyota.ae/</a><!-- m -->) erhalten. Niemand hat das gestoppt. Zur gleichen Zeit wurden wahrscheinlich hunderte Frachtladungen mit Ziel Iran oder Nordkorea nach Dual-Use Gütern durchsucht. Erst vor ein paar Tagen hat die USA ihren Druck auf Mercedes erhöht, keine LKW nach Syrien zu liefern. Warten wir also ab, bis die kritische Masse an Libyiern gestorben ist und dann kommt die große Show der US Army.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.tagesschau.de/ausland/libyen496.html">http://www.tagesschau.de/ausland/libyen496.html</a><!-- m -->
Zitat:Bürgerkrieg in Libyen
Die Propaganda-Maschine läuft auf Hochtouren


In Libyen liefern sich Gegner und Anhänger von Machthaber Muammar al Gaddafi weiter schwere Gefechte. In mehreren Städten ist die Lage aber völlig unklar. Die Regierung versucht offenbar mit Falschmeldungen, den Widerstand ihrer Gegner zu schwächen und ihre Anhänger zu stärken, berichtet der ARD-Hörfunk-Korrespondent Peter Steffe.
...

Stand: 06.03.2011 13:24 Uhr
Neues vom ticker - gut, dass ein SPIEGEL Reporter direkt hinter der Front im Osten ist:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html</a><!-- m -->
Zitat:...
+++ Rebellen gewinnen erneut Kontrolle über Ben Dschawad +++

[13.25 Uhr] Ein Einwohner berichtet Reportern von al-Dschasira, die Stadt sei wieder unter der Kontrolle der Aufständischen.

+++ Gaddafi-Truppen versuchen Sawija zurückzuerobern +++

[13.30 Uhr] Wie al-Dschasira berichtet, steht die Stadt Sawija im Westen der libyschen Küste unter schwerem Beschuss durch die Gaddafi-Truppen. Einwohner sagen, sie würden versuchen, mit Panzern in die Stadt einzumarschieren.
...
In Misurata, weiter östlich, sind Gaddafis Panzer bereits in das Stadtzentrum vorgedrungen - dort würden einige nun von Rebellen umlagert, meldet ein Aktivist.

...

+++ Regime-Helikopter sondiert die Lage in Ras Lanuf +++

[13.35 Uhr] Ein Reporter der BBC berichtet, ein Helikopter der Gaddafi-Truppen würde Ras Lanuf überfliegen, um die Stärke der Aufständischen zu beurteilen. Inzwischen fürchten die Rebellen, dass ihnen die Sprit-Zufuhr ausgehen könnte.
...

+++ In Ben Dschawad toben heftige Kämpfe +++

[13.55 Uhr] Wie der SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet, ist es den Aufständischen gelungen, Gaddafis Truppen in Ben Dschawad etwas zurückzudrängen.
...

+++ Regierungstruppen starten Gegenoffensive in Misurata +++

[14.05 Uhr] Regierungstruppen haben nach Augenzeugenberichten bei ihrer Offensive gegen Aufständische eine neue Front eröffnet. Einheiten Gaddafis beschossen demnach die Innenstadt von Misurata mit Mörsergranaten und Panzerartillerie.
...
Zitat: eingeschoben: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464-2">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... .1068464-2</a><!-- m -->

14:10 Uhr Die Gegenoffensive der Regierungstruppen in Misrata geht weiter: Nach Augenzeugenberichten beschossen Gaddafis Einheiten die Innenstadt von Misrata mit Mörsergranaten und Panzerartillerie.
...
+++ Ärzte versuchen das Leben Schwerverletzter zu retten +++

[14.18 Uhr] Die Lage im ganzen Land ist unüberschaubar. Überall in den Städten entlang der libyschen Küste sind heftige Gefechte ausgebrochen.
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+++ Gaddafi-Truppen rücken weiter auf Sawija vor +++

[14.23 Uhr] Die westliche Stadt Sawija wird weiterhin von Gaddafis Truppen attackiert, die versuchen, die Kontrolle wieder zurückzugewinnen. Al-Dschasira meldet, dass Gaddafis Truppen auch Luftangriffe fliegen würden.
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Zitat: eingeschoben: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->

14:24 Uhr Auch in Bin Dschawad ist es an diesem Sonntag zu Gefechten zwischen Regierungsanhängern und Aufständischen gekommen. Der arabische Fernsehsender al-Dschasira berichtete von mehreren Toten unter den Rebellen. Berichten zufolge haben Regierungstruppen die Stadt wieder zurückerobert.
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+++ Rebellen wollen sich Ben Dschawad zurückholen +++

[15.17 Uhr] Höges schreibt: "Ich sehe ein paar Kilometer vor mir schwere Gefechte, ernsthafte Artillerie, irgendetwas Großes brennt schwarz. Die Druckwellen spüre ich bis hier. Es sieht aus, als gingen die Rebellen vor, um sich die Stadt zurückzuholen." Zuvor hatten sich die Rebellen aus der Stadt zurückgezogen, nachdem sie von den Truppen schwer attackiert worden waren. Dabei sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen.
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Zitat: eingeschoben: <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->
15:19 Uhr Widersprüchliche Angaben gibt es auch zur Lage in der strategisch wichtigen Hafenstadt Ras Lanuf: Der Gaddafi-treue Fernsehsender "El Libya" meldete, Ras Lanuf sei unter Kontrolle der Regierung. Die Truppen rückten nun auf Bengasi vor. .... Auch nach Beobachtungen von AFP-Reportern in Ras Lanuf ist die Stadt weiter in Hand der Aufständischen..
... tatsächlich sind die Rebellen schon weit über Ras Lanuf hinaus und kämpfen um Ben Dschawid
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+++ Erbitterter Kampf um Ben Dschawad +++

[15.48 Uhr] Höges ist kurz hinter der Front vor Ben Dschawad, wo sich Aufständische und Gaddafi-Anhänger einen erbitterten Kampf um die Stadt liefern. Soeben ist eine Granate neben ihm runtergekommen. Offenbar ziehen sich die Rebellen wieder etwas zurück: "Es geht hin und her"
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+++ Ben Dschawad: Verstärkungen der Rebellen rücken an +++

[16.12 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges hat sich aus der Kampfzone zurückgezogen. Ihm kommen aber eine ganze Reihe Rebellen entgegen. Sie wollen ihre Truppen vor Ben Dschawad verstärken.
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+++ Rebellen schlagen Gaddafi-Truppen in Misurata zurück +++

[16.46 Uhr] In Misurata, 200 Kilometer östlich der Hauptstadt, haben Aufständische offenbar Truppen des Regimes zurückgedrängt. Die Armee war um die Mittagszeit mit Panzern ins Stadtzentrum vorgerückt. Ein Bewohner Misuratas meldete telefonisch der Nachrichtenagentur Reuters: "Die Rebellen haben 20 Soldaten gefangen genommen und ein Panzerfahrzeug erobert. Die Stadt ist nun vollständig unter der Kontrolle der Jugendlichen."
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Was von den Behauptungen Gaddafis zu halten ist belegen unabhängige Meldungen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.n-tv.de/politik/TV-Sender-feiert-Gaddafi-Siege-article2773391.html">http://www.n-tv.de/politik/TV-Sender-fe ... 73391.html</a><!-- m -->
Zitat: Sonntag, 06. März 2011
Gefechte um mehrere libysche StädteTV-Sender feiert Gaddafi-Siege
Ein libyscher Fernsehsender meldet Erfolge von Gaddafis Armee gegen Rebellen - doch unabhängige Journalisten berichten das Gegenteil.

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Aufständische berichteten von einem Angriff auf Bin Dschawad. Die Stadt liegt zwischen Ras Lanuf und Gaddafis Heimatstadt Sirte. Soldaten hätten mit Maschinengewehren und Panzerfäusten angegriffen, sagten Oppositionell
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Augenzeugen berichteten, dass Rebellen von Stellungen westlich von Ras Lanuf zurückgeschlagen worden seien.
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Der Fernsehsender El Libya, der dem Gaddafi-Sohn Seif el Islam nahesteht, verkündete eine ganze Serie von angeblichen Siegen: die Armee habe Marschbefehl in Richtung Bengasi, die Städte Tobruk, Misrata und Ras Lanuf seien aus den Händen der "terroristischen Banden" befreit worden. Die Aufständischen hätten eine vernichtende Niederlage einstecken müssen, hieß es.
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Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten aus Ras Lanuf, dass alles ruhig sei. Ähnliches sagen Zeugen in Tobruk. Von einem Sieg der Gaddafi-treuen Spuren könne nicht die Rede sein.

edit:
Offenbar versuchen westliche Staaten mit den Aufständischen in Kontakt zu kommen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->
Zitat:18:56 Uhr Das von Aufständischen in Libyen festgehaltenes Diplomatenteam aus Großbritannien ist laut BBC wieder frei. Die Männer hätten Bengasi am Sonntagmachmittag verlassen. Demnach handelt es sich offenbar unter anderem um sechs Soldaten einer Spezialeinheit, die Diplomaten begleiteten. Nach Angaben von Verteidigungsminister Liam Fox sollte das Team im Osten Libyens Kontakt zu Regimegegnern aufnehmen.
wobei die Debatte über eine Flugverbotszone immer intensiver wird:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html</a><!-- m -->
Zitat:+++ USA debattieren über Flugverbot +++

[18.14 Uhr] Die USA und ihre Verbündeten sollten nach Ansicht von US-Senator John Kerry eine Flugverbotszone über Libyen vorbereiten. Ohne eine internationale Einigung sollte ein Flugverbot aber nicht in Kraft treten, sagte der Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Beziehungen im US-Senat dem Fernsehsender CBS. Außerdem sollte ein Vorgehen gegen die libysche Luftwaffe nur als Reaktion auf Angriffe auf Zivilisten vonseiten der regimetreuen Truppen in Erwägung gezogen werden.
und Gaddafi gelingt es nicht, die (isolierten) Städte in Tripolitanien unter seine Kontrolle zu bringen:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html</a><!-- m -->
Zitat:+++ Misurata und Sawija sind wieder befreit +++

[18.20 Uhr] Oppositionelle der Übergangsregierung melden, die Rebellen hätten die Städte Misurata und Sawija wieder zurückerobert, berichtet Reuters.
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.sueddeutsche.de/politik/proteste-in-libyen-gaddafi-das-ist-ein-kampf-gegen-den-terrorismus-1.1068464">http://www.sueddeutsche.de/politik/prot ... -1.1068464</a><!-- m -->
Zitat:18:39 Uhr Der oppositionelle "Nationalrat" meldet, die Aufständischen hätten die Städte im Osten Libyens wieder zurückerobert. Das berichtet Reuters.
Während es an der "Front" im Osten wohl heftige Gefechte, aber (noch) keine Sieger gibt:
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,749309,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 09,00.html</a><!-- m -->
Zitat:+++ Dutzende Verletzte und Tote in Ras Lanuf +++

[18.01 Uhr] SPIEGEL-Reporter Clemens Höges berichtet aus dem Krankenhaus der Hafenstadt Ras Lanuf. Laufend fahren Ambulanzen vor und liefern Dutzende Verletzte der Gefechte ein. "Fünf Verwundete des Gefechts um Ben Dschawad sind hier gestorben. Und es kommen immer mehr Krankenwagen. Die Kämpfer vor dem Krankenhaus sind extrem aufgewühlt", schreibt Höges
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